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KENzeiten - Kantonsschule Enge

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Jahresbericht 2011 / 2012<br />

<strong>KENzeiten</strong>


Jahresbericht 2011 / 2012


Jahresbericht 2011/2012<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> Zürich – Jahresbericht 2011 / 2012<br />

2<br />

Inhaltsverzeichnis 2<br />

Editorial 4<br />

Schulchronik 2011 / 2012 7<br />

FEIERN<br />

Matur 10<br />

Diplom- und Abschlussfeier 2012 12<br />

Matur 2012 13<br />

Maturrede: Rolf Pfeifer 14<br />

UNTERRICHT, PROJEKTE U ND ARBEITSWOCHEN<br />

Im Überblick: Wahlkurse 20<br />

Projektunterricht 20<br />

Schülerinnen und Schüler als Projektmanager 21<br />

Sprachaufenthalt in London – eine Akzentschülerin berichtet 22<br />

Herzliche Gastfreundschaft in der Slowakei 24<br />

San Francisco meets Switzerland 25<br />

Reflection on San Francisco: Caught in Liberalism 26<br />

Kompetenzenwoche der ersten HMS-Klassen 28<br />

Projektwoche «Open Government Data» 29<br />

Unter Wasser vor Giglio 30<br />

Umwelteinsatz der Klasse A2a 31<br />

Technikwoche 2012 33<br />

· Workshop Brückenbau 34<br />

· IBM – das Industrieforschungs zentrum der Welt 35<br />

· Das Wasserkraftwerk Höngg 37<br />

· Modul Motoren: Was uns an- und umtreibt 39<br />

· Workshop Robotik: Die Entwicklung des Roboters 40<br />

· Paul Scherrer Institut – eine faszinierende Wissensfabrik 42


VERA NSTA LTU NGEN<br />

Dank einem kleinen Kunstwerk nach Turin 46<br />

Neue Geschäftsideen: Gründung der Yes-Miniunternehmen 47<br />

In den Fängen des World Wide Webs: Home Office (Theaterprojekt) 49<br />

Home Office 50<br />

Autorinnen und Autoren zu Besuch an der KEN 52<br />

Serenade 53<br />

Musical Step by Step oder Sauwa Sauwa 54<br />

Prämierung der Maturitätsarbeiten 56<br />

Präsentationen der Maturitätsarbeiten Februar 2012 57<br />

Filz – förderlich oder hinderlich? 58<br />

Von Jugendlichen für Jugendliche 59<br />

Politik am Mittag 2012 60<br />

Mit dem Chattanooga Choo Choo an den Meilemern Jazztagen 2012 61<br />

Homecoming-Day: Ehemalige schnuppern Schulluft 62<br />

S CHU LRAUM<br />

Das neue Internet-Café – eine gemütliche Lounge 68<br />

Neue Abfallschlucker an der KEN 69<br />

Allegorie des Lebensweges als Landschaft 72<br />

P A RTNER, PERSONEN, O RGA NISA TIONEN<br />

Personelle Veränderungen in der Schulkommission 76<br />

Elternverein 78<br />

Ehemaligenverein – Engagement im Wandel 80<br />

Etwas der Schule zurückgeben – Daniel Widrig im<br />

Vorstand des Ehemaligenvereins 82<br />

Früh übt sich – Museumsdirektorin im Gespräch 83<br />

VERZEICHNISSE<br />

Schulkommission 86<br />

Rektorat 86<br />

Lehrerinnen und Lehrer 87<br />

Lehrerinnen und Lehrer im Ruhestand 92<br />

Personal 94<br />

Vereine 94<br />

Schülerinnen und Schüler 95<br />

Adressen 100<br />

Impressum 100<br />

3


Jahresbericht 2011/2012<br />

Editorial<br />

4<br />

Christoph Wittmer, Rektor<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

vieles prägt ein Jahr an der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong>:<br />

Alltägliches wie der Unterricht mit Diskussionen,<br />

Lehrvorträgen und selbständigem Arbeiten,<br />

Pflichtgemässes wie die Hausaufgaben,<br />

Prüfungen und Zeugnisse, Unterhaltsames<br />

wie Theater, Konzerte und die «KEN-Comedy»,<br />

Praxisbezogenes wie die «KEN Business Academy»,<br />

Neuerungen wie die Vorverlegung der<br />

Maturitätsprüfungen, ein verändertes Jahresprogramm,<br />

Projektwochen und eine Technikwoche,<br />

aber auch Besuche wie jene aus Übersee<br />

oder aus der Bildungsdirektion von Regine<br />

Aepp li – von all dem, vom Wiederkehrenden und<br />

Neuen, erzählt der Jahresbericht. Er hält fest, wo<br />

wir heute stehen, und dokumentiert dies mit Artikeln<br />

des kenzeichens und anderen Texten. Der<br />

Bericht zeigt, was für uns Schule bedeutet, dass<br />

sie mehr ist als ein Ort des Lernens: eine Welt der<br />

Begegnung und Entwicklung. Die <strong>Kantonsschule</strong><br />

<strong>Enge</strong> will nicht bloss Lehrgänge anbieten und<br />

junge Leute für das «Leben danach» rüsten, sie<br />

will echte Bildung ermöglichen, Schülerinnen<br />

und Schüler auf Entdeckungsreisen in die Welt<br />

der Sprachen und der Wirtschaft, der Geistes-,<br />

Natur- und Sozialwissenschaften schicken. Unser<br />

Fokus liegt auf dem Menschen; wir verstehen<br />

das Lernen als gemeinsame Entwicklungsaufgabe<br />

mit den Schülerinnen und Schülern, und<br />

wir wollen auch nach der Maturität und dem<br />

Diplom mit ihnen in Verbindung bleiben. Wir<br />

suchen ausserdem die Vernetzung mit der Welt<br />

und mit der Praxis, pflegen Partnerschaften mit<br />

Institutionen und mit Freunden der Schule. Bildung<br />

braucht Offenheit und Veränderungsbereitschaft<br />

sowie Freude am Lernen und Lehren –<br />

dieser Bericht zeugt von vielfältigen Leistungen<br />

der Jugendlichen und von der wichtigen Arbeit<br />

ihrer Lehrerinnen und Lehrer, und er umreisst<br />

damit die weite Welt der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong>.<br />

Leistungen und Preise<br />

Bildung ist in mannigfaltiger Weise mit Leistungsmessung<br />

verbunden: Noten geben Rückmeldungen<br />

zum Lernfortschritt, das Programm<br />

zur internationalen Schülerbewertung (PISA)<br />

vergleicht Schulsysteme – und zuweilen werden<br />

Auszeichnungen für spezielle Verdienste<br />

verliehen. Im Schuljahr 2011/12 erhielten<br />

Angehörige und Ehemalige der <strong>Kantonsschule</strong><br />

<strong>Enge</strong> in unterschiedlichen «Kategorien» Preise:<br />

Die Klasse W2i bewies am Knabenschiessen mit<br />

einem Total von 179 Punkten grosse Treffsicherheit<br />

und belegte im Wettkampf, an dem 70<br />

Klassen aus dem Kanton teilnahmen, den ersten<br />

Rang. Der Preis: ein verlängertes Wochenende<br />

im Engadin! Chiara Licci, Schülerin der Klasse<br />

N4b, gewann einen Zeichnungswettbewerb zur


150-jährigen Geschichte des Einheitsstaates<br />

Italien. Ihr Bild zum Thema «Mein Italien – so<br />

wie du es aus der Schweiz siehst» bescherte der<br />

ganzen Klasse eine zweitägige Reise nach Turin.<br />

Das Hochbauamt zeichnete den Hausdienst unter<br />

der Leitung von Marcel Günthart mit einer<br />

Bronzemedaille für Energieeffizienz aus. Dies<br />

mag erstaunen in Anbetracht eines Bauwerks,<br />

das so grosse Fensterfronten und so wenig<br />

Wärmedämmung kennt. Gemessen wurde die<br />

Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren in<br />

den Bereichen Wasser, Heizung und Elektrizität.<br />

Dank einer sorgfältigen Kontrolle gelang es,<br />

rund 14% Energie einzusparen und gleichzeitig<br />

die Wärme besser im Haus zu halten. Ab 15%<br />

winkt die «Silber»-, ab 20% die Goldmedaille.<br />

Die wichtigste Anerkennung erhielt ein ehemaliger<br />

Schüler der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong>: Catalin<br />

Dorian Florescu wurde für seinen Roman «Jacob<br />

beschliesst zu lieben» mit dem renommierten<br />

Schweizer Bücherpreis ausgezeichnet. Florescu<br />

ist ein Beobachter und Vermittler zweier<br />

Welten. Heute ganz mit Zürich verbunden, hat<br />

er seine Wurzeln in Rumänien. Dort wurde er<br />

1967 geboren und verbrachte er die erste Schulzeit.<br />

1976 wagte er zusammen mit seinem Vater<br />

die Ausreise nach Italien und in die USA, kehrte<br />

aber noch einmal in sein Heimatland zurück,<br />

bevor er 1982 mit den Eltern in den Westen<br />

flüchtete. In den Jahren 1984 bis 1988 besuchte<br />

er die <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> und studierte danach<br />

an der Universität Zürich Psychologie. Vor seiner<br />

Zeit als freier Schriftsteller war er als Psychotherapeut<br />

in einem Rehabilitationszentrum<br />

tätig. Obgleich sein Werk noch jung ist, wurde<br />

Catalin Dorian Florescu bereits mit vielen namhaften<br />

Preisen ausgezeichnet. Unter anderem<br />

erhielt er für seinen ersten Roman «Wunderzeit»<br />

den «Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis»<br />

und für seinen zweiten Roman, «Der kurze Weg<br />

nach Hause», den «Anna-Seghers-Preis». Im<br />

Jahr 2004 hielt Florescu die Maturarede an unserer<br />

Schule. Darin sagte er:<br />

«Wer hätte vor fünfzehn Jahren geglaubt, dass<br />

ausgerechnet ich, eine fette Null in Deutsch,<br />

Schweizer Schriftsteller werden würde? Nicht<br />

einmal ich, nicht einmal als ich meine ersten<br />

linkischen Gedichte schrieb, hier in diesem<br />

Haus … Hier nahm alles seinen Anfang, so wie<br />

auch bei manchem der anwesenden Schüler<br />

hier etwas seinen Anfang genommen hat. Ganz<br />

bestimmt, auch wenn man es noch nicht weiss.<br />

Irgendwann kommt man zurück und erzählt<br />

es seinen Lehrern. Ich bin froh, dass noch drei<br />

oder vier meiner Lehrer hier sind, dass ich sie in<br />

Zürich treffe und dass sie sehen, was ich geworden<br />

bin. Auch wenn es manchmal noch hapert<br />

mit dem Du. Als ob ich, ein erwachsener Mann,<br />

immer noch ihr Schüler wäre.»<br />

Ausstellung ausgezeichneter<br />

Maturitätsarbeiten<br />

Impuls Mittelschule präsentierte auch im letzten<br />

Jahr im Stadthaus Zürich eine faszinierende<br />

Auswahl aus den rund 2500 Maturitätsarbeiten<br />

des Kantons. Unter dem Motto «Matur pur»<br />

wurden 50 Werke ausgestellt, die ein sehr breites<br />

Spektrum an jugendlichem Forschergeist<br />

abdecken; so finden sich beispielsweise Untersuchungen<br />

zu Schweizer Gesteinen («Mäusediamanten<br />

des Chli Aubrig») und zur Rhetorik<br />

(«Analyse von Ciceros Catilinarischer Rede und<br />

Obamas Rede Yes, We Can»), aber auch Anleitungen<br />

zum Reichwerden («Fussball und Zufall<br />

oder wie man mit Sportwetten gewinnt») oder<br />

zur Lebenshilfe: «Wenn Mama nicht mehr funktioniert<br />

– Ratgeber für Jugendliche, die mit der<br />

Depression eines Elternteils konfrontiert sind».<br />

Die ausgestellten Arbeiten legen einmal mehr<br />

Zeugnis ab von der grossen Originalität und<br />

Neugier, aber auch von Durchhaltewillen und<br />

Leistungsbereitschaft der Zürcher Maturanden.<br />

Fünf Arbeiten wurden mit einem Sonderpreis<br />

der Jury ausgezeichnet, darunter auch die Arbeit<br />

von Fabian Graf, Schüler der Klasse W4d<br />

der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong>, mit dem Titel: «Wer<br />

mit wem im Verwaltungsrat – wie gut sind die<br />

Schweizer Verwaltungsräte wirklich untereinander<br />

vernetzt?» In seiner Arbeit analysiert<br />

Fabian Graf die Performance und die Höhe der<br />

Entschädigungen der 20 SMI- und 28 SMIM-<br />

Unternehmungen in den Jahren 2005 und<br />

2010. Ausserdem zeigt er in einer sorgfältigen<br />

Untersuchung die Vernetzungen der Unternehmungen<br />

durch gegenseitige Einsitze von Aufsichtsorganen<br />

und CEOs in den Gremien der<br />

Verwaltungsräte. Mit diesen Daten klärt er seine<br />

Leitfrage und kommt zu einem über raschenden<br />

Schluss: Die besser vernetzten Unternehmungen<br />

schneiden schlechter ab. Betreut wurde die<br />

Arbeit von Nicole Brockhaus-Soldenhoff, Prorektorin<br />

und Lehrerin für Wirtschaft und Recht<br />

an unserer Schule.<br />

Ebenfalls in der Ausstellung gezeigt wurde die<br />

Arbeit von Isidora Mihajlovic, Schülerin der<br />

Klasse W4i, mit dem Titel «50 Gespräche mit<br />

Mr und Ms King». Isidora schrieb einen Roman<br />

in Dialogform, in dem sie zwei Menschen, ihre<br />

Weltanschauungen und Gedankengänge ausgesprochen<br />

lebendig gestaltet und dabei einen<br />

sehr breiten thematischen Bogen entwirft. Der<br />

Deutschlehrer Peter Baumann betreute sie während<br />

des Arbeitsprozesses. Die dritte ausgestellte<br />

Arbeit aus der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> stammt von<br />

Pascal Mogy, Schüler der Klasse W4d; sie trägt<br />

den Titel: «Ökonomische Dynamik mit Experimenten<br />

simulieren.» Pascal wagt, so heisst es in<br />

der Laudatio, den Spagat zwischen Naturwissenschaften<br />

und Ökonomie. Er charakterisiert<br />

die Dynamik von ökonomischen Prozessen und<br />

5


Jahresbericht 2011/2012<br />

6<br />

findet in der Chemie und Physik Systeme, die<br />

ein ähnliches Verhalten zeigen. Dabei stützt er<br />

sich auf die Theorie des ETH-Professors Didier<br />

Sornette, die besagt, dass Finanzblasen ähnlich<br />

wie Erdbeben oder epileptische Anfälle entstehen.<br />

Die Arbeit wurde betreut von René Bucher,<br />

Lehrer für Chemie. Wir gratulieren Fabian,<br />

Isidora und Pascal zu ihren heraus ragenden<br />

Leistungen, aber auch allen anderen Schülerinnen<br />

und Schülern der 4. Klassen der <strong>Kantonsschule</strong><br />

<strong>Enge</strong>, die im vergangenen Schuljahr viel<br />

Zeit und Kraft für ihre Maturitätsarbeit eingesetzt<br />

und damit einen wichtigen Schritt hin zur<br />

Hochschulreife getan haben.<br />

Technik im Dialog<br />

Auf Initiative des Mathematik- und Physiklehrers<br />

Stefan Rubin wurde an der <strong>Kantonsschule</strong><br />

<strong>Enge</strong> im vergangenen Jahr eine «Technikwoche»<br />

eingeführt. Sie verfolgt das Ziel, das Verständnis<br />

der Jugendlichen für Technik zu fördern.<br />

Unterstützung in der Organisation leistet<br />

der Verein IngCH, der sich seit 25 Jahren dafür<br />

einsetzt, die Öffentlichkeit für die zentrale Bedeutung<br />

der Technik in Wirtschaft, Kultur und<br />

Politik zu sensibilisieren. Die Schweiz ist ein<br />

Land mit einer langen Tradition technischer<br />

Innovationen, und doch bekunden an unseren<br />

Hochschulen die Professoren von technischen<br />

Wissenschaften und Naturwissenschaften immer<br />

wieder Mühe, genügend studentischen<br />

Nachwuchs zu finden. Wir brauchen aber Menschen,<br />

die bereit sind, für die Entwicklung und<br />

Forschung die Verantwortung zu übernehmen<br />

und unseren Innovationsstandort zu sichern.<br />

Zu viele Fragen gilt es in naher Zukunft zu beantworten,<br />

als dass man sich gleichgültig geben<br />

könnte, darunter auch Fragen zur Ethik, zur<br />

Nachhaltigkeit, zur Haltung im Umgang mit<br />

den scheinbar unbeschränkten Möglichkeiten.<br />

Die gleiche Zielsetzung wie die Technikwoche<br />

verfolgt die Initiative NaTech der Bildungsdirektion.<br />

Alle Schulen und Schulstufen sind<br />

aufgefordert, die Bereiche Naturwissenschaft<br />

und Technik zu stärken und zu fördern. An<br />

der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> sind denn auch weitere<br />

