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Gerd Aicher - Elias-Schrenk-Haus in Tuttlingen

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Weihnachten 2009


Weihnacht<br />

Wenn <strong>in</strong> des Jahres Lauf, dem allzeit gleichen,<br />

auf leisen Schw<strong>in</strong>gen sich die Christnacht naht,<br />

wenn Erd’ und Himmel sich die Hände reichen,<br />

dann schau’n wir dich, du größte Liebestat.<br />

Du Heiland Jesus, kamst aus lichten Höhen,<br />

wie unser Bruder tratst Du bei uns e<strong>in</strong>,<br />

wir haben de<strong>in</strong>e Herrlichkeit gesehen,<br />

und de<strong>in</strong>en Wandel, fleckenlos und re<strong>in</strong>.<br />

Verlorne K<strong>in</strong>der knien an de<strong>in</strong>er Krippe,<br />

von jener ersten Weihnacht an bis heut,<br />

es kl<strong>in</strong>gt von armer Sünder Herz und Lippe<br />

e<strong>in</strong> jubelnd „Halleluja!“ weit und breit.<br />

Tritt e<strong>in</strong>, du Spender aller Seligkeiten<br />

<strong>in</strong> unser Herz und <strong>Haus</strong>, <strong>in</strong> Volk und Land,<br />

hilf, dass wir glaubend Dir den Weg bereiten,<br />

und mit Dir wandern liebend Hand <strong>in</strong> Hand.<br />

Gib, dass wir hoffend <strong>in</strong> die Ferne blicken,<br />

auf Dich alle<strong>in</strong>, dem wir zu eigen ganz:<br />

ke<strong>in</strong> irdisch D<strong>in</strong>g soll uns das Ziel verrücken,<br />

bis wir Dich schaun <strong>in</strong> de<strong>in</strong>es Reiches Glanz.<br />

Hans Brüggemann


3<br />

Weihnachten 2009<br />

Evangelischer Vere<strong>in</strong> für Altenhilfe e.V.<br />

Rubensweg 5<br />

78532 Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

Telefon (0 74 61) 7 72 28<br />

<strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong><br />

Evangelisches Seniorenpflegeheim<br />

Brückenstr. 24 · 78532 Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

Telefon (0 74 61) 96 69-0<br />

Telefax (0 74 61) 96 69-39<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@esh-tut.de · Internet: www.esh-tut.de<br />

Betreute Altenwohnungen: Egerstr. 21<br />

Kreissparkasse Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

(BLZ 643 500 70)<br />

Kto. 30 300<br />

Volksbank Donau-Neckar eG<br />

(BLZ 643 901 30)<br />

Kto. 13 33 003<br />

Fotos von Mitarbeitern und aus dem Archiv<br />

des <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>es


Grußwort der Vere<strong>in</strong>svorsitzenden<br />

Liebe Freunde, liebe Heimbewohner,<br />

liebe Mitarbeiter,<br />

das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Gerne er<strong>in</strong>nern<br />

wir uns an die schönen Stunden im Kreis der Familie.<br />

Nun s<strong>in</strong>d wir vielleicht alle<strong>in</strong>. Es will ke<strong>in</strong>e rechte<br />

Freude mehr aufkommen. Was erwarten wir vom<br />

Weihnachtsfest?<br />

Das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Krippe, der auferstandene Herr, ruft<br />

uns immer noch die frohe Botschaft zu:<br />

„Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und<br />

beladen seid; ich will euch erquicken.“<br />

Zu ihm dürfen wir jederzeit kommen mit allem,<br />

was uns bedrückt und Angst macht. Er alle<strong>in</strong> kann<br />

uns wieder Frieden und Zuversicht schenken, dass<br />

es wieder Weihnachten <strong>in</strong> unserem Herzen wird.<br />

Mit der Betreuung dementer Heimbewohner, im<br />

Rahmen der Pflegereform 2008, ist den Politikern e<strong>in</strong><br />

großer Wurf gelungen. Denn die kostenneutrale<br />

Betreuung dementer Bewohner hat die Lebensqualität<br />

entscheidend verbessert. Die Betreuungsassistent<strong>in</strong>nen<br />

stehen nicht unter Zeitdruck, sondern<br />

sie können sich <strong>in</strong>dividuell auf die Bedürfnisse der<br />

Betroffenen e<strong>in</strong>stellen. E<strong>in</strong>e gute Sache, die aber<br />

nicht vom Himmel fiel.<br />

4<br />

Hier galt es das Angebot vom Gesetzgeber zu analysieren<br />

und zu realisieren. Dass das Konzept so schnell<br />

auf den Weg gebracht werden konnte ist e<strong>in</strong> Verdienst<br />

unserer Heimleitung, Herrn Schmiedel und<br />

Frau Griem. Ihnen, und allen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeitern unseres <strong>Haus</strong>es danken wir vielmals für<br />

ihren guten und engagierten Dienst.<br />

Den ehrenamtlichen Mitarbeitern, die sich <strong>in</strong> vielfältiger<br />

Weise <strong>in</strong> unserem <strong>Haus</strong>e e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, danken<br />

wir ganz herzlich. Unser <strong>Haus</strong> ist e<strong>in</strong> offenes <strong>Haus</strong>,<br />

und wir freuen uns über jeden Besucher und<br />

Mittagsgast, der bei uns e<strong>in</strong>kehrt. Das gilt auch ganz<br />

besonders für die Bewohner der Egerstraße 21. Für<br />

den dortigen Betreuungsdienst von Frau Bühler<br />

bedanken wir uns vielmals.<br />

Was wären wir ohne die vielen Freunde, die uns im<br />

Gebet begleiten und uns f<strong>in</strong>anziell zur Seite stehen.<br />

Ihnen allen wünschen wir Gottes Segen für das neue<br />

Jahr und grüßen Sie mit der Jahreslosung 2010:<br />

Jesus Christus spricht:<br />

Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und<br />

glaubt an mich.<br />

Johannes 14,1<br />

Ihr Evang. Vere<strong>in</strong> für Altenhilfe<br />

Günter Runow, Eberhard Fricker


ESH-Impressionen<br />

Jahresfest<br />

Kunsthandwerkermarkt<br />

Bewohnerausflug<br />

nach<br />

Ste<strong>in</strong> am Rhe<strong>in</strong><br />

Stocherkahnfahrt<br />

<strong>in</strong><br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Mitarbeiterausflug<br />

nach Tüb<strong>in</strong>gen<br />

5<br />

Kappenfest<br />

Ausflug der<br />

Tagespflege


Grußwort von Pastor Brandt<br />

Sehr geehrte BewohnerInnen,<br />

Angehörige und MitarbeiterInnen,<br />

gerne entspreche ich der Bitte Ihres Heimleiters Herrn<br />

Schmiedel, Ihnen als der neue Pastor der Evangelisch-<br />

Freikirchlichen Geme<strong>in</strong>de (Baptisten) e<strong>in</strong> Grußwort zu<br />

übermitteln. Obwohl ich mit me<strong>in</strong>er Familie erst wenige<br />

Wochen <strong>in</strong> Tuttl<strong>in</strong>gen b<strong>in</strong>, habe ich Ihr schönes <strong>Haus</strong><br />

mit der sehr angenehmen Atmosphäre bereits durch<br />

Besuche kennen lernen dürfen. Ich b<strong>in</strong> überzeugt, dass<br />

man sich im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> sehr wohlfühlen kann.<br />

So wünsche ich Ihnen allen e<strong>in</strong>e besonders zum<br />

Nachdenken anregende Advents- und Weihnachtszeit<br />

und e<strong>in</strong>en guten Übergang <strong>in</strong> das neue Jahr.<br />

Me<strong>in</strong> Impuls zum Nachdenken soll Folgender se<strong>in</strong>: In<br />

der Bibel, im Johannesevangelium, lesen wir folgenden<br />

Satz: „Jesus Christus, das Wort, wurde e<strong>in</strong> Mensch, e<strong>in</strong><br />

wirklicher Mensch von Fleisch und Blut und lebte unter<br />

uns.“ (Joh. 1, 14a)<br />

Vor wenigen Wochen, im Vorfeld der Bundestagswahl,<br />

konnte man es wieder beobachten: Immer, wenn politische<br />

Wahlen anstehen, kann man unsere Politiker <strong>in</strong><br />

großen Firmen und Betrieben entdecken. Was machen<br />

die da? Der- oder diejenige hat dann die Schutzbrille<br />

aufgesetzt, den Firmenoverall übergestreift, die<br />

Sicherheitsschuhe angezogen und den Sicherheitshelm<br />

aufgesetzt. Für 10 oder 15 M<strong>in</strong>uten steht er mit den<br />

anderen Arbeitern als e<strong>in</strong>er von ihnen zusammen und<br />

unterhält sich über die jeweilige Arbeit. Aber sobald<br />

die Kameras aus s<strong>in</strong>d, reist der Politiker zum nächsten<br />

Term<strong>in</strong> weiter.<br />

Dieses Verhalten gehört zu e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Werbestrategie, der „Identifikations-Strategie“. Sie<br />

funktioniert Jahr um Jahr, obwohl man doch annehmen<br />

möchte, dass die Arbeiter jener Firmen die<br />

Masche durchschauen. Sie wissen doch, dass die<br />

Politiker sich nicht wirklich mit ihnen identifizieren,<br />

sondern sie nur für ihre eigenen Zwecke missbrauchen.<br />

Ich habe den E<strong>in</strong>druck, dass sich die meisten Arbeiter<br />

6<br />

mit der Illusion zufrieden geben. Es ist so, als wenn sie<br />

zu dem Kandidaten sagen würden: „Du magst vielleicht<br />

nicht wirklich hier gewesen se<strong>in</strong>, Du magst Dich<br />

wohl nicht wirklich um unsere Situation kümmern,<br />

aber Du bist wenigstens vorbeigekommen. Du standest<br />

leibhaftig vor uns. Du standest auf unserer Ebene. Du<br />

trugst unsere Uniform, unseren Helm – so wie wir. Du<br />

hast uns zwar nur diese Illusion für 10 M<strong>in</strong>uten gegeben,<br />

aber das ist noch besser, als völlig ignoriert zu<br />

werden.“ Ich habe mich gefragt, ob irgende<strong>in</strong>er dieser<br />

Politiker wirklich bereit wäre, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er dieser Betriebe<br />

für sechs Monate oder e<strong>in</strong> Jahr zu arbeiten. Wäre<br />

irgende<strong>in</strong>er wirklich bereit, mit diesen Arbeitern als<br />

Kollege zu arbeiten? Ihren Lohn auf se<strong>in</strong>em Konto zu<br />

haben? Ihr Kant<strong>in</strong>enessen zu essen? In Ihren Autos zu<br />

fahren und <strong>in</strong> ihrer Etagenwohnung zu wohnen? Ich<br />

b<strong>in</strong> überzeugt, dass die meisten Kandidaten sehr froh<br />

s<strong>in</strong>d, nur zum Sche<strong>in</strong> zum Arbeiter geworden zu se<strong>in</strong>.<br />

