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Argumentationslinien zur Gleichstellung aus<br />
den Texten der FFP herausgearbeitet.<br />
Universitäten und Fachhochschulen halten sowohl<br />
von der Menge als auch von der Ausrichtung<br />
her verschiedene Angebote vor. Während<br />
die Fachhochschulen vor allem auf Information<br />
und Beratung sowie Weiterbildung und Qualifizierung<br />
fokussieren, wird von den Universitäten<br />
eine größere Bandbreite an Maßnahmen<br />
genannt. Es lässt sich eine sehr viel größere<br />
Anzahl an Maßnahmen und Projekten in den<br />
Natur- und Technikwissenschaften feststellen,<br />
als in den anderen Fachbereichsgruppen. In<br />
diesen Fachbereichen sind insbesondere für<br />
Schülerinnen und Studentinnen viele monoedukative<br />
Angebote zu finden. Die Zusammenschau<br />
der Maßnahmen, die ergriffen werden, um die<br />
Gleichstellung von Frauen zu erreichen, offenbart<br />
drei Linien, die dabei verfolgt werden:<br />
Erstens wird von einem Defizit aufseiten der<br />
Frauen (und weniger auf struktureller Ebene)<br />
ausgegangen; zweitens wird in der Konzeption<br />
der Maßnahmen und in den Argumentationsfiguren<br />
eine Verknüpfung von Gleichstellungspolitik<br />
mit der Wettbewerbsorientierung<br />
akademischer Disziplinen und Organisationen<br />
vorgenommen und drittens findet eine Kombination<br />
von Gleichstellungs- und Familienpolitik<br />
statt (vgl. Schäfer 2010).<br />
Defizitäre Frauen – perfekte Strukturen?<br />
Sowohl Frauenförderung als auch Gender<br />
Mainstreaming sollten dazu dienen, die organisatorischen<br />
Strukturen auf Dauer zu mehr<br />
Gleichstellung zu transformieren. Diesbezügliche<br />
Erfolge lassen sich auf der Ebene der<br />
Fachbereiche kaum feststellen. Immer noch<br />
werden Frauen Defizite zugeschrieben, die mit<br />
Maßnahmen der ‚klassischen‘ Frauenförderung<br />
behoben werden sollen. Durch die Art der<br />
Maßnahmen, aber auch in den Argumentationen<br />
der Fachbereiche wird deutlich, dass es<br />
die Frauen sind, die sich ändern müssen, damit<br />
mehr Frauen beschäftigt und als Professorinnen<br />
berufen werden können. Eine Veränderung<br />
der Strukturen wissenschaftlicher Institutionen<br />
wird kaum thematisiert.<br />
VORTRÄGE<br />
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