Schritte eingeleitet: die Einführung eines<br />

Physikpraktikums und eines Grundlagensemesters<br />

Chemie / Physik und die Erhöhung der<br />

Stundendotation im Fach Mathematik.<br />

Die Jugend erweist sich zweifellos als virtuos<br />

in der Handhabung technischer Geräte, und für<br />

uns alle ist es selbstverständlich, dass wir Wasser<br />

aus dem Hahn trinken, in klimatisierten Zügen<br />

zur Schule fahren, moderne medizinische<br />

Versorgung erhalten und mit Mobiltelefonen<br />

an jedem Ort und zu jeder Zeit kommunizieren<br />

können. Wir müssen aber auch bereit sein,<br />

unter die Oberfläche dieser Anwendungen zu<br />

blicken. Nur wer die Grundlagen kennt, die Zusammenhänge<br />

versteht und bereit ist, einen offenen<br />

Dialog zu führen, kann Lösungen für die<br />

Zukunft erarbeiten. Diese Bereitschaft zur Vertiefung<br />

ist auch deshalb wichtig, da wir mit widersprüchlichen<br />

Botschaften konfrontiert werden:<br />

Dem Imperativ «Schütze die Natur!» steht<br />

der starke Appell «Konsumiere!» gegenüber. Die<br />

viel beschworene «Energiewende» zum Beispiel<br />

ist nur realisierbar, wenn wir uns in einem gesellschaftlichen<br />

Prozess über den Weg und den<br />

Beitrag der Einzelnen einigen und die Widersprüche<br />

überwinden können. Echte Nachhaltigkeit<br />

verlangt deutlich mehr Anstrengung als<br />

ein Klimaschutz, der manchmal den Charakter<br />

eines Lifestyles annimmt. Die Chance dazu ist<br />

dann gegeben, wenn man sich wirklich auf die<br />

Herausforderungen und offenen Fragen einlässt<br />

und nicht nur das Gewissen zu beruhigen<br />

sucht. Schulen können sicher viel zur Zukunftsgestaltung<br />

beitragen, indem sie Grundlagen<br />

vermitteln und substanzielle Diskussionen ermöglichen.<br />

Wir stehen in manchen Aspekten erst am Anfang<br />

dieses Weges – Module in Akzentklassen,<br />

Maturitätsarbeiten zur Umweltthematik (z.B.<br />

jüngst zur Möglichkeit von Fotovoltaik auf unserem<br />

Schuldach), Projekte oder Partnerschaften<br />

mit Organisationen wie myclimate weisen<br />

die Richtung. Auch die Technikwoche mit ihren<br />

Workshops leistet einen wichtigen Beitrag.<br />

Ich danke im Namen der ganzen Schulleitung<br />

allen, die uns helfen, einen fruchtbaren und<br />

lebendigen Dialog zu gestalten und sich für die<br />

Entwicklung der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> einsetzen.<br />

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich eine<br />

spannende und anregende Lektüre!


Schulchronik 2011 / 2012<br />

Ein Rückblick auf die vergangenen Schuljahre<br />

SCHULJAHR 2011/2012<br />

22.8. Beginn des Schuljahres 2011/2012, 46 Klassen, Eröffnungsfeiern<br />

29.8. – 2.9. Mündliche Maturitätsprüfungen<br />

29.8. – 2.9. Rahmenprogramm während Maturitätsprüfungen:<br />

1. Klassen: Erstklässlertag und Arbeitstechnik;<br />

2. Klassen: soziale Beziehungen und musischer Tag;<br />

3. Klassen: Sporttag und Schulreise;<br />

4. Klassen: Studien- und Berufswahltage<br />

5.9. «Lehre und Gymi – welche Ausbildung führt zum Erfolg?»<br />

– Podiumsveranstaltung in der Aula<br />

7.9. Maturitätsfeier 2011, Ansprache von Reto Lipp, Redaktor<br />

Schweizer Fernsehen<br />

12.9. Klasse W2i gewinnt am Knabenschiessen<br />

13.9. Informationsveranstaltung zum Praktikum in der HMS<br />

16.9. «Swiss Youth Ragtime Piano Competition» in der Aula<br />

23.9. Erster «Homecoming Day» für Ehemalige<br />

27.9. Lehrerausflug auf den Pfannenstiel<br />

28.9. «KEN@google» – Besuch beim Hauptsitz der Firma in<br />

der Nachbarschaft der Schule<br />

1.10. «Hit the Red Carpet» – Hausfest der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong><br />

6.10. Informationsabend zur Probezeit für Eltern der 1.-Klässler/innen<br />

22.10. – 12.11. Sprachaufenthalt der Klasse W3i in San Francisco<br />

25.10. Informationsabend für Eltern der 3.-Klässler/innen zur Maturität 2013<br />

1.11. – 29.11. «KEN Business Academy»: Ökonomen erzählen aus der Praxis<br />

8.11. Informationsabend für Eltern der 4.-Klässler/innen zur<br />

Studien- und Berufswahl<br />

16.11. Informationsabend für Eltern und zukünftige Schüler/innen<br />

24.11. Generalversammlung des Ehemaligenvereins<br />

24.11. Gründungsversammlung der Miniunternehmungen (YES)<br />

28.11. Kammermusik-Konzert (Liceo artistico)<br />

23.12. Weihnachtskonzert des Blasorchesters in der Aula<br />

2012<br />

12./13.1. Erste Durchführung von «Schnuppertagen»<br />

17.1. Politik am Mittag: «Das Kennedy-Attentat – eine Neubeurteilung»<br />

31.1. Politik am Mittag: «Bürgerkrieg in Syrien»<br />

1.2. Präsentation der Arbeiten aus dem Projektunterricht (3. Klassen)<br />

8.2. Präsentation der Maturitätsarbeiten (4. Klassen)<br />

10.2. Schneesporttag (1. Klassen)<br />

13.2. – 17.2. Schneesportlager Lenzerheide<br />

6.3. – 10.3. Aufführungen des Theaterstücks «Home Office» unter der Leitung von<br />

Urs Albrecht, Beat Dähler und Andreas Richard<br />

9.3. Präsentation und Prämierung ausgewählter Maturitätsarbeiten<br />

12./13.3. Schriftliche Aufnahmeprüfungen: Spezialprogramm<br />

1. Klassen: Kontaktgruppentag, Schneesporttag<br />

2. Klassen: Cinépassion<br />

3. Klassen: musischer Tag<br />

3. Klassen HMS/IMS: Tutorate<br />

4. Klassen: Tutorate<br />

22./23.3. Öffentliche Besuchstage<br />

26. – 28.3. Besuch einer Delegation unserer Partnerschule in Bochum<br />

28.3. Mündliche Aufnahmeprüfung: Spezialprogramm<br />

2. Klassen: Kontaktgruppentag<br />

3. Klassen GYM: Sporttag<br />

3. Klassen HMS/IMS: Tutorate<br />

4. Klassen GYM: Tutorate<br />

9.4. Chorkonzert «From Rag to Swing»<br />

16.4. Aufführung des Musicals «Step by Step – Sauwa Sauwa»<br />

5.5. SOLA 12<br />

10.5. – 19.5. Besuch von Schüler/innen der Partnerschule in Sered‘ (Slowakei)<br />

13.5. Prämierung der besten Maturitätsarbeiten im Stadthaus: Hauptpreis<br />

an Fabian Graf für die Arbeit «Wer mit wem im Verwaltungsrat»<br />

29.5. «FINDLING Preis» der Rotary Stiftung Au am Zürichsee an Reto Brodt<br />

für seine Maturitätsarbeit (Komposition)<br />

2012<br />

1.6. Letzter Schultag<br />

7


Jahresbericht 2011/2012<br />

8<br />

4.– 8.6. Schriftliche Maturitätsprüfungen, schriftliche Diplomprüfungen<br />

H3a / H3b sowie Abschlussprüfungen I3a<br />

11. – 15.6. «Google Serve» an der KEN<br />

13. – 28.6. Besuch der Schüler/innen aus San Francisco<br />

25. – 29.6. Mündliche Maturitätsprüfungen, mündliche Diplomprüfungen H3a/<br />

H3b sowie mündliche Abschlussprüfungen I3a, Spezialprogramm:<br />

1. Klassen: Di.: SOL, Mi.: SOL, GYM: Do.: frei, HMS: Do.: SIZ-Prüfung<br />

2. Klassen GYM: Di.: SOL, Mi.: SOL, Do.: Sporttag<br />

2. Klassen HMS: Di.: Tutorate, Mi.: Laufbahntag, Do.: Sporttag<br />

3. Klassen GYM: Di.: SOL, Mi.: Studienwahltag, Do.: Kolloquien<br />

21.6. Serenade<br />

3.7. Maturitätsfeier in der Aula mit einer Ansprache von<br />

Professor Rolf Pfeifer<br />

4.7. Diplomfeier in der Aula<br />

10.7. Berufsmaturitätsfeier im Liceo artistico<br />

12.7. Verabschiedung von Lehrerinnen und Lehrern im «Schloss Sihlberg»:<br />

Antonia Eggimann, Agnes von Däniken, René Bucher,<br />

Heinrich Reinfried und Martin Anderhalden<br />

SCHULJAHR 2012/2013<br />

20.8. Beginn des Schuljahres 2012/2013, 47 Klassen, Eröffnungsfeiern<br />

28.8. Politik am Mittag: «Zwei Jahre Lagerhaft für Pussy Riot»<br />

29.8. Erstklässlertag<br />

6.9. Politik am Mittag: «Soll uns der Staat vor Passivrauchen schützen?»<br />

12.9. Informationsveranstaltung zum Praktikum in der HMS<br />

13.9. Politik am Mittag: «Facebook oder Face-to-Face?<br />

Soziale Netzwerke und ihre Zukunft.»<br />

20.9. Besuch von Regierungsrätin Regine Aeppli an der KEN<br />

21.9. Zweiter «Homecoming Day» für Ehemalige<br />

1. – 5.10. Sternwoche<br />

1. Klassen: GYM: Technikwoche; HMS: Kompetenzwoche<br />

2. Klassen: GYM: Arbeitswoche Schweiz/Umwelteinsatz;<br />

HMS: Arbeitswoche<br />

3. Klassen GYM: Projektwoche<br />

4. Klassen GYM: Arbeitswoche Ausland<br />

23.10. Informationsabend zur Probezeit für Eltern der 1.-Klässler/innen<br />

22.10. – 10.11. Sprachaufenthalt der Klasse W3i in San Francisco<br />

26.10. «Dritte KEN-Comedy»<br />

1.11. Informationsabend für Eltern der 3.-Klässler/innen zur Maturität 2014<br />

1.11. – 29.11. «KEN Business Academy»: Ökonomen erzählen aus der Praxis.<br />

6.11. Informationsabend für Eltern der 4.-Klässler/innen zur Studienund<br />

Berufswahl<br />

13.11. Politik am Mittag: «Die USA nach der Wiederwahl Obamas»<br />

13.11. Titel-Hattrick für die KEN im Casinotheater Winterthur<br />

bei Giacobbo/Müller<br />

13.11. Informationsabend für Eltern und zukünftige Schüler/innen<br />

19.11. Konzert der Instrumentalschüler/innen<br />

27.11. Politik am Mittag: «Die Eurokrise, Hintergründe und Analyse»<br />

30.11./1.12. «Gospel & Jenkins»: Konzerte mit Freddy Washington<br />

3.–7.12. Staatskundewoche<br />

6.12. Generalversammlung des Ehemaligenvereins<br />

6.12. Gründungsversammlung der Miniunternehmungen (YES)<br />

28.11. Kammermusik-Konzert (Liceo artistico)<br />

21.12. Weihnachtskonzert des Blasorchesters in der Aula


Feiern<br />

Feiern<br />

9


Jahresbericht 2011/2012<br />

Matur<br />

10


Feiern<br />

11


Jahresbericht 2011/2012<br />

Diplom- und<br />

Abschlussfeier 2012<br />

Programm und beste Leistungen<br />

12<br />

Programm<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Saxophon-Ensemble von Ueli Angstmann<br />

Begrüssung durch Rektor Christoph Wittmer<br />

Ansprachen der Klassenlehrer/innen<br />

Würdigung der besten Leistungen<br />

Übergabe der Zeugnisse<br />

Beste Leistungen<br />

■ H3a, Klassenschnitt 4.55<br />

• Prima: Carina Frei: 5.23 / 13.50 Pluspunkte<br />

■ H3b, Klassenschnitt: 4.66<br />

• Primus: Simon Jenny: 5.27 / 14.00 (Stufen-Primus)<br />

■ I3a, Klassenschnitt: 4.53<br />

• Primus: Matthias Zehnder: 5.00 / 11.00


Matur 2012<br />

Programm und beste Leistungen<br />

Feiern<br />

Programm<br />

■<br />

Musik: Saxophon-Ensemble von Ueli Angstmann<br />

Céline Zeller, Altsax, Marc Klijnsma, Altsax,<br />

Sidon Fumagalli, Tenorsax, Max Walo, Baritonsax,<br />

Valeria Soriani, Altsax<br />

• «I feel good» (James Brown, 1933–2006)<br />

• «Chan Chan» (Francisco Repilado Muñoz, 1907–2003)<br />

• «Supermario» (Koji Kondo, *1960)<br />

• «Ghostbusters» (Ray Parker Jr., *1954)<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Begrüssung (Christoph Wittmer)<br />

Maturrede (Rolf Pfeifer)<br />

Würdigung Leistungen<br />

Übergabe der Zeugnisse<br />

Beste Leistungen<br />

■ N4a: 11 Schülerinnen, 3 Schüler; Klassenschnitt: 4.76<br />

• Marina Graf: Schnitt: 5.58 / Kompensationszahl: 20.50 (Stufen-Prima)<br />

• Michelle Rosenberger: 5.23 / 16.00<br />

• Ana Rabner: 5.12 / 14.50<br />

• David Gojkovic: 5.04 / 13.50<br />

■ N4b: 19 Schülerinnen, 4 Schüler; Klassenschnitt: 4.68<br />

• Sharon Rom: 5.38 / 18.00 (Prima)<br />

• Sabrina Huber: 5.35 / 17.50<br />

• Annik Eprecht: 5.08 / 14.00<br />

• Roberta Steffen: 5.04 / 13.50<br />

■ N4c: 12 Schülerinnen, 3 Schüler; Klassenschnitt: 4.79<br />

• Luca Albanese: 5.19 / 15.50<br />

• Olivia Stauber: 5.19 / 15.50<br />

• Sabrina Ladner: 5.15 / 15.00<br />

■ W4a: 7 Schülerinnen, 9 Schüler; Klassenschnitt: 4.66<br />

• Luca Brügger: 5.15 / 15.50 (Primus)<br />

■ W4b: 9 Schülerinnen, 8 Schüler; Klassenschnitt: 4.42<br />

• Miriam Widmer: 4.85 / 11.00 (Prima)<br />

■ W4d: 10 Schülerinnen, 12 Schüler; Klassenschnitt: 4.61<br />

• Louisa Pajarola: 5.12 / 15.00 (Prima)<br />

• Pascal Mogy: 5.04 / 13.50<br />

• Dario Schwendener: 5.00 / 14.00<br />

■ W4e: 7 Schülerinnen, 9 Schüler; Klassenschnitt: 4.59<br />

• Corina Ledergerber: 5.54 / 20.00 (Prima)<br />

■ W4f: 4 Schülerinnen, 16 Schüler; Klassenschnitt: 4.54<br />

• Per Schmid: 4.96 / 12.50<br />

• Luca Mausberg: 4.92 / 13.00<br />

• Roger Muntwyler: 4.92 / 13.00<br />

■ W4i: 13 Schülerinnen, 7 Schüler; Klassenschnitt: 4.78<br />

• Nina Derron: 5.46 / 19.00<br />

• Ekaterina Derkatch: 5.35 / 17.50<br />

• Marina Oyewale: 5.15 / 15.00<br />

• Nanee Theswet: 5.08 / 14.00<br />

• Bigna Eichholzer: 5.04 / 13.50<br />

• Tim Grunow: 5.04 / 13.50<br />

• Lyle Tölle: 5.00 / 13.00<br />

■<br />

Total: 92 Schülerinnen, 71 Schüler: 163 Schüler/innen<br />

13


Jahresbericht 2011/2012<br />

Maturrede: Rolf Pfeifer<br />

3. Juli 2012<br />

14<br />

Rolf Pfeifer, Beijing, 27. Juni 2012<br />

Vor mehr als vierzig Jahren saß ich genau wie<br />

Sie hier in der Kanti <strong>Enge</strong> – damals hieß die Bildungseinrichtung<br />