Gott hat sich entschieden, nicht nur zum Sche<strong>in</strong> zu<br />

kommen, als er se<strong>in</strong>en Sohn Jesus Christus auf unsere<br />

Erde sandte. Jesus kam nicht, um für 10 M<strong>in</strong>uten vor<br />

der Presse zu posieren und um dann – völlig unberührt<br />

– <strong>in</strong> den Himmel zurückzukehren. Gottes göttlicher<br />

Plan war es, <strong>in</strong> Jesus wirklich auf der Erde zu se<strong>in</strong>, sich<br />

wirklich um uns Menschen zu kümmern, e<strong>in</strong>er wie wir<br />

zu se<strong>in</strong>. Gott sagte: „Ich gebe Dir nicht nur e<strong>in</strong>en<br />

Retter, jemanden für De<strong>in</strong>e Seele, der Dich zum ewigen<br />

Leben erlöst, sondern ich möchte Dich auch mit<br />

e<strong>in</strong>em Retter beschenken, der Dich versteht; jemand,<br />

dem Du Dich nahe fühlen kannst, mit dem Du reden<br />

kannst, von dem Du lernen kannst zu lieben; jemand,<br />

der De<strong>in</strong> Leben Stück für Stück zum Guten verändert.<br />

Ich wünsche Ihnen für die Adventszeit e<strong>in</strong>e wachsende<br />

Erkenntnis, warum Jesus den Himmel verließ, um auf<br />

Erden zu leben und zu sterben: Er kam nicht, um sich<br />

nur zum Sche<strong>in</strong> mit uns zu identifizieren… Er kam als<br />

e<strong>in</strong>er von uns.<br />

Herzlichst, Ihr Detlev Brandt, Pastor der Evangelisch-<br />

Freikirchlichen Geme<strong>in</strong>de (Baptisten) Tuttl<strong>in</strong>gen


Grußwort von Diakon Ke<strong>in</strong>ert<br />

Der „menschliche“ Gott durchkreuzt alle unsere<br />

Vorstellungen…<br />

Liebe <strong>Haus</strong>geme<strong>in</strong>schaft im ESH,<br />

ja, so ist es, durch das Geheimnis der Menschwerdung<br />

Gottes durchkreuzt er alle unsere<br />

Vorstellungen von e<strong>in</strong>em erhabenen, fernen Gott!<br />

Weil Gott <strong>in</strong> der Gestalt des K<strong>in</strong>des zur Welt kam –<br />

kle<strong>in</strong>, verletzlich, angewiesen – ist ke<strong>in</strong>er von uns<br />

zu kle<strong>in</strong>, zu unansehnlich oder zu unfertig, als dass<br />

Gott ihn nicht <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Herz schließen würde…<br />

Was das wirklich heißt, dürfen me<strong>in</strong>e Frau Hildegard<br />

und ich, samt der übrigen, erweiterten Familie an<br />

unserem kle<strong>in</strong>en Enkelchen, der im August zur Welt<br />

kam, ganz hautnah erleben. Dass der kle<strong>in</strong>e Stammhalter<br />

sogar Josef heißt, weist uns erst recht auf das<br />

Geschehen an der Krippe h<strong>in</strong>. Denn Josef steht dort<br />

dabei an Vater-statt. Was für e<strong>in</strong>e große Freude, Opa<br />

se<strong>in</strong> zu dürfen! Unser kle<strong>in</strong>er Josef lehrt uns <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Augenaufschlag, se<strong>in</strong>em vergnüglichen<br />

„Plappern“ aber auch dem Schreien nach Zuwendung,<br />

Nahrung und Liebe:<br />

Macht es wie Gott: Werdet Mensch!<br />

7<br />

Weil Gott Menschengestalt annahm, ist jeder<br />

Mensch Wesensabbild Gottes. Wenn er heute <strong>in</strong><br />

unsere Welt kommt, hat er ke<strong>in</strong>e andere Krippe als<br />

unser Herz. Und er wartet darauf, <strong>in</strong> jedem<br />

Menschen von neuem die Augen aufzuschlagen.<br />

So ist Gott e<strong>in</strong> Gott der Anfänge. Er fängt immer<br />

wieder mit uns an, auch und gerade da, wo wir<br />

me<strong>in</strong>en, selbst am Ende zu se<strong>in</strong>. Er hat mit jeder,<br />

jedem E<strong>in</strong>zelnen von uns immer e<strong>in</strong>e neue<br />

Geschichte vor, selbst im höchsten Lebensalter.<br />

In dieser neuen Geschichte möchte er uns näher se<strong>in</strong><br />

als unser eigener Herzschlag. Inmitten all unserer<br />

Bedrängnis, Angst und Not, möchte er uns spüren<br />

lassen, was se<strong>in</strong> Name me<strong>in</strong>t: „Gott ist mit uns“, „<br />

Gott rettet“. Wo wir unsere Nächsten nicht aufgeben,<br />

wo wir e<strong>in</strong>ander helfen, neu anzufangen, da<br />

wird Gott <strong>in</strong> uns geboren. Da wird es alle Tage, zu<br />

jeder Stunde und Sekunde – Weihnachten!<br />

E<strong>in</strong>e so ganz neue Vorstellung und Erfahrung von<br />

Weihnachten <strong>in</strong> Ihrem Herzen, wünsche ich Ihnen<br />

und Ihren Lieben ab diesem Fest noch unzählige<br />

Male!<br />

Ihnen dankbar verbunden mit weihnachtlichen<br />

Segenswünschen<br />

Ihr Diakon Roland Ke<strong>in</strong>ert


Bericht der Geschäftsführung<br />

Liebe BewohnerInnen, liebe MitarbeiterInnen,<br />

liebe Freunde,<br />

kennen Sie auch das Gefühl, dass die Zeit schneller zu<br />

vergehen sche<strong>in</strong>t, je älter wir werden? Der niederländische<br />

Psychologiehistoriker Douwe Draaisma beschreibt<br />

dieses Phänomen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehr lesenswerten Buch.<br />

Bezeichnenderweise trägt es den Titel: „Warum das<br />

Leben schneller vergeht, wenn man älter wird.“ Der<br />

Autor erklärt das „Dah<strong>in</strong>rasen“ der Zeit im Alter<br />

damit, dass es für alte Menschen oft sehr wenig<br />

Bezugspunkte gibt, an denen sie ihre jüngeren<br />

Er<strong>in</strong>nerungen fest machen können.<br />

An e<strong>in</strong>em Extrembeispiel wird dies deutlich: E<strong>in</strong><br />

Häftl<strong>in</strong>g hat nach e<strong>in</strong>em halben Jahr E<strong>in</strong>zelhaft den<br />

E<strong>in</strong>druck, es seien erst wenige Wochen vergangen, als<br />

der Wärter ersche<strong>in</strong>t und erklärt, die Zeit sei um. Er ist<br />

besonders betroffen vom schnellen Verr<strong>in</strong>nen der Zeit,<br />

da jeder e<strong>in</strong>zelne Tag quälend langsam zu vergehen<br />

schien. In der Rückschau gibt es aber nicht viel an das<br />

er sich er<strong>in</strong>nern kann. Durch die Gleichförmigkeit der<br />

Tage wird die qualvoll lange Zeit auf e<strong>in</strong>en sehr kurzen<br />

Zeitraum verdichtet. So entsteht der E<strong>in</strong>druck, die Zeit<br />

sei sehr schnell vergangen.<br />

Nun ist das Alter zwar ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong> Gefängnis, aber<br />

wenn starke körperliche und geistige E<strong>in</strong>schränkungen<br />

zur Hochaltrigkeit h<strong>in</strong>zukommen, kann das Leben tatsächlich<br />

sehr e<strong>in</strong>förmig, ja e<strong>in</strong>tönig werden. Besonders<br />

hilfe- und pflegebedürftige Senioren erleben leider<br />

häufig e<strong>in</strong> Leben mit wenig Struktur und sehr wenig<br />

Höhepunkten.<br />

Für diese Menschen kann es <strong>in</strong> der Tat e<strong>in</strong> großer<br />

