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Einfache räumliche Analysen - Fachbereich Stadt- und ...

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EDV-GESTÜTZTE ANALYSE UND<br />

VISUALISIERUNG RÄUMLICHER DATEN<br />

[ VU 1.5 LVA-NR.: 266.122 ]<br />

DR. HANS KRAMAR / DI JOHANNES SUITNER<br />

SS 2011<br />

[1] EINFACHE RÄUMLICHE ANALYSEN<br />

DEPARTMENT FÜR RAUMENTWICKLUNG, INFRASTRUKTUR- UND UMWELTPLANUNG<br />

FACHBEREICH STADT- UND REGIONALFORSCHUNG<br />

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN


edv-gestützte analyse <strong>und</strong> visualisierung <strong>räumliche</strong>r daten<br />

kramar / suitner<br />

INHALT<br />

1. ZIEL DER ÜBUNGSEINHEIT.................................................................................................... 3<br />

2. DATENSATZBESCHREIBUNG................................................................................................ 3<br />

2.1. RÄUMLICHES BEZUGSSYSTEM WIEN ..................................................................................... 3<br />

2.2. LAGE DER HALTESTELLEN..................................................................................................... 4<br />

2.3. GEHZEITMATRIX „MATRIX_WIEN.SAV“ .................................................................................... 5<br />

2.4. HALTESTELLENDATEN („STATIONEN_WIEN.SAV“).................................................................... 5<br />

2.5. WOHNBEVÖLKERUNGSDATEN („BEV97.SAV“) ......................................................................... 5<br />

3. EINFÜHRUNG IN SPSS............................................................................................................ 6<br />

3.1. EINLESEN VON DATEN .......................................................................................................... 6<br />

3.2. SPEICHERN VON DATEN........................................................................................................ 7<br />

3.3. ÄNDERN DER DEFINITION VON VARIABLEN............................................................................. 8<br />

3.4. FESTLEGEN VON ARBEITSOPTIONEN ..................................................................................... 8<br />

3.5. BERECHNUNG NEUER VARIABLEN ......................................................................................... 9<br />

3.6. KLASSIFIZIEREN VON DATEN ............................................................................................... 10<br />

3.7. EINFACHE STATISTISCHE AUSWERTUNGEN UND DIAGRAMME ............................................... 11<br />

3.8. EINFACHE DIAGRAMME IN SPSS......................................................................................... 13<br />

3.9. ABSPEICHERN DES OUTPUTS.............................................................................................. 15<br />

3.10. RÄUMLICHE AGGREGATION VON DATENSÄTZEN................................................................... 16<br />

3.11. ZUSAMMENFÜGEN VON DATEN AUS UNTERSCHIEDLICHEN QUELLEN..................................... 17<br />

3.12. PROGRAMMIEREN............................................................................................................... 19<br />

4. SPSS ANWENDUNG ZUR ANALYSE DER ÖV-ERREICHBARKEIT ................................... 20<br />

4.1. ABGRENZUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETES................................................................... 20<br />

4.2. AUSWAHL DER FÜR DEN BEZIRK RELEVANTEN STATIONEN ................................................... 20<br />

4.3. REDUKTION DER KW-MATRIX ............................................................................................. 22<br />

5. ANALYSE DER ERREICHBARKEIT VON ÖV-STATIONEN................................................. 24<br />

5.1. BEWERTUNG DER ÖV-STATIONEN....................................................................................... 24<br />

5.2. EINZUGSBEREICHE DER ÖV-STATIONEN.............................................................................. 25<br />

5.3. ERREICHBARKEIT VON ÖV-STATIONEN................................................................................ 27<br />

5.4. ERSCHLIEßUNGSQUALITÄT DER BAUBLÖCKE........................................................................ 29<br />

5.5. VERSORGUNG DER BEVÖLKERUNG MIT ÖV-STATIONEN....................................................... 30<br />

6. AUFGABENSTELLUNG ......................................................................................................... 33<br />

http://www.srf.tuwien.ac.at/lva/eav/eav.html seite 2


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kramar / suitner<br />

1. ZIEL DER ÜBUNGSEINHEIT<br />

Das Ziel dieser Übungseinheit ist die Analyse der unterschiedlichen Erreichbarkeit von Haltestellen<br />

des öffentlichen Nahverkehrs (Wiener Linien <strong>und</strong> ÖBB) innerhalb der Wiener <strong>Stadt</strong>bezirke.<br />

Eingangs wird der dafür nötige Datensatz vorgestellt (Kap.2). Anschließend beinhaltet die Einheit<br />

eine Einführung in die Statistik-Software SPSS, da die Berechnungen zum überwiegenden Teil mit<br />

Hilfe dieses Programms durchgeführt werden müssen. Hier werden die gr<strong>und</strong>legenden Prinzipien<br />

<strong>und</strong> wichtigsten Funktionen vorgestellt (Kap.3). Im vierten Kapitel wird beispielhaft für den ersten<br />

Wiener Gemeindebezirk gezeigt, wie das Untersuchungsgebiet abgegrenzt <strong>und</strong> die für die Analyse<br />

notwendigen Daten selektiert werden. Im Anschluss werden verschiedene Methoden zur Analyse<br />

der Erreichbarkeit von Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs innerhalb des betrachteten<br />

Bezirks vorgestellt <strong>und</strong> mit Hilfe von SPSS umgesetzt (Kap.5). In analoger Weise sind die im<br />

sechsten Kapitel gestellten Aufgaben von jeder Gruppe für einen ausgewählten Bezirk zu lösen.<br />

2. DATENSATZBESCHREIBUNG<br />

Für das Übungsbeispiel <strong>und</strong> für die Aufgabenstellung stehen folgende Daten zur Verfügung:<br />

<br />

<br />

eine Matrix mit den Zugangszeiten von jedem Wiener Baublock zu jeder ÖV-Station<br />

innerhalb von 1.800m Entfernung („matrix_wien.sav“)<br />

eine Liste der Wiener ÖV-Stationen mit Namen sowie Art <strong>und</strong> Anzahl der dort haltenden<br />

Linien („stationen_wien.dbf“)<br />

die Wohnbevölkerung der Baublöcke insgesamt <strong>und</strong> nach Altersgruppen aus der<br />

Bevölkerungsevidenz 1997 gegliedert („bev97.sav“)<br />

Diese Daten sind von der Homepage zur Übung unter HTTP://WWW.SRF.TUWIEN.AC.AT/LVA/EAV/<br />

EAV.HTML herunterzuladen. Die Files sind zu Beginn jeder Arbeitssitzung auf die lokale Festplatte<br />

zu speichern. Am Ende jeder Einheit sollten sie im entsprechenden Userverzeichnis oder auf<br />

einem externen Speichermedium gesichert <strong>und</strong> vom lokalen Gerät gelöscht werden.<br />

2.1. Räumliches Bezugssystem Wien<br />

Den <strong>Analysen</strong> im Rahmen dieser Lehrveranstaltung liegt Wien als <strong>räumliche</strong>s Bezugssystem<br />

zugr<strong>und</strong>e. Um mit den zur Verfügung gestellten Datensätzen die technisch richtigen<br />

Analyseschritte setzen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie die statistischen Einheiten<br />

innerhalb dieses Bezugssystems gegliedert sind.<br />

Wiens statistische Einheiten sind über mehrstellige Codes eindeutig identifiziert:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

23 Bezirke (2-stelliger Code)<br />

250 Zählbezirke (4-stelliger Code)<br />

1364 Zählgebiete (5-stelliger Code)<br />

10374 Baublöcke (8-stelliger Code)<br />

Dabei ist jede <strong>räumliche</strong> Einheit genau einer Einheit der darüber liegenden Ebene zugeordnet. Die<br />

Codes der Baublöcke setzen sich folgendermaßen zusammen:<br />

1 9 0 8 2 0 0 6<br />

Bezirk Zählbez. Zählgeb. Baublock<br />

Diese Systematik lässt sich anhand einer Baublockkarte für den ersten Bezirk veranschaulichen:<br />

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kramar / suitner<br />

Baublockcode:<br />

0 1 0 4 8 0 0 2<br />

2.2. Lage der Haltestellen<br />

Die ÖV-Haltestellen sind als Punkte erfasst <strong>und</strong> nach dem Stationsnamen durchnummeriert. Der<br />

Code der Stationen lässt daher keine Rückschlüsse auf deren Lage zu. Die Stationen im <strong>und</strong> in<br />

der unmittelbaren Umgebung des ersten Bezirks sind in folgender Karte dargestellt:<br />

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2.3. Gehzeitmatrix „matrix_wien.sav“<br />

Dateityp<br />

SPSS-Datendatei (*.sav)<br />

Anzahl Datensätze 443.375<br />

Variablen Block Nummer des Baublocks lt. RBW<br />

Station Nummer der Station/Haltestelle<br />

Zeit Gehzeit zwischen Block <strong>und</strong> Station in Sek<strong>und</strong>en<br />

Stand 1997<br />

Quelle<br />

Eigenerhebung des Instituts für <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> Regionalforschung der TU Wien<br />

Anmerkungen: Die Gehzeit wurde über die kürzeste Verbindung zwischen der Blockaußengrenze<br />

<strong>und</strong> Stationsknoten über das Straßennetz bei einer angenommenen Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 3,6 km/h ermittelt. Es sind nur diejenigen Block-Station-Beziehungen enthalten, welche eine<br />

