Frauengesundheit: Typisch Eva - Springer GuP

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23.07.2014 Aufrufe

titel Detail Essstörungen wie Magersucht (Anorexia nervosa) und Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) sind psychosomatische Erkrankungen mit Suchtcharakter. Für die meist weiblichen Patienten ist eine schlanke Figur extrem wichtig. Doch während Magersüchtige eine normale Ernährung verweigern und daher extrem dünn sind, leiden Bulimie-Betroffene unter Phasen mit extremen Essattacken, gefolgt von Phasen, in denen sie sich bewusst erbrechen oder Laxanzien missbrauchen. Beide Erkrankungen können schwere psychische und körperliche Folgen haben. Betroffene benötigen ärztliche Hilfe. Informationen dazu gibt es zum Beispiel unter www.bundesfachverbandessstoerungen.de. Homöopathika raten. Als Phytopharmaka kommen Extrakte aus Baldrianwurzeln (Valerianae radix), Melissenblättern (Melissae folium), Hopfenzapfen (Lupuli flos) oder Passionsblumenkraut (Passiflorae herba) zum Einsatz, etwa in Kytta® Sedativum, Vivinox® Day Beruhigungsdragees und Phytonoctu®. Beispiele für homöopathische Arzneimittel (Kombinationen) sind Calmvalera® oder Neurodoron®. Dyspepsie Rund ein Viertel aller Menschen in westlichen Industrienationen sind mindestens einmal in ihrem Leben von Dyspepsie betroffen. Vor allem Frauen leiden unter der Verdauungsstörung, die zum Teil auch als Reizmagen bezeichnet wird. Typische Beschwerden sind Schmerzen im Oberbauch und Völlegefühl. Während der Mahlzeiten oder kurz darauf erleben Betroffene Blähungen, Übelkeit, Sodbrennen sowie ein vorzeitiges Sättigungsgefühl. Manche klagen sogar über Appetitlosigkeit oder müssen auf bestimmte Speisen verzichten, um Beschwerden zu vermeiden. Organisch gesund Bei einer funktionellen Dyspepsie lautet die Diagnose „organisch gesund“. Dennoch können Betroffene erheblich unter dem Krankheitsbild leiden. Zu den vermuteten Ursachen gehören eine höhere Empfindlichkeit des Magen- Darm-Traktes auf die Dehnung des Magens, eine verzögerte Magenentleerung oder Magensäure am falschen Ort, etwa in der Speiseröhre. Bei anhaltendem Sodbrennen sollten PTA zu einem Arztbesuch raten, denn dies deutet auf eine Refluxkrankheit hin. Aber auch Blut im Stuhl, Fieber und eine Gewichtsabnahme der Patienten verlangen eine ärztliche Diagnose. aus der apotheke Oft können Phytopharmaka mit einer blähungstreibenden (karminativen) Wirkung die Beschwerden im Oberbauch lindern: Sie fördern die Verdauung, wirken entkrampfend und entfalten eine beruhigende Wirkung im Gastrointestinaltrakt. So haben etwa Zubereitungen aus Pfefferminzblättern (Menthae piperitae folium) einen beruhigenden Effekt auf die Magenschleimhaut. Kamillenblüten (Matricariae flos) wirken krampflösend und beruhigend und Bitterer Fenchel (Foeniculi amari fructus) krampflösend sowie anregend auf die Speichel- und Magensaftproduktion. Einen günstigen Einfluss hat die Kombination pflanzlicher Karminativa (z. B. Gastricholan-L®, Iberogast®, Pascoventral®). Beliebt sind auch entsprechende Teezubereitungen (z. B. Magen- und Darmtee von Bad Heilbrunner oder Salus, H+S® Magen- und Darmtee mild). Artischocke-- Bei Verdauungsstörungen können auch die Inhaltsstoffe der Artischocke (Cynara scolymus) hilfreich sein. Das in den Blättern der Arzneipflanze enthaltene bittere Cynarin l. S. o. l. © die-exklusiven / fotolia.com | l. S. o. r. © iStock / Thinkstock | l. S. m. © yalayama / fotolia.com | r. S. © Werner H. / panthermedia 28 > DAS PTA MAGAZIN --- Ausgabe 12-2013