Gew<strong>in</strong>n an Lebensqualität se<strong>in</strong>, wenn sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Pflegeheim e<strong>in</strong>ziehen. Hier wird viel Wert auf Struktur<br />

und Orientierung gelegt. Besondere Bedeutung<br />

kommt dabei naturgemäß den täglichen Aktivierungsund<br />

Beschäftigungsangeboten zu. Die Höhepunkte<br />

s<strong>in</strong>d aber die jahreszeitlichen Angebote. Gerade die<br />

8<br />

großen Feste und Feiern wie unser großes Jahresfest<br />

im Frühjahr, das Sommer- und Herbstfest, die<br />

Weihnachtsfeiern, der Bewohnerausflug, der<br />

Weihnachtsmarkt und die jährlich stattf<strong>in</strong>dende<br />

Urlaubswoche bleiben unseren Bewohnern verhältnismäßig<br />

lange im Gedächtnis.<br />

Bei unseren besonders aktiven Bewohnern tritt dann<br />

bisweilen der gegenteilige Effekt e<strong>in</strong> wie bei dem<br />

erwähnten Häftl<strong>in</strong>g. Im Alltag verfliegt im <strong>Elias</strong>-<br />

<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> die Zeit wie im Flug, weil sie so gut ausgefüllt<br />

ist mit den verschiedensten Beschäftigungen.<br />

Blickt man zurück, wird diese kurze Zeit aber als lang<br />

empfunden, da es vieles gibt, an das man sich gerne<br />

zurück er<strong>in</strong>nert.<br />

Unseren Bewohnern viele gute Er<strong>in</strong>nerungen zu verschaffen<br />

ist e<strong>in</strong> wichtiges Ziel unserer Arbeit. Deshalb<br />

gestalten wir das Leben im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> bunt,<br />

vielfältig, lebhaft, fröhlich und anregend. E<strong>in</strong>en besonderen<br />

Gew<strong>in</strong>n stellen <strong>in</strong> diesem Zusammenhang <strong>in</strong> der<br />

Tat unsere vier neuen Betreuungsassistent<strong>in</strong>nen dar,<br />

die sich weiter h<strong>in</strong>ten im Heft noch ausführlich vorstellen.<br />

Durch ihr Engagement können wir uns <strong>in</strong> zuvor nie<br />

gekannter Quantität und Qualität besonders um die<br />

dementiell erkrankten Bewohner kümmern. Aus unserer<br />

Sicht ist dies mit Abstand das positivste Ergebnis<br />

der Pflegeversicherungsreform von 2008, zumal die<br />

Kosten komplett von der Pflegeversicherung getragen<br />

werden. Allen Verantwortlichen danken wir an dieser<br />

Stelle ganz herzlich.<br />

Allen, die <strong>in</strong> der zurückliegenden Zeit dazu beigetragen<br />

haben, dass unsere Bewohner Schönes erleben<br />

konnten und nun wertvolle Er<strong>in</strong>nerungen haben, gilt<br />

unser herzlicher Dank. Ihnen allen wünsche ich schöne,<br />

friedvolle und gesegnete Fest- und Feiertage, an die<br />

Sie sich noch lange gerne zurück er<strong>in</strong>nern.<br />

Ihr Andreas Schmiedel


Jahresfestimpressionen von der „tierischen Hitparade“<br />

9


Bericht der Pflegedienstleitung<br />

Liebe Heimbewohner, liebe Mitarbeiter und<br />

Freunde des <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>es,<br />

der Rückblick auf dieses Jahr erfüllt mich Dankbarkeit<br />

und Freude. Wir haben e<strong>in</strong> schwieriges Jahr<br />

h<strong>in</strong>ter uns und ich b<strong>in</strong> sehr dankbar wie unsere<br />

Mitarbeiter diese Zeit bewältigt haben. Sie haben<br />

Aufgaben und Verantwortung übernommen und<br />

s<strong>in</strong>d eng zusammengerückt, damit der Dienst <strong>in</strong><br />

der Küche und auf den Wohnbereichen reibungslos<br />

verlief.<br />

Ich danke allen Mitarbeitern, die sich e<strong>in</strong>gebracht<br />

haben und immer wieder e<strong>in</strong>gesprungen s<strong>in</strong>d wo<br />

es nötig war.<br />

Wir freuen uns über die zwei neuen Kollegen Herrn<br />

Wolf, Küchenchef und Herrn <strong>Aicher</strong>, Wohnbereichsleiter<br />

von WB 2 und WB 3 und stellvertretender<br />

Pflegedienstleiter und wünschen ihnen Gottes Segen<br />

und e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit.<br />

Die Freude an unserer Arbeit und die Liebe zu<br />

Menschen, für die wir verantwortlich s<strong>in</strong>d, ist das<br />

Fundament unseres Handelns. Unser aller Ziel ist das<br />

Wohlbef<strong>in</strong>den der Bewohner/<strong>in</strong>nen und ihnen<br />

Geborgenheit und e<strong>in</strong> zu <strong>Haus</strong>e zu geben. Im <strong>Elias</strong>-<br />

<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> haben die Freude, das Lachen und die<br />

Geme<strong>in</strong>schaft e<strong>in</strong>en wichtigen Platz im Alltagsgeschehen.<br />

Die Bewohner können von ihren E<strong>in</strong>schränkungen<br />

und Schmerzen wegsehen und<br />

gew<strong>in</strong>nen Lebensqualität.<br />

10<br />

Der Bewohnerausflug nach Ste<strong>in</strong> am Rhe<strong>in</strong> und die<br />

„Urlaubswoche“ mit dem Thema „Weltreise“ waren<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr wieder besondere Highlights, die uns<br />

allen viel Freude bereitet haben.<br />

In Trauer, Nöten und beim E<strong>in</strong>gewöhnen, wenn<br />

der Verlust der eigenen Wohnung oder des <strong>Haus</strong>es<br />

schmerzt, f<strong>in</strong>den die Bewohner/<strong>in</strong>nen offene Ohren<br />

und Herzen bei Mitarbeitern und seelsorgerliche Begleitung<br />

durch die Diakon<strong>in</strong> Frau Raschko, Pfarrer<br />

Rauch und Diakon Ke<strong>in</strong>ert. In den Gottesdiensten,<br />

Bibelstunden, Andachten können sie neuen Mut<br />

schöpfen und Gottes Liebe und se<strong>in</strong>en Trost erfahren.<br />

Wir stehen auch im kommenden Jahr wieder vor<br />

großen Herausforderungen durch gesetzliche<br />

Anforderungen und die jährlichen MDK Prüfungen<br />

mit Benotung. Wir gehen unseren Weg nach vorne<br />

und lassen uns nicht entmutigen. Wir vertrauen auf<br />

Gottes Segen und se<strong>in</strong>e Hilfe, die uns bis hierher<br />

gebracht hat und uns auch weiter begleiten und<br />

führen wird.<br />

Die neue Jahreslosung ist sehr Mut machend<br />

für uns alle.<br />

Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und<br />

glaubt an mich. Joh. 14,1<br />

Ich wünsche allen e<strong>in</strong> gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und e<strong>in</strong> gutes Neues Jahr.<br />

Ihre Margrit Griem


ESH-Nachwuchs<br />

unsere<br />

Vorpraktikant<strong>in</strong>nen<br />

Immend<strong>in</strong>ger<br />

K<strong>in</strong>der mit Zivi<br />

Immend<strong>in</strong>ger<br />

Firmgruppe<br />

Sozialprojekt<br />

der<br />

Ludwig-<br />

Uhland-<br />

Realsch. Tut.<br />

11<br />

Konfirmanden aus der Stadtkirche-Tut<br />

„Hemedglonkergruppe“<br />

Bruder Klaus<br />

K<strong>in</strong>derg.


Besondere Betreuung für dementiell erkrankte Bewohner<br />

Seit Juli diesen Jahres ist das Leben unserer Bewohner<br />

mit Demenz farbenfroher, abwechslungsreicher und<br />

manchmal vielleicht auch anstrengender geworden.<br />

Seitdem schwirren nämlich vier frisch e<strong>in</strong>gestellte<br />

Betreuungsassistent<strong>in</strong>nen durch das <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<br />

<strong>Haus</strong> – zwei <strong>in</strong> der Wohngruppe und zwei weitere <strong>in</strong><br />

den anderen Wohnbereichen. Ermöglicht werden die<br />

neuen Stellen durch die Reform der Pflegeversicherung,<br />

welche für Menschen mit Demenz e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Betreuung vorsieht, die durch die Pflegeversicherung<br />

f<strong>in</strong>anziert wird.<br />

Ziel ist es, die Bewohner mit Demenz zu allerlei<br />

Aktivitäten zu bewegen, um damit das Voranschreiten<br />

der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität<br />

zu verbessern. Von Gymnastik über Ballspiele,<br />

hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Spielen, Basteln,<br />

Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g bis h<strong>in</strong> zu Gesprächen, Massagen<br />

oder e<strong>in</strong>fach nur Händestreicheln – mal e<strong>in</strong>zeln, mal <strong>in</strong><br />

der Gruppe – für jeden überlegen wir uns etwas<br />

Passendes.<br />

Unsere Motivation für diesen Beruf ist bei uns allen<br />

relativ ähnlich, obwohl wir doch sehr unterschiedliche<br />

berufliche H<strong>in</strong>tergründe haben. Täglich das Gefühl zu<br />

erleben, gebraucht zu werden und Freude machen zu<br />

können ist etwas Wunderbares. E<strong>in</strong>e schönere<br />

Anerkennung, als das Lächeln e<strong>in</strong>es Bewohners oder<br />

manchmal auch nur die Entspannung an e<strong>in</strong>em<br />

Menschen wahrzunehmen, der vorher sehr verkrampft<br />

war, können wir uns nicht vorstellen. Wir Betreuungsassistent<strong>in</strong>nen<br />

hatten auch vorher schon mit den<br />

unterschiedlichsten Menschen zu tun, sei es als<br />

Angestellte <strong>in</strong> der Gastronomie, bei der Arbeit mit<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung oder mit K<strong>in</strong>dern. Unsere<br />

hierbei erworbene Fähigkeit, mit Geduld und Verständnis<br />

auf Menschen <strong>in</strong> besonderen Lebenssituationen<br />

e<strong>in</strong>zugehen, können wir hier im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<br />