Maximaldistanz von 1800m aufweisen. Das entspricht einer Gehzeit von 30 Minuten bei einer<br />

angenommenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,6 km/h.<br />

2.4. Haltestellendaten („stationen_wien.dbf“)<br />

Dateityp<br />

dbase4-datei (*.dbf)<br />

Anzahl Datensätze 1.569<br />

Variablen Station Nummer der Station<br />

Stat Name der Station (laut VOR-Fahrplan)<br />

Sbahn Anzahl der Schnellbahnlinien, die diese Station anfahren<br />

Ubahn Anzahl der U-Bahnlinien, die diese Station anfahren<br />

Tram Anzahl der Straßenbahnlinien, die diese Station anfahren<br />

Bus Anzahl der Buslinien, die diese Station anfahren<br />

Stand 1997<br />

Quelle<br />

Eigenerhebung des Instituts für <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> Regionalforschung der TU Wien<br />

auf Gr<strong>und</strong>lage des VOR-Fahrplans (ohne Regionalbusse)<br />

Anmerkungen: Die Stationsnummern ergeben sich aus der alphabetischen Reihung der Stationen<br />

nach ihrem Namen.<br />

2.5. Wohnbevölkerungsdaten („bev97.sav“)<br />

Dateityp<br />

SPSS-Datendatei (*.sav)<br />

Anzahl Datensätze 8.202<br />

Variablen Block Nummer des Baublocks<br />

ew_sum Wohnbevölkerung insgesamt<br />

ew_0_3 Wohnbevölkerung 0- bis 3-jährig<br />

ew_3_6 Wohnbevölkerung 3- bis 6-jährig<br />

ew_6_10 Wohnbevölkerung 6- bis 10-jährig<br />

ew_10_15 Wohnbevölkerung 10- bis 15-jährig<br />

ew_60_ Wohnbevölkerung 60 <strong>und</strong> mehrjährig<br />

Stand 1997<br />

Quelle Bevölkerungsevidenz 1997<br />

Anmerkungen: Die Blocknummern entstammen dem RBW (Räumliches Bezugssystem Wien) des<br />

Magistrats Wien. Um das File nicht unnötig aufzublähen, enthält es nur Baublocks mit einer<br />

Wohnbevölkerung > 0.<br />

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3. EINFÜHRUNG IN SPSS<br />

In der Lehrveranstaltung „Mathematik <strong>und</strong> Statistik für Raumplaner“ wurde bereits mit SPSS<br />

gearbeitet. Trotzdem werden die gr<strong>und</strong>legenden Funktionen zu Beginn kurz wiederholt <strong>und</strong> erst<br />

danach zusätzliche Möglichkeiten der Datenaufbereitung gezeigt. Die Erläuterungen zur<br />

technischen Handhabung beziehen sich dabei auf die Programmversion SPSS 15.0 (deutsch).<br />

3.1. Einlesen von Daten<br />

In SPSS können verschiedene Dateitypen, unter anderem dBase (*.dbf)- <strong>und</strong> Excel (*.xls)-Dateien,<br />

durch das Auswählen des entsprechenden Filetyps geöffnet werden.<br />

‣ SPSS über START / ALLE PROGRAMME / SPSS starten<br />

‣ Öffnen der dbase-Datei „stationen_wien.dbf“ über Startmenü oder über DATEI /<br />

ÖFFNEN / DATEN<br />

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Daraufhin werden folgende Daten ins Data-Editor-Fenster geladen:<br />

Das SPSS Daten-Editor-Fenster hat<br />

ähnlich wie Excel am unteren Rand zwei<br />

Register („Datenansicht“ <strong>und</strong> „Variablenansicht“),<br />

sodass zwei verschiedene<br />

Ansichten gewählt werden können: die<br />

„Datenansicht“ mit den eigentlichen<br />

Daten <strong>und</strong> die „Variablenansicht“ mit der<br />

Beschreibung der Datenspalten.<br />

Beim Laden einer Excel-Datei ist folgendes zu<br />

beachten: Im Dialogfenster ist das Optionalfeld<br />

„Variablennamen aus ersten Dateizeile lesen.“<br />

unbedingt anzuhaken, wenn die Namen der<br />

Variablen in der ersten Zeile des Excel-Tabellenblattes<br />

stehen <strong>und</strong> als solche auch in SPSS<br />

übernommen werden sollen.<br />

Falls die Daten in der Excel-Tabelle nicht direkt<br />

unter bzw. rechts von der Zelle A1 stehen oder nur<br />

Teile der Tabelle importiert werden sollen, muss im<br />

Feld „Bereich“ der gewünschte Bereich definiert<br />

werden.<br />

3.2. Speichern von Daten<br />

‣ DATEI / SPEICHERN<br />

‣ DATEI / SPEICHERN UNTER… Mit<br />

diesem Befehl kann der Daten-Editor<br />

u.a. als Excelfile (.xls), als SPSS-<br />

Datei (.sav) oder als dBASE-Datei<br />

(.dbf) gespeichert werden. Somit ist<br />

der Datensatz besser mit anderen<br />

Programmen kompatibel. Die Option<br />

„Variablennamen ins Arbeitsblatt<br />

speichern“ ist nur relevant, wenn eine<br />

Datei im Format einer Tabellenkalkulation<br />

(z.B. Excel) erzeugt werden<br />

soll (entspricht der Umkehrung der<br />

Option „Variablennamen lesen“ beim<br />

Öffnen einer Datei). Mit der Option<br />

„Variablen…“ kann festgelegt werden,<br />

ob der gesamte Datensatz oder nur<br />

einzelne Variablen abgespeichert<br />

werden sollen.<br />

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3.3. Ändern der Definition von Variablen<br />

‣ Öffnen der SPSS Datei „bev97.sav“<br />

Durch einen Doppelklick in den gewünschten Spaltenkopf oder durch Wählen des Registers<br />

„Variablenansicht“ können Änderungen an der Definition der Variablen vorgenommen werden.<br />

Dabei lassen sich folgende Parameter festlegen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

„Name“: Name der Variablen (in älteren Versionen nur bis zu 8 Stellen)<br />

„Typ“: Art der Variablen (numerisch oder String)<br />

„Spaltenformat“: Zahl der maximal möglichen Stellen<br />

„Dezimalstellen“: Zahl der Nachkommastellen<br />

„Variablenlabel“: der Variable kann ein längerer erklärender Text zugeordnet werden (z.B.<br />

„Einwohner über 60 Jahre“).<br />

„Wertelabels“: Labels für bestimmte Merkmalsausprägungen (ähnlich wie in Excel bei den<br />

Zahlenformaten, d.h. nur die Optik ändert sich, der Wert an sich bleibt erhalten)<br />

„fehlende Werte“: Definition bestimmter Werte als Missing Values, d.h. diese werden in<br />

statistischen <strong>Analysen</strong> als nicht vorhanden interpretiert <strong>und</strong> somit nicht in Betracht gezogen.<br />

„Spalten“: Spaltenbreite (rein optisch!)<br />

„Ausrichtung“: Ausrichtung (rein optisch!)<br />

„Meßniveau“: Skalenniveau (auf dieses Thema wird in der nächsten Einheit näher<br />

eingegangen)<br />

Um sich in einen umfassenden Datensatz leichter einarbeiten zu können, empfiehlt es sich, eine<br />

detailierte Variablenbeschreibung im Viewer zu erstellen <strong>und</strong> diese auszudrucken:<br />

‣ DATEI / DATENDATEI-INFORMATIONEN ANZEIGEN / ARBEITSDATEI<br />

3.4. Festlegen von Arbeitsoptionen<br />

Je nach Verwendungsabsicht <strong>und</strong> Umfang des Datensatzes ist es sinnvoll, einige Voreinstellungen<br />

von SPSS zu verändern. Besonders bei der Erstellung eigener Datensätze erleichtert dies die<br />

Dateneingabe bzw. Variablenerstellung.<br />

Unter<br />

‣ BEARBEITEN / OPTIONEN / DATEN ‣ BEARBEITEN / OPTIONEN / ALLGEMEIN<br />

können beispielsweise die Dezimalstellen für<br />

neue Variablen standardmäßig auf 0 gesetzt<br />

werden (anstelle der voreingestellten zwei<br />

Dezimalstellen).<br />

öffnet sich automatisch das Syntax-Fenster<br />

beim Start des SPSS-Files (Erläuterungen zur<br />

Syntax folgen).<br />

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3.5. Berechnung neuer Variablen<br />

Im File „bev97.sav“ ist die Wohnbevölkerung aller Wiener Baublöcke im Jahr 1997 (aus der<br />

Bevölkerungsevidenz 1997) nicht nur insgesamt, sondern auch für bestimmte Altersgruppen<br />

enthalten. Da die größte Altersgruppe der 15 bis 60-jährigen jedoch fehlt <strong>und</strong> die unteren<br />

Altersklassen bis 15 Jahre sehr fein gegliedert sind, ist es sinnvoller, drei große Altersklassen zu<br />

bilden:<br />

<br />

<br />

<br />

Kinder (0 bis 15 Jahre)<br />

Erwachsene (15 bis 60 Jahre)<br />

Pensionisten (über 60 Jahre)<br />

Dazu sind folgende Arbeitsschritte notwendig:<br />

‣ TRANSFORMIEREN / VARIABLE<br />

BERECHNEN<br />

‣ Zielvariable: mit dem oben<br />

genannten Befehl wird eine neue<br />

Variable berechnet, für die an dieser<br />

Stelle ein Name vergeben wird, also<br />

z.B. „einwohner_0_15“ (ACHTUNG:<br />

bei älteren Programmversionen<br />

maximal achtstellig)<br />

‣ Numerischer Ausdruck:<br />

Berechnung festlegen<br />

‣ Die Variablendefinition kann auch<br />

nachträglich noch verändert werden.<br />

Entweder mit der Option „Typ &<br />

Label“, oder in der „Variablenansicht“<br />

‣ Berechnen der Variable „Erwachsene“ (15- bis 60-Jährige) nach dem selben Schema<br />

