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Jenseits der Gegensatzpaare, aus denen unsere
Welt besteht, fangen neue, andere Erkenntnisse
an” schreibt Hesse im Fabulierbuch 1935.
Im Kontakt zur Natur erlebt Hesse nicht nur
Bezauberung und Offenbarung, sondern die
Begegnung mit sich selbst: “[…] ich bin auf dem
Weg des Erstaunens für einen Augenblick der
Welt der Trennungen entlaufen und in die Welt
der Einheit getreten, wo ein Ding und Geschöpf
zum andern sagt: Tat twam asi (Das bist Du).”
Die unkonventionelle Gestaltung der Exponate
animiert den Besucher nicht nur, sich in die
Gedanken- und Lebenswelt Hesses einzufinden.
Sie legt ihm darüber hinaus nahe, über eigene
Grenzen und deren mögliche Überwindung zu
reflektieren.
Die auf großen Stoff-Paravents gedruckten
Collagen aus Fotos, Aquarellen, Dokumenten
und Zitaten wurden halbkreisförmig um die
Skulptur „Global Player“ gruppiert, die sowohl
den grenzüberschreitenden Geist Hermann
Hesses als auch seine weltweite Wirkung
symbolisiert. Für die Besucher lagen in den 44
Schubladen der Skulptur Bücher des Autors zur
Herrmann Hesse, Fabulierbuch,
Berlin 1935 (Erstausgabe)
Lektüre bereit. Im Laufe der Ausstellung ersetzten Schülerarbeiten die Bücher und
wurden so zum Teil der Ausstellung.
Der Aufbau in der Aula wurde durch weitere Exponate in den Fluren des Gebäudes
ergänzt; so hingen beispielsweise Fahnen mit dem Gedicht Stufen in verschiedenen
europäischen Sprachen und Fotovergrößerungen an den Wänden. Im Laufe des
Projekts kamen Schülerarbeiten hinzu, so dass zum Schluss Hermann Hesse und
die Rezeption seiner Werke überall gegenwärtig waren.
Regina Bucher