unterstützt die Fettverdauung, indem es die Bildung von Gallensäuren anregt (z. B. Hepar® SL forte, Cholagogum Nattermann® Artischocke, Aristochol® Gallekapseln). entschäumer-- Für eine Reduzierung gasbedingter Beschwerden sorgen dagegen nicht resorbierbare Entschäumer wie Simeticon (z. B. Lefax®, Espumisan®, sab simplex®). Klimakterium Die Wechseljahre sind ein natürlicher Abschnitt im Leben jeder Frau. Ihr Beginn liegt meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Insgesamt können die Wechseljahre zehn bis 15 Jahre andauern. In dieser Zeit stellt sich die Hormonproduktion des Körpers von der gebärfähigen Phase um auf die unfruchtbare Zeit danach. Während die Eierstöcke allmählich ihre Funktion verlieren, sinken nach und nach auch die Spiegel der Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen. typische beschwerden Während des Klimakteriums leiden rund zwei Drittel aller Frauen unter Beschwerden. Besonders häufig sind Hitzewallungen, Schwindel und Schweißausbrüche. Am Tag treten sie oft zu den unpassendsten Momenten auf, in der Nacht rauben sie den Schlaf. Weitere unangenehme Begleiterscheinungen in dieser Zeit sind psychische Symptome wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen. Aber auch Scheidentrockenheit und Inkontinenz bis hin zur Osteoporose sind möglich. aus der apotheke Noch vor wenigen Jahren galten in der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden selbst bei schwachen Symptomen Hormone als das Mittel der Wahl. Heute verordnen Mediziner eine Hormontherapie erst nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko. >kOpFschMerzGeplaGten hilFt ausDauerspOrt Wie Walken ODer schWiMMen< So werden Hormone nur noch bei einem ausgeprägten Leidensdruck verschrieben und nur noch so niedrig dosiert und so kurz wie möglich eingesetzt. Eine wirksame und gut verträgliche Alternative bieten pflanzliche Arzneimittel. Inzwischen konnten Studien zeigen, dass Zubereitungen altbewährter Arzneipflanzen in der Behandlung von typischen Wechseljahresbeschwerden ebenso effektiv sind wie niedrig dosierte Hormonpräparate. rhapontikrhabarber-- Extrakte der sibirischen Rhabarberwurzel (Rheum rhaponticum) finden sich beispielsweise in Femi-loges® und Phyto-Strol®. Traubensilberkerze-- Extrakte aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) sind etwa enthalten in Remifemin®, Klimaktoplant® (homöop.), femi sanol® und Klimadynon® uno. Auch Kombinationen mit Johanniskrautextrakt sind möglich wie in Remifemin® plus. Kopfschmerzen Frauen sind sehr viel häufiger von Kopfschmerzen betroffen als Männer. Dies belegt auch eine aktuelle Langzeiterhebung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). Danach leiden 67 bis 71 Prozent der Frauen, aber nur 48 bis 54 Prozent der Männer innerhalb eines Jahres unter den belastenden Beschwerden. Selbst bei den Kopfschmerzformen gibt es Unterschiede: Clusterkopfschmerzen sind weitgehend Männern vorbehalten, während Migräne und Spannungskopfschmerzen typisch für Frauen sind. Spannungskopfschmerzen-- Sie betreffen in der Regel den gesamten Kopf. Dumpf und drückend können sie von einer halben Stunde bis zu mehreren Tagen andauern. Sie nehmen bei körperlicher Aktivität nicht zu und bessern sich an der frischen Luft. Migräne-- Zeigen sich dagegen einseitige, hämmernde oder pulsierende Schmerzen, begleitet von Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen, aber auch Lärm- und Lichtempfindlichkeit oder einer Aura, dann liegt aller Wahrscheinlichkeit nach eine Migräne vor. aus der apotheke Obwohl sich Patientinnen in der Apotheke so rasch wie möglich ein schnell wirksames Schmerzmittel wünschen, sollte das Fachpersonal der Apotheke zunächst abklären, ob die Schmerzen an mehr als zehn Tagen im Monat auftreten oder ungewohnt heftig sind, ob Begleitsymptome wie Fieber, Schwindel oder Sehstörungen vorhanden sind oder ein Verdacht auf arzneimittelbedingte Kopfschmerzen besteht. Im Gegensatz dazu können akute schwache bis mittlere Kopfschmerzzustände gut selbst behandelt werden. Als Mittel der ersten Wahl bei Migräne und Kopfschmerzen vom Spannungstyp empfiehlt die DMKG Präparate mit Ibuprofen (z. B. Aktren® spezial, Dolormin® extra, Eudorlin® Migräne) oder Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin ®, Ass-ratiopharm® 500 mg) sowie Präparate mit > DAS PTA MAGAZIN --- Ausgabe 12-2013 < 29