‣ Zusätzlich wird der Anteil der über 60-Jährigen <strong>und</strong> der Anteil der unter 15-Jährigen<br />

berechnet.<br />

Schließlich wird die Datei unter neuem Namen gespeichert. Zuvor können die „überflüssigen“<br />

Variablen in der Variablenansicht gelöscht werden.<br />

‣ Abspeichern der Datei über DATEI / SPEICHERN UNTER… als „bev97_alter.sav<br />

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kramar / suitner<br />

In einem nächsten Schritt sind die einzelnen Baublöcke den Bezirken zuzuordnen. Der Blockcode<br />

ist ein linksbündiger, hierarchischer Code bestehend aus 7 bzw. 8 Zeichen. Schneidet man also<br />

vom Blockcode die letzten 6 Stellen weg, erhält man den Bezirkscode (siehe auch Kap.2.1).<br />

‣ TRANSFORMIEREN / VARIABLE<br />

BERECHNEN<br />

‣ Nummerischer Ausdruck: Der<br />

Blockcode „bb“ wird durch 1.000.000<br />

dividiert <strong>und</strong> die Nachkommastellen<br />

abgeschnitten ohne dabei zu r<strong>und</strong>en.<br />

Dies erfüllt die Funktion „TRUNC“, die<br />

unter „Funktionen“ ausgewählt wird.<br />

‣ Als Ergebnis erhält man Bezirkscodes,<br />

deren Definition wie üblich im „Variable<br />

View“ entsprechend geändert werden<br />

kann.<br />

3.6. Klassifizieren von Daten<br />

Die Baublöcke sollen nun nach dem Bevölkerungsanteil der über 60-jährigen in sinnvolle Klassen<br />

eingeteilt werden. Klassifizieren von Daten bedeutet das Zuordnen von Datenwerten zu<br />

bestimmten Werteklassen. Die Klassen müssen dabei den gesamten Wertebereich abdecken <strong>und</strong><br />

dürfen sich nicht überschneiden, d.h. die Klassifikation muss vollständig <strong>und</strong> eindeutig sein (z.B.<br />

unter 10%, bis 50%, bis 75%, mehr als 75%)! Die Ausgangsvariable „anteil_ueber60“ soll erhalten<br />

bleiben <strong>und</strong> eine neue, daraus abgeleitete Variable „ueber60_kl“ erzeugt werden.<br />

‣ TRANSFORMIEREN / UMKODIEREN<br />

IN ANDERE VARIABLEN ...<br />

‣ Die Variable „anteil_ueber60“<br />

auswählen, im Feld „Output Variable“<br />

den Namen „ueber60_kl“ <strong>und</strong> ein<br />

aussagekräftigeres Label eingeben<br />

(z.B. „Anteilsklassen der über 60-<br />

Jährigen"). Durch „Zuweisen“ werden<br />

die Änderungen aktiv.<br />

‣ Unter „Alte <strong>und</strong> neue Werte…“ werden<br />

4 Klassen definiert, d.h. die<br />

Klassengrenzen festgelegt (ACHTUNG:<br />

die Grenzen schließen die angeführten<br />

Werte mit ein).<br />

‣ Im Feld „Alter Wert“ werden die<br />

ursprünglichen Werte angegeben.<br />

‣ Im Feld „Neuer Wert“ wird der Wert der<br />

Klasse angegeben.<br />

‣ Erst durch „Hinzufügen“ werden die<br />

Klassenzuweisungen in die Liste „Alt <br />

Neu“ aufgenommen<br />

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kramar / suitner<br />

‣ In der „Variablenansicht“ die<br />

Dezimalstellen <strong>und</strong> Wertelabels<br />

entsprechend anpassen.<br />

‣ Die Einstellungen des „Wertelables“<br />

können mit Anwählen der Schaltfläche<br />

„Wertelabels“ in der Symbolleiste in der<br />

Datenansicht sichtbar gemacht werden.<br />

3.7. <strong>Einfache</strong> statistische Auswertungen <strong>und</strong> Diagramme<br />

Als nächster Schritt können Kennzahlen aus der beschreibenden Statistik wie Maximalwert,<br />

Mittelwert, Standardabweichung, Rang etc. berechnet werden. Diese Berechnungen können auch<br />

für Teile aller Datensätze (in diesem Fall für ausgewählte Bezirke) vorgenommen werden.<br />

‣ DATEN / DATEI AUFTEILEN …<br />

‣ Das Optionsfeld „Ausgabe nach<br />

Gruppen aufteilen” aktivieren <strong>und</strong><br />

unter „Gruppen basieren auf:” die<br />

Variable „bezirk” angeben.<br />

‣ Am rechten unteren Bildschirmrand<br />

erscheint „Datei aufteilen an“<br />

‣ ANALYSIEREN / DESKRIPTIVE STATISTIKEN / DESKRIPTIVE STATISTIK ...<br />

alternativ: ANALYSIEREN / DESKRIPTIVE STATISTIKEN / HÄUFIGKEITEN<br />

‣ Unter „Variable(n)“ die Variablen<br />

auswählen, auf die die statistischen<br />

Funktionen angewendet werden<br />

sollen <strong>und</strong> unter „Optionen...“ die<br />

Funktionen selbst (beschreibende<br />

statistische Kennzahlen wie z.B.<br />

Mittelwert, Standardabweichung, etc.)<br />

festlegen.<br />

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kramar / suitner<br />

‣ Die Ergebnisse sind in einem neuen<br />

Fenster, der SPSS-Ausgabe,<br />

ersichtlich:<br />

‣ Am Ende der Analyse sollte<br />

nicht vergessen werden „Split<br />

File“ wieder zu deaktivieren:<br />

DATEN / DATEI AUFTEILEN /<br />

„Alle Fälle analysieren, keine<br />

Gruppen bilden“<br />

Das gleiche Ergebnis (statistische Auswertung<br />

für einen Teil der Datensätze) kann auch<br />

folgendermaßen erzielt werden:<br />

‣ DATEN / FÄLLE AUSWÄHLEN …<br />

‣ Option „Falls Bedingung zutrifft“ wählen<br />

‣ Die Bedingung ist zu definieren<br />

(beispielsweise „bezirk=1“)<br />

‣ Unter „Ausgabe“ „nicht ausgewählte Fälle<br />

filtern“ wählen (ACHTUNG: es ist zu<br />

empfehlen, die übrigen Datensätze wenn<br />

überhaupt, erst in einem zweiten Schritt zu<br />

löschen, da dies nicht rückgängig gemacht<br />

werden kann!)<br />

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kramar / suitner<br />

‣ Neuerliches Ausführen von ANALYSIEREN / DESKRIPTIVE STATISTIKEN /<br />

DESKRIPTIVE STATISTIK ...<br />

‣ „Fälle auswählen“ wieder aufheben (Alle Fälle) - alternativ dazu kann auch die Filtervariable<br />

einfach in der Variablenansicht wieder gelöscht werden<br />

‣ Abspeichern nicht vergessen!<br />

3.8. <strong>Einfache</strong> Diagramme in SPSS<br />

Nach dem Abschluss von Berechnungs- <strong>und</strong> Analyseschritten ist es hilfreich <strong>und</strong> sinnvoll, die<br />

Daten grafisch darzustellen. Dadurch können die Ergebnisse aussagekräftig präsentiert werden.<br />

Welche Möglichkeiten SPSS hierzu bietet, soll im Folgenden kurz vorgestellt werden.<br />