Handelsschule Freudenberg –<br />

mit vielen anderen an der Maturitätsfeier. Nur,<br />

mit dieser weit zurückliegenden Veranstaltung<br />

habe ich ein Problem: Ich kann mich nicht erinnern,<br />

einfach nicht, an überhaupt nichts mehr.<br />

Das ist natürlich etwas peinlich, aber es ist eine<br />

Tatsache. Es würde mich dann interessieren, ob<br />

es Ihnen in 40 Jahren auch so geht, aber das ist<br />

offensichtlich im Augenblick schwierig zu sagen.<br />

Doch nun zum eigentlichen Thema.<br />

Alle von Ihnen haben sich sicher schon Gedanken<br />

gemacht, was Sie jetzt, nach Ihren erfolgreich<br />

bestandenen Maturitätsprüfungen, tun<br />

sollen: studieren (was studieren?), reisen, eine<br />

Firma gründen, Webseiten entwerfen, auf eine<br />

Insel gehen und meditieren, Musik machen<br />

oder in einer Bank arbeiten und möglichst viel<br />

Geld verdienen? Das Problem der Wahl kann<br />

ich Ihnen nicht abnehmen, soll es auch niemand,<br />

denn im Grunde genommen ist es gar<br />

kein Problem, sondern eine Chance. Hier einige<br />

Überlegungen dazu.<br />

Ich befasse mich seit mehr als einem Vierteljahrhundert<br />

– also seit mehr als 25 Jahren – mit<br />

Intelligenzforschung: Was ist Intelligenz? Wie<br />

erkennt man Intelligenz und vor allem, und das<br />

ist mein besonderes Interesse: Wie kann man<br />

intelligente Systeme – etwa Computerprogramme<br />

oder Roboter – entwickeln und bauen? Da<br />

diese Frage heutzutage im Zentrum meiner Tätigkeit<br />

steht, könnte ich stundenlang darüber<br />

reden, ich werde das aber jetzt nicht tun – ich<br />

denke, das wäre wahrscheinlich für die meisten<br />

von Ihnen nicht wahnsinnig spannend.<br />

Was klar ist – Sie, die Maturanden, sind intelligent<br />

– das haben Sie mit Ihrer Matura hinreichend<br />

bewiesen. Nun wäre es noch interessant<br />

zu wissen: wie intelligent? Die Antwort ist allerdings<br />

völlig unklar und sehr subjektiv. Nehmen<br />

wir folgendes Beispiel. Ich weiss nicht,<br />

ob Schach heute noch ein Thema ist – Frage:<br />

Wer von Ihnen kann Schach spielen? – also ich<br />

selbst kann Schach spielen, d.h. ich kenne die<br />

Regeln. Aber ich bin ein sehr mittelmässiger<br />

Spieler. Wenn Sie mir beim Schach zuschauten,<br />

wären Sie vermutlich von meiner Intelligenz<br />

nicht sonderlich beeindruckt. Wenn Sie jetzt<br />

aber an meine Stelle ein einjähriges Mädchen<br />

setzten, das genau dieselben Züge machte wie<br />

ich – würden Sie denken, das Mädchen sei ein<br />

Genie. Dieses Beispiel zeigt, wie subjektiv und<br />

erwartungsabhängig unser Urteil ist – genau<br />

dasselbe Verhalten erscheint im einen Fall so<br />

lala, im andern superintelligent.<br />

Nun hat man schon seit sehr langem versucht,<br />

Intelligenz objektiv zu messen, mit einer Zahl<br />

zu beziffern, ein Unterfangen, das vermutlich<br />

zum Scheitern verurteilt ist (wie vorangehendes<br />

Beispiel mit dem Schachspiel zeigt). Sie<br />

kennen sicher alle den sogenannten IQ, den Intelligenzquotienten.<br />

100 ist der Durchschnitt.<br />

Vielleicht haben einige von Ihnen vom «Mensa<br />

Club» gehört, das ist eine lose Vereinigung von<br />

Leuten, die einen IQ von mindestens 140 haben,<br />

was etwa den obersten 2% der Bevölkerung<br />

entspricht. Weltweit gibt es – in 100 Ländern –<br />

etwas über 100’000 Mitglieder, in der Schweiz<br />

leben ca. 800. Nun hat man Interessantes beobachtet:<br />

Gewisse Mensa-Mitglieder sind beruflich<br />

erfolgreich, andere trotz hohem IQ nicht.<br />

Wieso ist das so?<br />

Schauen wir uns Beispiele erfolgreicher Unternehmer<br />

im Informatikbereich an: Bill Gates,<br />

Gründer von Microsoft, Steve Ballmer, seit 2000<br />

CEO von Microsoft, Steve Jobs, Gründer von<br />

Apple Computers, Eric Schmidt, CEO von Google,<br />

Bill Joy, Programmiergenie und Mitgründer<br />

von Sun Microsystems – und andere mehr. Kein<br />

Zweifel, dass die Herren erfolgreich sind oder<br />

waren, extrem erfolgreich sogar. Wirft man nun<br />

einen Blick auf die Geburtsdaten – Sie werden<br />

sogleich erkennen, wieso das interessant ist – so<br />

sieht man, dass alle entweder 1955 oder 1956<br />

geboren wurden (ausser Bill Joy mit Geburtsdatum<br />

November 1954, also fast 1955). Ich komme<br />

gleich darauf zurück.


Feiern<br />

15<br />

Dann muss man noch etwas wissen. Es gibt eine<br />

magische Zahl – 10’000 Stunden: Um auf einem<br />

Gebiet wirklich Experte zu sein, braucht man<br />

rund 10’000 Stunden Erfahrung. 10’000 ist die<br />

magische Zahl, die einen Experten ausmacht.<br />

Interessanterweise ist das völlig unabhängig<br />

vom Gebiet. Dieser Umstand ist mittlerweile<br />

bestens untersucht und gilt für Computerprogrammierung,<br />

Sport (z.B. Tennis, Fussball oder<br />

Golf), für Autofahren, für Sprachen, für musische<br />

Fertigkeiten wie Klavierspielen oder auch<br />

für das Komponieren. Man sagt immer, Mozart<br />

habe schon als Kind bleibende Werke geschrieben.<br />

Das mag ja stimmen. Nur war zufälligerweise<br />

sein Vater auch Musiker und hat all die<br />

kindlichen Werke editiert, so dass dann diese<br />

Kompositionen auch einigermassen o.k. rausgekommen<br />

sind. Auch bei den Beatles lässt sich<br />

nachweisen, dass sich die wirklich grossen Erfolge<br />

erst nach 10’000 Stunden Erfahrung eingestellt<br />

hatten. Diese beträchtliche Zahl basiert<br />

natürlich nur auf einer heuristischen Betrachtung,<br />

funktioniert aber als Faustregel erstaunlich<br />

gut.


