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Download - Willkommenskultur

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Prof. Dr. Werner Sacher<br />

<strong>Willkommenskultur</strong> und Schulgemeinschaft<br />

Workshop im Rahmen der Diesterweg-<br />

Schulwerkstatt am 19. 03. 2013 in Frankfurt


Qualitätsmerkmale erfolgreicher<br />

Erziehungs- und Bildungspartnerschaft<br />

National Parent Teacher Association (2008): National Standards for<br />

Family-School Partnerships. Assessment Guide. Chicago<br />

http://www.pta.org/Documents/National_Standards_Assessment_Guide.p<br />

1. <strong>Willkommenskultur</strong> und Schulgemeinschaft<br />

2. Intensiver und vielfältiger Informationsaustausch<br />

3. Erziehungs- und Bildungskooperation<br />

4. Fürsprecher für jedes Kind!<br />

5. Macht mit Eltern teilen!<br />

6. Zusammenarbeit mit Gemeinde und Region


© 2012 Prof. Dr. Werner Sacher<br />

Wo steht Ihre Schule?


Schultypen nach Henderson u. a. (2007)<br />

• Schulfestung:<br />

Verwehrt Eltern weitgehend den Zugang. Eltern sind letztlich<br />

unwillkommen.<br />

• Sich bei Bedarf öffnende Schule:<br />

Eltern sind nur willkommen, wenn sie ausdrücklich eingeladen<br />

und in die Schule gebeten werden.<br />

• Offene Schule:<br />

Eltern sind jederzeit willkommen und haben jederzeit Einblick.<br />

• Partnerschule:<br />

Eltern haben nicht nur jederzeit Zugang, sondern werden<br />

darüber hinaus auch als gleichwertige Partner ernstgenommen,<br />

mit denen man kooperiert.<br />

Fragebogen<br />

© 2012 Prof. Dr. Werner Sacher


Wer fühlt sich weniger<br />

willkommen?<br />

© 2012 Prof. Dr. Werner Sacher


Wer fühlt sich weniger willkommen?<br />

%<br />

Eltern schwacher SchülerInnen?<br />

70<br />

60<br />

58<br />

61<br />

Tatsächlich!<br />

50<br />

40<br />

N = 1133; p = 0,013 s.<br />

30<br />

20<br />

10<br />

3<br />

1<br />

20<br />

13<br />

19<br />

24<br />

Bestätigt in ViP II<br />

N = 1113<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Eltern guter Schüler<br />

Eltern schwacher Schüler<br />

<strong>Willkommenskultur</strong><br />

© 2012 Prof. Dr. Werner Sacher


Wer fühlt sich weniger willkommen?<br />

%<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Eltern älterer SchülerInnen?<br />

61<br />

58<br />

Tatsächlich!<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

31<br />

17<br />

2<br />

10<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

<strong>Willkommenskultur</strong><br />

20<br />

Sekundarstufe<br />

Primarstufe<br />

N = 1133; p = 0,000 h.s.<br />

Bestätigt in ViP II<br />

N = 1113<br />

© 2012 Prof. Dr. Werner Sacher


Wer fühlt sich weniger willkommen?<br />

Migranten?<br />

%<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1<br />

2<br />

1<br />

12<br />

14<br />

2<br />

60<br />

3<br />

62<br />

<strong>Willkommenskultur</strong><br />

24<br />

4<br />

26<br />

Kein signifikanter Unterschied!<br />

ViP I<br />

N = 1133; p = 0,699 n.s.<br />

Bestätigt in ViP II<br />

N = 1113<br />

mind. ein Elt.-Teil i. Ausl. geb.<br />

kein Elt.-Teil i. Ausl. geb.<br />

© 2012 Prof. Dr. Werner Sacher


Wer fühlt sich weniger willkommen?<br />

%<br />

70<br />

60<br />

Bildungsferne?<br />

60<br />

59<br />

Umgekehrt: Bildungsnahe fühlen<br />

sich weniger willkommen!<br />

50<br />

N = 1133; p = 0,197 n.s.<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

15<br />

2 12<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

<strong>Willkommenskultur</strong><br />

29<br />

4<br />

23<br />

Bestätigt in ViP II<br />

N = 1113<br />

Höherer Abschluss<br />

Kein Abschluss od. HS<br />

© 2012 Prof. Dr. Werner Sacher


<strong>Willkommenskultur</strong> –<br />

Was ist das?<br />

© 2012 Prof. Dr. Werner Sacher


<strong>Willkommenskultur</strong> – Was ist das?<br />

• Ebene des Individuums:<br />

Offene, möglichst vorurteilsfreie Einstellungen und<br />

Verhaltensweisen gegenüber anderen<br />

• Ebene interpersonaler Beziehungen:<br />

prinzipielle Offenheit und Bereitschaft, Kommunikation<br />

aufzunehmen, Beziehungen „auf Augenhöhe“<br />

einzugehen, Hilfe oder Unterstützung anzubieten und<br />

nicht zu diskriminieren.<br />

• Ebene von Organisationen und Institutionen:<br />

Regelungen, Praktiken und Einrichtungen, mit denen auf<br />

die Bedürfnisse der Klienten eingegangen wird.<br />

• Gesamtgesellschaftliche Ebene<br />

Friedrich Heckmann (2012): <strong>Willkommenskultur</strong> was ist das, und wie kann<br />

sie entstehen und entwickelt werden? efms paper 2012-7. Bamberg, S.3ff.


