Blickpunkt - Linksfraktion Bremen
Blickpunkt - Linksfraktion Bremen
Blickpunkt - Linksfraktion Bremen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DSTG INFORMIERT DSTG AKTIV<br />
SEITE 10<br />
(Fortsetzung von Seite 9)<br />
beiten lernen!“ Erster Arbeitsplatz<br />
beim Finanzamt Mitte war<br />
die Lohnsteuerstelle; es folgten<br />
die Vollstreckungsstelle, die Geschäftsstelle<br />
des Finanzamts sowie<br />
eine Sachgebietsleitung in<br />
der neu gegründeten Zentralen<br />
Vollstreckungsstelle.<br />
Damit war dann aber auch das<br />
Kapitel Finanzamt abgeschlossen,<br />
denn ab 1988 gab es eine<br />
völlig andere Verwendung: Jürgen<br />
Albers wurde an die Bremer<br />
Landesvertretung beim Bund in<br />
der damaligen Bundeshauptstadt<br />
Bonn abgeordnet und war für<br />
alles zuständig, was auf der Ebene<br />
Bund - Land <strong>Bremen</strong> mit Finanzen,<br />
Bau und Landwirtschaft<br />
zu tun hatte. Nebenbei bemerkt:<br />
Die Familie lebte unverändert in<br />
Thedinghausen, und Jürgen Albers<br />
war inzwischen Landesvorsitzender<br />
des DSTG und - etwas<br />
später - Landesbundvorsitzender<br />
des dbb geworden. „Eine schöne,<br />
aber auch eine anstrengende<br />
Zeit“, erinnert sich Albers. „Es<br />
war nicht ungewöhnlich, mitten<br />
in der Woche zu Vorstandssitzungen<br />
von Bonn nach <strong>Bremen</strong><br />
zu fahren.“ Und natürlich an-<br />
schließend wieder zurück…<br />
Ab 1991 gab es dann wieder<br />
Verwendungen in <strong>Bremen</strong>, nun<br />
aber beim Senator für Finanzen:<br />
Die Leitung verschiedener Referate<br />
(u.a. Verteidigungslasten,<br />
Vorprüfung, Personal, Organisation,<br />
Ausbildung) führte 1997<br />
zur Stellvertretung des Leiters<br />
und ab Juli 1999 zur Leitung der<br />
Steuerabteilung im Haus des<br />
Reichs, dem Dienstposten, von<br />
dem aus Jürgen Albers nun in<br />
den Ruhestand tritt. Einen<br />
„liebsten Dienstposten“ habe es,<br />
so Albers auf Nachfrage, trotz<br />
dieser beachtlichen Verwendungsbreite<br />
nie gegeben. Personal<br />
und Orga hätten stets viel<br />
Spaß gemacht, „und ich bin meinen<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
sehr dankbar für ihre Hilfe in<br />
steuerlichen Fragen“ gibt der<br />
Abteilungsleiter offen zu. Dass<br />
er in den vergangenen Jahren mit<br />
den Umstrukturierungsplänen für<br />
die Finanzämter gerade dort für<br />
erhebliche Unruhe gesorgt hat,<br />
hält Albers für notwendig. Nur<br />
so könne sichergestellt werden,<br />
dass mit immer weniger Personal<br />
die der Steuerverwaltung gestellten<br />
Aufgaben noch erledigt werden<br />
können. Leider jedoch könne<br />
er dieses Projekt nun nicht mehr<br />
bis zum Ende begleiten.<br />
Konfliktsituationen, die aus der<br />
Aufgabe als Steuerabteilungsleiter<br />
einerseits und als DSTG-Mitglied<br />
andererseits hätten entstehen<br />
können, habe es, so Albers,<br />
nicht gegeben. Es habe eine eindeutige<br />
Vereinbarung mit dem<br />
damaligen Senator bestanden:<br />
Der Einsatz als Abteilungsleiter<br />
schließt jegliche gewerkschaftliche<br />
Funktion aus. Daran habe er<br />
sich gehalten. „Ich habe mich<br />
den dienstlichen Anforderungen<br />
gestellt. Gewerkschaftliche Forderungen<br />
spielten keine Rolle<br />
mehr. Es gab eine klare Tren-<br />
AUSGABE JUNI 2012<br />
nung zwischen Amt und Gewerkschaft,<br />
die es mir letztlich<br />
ermöglichte, weiterhin DSTG-<br />
Mitglied zu bleiben“, erläuterte<br />
Albers die gewiss nicht alltägliche<br />
Situation.<br />
Es wäre auch schade gewesen<br />
um das vorzeitige Ende einer<br />
nunmehr bereits 48 Jahre dauernden<br />
DSTG-Mitgliedschaft,<br />
die im Juli 1964 im Hamburg<br />
begann. „Die Kollegen Fromme<br />
und Röhlig waren damals<br />
diejenigen, die mich überzeugten“,<br />
weiß Jürgen Albers auch<br />
heute noch genau.<br />
Was bringt nun der neue Lebensabschnitt?<br />
So viel anders,<br />
glaubt man dem scheidenden<br />
Steuerabteilungsleiter, wird er<br />
nicht werden, und doch soll es<br />
Veränderungen geben: „40<br />
Jahre lang ist es nach meinen<br />
Wünschen und Bedürfnissen<br />
gegangen. Jetzt hat meine Frau<br />
das Vorschlagsrecht!“ spielt<br />
Jürgen seiner Rita geschickt<br />
den Ball zu, wohl wissend,<br />
dass es bei Reisen oder der<br />
Pflege des großen Grundstücks<br />
viele gemeinsame Interessen<br />
gibt. Daneben ist seine Mitarbeit<br />
im Kirchenvorstand gefragt<br />
und - „schreib das auf!“ -<br />
Gewerkschaftsmitglied bleibt<br />
er auch. Immerhin ist Jürgen<br />
Albers auch noch Ehrenvorsitzender<br />
des dbb bremen.<br />
Wer den zukünftigen Ruheständler<br />
kennt, weiß, dass die<br />
Erfindung des Wortteiles „Ruhe“<br />
nicht von ihm stammen<br />
kann. Und so wird es vermutlich<br />
bleiben wie es war: Jürgen<br />
Albers wird uns immer wieder<br />
mal, eingeplant oder auch unverhofft,<br />
begegnen, hier oder<br />
da. Und das ist gut so, und da<br />
freuen wir uns drauf.<br />
Alles Gute im Ruhestand, lieber<br />
Jürgen Albers!