Jahresbericht 2011/2012<br />

16<br />

Jetzt kann man rechnen. Wenn Sie jeden Tag<br />

zwei bis zweieinhalb Stunden Tennis spielen<br />

oder Klavier üben, so macht das pro Jahr rund<br />

1000 Stunden. D.h. also, dass Sie bei diesem<br />

Aufwand zehn Jahre brauchen, bis Sie wirklich<br />

auf Topniveau spielen können. Wenn Sie also<br />

wirklich einmal auf irgendeinem Gebiet echte<br />

Experten, echt spitze sein wollen, müssen Sie<br />

sich diese Zahlen vor Augen halten.<br />

Zurück zu Bill Gates, Steve Jobs und Co. Weil die<br />

so erfolgreich waren, hat man deren Karrieren<br />

genauestens untersucht. So hat man festgestellt,<br />

dass in dem Moment, als sie ihre unternehmerische<br />

Tätigkeit aufnahmen, sie alle über 10’000<br />

Stunden Programmiererfahrung verfügten,<br />

entweder weil sie reiche Eltern hatten, die ihnen<br />

dies ermöglichten, oder weil ihre Lehrer ihr<br />

Talent erkannten und ihnen Zugang zu Computern<br />

an Universitäten verschaffen konnten. Hier<br />

muss man wissen, dass Zugang zu Computern<br />

damals keineswegs selbstverständlich war.<br />

Wenn diese Herren jetzt ein Jahr später geboren<br />

wären, hätten sie vermutlich etwas anderes studiert,<br />

z.B. Life Sciences, Genetik, Neurowissenschaften<br />

oder Entwicklungsbiologie, dann wäre<br />

nämlich Informatik nicht mehr die Topdisziplin<br />

für junge Talente gewesen. Und hätten sie bis<br />

dahin nicht die 10’000 Stunden Programmiererfahrung<br />

gehabt, hätten sie die Marktchancen<br />

nicht wahrnehmen können. Also, alles musste<br />

stimmen: IQ, Erfahrung, Umwelt. IQ allein<br />

reicht nicht – aber natürlich ist eine gewisse<br />

Grundintelligenz Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />

berufliche Laufbahn; aber die bringen<br />

Sie natürlich alle mit – das haben Sie mit<br />

Ihrer Matura gezeigt. Bill Gates, Steve Jobs und<br />

Co. hatten alle einen sehr hohen IQ.<br />

Einige Faktoren des Erfolgs sind nun erwähnt<br />

worden, aber noch nicht alle. Es muss noch<br />

ein weiterer in Betracht gezogen werden – es<br />

braucht einen sog. «tipping point». Wie kommt<br />

es, dass es gewisse Lieder in die Hitparade<br />

schaffen und andere nicht, obwohl sie von<br />

der musikalischen Qualität her kein bisschen<br />

schlechter sind? Die Antwort darauf kann man<br />

sich so vorstellen: Irgendwann ist es so, dass<br />

ein Song häufig gespielt wird – etwas häufiger<br />

als die andern – in den Clubs, in den Radiostationen,<br />

häufig vom Internet heruntergeladen<br />

wird und vielleicht auch in den Printmedien<br />

Resonanz findet. Und dann beschleunigt sich<br />

der Prozess, verstärkt sich gewissermassen<br />

selbst, man spricht auch von einer positiven<br />

Feedback-Schleife – und dann ist der «tipping<br />

point» geschafft. Nur geschieht das nicht automatisch,<br />

sondern die Voraussetzungen müssen<br />

richtig sein, die Umwelt muss «bereit» sein, und<br />

vielleicht braucht es auch ein paar Trendsetter,<br />

ein paar berühmte Leute, die diesen Song auch<br />

gut finden. Wieso hat sich Microsoft Windows<br />

durchgesetzt, hat den «tipping point» geschafft,<br />

obwohl es eindeutig schlechter ist als andere<br />

Betriebssysteme (so zumindest die verbreitete<br />

Meinung)? Vielleicht hat es irgendwann einen<br />

kleinen Vorteil gehabt, hat sich etwas mehr verkauft<br />

als die Konkurrenzprodukte; es handelt<br />

sich dabei um einen Vorteil, der vielleicht ursprünglich<br />

rein zufällig war. Aber dieser kleine<br />

Überschuss hat dazu geführt, dass sich Windows<br />

hat durchsetzen können, was dann der Karriere<br />

von Bill Gates die Krone aufgesetzt hat.<br />

Noch etwas. Gerade weil die Umgebung einen<br />

ganz wesentlichen Einfluss auf das Geschehen<br />

hat – und somit auch auf die Entwicklung Ihrer<br />

persönlichen Karriere – lässt sich der Erfolg<br />

nicht einfach so planen. Also, einfach eine gute<br />

Leistung zu erbringen, genügt nicht, die Umgebung<br />

muss mitspielen und dazu braucht’s im<br />

richtigen Moment auch eine Portion Glück. Der<br />

Zufall muss mitspielen.<br />

Hierzu ein Beispiel. Ich weiss nicht, ob Bücher<br />

lesen noch ein Thema ist. Es gibt ein tolles Buch<br />

von Nassim Taleb mit dem Titel «Fooled by randomness»,<br />

zu Deutsch etwa: «Vom Zufall übers<br />

Ohr gehauen» (Titel der deutschen Übersetzung:<br />

«Narren des Zufalls»). Lassen Sie mich<br />

das illustrieren. An einem Kongress in Boston<br />

referiert ein Management-Guru, ein Top-Crack.<br />

Er fordert alle im Hörsaal auf, sich zu erheben<br />

und eine Münze zu werfen. Wer Kopf hat, soll<br />

sich setzen – die Hälfte sitzt ab. Die noch stehende<br />

Hälfte soll das Ganze wiederholen. Nach<br />

ein paar Versuchen stehen noch etwa fünf<br />

oder sechs Personen. Und dann sagt er: «Und<br />

das sind die erfolgreichen Manager!» Was will<br />

er damit ausdrücken? Die haben ein paar Mal<br />

hintereinander Glück gehabt und – vielleicht<br />

zufälligerweise – die richtigen Entscheidungen<br />

gefällt. Man kann natürlich sich selbst immer<br />

weismachen, man hätte seine Entscheidungen<br />

rational gefällt, auch wenn vieles reiner Zufall<br />

war. Man kann sich den Erfolg immer seinen eigenen<br />

Kompetenzen zuschreiben. Ich könnte in<br />

meiner eigenen beruflichen Entwicklung alles<br />

rational begründen, genau wie die Manager die<br />

richtigen Entscheidungen ihren eigenen Fähigkeiten<br />

statt dem Zufall zuschreiben. Wenn ich<br />

ehrlich bin, war das aber in meinem Fall eine<br />

Abfolge von Zufällen, z.T. glücklichen und z.T.<br />

weniger glücklichen. Aber ich kann auch eine<br />

kohärente Geschichte daraus machen, die dann<br />

sehr zielgerichtet aussieht. Also Vorsicht, wenn<br />

andere erzählen, wie sie alles supergut gemacht<br />

und immer klare Ziele verfolgt hätten.<br />

Aber fällt man die Entscheidungen wirklich<br />

rational? Mittlerweile existiert haufenweise Literatur,<br />

die zeigt, dass dies offensichtlich nicht<br />

der Fall ist. Es gibt einen brillanten Artikel des<br />

amerikanischen Psychologen John Bargh von<br />

der Yale University in den USA mit dem Titel


«The unbearable automaticity of being», womit<br />

natürlich angespielt wird auf Milan Kunderas<br />

Kultbuch «The unbearable lightness of being»<br />

(zu Deutsch: «Die unerträgliche Leichtigkeit<br />

des Seins»), das Sie sicher alle kennen. Was ist<br />

der Punkt?<br />

Barghs Argument ist im Wesentlichen, dass<br />

u.a. ein Grossteil unseres Verhaltens nicht das<br />

Resultat rationaler Gedanken ist, sondern weitgehend<br />

unbewusst zustande kommt, z.B. als<br />

Folge von Reflexen, die ja nichts mit rationalem<br />

Verhalten zu tun haben, oder genauer gesagt,<br />

nicht das Resultat rationalen Denkens darstellen.<br />

Wenn ich jetzt so in der Aula hin- und hergehe,<br />

dann folgen Sie mir mit den Augen, aber<br />

nicht, weil Sie das wollen, sondern weil das ein<br />

genetisch vorprogrammierter Reflex ist! Also<br />

gar nichts mit rationalem Verhalten am Hut<br />

hat. Wir können uns natürlich immer im Nachhinein<br />

weismachen, dass wir etwas so wollten<br />

– sie wollten mir unbedingt nachschauen, weil<br />

das, was ich erzähle, so wahnsinnig spannend<br />

ist und weil ich so gut aussehe. Wir haben die<br />

unwiderstehliche Tendenz, unserem Verhalten<br />

Kohärenz zu verleihen, unser Verhalten als rational<br />

zu sehen, was man übrigens auch «Posthoc-Rationalisierung»<br />

nennt. Denken Sie an die<br />

«erfolgreichen Manager». Die Tendenz zur Rationalisierung<br />

hat letztlich auch ihren Ursprung<br />

im Carthesischen Weltbild, das ja vor allem im<br />

Westen sehr verbreitet ist. Sie alle erinnern sich<br />

an den berühmten Spruch «Ich denke, also bin<br />

ich» – es ist sehr schwer für uns, davon loszukommen<br />

und zu akzeptieren, dass wir als Menschen<br />

eben nicht rational funktionieren. Und<br />

dann kommt dazu, dass wir alle diese starke<br />

Neigung haben, uns gegen aussen gut darzustellen.<br />

Was können wir aus all dem Gesagten schliessen?<br />

Unsere eigene Intelligenz reicht nicht aus<br />

– die Umwelt muss mitspielen, und etwas Glück<br />

braucht man auch noch. Soll man folglich einfach<br />

nichts tun und aufs Glück und die Umwelt<br />

warten? Bis jemand aus Hollywood kommt und<br />

Sie entdeckt? «Serendipity» ist das Wort für zufällige<br />

Ereignisse, die Glück bringen. Man hat<br />

die Situation nicht herbeigeführt, aber man erkennt<br />

sie, wenn sie da ist. Wenn man in einer<br />

solchen Situation jetzt die 10’000-Stunden-<br />

Erfahrung hat, kann man die Gelegenheit auch<br />

am Schopf packen und in Erfolg ummünzen, genau<br />

wie das Bill Gates und Steve Jobs getan haben.<br />

Man darf dabei nicht vergessen, dass beide<br />

vorher harte Arbeit geleistet haben. Und sie<br />

haben sich eine Umgebung geschaffen – oder<br />

haben sich in diese Umgebung eingearbeitet –<br />

so dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine<br />

Chance ergeben würde, stark erhöht gewesen<br />

ist. Sie können also viel für Ihren Erfolg tun,<br />

auch wenn Sie nicht alles kontrollieren können.<br />

Denken Sie aber daran, dass, sollten Sie Erfolg<br />

haben, dies nicht immer nur auf Ihre eigene<br />

Leistung zurückzuführen ist, sondern die Umwelt<br />

dabei eine grosse Rolle spielt – aber Ihre eigene<br />

Leistung ist natürlich notwendig und auch<br />

ganz wichtig.<br />

Sie alle sind intelligent und kreativ, Sie haben<br />

es in der Hand, sich in dieser Umwelt, in<br />

dieser komplexen Gesellschaft zu behaupten,<br />

vorwärtszukommen, beruflich erfolgreich zu<br />

werden. Denken Sie an die 10’000 Stunden,<br />

die Umwelt, den Zufall, die «Post-hoc-Rationalisierungen»,<br />

die «tipping points» und an «Serendipity»<br />

und Sie werden ein spannendes und<br />

erfülltes Berufsleben haben. Ich wünsche Ihnen<br />

viel Erfolg.<br />

Feiern<br />

17


Jahresbericht 2010/2011<br />

18


Unterricht,<br />

Projekte und<br />

Arbeitswochen<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

19


Jahresbericht 2011/2012<br />

Im Überblick: Wahlkurse<br />

Im Herbstsemester 2011/2012 wurden in den 4. Gymnasialklassen<br />

die folgenden Wahlkurse durchgeführt:<br />

Projektunterricht<br />

Im Herbstsemester 2011/2012 wurden in den 3. Gymnasialklassen<br />

die folgenden Projekte durchgeführt:<br />

LEITUNG<br />

TITEL<br />

LEITUNG<br />

TITEL<br />

20<br />

N. Brockhaus / K. Hunkeler business@school<br />

Th. Limacher<br />

Wirtschaft – konkret & aktuell<br />

O. Nideröst / M. Novakovic Sport<br />

M. Aeschbach Talking about Literature<br />

Th. Schmidt<br />

The Fifties and the Sixties in Literature and Film<br />

Urs Albrecht, Beat Dähler, Andreas<br />

Richard, Teresa Laino<br />

Reto Moor, Pietro Tomasini<br />

Martin Buschbeck, Thomas Stähli<br />

Nikolai Häne, Roland Wirth<br />

Musical «Home office»<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

Sozialeinsatz<br />

Schweiz – Slowakei<br />

R. Sieber A Trip through the 20th Century<br />

Peter Deller, Martin Lüscher<br />

Ausdauersport in Theorie und Praxis<br />

Th. Weber<br />

Global English<br />

Nick Golder, Samuel Schütz<br />

Wirtschaftskrisen – Strukturwandel<br />

I. Preziosa L’Italia, regione per regione<br />

S. Gómez Entre pasión y locura<br />

E. Negreira Temas de España y Latinoamérica<br />

J. Dreifuss Philosophie der deutschen Literatur<br />

M. Leimbacher Zeichnen<br />

T. Rutherfoord Digital fotografieren<br />

M. Jäger Konzert – Oper – Musical<br />

A. Haag Grundfragen des Menschseins<br />

Ruth Caspar, Martin Jäger<br />

Marco Zanoli, Peter Meyer<br />

Reto Bonifazi, Valeria Soriani<br />

René Bucher, Andreas Haag<br />

Dominique Fluri, Gregor Lüdi<br />

Klaus Burri, Sandro Paproth<br />

Hildegard Leimgruber, Jürg Dreifuss<br />

Zürich – Global City<br />

Strafen<br />

Kunst im Dialog<br />

Molekulare Küche<br />

Unser Universum<br />

A Journey through English Culture<br />

Filmprojekt<br />

R. Huber Neurobiologie<br />

F. Ottiger Neuste Forschung und Erkenntnisse aus der Biologie<br />

F. Ottiger Up-to-date Research and Findings in Biology<br />

S. Stucki Wirbeltiere<br />

R. Bucher Neurochemie<br />

M. Meyer Faszination Chemie<br />

S. Rüegg Kein Ding ist ohne Gift<br />

U. Battaglia Physik für Medizin, Technik- und Naturwissensch.<br />

D. Fluri Astrophysics<br />

O. Burri Menschenrechte<br />

M. Zanoli Die islamische Welt im Umbruch<br />

Ch. Bernet<br />

Tourismusgeografie<br />

K. Burri Advanced Geography<br />

R. Merian Grenzräume<br />

R. Moor Die Stadt – die Siedlungsform der Zukunft?


Schülerinnen und Schüler als Projektmanager<br />

Die KEN bietet neu einen Projektunterricht zum Thema «Entwicklungszusammenarbeit in der Praxis» an.<br />

18 Schüler/innen haben sich der Herausforderung gestellt und viele neue Erfahrungen gesammelt.<br />

Pietro Tomasini<br />

Speeddating in der Schule? Das gibt es. Ein solcher<br />

Anlass war der ungewöhnliche Einstieg in<br />

den Projektunterricht und der erste Schritt zum<br />

Ablegen der Schülerrolle. Zusammen mit Reto<br />

Moor (Geografie) und Pietro Tomasini (Geschichte<br />

und Geschäftsleiter von International<br />

Project Aid) sollte ein reales Projekt aus der Entwicklungszusammenarbeit<br />

geplant und später<br />

auch umgesetzt werden. Die Herausforderung<br />

für die Schüler/innen bestand unter anderem<br />

darin, sich in der Rolle der Projektmanager zu<br />

bewähren, alle Entscheidungen selber zu fällen,<br />

die Arbeiten und auch die Verantwortung<br />

zu übernehmen. Diese Aufgaben sind zwar für<br />

die Jugendlichen sehr spannend, erfordern aber<br />

Eigeninitiative und Teamgeist. Dieser kann nur<br />

entstehen, wenn sich alle innerhalb einer Gruppe<br />

kennen – deshalb also das Speeddating.<br />

Entscheidungen schon in der<br />

ersten Lektion<br />

Projektmanager müssen Entscheidungen treffen.<br />

Dafür brauchen sie eine sichere Basis, die<br />

sie sich immer wieder erarbeiten. Reto Moor<br />

und Pietro Tomasini begleiteten die Jugendlichen<br />

während des ganzen Prozesses und gaben<br />

ihnen die nötigen Instrumente in die Hand.<br />

Schon in der ersten Lektion galt es, sich für ein<br />

Land (Kamerun oder Albanien) zu entscheiden.<br />

Im Anschluss an die Wahl, die auf Kamerun fiel,<br />

wurden in Gruppen verschiedene Anträge geprüft<br />

und für die Kolleginnen und Kollegen in<br />

Power-Point-Präsentationen visualisiert. Nach<br />

einigen spannenden Diskussionen einigte man<br />

sich in einer Abstimmung auf ein Projekt, das<br />

den Aufbau einer Geflügelfarm in Kamerun<br />

vorsieht. Überlegungen zur Nachhaltigkeit, zur<br />

Hungerbekämpfung und zur Generierung von<br />

Einkommen gaben den Ausschlag. Die Jugendlichen<br />

waren im Kerngeschäft der Entwicklungszusammenarbeit<br />

angekommen.<br />

Alles «bio» – oder was?<br />

Nicht alle stimmten für dieses Projekt. «Dann<br />

muss die Produktion aber artgerecht sein und<br />

den Kriterien der biologischen Landwirtschaft<br />

entsprechen, sonst können wir das Vorhaben<br />

nicht unterstützen», meinte eine Schülerin in<br />

der Diskussion. Nun begann der Mailverkehr<br />

mit dem Partner vor Ort. Auch wenn die Übersetzungen<br />

der Antworten aus dem Französischen<br />

manchmal Mühe bereiteten, wurde doch<br />

bald klar, dass man in Kamerun noch wenig<br />

vertraut war mit Labelaufschriften wie «bio»<br />

und «artgerecht». Einige wollten das Projekt<br />

in diesem Moment aufgeben, andere mahnten,<br />

dass man einen Kompromiss suchen solle.<br />

Fragen tauchten auf: Welche Standards gelten<br />

eigentlich bei uns? Was ist auf Kamerun anwendbar?<br />

Abklärungen mussten gemacht und<br />

nach Kamerun kommuniziert werden. Die Reaktionen<br />

brachten Interesse und Dankbarkeit<br />

zum Ausdruck, so dass man sich schliesslich auf<br />

einen vierseitigen Vertrag einigte, an dem beide<br />

Seiten – die Klasse und die Partner in Kamerun<br />

– gearbeitet hatten.<br />

International Project Aid als Partner<br />

Ein Projekt dieser Komplexität und Grössenordnung<br />

(mit einem Budget von CHF 26’400.–)<br />

braucht in der Planung und Umsetzung einen<br />

erfahrenen Partner. Pietro Tomasini ist seit 18<br />

Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

tätig. Gemeinsam mit seiner Partnerin leitet er<br />

eine Organisation, die ZEWO-zertifiziert ist, mit<br />

der DEZA zusammenarbeitet und schon viele<br />

Schulklassen in konkreten Projekten begleitet<br />

hat. Für dieses Engagement wurde IPA schon<br />

verschiedentlich mit Preisen ausgezeichnet. Die<br />

Organisation ist also der ideale Partner für eine<br />

Zusammenarbeit in Sachen Entwicklungshilfe.<br />

Die Jugendlichen hatten nach einigen Wochen<br />

im Kurs schon viel gelernt, nun galt es aber, das<br />

Projekt im Detail zu planen, zu budgetieren,<br />

zu beschreiben und dann auch noch zu finanzieren.<br />

Eine Aufgabe, die anspruchsvoll und<br />

nur im Team lösbar ist. Auch wenn nicht alle<br />

mit dem gleichen Einsatz bei der Sache waren,<br />

wuchs die Gruppe langsam zu einem Team<br />

zusammen. Gegenseitige Hilfe war für viele<br />

selbstverständlich. Sammelaktionen wurden<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