HISTOGRAMM<br />

Das Histogramm dient der grafischen<br />

Darstellung von Häufigkeitsverteilungen.<br />

‣ DIAGRAMME /<br />

DIAGRAMMERSTELLUNG ...<br />

‣ Als Variable dient die Anteilsklasse der<br />

über 60-Jährigen<br />

‣ Unter „Auswählen aus:“ wird die<br />

Darstellungsform des Histogramms<br />

gewählt <strong>und</strong> mit der linken Maustaste in<br />

das Hauptfeld hinaufgezogen<br />

‣ Im Menü links die entsprechende Variable<br />

„ueber60_kl“ auswählen <strong>und</strong> in das<br />

Hauptfeld auf die x-Achse ziehen.<br />

‣ Das Histogramm wird in der SPSS-<br />

Ausgabe abgebildet. Einzelne Elemente<br />

wie Überschrift <strong>und</strong> Diagramm selbst<br />

können im Nachhinein auch mittels<br />

Doppelklick editiert werden.<br />

‣ Alternativ dazu kann unter DIAGRAMME /<br />

VERALTETE DIALOGFELDER /<br />

HISTOGRAMM ebenfalls ein Histogramm<br />

erstellt werden<br />

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kramar / suitner<br />

HÄUFIGKEITEN<br />

Mittels Häufigkeitsauszählungen können<br />

statistische Auswertungen <strong>und</strong> grafische<br />

Darstellungen zur Analyse von verschiedenen<br />

Variablentypen vorgenommen werden.<br />

‣ ANALYSIEREN / DESKRIPTIVE<br />

STATISTIKEN / HÄUFIGKEITEN …<br />

‣ Als Variable „Anteilsklassen der über 60-<br />

Jährigen“ wählen<br />

‣ Unter der Schaltfläche „Statistik“ können<br />

einfache statistische Auswertungen<br />

definiert werden.<br />

‣ Unter der Schaltfläche „Diagramme“<br />

können (auch) an dieser Stelle<br />

Histogramme, Balken- oder Kreisdiagramme<br />

ausgewählt werden.<br />

‣ Als „Diagrammwerte“ werden Häufigkeiten<br />

<strong>und</strong> Prozentwerte unterschieden.<br />

‣ Die Darstellung erfolgt in der SPSS-<br />

Ausgabe.<br />

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kramar / suitner<br />

STREUDIAGRAMM (SCATTERPLOT)<br />

Scatterplots werden für die Darstellung des<br />

Zusammenhanges zwischen zwei Variablen<br />

verwendet.<br />

‣ DIAGRAMME /<br />

DIAGRAMMERSTELLUNG ...<br />

‣ Als Variablen dienen der Anteil der bis<br />

15-Jährigen (y-Achse) <strong>und</strong> der Anteil<br />

der über 60-Jährigen (x-Achse)<br />

‣ Unter „Auswählen aus:“ das Streu-<br />

/Punktdiagramm wählen <strong>und</strong> per<br />

Drag&Drop in das Hauptfeld ziehen<br />

‣ Im Menü links die entsprechenden<br />

Variablen auswählen <strong>und</strong> ebenfalls in<br />

das Hauptfeld auf die x- bzw. y-Achse<br />

ziehen.<br />

‣ Die Darstellung erfolgt wiederum im<br />

Output-Fenster von SPSS.<br />

‣ Alternativ dazu kann unter<br />

DIAGRAMME / VERALTETE<br />

DIALOGFELDER / STREU-<br />

/PUNKTDIAGRAMM / EINFACHES<br />

STREUDIAGRAMM ebenfalls ein<br />

Scatterplot erstellt werden.<br />

3.9. Abspeichern des Outputs<br />

Der Befehl „SPEICHERN UNTER“ im Daten-Editor<br />

speichert lediglich die Daten selbst. Wenn die<br />

SPSS-Ausgabe erhalten bleiben soll, muss diese<br />

separat abgespeichert werden!<br />

‣ Im Ausgabe-Fenster:<br />

DATEI / SPEICHERN UNTER ...<br />

Damit wird die Ausgabe als Viewer File (*.spo)<br />

gespeichert. Diese Datei kann jedoch nur in den<br />

SPSS-Viewer (Ausgabe) geladen werden.<br />

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kramar / suitner<br />

Einzelne Darstellungen können aber auch als<br />

Grafikdatei exportiert werden.<br />

‣ Im Ausgabe-Fenster: rechter Mausklick auf<br />

die Darstellung: EXPORTIEREN …<br />

‣ Unter „Typ“ die Option „Ohne (nur Graphiken)“<br />

festgelegen. Danach kann im Grafikbereich<br />

mittels „Typ“ ein beliebiges Grafikformat<br />

ausgewählt werden. Ebenso kann die<br />

Diagrammgröße unter „Optionen“ verändert<br />

werden.<br />

‣ Die gesamte Ausgabe kann beispielsweise<br />

auch als Word- oder PDF-File gespeichert<br />

werden.<br />

3.10. Räumliche Aggregation von Datensätzen<br />

Für nachfolgende <strong>Analysen</strong> sind Auswertungen von Daten auf Baublockebene wenig<br />

aussagekräftig. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollen die Datensätze auf Bezirksebene aggregiert werden.<br />

‣ DATEN / AGGREGIEREN ...<br />

‣ Als „Break Variable(n)“ wird die für die<br />

Aggregation abhängige Variable<br />

ausgewählt („bezirk“).<br />

‣ Im Feld „Aggregierte Variablen“ werden alle<br />

zu aggregierenden Variablen angeführt (alle<br />

Einwohnerdaten).<br />

‣ Mit der Schaltfläche „Funktion“ wird die<br />

auszuführende mathematische Funktion<br />

gewählt (Summe)<br />

‣ Via „Name & Label“ können die Variablen<br />

benannt werden: ansonsten ergänzt SPSS<br />

die Variablennamen automatisch mit „sum“.<br />

‣ Als Ergebnis der Aggregation soll eine neue<br />

Datei erstellt werden. Unter „Datei“ kann<br />

der entsprechende Pfad <strong>und</strong> Dateiname<br />

eingestellt werden.<br />

‣ Nun sollte eine neue Datei mit folgender<br />

Datenansicht vorhanden sein:<br />

‣ In der Variablenansicht die Dezimalstellen<br />

der neuen Variablen auf 0 setzen (falls<br />

nötig). Die Datei abspeichern <strong>und</strong><br />

schließen.<br />

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kramar / suitner<br />

3.11. Zusammenfügen von Daten aus unterschiedlichen Quellen<br />

In diesem Schritt sollen Variablen aus verschiedenen Dateien zusammengefügt werden. Das File<br />

„matrix_wien.sav“ enthält für alle Baublöcke die Gehzeit zu den Stationen in der näheren<br />

Umgebung. Da die Stationen in diesem File nur über Nummern identifiziert sind, sollen die Namen<br />

zugewiesen werden. Diese sind im vorhin erzeugten File „stationen_wien.sav“ enthalten. Die<br />

Verknüpfung der beiden Files erfolgt über die Schlüsselvariable „station“. Beim Verschneiden<br />

müssen immer beide beteiligten Dateien nach der gemeinsamen Schlüsselvariable aufsteigend<br />

sortiert sein.<br />

‣ Öffnen der Datei „matrix_wien.sav“<br />

‣ Sortieren nach der Schlüsselvariable<br />

„station“ über DATEN / FÄLLE<br />

SORTIEREN…<br />

‣ DATEN / DATEIEN ZUSAMMENFÜGEN /<br />

VARIABLEN HINZUFÜGEN …<br />

(„Variablen hinzufügen“ zum Hinzufügen von<br />

Daten in Spalten, „Fälle hinzufügen“ zum<br />

Hinzufügen von Daten in Zeilen)<br />

‣ Die Datei “stationen_wien.sav” wählen<br />

‣ Die Schlüsselvariablen („station“) mittels<br />

Doppelklick oder Schaltfläche „Pfeil“ aus der<br />

„Neuen Arbeitsdatei“ in den Bereich<br />

„Ausgeschlossene Variablen“ überführen.<br />

‣ Auch die nicht benötigten Variablen („bus“,…) in<br />

das Fenster „Ausgeschlossene Variablen“<br />

übertragen.<br />

‣ „Fälle mittels Schlüsselvariablen verbinden”<br />

auswählen<br />

‣ Die Option „anderes Daten-Set ist<br />

Schlüsseltabelle“ setzen. Damit ist die Richtung<br />

der Verschneidung festgelegt. Die beiden<br />

exkludierten Schlüsselvariablen mit in das<br />

Feld „Schlüsselvariablen“ übertragen.<br />

HINWEIS: In diesem Fall sind die<br />

Schlüsselvariablen, über welche die beiden Dateien<br />

verb<strong>und</strong>en werden sollen, identisch benannt. Wäre<br />

dies nicht der Fall, müsste eine davon über die<br />

Schaltfläche „Umbenennen….“ umbenannt werden<br />

(siehe dazu auch Kap.4.2).<br />

Nach der „OK“-Bestätigung folgt eine Warnung, um<br />

auf das notwendige Sortieren hinzuweisen. Sollten<br />

die Dateien nicht entsprechend sortiert sein, muss<br />

der Vorgang an dieser Stelle abgebrochen, die<br />

Dateien entsprechend sortiert <strong>und</strong> der Vorgang des<br />

Verschneidens wiederholt werden. Folgender<br />

Datensatz wird dadurch erstellt:<br />

(Abspeichern nicht vergessen!)<br />

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Auszug: Verschneiden von Dateien<br />

(Quelle: L.Riedl, Methoden der Standortbewertung, SS 2002, Übungsskriptum)<br />

Da das Zusammenführen von Dateien erfahrungsgemäß Schwierigkeiten bereitet, folgt anhand<br />

von zwei Beispiel-Dateien eine Zusammenfassung der Auswirkungen der Wahl der Option „Match<br />

cases on key variables in sorted files“ im Befehl „Data / Merge files / Add variables...“.<br />

ACHTUNG<br />

Beide Dateien müssen vor dem Zusammenführen<br />

nach der Schlüsselvariablen id<br />

aufsteigend sortiert sein!<br />

Working Data File (a)<br />

External Table (b)<br />

Option Resultat Erklärungen<br />

Die Datei wird um die Variable<br />

var_b <strong>und</strong> um zusätzliche<br />

Datensätze aus der externen<br />

Datei ergänzt<br />

(Zeile mit id = ‘C‘).<br />

ACHTUNG auf doppelte IDs<br />

(Zeilen 2 <strong>und</strong> 3 mit id=‘B‘) !<br />

Die Datei wird um die Variable<br />

var_b für die mit der id-Variable<br />

des „Working Data File““<br />

übereinstimmenden Datensätze<br />

ergänzt.<br />

Diese Funktionalität entspricht<br />

genau der Funktion SVERWEIS<br />

aus EXCEL<br />

Keine Änderung, bringt Fehler<br />

im Log aufgr<strong>und</strong> der beiden<br />

Zeilen mit id=‘B‘<br />

In Fällen ohne dublizierter id-<br />

Variable wird die Datei um die<br />

Variable var_b für die mit der id-<br />

Variable des „External Table“<br />

übereinstimmenden Datensätze<br />

ergänzt.<br />

HEURISTIK Die „längere“ der beiden Dateien ist meist die Arbeitsdatei, die „kleinere“<br />

