Frauengesundheit: Typisch Eva - Springer GuP

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23.07.2014 Aufrufe

Frauen legen Wert auf ihre Gesundheit und sind bereit, einiges dafür zu tun. Lesen Sie, welche Krankheiten für das weibliche geschlecht besonders typisch sind, und was Sie in der Apotheke Ihren Kundinnen raten können. [ von Dr. Gudrun Heyn ] Frauen stellen in der Apotheke die größte Kundengruppe. Dies hat gleich mehrere Gründe. Meist sind sie die Gesundheitsmanagerinnen ihrer Familie. Doch auch die eigene Gesundheit ist ihnen wichtig. Sie wissen mehr über Krankheiten, ernähren sich gesünder als Männer und gehen häufiger zum Arzt. Nun zeigt der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse, dass Frauen auch häufiger erkranken. Während im Jahr 2012 lediglich 44 Prozent der versicherten Männer wenigstens einmal arbeitsunfähig waren, lag der Anteil der betroffenen Frauen bei 51 Prozent. Das Spektrum der Krankheiten ist groß, zu denen sie Rat in der Apotheke suchen. Es reicht von Blasenentzündung und Depressionen über Venenprobleme bis zu Osteoporose und Wechseljahresbeschwerden. Blasenentzündung Im Vergleich zu Männern weisen Frauen eine sehr viel kürzere Harnröhre auf. Während pathogene Keime bei einem Mann eine Strecke von bis zu 25 Zentimetern überwinden müssen, um die Blase zu erreichen, misst die weibliche Harnröhre nur wenige Zentimeter. Frauen sind daher sehr viel häufiger von einer Blasenentzündung (Zystitis) betroffen. Schätzungen zufolge leidet jede von ihnen mindestens einmal in ihrem Leben unter den Beschwerden. Sexualverkehr, falsch praktizierte Hygienemaßnahmen, aber auch ein geschwächtes Immunsystem oder Diabetes mellitus können die Krankheit fördern. Klassische Symptome Eine unkomplizierte Zystitis zeichnet sich durch eine Symptomkombination aus, die sich in der Regel sehr rasch entwickelt. Klassisch sind ständiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen. Außerdem können die Betroffenen meist nur kleine Urinmengen abgeben, wobei der Urin oft trüb und manchmal sogar blutig ist. > DAS PTA MAGAZIN --- Ausgabe 12-2013 < 25

Titel Während eine unkomplizierte Blasenentzündung in der Regel ohne Komplikationen verläuft, sollten Betroffene mit Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere auch bei klopfenden Schmerzen in der Nierengegend, Übelkeit und Erbrechen, denn hier besteht die Gefahr, dass das Entzündungsgeschehen auf die Nieren übergreift. Aus der Apotheke Zu den wichtigsten Empfehlungen im Rahmen einer Selbsttherapie gehört der Rat, möglichst viel zu trinken, damit sich der Harn verdünnt und seine Menge zunimmt. Auf diese Weise lassen sich pathogene Keime sehr viel leichter ausschwemmen. Besonders gut geeignet sind dazu Blasen- und Nierentees. Eine harntreibende Wirkung besitzen Teezubereitungen mit Kombinationen aus Birkenblättern (Betulae folium), Echtem Goldrutenkraut (Solidaginis viraureae herba), Hauhechelwurzel (Ononidis radix), Orthosiphonblättern (Orthosiphonis folium), Schachtelhalm- (Equiseti herba) und Brennnesselkraut (Urticae herba). Sie sorgen zusätzlich für eine bessere Durchspülung der ableitenden Harnwege. Neben ihrer Eigenschaft als Durchspülungstherapeutika (Aquaretika) wirken Echtes Goldrutenkraut und Orthosiphonblätter leicht krampflösend. Echtes Goldrutenkraut und Brennnesselkraut besitzen einen entzündungshemmenden Effekt. Phyto-Aquaretika gibt es als Teezubereitung (z. B. Harntee- Steiner®, Harntee 400 TAD®) und in Form von Tabletten, Kapseln oder Lösungen (z. B. Solidago Steiner®, Prodiuret®, Carito® mono) im Handel. Bärentraubenblätter-- Extrakte aus Bärentraubenblättern zeigen dagegen eine antibakterielle und antientzündliche Wirkung (z. B. Arctuvan® Bärentraubenblätter, Cystinol akut®, Uvalysat® Bürger). Depressionen Sie gehören zu den Erkrankungen, unter denen Frauen im Vergleich zu Männern besonders häufig leiden. Mit 25 Prozent ist das Erkrankungsrisiko für eine Depression im Laufe eines Lebens für Frauen doppelt so hoch wie für Männer. Mehr Faktum 1. Kostenlose Vorsorgeuntersuchungen für Frauen gibt es bereits ab 20 Jahren zur Früherkennung von Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane. 2. Ab 35 sollten Frauen den Gesundheits- Check-up auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und Nierenleiden nutzen. 3. Weitere Vorsorge bieten die Früherkennung von Brustkrebs (ab 30), das Hautkrebsscreening (ab 35) sowie das Mammografiescreening und die Früherkennung von Darmkrebs ab 50. noch: Ihre Ersterkrankung beginnt meist in jüngeren Jahren, die Dauer ihrer Erkrankungsepisoden ist in der Regel länger, und auch das Risiko weiterer depressiver Phasen ist bei Frauen höher als beim männlichen Geschlecht. Die Ursachen einer Depression können sehr unterschiedlich sein. Neben einer genetischen Veranlagung sind häufig Doppelbelastung und Stress an der Entstehung der psychischen Störung beteiligt. Symptome Eine Depression kann sich auf vielfältige Weise äußern. Neben Traurigkeit und Niedergeschlagenheit können Interessenverlust und Antriebslosigkeit den Alltag der Betroffenen erheblich belasten. Oft kreisen die Gedanken der Patientinnen nur um das eigene Befinden. Möglich sind aber auch körperliche Beschwerden, wie Schlafstörungen oder ein verminderter Appetit. Aus der Apotheke-- Antidepressiva entfalten unter anderem eine stimmungsaufhellende Wirkung, die bei Depressionen erwünscht ist. Synthetische Wirkstoffe sind zur Gänze verschreibungspflichtig. Johanniskrautextrakt als Monopräparat und in Kombination mit anderen Pflanzenextrakten ist dagegen auch ohne Rezept erhältlich. Johanniskraut-- Alt bewährt sind Trockenextrakte des Johanniskrauts (Hyperici herba). Studien belegen ihre Wirksamkeit bei leichten bis mittelschweren Depressionen und eine im Vergleich zu synthetischen Antidepressiva bessere Verträglichkeit. Zur Behandlung von leichten, vorübergehenden depressiven Störungen stehen nicht verschreibungspflichtige Johanniskrautpräparate zur Verfügung (z. B. Laif® 900 Balance, Jarsin®, Hyperforat® 250 mg). Neurapas® balance (Kombination aus Johanniskraut, Baldrianwurzel, Passionsblumenkraut) besitzt ebenfalls eine Zulassung bei „leichten depressiven Episoden mit nervöser Unruhe“. Pflanzliche Sedativa-- Bei innerer Unruhe und nervös bedingten Einschlafstörungen als Begleiterscheinung der depressiven Verstimmung können PTA auch zu pflanzlichen Sedativa und © Serg Zastavkin / shutterstock.com 26 > DAS PTA MAGAZIN --- Ausgabe 12-2013

