download - St. Fidelis Jugendhilfe
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<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> REPORT 4<br />
Das Projekt, das unter dem Motto „Das Leben<br />
im Regenbogen“ lief, sollte zeigen, dass<br />
jeder ein Individuum, eine spezielle Farbe<br />
ist. Aber dennoch gehört jedes Individuum in<br />
eine Gemeinschaft, wie auch die Farben in<br />
dem Regenbogen eine gewisse Vollkommenheit<br />
darstellen.<br />
Neben dem Mischen von Farben stellten die<br />
Kinder Gipsmasken her und füllten ihre Leinwand,<br />
bzw. Regenbogenfarbe mit Leben.<br />
Dafür wurden Materialien aus Natur, Haushalt<br />
und Technik bereit gestellt.<br />
Abschluss und Highlight für die Kinder war<br />
die Vernissage in den Räumen der Tagesgruppe<br />
am 28.04.2009, bei welcher die<br />
Kunstwerke mit einer kleinen Feier gewürdigt<br />
wurden.<br />
Projekt FINKA<br />
Das „Projekt FINKA“ besteht seit<br />
2004<br />
(kh) FINKA steht für Familienberatung,<br />
Inobhutnahme, Notaufnahme, Klärung und<br />
Auszeit / Atempause – aber auch für Funktion,<br />
Interventionen, Neutralisation, Kollisionen<br />
und Aggression. Und für fünf Jahre<br />
intensive, nachhaltige Kinder- und Jugendorientierte<br />
Arbeit.<br />
Am 01. Juni 2004 startete die FINKA als neues,<br />
gemeinsam entwickeltes Projekt der gem.<br />
<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong> <strong>Jugendhilfe</strong> GmbH, dem Jugendamt<br />
Biberach und dem Wenger Mühle Centrum.<br />
In den mittlerweile fünf Jahren waren nicht<br />
ganz 200 Jugendliche auf der FINKA – einige<br />
nur für eine Nacht, andere für ein paar Tage<br />
und die nächsten haben die drei Monate voll<br />
ausgeschöpft. Mit einer Quote von ca. 65%<br />
Rückführungen in die Herkunftsfamilien ist die<br />
Konzeption der FINKA aufgegangen – sie<br />
dient als Platz zum Schlafen und Atem holen,<br />
nachdenken und reflektieren, und auch zum<br />
wieder zu sich kommen. Sowohl für die Kinder<br />
und Jugendlichen als auch für deren Eltern<br />
und Familien.<br />
Obwohl der Name eher nach Ferien klingt, bedeutet<br />
der Aufenthalt auf der Gruppe eine<br />
komplette Umstellung für die Jugendlichen:<br />
das Handy muss abgegeben werden, es gibt<br />
weder Fernsehgeräte noch Computer auf den<br />
Zimmern, Internetzugang als Freizeitbeschäftigung<br />
ist einmal in der Woche kontrolliert möglich.<br />
Hausaufgaben werden kontrolliert, Lernen<br />
unterstützt, und gibt es Verdachtsmomente<br />
dass nicht alle Hausaufgaben gemacht werden,<br />
halten die sozialpädagogischen Fachkräfte<br />
der Gruppe engen Kontakt mit den zuständigen<br />
Lehrern.<br />
Die ersten zwei Wochen dürfen die Jugendlichen<br />
das Gelände nicht ohne erwachsene<br />
Begleitperson verlassen. Und auch sonst ist<br />
es nicht Freiheit pur: alle halbe <strong>St</strong>unde gilt<br />
es, sich auf der Gruppe zu melden, der Tagesablauf<br />
ist klar durchstrukturiert – für alle,<br />
die nicht in ihre alte Schule gehen, ist spätestens<br />
um 07:30 Uhr Frühstück. Abends ist<br />
für die letzten Jugendlichen um 22:30 Uhr<br />
Schluss.<br />
Sind Schulverweigerer auf der Gruppe, werden<br />
tagsüber Pflichtprojekte für die Jugendlichen<br />
gemacht. Ziel: die Schule besser zu<br />
finden als das Arbeiten. Besuche von Freunden<br />
müssen angemeldet werden – zwei Tage<br />
im Voraus.<br />
Während die Jugendlichen ihren Aufenthaltsort<br />
in Heudorf haben, wird versucht, die sozialräumlichen<br />
<strong>St</strong>rukturen weitestgehend zu<br />
erhalten, das heißt, die Jugendlichen besuchen<br />
weiter „ihre“ Schule, gehen weiter in die<br />
Vereine und haben weiterhin Kontakt zu ihrer<br />
Clique - sofern die nicht der Grund für die<br />
vorübergehende Trennung vom Herkunftssystem<br />
ist.<br />
Während dieser Zeit werden die Kinder und<br />
Jugendlichen dem einrichtungsinternen heilpädagogischen<br />
und psychologischen Fachdienst<br />
vorgestellt, um in enger Verzahnung<br />
mit den Eltern und den Mitarbeiterinnen des<br />
Jugendamtes die bestmögliche Anschlussmaßnahme<br />
zu finden.<br />
Trotz aller Bemühungen kommt es nicht immer<br />
dazu, dass die Jugendlichen wieder zu<br />
ihren Eltern finden. Dann gibt es die Möglichkeiten<br />
von Pflegefamilien oder anderen stationären<br />
Maßnahmen. Einige waren auch auf<br />
der FINKA um Entspannung in der Familie<br />
zu schaffen, bis ein Platz in der Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie frei ist.<br />
An dieser <strong>St</strong>elle möchte ich mich auch für die<br />
gute Zusammenarbeit über die Jahre bei den<br />
Kooperationspartnern bedanken: der Polizeidienststelle<br />
in Riedlingen, der GHWRS<br />
Dürmentingen, der Edith-<strong>St</strong>ein-Schule in<br />
Heudorf, den FamilienberaterInnen und den<br />
MitarbeiterInnen der Jugendämter, sowie der<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ulm.