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ebene analysieren zu können. Das Leben und<br />
Arbeiten in der Wissenschaft müsse konsequent<br />
von einer personenzentrierten Perspektive betrachtet<br />
werden. Die Auswirkungen der verbreiteten<br />
Audit-Strukturen in der Wissenschaft<br />
führten zur wachsenden Bedeutung zählbarer<br />
Elemente. Bestimmte Formen der Arbeit wie<br />
etwa Betreuungs- und Artikulationsarbeit und<br />
die Lehre verlören dadurch an Wertigkeit. Einen<br />
weiteren Schwerpunkt des Vortrags bildeten die<br />
Überlegungen zu den strengen Zeitregimes der<br />
Forschung; zudem habe das scheinbare Erfordernis<br />
steter Mobilität der WissensarbeiterInnen<br />
keinen Bezug zu den lebensweltlichen Rahmenbedingungen<br />
und entspreche einer klassisch<br />
männlichen Vorstellung, die auch zum (Selbst-)<br />
Ausschluss von Frauen führe.<br />
Frau Dr. Heike Kahlert (Universität Rostock)<br />
nahm den Wettbewerb der Gleichstellungspolitiken<br />
in Wissenschaft und Forschung in seinen<br />
(politischen) Auswirkungen unter die Lupe. Sie<br />
stellte die Thesen auf, dass die Hochschulen<br />
und Forschungseinrichtungen sich allgemein<br />
zunehmend an unternehmerischen Prinzipien<br />
ausrichteten, der Wettbewerb um Ressourcen die<br />
Bedeutung von Gleichstellungspolitik in diesen<br />
Einrichtungen stärke und diese „Ökonomisierung<br />
des Politischen“ die aus ihrer Sicht wünschenswerte<br />
Differenzierung von Gleichstellungspolitiken<br />
fördere. Dieser Diversifizierung von<br />
Gleichstellungspolitiken ging sie in vier Kategorien<br />
nach: Frauenförderpolitik, Gender Mainstreaming,<br />
Geschlechterpolitik und Diversitätspolitik.<br />
sie als Bestandsaufnahme zu Geschlechtergerechtigkeit<br />
und Gender Mainstreaming an den<br />
nordrhein-westfälischen Hochschulen vorstellte,<br />
die Verbindung zwischen Theorie und Praxis.<br />
Im Rahmen des Reports seien Gender-Profile<br />
der 33 NRW-Hochschulen entstanden, die große<br />
Differenzen in verschiedenen Aspekten aufwiesen;<br />
sie ließen aber erstmalig Vergleiche zu, die<br />
im Rahmen der Landespolitik im Sinne einer<br />
Steuerung auch genutzt werden könnten.<br />
Nach einer abschließenden Podiums- und Publikumsdiskussion<br />
klang die Veranstaltung – wie<br />
bereits der Festakt am Vorabend – in lockeren<br />
Gesprächen und guter Atmosphäre aus.<br />
Die vollständigen Beiträge, fotografische Impressionen<br />
und aufbereitete Diskussionsergebnisse<br />
der Tagung finden Sie in der vorliegenden<br />
Dokumentation.<br />
Für die großzügige Förderung der Jubiläumsveranstaltung<br />
und dieser Dokumentation danke<br />
ich dem Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung, der Firma L’ORÈAL Deutschland<br />
und GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften<br />
herzlich.<br />
Ich wünsche Ihnen allen eine wiedererkennende<br />
oder erstmalige, aber in jedem Fall anregende<br />
Lektüre.<br />
Jutta Dalhoff<br />
Leiterin des CEWS<br />
VORWORT<br />
Frau Dr. Beate Kortendiek (Netzwerk Frauenforschung<br />
NRW/Universität Duisburg-Essen)<br />
vollzog mit dem Gender-Report NRW, den<br />
Bonn im Februar 2011<br />
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