PROGRAMM - DAV Sektion Ettlingen
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tropfte und spritzte es. Wir tauchten ein in<br />
die Naturgewalten. Der Bach schoss in<br />
einer teilweise nur zwei Meter breiten<br />
Schlucht direkt neben dem Weg ins Tal<br />
hinab. Brücken, Stege und beeindrukkende<br />
Tunnel ermöglichten uns überhaupt<br />
den Aufstieg. Bald waren wir durch<br />
und gelangten wenig später an den<br />
ersten „Gletscher“ – naja, sagen wir mal<br />
Eisbollen. Trotzdem ließen es sich so<br />
manche Jungs nicht nehmen, schonmal<br />
den Eispickel auszuprobieren.<br />
An der Hütte angelangt füllten wir<br />
erstmal die Elektrolyte auf und hielten<br />
Brotzeit. Die Sonne kam nun endlich<br />
dauerhaft durch und so konnten wir noch<br />
eine kleine Exkursion zu einem nahen<br />
Schneefeld unternehmen, wo wir von Leo<br />
das Steigeisenanziehen und -gehen<br />
fachkundig beigebracht bekamen.<br />
Hungrig gingen wir zurück, bezogen<br />
Quartier (wir hatten echt viel Platz) und<br />
widmeten uns dem Abendessen, das zwar<br />
etwas spärlich, dafür um so lustiger<br />
ausfiel. Die Unterhaltung mit dem vom<br />
Hüttenwirt (verständlicherweise) angenervten<br />
Hüttenpersonal (Stichwort „Tür<br />
zu“) erwies sich als ein Quell der<br />
Heiterkeit …<br />
Die Nacht war dafür um so ereignisloser.<br />
Alle schliefen wie ein Stein, um halb<br />
sechs Uhr morgens rockten wir dann den<br />
Schlafsaal ;-)<br />
Kurz gefrühstückt und los gings<br />
zur großen Etappe. 1600 Höhenmeter<br />
wollten bezwungen werden. Das Wetter<br />
sah gut aus, wir kamen schnell voran.<br />
Bald ließ Leo die Klettersteigsets anlegen<br />
und wir überwanden die erste steilere<br />
Felswandpassage. Die größtenteils noch<br />
unerfahrene Gruppe schlug sich prächtig.<br />
Allmählich näherten wir uns dem Höllentalferner<br />
und schnallten die Steigeisen<br />
ZUGSPITZE UNTERWEGS<br />
unter. Auf dem Gletscher trafen wir dann<br />
auf etwas weniger gut vorbereitete Gruppen.<br />
Dem ersten gingen die Steigeisen<br />
andauernd los. Aber Bundeswehr-Flo war<br />
ausgerüstet und so konnte der gute Mann<br />
dann doch weitergehen. Die nächsten<br />
hatten erst gar keine dabei …<br />
Vorbildlich erklommen wir die steile<br />
Eisfläche, über Gletscherspalten hinweg<br />
bis zur letzten großen Spalte zwischen Eis<br />
und senkrechter Felswand. Leo richtete<br />
eine Sicherung ein und alle entfernten die<br />
Eisen. Michael war etwas zu gründlich,<br />
und so konnten wir beobachten, wie weit<br />
doch ein Steigeisensack den Gletscher<br />
runterrollen kann und dass es doch ab<br />
und zu vorkommt, dass er knappe zwei<br />
Meter vor der großen Spalte unerwarteterweise<br />
anhält. Glück gehabt :-)<br />
Nun begann die eigentliche Kletterei.<br />
Und der Nieselregen kam zurück.<br />
Letzterer hielt sich zum Glück nicht lange,<br />
aber der Klettersteig zog sich. Tapfer<br />
kämpften wir. Die Höhe machte sich<br />
bemerkbar, die Gruppe hatte etwas mit<br />
Stop and Go zu kämpfen, aber irgendwann,<br />
irgendwann tat sich das Gipfelkreuz<br />
aus dem Nebel hervor und es war<br />
geschafft. Der höchste Punkt Deutschlands<br />
war erreicht. Abwärts ging's mit<br />
Seil- und Zahnradbahn und bald waren<br />
wir wieder am Auto.<br />
Nach einem Bad im Höllentalbach<br />
(das war nötig) gönnten wir uns ein Abschlussessen<br />
in einem Biergarten, der<br />
sich beim Barfuss-in-Unterhemd-Toilettengang<br />
als Viersternehotel entpuppte.<br />
Das Essen war vortrefflich.<br />
Die Heimfahrt verlief ohne Stau,<br />
Stephan brachte die acht Busreisenden<br />
sicher nach Hause. ◅<br />
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