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Einführung in die Ausstellung
“Hermann Hesse – Grenzüberschreitungen”
Die Ausstellung im Carolinum in Neustrelitz
11. November bis 14. Dezember 2005
Die Ausstellung bestand aus drei Themenkomplexen, welche in dieser
Zusammensetzung zum ersten Mal in Deutschland gezeigt wurden.
Wichtige Informationen zur Biografie des Künstlers, in Verbindung mit wertvollen
Buchausgaben, einem Fotoalbum und Manuskripten gaben Aufschluss über das
Leben und Werk. Große Textilfahnen mit Hesse - Porträts aus unterschiedlichen
Lebensphasen veranschaulichten diesen Aspekt.
Ein zweiter Teil zeigte den Maler Hermann Hesse. Zwanzig Originalaquarelle aus
verschiedenen Schaffensphasen, von den Anfängen im Tessin 1919 bis zu den
späten Werken Ende der 30er Jahre, brachten die südliche Schönheit des Tessins
nach Mecklenburg-Vorpommern. Dazu konnten in Vitrinen handgeschriebene
Gedichte, mit kleinen wunderschönen Aquarellen illustriert, ausgestellt werden. Diese
Exponate waren erst kurz vorher von einem privaten Besitzer als Leihgabe an die
Fondazione Hermann Hesse Montagnola gegeben worden und wurden das erste
Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die liebevollen, farbig geschmückten
Briefe Hermann Hesses an seine Söhne Bruno, Heiner und Martin brachten sowohl
das Können des Malers als auch die innere Anteilnahme des Vaters am Leben
seiner Kinder zum Ausdruck.
Der letzte Ausstellungsteil, welcher auch dem Projekt seinen Namen gegeben hat,
zeigt Hermann Hesse als einen Menschen und Schriftsteller, der nicht nur im
geographischen und kulturellen Sinne, sondern auch auf der geistigen und
persönlichen Ebene das Erkennen von Grenzen und deren Überwindung thematisiert
hat.
Hermann Hesse, geboren in Calw in Baden-Württemberg, unternahm zahlreiche
Reisen nach Italien und verbrachte drei Monate in Ceylon, Malaysia und Indonesien.
Er verbrachte den größten Teil seines Lebens in der Schweiz, ab 1919 bis zu seinem
Tode 1962 in dem Tessiner Dorf Montagnola. Sein Leben lang beschäftigte er sich
intensiv mit indischen und fernöstlichen Kulturen und Religionen.
Darüber hinaus kommt im Werke Hermann Hesses auch die Notwendigkeit der
inneren Grenzüberschreitung, der Wandlung der Persönlichkeit und der individuellen,
geistigen Weiterentwicklung zum Ausdruck: „Es gibt die Möglichkeit für unseren
Geist, sich hinter die Grenze zurückzuziehen, die wir ihm gezogen haben, ins
Jenseits.