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Endbericht - Fachbereich Stadt- und Regionalforschung ...

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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren als regionalpolitische instrumente | theorie<br />

regionalentwicklung<br />

Die Ballung von Betrieben einer Branche kann natürlich auch Lokalisationsnachteile mit sich bringen,<br />

die in weiterer Folge die räumliche Konzentration einer Branche beschränken. Diese negativen Effekte<br />

ergeben sich etwa durch steigende Lohnkosten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stückspreise. Die Konzentration von<br />

Fremdenverkehr führt in manchen Regionen dazu, dass regionale Besonderheiten (z.B. dörfliche<br />

Struktur, kulturelle Eigenarten), die ursprünglich Touristen angezogen haben, verschwinden.<br />

c.b.d Urbanisationseffekte<br />

Urbanisationseffekte treten im Gegensatz zu Lokalisationseffekten zwischen Unternehmen<br />

verschiedener Branchen auf. Urbanisationseffekte sind jene positiven <strong>und</strong> negativen Auswirkungen,<br />

die sich aus dem gesamten Umfang der wirtschaftlichen Aktivitäten einer Region ergeben. Die<br />

Grenzen zwischen Urbanisations- <strong>und</strong> Lokalisationseffekten sind oft unscharf <strong>und</strong> stark davon<br />

abhängig, wie die Zuordnung von Betrieben zu den einzelnen Branchen vorgenommen wird.<br />

Zu den Urbanisationsvorteilen (positive Urbanisationseffekte) zählen laut Maier <strong>und</strong> Tödtling 30<br />

insbesondere<br />

die Größe des Absatzmarktes,<br />

die Entstehung eines großen Marktes qualifizierter Arbeitskräfte,<br />

die Verfügbarkeit von Produzentendienstleistungen, Forschungseinrichtungen, hochwertiger<br />

Infrastruktur etc.,<br />

die Möglichkeit zu direkten wirtschaftlichen Kontakten zu anderen Unternehmen<br />

die Verfügbarkeit eines spezialisierten Angebots an Kultur-, Freizeit-, <strong>und</strong><br />

Konsumeinrichtungen<br />

Viele den Urbanisationsvorteilen zuzurechnende Effekte hängen mit der Größe von regionalen Märkten<br />

zusammen. Der Vorteil liegt darin, dass bei Ausfall eines Lieferanten oder Abnehmers durch das<br />

größere Angebot leichter Ersatz gef<strong>und</strong>en werden kann. Besonders Branchen mit ständig<br />

wechselndem K<strong>und</strong>enstamm (z.B. Beratung) tendieren dazu, sich in größeren Städten anzusiedeln,<br />

um von den positiven Urbanisationseffekten zu profitieren.<br />

Die Ballung von wirtschaftlichen Aktivitäten <strong>und</strong> Bevölkerung bringt normalerweise auch<br />

Luftverschmutzung, Verkehrsstaus <strong>und</strong> höhere Bodenpreise mit sich, womit den positiven auch<br />

negative Urbanisationseffekte (Urbanisationsnachteile) gegenübergestellt werden können. Diese<br />

Urbanisationsnachteile wirken wiederum in Richtung einer räumlichen Streuung von Betrieben.<br />

30 Maier, G., Tödtling, F.: „ Regional- <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>ökonomik: Standorttheorie <strong>und</strong> Raumstruktur“ Springer-Verlag Wien <strong>und</strong> New<br />

York, 1992, S.112f<br />

:::33:::<br />

technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />

finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung

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