Datei meist der externe „keyed table“ („kleiner“ im Sinne von eindeutigen IDs).<br />

PRAKTISCH<br />

„AUFSPECKEN“: Wenn in der Arbeitsdatei nicht alle Datensätze aus einer Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

(z.B. einem bestimmten Gebietsstand) vorhanden sind, kann sie mit der Option Both files<br />

provide cases auf diese(n) ergänzt werden (auf Basis einer entsprechenden Referenzdatei).<br />

Auszug Ende<br />

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3.12. Programmieren<br />

SPSS bietet die Möglichkeit statistische Auswertungen bzw. einzelne Arbeitsschritte in Form von<br />

SPSS-Syntax-Dateien abzulegen <strong>und</strong> somit prinzipiell wiederholbar (<strong>und</strong> nachvollziehbar) zu<br />

machen.<br />

SPSS-Befehle werden standardmäßig durch das Drücken des „OK-Buttons“ im jeweiligen<br />

Aktionsfenster ausgeführt. Damit werden programmintern bestimmte in der SPSS-Syntax<br />

strukturierte Befehle generiert <strong>und</strong> sofort auf die geöffnete Datei umgelegt. Durch das Drücken des<br />

„EINFÜGEN-Buttons“ anstelle des „OK-Buttons“ im Aktionsfenster werden die Befehle nicht<br />

ausgeführt, sondern in ein SPSS-Syntax-Fenster geschrieben.<br />

Falls noch kein solches Fenster geöffnet ist, wird<br />

automatisch eines erzeugt. Die SPSS-Befehle<br />

werden erst dann ausgeführt, wenn sie im Syntax-<br />

Fenster markiert worden sind <strong>und</strong> der<br />

entsprechende Menüpunkt gewählt bzw. die<br />

Schaltfläche „Ausführen“ gedrückt wird.<br />

Der Inhalt eines solchen Syntax-Fensters kann vom Benutzer verändert, als „*.sps“-Datei<br />

abgespeichert <strong>und</strong> wieder geladen werden. Die Vorteile des Arbeitens mit dem SPSS-Syntax-<br />

Fenster bestehen im Wesentlichen darin, dass ähnliche Auswertungen oder Umkodierungen öfter<br />

durchgeführt werden können, ohne die gesamte Befehlsfolge noch einmal einzugeben. Dafür<br />

müssen nur Teile des Programms oder bestimmte Variablennamen geändert werden. SPSS-<br />

Befehle können direkt in das Syntax Fenster geschrieben oder durch Kopieren anderer SPSS-<br />

Programmteile eingefügt werden.<br />

Beispiel zur Anwendung der Programmiermöglichkeit mit SPSS:<br />

Sortieren des Datensatzes nach der Gesamteinwohnerzahl des Bezirks<br />

‣ DATEN / FÄLLE SORTIEREN / …<br />

‣ EINFÜGEN<br />

‣ Im Syntax-Fenster wird die gesamte<br />

Befehlszeile markiert <strong>und</strong> mittels der<br />

Schaltfläche „AKTUELLEN BEFEHL<br />

AUSFÜHREN“ aktiviert<br />

‣ Wiederholen des Arbeitsschrittes für eine<br />

beliebig andere Variable: den Befehl im<br />

Syntax-Fenster kopieren, überschreiben <strong>und</strong><br />

ausführen.<br />

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4. SPSS ANWENDUNG ZUR ANALYSE DER ÖV-ERREICHBARKEIT<br />

Die in den vorangegangenen Punkten beschriebenen SPSS Funktionen werden nun für ein<br />

praktisches Beispiel mit Raumplanungsbezug angewandt. Mit den vorhandenen Datensätzen<br />

sollen <strong>Analysen</strong> zur Erreichbarkeit von Wiener <strong>Stadt</strong>gebieten im Öffentlichen Verkehr (ÖV) <strong>und</strong> zur<br />

Versorgungsqualität der Einwohner erstellt <strong>und</strong> interpretiert werden.<br />

4.1. Abgrenzung des Untersuchungsgebietes<br />

Für die Analyse der Erreichbarkeit von ÖV-Stationen sind nicht nur die Stationen in<br />

Untersuchungsregion selbst, sondern auch Stationen in der näheren Umgebung relevant, da vor<br />

allem die Randgebiete von Stationen außerhalb der Region versorgt werden. Folglich müssen alle<br />

Stationen, die in einer bestimmten zeitlichen Entfernung von den Baublöcken des Bezirks liegen,<br />

berücksichtigt werden:<br />

Baublöcke<br />

des Bezirkes<br />

für den<br />

Bezirk<br />

relevante<br />

Stationen<br />

Im folgenden Abschnitt werden daher die für den ersten Bezirk relevanten Stationen selektiert.<br />

4.2. Auswahl der für den Bezirk relevanten Stationen<br />

In einem ersten Schritt sind jene Relationen aus der KW-Matrix zu selektieren, die von einem<br />

Baublock des ersten Bezirks ausgehen <strong>und</strong> maximal 10 Minuten (= 600 Sek<strong>und</strong>en) betragen.<br />

‣ „matrix_wien.sav“ über DATEI / ÖFFEN / DATEN öffnen<br />

‣ Relationen von Baublöcken des ersten<br />

Bezirks über DATEN / FÄLLE<br />

AUSWÄHLEN selektieren: „falls<br />

Bedingung zutrifft” / falls (block ><br />

1000000) & (block < 2000000) / “nicht<br />

ausgewählte Fälle löschen”<br />

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kramar / suitner<br />

‣ Relationen zu Stationen mit maximal 10 Minuten über DATEN / FÄLLE AUSWÄHLEN<br />

selektieren: „falls Bedingung zutrifft” / falls (zeit


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kramar / suitner<br />

‣ Im File „stationen_bez1.sav“ Stationen über DATEN / FÄLLE SORTIEREN… nach ihrer<br />

Stationsnummer aufsteigend sortieren<br />

‣ über DATEN / DATEIEN ZUSAMMENFÜGEN /<br />

VARIABLEN HINZUFÜGEN die Variablen aus<br />

dem File “stationen_wien.sav” anhängen:<br />

„Fälle mittels Schlüsselvariablen<br />

verbinden“ anhaken, “anderes Datenblatt ist<br />

Schlüsseltabelle” auswählen, Variable<br />

“station”, die wegen ihres Vorkommens in<br />

beiden Files im Fenster “ausgeschlossene<br />

Variablen” steht, von dort in das Fenster<br />

„Schlüsselvariablen“ übertragen<br />

‣ das File über DATEI / SPEICHERN abspeichern<br />

Als erstes Ergebnis der Berechnungen haben wir nun eine Liste jener ÖV-Stationen ermittelt, die<br />

für die Erschließungsqualität der Baublöcke des ersten Bezirks relevant sind. Diese sollte in etwa<br />

folgendes Aussehen haben:<br />

Für alle ausgewählten Stationen sind somit Namen sowie die Zahl <strong>und</strong> die Art der dort haltenden<br />

Linien bekannt. Die weiteren stationsbezogenen <strong>Analysen</strong> sind anhand dieser Informationen<br />

durchzuführen.<br />

4.3. Reduktion der KW-Matrix<br />

Um die Größe der KW-Matrix zu verringern, werden nur die Relationen zu den selektierten<br />

Stationen berücksichtigt:<br />

‣ „matrix_wien.sav“ über DATEI / ÖFFNEN / DATEN… öffnen<br />

‣ Relationen über DATEN / FÄLLE SORTIEREN... nach der Stationsnummer aufsteigend<br />

sortieren<br />

‣ über DATEN / DATEN HINZUFÜGEN / VARIABLEN HINZUFÜGEN die ausgewählten<br />

Stationen aus dem File “stationen_bez1.sav” über die key variable „station“ anhängen<br />

‣ Relationen zu ausgewählten Stationen über DATEN / FÄLLE AUSWÄHLEN selektieren:<br />

if (~missing (bus) )<br />

‣ Relationen über DATEN / FÄLLE SORTIEREN nach der Baublocknummer <strong>und</strong> der<br />

Stationsnummer aufsteigend sortieren<br />

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kramar / suitner<br />

‣ Variablen mit den Attributinformationen zu den Stationen (Name, Zahl der Linien)<br />

löschen<br />

‣ über DATEI / SPEICHERN UNTER… als SPSS-file unter dem Namen „matrix_bez1.sav“<br />

abspeichern<br />

Das Ergebnis ist eine Matrix mit den Zugangszeiten von verschiedenen Baublöcken (innerhalb <strong>und</strong><br />

außerhalb des Bezirks) zu den für den 1.Bezirk relevanten ÖV-Stationen, die ungefähr folgendes<br />

Aussehen haben sollte:<br />

Da die Ausgangsmatrix nicht alle Beziehungen von jedem Baublock zu jeder Station enthält,<br />

sondern nur alle mit Zugangszeiten von maximal 30 Minuten, liegen die Baublöcke, die darin<br />

vorkommen, maximal 40 (10+30) Minuten von den Baublöcken des Bezirks entfernt.<br />

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5. ANALYSE DER ERREICHBARKEIT VON ÖV-STATIONEN<br />

Für die Analyse der Erreichbarkeit von ÖV-Stationen im ersten Bezirk werden die folgenden in<br />

Kapitel 4 erzeugten Files verwendet:<br />

<br />

<br />

<br />

„stationen_bez1.sav“: Namen <strong>und</strong> Zahl der Linien der für den 1.Bezirk relevanten ÖV-<br />

