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und Wissenschaft – Mobilisierung von Frauen<br />
im Interesse der europäischen Forschung“. Vorher<br />
wurde der so wichtige, damals fast revolutionäre<br />
ETAN-Bericht des „European Technology<br />
Assessment Network“ über Frauen und Wissenschaft<br />
in der Europäischen Union in Auftrag<br />
gegeben, der dann im Oktober 1999 erschien.<br />
Etwa zur gleichen Zeit hat der Forschungsministerrat<br />
eine Entschließung zum Thema<br />
Frauen und Wissenschaft angenommen, welche<br />
die Mitgliedsstaaten aufforderte, einen Dialog<br />
über die einzelstaatlichen Politiken zu führen,<br />
Basisdaten über die Beteiligung von Frauen am<br />
Forschungspersonal zu erheben und Indikatoren<br />
zu deren Messung in Europa zu finden und zu<br />
prüfen. Bis dahin gab es nahezu keine brauchbaren<br />
diesbezüglichen Statistiken in Europa.<br />
Im November 1999 wurde die Helsinki-Gruppe<br />
gegründet, eine Gruppe aus Regierungsvertreterinnen<br />
und Gleichstellungsexpertinnen aus den<br />
damals 15 EU-Mitgliedsländern und aus 15 mit<br />
dem 5. Forschungsrahmenprogramm assoziierten<br />
Ländern. Der Name Helsinki-Gruppe deshalb,<br />
weil die erste Zusammenkunft der Gruppe<br />
während der EU-Ratspräsidentschaft Finnlands<br />
in Helsinki stattfand.<br />
Die genannten Impulse stammten vorrangig<br />
von der damaligen EU-Kommissarin für<br />
Wissenschaft, Forschung und Entwicklung,<br />
Madame Edith Cresson.<br />
Ebenfalls im Juli 1999 fand in Brüssel der europäische<br />
Kongress „Women in Science: Networking<br />
the Networks“ statt. Hier hatte ich selbst<br />
erstmals Gelegenheit, meine Vorstellungen bezüglich<br />
der Einrichtung von nationalen Knotenpunkten<br />
für in den Mitgliedsländern existierende<br />
Wissenschaftlerinnen-Netzwerke vorzutragen, um<br />
notwendige europäische Kontakte zu knüpfen,<br />
Erfahrungen auszutauschen, best-practice-Modelle<br />
aufzuzeigen und eine gegenseitige Unterstützung<br />
der unmittelbar Beteiligten und Betroffenen<br />
zu ermöglichen. Diese nationalen Knotenpunkte<br />
sollten nach meiner Vorstellung ein gemeinsames<br />
Zentrum in Brüssel haben. Uns, das waren Frau<br />
Dr. Sybille Krummacher, die mich verbal unterstützt<br />
hat, und mir, wurde damals von Vertreterinnen<br />
der anderen EU-Mitgliedsländer entgegengehalten,<br />
wir würden nach den Sternen greifen;<br />
vielleicht hatten sie zu der Zeit Recht, gleichwohl<br />
hat sich die Idee in den Köpfen der entscheidenden<br />
Personen manifestiert.<br />
Gut ein Jahr später, also im Jahr 2000, konnten<br />
wir in Bonn das CEWS als ersten nationalen<br />
Knotenpunkt gründen. Fünf Jahre später, also<br />
2005, konnten wir als CEWS dann die European<br />
Platform of Women Scientists EPWS eröffnen,<br />
also das gemeinsame Zentrum in Brüssel, als<br />
eine Aktion des „Arbeitsprogramms Wissenschaft<br />
und Gesellschaft“, das im November<br />
2001 von der Kommission verabschiedet, 2004<br />
als Projekt ausgeschrieben und vom CEWS im<br />
Ausschreibungswettbewerb gewonnen wurde.<br />
So greifbar nahe sind also die Sterne bisweilen.<br />
2001 wurde bereits ein zweiter nationaler<br />
Knotenpunkt eröffnet, das „Nationale Kontakt-<br />
Zentrum Frauen und Wissenschaft“ in Prag,<br />
das kürzlich ebenfalls verstetigt wurde, also bis<br />
heute arbeitet. Die Gründung weiterer nationaler<br />
Knotenpunkte in anderen Mitgliedsländern<br />
ist bisher an der nötigen Finanzierung<br />
gescheitert.<br />
VORTRÄGE<br />
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