1. Erving Goffmans Reich der Interaktion' - SSOAR
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tionen für die Beteiligten erzeugt werden, gewissermaßen kollektive<br />
Transformationen <strong>der</strong> Wirklichkeit.<br />
Solche Transformationen stellen etwa die Täuschungsmanöver<br />
dar, bei denen nur die Täuschenden über die Module Bescheid<br />
wissen. Theaterrahmen dagegen bilden ein »Sinn<br />
<strong>Reich</strong>« mit eigenem Wirklichkeitscharakter. Dabei gibt es spezielle<br />
Methoden, die etwa Innenräume aufschneiden, Gesprächssituationen<br />
aufbrechen, in Privaträume blicken lassen,<br />
und es gibt auch ein festes Gefüge von Figuren. Das Modul<br />
des Wettkampfs besteht darin, die Mittel des Alltags zu verwenden,<br />
doch ihre Folgen als nichternst zu bestimmen. Zeremonien<br />
sind offizielle Veranstaltungen, die dazu dienen, für bestimmte<br />
Personen wichtige Rollen darzustellen und herauszuheben<br />
- etwa das Brautpaar bei <strong>der</strong> Hochzeit. Die Probe bezeichnet<br />
alle Interaktionen, in denen geübt, ausgestellt, demonstriert,<br />
also im Hier und Jetzt eine zukünftige Situation simuliert<br />
wird, und schließlich können etwa Claqueure bestimmte<br />
Motive Vortäuschen.<br />
Da das Vertrauen in die primären Rahmen auf so vielfältige<br />
Weise erschüttert werden kann, gibt es auch Prozeduren, die<br />
Verankerungen von Rahmen vornehmen. Verankerungen {rituelle<br />
Klammern, Rollen, Spuren etc.) stellen sicher, daß <strong>der</strong> angestrebte<br />
Sinn des Rahmens und sein tatsächlicher Sinn identisch<br />
bleiben. Diese Verankerungen spielen im Alltag eine<br />
große Rolle, sichern sie doch Voraussagbarkeit und Routine.<br />
f) Kommunikation<br />
Die Rahmenanalyse endet mit einer »Rahmenanalyse des Gesprächs«,<br />
und Goffman setzt die Beschäftigung mit sprachsoziologischen<br />
Fragestellungen nicht nur in Aufsätzen bis zu Felicity’s<br />
Condition (1983) fort; sein letztes Buch behandelt die Forms of<br />
Talk. Deswegen wird zuweilen auch von einer »linguistischen<br />
Wende« bei Goffman gesprochen (Phillips 1983). Tatsächlich<br />
aber hatte sich Goffman schon vor seinem Umzug nach Philadelphia<br />
(wo <strong>der</strong> Soziolinguist Hymes lehrte) mit dem Thema <strong>der</strong><br />
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