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24.07.2014 Aufrufe

Eine der sieben Leitinitiativen und auch das Herzstück der „Strategie Europa 2020“ ist die Innovationsunion. Mit der am 6. Oktober 2010 veröffentlichten Mitteilung der Europäischen Kommission zur Innovationsunion hat die innovationspolitische Debatte auch bei uns in Deutschland an Dynamik gewonnen. Sie soll die Bedingungen und den Zugang zu Finanzierungsmitteln für Forschung und Innovation verbessern und sicherstellen, dass innovative Ideen in wachstums- und beschäftigungswirksame Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden können. Auch aus gleichstellungspolitischer Sicht müssen wir uns mit den zehn Schlüsselelementen der Innovationsunion intensiv befassen und unseren Blick erweitern auf alle drei Seiten des Dreiecks des Wissens, auf Bildung, Forschung und Innovation. Wie eine neue Studie belegt, könnten bis 2025 durch die Verwirklichung des mit „Europa 2020“ angestrebten Ziels einer Steigerung der Forschungs-und Entwicklungsinvestitionen um 3 % des Bruttoinlandsproduktes 3,7 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. Dafür werden eine Million zusätzliche Forscher und Forscherinnen in Europa benötigt. Uns fehlt es nicht an dem Potenzial qualifizierter Forscherinnen; wir müssen sie aber auch auf die bevorstehenden Führungsaufgaben vorbereiten. Und dazu gehört nicht nur die Wissenschaft, sondern auch das Forschungsmanagement. Exzellente Forschung braucht auch exzellentes Management, Führung und Management sind zentrale Erfolgsfaktoren. Durch gutes Management wird nicht nur Geld in Wissen, sondern auch Wissen in Geld verwandelt. VORTRÄGE Forschung wird in Zukunft in größerem Maße auch als kooperative Forschung oder in Form von Wissensallianzen gefördert werden und sich so etablieren. Wissenschaftsmanagement muss daher die spezifischen Bedingungen von Wettbewerb und Kooperation, deren Regeln in Wissenschaft und Wirtschaft sehr unterschiedlich sind, berücksichtigen. Wir haben es mit großen Gegensätzen zu tun, zum Beispiel: Publikationen versus Umsetzungsorientierung Beharrlichkeit versus Flexibilität 29

Vertiefung versus Multifunktionalität Mainstream versus Innovation Es gibt inzwischen eine Liste von Indikatoren für einen jährlichen Leistungsvergleich unter den Mitgliedsstaaten, der Bestandteil der Überwachung der Innovationsunion sein soll. Hier ist die Kommission um einen zusätzlichen Leistungsindikator für den Geschlechteraspekt bemüht. Wir sollten das mit großer Wachsamkeit beobachten. Die Innovationskultur wird sich auch auf die Kultur der Nachwuchsrekrutierung auswirken. Wir erwarten weniger Fokussierungen auf bisherige Leistungen, sondern einen stärkeren Blick auf die zukünftigen Anforderungen, eventuell in Form einer Zukunftspotenzial-Analyse. Wissenschaftliche Exzellenz und Zukunftspotenzial sollten ab sofort synchron gedacht werden. Wir werden zu einer völlig veränderten Governance kommen müssen, einer Veränderung in den Steuerungssystemen, und wir werden dringend eine Gleichstellungs-Governance gebrauchen. Ich bin sicher, das CEWS wird sich in diesem Dickicht neuer Aspekte und Aufgaben seinen Weg suchen und ihn auch finden. Sich ändernde Fragestellungen werden eine stete Herausforderung bleiben. Mich persönlich erfüllt die Geschichte des CEWS mit einem sehr stillen Stolz, aber einem ganz lauten Dank an das gesamte CEWS-Team, auch dafür, dass Sie so weitergemacht haben. Unsere gemeinsame Vision und unser Traum wurden erfolgreiche Wirklichkeit. Wer nicht den Mut hat zu träumen, hat auch nicht die Kraft zu handeln, und nur wer gegen den Strom schwimmt, findet schließlich zur Quelle. Dabei kommt die Kraft dazu nicht aus körperlichen Fähigkeiten, da wären wir eventuell unterlegen; sie entspringt einem unbeugsamen Willen. Den haben wir stets gehabt, den sollten Sie als CEWS-Team sich stets bewahren. Wenn es das CEWS nicht schon zehn Jahre gäbe, müssten wir es jetzt ganz schnell erfinden und gründen. Wissenschaftlerinnen dürfen also nicht länger die Reparateurinnen unserer Wissenschaftskultur, sondern sie müssen ab sofort deren Architektinnen sein. Sie müssen sich aber auch noch stärker als bisher aktiv einmischen. Gewinner dieser langen Reise wird die Wissenschaft selbst sein. Im Hinblick auf die Zukunft könnte aus unserem Center of Excellence ein Center of Excellence and Innovation Women and Science werden, also aus dem CEWS ein CEIWS. 30