<strong>Haus</strong> wunderbar e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Was wir sonst noch so<br />

wissen müssen haben Izabela Brenner und Valent<strong>in</strong>a<br />

Rohde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vierteljährigen Kurs beim BfZ <strong>in</strong><br />

Möhr<strong>in</strong>gen gelernt. Ann-Katr<strong>in</strong> Wehrle und Karen<br />

W<strong>in</strong>terhalter besuchen derzeit noch e<strong>in</strong>en Kurs der<br />

Krankenpflegeschule Donauesch<strong>in</strong>gen.<br />

Während die Betreuungsassistent<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> den<br />

Wohnbereichen im Wesentlichen mit Aktivierungen<br />

beschäftigt s<strong>in</strong>d, beg<strong>in</strong>nt die Arbeit <strong>in</strong> der Wohngruppe<br />

morgens mit dem geme<strong>in</strong>samen Zubereiten<br />

des Frühstücks. So s<strong>in</strong>d die anwesenden Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und der e<strong>in</strong>e Bewohner schon mal bestens<br />

beschäftigt und versorgt bis die Pflegekräfte kommen.<br />

Abends endet der Dienst <strong>in</strong> der Wohngruppe mit der<br />

„Abendrunde“. Hierbei versammeln wir alle noch<br />

anwesenden Bewohner um e<strong>in</strong>en Tisch, während die<br />

Pflegekräfte e<strong>in</strong>en nach dem anderen <strong>in</strong> ihr Zimmer<br />

bzw. <strong>in</strong>s Bett br<strong>in</strong>gen. Mit Plaudern, S<strong>in</strong>gen oder<br />

Ratespielen lassen wir den Tag auskl<strong>in</strong>gen.<br />

Oft geht es bei unserer Arbeit recht lustig zu. Viele der<br />

Bewohner haben sich e<strong>in</strong>e gehörige Portion Humor<br />

bewahrt. Zum Beispiel bemerkte e<strong>in</strong>e Dame auf die<br />

Frage nach e<strong>in</strong>em Körperteil mit „A“: „Ich weiß e<strong>in</strong>s. –<br />

Das kann ich aber nicht laut sagen – e<strong>in</strong>en Arm me<strong>in</strong>e<br />

ich auf jeden Fall nicht.“ Worauf ihre Tischnachbar<strong>in</strong><br />

laut rief: „Die me<strong>in</strong>t den A….!“ Die gleiche Dame<br />

me<strong>in</strong>te, nachdem sie e<strong>in</strong>ige Zwetschgen entste<strong>in</strong>t<br />

hatte und danach e<strong>in</strong>e Kartoffel zum Schälen bekam:<br />

12


„Die ist ja noch nicht mal reif, aber ich entste<strong>in</strong>e sie<br />

trotzdem!“ E<strong>in</strong>e andere Dame, die auch e<strong>in</strong>en Teller<br />

Zwetschgen zum Entste<strong>in</strong>en hatte, stöhnte irgendwann:<br />

„Ich kann nicht mehr!“ Sie hatte den ganzen<br />

Teller leer gegessen. Interessant ist auch der stark sehbeh<strong>in</strong>derte<br />

Herr, der se<strong>in</strong>e eigene Frau nicht immer<br />

erkennt. Wenn allerd<strong>in</strong>gs die Betreuungsassistent<strong>in</strong><br />

des Wohnbereichs here<strong>in</strong>kommt und ihn anspricht<br />

ruft er gleich erfreut: „Guten Tag! Da ist ja wieder<br />

die nette, blonde Schwester aus Polen!“<br />

E<strong>in</strong>e besondere Erfahrung ist sicherlich die Betreuung<br />

von bettlägerigen Bewohnern, die sche<strong>in</strong>bar ke<strong>in</strong>e<br />

Reaktionen mehr zeigen, nicht mehr reden und nur<br />

vor sich h<strong>in</strong>starren. Auch solche Menschen entspannen<br />

sich bei Musik oder Berührung, können teilweise noch<br />

verschiedene Gegenstände betasten oder ihren<br />

Geruch wahrnehmen. E<strong>in</strong>e Frau, die sonst nicht mehr<br />

redet, brachte noch mit größter Anstrengung „Bleib<br />

hier!“ hervor, als die Betreuungsassistent<strong>in</strong> sich von ihr<br />

verabschieden wollte. Bei e<strong>in</strong>er anderen Bewohner<strong>in</strong>,<br />

die sche<strong>in</strong>bar nicht redete oder ihre Umgebung <strong>in</strong><br />

irgende<strong>in</strong>er Form wahrnahm, entdeckte sie ungeahnte<br />

Fähigkeiten: Sie hört gut, erkennt Farben und Bilder<br />

und redet mit ihr. Letztendlich geht es bei unserer<br />

Arbeit auch darum, uns Zeit für Sterbende zu nehmen<br />

– e<strong>in</strong>fach da se<strong>in</strong>, die Hand halten, beten oder s<strong>in</strong>gen.<br />

Positive Beispiele für den Wert unserer Arbeit bekommen<br />

wir tagtäglich. Typisch ist das Beispiel e<strong>in</strong>er<br />

Bewohner<strong>in</strong>, die aufgrund ihres schlechten Gehörs<br />

lange Zeit nicht mehr an Gruppenaktivitäten teilnehmen<br />

wollte. Jetzt kommt sie von sich aus an den Tisch<br />

und fragt, ob sie mitmachen kann. Dann strahlt sie<br />

und klatscht vor Freude <strong>in</strong> die Hände.<br />

Natürlich s<strong>in</strong>d wir nicht immer dar<strong>in</strong> erfolgreich, die<br />

Menschen zum Mitmachen zu motivieren. E<strong>in</strong>e Dame<br />

antwortete e<strong>in</strong>mal auf unsere Bemühungen: „Ne<strong>in</strong>,<br />

heute ist Sonntag, heute mache ich nichts!“ Auch sollte<br />

man es nicht als persönliche Kränkung empf<strong>in</strong>den,<br />

wenn e<strong>in</strong>e Frau, die gerade noch ganz beglückt über<br />

das abwechslungsreiche Nachmittagsprogramm war,<br />

fünf M<strong>in</strong>uten später sagt: „Den ganzen Tag sitzt man<br />

hier rum. Ist das langweilig!“<br />

Ke<strong>in</strong> Tag ist wie der andere, und ke<strong>in</strong> Tag lässt sich<br />

wirklich planen. Immer wieder heißt es, sich auf die<br />

aktuellen Bedürfnisse und Stimmungen der Bewohner<br />

e<strong>in</strong>zulassen. Die E<strong>in</strong>zigartigkeit der Menschen und<br />

ihre, bed<strong>in</strong>gt durch die Demenz, so offen und vollkommen<br />

ehrlich ausgedrückten Gefühle machen diese<br />

Tätigkeit für uns überaus erfüllend und ermöglichen<br />

uns e<strong>in</strong>e ganz neue Sichtweise auf das Leben.<br />

Karen W<strong>in</strong>terhalter und ihre Kolleg<strong>in</strong>nen: Izabela<br />

Brenner, Valent<strong>in</strong>a Rohde, Ann-Katr<strong>in</strong> Wehrle<br />

13


Ferd<strong>in</strong>and Wolf – der neue<br />

Küchenchef stellt sich vor:<br />

Me<strong>in</strong> Name ist Ferd<strong>in</strong>and Wolf. Ich b<strong>in</strong> am<br />

24.05.1965 <strong>in</strong> Donauesch<strong>in</strong>gen geboren, seit 1991<br />

verheiratet und habe drei K<strong>in</strong>der (Natalie 14 Jahre,<br />

Marcel 12 Jahre, Sophia 10 Jahre). Ich wohne <strong>in</strong><br />

Donauesch<strong>in</strong>gen/Pfohren.<br />

Nach me<strong>in</strong>er Ausbildung zum Koch von 1980–1983<br />

im Kreiskrankenhaus Donauesch<strong>in</strong>gen leistete ich<br />

me<strong>in</strong>en Wehrdienst ab. Bis 1990 war ich dann <strong>in</strong><br />

verschiedenen Hotels tätig, bevor ich die Meisterprüfung<br />

bei der der IHK-Vill<strong>in</strong>gen ablegte.<br />

Von 1990 bis 1997 war ich auf dem Klippeneck,<br />

zuerst als Stellvertreter, danach als Küchenleiter<br />

beschäftigt. Die letzten 12 Jahre war ich Küchenleiter<br />

im Spital der Stadt Rottweil. Seit 01. Oktober<br />

habe ich die Küchenleitung im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong><br />

übernommen.<br />

Ich freue mich über diese neue Herausforderung und<br />

darauf, me<strong>in</strong>e Erfahrungen, die ich <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren gesammelt habe, im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Für Wünsche und Anregungen nehme ich<br />

mir gerne Zeit für Sie und freue mich auf e<strong>in</strong>e gute<br />

Zusammenarbeit.<br />

Ferd<strong>in</strong>and Wolf<br />

14<br />

<strong>Gerd</strong> <strong>Aicher</strong> – Der neue stv.<br />

Pflegedienstleiter stellt sich vor:<br />

Me<strong>in</strong> Name ist <strong>Gerd</strong> Michael <strong>Aicher</strong>, ich b<strong>in</strong> 35 Jahre<br />

alt, verheiratet und habe e<strong>in</strong>en 18 Monate alten<br />

Sohn. Ich wohne <strong>in</strong> Mahlstetten, e<strong>in</strong>em schönen Dorf<br />

auf dem Heuberg. In Bött<strong>in</strong>gen b<strong>in</strong> ich zur Grundund<br />

