Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten - Gesis
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Methodik und Indikatoren<br />
1. Indikatoren<br />
Das vorliegende CEWS-Ranking <strong>nach</strong> <strong>Gleichstellungsaspekten</strong> wurde auf der Grundlage quantitativer<br />
Daten, die über das Statistische Bundesamt zugänglich sind, erstellt.<br />
Das Ranking bewertet folgende Bereiche:<br />
• Studierende<br />
• Promotionen<br />
• Habilitationen<br />
• hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal<br />
• Professuren<br />
• Veränderungen gegenüber 2002 (Personal und Professuren)<br />
Die Frauenanteile in den einzelnen zu bewertenden Bereichen allein sind für einen allgemeinen<br />
Vergleich von Hochschulen nicht aussagekräftig genug: Die Fächerstruktur der Hochschulen<br />
würde nämlich aufgrund der unterschiedlichen Fächerwahl von Männern und Frauen (horizontale<br />
Segregation) die Ergebnisse verzerren. Das Ranking basiert deshalb auf Indikatoren. Die<br />
Indikatoren „Promotionen“, „Habilitationen“, „Personal“ und „Professuren“ setzen den jeweiligen<br />
Frauenanteil in Beziehung zu dem Studentinnenanteil.<br />
Mit der Bezugnahme auf den Studentinnenanteil soll für die Indikatoren „Promotionen“, „Habilitationen“,<br />
„Personal“ und „Professuren“ die Fächerstruktur der jeweiligen Hochschule abgebildet<br />
werden. Daher wird für alle Bereiche der Studentinnenanteil des gleichen Jahres (2007) als<br />
Bezugsgröße verwendet.<br />
Die Logik der Indikatorenbildung soll am Beispiel des Indikators „Professuren" dargestellt<br />
werden. Dieser Indikator wird so berechnet, dass der Frauenanteil an den Professuren durch den<br />
Frauenanteil an den Student/innen dividiert wird. Bundesweit lag der Frauenanteil an den Professuren<br />
2007 bei 16,2%, der Studentinnenanteil bei 47,7%. Der Indikator beträgt also 0,343 1 .<br />
Da der Frauenanteil in der Regel mit höherer Qualifikationsstufe abnimmt, liegen die Indikatoren<br />
im Normalfall zwischen 0 und 1: Ein Wert nahe 1 signalisiert, dass eine Hochschule einen gleich<br />
hohen Frauenanteil bei den Professuren und den Studierenden hat. In Einzelfällen kann der Wert<br />
über auch 1 liegen.<br />
Beispiele<br />
Professorinnenanteil Studentinnenanteil Indikator<br />
Hochschule A 10% 30% 0,333<br />
Hochschule B 20% 30% 0,667<br />
Hochschule X 10% 40% 0,250<br />
Hochschule Y 20% 40% 0,500<br />
Hochschule Z 20% 15% 1,333<br />
Seit der 2. Fortschreibung wird bei dieser Berechnung eine geringfügige Korrektur vorgenommen:<br />
Für Hochschulen mit einem Studentinnenanteil von über 70% wird der Nenner<br />
der Indikatoren pauschal auf 70% gesetzt; der Studentinnenanteil wird also bei 70% gekappt.<br />
Dies erfolgt aufgrund der Erkenntnis, dass kleine Hochschulen mit einem sozialwissenschaftlichen<br />
Schwerpunkt und einem hohen Frauenanteil im Ranking überproportional<br />
häufig in unteren Ranggruppen vertreten waren und dies einen möglichen Bias des Ranking<br />
darstellen könnte, der mit der Kappung gemildert werden soll. Diese Regelung betrifft 10<br />
Universitäten (vor allem Pädagogische Hochschulen), 14 Fachhochschulen und 1 Künstlerische<br />
Hochschule.<br />
1 Der Indikator wird durchgängig auf drei Stellen hinter dem Komma berechnet.<br />
Methodik und Indikatoren<br />
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