Frauen legen Wert auf ihre Gesundheit und sind bereit, einiges dafür zu tun.<br />

Lesen Sie, welche Krankheiten für das weibliche geschlecht besonders typisch<br />

sind, und was Sie in der Apotheke Ihren Kundinnen raten können.<br />

[ von Dr. Gudrun Heyn ]<br />

Frauen stellen in der Apotheke die größte Kundengruppe.<br />

Dies hat gleich mehrere Gründe. Meist sind<br />

sie die Gesundheitsmanagerinnen ihrer Familie. Doch<br />

auch die eigene Gesundheit ist ihnen wichtig. Sie wissen<br />

mehr über Krankheiten, ernähren sich gesünder<br />

als Männer und gehen häufiger zum Arzt. Nun zeigt der aktuelle Gesundheitsreport<br />

der Techniker Krankenkasse, dass Frauen auch häufiger erkranken. Während<br />

im Jahr 2012 lediglich 44 Prozent der versicherten Männer wenigstens einmal arbeitsunfähig<br />

waren, lag der Anteil der betroffenen Frauen bei 51 Prozent. Das Spektrum<br />

der Krankheiten ist groß, zu denen sie Rat in der Apotheke suchen. Es reicht<br />

von Blasenentzündung und Depressionen über Venenprobleme bis zu Osteoporose<br />

und Wechseljahresbeschwerden.<br />

Blasenentzündung<br />

Im Vergleich zu Männern weisen Frauen eine sehr viel kürzere Harnröhre auf. Während<br />

pathogene Keime bei einem Mann eine Strecke von bis zu 25 Zentimetern<br />

überwinden müssen, um die Blase zu erreichen, misst die weibliche Harnröhre nur<br />

wenige Zentimeter. Frauen sind daher sehr viel häufiger von einer Blasenentzündung<br />

(Zystitis) betroffen. Schätzungen zufolge leidet jede von ihnen mindestens einmal<br />

in ihrem Leben unter den Beschwerden. Sexualverkehr, falsch praktizierte Hygienemaßnahmen,<br />

aber auch ein geschwächtes Immunsystem oder Diabetes mellitus<br />

können die Krankheit fördern.<br />

Klassische Symptome<br />

Eine unkomplizierte Zystitis zeichnet sich durch eine Symptomkombination aus,<br />

die sich in der Regel sehr rasch entwickelt. Klassisch sind ständiger Harndrang und<br />

Schmerzen beim Wasserlassen. Außerdem können die Betroffenen meist nur kleine<br />

Urinmengen abgeben, wobei der Urin oft trüb und manchmal sogar blutig ist.<br />

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