Hauptschule gegangen, dann <strong>in</strong> die Realschule<br />

nach Spaich<strong>in</strong>gen und anschließend <strong>in</strong> Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

auf das Wirtschaftsgymnasium.<br />

1994 begann ich me<strong>in</strong>en Zivildienst im Bürgerheim<br />

Tuttl<strong>in</strong>gen, das damals noch zur Stadt Tuttl<strong>in</strong>gen<br />

gehörte. Durch diese Tätigkeit als Zivi habe ich<br />

gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, mit alten<br />

Menschen zu arbeiten. 1995 begann ich deshalb<br />

me<strong>in</strong>e Ausbildung zum Altenpfleger im Spital der<br />

Stadt Rottweil. 1999–2000 absolvierte ich den Wohnbereichsleiterlehrgang<br />

ebenfalls im Spital der Stadt<br />

Rottweil. Dort war ich 10 Jahre als Wohnbereichsleiter<br />

und 5 Jahre als stellvertretende Pflegedienstleitung<br />

tätig.<br />

Nach der jahrelangen Arbeit im Spital habe ich e<strong>in</strong>e<br />

neue Herausforderung für mich gesucht und diese im<br />

ESH gefunden. Es gibt viel zu tun, packen wir es an.<br />

<strong>Gerd</strong> <strong>Aicher</strong>


Bewohnerausflug nach Ste<strong>in</strong> am Rhe<strong>in</strong><br />

15


Horch, was kommt von draußen re<strong>in</strong>… Teil I<br />

Wir arbeiten bei uns im ESH mit den unterschiedlichsten<br />

Berufsgruppen zusammen, die zu uns <strong>in</strong>s <strong>Haus</strong><br />

kommen. In diesem Jahr haben wir mit zwei von<br />

Ihnen e<strong>in</strong> Interview geführt.<br />

Als erstes hatten wir zwei Berufsbetreuer<strong>in</strong>nen<br />

zu Gast, die <strong>in</strong> unserem <strong>Haus</strong> für e<strong>in</strong>ige unserer<br />

Bewohner zuständig s<strong>in</strong>d: Frau Sigrid Deutschkämer<br />

und Frau Annette Koch-Vossler s<strong>in</strong>d von <strong>Haus</strong> aus<br />

Sozialpädagog<strong>in</strong>nen und haben <strong>in</strong>sgesamt für derzeit<br />

sieben Bewohner die gesetzliche Betreuung <strong>in</strong>ne.<br />

ESH: Wie s<strong>in</strong>d Sie zu diesem Beruf gekommen?<br />

Fr. Deutschkämer: Nach dem Erziehungsurlaub war<br />

ich beim familienentlastenden Dienst tätig und<br />

wurde dort durch e<strong>in</strong>en Flyer darauf aufmerksam.<br />

Ich habe mich dann damit befasst und bei der<br />

Betreuungsbehörde angefragt. Bei dieser musste ich<br />

mich dann bewerben und mich anerkennen lassen.<br />

16<br />

Fr. Koch-Vossler: Ich war 13 Jahre <strong>in</strong> der Diakonie <strong>in</strong><br />

der Sozial-, Lebens- und Schuldnerberatung tätig<br />

und hatte <strong>in</strong> diesem Rahmen schon Kontakte zum<br />

Landratsamt. Auf e<strong>in</strong>er Tagung des Diakonischen<br />

Werkes wurde die Gesetzliche Betreuung vorgestellt.<br />

Da ich mich verändern wollte, habe ich mich bei der<br />

Betreuungsbehörde beworben.<br />

ESH: Wie kommen Sie denn an e<strong>in</strong>e gesetzliche<br />

Betreuung?<br />

Fr. D / Fr. K-V.: In der Regel wird die Betreuung von<br />

den Angehörigen, sozialen Diensten oder sozialen<br />

E<strong>in</strong>richtungen beim Betreuungsgericht, welches <strong>in</strong><br />

Württemberg das Notariat ist, angeregt. Dieses lässt<br />

e<strong>in</strong> ärztliches Gutachten erstellen und überprüft, ob<br />

e<strong>in</strong>e Betreuung erforderlich ist. Es zieht die Betreuungsbehörde<br />

zur Sachverhaltsermittlung h<strong>in</strong>zu. D.h.<br />

die Betreuungsbehörde nimmt Kontakt zu dem zu<br />

Betreuenden, den Angehörigen, sozialen Diensten<br />

etc. auf, recherchiert und klärt ab, ob e<strong>in</strong> Angehöriger,<br />

näherer Bekannter oder ehrenamtlicher<br />

Betreuer die Betreuung übernehmen könnte.<br />

Ist dies nicht der Fall oder die Sachlage für ehrenamtliche<br />

Betreuer zu komplex, wird bei uns Berufsbetreuern<br />

angefragt. Nachdem der zu Betreuende<br />

vom Notar befragt wurde und e<strong>in</strong> Gespräch zwischen<br />

zu Betreuendem und zukünftigen Betreuer statt<br />

gefunden hat, kommt es zur Betreuerbestellung.<br />

ESH: Für uns hört sich Betreuung, also Ihr Dienst,<br />

nach e<strong>in</strong>er schönen klientennahen Arbeit an. Wie<br />

sieht denn Ihr beruflicher Alltag aus?


Fr. D / Fr. K-V.: Leider haben wir sicherlich nicht die<br />

Zeit für unsere gesetzliche Betreuung, wie sie Ihre<br />

Betreuungsassistent<strong>in</strong>nen für die Heimbewohner<br />

haben. Bei uns gibt es e<strong>in</strong>e Zeitpauschale, das heißt<br />

z.B., wohnt jemand schon über e<strong>in</strong> Jahr im Pflegeheim<br />

werden uns 2 bis 2,5 Stunden pro Monat<br />

gewährt. In dieser Zeit gibt es vieles zu erledigen.<br />

Wir s<strong>in</strong>d für sämtliche F<strong>in</strong>anzen des Betreuten<br />

zuständig, da geht es aber nicht nur um das Auffüllen<br />

des Taschengeldkontos, sondern unter<br />

Umständen auch um <strong>Haus</strong>verkauf und Erbschaftsangelegenheiten.<br />

Verwaltungsmäßig ist viel zu erledigen,<br />

wie z.B. Anträge beim Sozialamt oder bei der<br />

Rente. Dann ist auch noch für die Gesundheitsfürsorge<br />

Verantwortung zu tragen. Viel Zeit nehmen<br />

auch Gespräche mit Angehörigen <strong>in</strong> Anspruch. Die<br />

Besuche bei den Betreuten s<strong>in</strong>d uns trotz allem sehr<br />

wichtig, auch wenn wir uns die Zeit dafür manchmal<br />

stehlen müssen.<br />

Was viele nicht wissen ist, dass die Betreuung mit dem<br />

Tod endet. Das heißt, dass wir nicht für die Bestattung<br />

Sorge tragen dürfen. Wenn ke<strong>in</strong>e Angehörigen mehr<br />

da s<strong>in</strong>d, ist dies Aufgabe des Ordnungsamtes. Das ist<br />

auch manchmal e<strong>in</strong> bedrückendes Gefühl.<br />

ESH: Es ist wirklich beachtlich, wie viel Verantwortung<br />

Sie <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Fällen übernehmen. So wie<br />

wir Sie <strong>in</strong> unserem <strong>Haus</strong> erleben, haben wir den<br />

E<strong>in</strong>druck, dass Ihnen die Arbeit viel Freude bereitet.<br />

17<br />

Fr. D / Fr. K-V.: Das ist richtig! Jede Betreuung ist total<br />

<strong>in</strong>dividuell und herausfordernd. Wir lernen viele<br />

<strong>in</strong>teressante Menschen kennen und es ist oft spannend,<br />

wie so e<strong>in</strong>e Betreuung verläuft. Es gibt viele<br />

schöne Erlebnisse, wenn die Beziehung sich langsam<br />

aufbaut und anfängliches Misstrauen verschw<strong>in</strong>det.<br />

Trotz allem ist es natürlich wichtig Distanz zu halten,<br />

was aber nicht immer leicht fällt.<br />

Schön ist auch die Vielfalt der Arbeit. Mit der Zeit<br />

kennt man sich <strong>in</strong> den unterschiedlichsten Gebieten<br />

aus. Man lernt, wie man e<strong>in</strong>e Erbschaft ausschlägt<br />

oder muss vor Gericht gegen Trickbetrüger aussagen.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Vorteil unserer Arbeit ist, dass wir sehr<br />

selbstbestimmt tätig se<strong>in</strong> können.<br />

ESH: Was würden Sie sich denn für Ihre Arbeit noch<br />

wünschen?<br />

Fr. D / Fr. K-V.: Vor allem wünschen wir uns mehr Zeit<br />

für die Betreuten! Auch hier im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>,<br />

wo wir gerne her kommen, weil uns die Atmosphäre<br />

hier gut gefällt und ich mich der evangelischen<br />

Ausrichtung des <strong>Haus</strong>es verbunden weiß (Koch-<br />

Vossler)!<br />

ESH: Fr. Deutschkämer und Fr. Koch-Vossler, wir<br />

danken Ihnen für das Gespräch. Wir arbeiten sehr<br />

gerne mit zwei so kompetenten und herzlichen<br />

Berufsbetreuer<strong>in</strong>nen zusammen und hoffen, dass wir<br />

auch weiterh<strong>in</strong> so e<strong>in</strong>en guten Draht zue<strong>in</strong>ander<br />

