PROGRAMM - DAV Sektion Ettlingen

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UNTERWEGS 42 ZUGSPITZE Montag morgens um 7 Uhr traf sich eine mittelgroße Horde bergbesteigungswilliger <strong>DAV</strong>ler am Schwimmbadparkplatz, um, im DLRG-VW Bus eng aneinandergekuschelt, gen Berge zu fahren. Bei dem Zwischenstopp an einem Lebensmittel-Discounter in Füssen gegen halb elf wurden letzte Vorräte gehamstert, der neunte Mitbesteiger oder besser Mitbesteigerin Lena stieg in den Bus, der sich trotz voller Beladung tapfer hielt. Nach einer weiteren Stunde letzter Zwischenstopp beim Bergsteigerladen in Grainau. Hier trafen wir uns mit Norbert, dem zehnten der Truppe; er war schon ein Zugspitze Text: Max Führinger Fotos: Leo Führinger paar Tage in Urlaub. Es wurden noch geschwind fehlende Steigeisen und Klettersteigsets ausgeliehen, dann ging's ab zum Parkplatz nach Hammersbach. Jeder packte seine sieben Sachen (manch einer auch ein paar mehr) und dann ging's endlich los. Das Wetter war gemischt, manchmal etwas Sonne, manchmal etwas Nieselregen. Die ersten Höhenmeter bis zur Höllentalklamm waren geprägt von drückender Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit. Endlich, an der Klamm, wurde uns die Entscheidung Regencape oder nicht, nass von oben oder von innen, abgenommen. Von überall her
tropfte und spritzte es. Wir tauchten ein in die Naturgewalten. Der Bach schoss in einer teilweise nur zwei Meter breiten Schlucht direkt neben dem Weg ins Tal hinab. Brücken, Stege und beeindrukkende Tunnel ermöglichten uns überhaupt den Aufstieg. Bald waren wir durch und gelangten wenig später an den ersten „Gletscher“ – naja, sagen wir mal Eisbollen. Trotzdem ließen es sich so manche Jungs nicht nehmen, schonmal den Eispickel auszuprobieren. An der Hütte angelangt füllten wir erstmal die Elektrolyte auf und hielten Brotzeit. Die Sonne kam nun endlich dauerhaft durch und so konnten wir noch eine kleine Exkursion zu einem nahen Schneefeld unternehmen, wo wir von Leo das Steigeisenanziehen und -gehen fachkundig beigebracht bekamen. Hungrig gingen wir zurück, bezogen Quartier (wir hatten echt viel Platz) und widmeten uns dem Abendessen, das zwar etwas spärlich, dafür um so lustiger ausfiel. Die Unterhaltung mit dem vom Hüttenwirt (verständlicherweise) angenervten Hüttenpersonal (Stichwort „Tür zu“) erwies sich als ein Quell der Heiterkeit … Die Nacht war dafür um so ereignisloser. Alle schliefen wie ein Stein, um halb sechs Uhr morgens rockten wir dann den Schlafsaal ;-) Kurz gefrühstückt und los gings zur großen Etappe. 1600 Höhenmeter wollten bezwungen werden. Das Wetter sah gut aus, wir kamen schnell voran. Bald ließ Leo die Klettersteigsets anlegen und wir überwanden die erste steilere Felswandpassage. Die größtenteils noch unerfahrene Gruppe schlug sich prächtig. Allmählich näherten wir uns dem Höllentalferner und schnallten die Steigeisen ZUGSPITZE UNTERWEGS unter. Auf dem Gletscher trafen wir dann auf etwas weniger gut vorbereitete Gruppen. Dem ersten gingen die Steigeisen andauernd los. Aber Bundeswehr-Flo war ausgerüstet und so konnte der gute Mann dann doch weitergehen. Die nächsten hatten erst gar keine dabei … Vorbildlich erklommen wir die steile Eisfläche, über Gletscherspalten hinweg bis zur letzten großen Spalte zwischen Eis und senkrechter Felswand. Leo richtete eine Sicherung ein und alle entfernten die Eisen. Michael war etwas zu gründlich, und so konnten wir beobachten, wie weit doch ein Steigeisensack den Gletscher runterrollen kann und dass es doch ab und zu vorkommt, dass er knappe zwei Meter vor der großen Spalte unerwarteterweise anhält. Glück gehabt :-) Nun begann die eigentliche Kletterei. Und der Nieselregen kam zurück. Letzterer hielt sich zum Glück nicht lange, aber der Klettersteig zog sich. Tapfer kämpften wir. Die Höhe machte sich bemerkbar, die Gruppe hatte etwas mit Stop and Go zu kämpfen, aber irgendwann, irgendwann tat sich das Gipfelkreuz aus dem Nebel hervor und es war geschafft. Der höchste Punkt Deutschlands war erreicht. Abwärts ging's mit Seil- und Zahnradbahn und bald waren wir wieder am Auto. Nach einem Bad im Höllentalbach (das war nötig) gönnten wir uns ein Abschlussessen in einem Biergarten, der sich beim Barfuss-in-Unterhemd-Toilettengang als Viersternehotel entpuppte. Das Essen war vortrefflich. Die Heimfahrt verlief ohne Stau, Stephan brachte die acht Busreisenden sicher nach Hause. ◅ 43
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