Gruppenarbeit<br />

Stellen Sie Willkommensmaßnahmen<br />

auf diesen drei Ebenen zusammen:<br />

• Ebene des Individuums<br />

• Ebene interpersonaler Beziehungen<br />

• Ebene von Organisationen und Institutionen


Willkommensmaßnahmen<br />

• Ebene des Individuums:<br />

Empathie, Vorurteilslosigkeit, Toleranz,<br />

Optimismus, konstruktive Einstellung, empirische<br />

Einstellung<br />

© 2012 Prof. Dr. Werner Sacher


Willkommensmaßnahmen<br />

• Ebene interpersonaler Beziehungen:<br />

Interaktionen:<br />

– Freundlicher Umgangston<br />

– Hilfsbereitschaft<br />

– Zeit nehmen für Eltern, Zuhören, Empathie<br />

– Persönliche Ansprache der Eltern auf Elternabenden,<br />

Klassenelternabenden, Informationsveranstaltungen<br />

Erreichbarkeit<br />

– Bekanntgabe von Kontaktmöglichkeiten mit Lehr- und<br />

Fachkräften, Schulleitung und Elternvertretern<br />

– Zeitnahe Terminvereinbarungen<br />

© 2012 Prof. Dr. Werner Sacher


Erreichbarkeit von Lehrkräften<br />

Urteil des Bundesverwaltungsgerichts<br />

vom 23. August 2007:<br />

„Lehrkräfte haben dafür Sorge zu tragen, dass sie für Schülerinnen<br />

und Schüler sowie Eltern täglich telefonisch erreichbar sind. Zu<br />

diesem Zweck kann die Schule die private Telefonnummer der<br />

Lehrkraft an die Eltern und Schüler weitergeben. Soweit die<br />

Lehrkräfte ihre private Telefonnummer nicht bekannt geben wollen,<br />

sind sie verpflichtet, wöchentlich zwei Sprechstunden, jeweils eine<br />

nach Schulschluss und eine in den Abendstunden, anzubieten.“<br />

(BVerwG 6 P 7.06, Abs. 2.5)<br />

© 2012 Prof. Dr. Werner Sacher


Willkommensmaßnahmen<br />

• Ebene interpersonaler Beziehungen:<br />

Gemeinschaftsbildung beim Ein-/Übertritt<br />

und am Schuljahresbeginn:<br />

– Willkommensgeschenk bzw. „Schultüte“ für SchülerInnen,<br />

„Begrüßungspaket“ für die Eltern (z. B. Info-Mappe)<br />

– Begrüßungs-/Willkommensgespräche<br />

– Begrüßung (z. B. in der Form einer „Auftaktfeier“) neuer<br />

Familien am Schuljahresbeginn durch Schulleitung,<br />

Kollegium, Elternvertreter, Eltern von Schülern aus höheren<br />

Klassen, evtl. auch mehrsprachig<br />

– Come together-Abende in den Klassen (mit Eltern und<br />

Kindern, Fotos mit Namen der Kinder und Eltern, ggf. Liste<br />

mit E-Mail-Adressen zur „Vernetzung“ der Eltern<br />

untereinander)<br />

– „Elternseminar“ zum Kennenlernen und ersten Austausch von<br />

Erfahrungen und Wünschen


Willkommensmaßnahmen<br />

• Ebene interpersonaler Beziehungen:<br />

Gemeinschaftsbildung im Schulalltag,<br />

während des Schuljahres:<br />

– Aktiveltern, Elternmentoren, Bildungslotsen, Bildungspaten<br />

kümmern sich um Familien<br />

– Gestaltung von „Elternabenden“ als<br />

Klassenelternversammlungen<br />

– Angebot informeller Kontaktmöglichkeiten: Elternstammtisch,<br />

Elterncafé, Elternbibliothek, gemeinsame Unternehmungen<br />

und Veranstaltungen für Eltern usw.


Willkommensmaßnahmen<br />

• Ebene der Organisation und Institution:<br />

Ambiente: Gelände, Gebäude und Räume der Schule:<br />

– Wegweiser und Beschilderung im Schulhaus<br />

– Ruhig gelegenes und angemessen möbliertes<br />

Elternsprechzimmer


Willkommensmaßnahmen<br />

• Ebene der Organisation und Institution:<br />

Rücksicht auf Lebensbedingungen der Eltern:<br />

– Gesprächstermine auch außerhalb der regulären Sprechstunden<br />

– Veranstaltungen zu Terminen, die außerhalb der üblichen Arbeitszeit liegen<br />

– Frühzeitige Ankündigung von Veranstaltungen und Terminen<br />

– Ermittlung zeitlicher Spielräume der Eltern<br />

– Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder während Eltern-Lehrer-<br />

Kontakten<br />

– Berücksichtigung unterschiedlicher Familienstrukturen: auch<br />

Alleinerziehung, Patchwork, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften,<br />

Pflegeeltern<br />

– Berücksichtigung unterschiedlicher Herkunftskulturen und<br />

Bildungsniveaus: einfaches Sprachniveau, Erwartungen im Hinblick auf<br />

Lernhilfen usw.<br />

– Berücksichtigung unterschiedlicher Einkommensverhältnisse: Geringe<br />

Kosten von Schulveranstaltungen, Ausflügen, Exkursionen usw.; Hinweis<br />

auf Unterstützungsmöglichkeiten

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