haben.<br />

Das Interview führten<br />

Angela Ketterer und Angela Köhler


Horch, was kommt von draußen re<strong>in</strong>… Teil II<br />

Die zweite Berufsgruppe, die viel <strong>in</strong>s ESH kommt<br />

s<strong>in</strong>d die Physiotherapeuten. Zu den meisten Bewohnern<br />

kommen die Mitarbeiter der Physiotherapie<br />

Endres. Stellvertretend für alle haben wir Anke<br />

Knauß, die wir schon lange kennen gefragt, ob sie<br />

uns e<strong>in</strong> bisschen über ihre Arbeit erzählt.<br />

ESH: Warum hast Du Physiotherapeut<strong>in</strong> gelernt?<br />

Anke Knauß: E<strong>in</strong>erseits weil der Beruf mit Menschen<br />

zu tun hat, andererseits weil er Sport und Mediz<strong>in</strong><br />

verb<strong>in</strong>det!<br />

ESH: Du bist immer voller Elan dabei. Was liebst Du<br />

denn an De<strong>in</strong>er Arbeit besonders?<br />

Anke Knauß: Vor allem, dass es so abwechslungsreich<br />

und vielseitig ist. Abgesehen von me<strong>in</strong>er Arbeit<br />

hier im ESH mit älteren Menschen, leite ich unter<br />

anderem Babyschwimmkurse oder Pilateskurse,<br />

arbeite mit neurologischen Gruppen, bei denen ich<br />

mediz<strong>in</strong>isches Gerätetra<strong>in</strong><strong>in</strong>g anbiete. Ich mache<br />

<strong>Haus</strong>besuche, Lymphdra<strong>in</strong>age, Krankengymnastik<br />

und manuelle Therapie.<br />

ESH: Du gehst immer sehr strukturiert vor. Was hast<br />

Du denn für Ziele <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Arbeit mit älteren<br />

Menschen?<br />

Anke Knauß: Als erstes natürlich me<strong>in</strong>en Patienten<br />

die Gehfähigkeit zu erhalten und nach Schlaganfällen<br />

wieder Mobilität zu erreichen, bzw. die<br />

Alltagsfunktionen wieder herzustellen. Sicher s<strong>in</strong>d<br />

aber auch Sturzprophylaxe und Atemschulungen<br />

wichtige Ziele.<br />

18<br />

ESH: Hier im Heim arbeitest Du ja mit älteren<br />

Menschen, was bereitet Dir dabei große Freude?<br />

Anke Knauß: Es freut mich, dass ich Euren Bewohnern<br />

ganz <strong>in</strong>dividuell me<strong>in</strong>e Zeit und e<strong>in</strong> offenes Ohr für<br />

die kle<strong>in</strong>en Alltagsbegebenheiten schenken kann. Oft<br />

ist es schön von den Bewohnern schon sehnsüchtig<br />

erwartet zu werden, so dass man „e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Term<strong>in</strong>“ <strong>in</strong> ihrem Leben ist. Bei anderen h<strong>in</strong>gegen ist<br />

es spannend, ob ich wieder erkannt werde oder mich<br />

zweimal wöchentlich als Neue vorstellen darf.


Es gibt auch ganz besondere Momente, z.B. e<strong>in</strong>e<br />

Bewohner<strong>in</strong>, die nach e<strong>in</strong>em Oberschenkelhalsbruch<br />

eigentlich neu laufen lernen musste und große Angst<br />

vor den ersten Schritten hatte. Durch die regelmäßige<br />

Therapie turnt sie mittlerweile wieder wie e<strong>in</strong>e zwanzigjährige<br />

am Handlauf und läuft das Treppenhaus<br />

rauf und runter. E<strong>in</strong>e andere Bewohner<strong>in</strong>, zu der ich<br />

auch regelmäßig komme, hat mir für alle Fälle schon<br />

mal kle<strong>in</strong>e Babyschuhe gestrickt.<br />

ESH: Anke, Du weißt ja, dass wir uns immer sehr auf<br />

Dich freuen, nicht selten rufen Dir ja auch Mitarbeiter<br />

zu, dass sie auch gut e<strong>in</strong>e Massage vertragen<br />

könnten, wenn Du mal zwei oder drei M<strong>in</strong>uten Zeit<br />

e<strong>in</strong>schieben kannst. Aber wie geht es Dir denn mit<br />

uns hier im ESH?<br />

Anke Knauß: Ich komme hier sehr gerne her, b<strong>in</strong><br />

generell sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit und<br />

f<strong>in</strong>de es richtig toll, was ihr alles hier mit den Leuten<br />

an Veranstaltungen macht. Besonders gut f<strong>in</strong>de ich,<br />

dass ihr die Betreuungsassistenten e<strong>in</strong>gestellt habt,<br />

die e<strong>in</strong>e ganz wertvolle Arbeit machen.<br />

ESH: Liebe Anke, wir danken Dir ganz herzlich für<br />

das Gespräch und wenn Du jetzt noch e<strong>in</strong> bisschen<br />

Zeit hast, könntest Du uns ja mal eben….. Ansonsten<br />

wünschen wir Dir noch viel Freude und Erfolg <strong>in</strong><br />

De<strong>in</strong>em Beruf, Gottes Segen und freuen uns auf e<strong>in</strong>e<br />

weitere gute Zusammenarbeit.<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne: Danke Anke!<br />

Angela Köhler, Angela Ketterer<br />

19


Projekt mit dem K<strong>in</strong>dergarten St. Josef Immend<strong>in</strong>gen<br />

„Sie kommen! Sie kommen!“ schreien die K<strong>in</strong>der<br />

aufgeregt durch den Garten als wir mit unserem<br />

ESH-Bussle am K<strong>in</strong>dergarten St. Josef <strong>in</strong> Immend<strong>in</strong>gen<br />

ankommen. Aber das ist schon das Ende<br />

unseres geme<strong>in</strong>samen Projektes.<br />

Angefangen hat es <strong>in</strong> Tuttl<strong>in</strong>gen mit zwei Besuchen<br />

der K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der im <strong>Elias</strong>-<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong>. Die<br />

K<strong>in</strong>der hatten für sich das Projekt „Wie alt bist Du?“<br />

ausgewählt und sich mit den Erzieher<strong>in</strong>nen schon im<br />

K<strong>in</strong>dergarten mit dem Thema ause<strong>in</strong>andergesetzt.<br />

Ganz gespannt waren die K<strong>in</strong>der auf die „Omas und<br />

Opas“ hier. Als erstes wurde das <strong>Haus</strong> erkundet samt<br />

elektrischen Betten, Hubwannen und Hebelifter. Die<br />

geme<strong>in</strong>same Gymnastik war dann der erste Höhepunkt<br />

für die K<strong>in</strong>der, sowie für unsere Heimbe-<br />

20<br />

wohner. Das Eis war schnell gebrochen. Mit dem<br />

großen Gymnastikball wurde Fußball gespielt und er<br />

flog samt den Schuhen zwischen den Generationen<br />

h<strong>in</strong> und her. Bei so e<strong>in</strong>er Gymnastik mit den K<strong>in</strong>dern<br />

vergessen die Bewohner schnell alle Sorgen und oft<br />

auch ihre Schmerzen.<br />

Der nächste Tag begann mit e<strong>in</strong>er Rollstuhlralley für<br />

die K<strong>in</strong>der. Auf der großen Dachterrasse galt es mit<br />

Rollstühlen durch e<strong>in</strong>en Slalomparcours und über<br />

e<strong>in</strong>e Wippe zu fahren und Geschicklichkeitsübungen<br />

zu absolvieren. Anschließend trafen sich die K<strong>in</strong>der<br />

wieder mit den Bewohnern, wobei es e<strong>in</strong> großes<br />

Hallo beim Treffen und Wiedererkennen gab.<br />

Zusammen wurde für das gesamte <strong>Haus</strong> e<strong>in</strong><br />

Obstsalat gemacht. Äpfel und Birnen mussten


geschält und mit Bananen, We<strong>in</strong>trauben, Ananas<br />

und Pflaumen kle<strong>in</strong> geschnitten werden. Natürlich<br />

gab es dann erstmal e<strong>in</strong> Versucherle für jeden. Als<br />

dieses für gut befunden wurde, hatten die K<strong>in</strong>der<br />

e<strong>in</strong>en riesigen Spaß den fertigen Obstsalat auf alle<br />

Wohnbereiche zu verteilen. Anschließend fand e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>sames Mittagessen statt, vor dem die K<strong>in</strong>der<br />

mit ihren Erzieher<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>Tischgebet <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es<br />

Liedes sangen. Dann setzten sich die K<strong>in</strong>der neben<br />

ihre Liebl<strong>in</strong>gsbewohner und ließen sich L<strong>in</strong>sen,<br />

Spätzle und Saitewürscht schmecken.<br />

„Sie kommen! Sie kommen!“ schrieen die K<strong>in</strong>der<br />

aufgeregt durch den Garten als wir mit unserem<br />

ESH-Bussle am K<strong>in</strong>dergarten St. Josef <strong>in</strong> Immend<strong>in</strong>gen<br />

ankamen. „Ich hab´ extra me<strong>in</strong> schönstes<br />

Kleid für Dich angezogen!“ sagte e<strong>in</strong> Mädchen <strong>in</strong><br />