21


Jahresbericht 2011/2012<br />

22<br />

gemeinsam geplant, unliebsame Arbeiten<br />

sinnvoll aufgeteilt.<br />

Ein Grund zum Feiern<br />

Kuchenverkäufe legten einen ersten Grundstein<br />

zur Finanzierung des Projekts. Sehr<br />

erfolgreich war die briefliche Sammlung bei<br />

Verwandten und Bekannten. Als dann noch<br />

eine grosse Stiftung ihre Unterstützung zusagte,<br />

war klar, dass das Projekt umgesetzt<br />

werden konnte. «Das müssen wir feiern»,<br />

meinte einer der Jugendlichen. An einem gemeinsamen<br />

Abend wurden die Schüler/innen<br />

von ihren Lehrern bekocht, und alle stiessen<br />

auf den Erfolg an. «Ich fand dieses halbe Jahr<br />

sehr spannend, und ich lernte viel dazu. Dieses<br />

Projekt würde ich wieder wählen.» Dieses<br />

Feedback steht stellvertretend für viele Kommentare<br />

der Schüler/innen. Rückmeldungen<br />

wie «ich hätte es mir einfacher vorgestellt»<br />

oder «man sieht, wie schwierig und wichtig<br />

die Entwicklungszusammenarbeit ist» zeigen,<br />

dass die Jugendlichen ein ausgeprägtes Bewusstsein<br />

von der Komplexität der Entwicklungshilfe<br />

bekamen. Dass sie ihr Projekt finanzieren<br />

konnten, ist der Beweis dafür, dass<br />

sie die Herausforderungen gemeistert hatten.<br />

Das Projekt wurde ab November 2012 (nach<br />

dem Ende der Regenzeit) von International<br />

Project Aid und den Partnern in Kamerun<br />

umgesetzt, begleitet und kontrolliert. Nach<br />

dem Abschluss werden die Jugendlichen eingeladen,<br />

sich in einer Präsentation anzusehen,<br />

was dank ihrem Engagement für eine so<br />

verarmte Region verändert werden konnte.<br />

Das nächste Team steht schon in den Startlöchern.<br />

Das Angebot wird auch zukünftigen<br />

dritten Klassen offenstehen. Schüler/innen<br />

der KEN werden noch viele sinnvolle und<br />

nachhaltige Projekte in der Welt realisieren.<br />

Sprachaufenthalt in London –<br />

eine Akzentschülerin berichtet<br />

Angelika Bühler (N3a)<br />

Als es hiess, dass wir für die Akzentklasse einen<br />

Sprachaufenthalt absolvieren müssten,<br />

war es für mich von Anfang an sonnenklar:<br />

Meine abenteuerliche Reise würde nach London<br />

führen.<br />

Ein Grund dafür mochte der Film The Woman<br />

in Black sein, in dem London als Kulisse dient.<br />

Nachdem ich ihn auf DVD gesehen hatte,<br />

konnte ich meine Faszination für diese aussergewöhnliche<br />

Stadt nicht mehr bändigen.<br />

London mit den unzähligen geschichtsträchtigen<br />

Bauwerken (wie z.B. dem Big Ben oder<br />

dem British Museum), das Lebensgefühl einer<br />

Metropole und die Urbanität hatten es mir in<br />

Sekundenschnelle angetan.<br />

Im Vorfeld machte ich mich über diese Weltstadt<br />

kundig, die jährlich von 20 Millionen<br />

Touristen besucht wird. In Berichten fiel mir<br />

immer wieder auf, wie sehr die aussergewöhnliche<br />

Wirkung auf ihre Besucher/innen hervorgehoben<br />

wird – wer einmal einen Fuss in diese<br />

Stadt gesetzt habe, sei von ihr gebannt und<br />

werde auf jeden Fall wieder zurückkehren.<br />

Wie würde es mir wohl ergehen?<br />

Als ich an meinem ersten Tag durch die gewaltigen<br />

Türen des Airports Heathrow schritt, war<br />

ich im ersten Augenblick überwältigt von den<br />

Ausmassen, die London auf einmal anzunehmen<br />

begann: Ich wusste zwar von vornherein,<br />

dass London nur schon hinsichtlich seiner Einwohnerzahl<br />

nicht mit Schweizer Städten zu<br />

vergleichen ist (schliesslich hat alleine Great<br />

London mit seinen acht Millionen Grossstädtern<br />

mehr Einwohner als alle Kantone der<br />

Schweiz zusammen!), aber dass sich mir London<br />

in dieser imposanten Grösse eröffnen würde,<br />

hatte ich nicht gedacht. Überwältigt war<br />

ich, als ich mich über die Westminsterbridge<br />

den Houses of Parliament näherte und die Eindrücke<br />

regelrecht auf mich einprasselten – imposante<br />

Bauwerke, die Hektik der vorbeieilenden<br />

Menschen, die wie Ameisen durch die<br />

breiten Strassen Londons wuselten, der durch-


Bilder: Angelika Bühler (N3a)<br />

dringende Lärm und Gestank des alltäglichen<br />

Verkehrs, Farben und Gerüche der Märkte und<br />

viele andere Dinge liessen mich keine Sekunde<br />

zur Ruhe kommen. Mir zeigte sich eine komplett<br />

neue Welt, die ich so zuvor noch nicht auf diese<br />

Art hatte erleben dürfen, und ich erfasste mit all<br />

meinen Sinnen, dass London nicht von ungefähr<br />

als die Metropole Europas gilt.<br />

Natürlich bestätigten sich die meisten Klischees<br />

in meiner Aufenthaltszeit: z.B. das miserabel<br />

trübe Wetter, das leider zum Alltag der Engländer<br />

gehört, oder etwa die mickrige Auswahl an<br />

Nationalgerichten. Allerdings gewöhnt man<br />

sich schnell daran, denn immer mehr wandelt<br />

man sich zu einem Londoner und beginnt, den<br />

Lebensstil der Engländer zu führen. Plötzlich<br />

besteigt man die Verbindungen des Untergrundbahnsystems<br />

(in London: die Tube) wie im Schlaf,<br />

man weiss instinktiv, welcher Ausgang wohin<br />

führt, man zückt wie mechanisch das Billett für<br />

die Tube, um durch die Absperrungen zum Ausgang<br />

zu gelangen, man ahmt immer besser den<br />

für London so typischen Akzent nach…<br />

Und am wichtigsten – man lernt die Menschen<br />

kennen und schätzen. Beispielsweise machte<br />

ich die Bekanntschaft mit einem jungen Londoner<br />

Skateboarder, der mich in der Nähe der St.<br />

Paul’s Ca thedral ansprach. Nach einer kurzen<br />

Unterhaltung schlug er vor, mir die Stadt zu zeigen<br />

und mich auf einen kleinen Rundgang mitzunehmen.<br />

Diese Begegnung gefiel mir so gut,<br />

dass ich bis jetzt noch Kontakt zu ihm halte.<br />

Gegen Ende meiner Zeit in der pulsierenden<br />

Grossstadt kam ich mir wie eine Londonerin vor,<br />

der Lebensrhythmus stimmte für mich und ich<br />

fühlte mich heimisch und geborgen. Die Weltoffenheit<br />

der Londoner faszinierte mich, denn<br />

London ist ein wahrhaft kosmopolitischer Topf,<br />

bestehend aus den unterschiedlichsten Kulturen,<br />

geprägt von deren Geist und Traditionen.<br />

London präsentiert sich quasi als omnipräsenter<br />

Treffpunkt, wo die verschiedensten Gerüche,<br />

Farben und Religionen zusammenkommen, als<br />

Schmelztiegel von neuen und fremden Kulturen<br />

sozusagen. Das unter anderem macht London<br />

für mich zu einer einzigartigen Stadt. London<br />

bietet ein Lebensgefühl, – um es auf Englisch<br />

auszudrücken – eine Art Lifestyle, eine Lebenseinstellung,<br />

den Londoner Groove. Dieser ist auf<br />

der ganzen Welt einmalig. Beim Gedanken an<br />

London werde ich immer glänzende Augen kriegen,<br />

denn auch ich bin dieser Stadt wie so viele<br />

Abertausende masslos verfallen: Habe auch ich<br />

einen Teil meiner selbst dort gelassen, vielleicht<br />

sogar einen Teil meiner Seele? Ich weiss es nicht,<br />

auf jeden Fall werde ich es erst wissen, wenn ich<br />

nach London zurückkehre und mich im Stadt-<br />

Rhythmus wieder vollständig fühle.<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

23


Jahresbericht 2011/2012<br />

Herzliche Gastfreundschaft in der Slowakei<br />

Bild: Nadja Rek (N3d)<br />

24<br />

Nadja Rek (N3d)<br />

Eine andere Kultur hautnah erleben – das versprach<br />

ich mir, als ich mich für den Projektkurs<br />

Schweiz-Slowakei entschied. Vor der Reise nach<br />

Sered’, d.h. in den Wochen vor den Herbstferien,<br />

bereiteten wir uns gründlich auf den Aufenthalt<br />

im Gastland vor. In Zweiergruppen bearbeiteten<br />

wir Themen wie zum Beispiel «Akzeptanz<br />

der Roma», «Vergleich Schulen» und «Alkohol<br />

und Drogenkonsum».<br />

Dann war es so weit: Am Samstag, dem 22. Oktober,<br />

bestiegen wir den Nachtzug nach Wien,<br />

wo wir nach einer Stadtführung mit dem Car<br />

nach Sered’ weiterfuhren. In den folgenden<br />

Tagen erwartete uns ein intensives und erlebnisreiches<br />

Programm: ein spannender Besuch<br />

einer Pferderanch, aufschlussreiche Führungen<br />

in Museen, durch Bratislava und Sered’ selbst,<br />

eine Aufführung der Zauberflöte im neuen<br />

Opernhaus der Hauptstadt, ein Schulmorgen<br />

mit unseren Gastgebern, ein Rundgang durch<br />

ein Atomkraftwerk und…und…und.<br />

Besonders eindrücklich war die Herzlichkeit<br />

und Fürsorge unserer slowakischen Partner –<br />

nach einem warmen Empfang wurde ich zuerst<br />

von meiner Gastfamilie mit selbstgebackenem<br />

Kuchen verwöhnt, um anschliessend ein Zimmer<br />

vorzufinden, das extra für mich hergerichtet<br />

worden war. Ich erfuhr, dass es das Schlafzimmer<br />

meiner Gastschwester war, das sie mir<br />

für die Zeit des Aufenthalts überliess. Doch dem<br />

nicht genug, speziell für mich wurde ein Fernseher,<br />

eine Stereoanlage und ein Laptop bereitgestellt.<br />

Und auch Süssigkeiten und Blumen<br />

fehlten nicht, so dass ich mich sofort wie zuhause<br />

fühlte. Trotz anfänglicher Sprachprobleme<br />

konnten wir uns mit der Zeit sehr gut verständigen<br />

und lernten uns gegenseitig immer besser<br />

kennen.<br />

Auch die Geselligkeit kam in diesem Projekt<br />

nicht zu kurz. Wir erlebten viele lustige Abende<br />

in unserer etwas schummerigen Stammbar<br />

Fontana, die im Zentrum von Sered’ liegt. Wir<br />

diskutierten, nippten am einheimischen Bier,<br />

spielten Tischfussball und lauschten dem Lokalsender<br />

Radio Express, der uns mit wohlbekannter<br />

Mainstream-Musik unterhielt. Am Freitagabend<br />

dann das Highlight: Unsere Gastgeber<br />

mieteten für uns einen Gemeinschaftsraum, in<br />

dem sie eine Disco mit allem Drum und Dran<br />

einrichteten und uns ein 25 Kilo schweres Spanferkel<br />

servierten.<br />

Am Montag verliessen wir Sered’ mit vielen<br />

neuen Eindrücken – das Bild einer ruinierten<br />

Slowakei hatte sich für uns in keiner Weise<br />

bestätigt, und wir waren verzaubert von einer<br />

Gastfreundschaft, die keine Grenzen kennt!


San Francisco meets Switzerland<br />

Dominique Fluri und Fabian Ottiger<br />

Am 12. Juni 2012 war es endlich so weit: Wir<br />

sahen am Flughafen Zürich die Gastgeschwister<br />

und die Kolleginnen und Kollegen wieder, die wir<br />

ein gutes halbes Jahr früher in ihrer Heimat in<br />

San Francisco besucht hatten. Unsere amerikanischen<br />

Gäste wirkten glücklich, wenn auch müde<br />

nach dem langen Flug und schienen voller Vorfreude<br />

auf den zweieinhalbwöchigen Aufenthalt<br />

in der Schweiz zu sein. Nach kurzem Händedruck<br />

waren bereits alle weg, unterwegs mit ihren jeweiligen<br />

Gastfamilien und am Eintauchen in die<br />

Gewohnheiten und Lebensweise der Schweiz.<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