Stationen<br />

„matrix_bez1.sav“: Zugangszeiten von Baublöcken (innerhalb <strong>und</strong> außerhalb des Bezirks)<br />

zu den für den 1.Bezirk relevanten ÖV-Stationen<br />

„bev97_alter.sav“: Wohnbevölkerung der Wiener Baublöcke nach 3 Altersgruppen<br />

5.1. Bewertung der ÖV-Stationen<br />

Für die Untersuchung der Erschließung einer Region mit öffentlichen Verkehrmitteln ist es<br />

notwendig, die ÖV-Stationen differenziert zu betrachten: So kann eine Station, an der jede halbe<br />

St<strong>und</strong>e ein Bus hält, nicht gleichwertig neben einen hochrangigen Verkehrsknotenpunkt, an dem<br />

mehrere U- <strong>und</strong> Straßenbahnen zusammentreffen, gestellt werden. Folglich ist es notwendig, die<br />

Stationen nach der Zahl <strong>und</strong> der Art der dort haltenden Verkehrsmittel zu bewerten <strong>und</strong> zu<br />

klassifizieren. Das oben erzeugte File „stationen_bez1.sav“ enthält für die zu untersuchenden<br />

Stationen neben dem Namen auch die Zahl der dort haltenden U-, S-, Straßenbahn- <strong>und</strong> Buslinien.<br />

Zunächst sollen die S- <strong>und</strong> U-Bahnstationen gesondert ausgewiesen werden. Dazu wird eine 0/1-<br />

Variable berechnet, die nur angibt, ob es sich um eine S- oder U-Bahnstation handelt oder nicht:<br />

‣ „stationen_bez1.sav“über DATEI / ÖFFNEN / DATEN öffnen<br />

‣ neue Variable „u_s“ über TRANSFORMIEREN / VARIABLE BERECHNEN erstellen: u_s<br />

= 0<br />

‣ Variable „u_s“ über TRANSFORMIEREN / VARIABLE BERECHNEN neu berechnen: u_s<br />

= 1: „falls“ / „Fall einschließen, wenn Bedingung erfüllt ist” / (sbahn > 0 | ubahn > 0)<br />

Aus diesen Informationen lassen sich die Stationen aber auch differenzierter klassifizieren. So<br />

kann soll etwa die „Wertigkeit“ der Stationen definiert <strong>und</strong> berechnet werden. Dazu sind zunächst<br />

die vier unterschiedenen Typen von Verkehrsmitteln nach ihrer Bedeutung für die<br />

Erschließungsqualität der Bevölkerung zu bewerten, wobei die Kriterien Geschwindigkeit,<br />

Frequenz <strong>und</strong> Reichweite berücksichtigt werden sollten. So könnten etwa Buslinien als<br />

niedrigstrangiges Verkehrsmittel mit 1, Straßen-, U- <strong>und</strong> S-Bahnen entsprechend höher gewichtet<br />

werden. Die Wertigkeit einer Station ergibt sich dann aus der Summe der nach ihrer Bedeutung<br />

gewichteten Verkehrsmittel, die diese Station anfahren.<br />

‣ Wertigkeiten der Stationen über TRANSFORMIEREN / VARIABLE BERECHNEN<br />

berechnen: Wert = Zahl der U-Bahnen x Gewicht der U-Bahnen + Zahl der S-Bahnen x<br />

Gewicht der S-Bahnen + …<br />

Nach dieser Wertigkeiten können die Stationen nun in „hochrangige“ <strong>und</strong> „nicht-hochrangige“<br />

Stationen eingeteilt werden. Dazu sind die Stationen nach ihrer Wertigkeit absteigend zu sortieren,<br />

um einen entsprechenden Grenzwert für die Festlegung der hochrangigen Stationen festlegen zu<br />

können. Der Grenzwert sollte so gewählt werden, dass etwa 5 bis 10 Stationen als „hochrangig“<br />

klassifiziert werden. Die Berechnung der 0/1-Variable „hoch“ erfolgt analog zur Berechnung der<br />

Variablen „u_s“ <strong>und</strong> soll hier nicht im Detail dargestellt werden. Das File enthält nun verschiedene<br />

Bewertungen <strong>und</strong> Klassifikationen der für den betrachteten Bezirk relevanten ÖV-Stationen <strong>und</strong><br />

sollte etwa folgendes Aussehen haben:<br />

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kramar / suitner<br />

Vor dem Speichern sollte das File wieder nach der Variablen „station“ aufsteigend sortiert werden,<br />

da es später über diese Variable an andere Files angehängt wird (mergen). Zusätzlich sollte das<br />

File auch gleich im dBase-Format gespeichert werden, um die Werte später in ArcView 3.2<br />

kartographisch darstellen zu können (siehe Einheit 2).<br />

5.2. Einzugsbereiche der ÖV-Stationen<br />

Für die Analyse der Effizienz der ÖV-Erschließung ist es notwendig, dem Angebot an öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln an einer Station (das über die zuvor berechnete „Wertigkeit“ beschrieben wird) die<br />

potentielle Nachfrage gegenüberzustellen. Diese kann durch die Anzahl der in einer bestimmten<br />

Entfernung von der Station wohnenden Menschen beschrieben werden, wobei die<br />

demographische Struktur (Geschlecht, Altersgruppen, Bildungsgrad,…) in diesem Einzugsbereich<br />

durchaus von Bedeutung sein kann. Folglich sollten die Einwohner im Einzugsbereich nach<br />

Altersgruppen differenziert werden. Zur Berechnung solcher Einzugsbereiche müssen den<br />

Baublöcken in der KW-Matrix die verfügbaren Bevölkerungsdaten zugewiesen werden. Dabei ist<br />

jedoch zu beachten, dass Schlüsselvariable in der Matrix anders heißt als in der Schlüsseltabelle<br />

“bev97_alter.sav”, aus der die Bevölkerungsdaten zugeordnet werden sollen. Da die<br />

Umbenennung einer der beiden Variablen im Fenster „Variablen zusammenhängen“ Probleme<br />

verursachen kann (siehe diesbezügliche Erläuterungen in Kapitel 4.2), ist es sinnvoll, den<br />

Variablennamen in der Schlüsseltabelle “bev97_alter.sav” noch vor der Verschneidung der beiden<br />

Files zu verändern. Wie bereits erwähnt, muss diese Veränderung nicht abgespeichert werden, um<br />

bei der Verschneidung wirksam zu sein.<br />

‣ „matrix_bez1.sav“ über DATEI / ÖFFNEN / DATEN öffnen<br />

‣ „bev97_alter.sav“ über DATEI / ÖFFNEN / DATEN öffnen<br />

‣ Variable „bb“ im File „bev97_alter.sav“ in ”block” umbenennen<br />

Danach kann die Verschneidung der beiden Files beginnen:<br />

‣ Das Fenster mit dem File „matrix_bez1.sav“ anklicken<br />

‣ Relationen über DATEN / FÄLLE SORTIEREN nach dem Baublock aufsteigend sortieren<br />

‣ über DATEN / DATEIEN ZUSAMMENFÜGEN / VARIABLEN HINZUFÜGEN die<br />

Bevölkerungsdaten der Baublöcke aus dem File “bev97_alter.sav” über die<br />

Schlüsselvariable „block“ (aus dem Fenster „ausgeschlossene Variablen“ in das<br />

Fenster „Schlüsselvariablen“ übertragen) mit dem Befehl “anderes Datenblatt ist<br />

Schlüsseltabelle” anhängen<br />

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Da das File mit den Bevölkerungsdaten nicht alle, sondern nur jene Baublöcke enthält, in denen<br />

auch tatsächlich Leute wohnen (siehe Datendokumentation in Abschnitt 2.5), werden manchen<br />

Baublöcken nun fehlende Werte („missing values“, werden in der Datenansicht als Punkte<br />

dargestellt) zugewiesen, was die weiteren Berechnungen jedoch nicht stört.<br />

Nun kann der Einzugsbereich der Stationen (etwa 3, 5 oder 10 Minuten) festgelegt werden. Dieser<br />

sollte in diesem Beispiel nicht über 10 Minuten liegen, da entsprechend der Abgrenzung des<br />

Untersuchungsgebietes in Abschnitt Fehler! Verweisquelle konnte nicht gef<strong>und</strong>en werden. in<br />

der Matrix nur Gebiete enthalten sind, die innerhalb dieser Schranke liegen.<br />

‣ Relationen innerhalb der gewählten Zeitschranke über DATEN / FÄLLE AUSWÄHLEN<br />

selektieren: falls (zeit


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kramar / suitner<br />

Das File enthält nun die Zahl der Einwohner (insgesamt <strong>und</strong> nach den drei Altersgruppen), die<br />

innerhalb der gewählten Zeitschranke wohnen <strong>und</strong> sollte etwa folgendermaßen aussehen:<br />

5.3. Erreichbarkeit von ÖV-Stationen<br />

Die Erreichbarkeit von ÖV-Stationen ist ein wesentlicher Faktor der Standortqualität <strong>und</strong> hat<br />

großen Einfluss auf die Lebensqualität der dort lebenden Menschen. Obwohl im städtischen<br />