Vertiefung versus Multifunktionalität<br />

Mainstream versus Innovation<br />

Es gibt inzwischen eine Liste von Indikatoren für<br />

einen jährlichen Leistungsvergleich unter den<br />

Mitgliedsstaaten, der Bestandteil der Überwachung<br />

der Innovationsunion sein soll. Hier ist die<br />

Kommission um einen zusätzlichen Leistungsindikator<br />

für den Geschlechteraspekt bemüht. Wir<br />

sollten das mit großer Wachsamkeit beobachten.<br />

Die Innovationskultur wird sich auch auf die<br />

Kultur der Nachwuchsrekrutierung auswirken.<br />

Wir erwarten weniger Fokussierungen auf bisherige<br />

Leistungen, sondern einen stärkeren Blick<br />

auf die zukünftigen Anforderungen, eventuell in<br />

Form einer Zukunftspotenzial-Analyse. Wissenschaftliche<br />

Exzellenz und Zukunftspotenzial<br />

sollten ab sofort synchron gedacht werden.<br />

Wir werden zu einer völlig veränderten Governance<br />

kommen müssen, einer Veränderung<br />

in den Steuerungssystemen, und wir werden<br />

dringend eine Gleichstellungs-Governance gebrauchen.<br />

Ich bin sicher, das CEWS wird sich in diesem<br />

Dickicht neuer Aspekte und Aufgaben seinen<br />

Weg suchen und ihn auch finden. Sich<br />

ändernde Fragestellungen werden eine stete<br />

Herausforderung bleiben.<br />

Mich persönlich erfüllt die Geschichte des<br />

CEWS mit einem sehr stillen Stolz, aber einem<br />

ganz lauten Dank an das gesamte CEWS-Team,<br />

auch dafür, dass Sie so weitergemacht haben.<br />

Unsere gemeinsame Vision und unser Traum<br />

wurden erfolgreiche Wirklichkeit. Wer nicht<br />

den Mut hat zu träumen, hat auch nicht die<br />

Kraft zu handeln, und nur wer gegen den Strom<br />

schwimmt, findet schließlich zur Quelle. Dabei<br />

kommt die Kraft dazu nicht aus körperlichen<br />

Fähigkeiten, da wären wir eventuell unterlegen;<br />

sie entspringt einem unbeugsamen Willen.<br />

Den haben wir stets gehabt, den sollten Sie als<br />

CEWS-Team sich stets bewahren.<br />

Wenn es das CEWS nicht schon zehn Jahre<br />

gäbe, müssten wir es jetzt ganz schnell erfinden<br />

und gründen.<br />

Wissenschaftlerinnen dürfen also nicht länger<br />

die Reparateurinnen unserer Wissenschaftskultur,<br />

sondern sie müssen ab sofort deren Architektinnen<br />

sein. Sie müssen sich aber auch noch stärker<br />

als bisher aktiv einmischen. Gewinner dieser<br />

langen Reise wird die Wissenschaft selbst sein.<br />

Im Hinblick auf die Zukunft könnte aus unserem<br />

Center of Excellence ein Center of<br />

Excellence and Innovation Women and Science<br />

werden, also aus dem CEWS ein CEIWS.<br />

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