25<br />

Von langer Hand geplant<br />

Dies war der Auftakt zum zweiten Teil des erfolgreichen,<br />

gegenseitigen Austausches mit den<br />

high schools aus San Francisco und Umgebung,<br />

dessen Vorbereitung für Fabian Ottiger und<br />

mich als verantwortliche Lehrpersonen der KEN<br />

schon Monate früher begonnen hatte. Traditionsgemäss<br />

verbringen die Gäste aus San Francisco<br />

einige Tage im Unterricht an der KEN und<br />

lernen während der restlichen Zeit die Schweiz<br />

in ihrer regionalen, kulturellen und wirtschaftlichen<br />

Vielfalt kennen. Auf den ersten Blick mag<br />

es überraschen, dass die US-Schüler/innen<br />

nicht häufiger den Unterricht an der KEN verfolgen,<br />

aber man darf nicht vergessen, dass die US-<br />

Schulferien Mitte Juni bereits in vollem Gange<br />

sind (die Glücklichen…) − und wer drückt schon<br />

freiwillig während der Ferien die Schulbank?<br />

Unser Ziel hiess demnach, in vielen Sitzungen,<br />

mit unzähligen Telefongesprächen und E-Mails<br />

sowie mit tatkräftiger Unterstützung von Thomas<br />

Stähli ein abwechslungsreiches Programm<br />

vorzubereiten, von welchem wir nachfolgend<br />

nur einige Teile näher erwähnen.<br />

Mürren − Best of the Alps<br />

Der Ausflug nach Mürren mit den US-Gästen<br />

und der W3i bildete schon am ersten Wochenende<br />

einen Höhepunkt, wobei sich das Berner<br />

Oberland von seiner besten Seite zeigte: schneebedeckte<br />

Alpengipfel, Gletscher, blauer Himmel<br />

und Sonnenschein. Zu diesen Klischees aus<br />

dem Bilderbuch gesellten sich unzählige kleine<br />

schweiz-typische Situationen – eine davon war<br />

das Durchqueren einer Kuhherde, eine aussergewöhnliche<br />

Erfahrung für viele unserer Gäste,<br />

obschon sie dank der Sierra Nevada östlich von<br />

San Francisco durchaus an Berge gewöhnt sind.<br />

Anzunehmen ist, dass die Begegnung auf der<br />

Kuhweide einige beinahe zu einer Rückreise in<br />

die USA unter falschen Angaben verführte, denn<br />

was sollten unsere Gäste nur auf die Frage der<br />

Immigrationsbehörde antworten, ob man kürzlich<br />

in der Nähe von lebendem Vieh gewesen sei?<br />

Abgesehen von der Wanderung über Alpenwiesen<br />

standen in Mürren der Spass, Fussball- und<br />

Tennisspielen und vor allem das Beisammensein<br />

und der gegenseitige Austausch im Vordergrund.<br />

Maîtres Chocolatiers − die süsse<br />

Versuchung<br />

Als zweites Highlight stand der Besuch von Lindt<br />

& Sprüngli auf dem Programm. Hier konnten wir<br />

das süsseste Schweizer Klischee nicht nur geniessen,<br />

sondern gleich selber mitgestalten. Ausgerüstet<br />

mit einer weissen Schürze durften wir<br />

uns als echte Maîtres Chocolatiers beweisen und


Jahresbericht 2011/2012<br />

eigenhändig Pralinés und einen Schokoladenbär herstellen<br />

und verzieren. Während die einen nach dem Weltrekord<br />

des höchsten Pralinés strebten, übten sich andere in<br />

phantasievollen Kreationen, die an einem Wettbewerb<br />

mit guten Siegeschancen hätten rechnen dürfen.<br />

Reflection on San Francisco:<br />

Caught in Liberalism<br />

26<br />

Alles nur Klischees?<br />

Muten wir unseren amerikanischen Gästen nicht etwas<br />

viele Klischees zu? Nun, einerseits sind die Klischees tatsächlich<br />

ein Teil der Schweiz. Andererseits zeichnet sich<br />

die Schweiz natürlich durch viele weitere Aspekte aus,<br />

wie zum Beispiel die Industriebetriebe (weshalb wir auch<br />

das Verkehrshaus besuchten), die innovative Forschung<br />

(Exkursion ans Life Science Learning Center der Uni Irchel)<br />

oder die weltweite Vernetzung (man denke nur an<br />

die Nachbarn der KEN, eine Informatikfirma aus der San<br />

Francisco-Gegend).<br />

Vor allem garantiert aber die Unterbringung der US-<br />

Gäste in einer Schweizerfamilie dafür, dass sie mehr als<br />

nur die touristische Schweiz erleben und wirklich einen<br />

Blick hinter die Kulissen unseres Landes werfen können.<br />

Genau dank dieser Erfahrung, die wir umgekehrt<br />

beim Besuch in San Francisco ebenso machen durften,<br />

erweist sich das Austauschprogramm zwischen der KEN<br />

und den kalifornischen high schools als so wertvoll.<br />

See you soon<br />

Nach unserem Empfinden luden wir viel zu rasch zum<br />

farewell BBQ. Es bot allen die Gelegenheit, die wunderbaren<br />

Erlebnisse aus dem vergangenen Jahr nochmals<br />

Revue passieren zu lassen, bevor es hiess, auf Wiedersehen<br />

zu sagen. Die fröhliche Stimmung am farewell BBQ<br />

bewies, dass es uns gelungen ist, die Distanz zwischen<br />

San Francisco und Zürich bzw. der KEN im Besonderen<br />

erneut ein gutes Stück verkleinert zu haben.<br />

BBQ? Klingt eher nach amerikanischem Klischee − mit<br />

gutem Grund. Denn kaum sind die letzten Tränen des Abschieds<br />

verflossen, beginnt jeweils die Planung für den Gegenbesuch<br />

der nächsten Immersionsklasse in Kalifornien,<br />

wenn es wieder heisst «Switzerland meets San Francisco».<br />

Olivia Fischer (W3i )<br />

If you expect to read a comparative<br />

analysis of the Swiss and the American<br />

school system, you will be disappointed.<br />

If you think this article will cover the important<br />

touristic sights in San Francisco,<br />

stop right here. If you are in the belief, I<br />

will use this space to document the past<br />

presidential election campaign, this will<br />

not satisfy you. But if you want to read<br />

about how going abroad helps you mature<br />

and refine your perception, this will<br />

definitely suit you!<br />

For those who don’t really know what<br />

the San Francisco exchange program is<br />

all about, here is a brief recap: Every year<br />

in fall, the third grade immersion class<br />

(W3i) puts up with the long and strenuous<br />

journey to San Francisco. There<br />

every Swiss student is hosted by an individual<br />

family living in San Francisco<br />

or the Bay Area. For the following three<br />

weeks, the students attend their host sibling’s<br />

high school, get to know different<br />

parts of San Francisco and are forced to<br />

communicate in English with the infamously<br />

monolingual Americans. Apart<br />

from getting more acquainted with the<br />

language, the exchange program’s goal<br />

is for the Swiss students to be exposed to<br />

the American culture and of course also<br />

to prepare for the visit of their host siblings<br />

the following June.<br />

I ended up in the middle of San Francisco<br />

– literally. The neighborhood of the<br />

Haight Ashbury is the most extravagant<br />

place I saw during those three weeks. If<br />

you want to feel San Francisco, don’t go<br />

downtown, don’t visit the Golden Gate<br />

Bridge (although that is breathtaking as<br />

well), go to the Haight Ashbury. You will<br />

meet the craziest, yet friendliest people,<br />

and you will come across the most unique<br />

stores and feel the still present hippie<br />

vibe. If San Francisco is an open-minded<br />

city, then the Haight Ashbury is the<br />

epicenter of it. A shop owner on Haight<br />

Street once said to me that San Francisco<br />

was the only city in America where you<br />

were absolutely free to be whoever you<br />

wanted to be. Obviously my first thought<br />

was that said man was overly in love<br />

with his city and therefore his statement<br />

sounded slightly exaggerated and stereotypical.<br />

But for some reason that sentence<br />

stuck in my head. Of course I had<br />

noticed that people were more outgoing<br />

and welcoming than in Switzerland<br />

and if someone asked you your opinion


in class they were actually interested,<br />

but it was only after<br />

meeting that shop owner that<br />

I really started to pay attention<br />

as to how far San Franciscans’<br />

liberalism went. Especially<br />

the liberalism of high school<br />

students. For teenagers, tolerance<br />

should be measured<br />

by more trifling things, such<br />

as clothing. Students at my<br />

school dressed in numerous<br />

ways. Some saw school as a<br />

sort of catwalk and dressed to<br />

impress, others seemed to be<br />

environmentalists, trying to<br />

save the planet by saving fabric<br />

and yet others just pulled<br />

off the timeless jeans-andt-shirt<br />

look. But I have to say<br />

that the best piece of clothing<br />

I saw were sweatpants; kids<br />

looking like they’d just stepped<br />

out of bed and decided not to<br />

care about how they looked<br />

that day. I doubt that anyone<br />

at our school would come to<br />

school dressed in sweats just<br />

because of all the looks they<br />

would earn for that. Can you<br />

imagine just walking around<br />

town, looking however you<br />

wish to look and not having to<br />

care about other people’s opinions?<br />

How awesome would<br />

that be?<br />

Another thing that struck me<br />

was how politically correct<br />

the students at my school were<br />

concerning skin color and sexual<br />

orientation. I knew of the racial diversity<br />

and was aware of a large gay community in San<br />

Francisco. Yet I was still surprised at how essential<br />

it was to phrase your sentences politically<br />

correct. I had the impression that everyone was<br />

trying so hard to be liberal that it sometimes<br />

seemed artificial. It was as if they were caught<br />

in their liberalism, which is absolutely paradoxical.<br />

The shop owner’s words came to my mind<br />

again and I still found myself not completely<br />

agreeing with him, but now for different reasons;<br />

San Francisco is considered a liberal city,<br />

and therefore its citizens see themselves as obligated<br />

to live up to their city’s image, perhaps a<br />

bit more than they like. I asked myself if political<br />

correctness stood in contradiction to a person’s,<br />

or rather a teenager’s conviction. Because<br />

in the end, teenagers will be teenagers and gossip<br />

about each other, have their own segregated<br />

group of friends and not tolerate certain behavior.<br />

And still, you can’t help feeling more free and<br />

respected as an individual. No matter whom<br />

you meet and what age group they belong to,<br />

people are open-minded and want to hear your<br />

story. In my eyes, the trip to San Francisco was<br />

a huge success and a great opportunity to step<br />

out of your comfort zone. I realized that experiences<br />

like these help you take notice of the world<br />

around you, form your personality, challenge<br />

your opinions and broaden your horizon. In the<br />

end it doesn’t matter where you go, as long as<br />

you go with your mind open and adventurous<br />

and your senses ready to be blown away.<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

27


Jahresbericht 2011/2012<br />

Kompetenzenwoche der ersten HMS-Klassen<br />

28<br />

Nicole Brockhaus-Soldenhoff,<br />

Schulleiterin HMS<br />

Seit dem Sommer 2012 führen wir wieder zwei<br />

neue HMS-Klassen an der <strong>Enge</strong> – in den drei<br />

Jahren Schulzeit werden die Schüler/innen<br />

all das erlernen, was sie für das Leben nach<br />

der Schule brauchen. Die Anforderungen sind<br />

hoch, soll doch die HMS den jungen Menschen<br />

ermöglichen,<br />

■<br />

■<br />

■<br />

sich als Individuen mit persönlichen<br />

Bedürfnissen und als Subjekte selbstständig<br />

im Leben entfalten zu können<br />

(Selbstkompetenz),<br />

sich als aktive Mitglieder in eine demokratische,<br />

kulturell und sprachlich<br />

pluralistische Gemeinschaft zu integrieren<br />

und als Bürger und Bürgerinnen<br />

verantwortungsvoll und aufgrund<br />

gemeinsamer Werte und Normen zu<br />

handeln (Sozialkompetenz),<br />

über Denk- und Lernfähigkeiten zu verfügen,<br />

die einen auf Problemlösungen<br />

ausgerichteten, zugleich intuitiven und<br />

analytisch-vernetzten Zugang zur Wirklichkeit<br />

ermöglichen und die Bereitschaft<br />

zu lebenslangem Lernen fördern<br />

(Denk- und Lernkompetenz),<br />

■<br />

sich eine Allgemeinbildung anzueignen,<br />

die zur persönlichen Entfaltung und<br />

zur Fähigkeit beiträgt, im sozialen und<br />

kulturellen Umfeld aktiv zu bestehen<br />

(kulturelle Kompetenz).<br />

In der Sternwoche im Herbst haben unsere<br />

HMS-Schüler/innen in unterschiedlichen Modulen<br />

die Gelegenheit erhalten, diese verschiedenen<br />

Kompetenzen zu üben und dabei auch<br />

noch fachliches Wissen zu ganz neuen Themen<br />

zu erwerben.<br />

Im Modul «Strafen in der Gesellschaft» erlebte<br />

die Klasse H1a einen Gerichtsfall und setzte<br />

sich mit gesellschaftlichen Vorstellungen über<br />

Gut und Böse und dem Ruf nach der Verantwortung<br />

des Staates (und damit dem Rechtssystem)<br />

auseinander. Die Klasse H1b untersuchte<br />

in dieser Zeit gemeinsam mit Vertretern von<br />

myclimate, wie viel graue Energie in unseren<br />

Produkten steckt, und beschäftigte sich mit<br />

der Frage, wie wir mit Ressourcen umgehen<br />

und wie viel Verantwortung wir für die nächste<br />

Generation übernehmen wollen. Nachmittags<br />

lernten die Schüler/innen im Modul «Business<br />

Knigge», einen nachhaltig guten Eindruck bei<br />

ihrem Gegenüber zu hinterlassen und sich nach<br />

gesellschaftlichen Normen angemessen zu benehmen.<br />

Im kulturellen Bereich erhielten die Klassen<br />

eine Einführung zum Thema «Musiktheater –<br />

von der Oper zum Musical» und erlebten in Percussions-<br />

oder Improvisationsworkshops oder<br />

dem Einstudieren kubanischer Rhythmen, wie<br />

Musik auf uns alle wirkt. Und um Wirkung ging<br />

es auch in den Modulen «Präsentation und Auftreten»<br />

und «Selbstwahrnehmung und Mobbing»,<br />

in denen sich alles um die Frage «Wer<br />

bin ich?» und damit auch um die Thematik der<br />

Selbst- und Fremdwahrnehmung drehte.<br />

Die Unterrichtseinheiten boten eine bunte Mischung,<br />

die ein spannendes und aktivierendes<br />

Programm für die Sternwoche der ersten HMS-<br />

Klassen lieferte – vielen Dank an alle Lehrer/<br />

innen für die Angebote und an die Schüler/innen<br />

dafür, dass sie sich auf ganz neue Themen<br />

eingelassen haben.


Projektwoche<br />

«Open Government Data»<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

André Golliez (itopia.ch) und<br />

Lukas Fässler (KEN / ETH)<br />

(Auszug aus dem Brief an die Hasler Stiftung)<br />

Wirtschaftliche, politische und persönliche<br />

Entscheidungen beruhen immer stärker auf der<br />

Verfügbarkeit und Interpretation von Daten.<br />

Der kritische und zielgerichtete Umgang mit<br />

einer explosionsartig wachsenden Datenmenge<br />

wird zur entscheidenden Kernkompetenz für<br />

Wirtschaftsfachleute, Politiker/innen, Wissenschaftler/innen,<br />

Bürger/innen und Konsumenten.<br />

Der offene Zugang zu den riesigen Datenbeständen<br />

der Verwaltung und des öffentlichen<br />

Sektors («Open Government Data», abgekürzt<br />

OGD) wird diesen Trend in den nächsten Jahren<br />

noch verstärken.<br />

Um die Schüler/innen auf diese Entwicklung<br />

vorzubereiten, hat die <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> vom<br />

1. bis 5. Oktober 2012 zum ersten Mal eine<br />

Projektwoche zum Thema «Open Government<br />

Data» durchgeführt.<br />

Im Rahmen dieser Projektwoche machten sich<br />

die Schüler/innen zuerst mit grundsätzlichen<br />

Aspekten wie dem Zugang und der Verfügbarkeit<br />

von offenen Daten, dem Wert dieser Daten<br />

und der Erschliessung von Information aus Rohdaten<br />

vertraut. Danach wurden sie detailliert<br />

in die Datenanalyse, Datenvisualisierung und<br />

Dateninterpretation eingeführt. Damit sich die<br />

Schüler selber aktiv am Unterricht beteiligen<br />

konnten, richteten sie auf ihrem Computer ihr<br />

eigenes Datenlabor ein. An konkreten Beispielen<br />

offener Daten (Luftdaten, Nährwertdaten,<br />

Erdbebendaten und sozioökonomischen Daten)<br />

lernten die Schüler in der ersten Wochenhälfte<br />

unter Einsatz zweier Tools (VisuLab und Excel),<br />

grosse Datenmengen zu visualisieren und zu<br />

interpretieren. In der zweiten Wochenhälfte bewiesen<br />

oder widerlegten die Schüler mit ihren<br />

neuen Datenanalyse-Fähigkeiten Hypothesen<br />

aus einem verfügbaren Themenbereich, die bewusst<br />

aus ganz unterschiedlichen Disziplinen<br />

stammten (Jugendstrafurteile, Städtevergleiche,<br />

Tourismus, Verkehr, Arbeitskosten, Energieverbrauch<br />

und Preisniveau). Zum Abschluss<br />

der Woche erstellten die Schüler aus den Ergebnissen<br />

der Datenanalyse in Zweiergruppen ein<br />

Daten-Poster und präsentierten dieses in einer<br />

öffentlichen Session.<br />

Ziel der Woche war es, den Umgang mit grossen<br />

Datenmengen zu schulen, das Bewusstsein<br />

für ihren Wert zu erhöhen und die Schüler dahingehend<br />

zu sensibilisieren, zukünftig eigene<br />

Aussagen mit Rohdaten zu bekräftigen. Nicht<br />

jeder Schlagzeile oder Statistik Glauben zu<br />

schenken, sondern diese kritisch durch das Heranziehen<br />

von Rohdaten zu hinterfragen, war<br />

ebenfalls Teil des vermittelten Lehrinhaltes.<br />

29


Jahresbericht 2011/2012<br />

Unter Wasser vor Giglio<br />

Projektwoche vom 29.09–05.10.2012<br />

30<br />

Projektteam Giglio<br />

Am Samstag, dem 29. September, trafen wir<br />

uns um 07:00 Uhr früh am Hauptbahnhof Zürich.<br />

Wir fuhren mit dem Zug acht Stunden bis<br />

nach Orbetello, wo uns bereits mediterran angenehmes<br />

Wetter erwartete. Auf der einstündigen<br />

Fahrt mit der Fähre nach Giglio schauten<br />

wir auf die gekenterte Costa Concordia, welch<br />

ein Anblick!<br />

Am Sonntag hatten wir unsere erste Lektion<br />

in Meeresbiologie, leider schon um 09:00 Uhr<br />

in der Früh. Wir lernten verschiedene ökologische<br />

Fachbegriffe und erfuhren einiges über die<br />

marinen Lebensräume. Nach dem Mittagessen<br />

wurden wir im Umgang mit unserer Taucherausrüstung<br />

instruiert und gingen anschliessend<br />

eine halbe Stunde schnorcheln.<br />

Am Montag begann der Unterricht mit der Einführung<br />

in das Thema «Hartboden» – wir lernten<br />

Fachliches zur Welt, wie sie sich uns unter<br />

Wasser präsentiert. In der anschliessenden<br />

Vertiefung des Stoffes betrachteten wir verschiedenste<br />

Organismen näher, die im Küstengewässer<br />

vorkommen, und versuchten, diese zu<br />

bestimmen. Am Nachmittag begaben wir uns in<br />

eine Bucht, um das Theoretische vom Vormittag<br />

in der Natur erleben zu können. Die Wachsrose,<br />

die zum Tierstamm der Nesseltiere gehört, ist<br />

auf dem Bild schön zu erkennen. Dieser Tierstock<br />

ist mit den Korallen verwandt.<br />

Am Dienstag wurden wir erneut beeindruckt<br />

von der Unterwasserwelt. Wir behandelten das<br />

Thema «Sedimentboden» und gelangten zu vielen<br />

neuen Einsichten. Den Nachmittag durften<br />

wir selber gestalten. Eine Schnorchelexkursion<br />

stand am Mittwoch auf dem Programm. Das<br />

Eintauchen in das doch bereits kalte Wasser forderte<br />

eine gewisse Überwindung. Dafür wurden<br />

wir mit einer eindrucksvollen Erfahrung<br />

unter Wasser belohnt und durften die an den<br />

vergangenen Tagen besprochenen Lebensräume<br />

hautnah erleben.<br />

Am Nachmittag konnten wir uns wieder aufwärmen<br />

– wir wanderten in der prallen Sonne<br />

ganze 40 Minuten ins Castello von Giglio. Die<br />

hausgemachten Gelati, die wir im alten Gemäuer<br />

genossen, belohnten uns für die Strapazen<br />

des Aufstiegs.<br />

Am nächsten Morgen befassten wir uns im Unterricht<br />

mit dem Plankton, und wir lernten, dass<br />

Schwebeteilchen die Grundlage allen Lebens<br />

der Meere sind. Am Nachmittag besuchten wir<br />

einen Tauchschnupperkurs und bekamen in einigen<br />

Sätzen das Wichtigste an Theorie zu hören,<br />

worauf wir uns ins Wasser stürzten. Nach<br />

dieser Erfahrung hiess es dann zuerst einmal:<br />

putzen, schrubben und zusammenpacken!<br />

Am Abend erwartete uns ein sensationelles<br />

Dinner beim Italiener «Da Tony». Die anschliessende<br />

Nacht war kurz, denn die Rückreise traten<br />

wir bereits um 05.00 Uhr morgens bei der<br />

Busstation an. Wieder nahmen wir die Fähre,<br />

doch dieses Mal schien die Costa Concordia weniger<br />

Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.<br />

Ciao sali, Giglio gfallt üs<br />

allne, liäbi Grüässli vo<br />

de Meeresbiologä vo dä<br />

drittä Gymiklassä!


