Revija za pravo osiguranja - Udruženje za pravo osiguranja Srbije
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<strong>Revija</strong> <strong>za</strong> <strong>pravo</strong> <strong>osiguranja</strong><br />
ČLANCI<br />
wendige Kontrollmechanismen und Formalkontrollen<br />
gesorgt. Die Abschlussprüfung wurde reformiert, die<br />
Verantwortung des Top Managements für die korrekte<br />
Berichterstattung wurde verschärft und ein besonderer<br />
Whistleblowerschutz wurde eingeführt.<br />
Sechs Jahre später platzte die Hypothekenblase<br />
und stellte alle bis dahin bekannten Unternehmenspleiten<br />
in den Schatten. Beim Konkurs von Lehman Brothers,<br />
im geplatzten Ponzi Scheme von Madoff und der<br />
Rettung von AIG in letzter Sekunde durch Verstaatlichung<br />
auf Steuerkosten waren wieder eine grenzenlose<br />
Gier des Top Managements, ein Versagen der internen<br />
und der externen Kontrolle einschließlich<br />
Aufsichtsbehörden und Abschlussprüfer und das<br />
Gefühl „zu groß um zu scheitern“ festzustellen. Whistleblower<br />
wurden entweder nicht gehört oder trotz gesetzlichen<br />
Schutzes entfernt. Ob die Einführung von<br />
drei zusätzlichen Aufsichtsbehörden wirklich helfen<br />
kann oder ob es sich wieder nur um tausende Seiten <strong>za</strong>hnloser<br />
Bestimmungen im Jahr 2010 handelt bleibt abzuwarten.<br />
Europa hat auf seine Skandale zu Beginn des ersten<br />
Jahrzehntes des dritten Jahrtausends mit Augemaß<br />
reagiert. Für die europäische Versicherungswirtschaft<br />
wurde ein neues risikoorientiertes Regulativ durch Solvency<br />
II geschaffen. Der europäische Gesetzgeber hat<br />
erkannt, dass rein mathematisch ermittelte Eigenkapitalquoten<br />
nicht alle Unternehmensrisiken ausreichend<br />
erfassen. Dem Governance System kommt besondere<br />
Bedeutung zu. In diesem werden Risikomanagement,<br />
Compliance als Teil des Internen Kontrollsystems, Versicherungsmathematik<br />
und Interne Revision Schlüsselfunktionen<br />
sein. An diese werden größere Anforderungen<br />
bezüglich fachlicher Kompetenz (fit) und<br />
persönlicher Integrität (proper) gestellt.<br />
Synergien beeinträchtigt. Die Serbische<br />
Aufsichtsbehörde erhält regelmäßig Berichte der Internen<br />
Revision, die österreichische Behörde kann in die<br />
Berichte Einsicht nehmen ebenso wie der Abschlussprüfer.<br />
In Serbien wird sogar die Hauptversammlung<br />
über die Interne Revision, ihre Erkenntnisse und<br />
Vorschläge und deren Umsetzung informiert, in<br />
Österreich quartalsweise nur der Aufsichtsrat.<br />
6.2. Konklusio<br />
Mit Solvency II wird der Internen Revision in der<br />
Versicherungswirtschaft Europas ein ausreichender rechtlicher<br />
Rahmen geboten. Es wird darauf zu achten<br />
sein, dass die europäischen und nationalen Ausführungsbestimmungen<br />
den Unternehmen genug Raum lassen<br />
um eine adäquate Interne Revision einzurichten die der<br />
jeweiligen Größe, Komplexität und Organisationsform<br />
des Unternehmens und der Unternehmensgruppe Rechnung<br />
trägt . Die Interne Revision ist ein wesentlicher<br />
Bestandteil der Internen Unternehmensüberwachung<br />
die in die Kontrollverantwortlichkeit des Vorstandes<br />
fällt. Demgemäß soll die Interne Revision nicht zu stark<br />
an den Aufsichtsrat gebunden werden und darf niemals<br />
Erfüllungsgehilfe der Aufsichtsbehörde werden.<br />
Die fachliche Qualifikation der Revision wird zu steigern<br />
sein um die Aufagben zu erfüllen. Die Prüfung eines<br />
risikoorientierten Solvabilitätskonzeptes bedarf höherer<br />
quantitativer und vor allem qualitativer Resourcen in der<br />
Internen Revision. Wie ein Vergleich der Intensität und<br />
Häufigkeit der Prüfungshandlungen mit der<br />
Risikobehaftung der Prüfobjekte in Österreich gezeigt<br />
hat, sind hier deutliche Veränderungen notwendig. 38<br />
Serbien und Österreich verfügen über gesetzliche<br />
Regelungen für die Interne Revision in Versicherungsunternehmen.<br />
In beiden Regulativen wird der Internen<br />
Revision eine starke unabhängige Position eingeräumt.<br />
In Serbien ist die Interne Revision sehr stark dem Aufsichtsrat<br />
zugeordnet, in Österreich dem Vorstand. In<br />
Serbien ist die Aufgabenstellung und erforderliche Qualifikation<br />
detaillierter geregelt, in Österreich mehr als<br />
Rahmen für die Disposition der Unternehmen. Eine<br />
Auslagerung der Internen Revision etwa in Versicherungsgruppen<br />
ist unzulässig, was die Hebung von<br />
38 Vgl. Hauser / Wöhry, 2010, S 33 ff.<br />
<strong>Revija</strong> <strong>za</strong> <strong>pravo</strong> <strong>osiguranja</strong> * Broj 4/2010 10