methodische und technische Grundlagen Vorlesung / 266.772 ...
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GIS – <strong>methodische</strong> <strong>und</strong> <strong>technische</strong> Gr<strong>und</strong>lagen / VO Arbeitsunterlagen / 2010 Einheit 5<br />
Anwendungsbeispiel - Einzugsbereiche:<br />
Ausgangspunkt: für eine Erreichbarkeitsanalyse stehen keine netzwerkanalytischen<br />
Werkzeuge zur Verfügung. Trotzdem sollen Aussagen zur<br />
Erreichbarkeit gemacht werden, die hinsichtlich der Aussageschärfe<br />
über das durch Isochronenberechnung via Luftliniendistanz (also<br />
kreisr<strong>und</strong>e Entfernungsklassen) erreichbare Ausmaß hinausgehen.<br />
Annahme: fußläufige Erreichbarkeiten werden gesucht<br />
Berechnung: die Zielorte werden als Ausgangspunkte der Berechnung mittels<br />
Cost-Distance-Ansatz gewählt. Die Straßenverbindungen <strong>und</strong> gegf.<br />
Fußwege werden als Achsen der Ausbreitung mit dem Gewicht 1<br />
versehen, Gebäude <strong>und</strong> „<strong>und</strong>urchlässige“ Gr<strong>und</strong>stücke mit sehr<br />
hohen Gewichten. Öffentliche / halböffentliche Grün- <strong>und</strong> Freiflächen,<br />
die gr<strong>und</strong>sätzlich zugänglich sind, werden je nach Durchlässigkeit mit<br />
entsprechenden Gewichten versehen.<br />
Ergebnis: Effektive (also gewichtete) Distanzen – werden diese durch die<br />
typische Fußgängergeschwindigkeit von ca. 1 m/s geteilt so ergeben<br />
sich die tatsächlichen Zeitaufwände ausgehend von den Zielorten.<br />
Die Versorgungsqualität kann durch die Einführung von Klassen unter<br />
Berücksichtigung einrichtungsspezifischer Grenzwerte oder über<br />
Fuzzy-Logic-Bewertungsansätze (siehe Kapitel Fehler!<br />
Verweisquelle konnte nicht gef<strong>und</strong>en werden.) abgebildet werden.<br />
Anwendungsbeispiel - Routenoptimierung<br />
Ausgangspunkt: in bewegtem Gelände sollen für die Verbindung von 2 Standorten<br />
mehrere alternative Routenvorschläge gemacht werden.<br />
Berechnung: über Faktoren wie Geländeneigung, Gewässernetz, Bewuchs, ... wird<br />
eine Widerstandsmatrix aufgebaut mit der eine gewichtete<br />
Distanzmatrix ausgehend vom Startpunkt berechnet wird.<br />
Über den in Raster-verarbeitenden GI-Systemen i.d.R. implementierten<br />
Befehl zur Berechnung des „least cost path“ wird die Route ermittelt<br />
auf der die kumulierten Gesamtkosten minimal sind, das ist jener Weg<br />
mit dem größten Gefälle – d.h. der auf dem Wasser über das<br />
„Kostengebirge“ abfließen würde.<br />
Ergebnis: Durch verschiedene Gewichtung der Input-Faktoren (z.B. mittels<br />
Fuzzy-Ansatz) können für einzelne Planungsideologien Szenarien<br />
entwickelt werden.<br />
Abb. 62: Least Cost Path – Beispiel<br />
Inst. f. Stadt- <strong>und</strong> Regionalforschung Seite 51 / 52<br />
Kalasek, Reinberg / 27.04.10