Umwelteinsatz in der Nähe von<br />

Tiefencastel (Klasse A2a)<br />

Lita Hubatka (Französisch)<br />

Für die A2a stand in der letzten Woche vor den<br />

Herbstferien der Umwelteinsatz an. Es verschlug<br />

uns in den Parc Ela, mitten in die Berglandschaft<br />

der Pässe Albula, Julier und Septimer, genauer<br />

in die Berggemeinde Mon. Diese befindet sich<br />

oberhalb von Tiefencastel im Bezirk Alvaschein,<br />

hat 95 Einwohner und die Amtssprache ist Romanisch.<br />

Auf einer Postkarte, die wir zur Information<br />

erhielten, war unsere Unterkunft, ein<br />

altes Schulhaus, gleich am Dorfrand zu sehen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler, gewöhnt an das<br />

Leben in oder nahe einer kleinen Grossstadt, waren<br />

fasziniert von der Vorstellung, eine Woche<br />

an einem Ort zu verbringen, der als kleiner und<br />

abgelegener Punkt auf der Landkarte erscheint.<br />

Wir wussten: Der Aufenthalt in Mon würde uns<br />

nicht nur die Gelegenheit bieten, im Rahmen des<br />

Akzents «Nachhaltigkeit» einen Umwelteinsatz<br />

zu leisten, sondern ebenso eine Begegnung mit<br />

komplett anderen Lebensrealitäten ermöglichen,<br />

und das gerade mal 150 km von Zürich entfernt.<br />

Lange blieb offen, was uns in Mon genau erwarten<br />

würde – Weidenpflege oder Heckenpflege<br />

wurden erwähnt, aber was diese Aufgaben genau<br />

mit sich bringen sollten, war uns nicht ganz<br />

klar. Herr Gantenbein vom Verein Parc Ela liess<br />

mit der Aufklärung jedoch nicht lange auf sich<br />

warten. Kurz nach unserer Ankunft wurden<br />

wir auf dem ehemaligen Pausenplatz von Mon<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

31


Jahresbericht 2011/2012<br />

32<br />

versammelt und über die anstehenden Arbeiten<br />

informiert. Zusammen mit Daniel und Leo, zwei<br />

Landwirten aus Mon, sollten wir gefällte Bäume<br />

zerkleinern und wegräumen, damit wieder Platz<br />

für Weiden und Moor frei wird. Schnell wurde<br />

klar, dass unsere Arbeit in zweifacher Hinsicht<br />

nützlich war: Einerseits legt der Verein Parc Ela<br />

viel Wert auf den Erhalt der Artenvielfalt, weshalb<br />

es wichtig ist, Moore als Lebensräume für<br />

seltene und bedrohte Tierarten zu schützen. Andererseits<br />

sind die Landwirte daran interessiert,<br />

die Verwaldung ihrer Weiden zu verhindern.<br />

Mit zwei «Maschinen», wie Daniel und Leo sie<br />

nannten, wurden wir sodann zur Weide gebracht.<br />

Der Hang, an dem wir arbeiten mussten,<br />

sah überschaubar aus, und wir stellten uns<br />

auf eine ruhige sonnige Woche in den Bergen<br />

ein. Spätestens als Daniel uns aber verkündete,<br />

dass das Reinigen der Weide nicht etwa unser<br />

Wochen-, sondern unser Tagesziel sei, mussten<br />

wir der Realität ins Auge sehen – die Woche<br />

sollte kein Zuckerschlecken werden. Es wurde<br />

von uns nicht nur vollster körperlicher Einsatz<br />

erwartet, sondern auch Selbstständigkeit während<br />

der Arbeit – wir hatten zu erkennen, wenn<br />

etwas gemacht werden sollte, mussten wir anpacken,<br />

wo Hilfe gebraucht wurde. Einigen von<br />

uns setzte dies besonders an den ersten Tagen<br />

zu, wir sehnten uns nach ausgedehnten Pausen.<br />

Daneben sahen wir, wie der Lehrling von Daniel<br />

die Arbeit viermal so schnell wie wir Städter<br />

erledigte und der alte Vater von Daniel scheinbar<br />

unermüdlich Äste schleppte. Spätestens da<br />

packte uns der Wille, die Arbeit gut zu machen<br />

und tatsächlich eine Hilfe für die Landwirte zu<br />

sein. Wir gewöhnten uns zum Glück nach dem<br />

ersten Muskelkater an die Arbeit und lernten<br />

uns an steilen Hängen zu bewegen, Arbeitskraft<br />

aufzuteilen und uns möglichst effizient zu organisieren.<br />

Nebenbei erweiterten wir auch unseren Städterwortschatz<br />

(z.B. mit «Mädli») und übten uns in<br />

der interdialektalen Verständigung. Unser Einsatz<br />

wurde von unterhaltsamen Kaffeekränzchen,<br />

Inputs zur Region und von Begegnungen<br />

mit Kühen immer wieder aufgelockert und war<br />

so nicht nur Anstrengung, sondern dann und<br />

wann auch Vergnügen.<br />

Dennoch waren wir alle auch sehr froh um unseren<br />

freien Nachmittag am Mittwoch: Viele nutzten<br />

die Zeit, um zu schlafen und um neue Kräfte für<br />

die letzten zwei Tage und die Abendprogramme zu<br />

sammeln. Andere wagten den Weg nach Tiefencastel<br />

oder vertrieben sich die Zeit in Savognin. Am<br />

Abend trafen wir uns dann jeweils zum gemeinsamen<br />

Abendessen. Die vier Kochgruppen liessen<br />

sich jeden Tag ein neues Überraschungsmenu einfallen<br />

– Schwarma-, Spätzli-, Taco- und Thaicurry-<br />

Gerichte versorgten uns mit genug Energie, damit<br />

wir auch nach etwas kürzeren Nächten noch fit auf<br />

der Weide zu stehen vermochten.<br />

Vor und nach dem Abendessen bot uns das Haus,<br />

ein altes Schulgebäude, genügend Möglichkeiten,<br />

die Zeit zu vertreiben, sofern wir nicht todmüde<br />

ins Bett fielen. So unterhielten wir uns mit<br />

Ping-Pong, Pokern, Gesellschaftsspielen, mit<br />

der Championsleague, in langen Gesprächen<br />

draussen in der Kälte auf dem Pausenplatz oder<br />

drinnen bei einer Tasse Tee oder verweilten einfach<br />

im Zimmer und assen Süssigkeiten ...<br />

Die Woche war in vielerlei Hinsicht ein voller Erfolg.<br />

Wir räumten alle Äste weg und die Weide<br />

war bereit für den Winter. Auf die leergeräumten<br />

Hänge zu blicken, gab uns ein gutes Gefühl<br />

und machte die Frage nach dem Sinn der Arbeit,<br />

die in schwachen Momenten doch immer wieder<br />

aufgetaucht und unbeantwortet geblieben<br />

war, unwichtig. Zum Abschied und als Dankeschön<br />

luden uns Daniel und Leo zum Grillieren<br />

und Kuchenessen auf den Hof ein.<br />

Das tägliche Zusammensein, das gemeinsame<br />

Arbeiten und Kochen, die viele Zeit fernab von<br />

unserem Schulalltag gaben uns allen, den Schülerinnen<br />

und Schülern wie auch den begleitenden<br />

Lehrpersonen, die Gelegenheit, uns besser<br />

und anders kennenzulernen. Wir arbeiteten alle<br />

zusammen, stets in veränderten Konstellationen<br />

und waren immer wieder gezwungen, in der jeweiligen<br />

Gruppe eine neue Rolle einzunehmen.<br />

Dynamiken, die den Alltag in der Klasse geprägt<br />

hatten, lösten sich auf und schafften Platz für<br />

neue. Dies war mit Sicherheit eine nachhaltige Erfahrung,<br />

die auch, wie sich später zeigte, das Zusammensein<br />

im Schulalltag beeinflussen sollte.


Technikwoche 2012<br />

Faszination Technik<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

Urs Strässle (Deutsch)<br />

Erstmals fand an der KEN eine Technikwoche<br />

statt. Rund 300 Schülerinnen und Schüler aus<br />

den 13 ersten Klassen hatten in der letzten<br />

Schulwoche vor den Herbstferien die Gelegenheit,<br />

sich von der Allgegenwart technischen<br />

Wissens und dessen praktischen Anwendungen<br />

zu überzeugen.<br />

Dem Technikwoche-Team der KEN gelang es, ein<br />

Programm zusammenzustellen, das sehr viele<br />

Facetten gegenwärtiger Ingenieurskunst integrierte.<br />

Dabei konnte es auf die Hilfe der 1987<br />

durch 10 Unternehmen verschiedener Branchen<br />

gegründeten Organisation Ing.CH zählen, die<br />

sich die Lobbyarbeit im Dienste der Technik auf<br />

ihre Fahnen geschrieben hat. Der Verein will<br />

insbesondere die Jugend für die zentrale Bedeutung<br />

der Technik in allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen sensibilisieren und so zum einen das<br />

Technikverständnis fördern und zum anderen<br />

zur Ingenieursausbildung animieren.<br />

Das Angebot der Technikwoche umfasste vier<br />

Exkursionen, vier Workshops sowie sechs Firmenbesuche.<br />

So erhielten die Schülerinnen<br />

und Schüler im Laufe der Woche einen Einblick<br />

in so unterschiedliche Bereiche wie die Energiegewinnung<br />

durch Wasserkraft, die Energieumwandlung<br />

durch Motoren, den Bau von<br />

Brücken, Robotern sowie von Gas- und Dampfturbinen,<br />

die Biotechnologie und digitale Speichertechnologie.<br />

Medial begleitet wurde die Woche von einer<br />

zwölfköpfigen Gruppe von Schülerinnen und<br />

Schülern aus drei dritten Klassen. Sie schwärmten<br />

als Reporter in Zweiergruppen mit Fotoapparat<br />

und dem geschärften Auge für das<br />

Wesentliche aus, das sie anschliessend in der<br />

Form einer Kurzreportage zu Papier brachten.<br />

Leider konnten nicht alle Veranstaltungen des<br />

nahrhaften Programms abgedeckt werden. Die<br />

Eindrücke, welche die von Urs Bigler und Urs<br />

Strässle geleitete Mediengruppe gesammelt hat,<br />

sind auf den folgenden Seiten wiedergegeben.<br />

33


Jahresbericht 2011/2012<br />

Workshop Brückenbau<br />

Brücken, Teamwork und Strategien<br />

Bild: Dilara Emurli und Marija Milutinovic (N3a)<br />

34<br />

Dilara Emurli und Marija Milutinovic (N3a)<br />

«Eva besitzt eineinhalbmal mehr Äpfel als<br />

ihr Bruder Hans. Wenn beide je einen essen<br />

und Eva gleichzeitig Hans und ihrer kleinen<br />

Schwester je einen schenkt, haben beide<br />

gleich viele Äpfel. Wie viele Äpfel hatte Eva am<br />

Anfang?»<br />

Mit diesem Einstieg eröffnet der Bauingenieur<br />

Michael Dillo das Modul Brückenbau am<br />

Dienstagmorgen. Er will den Schüler/innen<br />

zeigen, dass man mit verschiedenen Techniken<br />

– dazu gehören zum Beispiel das Raten,<br />

das Erstellen von Diagrammen oder das Formulieren<br />

von mathematischen Gleichungen –<br />

zu Lösungen kommen kann. Seine Ratschläge<br />

sollen ihnen eine Stunde später beim eigenen<br />

Brückenbau helfen und die Arbeit beschleunigen.<br />

Wir sitzen mit den Klassen W1a und W1e<br />

im Hörsaal 111 der KEN.<br />

Wir erfahren unter anderem, dass die ersten<br />

Brücken der Menschheit Balkenbrücken aus<br />

Holz oder Stein waren, und wir lernen, dass<br />

die Römer komplexere Bauwerke konstruierten,<br />

die sich Bogenbrücken nennen und uns<br />

bis heute erhalten geblieben sind. Mit der<br />

Industrialisierung im 18. Jahrhundert kam<br />

Schub in den Brückenbau – immer mehr Waren<br />

mussten befördert werden, und die Nachfrage<br />

nach direkten Transportwegen wuchs.<br />

In London entstanden die ersten Brücken aus<br />

Eisen- und Stahlkonstruktionen, die sich als<br />

viel tragfähiger und stabiler erwiesen.<br />

Teamarbeit über alles<br />

Der Vortrag geht nach einer halben Stunde<br />

zu Ende. Nun werden Gruppen durch zufälliges<br />

Ziehen von verschieden farbigen Kugeln<br />

gebildet.<br />

Handwerkliches Geschick ist jetzt gefragt,<br />

ebenso Teamgeist, wie Michael Dillo betont.<br />

Letzteres scheint ein Knackpunkt für die eine<br />

oder andere Gruppe zu sein. Doch irgendwann<br />

schreiten alle auf ihre Weise zur Tat:<br />

Während die einen voller Ideen einfach mal<br />

drauflos stürmen, investieren andere Gruppen<br />

viel Zeit in die Planung, die ihnen die Arbeit<br />

erleichtern sollte.<br />

Etwa um elf Uhr versammeln sich wieder<br />

alle im Hörsaal 111. Michael Dillo erläutert<br />

Fachbegriffe des Brückenbaus, spricht über<br />

die allfälligen Konstruktionstücken und veranschaulicht<br />

das Gesagte mit einem Video.<br />

In diesem wird eine im Sturm schwankende<br />

Brücke gezeigt, die sich wie ein Gummiband<br />

verformt und auf der ein Auto hin- und herschwingt.<br />

Es ist dies keine simple Animation.<br />

Der Film gibt eine Katastrophe wieder,<br />

die sich in England wirklich ereignete. Der<br />

Grund war die Instabilität der Fahrbahn, die


Bild: Dilara Emurli und Marija Milutinovic (N3a)<br />

schlicht zu dünn gebaut worden war.<br />

Erneut betont Michael Dillo den Stellenwert<br />

des Teamworks, der kreativen<br />

Ideen und der Freude am gemeinsamen<br />

Tüfteln. Nach den Erfahrungen am Morgen<br />

sind dies für die Schüler/innen nicht<br />

bloss Worthülsen.<br />

Siegerinnen halten etwas aus<br />

Nach der Mittagspause geht das Programm<br />

um 13.00 Uhr weiter – die Schüler/innen<br />

haben Zeit, ihre Brücken fertigzustellen<br />

und sich auf die Präsentation<br />

ihrer Konstrukte vorzubereiten: Die letzten<br />

zugeschnittenen Kunststoffplatten<br />

werden aufeinandergeklebt, die Stangen,<br />

die als Pfeiler dienen, werden verankert,<br />

mit Schnüren befestigt, mit buntem<br />

Papier geschmückt und mit Filzstiften<br />

werden Schriftzüge aufgetragen. Dann<br />

endlich ist das Bauwerk bereit für die kritischen<br />

Augen der Jury.<br />

Die Kriterien, nach denen die selbstgebauten<br />

Brücken bewertet werden, sind: 1. Stabilität,<br />

2. Ästhetik, 3. Teamarbeit und 4.<br />

Präsentation. Den Preis holt eine Brücke,<br />

die über 40 kg an Wasserkanistern aushält<br />

und die auch ästhetisch überzeugt. Der<br />

Belastungstest ist es denn auch, der nicht<br />

nur die Bauwerke unter Stress setzt – es<br />

ist für manche ein qualvoller Augenblick,<br />

mitansehen zu müssen, wie sich ihre stundenlange<br />

Arbeit verbiegt und schliesslich<br />

zusammenkracht.<br />

Allen bietet das Modul Brückenbau viele<br />

neue Einsichten und sicher eine gehörige<br />

Portion Spass – es ist ein Unterrichtsgefäss,<br />

das vielen in Erinnerung bleiben<br />

wird. Was es noch zu tun gilt, ist, aufzuräumen<br />

und die Schultasche zu packen.<br />

IBM – das Industrieforschungszentrum<br />

der Welt<br />

Kleiner, schneller, effizienter<br />

Giulia Corbelli und Valeska Pedrett (N3c)<br />

«Wir werden jetzt amerikanisches Territorium<br />

betreten.» Das sind die Worte von Olivier Burri,<br />

als wir uns dem Areal der IBM in Rüschlikon<br />

nähern, und wir fragen uns, was auf uns<br />

zukommt. Nachdem wir an der Rezeption von<br />

Nicole Strachowski, die für die Pressestelle<br />

des Forschungslabors zuständig ist, herzlich<br />

begrüsst worden sind, folgen wir ihr auf einem<br />

kleinen Verbindungsweg in ein Nebengebäude.<br />

Dort erhalten wir gleich einige Impressionen<br />

von der technologischen Entwicklung im Informatikbereich.<br />

Dann betreten wir den Konferenzraum,<br />

in dem sicherlich schon viele tolle<br />

Ideen vorgestellt worden sind. Köstliche Schokolade<br />

und Getränke erwarten uns hier. Wir<br />

fühlen uns willkommen, und Nicole Strachowski<br />

beginnt mit ihrem Vortrag.<br />

Die IBM (International Business Machines Corporation)<br />

ist eine der weltweit führenden Unternehmungen<br />

für Hardware, Software und<br />

Dienstleistungen im IT-Bereich sowie eine der<br />

grössten Beratungsunternehmungen. Sie hat<br />

433 000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt, von<br />

denen 400 in Zürich arbeiten. Von mittlerweile<br />

12 Forschungszentren war Zürich der erste Ableger<br />

ausserhalb der USA. Die IBM entwickelt<br />

massgeschneiderte Software für ihre Kunden<br />

und wartet die Rechenzentren für andere Firmen,<br />

was 57% des Gesamteinkommens ausmacht.<br />

Diese Wartungsarbeiten sind sehr zeitaufwändig<br />

und erfordern deshalb auch viele<br />

Mitarbeiter. 18% des Einkommens ergeben sich<br />

aus dem Verkauf von Hardware, insbesondere<br />

aus dem Vertrieb grosser Speicher auf möglichst<br />

kleinen Karten. Auf diesem Gebiet forscht<br />

die IBM am intensivsten und versucht, langfristig<br />

wirksame und innovative Konzepte zu<br />

formulieren und umzusetzen. Die Entwicklung<br />

von Software ist ein zweites Tätigkeitsfeld der<br />

IBM. Hierbei geht es um Sicherheitssoftware,<br />

Betriebssoftware etc. In diesem Bereich werden<br />

23% der Gesamteinnahmen erwirtschaftet.<br />

In Anbetracht dieser breit diversifizierten Aktivitäten<br />

des Konzerns wird verständlich, warum<br />

die IBM Arbeitskräfte aus ganz unterschiedlichen<br />

Tätigkeitsfeldern beschäftigt. In den Forschungszentren<br />

arbeiten u.a. Physiker, Mathematiker,<br />

Materialwissenschaftler etc.<br />

Nachdem Nicole Strachowski ihr Firmenporträt<br />

beendet hat, betreten zwei junge Angestellte<br />

den Raum und stellen sich vor. Sie sind zwei von<br />

weltweit 3000 Wissenschaftlern, die für die IBM<br />

arbeiten. Der gebürtige Däne Kirsten Moselund<br />

bringt uns das Thema der Nanotechnologie näher,<br />

Mark Stoecklin erzählt uns von der Cyber Security<br />

und gibt uns Tipps. Bei Kaffee und Kuchen<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

