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Die Brücke - St. Otto Lauf

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AUS DEM PFARRGEMEINDELEBEN<br />

5<br />

Trauergruppe: Geteiltes Leid … Doppelte Freud<br />

Zum wiederholten Mal begann im Oktober<br />

eine Trauergruppe. In den letzten Jahren<br />

wurden die Gruppen von MitarbeiterInnen<br />

der kath. und ev. Gemeinden in <strong>Lauf</strong> geleitet.<br />

Organisiert wird dieses Angebot von der<br />

Hospizinitiative im Nürnberger Land.<br />

Den aktuellen Trauerkreis leite ich mit<br />

Frau Petra Beck aus Röthenbach, die über<br />

die Hospizinitiative zu dieser Aufgabe gefunden<br />

hat. Im Frühjahr 2013 wird voraussichtlich<br />

eine neue Gruppe mit 8 Treffen beginnen.<br />

Im geschützten Rahmen einer Gruppe<br />

wird ein Weg über einige Monate gegangen,<br />

der hilft, der Trauer einen Platz zu geben und<br />

mit ihr zu leben.<br />

Es ist Raum,<br />

• miteinander zu reden und<br />

auch zu schweigen.<br />

• miteinander zu weinen<br />

und auch wieder zu lachen.<br />

• Abschied zu nehmen – jeder auf seine<br />

Weise<br />

• zu erfahren, dass sich Leid und Last gemeinsam<br />

leichter (er)-tragen lassen<br />

Das Geschehen in der Gruppe ist vertraulich.<br />

Wie segensreich das Erleben sein kann,<br />

möchte ich durch einen Ausschnitt des Gedichtes<br />

einer Kollegin deutlich machen, die<br />

vor sieben Jahren an einer ähnlichen Trauergruppe<br />

teilgenommen hat.<br />

Tränen<br />

Dort fand ich die Gabe der Tränen,<br />

getragen vom göttlichen Funken in mir.<br />

Und fand so die Gabe der Dichtung,<br />

das Wasser des Lebens in mir.<br />

Der Schmerz um den Tod meiner Mutter,<br />

das Verlöschen ihrer Lebendigkeit<br />

im Sumpf der Depression,<br />

der Selbstzweifel, Anklagen, Schuldgefühle,<br />

riss mich, ihre Tochter, fast mit davon.<br />

Doch ich öffnete mich meinem Fühlen,<br />

vertraute dem göttlichen Funken in mir.<br />

Fand in meinem Leib die Tränen,<br />

das Wasser des Lebens, in mir.<br />

Ich klammerte mich an das Leben<br />

wie ein Ertrinkender an das rettende Schiff.<br />

Doch hätt’ ich gelernt nicht das Trauern,<br />

wär’ ich gesunken am nächsten Riff.<br />

Den zehrenden Schmerz wie ein <strong>St</strong>ein tief in mir,<br />

umspülte endlich der Tränenfluss.<br />

Machte weich diesen Schutzwall und mürbe,<br />

gab der Trauer in mir einen Kuss.<br />

<strong>St</strong>efanie, Religionspädagogin<br />

Ob, und wann wieder eine Trauergruppe<br />

beginnt, können Sie im Pfarramt erfahren,<br />

oder bei Monika Seckmeyer, Hospizinitiative<br />

der Caritas im Nürnberger Land, Tel. 09123/<br />

96268-18.<br />

Hans-Josef Aschemann,<br />

Gemeindereferent

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