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Mit diesen Reiseeindrücken habe ich versucht,<br />

Ihnen zu zeigen, wie vielfältig die Aktivitäten<br />

derzeit national und international waren. Es<br />

herrschte allerorten Aufbruchstimmung, und in<br />

der Folge ein gewisser Institutionalisierungsschub,<br />

mit einem starken Druck zum Handeln<br />

für alle Beteiligten. Und die politischen Umstände<br />

waren zu der Zeit auch in Deutschland<br />

sehr günstig. Lassen Sie mich das begründen:<br />

Im Juni 1999 beschloss die damalige rot-grüne<br />

Bundesregierung das Programm „Frau und<br />

Beruf – Aufbruch in der Gleichstellungspolitik“,<br />

ein ressortübergreifendes Maßnahmenpaket für<br />

die Gleichstellung von Frauen und Männern, in<br />

dem Gleichstellungspolitik als Querschnittsaufgabe<br />

betrachtet wurde, die sowohl die grundsätzliche<br />

Einbeziehung geschlechtsspezifischer<br />

Belange in alle Politikfelder, also das Gender<br />

Mainstreaming, als auch die gezielte Förderung<br />

von Frauen umfasste. An der Umsetzung dieses<br />

Programms waren neben dem Ministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vor<br />

allem die Ressorts Arbeit und Sozialordnung,<br />

Wirtschaft und Technologie sowie das für uns<br />

entscheidende Ministerium für Bildung und<br />

Forschung, mit seiner damaligen Ministerin<br />

Frau Edelgard Bulmahn, beteiligt.<br />

Die Lektüre dieses Programms empfiehlt sich<br />

auch heute noch, weil seitdem in Deutschland<br />

kein vergleichbarer Versuch unternommen wurde,<br />

eine nationale Programmatik für Gleichstellung<br />

zu formulieren. Die damals beschlossenen<br />

Maßnahmen wirken teilweise bis heute fort. Und<br />

in den Bereichen, in denen das Programm nicht<br />

umgesetzt wurde, finden sich bis heute die größten<br />

Defizite der Gleichstellung in Deutschland.<br />

Neben einer Vielzahl von Maßnahmen in diesem<br />

Programm, z. B. der Förderung der Internationalen<br />

Frauenuniversität für Technik und<br />

Kultur IFU im Rahmen der EXPO 2000, der<br />

Weiterentwicklung des TOTAL E-QUALITY-Prädikates<br />

und dessen Übertragung auf Hochschulen<br />

und Forschungseinrichtungen, sollte die<br />

Gründung von drei Kompetenzzentren gefördert<br />

werden, nämlich<br />

das Kompetenzzentrum „Frauen in der Informationsgesellschaft<br />

und Technologie“ im<br />

Rahmen der Initiative „Frauen geben Technik<br />

neue Impulse“ an der Fachhochschule<br />

Bielefeld,<br />

ein Kompetenzzentrum für Existenzgründerinnen,<br />

sowie<br />

der modellhafte Aufbau eines übergreifenden<br />

Kompetenzzentrums für Frauen in Hochschulen<br />

und Forschungseinrichtungen, das<br />

CEWS.<br />

Mit Unterstützung meiner damaligen Mitarbeiterin,<br />

Frau Ursula Mättig, habe ich natürlich<br />

sofort begonnen, ein Konzept für dieses dritte<br />

Kompetenzzentrum zu entwickeln, das dann<br />

abgestimmt wurde mit den Vertreterinnen der<br />

Bundeskonferenz und Vertreterinnen der außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen. Das<br />

Konzept wurde von uns im Januar 2000 eingereicht<br />

und von den zuständigen Stellen sehr<br />

zügig zum 1. Juni 2000 für fünf Jahre mit einer<br />

Fördersumme von 4,7 Millionen DM als ein<br />

Projekt der Universität Bonn genehmigt. Bereits<br />

am 29. September 2000 konnten wir das CEWS<br />

feierlich eröffnen.<br />

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