21<br />

e<strong>in</strong>em wunderschönen langen Kleid zu „ihrer Oma“!<br />

Voller Stolz zeigten die K<strong>in</strong>der unseren Heimbewohnern<br />

ihren K<strong>in</strong>dergarten. Zum Abschluss wurde<br />

gesungen und gebastelt. Die K<strong>in</strong>der hatten mit ihren<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen für jeden Bewohner e<strong>in</strong>en Rahmen<br />

mit e<strong>in</strong>em Gruppenfoto vorbereitet, der noch<br />

geme<strong>in</strong>sam gestaltet wurde.<br />

Dies war e<strong>in</strong> ganz tolles Projekt, <strong>in</strong>sbesondere da<br />

zwischen Jung und Alt durch mehrere Besuche e<strong>in</strong>e<br />

Beziehung aufgebaut werden konnte. Wir bedanken<br />

uns bei den K<strong>in</strong>dern und Erzieher<strong>in</strong>nen des K<strong>in</strong>dergarten<br />

St. Josef <strong>in</strong> Immend<strong>in</strong>gen ganz herzlich und<br />

freuen uns schon auf das nächste Projekt.<br />

Angela Ketterer, Angela Köhler


Handtaschen erzählen<br />

Acht Kaffeelöffel (vom gesamten Tisch e<strong>in</strong>gesammelt),<br />

zweiundzwanzig Servietten (die gesamte letzte<br />

Woche nach jedem Essen ordentlich zusammengefaltet),<br />

das untere Gebiss (direkt nach dem Frühstück<br />

e<strong>in</strong>gepackt – zum Mittagessen von den Schwestern<br />

verzweifelt gesucht), e<strong>in</strong>e Unterhose aus Zimmer<br />

513, die Zahnbürste aus Zimmer 508, das Foto der<br />

Enkelk<strong>in</strong>der aus Zimmer 523 und die Ärzteliste aus<br />

dem Schwesternzimmer (bei den unzähligen<br />

Rundgängen e<strong>in</strong>gepackt). Das könnte die Handtasche<br />

vieler unserer Heimbewohner se<strong>in</strong>.<br />

Zeig mir De<strong>in</strong>e Handtasche und ich sag Dir, wer Du<br />

bist! Die Biografie e<strong>in</strong>es Demenzkranken ist gegenwärtig<br />

und doch vergessen. Gegenwärtig <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Sorgen- oder auch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Lachfalten, im Lächeln<br />

beim Wiedererkennen geliebter Musik, im automati-<br />

22<br />

schen Tun gewohnter Handlungsabfolgen. E<strong>in</strong>e<br />

erzählende Handtasche könnte sicherlich häufig zur<br />

Vervollständigung der Biografie beitragen.<br />

Aus diesem Grund holten wir zur Eröffnung der<br />

neuen Räumlichkeiten der gerontopsychiatrischen<br />

Wohngruppe e<strong>in</strong>e Handtaschenausstellung von Wien<br />

nach Tuttl<strong>in</strong>gen. Die Künstler<strong>in</strong> Mart<strong>in</strong>a Eder zeigte<br />

<strong>in</strong> ihrer Ausstellung „Handtaschen erzählen“ die<br />

unterschiedlichsten Handtaschen. Von der Beerdigungstasche,<br />

über die Operntasche oder das selbst<br />

gemachte Kommuniontäschchen, für welches sich<br />

die Träger<strong>in</strong> schämte, bis h<strong>in</strong> zur Handtasche der<br />

geliebten Oma war alles vertreten.<br />

Und auf diese Taschen stürzten sich am Eröffnungstag<br />

die Bewohner und Besucher. E<strong>in</strong> großer


Geräuschpegel machte schnell klar, dass so gut wie<br />

jeder, oder sagen wir lieber jede e<strong>in</strong>e Geschichte mit<br />

oder zu e<strong>in</strong>er Tasche hat, die durch die Ausstellung<br />

<strong>in</strong>spiriert zum besten gegeben wurde.<br />

Anlässlich der Handtaschenausstellung gestalteten<br />

wir e<strong>in</strong>e Plaudertasche. In der Tasche befanden sich<br />

auf Karton aufgezogene Geschichten zum Thema:<br />

Wie lernte ich me<strong>in</strong>en Ehepartner kennen? Auch das<br />

gab viel Anlass zum Austausch. Auf e<strong>in</strong>er Vitr<strong>in</strong>e<br />

lagen e<strong>in</strong>e Menge Gegenstände, die man früher wie<br />

heute, <strong>in</strong> jeder Handtasche f<strong>in</strong>den kann. Die Besucher<br />

wurden gebeten e<strong>in</strong> für sie wichtiges Teil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Tasche zu tun und dazuzuschreiben, warum dieser<br />

Gegenstand auf ke<strong>in</strong>en Fall <strong>in</strong> ihrer Handtasche<br />

fehlen dürfe.<br />

23<br />

Außerdem bestand z.B. noch die Möglichkeit selber<br />

e<strong>in</strong>e Tasche zu bedrucken, se<strong>in</strong> Gedächtnis zu tra<strong>in</strong>ieren,<br />

<strong>in</strong> dem man möglichst viele Wörter mit<br />

Tasche sucht (Versuchen Sie mal 40 Wörter zu f<strong>in</strong>den!)<br />

oder „Taschenball-König“ zu werden (wer<br />

wirft die meisten Bälle <strong>in</strong> die Tasche). Es war e<strong>in</strong><br />

wunderschöner Nachmittag mit vielen guten,<br />

angeregten Gesprächen.<br />

Dass das Thema begeistert aufgegriffen wurde<br />

zeigte sich auch dadurch, dass die Handtaschenausstellung<br />

während der zwei Monate immer größer<br />

wurde, da uns Besucher ihre besonderen Taschen<br />

zur Ergänzung der Ausstellung brachten.<br />

Man kann also durchaus sagen: „Zeig mir De<strong>in</strong>e<br />

Handtasche und ich sag Dir, wer Du bist!“<br />

Angela Ketterer


Drum prüfe wer sich ewig b<strong>in</strong>det!<br />

Eiserne Hochzeit des Ehepaares Utzler<br />

E<strong>in</strong>er unserer Höhepunkte im ESH-Jahr war sicherlich<br />

der Gottesdienst anlässlich der Eisernen Hochzeit des<br />

Ehepaares Utzler. Soweit wir uns er<strong>in</strong>nern können,<br />

hat es noch nie e<strong>in</strong>e Eiserne Hochzeit im <strong>Elias</strong>-<br />

<strong>Schrenk</strong>-<strong>Haus</strong> gegeben. Immerh<strong>in</strong> ist man dann 65<br />

Jahre lang mit e<strong>in</strong> und demselben Partner verheiratet.<br />

Im Folgenden möchten wir Ihnen e<strong>in</strong>en Auszug aus<br />

unserem Gespräch mit dem Ehemann Nepomuk<br />

Utzler nicht vorenthalten:<br />

24<br />

65 Jahre verheiratet zu se<strong>in</strong>, so wie wir, das ist auf<br />

jeden Fall selten – eher e<strong>in</strong> Auslaufmodell <strong>in</strong> der heutigen<br />

Zeit. Kennen gelernt haben wir uns <strong>in</strong> Möhr<strong>in</strong>gen.<br />

Ich b<strong>in</strong> gebürtiger Möhr<strong>in</strong>ger und me<strong>in</strong>e Frau<br />

kommt aus Ottobeuren und hatte e<strong>in</strong>e dreizehn Jahre<br />

ältere Schwester, die nach Möhr<strong>in</strong>gen geheiratet<br />

hatte. Diese Schwester drang darauf, dass e<strong>in</strong>e ihrer<br />

Geschwister zu ihr kam, weil sie e<strong>in</strong>sam war. Me<strong>in</strong>e<br />

Frau hatte damals außer dieser Schwester noch vier<br />

Schwestern und e<strong>in</strong>en Bruder. Aber sie war diejenige,<br />

die dann nach Möhr<strong>in</strong>gen kam.<br />

Kurzfristig hatte sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gaststätte Arbeit gefunden.<br />

Die jungen Kerle, zu denen auch ich gehörte,<br />

haben diese Gaststätte öfter besucht und festgestellt,<br />

dass da jetzt „ä Setzl<strong>in</strong>g“ ist. Doch me<strong>in</strong>e Frau war<br />

sehr distanziert. Eigentlich hat sie überall h<strong>in</strong> gepasst,<br />

nur nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Wirtschaft. Dann hat sich langsam<br />

etwas angebahnt – ich habe Feuer gefangen, aber sie<br />

war weiterh<strong>in</strong> zurückhaltend. Doch das war vielleicht<br />

das, was mich an meisten angezogen hat.<br />

Im November 1938 hatte e<strong>in</strong> Metzgermeister <strong>in</strong> der<br />

nahen Nachbarschaft Hochzeit und lud das Gastwirtehepaar<br />

e<strong>in</strong>. Ich habe me<strong>in</strong>e jetzige Frau gefragt, ob<br />

sie mit mir zur Hochzeit geht. Sie erklärte mir e<strong>in</strong>deutig,<br />

dass sie das erst macht, wenn der letzte Gast<br />

gegangen ist. Als eben dieser letzte Gast vor se<strong>in</strong>em<br />

Bier saß bestach ich ihn, <strong>in</strong>dem ich ihm zwei Bier versprach,<br />

die er aber erst am nächsten Abend tr<strong>in</strong>ken<br />

durfte, damit ich jetzt mit me<strong>in</strong>er Flamme auf die<br />

Hochzeit gehen könne. Der Gast war e<strong>in</strong> guter Kerl<br />

und hat sofort ausgetrunken. Dann s<strong>in</strong>d wir los und<br />

gleich auf den Tanzboden. Der Gastwirt, also der Chef<br />

von me<strong>in</strong>er Frau, me<strong>in</strong>te, als er uns beide entdeckte<br />

