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Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten - Gesis

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Methodik und Indikatoren<br />

Der Indikator ist geeignet, um Unterrepräsentanzen sowohl von Frauen als auch von Männern zu<br />

bewerten und die Diskussion von einem einseitigen Blick auf die Unterrepräsentanz von Frauen<br />

in naturwissenschaftlich-technischen Fächer zu einer Betrachtung der Unterrepräsentanz von<br />

Männern in kultur- und geisteswissenschaftlichen sowie sozialen und pädagogischen Fächern<br />

zu lenken. Allerdings wird in der Gleichstellungspolitik die Überrepräsentanz von Frauen bisher<br />

wenig thematisiert und es wurden erst vereinzelt Maßnahmen entwickelt, um die Unterrepräsentanz<br />

von Männern in bestimmten Fächern abzubauen.<br />

Die Berechnung erfolgt <strong>nach</strong> Fächergruppen differenziert, da ein über alle Fächer berechneter<br />

Indikator der Studierenden Ungleichverteilungen in einzelnen Fächer überdecken würden. So<br />

kann beispielsweise eine Hochschule insgesamt einen Studentinnenanteil von 50% aufweisen,<br />

in den Ingenieurwissenschaften jedoch lediglich 20% und in den Rechts-, Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaften mehr als 70% Studentinnen haben.<br />

Für die Künstlerischen Hochschulen wird der Studierenden-Indikator anders berechnet. An diesen<br />

Hochschulen sind überwiegend Studierende der Fächergruppe „Kunst, Kunstwissenschaften“<br />

vertreten; einige Hochschulen bieten auch das Fach Architektur in der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften<br />

an. Diese Fächergruppe verzerrt die Ergebnisse für die Künstlerischen Hochschulen.<br />

Aus diesem Grunde wird der Indikator Studierende für die Künstlerischen Hochschulen so<br />

ermittelt, dass in der Mittelgruppe (ein Punkt) alle Hochschulen zu finden sind, deren Frauenund<br />

Männeranteil an den Studierenden in der Marge von 40% – 60% für jedes Geschlecht<br />

liegt. Hochschulen, deren Frauen- bzw. Männeranteil über oder unter 40% liegt, werden in der<br />

Schlussgruppe mit 0 Punkten bewertet.<br />

Für die Universitäten sowie die Fachhochschulen berechnet sich der Indikator Studierende wie<br />

folgt:<br />

Zunächst wird die Nähe zur Gleichverteilung für die einzelnen Fächergruppen ermittelt (GS1):<br />

S (Studentinnenanteil) =<br />

Studentinnen in der jeweiligen Fächergruppe<br />

Studierende in der jeweiligen Fächergruppe<br />

G S1 = 1 - |0,5 – S|<br />

Dieser Wert liegt zwischen 0,5 und 1 und gibt an, wie weit eine Hochschule in der jeweiligen<br />

Fächergruppe von einer Gleichverteilung von Studenten und Studentinnen entfernt ist: Ein niedriger<br />

Wert nahe 0,5 zeigt an, dass ein sehr hoher Frauen- oder Männeranteil vorliegt; ein hoher<br />

Wert nahe 1 zeigt an, dass das Geschlechterverhältnis ausgeglichen ist.<br />

In einem zweiten Schritt wird dieser Wert für jede einzelne Fächergruppe in Beziehung zu dem<br />

bundesweiten Wert für die jeweiligen Hochschultypen (GS,t) gesetzt, um die Gleichverteilung je<br />

Fächergruppe im Verhältnis zum Bundesdurchschnitt zu erhalten (GS2).<br />

G S2 = G S1<br />

G S,t<br />

Dieser Wert kann zwischen 0,5 und 2 liegen. Ein Wert über 1 zeigt an, dass die Nähe zur Gleichverteilung<br />

größer ist als im bundesweiten Durchschnitt. Ein Wert unter 1 verdeutlicht, dass eine<br />

Hochschule in dieser Fächergruppe eine geringe Gleichverteilung aufweist als der bundesweite<br />

Durchschnitt.5<br />

Schließlich wird aus dem Durchschnitt der Werte aller Fächergruppen, die an einer Hochschule vertreten<br />

sind, der Indikator für die Studierenden (Is) gebildet. Der Indikator berechnet sich wie folgt:<br />

I S =<br />

∑ G S2<br />

n<br />

5 Der Extremfall von 0,5 ergibt sich, wenn eine Hochschule in einer Fächergruppe einen Frauen- oder<br />

Männeranteil von 0 Prozent aufweist und der bundesweite Schnitt bei 50% liegt.<br />

Methodik und Indikatoren<br />

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