Die Brücke - St. Otto Lauf

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25.07.2014 Aufrufe

16 INFORMATIONEN 50 Jahre II. Vatikanisches Konzil Zu einem Geburtstagsfest hatten Kolpingsfamilie und die Katholische Erwachsenenbildung im Nürnberger Land eingeladen. Schließlich galt es, ein herausragendes Ereignis in der jüngeren Kirchengeschichte zu feiern: die Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils am 11. Oktober 1962. Mit Dr. Bertram Blum aus Eichstätt hatten die Veranstalter einen Referenten eingeladen, der das Konzil als Jugendlicher miterlebt hatte und dessen Auswirkungen als Leiter der katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Eichstätt in diesem Bereich wesentlich mitgestaltet hat. Der promovierte Theologe, Lehrbeauftragter an der Katholischen Universität Eichstätt und Bundesvorsitzender der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung, erwies sich als ausgesprochener Kenner des II. Vatikanischen Konzils. Im gut besuchten Saal des Katholischen Pfarrheims St. Otto gab Bertram Blum zunächst einen geschichtlichen Überblick über die Zeit vor, während und nach dem Konzil, referierte über die inhaltliche Ausrichtung des Konzils, das 4 Jahre nach seiner Eröffnung und 4 Sitzungsperioden im Dezember 1965 seinen Abschluss fand. Zwei Zeichenhandlungen des damaligen Papstes, Johannes XXIII., machten deutlich, worum es in diesem Konzil gehen sollte. Als der neu gewählte Papst am 25. Januar 1959 das Konzil ankündigte, riss er die Fenster weit auf, gleichsam um frischen Wind in die Kirche hereinzulassen. „Aggiornamento“ lautete das neue Stichwort. Dem Papst ging es dabei nicht um eine Anpassung der Kirche an den Zeitgeist, vielmehr standen die Besinnung auf die Grundlagen der Kirche, ihren pastoralen Auftrag und die Übersetzung ins Heute im Vordergrund. Als das Konzil eröffnet wurde, zog der Papst mit den 2498 Bischöfen aus allen Winkeln der Erde in den Petersdom ein – zu Fuß, um deutlich zu machen, dass die Kirche nicht über den Köpfen der Menschen schwebt, sondern unter ihnen einen pastoralen Auftrag hat und mit ihnen geht. „Kirche ist Volk Gottes unter dem Wort Gottes, das die Heilstaten Gottes feiert und zum Heil der Welt bestellt ist“ so fasste Bertram Blum die Inhalte und Aussagen der Dokumente des Konzils zusammen. 50 Jahre nach seiner Eröffnung ist das Konzil mit seinen Aussagen und Inhalten aktueller denn je. Mit dem Aufruf „nur eine Kirche der communio (Gemeinschaft), der Offenheit und des Dialogs kann glaubwürdig ihren Auftrag erfüllen“ entwarf der Referent Perspektiven für die Zukunft der Kirche in der Welt von Heute und sorgte für rege Diskussionen unter den Teilnehmern. Diesen waren der Dialogprozess und die ökumenische Ausrichtung des Konzils ein drängendes Anliegen. Kirche muss auf den Menschen zugehen, unter ihnen leben und die Stimme erheben, anstatt sich in die Ecke der alten Traditionen zurückzuziehen. Hans Peter Miehling

INFORMATIONEN 17 Eine Million Sterne: Zeichen der Hoffnung für Menschen in Not! Lauf, 14.12.1012. Lichtermeere aus Kerzen erleuchten zahlreiche Plätze bundesweit. Caritas International, das Hilfswerk der deutschen Caritas, setzt gemeinsam mit Caritasverbänden und Einrichtungen ein Zeichen der Hoffnung – für Menschen in Not hier und weltweit. Mit der Aktion „Eine Million Sterne“ wollen wir wieder ein Zeichen der Hoffnung setzen – für Menschen in Not hier und weltweit. Caritas International ruft zur Solidaritat und Hilfe auf. Im Fokus stehen heute Kinder und Jugendliche aus der Stadt Sucre in Bolivien, die aus armen und oft zerrütteten Familien kommen. Ihren Tag verbringen sie in den Straßen der Stadt oder auf dem Friedhof, um durch Hilfsarbeiten etwas zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Der Zugang zu Schule und Ausbildung bleibt ihnen verschlossen. Ihre Eltern gehen ins Ausland, weil sie sich dort bessere Verdienstmöglichkeiten erhoffen, andere verfallen dem Alkohol und sind mit ihrer aussichtslosen Lebenssituation überfordert. Hier setzt die Hilfe des Friedhofskinderprojektes „CIMET“ (Zentrum für arbeitende Kinder) an. Zehn Erzieher betreuen täglich 60 – 80 Kinder in der „Casa de los Amigos“ (Haus der Freunde), sie unterstützen die Familien bei der Anmeldung in der Schule, betreuen die Kinder bei den Hausaufgaben, sprechen mit ihren Lehrern und geben ihnen individuell Nachhilfe. In den Workshops lernen sie tanzen und Theater spielen. Sie bekommen ein warmes Essen und finden Raum und Zeit zum Spielen und zum Sport. Das zeigt Erfolg. Jährlich verlassen viele junge Erwachsene den CIMET, lernen Buchhaltung, Hier ist jeder eingeladen, zu schauen und innezuhalten. Mit dem Stern aus Kerzen erinnern die Pfarrgemeinde St. Otto und der Caritasverband an Menschen, die unserer Solidarität und Hilfe bedürfen. Krankenschwester oder studieren sogar und können aus der Armutsspirale ausbrechen. Auf dem Marktplatz in Lauf leuchten 400 Kerzen in einem sternförmigen Muster. Um 17 Uhr eröffnen die Pfarrgemeinde St. Otto und der Caritasverband im Landkreis Nürnberger Land e. V. die Aktion mit dem Anzünden der Kerzen. „Mit dem Stern aus 400 Kerzen setzen wir heute auf dem Marktplatz symbolisch ein Zeichen für eine gerechtere Welt und gegen Armut und Ausgrenzung in aller Welt“, erläutert Herr Groß, Geschäftsführer des Caritasverbandes. Viele ehrenamtliche Helfer und Helferinnen engagieren sich bei der Aktion. Mit jeder Kerze wollen auch sie ein persönliches Zeichen setzen. Danke! Von den Verantwortlichen der Laufer Tafel haben wir ein herzliches „Danke“ erhalten. Beim Altstadtfest-Gottesdienst 2012 wurden 1211,60 Euro gespendet. Diesen Dank geben wir gern an Sie, die Spender, weiter.