„Jetzt hat´s aber pressiert!“ So g<strong>in</strong>g es an…


Geheiratet haben wir dann am ersten April 1944. Ich<br />

bekam dafür Hochzeitsurlaub und kam für acht Tage<br />

aus der Bretagne. Mit der Kutsche s<strong>in</strong>d wir, mit weißen<br />

Nelken geschmückt, zur Kirche gefahren. Bei<br />

Ankunft an der Basilika Ottobeuren gab es Fliegeralarm.<br />

Der Pfarrer hat gesagt, re<strong>in</strong>kommen, jetzt wird<br />

getraut. Von Entwarnung habe ich nie wieder was<br />

gehört – die letzten 60 Jahre nicht! Nach der Hochzeit<br />

haben wir uns 3 Jahre und 8 Monate nicht gesehen.<br />

Me<strong>in</strong>e Frau hat für mich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er christlichen<br />

Buchhandlung überlegt, womit sie e<strong>in</strong>em Soldaten<br />

was Gutes täte und hat mir e<strong>in</strong> Gebetbuch geschickt:<br />

Männer vor Gott! Wir müssen beide sagen, die Not<br />

und sehr großes Gottvertrauen haben uns zusammengehalten.<br />

Es hat uns viel erschüttert, aber es hat<br />

g´hebt! Wir haben drei K<strong>in</strong>der, 1948 kam der Sohn<br />

Karl-He<strong>in</strong>z zur Welt (<strong>in</strong>zwischen auch Großvater),<br />

1953 die erste Tochter Lucia und 1957 die zweite<br />

Tochter Marianne.<br />

25<br />

Wir freuen uns, dass Fr. Utzler bei uns wohnt und Hr.<br />

Utzler uns täglich besucht. Sie bereichern unser Leben<br />

im ESH sehr und wir könnten ihnen sicher noch stundenlang<br />

zuhören, denn zu erzählen haben sie viel!<br />

Wir wünschen ihnen noch viele geme<strong>in</strong>same Jahre<br />

und Gottes Segen.<br />

Angela Köhler, Angela Ketterer


Das ABC der Urlaubswoche<br />

Alle unsere lieben<br />

Bewohner luden wir<br />

Charmant zur Urlaubswoche e<strong>in</strong>.<br />

Dieses Jahr lautete das Thema Weltreise.<br />

Es startete mit Spielen, Tänzen und Gesängen aus aller Welt und nachmittags<br />

Freuten sich alle über das mobile <strong>Haus</strong>konzert mit Herrn Bader.<br />

Geschichten, Sagen rund um den Globus<br />

Haben alle Bewohner am nächsten Morgen <strong>in</strong> ihren Bann gezogen.<br />

In e<strong>in</strong>er tollen Diashow g<strong>in</strong>g es mit Ra<strong>in</strong>er Lauk-Graf nach Kirgisien<br />

Jeder war fasz<strong>in</strong>iert von der vollkommen anderen<br />

Kultur, Lebensweise und Landschaft dort. Mittwoch morgen wurden<br />

Liebevolle Urlaubsbilder mit Sand und Farbe gestaltet. Nachmittags fand e<strong>in</strong>e<br />

Modenschau Speziale statt. Nach der neuesten Herbstmode liefen Models aller<br />

Nationalitäten über den Laufsteg. Zur passenden Musik auch Schotten<br />

Ohne Dudelsack. Als nächstes standen <strong>in</strong>ternationale Spezialitäten auf dem<br />

Programm. Eifrig wurde geschnitten und belegt und bald waren alle Pizzen fertig.<br />

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Quiztime – hieß es dann am Nachmittag. Die Bewohner mussten sich <strong>in</strong><br />

Russland genauso auskennen wie im Rest von Europa.<br />

Schon war der letzte Tag gekommen und das Foto des Jahres wurde gewählt.<br />

Traditionell servierten unsere Herren im Livree beim Galad<strong>in</strong>er<br />

Und verdrehten so unseren Heimbewohner<strong>in</strong>nen den Kopf.<br />

Viel Spaß gab´s zum Abschluss bei unserem Herbstfest.<br />

Weltreise war auch das kul<strong>in</strong>arische Thema dieser Woche.<br />

Xmal zauberten unsere Küchenfeen fremdländische Köstlichkeiten mit und ohne<br />

Ysop, was sich unsere Heimbewohner stets auf der<br />

Zunge zergehen ließen.<br />

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Ausflug der Ehrenamtlichen nach Mengen/Ennetach<br />

Man staunt, was so e<strong>in</strong> halber Tag<br />

an Überraschung br<strong>in</strong>gen mag,<br />

wenn alles sich nach Plan verhält<br />

und sich ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernis e<strong>in</strong>stellt.<br />

Über Neuhausen-Meßkirch-Mengen,<br />

streiften wir auch noch Sigmar<strong>in</strong>gen,<br />

mit Blick aufs Hohenzollernschloss,<br />

das thronte oberhalb ganz groß.<br />

Kurz drauf, man E<strong>in</strong>blick sich versprach<br />

<strong>in</strong>s „Gaggli-Werk“ <strong>in</strong> Ennetach,<br />

wo die verschiedenen Nudelsorten<br />

im E<strong>in</strong>zelnen erläutert wurden.<br />

Als brauchbar für’s Produkt erwies<br />

sich D<strong>in</strong>kel und Hartweizengries.<br />

Für „grüne Nudeln“ man sodann<br />

auch noch Sp<strong>in</strong>at beimischen kann.<br />

28<br />

Wie alles richtig funktioniert,<br />

wurde im Film uns vorgeführt.<br />

Im Vortrag wie es sich gebührt,<br />

der Nudelteig erläutert wird.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Stunde Führung dann,<br />

die Produktion man sehen kann.<br />

Zum Schluß erhielt, als „Werbe-Hit“,<br />

jeder e<strong>in</strong> Päckchen Nudeln mit,<br />

konnte sich auch zu eignen Zwecken<br />

mit Nudeln vollständig e<strong>in</strong>decken,<br />

damit ihm auch noch lange Zeit<br />

das Gaggli im Gedächtnis bleib.<br />

Gleich neben der Nudelfabrik<br />

zu Fuß nur e<strong>in</strong> ganz kurzes Stück<br />

durften wir bei Kaffee und Kuchen<br />

das „Café Domus“ noch besuchen.<br />

Schon dessen Name, wie man hört,<br />

zum Römermuseum gehört.


Nach dem guten Kaffeeschmaus<br />

führt man uns <strong>in</strong>s Museum raus,<br />

wo die Führer<strong>in</strong> erklärte<br />

wie lang die Römerzeit hier währte,<br />

als Soldaten ungeniert<br />

<strong>in</strong> Ennetach sich e<strong>in</strong>quartiert.<br />

Die Führer<strong>in</strong> uns noch erklärte<br />

die Ausrüstung der Legionäre:<br />

Helm, Tunika und Kettenhemd,<br />

selbst Langstrumpfsocken man schon kennt.<br />

Mit Lederriemen festgebunden<br />

hat man auch Schuhe noch gefunden.<br />

Der Legionär <strong>in</strong> jenen Tagen<br />

musste sehr schwere Lasten tragen,<br />

selbst Schwert und Spieß<br />

ihn nie verließ.<br />

29<br />

Im ESH wartet <strong>in</strong>dessen<br />

auf alle noch e<strong>in</strong> Abendessen.<br />

Mit Broten, Wurst und Käsescheiben<br />

konnten wir noch zusammenbleiben,<br />

dazu Getränke, ganz nach Wahl,<br />

bereicherten das Abendmahl.<br />

Ganz köstlich schmeckten auch Salate,<br />

speziell von Gurke bis Tomate.<br />

Herr Schmiedel <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Abendlied<br />

die ganze Schar noch e<strong>in</strong>bezieht.<br />

Theo Bühl


Weihnachten im ESH 2008<br />

Nikolausfeier<br />

Schildra<strong>in</strong>schüler<br />

beim Weihnachtsmarkt<br />

Mitarbeiterweihnachtsfeier<br />

Weihnachtsfeierbesuch<br />

von OB Beck<br />

mit K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>dern<br />

30<br />

Weihnachtsmarktszene<br />

Weihnachtsbäckerei


E<strong>in</strong> Licht, das leuchten will<br />

E<strong>in</strong> Licht, das leuchten will, muss sich verzehren;<br />

Trost, Licht und Wärme spendend, stirbt es still.<br />

E<strong>in</strong> Licht, das leuchten will, kann nichts begehren,<br />

als dort zu stehen, wo’s der Meister will.<br />

E<strong>in</strong> Licht, das leuchten will, dem muss genügen,<br />

dass man das Licht nicht achtet, nur den Sche<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong> Licht, das leuchten will, muss sich dre<strong>in</strong> fügen,<br />

für andre Kraft und für sich nichts zu se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong> Licht, das leuchten will, darf auch nicht fragen,<br />

ob’s vielen leuchtet oder e<strong>in</strong>em nur.<br />

E<strong>in</strong> Licht, das leuchten will, muss Strahlen tragen,<br />

wo man es braucht, da lässt es se<strong>in</strong>e Spur.<br />

E<strong>in</strong> Licht, das leuchten will <strong>in</strong> Meisters Händen,<br />

es ist ja nichts, als nur e<strong>in</strong> Widersche<strong>in</strong>;<br />

des ew’gen Lichtes Glanz darf es uns spenden,<br />

e<strong>in</strong> Licht, das leuchten will für Gott alle<strong>in</strong>.<br />

Hedwig von Redern


Jahreslosung 2009<br />

Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht.<br />

Glaubt an Gott und glaubt an mich.<br />

Johannes 14,1

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