Gebiet die Gehzeit zur nächsten ÖV-Station meist nur wenige Minuten beträgt, sind diesbezüglich<br />

doch erhebliche Unterschiede festzustellen. Die Ermittlung der Gehzeit zur nächsten ÖV-Station<br />

erfolgt durch die Aggregation nach Baublöcken:<br />

‣ „matrix_bez1.sav“ über DATEI / ÖFFNEN /<br />

DATEN… öffnen<br />

‣ die minimale Gehzeit über DATEN /<br />

AGGREGIEREN mit der Break-Variable<br />

„block“ <strong>und</strong> der aggregierten Variable<br />

„zeit“ mit der Funktion „Minimum“<br />

berechnen<br />

‣ das Aggregationsfile unter „Datei“ sinnvoll<br />

benennen (z.B. „gehzeit_station_bez1.sav“)<br />

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kramar / suitner<br />

Schließlich werden nur die Baublöcke des untersuchten Bezirks selektiert:<br />

‣ das Aggregationsfile „gehzeit_station_bez1.sav“ öffnen<br />

‣ Baublöcke des ersten Bezirks über DATEN / FÄLLE AUSWÄHLEN selektieren: falls<br />

(block > 1000000) & (block < 2000000)<br />

‣ über DATEI / SPEICHERN UNTER… im SPSS- <strong>und</strong> im dBase-Format abspeichern<br />

Diese Art der Berechnung erlaubt zwar die Ermittlung der minimalen Zugangszeit zur<br />

nächstgelegenen Station, doch bleibt die Frage, um welche Station es sich dabei handelt,<br />

unbeantwortet. Um diese zusätzliche Information, die bei der Aggregation verloren geht, zu<br />

erhalten, muss eine andere Vorgangsweise gewählt werden: Dabei werden zunächst für jeden<br />

Baublock die Stationen nach der jeweiligen Zugangszeit gereiht <strong>und</strong> dann die Relation mit der<br />

geringsten Zeit selektiert:<br />

‣ „matrix_bez1.sav“ über DATEI /<br />

ÖFFNEN / DATEN… öffnen<br />

‣ Ränge gemäß der jeweiligen Gehzeit<br />

nach Baublöcken über TRANSFORM-<br />

IEREN / RANGFOLGE BILDEN zuweisen<br />

‣ Relationen mit Rangziffer „1“ über DATEN / FÄLLE AUSWÄHLEN… selektieren<br />

Bei dieser Art der Berechnung tritt dann ein Problem auf, wenn zwei oder mehrere Stationen gleich<br />

weit von einem Baublock entfernt liegen. Da in diesem Fall beiden (oder mehreren) Relationen die<br />

Rangziffer „1“ zugewiesen wird, bleiben diese auch bei der Selektion übrig. Die Überprüfung, ob es<br />

Baublöcke mit mehreren gleich weit entfernten Stationen gibt, erfolgt folgendermaßen:<br />

‣ DATEN / DOPPELTE FÄLLE<br />

ERMITTELN...<br />

‣ „übereinstimmende Fälle definieren<br />

durch“ die Variable „block“<br />

Im Ausgabefenster erscheint nun eine<br />

Zusammenfassung, wie viele einfache <strong>und</strong><br />

doppelte Fälle gef<strong>und</strong>en wurden. Doppelte Fälle<br />

werden in der Datenansicht an den Beginn des<br />

Files gestellt <strong>und</strong> können gelöscht werden.<br />

Zudem wird eine neue Variable „PrimaryLast“<br />

erstellt, die für jeden Fall angibt, ob es sich um<br />

einen doppelten Fall handelt oder nicht. Diese<br />

Variable kann nach der Elimination der<br />

doppelten Fälle ebenfalls gelöscht werden.<br />

Nach dem Löschen von allfälligen Doppel- oder Mehrfachrelationen kann das File mit der Gehzeit<br />

zur nächsten Station nun gespeichert werden:<br />

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edv-gestützte analyse <strong>und</strong> visualisierung <strong>räumliche</strong>r daten<br />

kramar / suitner<br />

‣ Variable „rzeit“ löschen (die Variable „station“ wird zwar nicht mehr benötigt, sollte<br />

aber zur späteren Kontrolle der Ergebnisse aufgehoben werden)<br />

‣ über DATEI / SPEICHERN UNTER.. im SPSS- <strong>und</strong> im dBase-Format unter dem Namen<br />

„gehzeit_station_bez1.sav“ (bzw. „.dbf“) abspeichern<br />

Da die Station jedoch unterschiedliche Wertigkeiten haben, erscheint es sinnvoll, nicht alle<br />

Stationen gleichwertig zu betrachten, sondern die Gehzeit zu bestimmten (vor allem<br />

höherrangigen) Knotenpunkten zu berechnen. Zu diesem Zweck müssen lediglich die betrachteten<br />

Stationstypen (z.B. U- oder S-Bahnstation, „hochrangige“ Station nach eurer Definition,…) in der<br />

Matrix selektiert werden. Die Ermittlung der Gehzeit zur nächsten dieser ausgewählten Stationen<br />

erfolgt dann in analoger Weise <strong>und</strong> soll hier nicht ausgeführt werden.<br />

5.4. Erschließungsqualität der Baublöcke<br />

Neben der Gehzeit zur nächsten ÖV-Station sind auch die Menge <strong>und</strong> Vielfalt des Angebotes an<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln für die Standortqualität von Bedeutung. Dieses Angebot lässt sich am<br />

einfachsten durch die Zahl der ÖV-Stationen in einer definierten Umgebung eines Standortes<br />

quantifizieren. Zu diesem Zweck werden alle Relationen, die sich innerhalb einer bestimmten<br />

Zeitschranke (etwa 3 oder 5 Minuten) befinden, selektiert, deren Anzahl nach Baublöcken ermittelt<br />

<strong>und</strong> schließlich die Baublöcke des untersuchten Bezirks selektiert:<br />

‣ „matrix_bez1.sav“ über DATEI / ÖFFNEN<br />

/ DATEN… öffnen<br />

‣ Relationen innerhalb der gewählten<br />

Zeitschranke über DATEN / FÄLLE<br />

AUSWÄHLEN selektieren: falls (zeit <br />

1000000) & (block < 2000000)<br />

‣ über FILE / SAVE AS im SPSS- <strong>und</strong> im dBase-Format abspeichern<br />

Um die unterschiedliche Wertigkeit der Station zu berücksichtigen, wird in einem weiteren Schritt<br />

nicht die Anzahl, sondern die Summe der Wertigkeiten der Stationen, die innerhalb einer<br />

definierten Zeitschranke vom Baublock entfernt liegen, ermittelt. Diese „Erschließungsqualität“<br />

bildet in komplexerer Weise das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln in der unmittelbaren<br />

Umgebung eines Baublocks ab, weil die Stationen nach Zahl <strong>und</strong> Art der dort haltenden Linien<br />

gewichtet werden. Zu diesem Zweck müssen zunächst die Wertigkeiten aus dem File<br />

„stationen_bez1.sav“ den Stationen in der KW-Matrix zugeordnet <strong>und</strong> die Relationen innerhalb<br />

einer bestimmten Zeitschranke selektiert werden.<br />

‣ „matrix_bez1.sav“ über DATEI / ÖFFNEN / DATEN…öffnen<br />

http://www.srf.tuwien.ac.at/lva/eav/eav.html seite 29


edv-gestützte analyse <strong>und</strong> visualisierung <strong>räumliche</strong>r daten<br />

kramar / suitner<br />

‣ Relationen über DATEN / FÄLLE SORTIEREN nach der Stationsnummer aufsteigend<br />

sortieren<br />

‣ über DATEN / DATEIEN ZUSAMMENFÜGEN / VARIABLEN HINZUFÜGEN die Wertigkeit<br />

der Stationen aus dem File “stationen_bez1.sav” über die Schlüsselvariable „station“<br />

anhängen (alle anderen Variablen ausschließen!)<br />

‣ Relationen innerhalb der gewählten Zeitschranke über DATEN / FÄLLE AUSWÄHLEN<br />

selektieren: falls (zeit 1000000) & (block < 2000000)<br />

‣ über DATEI / SPEICHERN UNTER… im SPSS- <strong>und</strong> im dBase-Format abspeichern<br />

5.5. Versorgung der Bevölkerung mit ÖV-Stationen<br />

Um die Versorgung der Bevölkerung mit ÖV-Stationen für den gesamten Untersuchungsbezirk<br />

analysieren zu können, wird zunächst die maximale, die minimale <strong>und</strong> die durchschnittliche<br />

Gehzeit der Bezirksbewohner zur nächsten ÖV-Station ermittelt werden. Dafür muss für jeden<br />

Baublock die Gehzeit zur nächstgelegenen Station bekannt sein. Diese wurde bereits in Abschnitt<br />

5.3 berechnet <strong>und</strong> unter dem Namen „gehzeit_station_bez1.sav“ abgespeichert. Das Minimum <strong>und</strong><br />

das Maximum kann relativ einfach ermittelt werden:<br />

‣ „gehzeit_station_bez1.sav“ über DATEI / ÖFFNEN / DATEN… öffnen<br />

‣ maximale <strong>und</strong> minimale Zugangszeit aller Baublöcke über ANALYSIEREN /<br />

DESKRIPTIVE STATISTIKEN / HÄUFIGKEITEN ermitteln (siehe Abbildung)<br />

Etwas schwieriger ist die Berechnung der durchschnittlichen Gehzeit eines Bezirksbewohners, da<br />

bei einer einfachen Mittelwertberechnung die unterschiedliche Anzahl der Bewohner der einzelnen<br />

Baublöcke nicht berücksichtigt werden würde. Folglich muss zunächst die Zahl der jeweils<br />

betroffenen Bevölkerung in den einzelnen Baublöcken hinzugefügt werden:<br />

‣ Relationen über DATEN / FÄLLE SORTIEREN nach dem Baublock aufsteigend sortieren<br />