titel<br />

Detail<br />

Essstörungen wie Magersucht (Anorexia<br />

nervosa) und Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa)<br />

sind psychosomatische Erkrankungen mit<br />

Suchtcharakter. Für die meist weiblichen Patienten<br />

ist eine schlanke Figur extrem wichtig. Doch während<br />

Magersüchtige eine normale Ernährung verweigern und<br />

daher extrem dünn sind, leiden Bulimie-Betroffene unter<br />

Phasen mit extremen Essattacken, gefolgt von Phasen, in<br />

denen sie sich bewusst erbrechen oder Laxanzien missbrauchen.<br />

Beide Erkrankungen können schwere psychische<br />

und körperliche Folgen haben. Betroffene benötigen ärztliche<br />

Hilfe. Informationen dazu gibt es zum Beispiel unter<br />

www.bundesfachverbandessstoerungen.de.<br />

Homöopathika raten. Als Phytopharmaka<br />

kommen Extrakte aus Baldrianwurzeln<br />

(Valerianae radix), Melissenblättern<br />

(Melissae folium), Hopfenzapfen (Lupuli<br />

flos) oder Passionsblumenkraut (Passiflorae<br />

herba) zum Einsatz, etwa in Kytta®<br />

Sedativum, Vivinox® Day Beruhigungsdragees<br />

und Phytonoctu®. Beispiele für<br />

homöopathische Arzneimittel (Kombinationen)<br />

sind Calmvalera® oder Neurodoron®.<br />

Dyspepsie<br />

Rund ein Viertel aller Menschen in westlichen<br />

Industrienationen sind mindestens<br />

einmal in ihrem Leben von Dyspepsie<br />

betroffen. Vor allem Frauen leiden unter<br />

der Verdauungsstörung, die zum Teil<br />

auch als Reizmagen bezeichnet wird. <strong>Typisch</strong>e<br />

Beschwerden sind Schmerzen im<br />

Oberbauch und Völlegefühl. Während der Mahlzeiten oder<br />

kurz darauf erleben Betroffene Blähungen, Übelkeit, Sodbrennen<br />

sowie ein vorzeitiges Sättigungsgefühl. Manche klagen<br />

sogar über Appetitlosigkeit oder müssen auf bestimmte<br />

Speisen verzichten, um Beschwerden zu vermeiden.<br />

Organisch gesund<br />

Bei einer funktionellen Dyspepsie lautet die Diagnose „organisch<br />

gesund“. Dennoch können Betroffene erheblich<br />

unter dem Krankheitsbild leiden. Zu den vermuteten Ursachen<br />

gehören eine höhere Empfindlichkeit des Magen-<br />

Darm-Traktes auf die Dehnung des Magens, eine verzögerte<br />

Magenentleerung oder Magensäure am falschen Ort, etwa<br />

in der Speiseröhre. Bei anhaltendem Sodbrennen sollten<br />

PTA zu einem Arztbesuch raten, denn dies deutet auf eine<br />

Refluxkrankheit hin. Aber auch Blut im Stuhl, Fieber und<br />

eine Gewichtsabnahme der Patienten verlangen eine ärztliche<br />

Diagnose.<br />

aus der apotheke<br />

Oft können Phytopharmaka mit einer blähungstreibenden (karminativen)<br />

Wirkung die Beschwerden im Oberbauch lindern:<br />

Sie fördern die Verdauung, wirken entkrampfend und entfalten<br />

eine beruhigende Wirkung im Gastrointestinaltrakt. So haben<br />

etwa Zubereitungen aus Pfefferminzblättern (Menthae piperitae<br />

folium) einen beruhigenden Effekt auf die Magenschleimhaut.<br />

Kamillenblüten (Matricariae flos) wirken krampflösend<br />

und beruhigend und Bitterer Fenchel (Foeniculi amari fructus)<br />

krampflösend sowie anregend auf die Speichel- und Magensaftproduktion.<br />

Einen günstigen Einfluss hat die Kombination<br />

pflanzlicher Karminativa (z. B. Gastricholan-L®, Iberogast®,<br />

Pascoventral®). Beliebt sind auch entsprechende Teezubereitungen<br />

(z. B. Magen- und Darmtee von Bad Heilbrunner oder<br />

Salus, H+S® Magen- und Darmtee mild).<br />

Artischocke-- Bei Verdauungsstörungen können auch die Inhaltsstoffe<br />

der Artischocke (Cynara scolymus) hilfreich sein. Das<br />

in den Blättern der Arzneipflanze enthaltene bittere Cynarin<br />

l. S. o. l. © die-exklusiven / fotolia.com | l. S. o. r. © iStock / Thinkstock | l. S. m. © yalayama / fotolia.com | r. S. © Werner H. / panthermedia<br />

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