1,6 MB - St. Otto Lauf
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ZUM GELEIT<br />
Liebe Leser,<br />
kennen Sie den berühmten Clown Oleg Popov? Er hat einmal eine Vorstellung folgendermaßen<br />
eröffnet:<br />
Die Manege ist dunkel. Ein Scheinwerfer geht an und wirft einen winzigen Lichtfleck<br />
in das Rund der Manege. Der Clown kommt aus dem Dunkel: weiter Mantel,<br />
übergroße Schuhe, ein kleiner Koffer in der Hand. Er geht auf das kleine Fleckchen<br />
Licht zu, nimmt Platz und räkelt sich wohlig im Licht. Das Licht aber wandert weiter<br />
und der Clown sitzt im Dunkel. Er steht auf, nimmt sein Köfferchen und läuft dem<br />
Licht nach. Wohlig streckt er sich darin aus, als sei es die wärmende Sonne. Aber<br />
wieder geht das Licht weiter. Der Clown hinterher. Doch der Lichtfleck entweicht,<br />
und der Clown steht wieder in Dunkel und Kälte. Er läuft dem Licht nach. Schließlich<br />
beginnt er, es in seinem Köfferchen einzufangen. Es gelingt ihm. Aber nun ist es<br />
in der Manege wieder Dunkel. Da öffnet der Clown seinen Koffer und schüttet das<br />
Licht in die Manege. Es wird taghell im Zirkus. Die Zuschauer klatschen Beifall. Die<br />
Vorstellung beginnt.<br />
Oleg Popov, ein Mensch auf der Suche nach Licht, nach Wärme und Geborgenheit.<br />
Einer wie du und ich. Wir laufen dem Licht nach, möchten uns im Licht wohlig<br />
ausstrecken, aber dann ist es wieder weg. Wenn wir schließlich das Licht des Lebens<br />
irgendwo finden, dürfen wir es nicht für uns behalten, dann wird es dunkel sein.<br />
Wenn wir es aber ausschütten, wird es hell in unserer Umgebung.<br />
Manches Licht können wir in unserem Inneren entdecken: Wenn uns eine neue<br />
Erkenntnis aufgeht, wenn wir ein schlimmes Erlebnis im Rückblick neu deuten<br />
können, wenn wir eine Krise als Chance wahrnehmen können … Und doch können<br />
wir das Licht nicht produzieren, aber wir können aufmerksam solche Lichtblicke<br />
– innere und äußere – wahrnehmen. Lichtblicke, die der Prophet Jesaja auch<br />
uns zusagt: „Über denen, die im Land der Finsternis wohnen, geht ein helles Licht<br />
auf.“ (Unter diesem Wort steht auch der erste von vier Familiengottesdiensten an den<br />
Sonntagen im Advent. Jeweils um 10.30 Uhr.)<br />
Allen Lesern und Gemeindemitgliedern wünschen wir eine besinnliche<br />
Adventszeit mit vielen lichten Momenten und ein frohes Weihnachtsfest<br />
Ihre Seelsorger<br />
<strong>St</strong>efan Alexander<br />
Pfarrer<br />
Gabriele Netal-Backöfer<br />
Gemeindereferentin<br />
Hans-Josef Aschemann<br />
Gemeindereferent