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therapie der Myelofibrose - Springer GuP

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Z e r t i f i z i e r t e F o r t b i l d u n g P h a r m a z i e<br />

Tabelle 1<br />

Studien im Überblick<br />

Studiendesign<br />

COMFORT I<br />

randomisierte, placebokontrollierte<br />

Doppelblindstudie<br />

COMFORT II<br />

randomisierte, nicht verblindete<br />

Studie<br />

Anzahl <strong>der</strong> Patienten 309 Patienten mit Intermediärrisiko 2<br />

o<strong>der</strong> Hochrisiko<br />

Ruxolitinib: n = 155<br />

Placebo: n = 153<br />

219 Patienten mit Intermediärrisiko 2<br />

o<strong>der</strong> Hochrisiko<br />

Ruxolitinib: n = 144<br />

beste verfügbare Therapie: n = 72<br />

primärer Endpunkt<br />

Reduktion des Milzvolumens<br />

um 35 Prozent in Woche 24 nach<br />

Therapiebeginn<br />

Reduktion des Milzvolumens<br />

um 35 Prozent in Woche 48 nach<br />

Therapiebeginn<br />

Ergebnisse Ruxolitinib: Placebo: Ruxolitinib: beste verfügbare<br />

Therapie:<br />

65 (41,9 Prozent) 1 (0,7 Prozent) 41 (28,5 Prozent) 0<br />

p < 0,0001 p < 0,0001<br />

Therapie durchführen würde. Eine Aussage hinsichtlich des Gesamtüberlebens kann<br />

auch in <strong>der</strong> COMFORT II-Studie nicht gemacht werden, da ca. 25 Prozent <strong>der</strong> Patienten<br />

<strong>der</strong> Vergleichsgruppe (beste verfügbare Therapie) in die Ruxolitinib-Gruppe gewechselt<br />

sind und zusätzlich zwölf Prozent dieser Gruppe ihre Einwilligung zur Studie zurückgenommen<br />

haben und damit keine Follow-up-Daten erhoben werden konnten. Abschließende<br />

Daten zum Gesamtüberleben, progressionsfreien und leukämiefreien Überleben<br />

können damit bisher nicht präsentiert werden. Diese Angaben und auch Daten zur Sicherheit<br />

und Wirksamkeit aus <strong>der</strong> Extensionsphase <strong>der</strong> klinischen Prüfungen müssen<br />

<strong>der</strong> europäischen Zulassungsbehörde jährlich nachgereicht werden.<br />

Die Lebensqualität wurde mittels des Fragebogens EORTC QLQ-C30 in beiden Studien<br />

erhoben. In beiden Studien konnte eine signifikante Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

und <strong>der</strong> <strong>Myelofibrose</strong>-assoziierten Symptome unter Ruxolitinib gemessen werden.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Ruxolitinib ist kein Wirkstoff, <strong>der</strong> die Erkrankung „<strong>Myelofibrose</strong>“ heilen kann. Die Therapie<br />

kann hämatologische Parameter verschlechtern, die allerdings durch geeignete Substitution<br />

o<strong>der</strong> Dosisanpassung gut steuerbar sind. Die Vermin<strong>der</strong>ung des Milzvolumens<br />

hat jedoch einen großen Einfluss auf konstitutionelle Symptome <strong>der</strong> Patienten und trägt<br />

damit entscheidend zur Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität bei.<br />

Das innovative Wirkprinzip <strong>der</strong> Januskinase-Hemmung scheint ein vielversprechen<strong>der</strong><br />

Ansatz in <strong>der</strong> Therapie weiterer Erkrankungen zu sein. Bedingt durch die Schlüsselrolle<br />

<strong>der</strong> Zytokine bei vielen Autoimmunerkrankungen und an<strong>der</strong>en Krebserkrankungen<br />

eröffnen sich weitere zu untersuchende Indikationsgebiete, wie Psoriasis o<strong>der</strong> rheumatoide<br />

Arthritis. So befinden sich bereits viele weitere Januskinaseinhibitoren in <strong>der</strong> klinischen<br />

Prüfungen (z. B. Tofacitinib bei Psoriasis, rheumatoi<strong>der</strong> Arthritis und chronisch<br />

entzündlicher Darmerkrankung).<br />

JAK-Hemmung<br />

Januskinasen sind auch für an<strong>der</strong>e<br />

Erkrankungen interessante Targets für<br />

neue Arzneistoffe.<br />

* Ruxolitinib – Fertigarzneimittelname: Jakavi®<br />

Online punkten<br />

Korrespondierende Autorin: Dr. Dorothee Maywald | Klinikapotheke des Universitätsklinikums Carl Gustav<br />

Carus | Dresden |<br />

Kontakt: dorothee.maywald@uniklinikum-dresden.de<br />

Literatur bei <strong>der</strong> Verfasserin<br />

Den Fragebogen zu diesem Text finden<br />

Sie online zur Beantwortung unter<br />

springermedizin.de/eAkademie bzw.<br />

zum Einlesen auf Seite 47. Hinweise zur<br />

Teilnahme finden Sie auf Seite 46.<br />

apotheke+marketing 01.2013 45

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