‣ über DATEN / DATEIEN ZUSAMMENFÜGEN / VARIABLEN HINZUFÜGEN die<br />

Bevölkerungsdaten der Baublöcke aus dem oben berechneten File “bev97alter.sav”<br />

über die Schlüsselvariable „block“ anhängen<br />

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edv-gestützte analyse <strong>und</strong> visualisierung <strong>räumliche</strong>r daten<br />

kramar / suitner<br />

Für die Berechnung eines gewichteten Mittelwerts müssen die Gehzeiten mit der Zahl der<br />

betroffenen Bevölkerung multipliziert, über alle Baublöcke addiert <strong>und</strong> schließlich durch die<br />

Gesamtbevölkerung des Bezirks dividiert werden:<br />

‣ das Produkt aus Einwohnern <strong>und</strong> Gehzeit über TRANSFORMIEREN / VARIABLE<br />

BERECHNEN… berechnen: „ew_zeit“ = „ew_sum“ * „zeit“<br />

‣ Summe der Bevölkerung <strong>und</strong> des Produktes der einzelnen Blocknummern über<br />

ANALYSIEREN / DESKRIPTIVE STATISTIKEN / HÄUFIGKEITEN ermitteln (siehe<br />

Abbildung)<br />

‣ Quotienten aus der Produktsumme <strong>und</strong> der Bevölkerungssumme außerhalb von SPSS<br />

(z.B. Taschenrechner, EXCEL) berechnen<br />

Diese Berechnung kann auch für die drei Altersgruppen getrennt durchgeführt werden. Das<br />

Ergebnis gibt einen Hinweis darauf, ob innerhalb des Bezirks altersspezifische Unterschiede<br />

hinsichtlich der Gehzeit zur nächsten ÖV-Station existieren.<br />

Da die minimale, die maximale <strong>und</strong> die durchschnittliche Zugangszeit zur nächsten ÖV-Station nur<br />

sehr beschränkte Aussagekraft haben, wird in einem nächsten Schritt die Wohnbevölkerung des<br />

Bezirks nach ihrer Zugangszeit in Klassen eingeteilt. Bei der Festlegung der Zeitklassen ist darauf<br />

zu achten, dass die Klassengrenzen ganzzahlig sind (z.B. 3 bis 5 Minuten etc.) <strong>und</strong> alle Klassen<br />

eine relevante Menge von Einwohnern enthalten (z.B. ist es nicht sinnvoll, die Werte über 10<br />

Minuten weiter zu unterteilen, wenn ohnehin nur wenige Personen über dieser Grenze liegen).<br />

Eine sinnvolle Klasseneinteilung lässt sich daher oft nur in einem Versuch-<strong>und</strong>-Irrtum-Prozess<br />

durch Ausprobieren verschiedener Varianten finden.<br />

Im vorliegenden Beispiel sind die Klassengrenzen für die Zugangszeit zur nächsten ÖV-Station<br />

folgendermaßen festgelegt: 0 bis 2 Minuten, 2 bis 4 Minuten, 4 bis 6 Minuten, 6 bis 8 Minuten <strong>und</strong><br />

über 8 Minuten. Zunächst werden die einzelnen Baublöcke diesen Zeitklassen folgendermaßen<br />

zugeordnet:<br />

‣ Neue Variable „zeit_kl“ über TRANSFORMIEREN / UMKODIEREN IN ANDERE<br />

VARIABLE definieren. Unter „alte <strong>und</strong> neue Werte“ für jede gewünschte Klasse die<br />

Zeitgrenzen festlegen („alter Wert“), eine Klassennummer zuweisen („neuer Wert“) <strong>und</strong><br />

durch „Hinzufügen“ fixieren<br />

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edv-gestützte analyse <strong>und</strong> visualisierung <strong>räumliche</strong>r daten<br />

kramar / suitner<br />

In einem nächsten Schritt kann nun die Wohnbevölkerung der Baublöcke nach den definierten<br />

Zeitklassen summiert werden:<br />

‣ Summe der Wohnbevölkerung nach Zeitklassen über DATEN / AGGREGIEREN<br />

berechnen: „zeit_kl“ als Break-Variable, „ew_sum“ als aggregierte Variable (unter<br />

„Funktion“ „Summe“ auswählen!), Aggregationsfile benennen (z.B. „bev nach<br />

zeitklassen.sav“)<br />

Diese Analyse kann auch für die drei Altersgruppen getrennt durchgeführt werden, indem nicht nur<br />

die Summe der Wohnbevölkerung, sondern auch die Zahl der Einwohner in den drei Altersgruppen<br />

summiert wird (siehe Abbildung oben). Das Ergebnis ist eine Matrix (sie Abbildung), in der die<br />

Wohnbevölkerung des Bezirks nach Klassen ihrer Zugangszeit zur nächsten ÖV-Station <strong>und</strong> nach<br />

Altersgruppen differenziert ist. Eine Gegenüberstellung dieser Werte zeigt, welche Altersgruppen<br />

in Bezug auf die Gehzeit zur nächsten ÖV-Station privilegiert oder benachteiligt sind.<br />

Die gleiche Analyse kann auch auf ausgewählte Stationen (hochrangige Stationen, U- oder S-<br />

Bahn-Stationen,…) beschränkt werden. Dabei muss statt dem File „zeit_stationen_bez1.sav“, das<br />

für jeden Baublock die jeweils nächste aller ÖV-Stationen angibt, jenes File gewählt werden, das<br />

sich auf den gewählten Stationstyp beschränkt (siehe Abschnitt 5.3). Die übrigen Berechnungen<br />

erfolgen in gleicher Weise.<br />

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kramar / suitner<br />

6. AUFGABENSTELLUNG<br />

Anmerkung: Die aufgelisteten Fragen sind nur Vorschläge für mögliche <strong>Analysen</strong> <strong>und</strong> definieren<br />

lediglich die Mindestanforderung. Ihrer Phantasie <strong>und</strong> Kreativität wollen wir hier keinesfalls<br />

Grenzen setzen! Als erster Arbeitsschritt sind die für den gewählten Bezirk relevanten Daten<br />

gemäß den Erläuterungen in Kapitel 3 zu selektieren <strong>und</strong> als Ausgangsdaten der<br />

Erreichbarkeitsanalyse entsprechend abzuspeichern. Dies umfasst folgende Files:<br />

Liste aller für den gewählten Bezirk relevanten ÖV-Stationen mit Namen sowie Art <strong>und</strong><br />

Anzahl der dort haltenden Linien<br />

Matrix mit den Zugangszeiten von allen Baublöcken (im Bezirk <strong>und</strong> in dessen Umgebung) zu<br />

den für den untersuchten Bezirk relevanten ÖV-Stationen<br />

Bevölkerungsdaten der Baublöcke Wiens (Zusammenfassung zu 3-5 Altersgruppen)<br />

Anhand dieser Daten sind für den gewählten Bezirk die folgenden Berechnungen durchzuführen:<br />

(1) Für alle Stationen:<br />

„Wertigkeit“ der Stationen z.B. durch Summierung von gewichteten Linientypen<br />

(Gewichtungen bitte sinnvoll überlegen!)<br />

Festlegung von „hochrangigen“ ÖV-Stationen nach deren „Wertigkeit“ (verlangt die<br />

Festlegung eines sinnvollen Schwellenwertes!)<br />

„Einzugsbereich“ der Stationen (Zahl der Einwohner innerhalb einer zu definierenden<br />

Gehzeit): insgesamt <strong>und</strong> nach Altersgruppen differenziert<br />

(2) Für alle Baublöcke:<br />

Gehzeit zur nächsten ÖV-Station<br />

Gehzeit zur nächsten „hochrangigen“ ÖV-Station<br />

Anzahl der „hochrangigen“ <strong>und</strong> „nicht-hochrangigen“ (entsprechend der obigen Definition)<br />

Stationen innerhalb einer zu definierenden Gehzeit (z.B. 5 oder 10 Gehminuten)<br />

„Erschließungsqualität“: Summe der „Wertigkeiten“ aller Stationen innerhalb einer zu<br />

definierenden Gehzeit (z.B. 5 oder 10 Gehminuten)<br />

(3) Für alle Zählgebiete:<br />

Durchschnittliche Anzahl der „hochrangigen“ <strong>und</strong> „nicht-hochrangigen“ Stationen innerhalb<br />

der oben definierten Gehzeit (Hinweis: Räumliche Aggregation der entsprechenden<br />

Baublockwerte: Die Codes der Zählgebiete sind die ersten 5 Stellen der 8-stelligen<br />

Baublockcodes.)<br />

(4) Für den gesamten Bezirk:<br />

Wie ist die längste, wie die kürzeste Gehzeit zur nächsten ÖV-Station im Bezirk? Wie lange<br />

geht ein Bewohner des Bezirkes im Durchschnitt zur nächsten ÖV-Station (gewichteter<br />

Mittelwert)?<br />

Bilden Sie 4 oder 5 (sinnvolle!) Klassen von Gehzeiten zur nächsten ÖV-Station (z.B. bis 3<br />

Minuten, 3 bis 5 Minuten, …)! Wie verteilen sich die Bezirksbewohner insgesamt <strong>und</strong> nach<br />

Altergruppen auf diese Klassen?<br />

Bilden Sie 4 oder 5 (sinnvolle!) Klassen von Gehzeiten zur nächsten hochrangigen Station!<br />

Wie verteilen sich die Bezirksbewohner insgesamt <strong>und</strong> nach Altergruppen auf diese<br />

Klassen?<br />

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