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1. Erving Goffmans Reich der Interaktion' - SSOAR

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ständig seine Definitionen und Begrifflichkeiten. Durch sein<br />

Werk zieht sich <strong>der</strong> Versuch, unterschiedlichste Szenerien <strong>der</strong><br />

Interaktion: eine kleine Gemeinde, Tankstellen, eine psychiatrische<br />

Anstalt, Kasinos, Werbefotografien und Sprechen,<br />

mit den verschiedensten Metaphern und Analogien zu analysieren.<br />

Diese Metaphern und Analogien sollten deswegen weniger<br />

als Theorie betrachtet werden, son<strong>der</strong>n als heuristische<br />

Zugänge zu einem gleichbleibenden Thema: <strong>der</strong> Interaktionsordnung.<br />

III. Von <strong>der</strong> Rolle zum Rahmen:<br />

Die Spur <strong>der</strong> Metaphern<br />

<strong>Goffmans</strong> Arbeiten zeichnen sich durch eine erstaunliche Vielfalt<br />

an Materialien und Methoden aus. Seine naturalistische<br />

Vorgehensweise bei <strong>der</strong> Feldforschung, wie er sie in einem<br />

Dorf auf den Shetland-Inseln, in einer psychiatrischen Anstalt,<br />

in Kasinos und Tankstellen anwendet,7 ergänzt er -<br />

ganz entgegen <strong>der</strong> gängigen Trennung qualitativer von quantitativen<br />

Methoden - mit Interviews und schriftlichen Befragungen.<br />

So behandelt Goffman in seiner ersten (nicht veröffentlichten)<br />

Ethnographie (1953) über The Service Station Dealer:<br />

The Man and his Work (die vom American Petrol Institute<br />

finanziert worden war) die konfligierenden Rollen und<br />

Erwartungen von Tankwarten, Männern, die Tankstellen entwe<strong>der</strong><br />

besitzen o<strong>der</strong> pachten, indem er seine Daten trianguliert:<br />

Zur Untersuchung <strong>der</strong> 204 Tankstellen verwendet er Statistiken,<br />

Interviews und ethnographische Beobachtungen. In<br />

späteren Arbeiten untersucht er aber auch Benimmbücher<br />

ebenso wie Werbefotografien und Zeitungsartikel, und er bezieht,<br />

ohne mit <strong>der</strong> Wimper zu zucken, intuitives Wissen und<br />

ethologische Beschreibungen mit ein. Ein beson<strong>der</strong>es Merk-<br />

7 Lofland (1971; 1976) arbeitete daraus eine hierzulande wenig beachtete Methode<br />

<strong>der</strong> Teilnehmenden Beobachtung aus.<br />

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