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1. Erving Goffmans Reich der Interaktion' - SSOAR

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sehen den Beteiligten vollzogenen Handlungen beschrieben.<br />

Und diese Strukturen bilden sich nicht im subjektiven Wissensvorrat<br />

ab, sie »are worn smooth by constant repetition<br />

on the part of participants who are heterogeneous in many<br />

ways and yet must quickly reach a working un<strong>der</strong>standing«<br />

(1981c, 5).<br />

Obwohl nicht aus <strong>der</strong> subjektiven Perspektive beschrieben,<br />

ist die Interaktionsordnung kein wissenschaftliches Konstrukt;<br />

sie ist <strong>der</strong> Bereich, in dem die Individuen leben. »More than to<br />

any family or club, more than to any class or sex, more than<br />

to any nation, the individual belongs to gatherings, and he had<br />

best shown that he is a member in good standing« (1963, 248).<br />

Zur Beschreibung <strong>der</strong> Interaktionsordnung kehrt Goffman<br />

zum Thema <strong>der</strong> »Interaktionsanalyse« zurück, die er in Behavior<br />

in Public Places und Relations in Public ausgeführt hat<br />

(und die zum Vergleich angemerkt werden).<br />

Den Kern <strong>der</strong> Interaktionsordnung bilden soziale Situationen,<br />

an denen zwei o<strong>der</strong> mehr Personen beteiligt sind; hier zeigen<br />

sie ihre Aufmerksamkeit und Anteilnahme, hier findet die<br />

Koordination von Handlungen statt, und hier sind ihre Körper<br />

verletzlich (ein für die Ausbildung dieser Ordnung von Goffman<br />

immer wie<strong>der</strong> betonter Aspekt). Die soziale Situation<br />

zeichnet sich ihm durch eine - allen philosophischen Dekonstruktionen<br />

zum Trotz - >Präsenz< aus, die allein den »nackten<br />

Sinnen« <strong>der</strong> Beteiligten (Goffman 1972, 61 f.) zugänglich ist. Situationen<br />

setzen dann ein, wenn es gegenseitige Aufmerksamkeit<br />

(monitoring) gibt, und sie endet, wenn die vorletzte Person<br />

gegangen ist (Goffman 1967, 144). Diese Situationen bilden<br />

eine Welt für sich: »The persons present to one another<br />

are thus transformed from a mere aggregate into a little society,<br />

a little group, a little deposit of social organization. Similarly,<br />

the modification in their behavior which they suffer by<br />

virtue of finding themselves in a particular social situation -<br />

their enactment of situational proprieties - constitutes, when<br />

taken together, a little social system« (Goffman 1963, 243).<br />

Die kleinen Räume sozialer Situationen sind das <strong>Reich</strong> <strong>der</strong> sozialen<br />

Interaktion. Sie bilden gewissermaßen die formalen Bau-<br />

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