16 INFORMATIONEN<br />

50 Jahre II. Vatikanisches Konzil<br />

Zu einem Geburtstagsfest hatten Kolpingsfamilie<br />

und die Katholische Erwachsenenbildung<br />

im Nürnberger Land eingeladen.<br />

Schließlich galt es, ein herausragendes Ereignis<br />

in der jüngeren Kirchengeschichte zu<br />

feiern: die Eröffnung des II. Vatikanischen<br />

Konzils am 11. Oktober 1962.<br />

Mit Dr. Bertram Blum aus Eichstätt hatten<br />

die Veranstalter einen Referenten eingeladen,<br />

der das Konzil als Jugendlicher miterlebt<br />

hatte und dessen Auswirkungen als<br />

Leiter der katholischen Erwachsenenbildung<br />

im Bistum Eichstätt in diesem Bereich wesentlich<br />

mitgestaltet hat. Der promovierte<br />

Theologe, Lehrbeauftragter an der Katholischen<br />

Universität Eichstätt und Bundesvorsitzender<br />

der Katholischen Arbeitsgemeinschaft<br />

für Erwachsenenbildung, erwies sich<br />

als ausgesprochener Kenner des II. Vatikanischen<br />

Konzils. Im gut besuchten Saal des<br />

Katholischen Pfarrheims <strong>St</strong>. <strong>Otto</strong> gab Bertram<br />

Blum zunächst einen geschichtlichen<br />

Überblick über die Zeit vor, während und<br />

nach dem Konzil, referierte über die inhaltliche<br />

Ausrichtung des Konzils, das 4 Jahre<br />

nach seiner Eröffnung und 4 Sitzungsperioden<br />

im Dezember 1965 seinen Abschluss<br />

fand. Zwei Zeichenhandlungen des damaligen<br />

Papstes, Johannes XXIII., machten deutlich,<br />

worum es in diesem Konzil gehen sollte.<br />

Als der neu gewählte Papst am 25. Januar<br />

1959 das Konzil ankündigte, riss er die Fenster<br />

weit auf, gleichsam um frischen Wind in<br />

die Kirche hereinzulassen. „Aggiornamento“<br />

lautete das neue <strong>St</strong>ichwort. Dem Papst ging<br />

es dabei nicht um eine Anpassung der Kirche<br />

an den Zeitgeist, vielmehr standen die Besinnung<br />

auf die Grundlagen der Kirche, ihren<br />

pastoralen Auftrag und die Übersetzung ins<br />

Heute im Vordergrund. Als das Konzil eröffnet<br />

wurde, zog der Papst mit den 2498 Bischöfen<br />

aus allen Winkeln der Erde in den<br />

Petersdom ein – zu Fuß, um deutlich zu machen,<br />

dass die Kirche nicht über den Köpfen<br />

der Menschen schwebt, sondern unter ihnen<br />

einen pastoralen Auftrag hat und mit ihnen<br />

geht. „Kirche ist Volk Gottes unter dem Wort<br />

Gottes, das die Heilstaten Gottes feiert und<br />

zum Heil der Welt bestellt ist“ so fasste Bertram<br />

Blum die Inhalte und Aussagen der Dokumente<br />

des Konzils zusammen.<br />

50 Jahre nach seiner Eröffnung ist das<br />

Konzil mit seinen Aussagen und Inhalten<br />

aktueller denn je. Mit dem Aufruf „nur eine<br />

Kirche der communio (Gemeinschaft), der<br />

Offenheit und des Dialogs kann glaubwürdig<br />

ihren Auftrag erfüllen“ entwarf der Referent<br />

Perspektiven für die Zukunft der Kirche in<br />

der Welt von Heute und sorgte für rege Diskussionen<br />

unter den Teilnehmern. <strong>Die</strong>sen<br />

waren der Dialogprozess und die ökumenische<br />

Ausrichtung des Konzils ein drängendes<br />

Anliegen. Kirche muss auf den Menschen<br />

zugehen, unter ihnen leben und die <strong>St</strong>imme<br />

erheben, anstatt sich in die Ecke der alten<br />

Traditionen zurückzuziehen.<br />

Hans Peter Miehling

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