35


Jahresbericht 2011/2012<br />

Bilder: Giulia Corbelli (N3c), Valeska Pedrett (N3c)<br />

36<br />

erhalten wir anschliessend die Möglichkeit, den<br />

Wissenschaftlern mehr Fragen zu stellen.<br />

Nanotechnologie und Energieeffizienz<br />

Seit 2011 forscht die IBM in Zusammenarbeit<br />

mit der ETH Zürich in einem speziell angefertigten<br />

Labor an der Nanotechnologie, die ein<br />

Schwerpunkt der Forschungsarbeit in Zürich<br />

darstellt. Von welchem Interesse die Nanotechnologie<br />

für die gegenwärtige Forschung ist,<br />

lässt sich auch ermessen an zwei nacheinander<br />

in diesem Bereich vergebenen Nobelpreisen: einem<br />

ersten im Jahre 1986 für die Entwicklung<br />

des Wassertunnelmikroskops und 1987 für Entdeckungen<br />

auf dem Gebiet der Hochtemperatursupraleitung.<br />

Das Wassertunnelmikroskop<br />

ermöglicht es, kleinste Atome im Nanometerbereich<br />

sichtbar zu machen. Die Hochtemperatursupraleitung<br />

besteht aus keramischen Materialien,<br />

die den Strom ohne Energieverlust leiten.<br />

Der IBM sind aber noch weitere technische<br />

Fortschritte zu verdanken wie zum Beispiel die<br />

Chipkühlung, bei der Chips, die zehnmal heisser<br />

werden können als eine gewöhnliche Kochplatte,<br />

mit heissem Wasser gekühlt werden. Bei<br />

konventioneller Kühlung mit Luft wird 50% der<br />

Gesamtenergie dafür aufgewendet, während<br />

man den Energieverbrauch bei der Chipkühlung<br />

mit Wasser um 40% verringern kann und<br />

somit letztlich auch den CO2-Ausstoss um 80%<br />

senkt. Das heisse Wasser wird durch Zirkulation<br />

zusätzlich zum Heizen des Hauses verwendet:<br />

Heizen durch Kühlen – eine geniale Idee. Auch<br />

die Forschung zur Optimierung der Durchflussgeschwindigkeit<br />

von Elektronen trägt zu einer<br />

höheren Energieeffizienz bei: Man will damit<br />

erreichen, dass Geräte auch im Standby-Modus<br />

keine Energie verbrauchen.<br />

Maria Soimu führt uns schliesslich in den praktischen<br />

Teil der IBM-Forschungsarbeit ein. Sie<br />

präsentiert uns die neuesten Entwicklungen von<br />

Apps oder Programmen auf Computern. Unter anderem<br />

zeigt sie uns ein Übersetzungsprogramm,<br />

das von den Chinesen im Zusammenhang mit<br />

den Olympischen Spielen 2008 entwickelt wurde<br />

und dem Ziel diente, die Kommunikation im<br />

olympischen Babylon zu erleichtern. Dies ist nur<br />

eines aus einer ganzen Reihe von spannenden<br />

Programmen, die uns erlauben, einen Blick in die<br />

Zukunft zu werfen.<br />

Nachdem Maria Soimu ihre Präsentation beendet<br />

hat, verlassen wir das «amerikanische Territorium»<br />

wieder. Ein aufschlussreicher Nachmittag<br />

geht zu Ende, an dem uns klar geworden ist,<br />

dass Forschung nie zu einem Abschluss kommen<br />

wird.<br />

Bild: Urs Bigler, Grundwasserwerk Hardhof


Bild: Urs Bigler<br />

Das Wasserkraftwerk Höngg<br />

Wussten Sie, dass es Fische gibt, die eine eigene Treppe besitzen und sogar<br />

benutzen können? Oder dass man mit einem Stepper Strom erzeugen kann?<br />

Wir auch nicht. Das und mehr haben wir beim Besuch des Wasserkraftwerks in<br />

Höngg erfahren.<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

Albert Timirsultanov (N3a) und<br />

Catherine Decorvet (N3a)<br />

Ein kleiner Einblick in die<br />

Stromproduktion mit Wasserkraft<br />

Die Schüler der ersten Klasse sind aufgeregt,<br />

denn heute haben sie ihren ersten Ausflug in der<br />

Projektwoche. Der Weg führt sie zum Wasserkraftwerk<br />

Höngg, zusammen mit den Lehrpersonen,<br />

die mit ein bisschen Verspätung eintreffen.<br />

Endlich können wir unsere Besichtigung<br />

starten, und ein Mann mit fröhlicher Stimme<br />

und einer Brille stellt sich uns als Martin Fricker<br />

vor, der als Ingenieur arbeitet. Schnell bringt er<br />

die quirlige Meute unter Kontrolle, und gebannt<br />

lauschen alle seinen Worten.<br />

Das EWZ-Wasserkraftwerk Höngg produziert aus<br />

Limmatwasser Ökostrom, der dank Fischtreppe,<br />

ausreichender Restwassermenge und naturnaher<br />

Ufergestaltung naturemade star-zertifiziert<br />

ist. Das Kraftwerk wurde einst als private Anlage<br />

zur Stromversorgung der Werdmühle gebaut.<br />

1973 ging es in den Besitz der Stadt Zürich über.<br />

Mit einer umfangreichen Sanierung modernisierte<br />

das EWZ die Anlage, womit auch die<br />

Stromproduktion verdoppelt werden konnte.<br />

Trotz Strom gegen den Strom<br />

24 Schüler/innen und eine Lehrerin quetschen<br />

sich in einen Lift. Gespannt warten wir, bis er<br />

losfährt. Dann die Überraschung: Wir selbst<br />

müssen mit Hilfe unserer Beinmuskeln den Lift<br />

mit Energie versorgen. Zwölf Schüler/innen<br />

müssen gleichzeitig auf dem Stepper trampen,<br />

damit sich der Lift in Bewegung setzt. Voller<br />

Enthusiasmus beginnen die Mädchen und Knaben<br />

loszustampfen. Nur wenige bemerken im<br />

Übereifer, dass sich der Lift keinen Millimeter<br />

bewegt und sie hereingelegt werden. Lediglich<br />

die Türen auf der anderen Seite gehen auf, aber<br />

das versetzt der guten Laune der Schüler/innen<br />

keinen Dämpfer.<br />

Nach einem Kurzfilm über das Thema «Elektrizität<br />

in der Natur und ihre Auswirkungen» erlaubt<br />

uns Martin Fricker, die Fischtreppe genauer<br />

anzuschauen. Diese ermöglicht es den Fischen,<br />

auf die andere Seite der Stauwehre zu gelangen.<br />

Um diese Fischtreppe besichtigen zu können,<br />

muss man über eine Leiter in einen engen Gang<br />

hinuntersteigen. Natürlich lassen sich das die<br />

abenteuerlustigen Gymnasiasten nicht entgehen<br />

und klettern in den dunklen, engen Gang<br />

hinunter, auch wenn einige offensichtlich unter<br />

Platzangst leiden. Dem von unten erschallenden<br />

Gekreische nach zu schliessen, müsste man annehmen,<br />

dass es im feuchten Gang von Spinnen<br />

und Ratten nur so wimmelt. Gleichwohl finden<br />

die «todesmutigen» Erklässler/innen wieder<br />

den Weg zurück ans Tageslicht. Natürlich sind<br />

nach diesen prägenden Erlebnissen unsere Spei-<br />

37


Jahresbericht 2011/2012<br />

38<br />

cher leer und müssen wieder aufgefüllt werden.<br />

Dazu stellt uns das EWZ Käsesandwiches und<br />

Apfelsaft zur Verfügung. Wie junge Wölfe stürzen<br />

sich alle, Lehrer inklusive, auf die Gratisverpflegung.<br />

Mit gefüllten Energiespeichern folgen<br />

wir Frickers Präsentation. Er zeigt spielerisch,<br />

wie Energie in Elektrizität umgewandelt werden<br />

kann. Ein Schüler steigt auf ein Fahrrad und<br />

beginnt zu treten. Durch die Bewegung erzeugt<br />

er Energie, die eine Lampe zum Glühen bringt.<br />

Während die einen voller Begeisterung Strom<br />

erzeugen, setzen andere feinstofflichere Arten<br />

von Energie um: Sie spielen Memory oder beschäftigen<br />

sich aktiv am Mobiltelefon.<br />

Wir kommen zum Schluss unserer spannenden<br />

Führung und Herr Martin Fricker belohnt uns<br />

mit einem kleinen Präsent, einem orangefarbenen<br />

Plastikfisch zum Aufblasen. Auch dieses<br />

Geschenk animiert zur Freisetzung von Energie<br />

– in Form von Schlägen auf den Kopf des jeweiligen<br />

Mitschülers.<br />

Bild: Urs Bigler, Grundwasserwerk Hardhof


Bild: Virginia Dominguez (N3b) und<br />

Teresa Hug Alonso (W3a)<br />

Modul Motoren:<br />

was uns an- und umtreibt<br />

Virginia Dominguez (N3b) und<br />

Teresa Hug Alonso (W3a)<br />

Wir stehen vor dem Zimmer N24 im Chemietrakt<br />

neben einer Gruppe Erstklässler/innen,<br />

die mit ihrem Dessert beschäftigt sind oder<br />

zappelig auf die Türöffnung warten. Mit neugierigen,<br />

teils kritischen Blicken mustern sie<br />

uns und scheinen sich zu fragen, ob wir uns<br />

verirrt hätten.<br />

Wir stellen uns als Journalistinnen der Mediengruppe<br />

vor und fragen sie, ob wir sie<br />

fotografieren und die Bilder im kenzeichen<br />

veröffentlichen dürften. Wir nehmen ein verhaltenes<br />

Kopfnicken hier und da wahr, was<br />

wir als Zustimmung werten.<br />

Endlich öffnet sich die Tür und die zuständigen<br />

Lehrer, Martin Buschbeck (Mathematik<br />

und Physik) und Sonja Rüegg Stammbach<br />

(Chemie) begrüssen uns. Das Modul beginnt.<br />

Der Schwerpunkt der ersten Stunde liegt in<br />

der Vermittlung der Theorie. Es werden verschiedene<br />

Arten der Energie und deren Energiewandler<br />

besprochen, deshalb der Name<br />

«Modul: Motoren». Mechanische, elektrische,<br />

thermische, chemische Energie sowie jene der<br />

Strahlung, ebenso Elektro-, Diesel- und Ottomotoren<br />

kommen zur Sprache. Die Absicht der<br />

Kursleiter ist es, in den Schüler/innen ein Bewusstsein<br />

zu schaffen für die verschiedenen<br />

Energieformen – und wie sich diese dank den<br />

Motoren umwandeln lassen.<br />

Mit dem frisch getankten Wissen der Theoriestunde<br />

wird die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt<br />

und in Zweier- und Dreierteams sind<br />

die Schüler/innen nun mit individuellen Aufgaben<br />

auf sich allein gestellt: Sie heizen unter<br />

anderem eine Dampfmaschine ein, bedienen<br />

einen Verbrennungs- bzw. Strahlungsmotor<br />

und bauen einen Elektromotor.<br />

Physik oder Liebe?<br />

Ein weiteres beliebtes Experiment ist das sogenannte<br />

Liebesthermometer. Es gleicht einer<br />

Sanduhr, ist allerdings gefüllt mit einer<br />

Flüssigkeit. Wird die Temperatur erhöht,<br />

entweicht die Flüssigkeit in die entgegengesetzte<br />

Richtung. Wir beobachten die Schüler<br />

dabei, wie sie konzentriert ihre Hände um das<br />

Thermometer klammern und sich mit ernsten<br />

Gesichtern um eine Reaktion bemühen, die jedoch<br />

schwach ausfällt.<br />

Der Reiz, das Experiment selber auszuprobieren,<br />

ist beträchtlich. Sobald wir das Thermometer<br />

in unseren Händen halten, fängt die<br />

Flüssigkeit an, wie verrückt zu brodeln. Alle<br />

staunen und fragen sich, wieso ausgerechnet<br />

wir Anlass zu einer solch starken Reaktion geben.<br />

Heisst das etwa, wir haben mehr Liebe in<br />

uns? Das Rätsel bleibt ungelöst.<br />

Auch wenn modernste Technik – in Form eines<br />

Smartphones – unter dem Tisch gerne mal ablenkt,<br />

so scheint es, dass der Nachmittag für die<br />

meisten ein Erfolg ist. Die Schüler/innen arbei-<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

39


Jahresbericht 2011/2012<br />

ten fleissig an den verteilten Arbeitsblättern und<br />

bereiten sich in Gruppen auf die Präsentationen<br />

vor. Auch unser Wissen wird beansprucht: Wir<br />

werden z.B. nach der Bedeutung des Wirkungsgrades<br />

befragt, was uns einen Augenblick in<br />

Verlegenheit bringt, bis wir eine befriedigende<br />

Antwort finden.<br />

Workshop Robotik:<br />

Die Entwicklung des Roboters<br />

Vom Gymnasiasten zum Ingenieur<br />

40<br />

Zündende Ideen<br />

Die Glocken läuten, die Drei-Uhr-Pause beginnt.<br />

Wir gehen nach draussen, um ein bisschen frische<br />

Luft und einen freien Kopf zu bekommen.<br />

Wegen der kurz vorher gezündeten Tischbombe<br />

ist es im Zimmer ziemlich stickig geworden,<br />

doch dieses Experiment scheint allen am besten<br />

gefallen zu haben. Vielleicht, weil es die Erinnerung<br />

an frühere Kindergeburtstage geweckt<br />

und ihnen Süssigkeiten (die vorher im Raum<br />

herumgespickt sind) beschert hat. Leider reicht<br />

die Schokolade nicht und wir gehen leer aus.<br />

20 Minuten sind verstrichen, wir sind erfrischt.<br />

Weiter geht es im Laborraum, wohin wir die<br />

andere Halbklasse begleiten. Wir befragen die<br />

Schüler/innen kurz nach ihren Eindrücken, bevor<br />

die Vorträge beginnen, und sie bestätigen<br />

uns: Die Technikwoche ist ein Erfolg, besser als<br />

Schule auf jeden Fall.<br />

Eine der Gruppe macht dies ziemlich deutlich<br />

– sie hat nur mit Hilfe eines Magneten, einiger<br />

kleiner Stücke Draht, einer Batterie und eines<br />

Batteriehalters einen Elektromotor gebaut, den<br />

sie nun nicht mehr aus den Händen geben will.<br />

Viertel vor fünf, die Tür wird geöffnet, ein<br />

Windstoss füllt den Laborraum mit frischer Luft<br />

und Schüler gucken auf die Uhr oder ihr Smartphone<br />

– es ist Zeit für einen Ortswechsel. Die<br />

Klasse W1i geht zurück ins Zimmer N31, wo sie<br />

ihren Kameraden beim Rest der Vorträge zuhört.<br />

Wir verabschieden uns und machen uns daran,<br />

das Erlebte journalistisch aufzuarbeiten.<br />

Debora Gagliardo (N3c) und<br />

Sarah Battaglioli (N3c)<br />

Eine Technikwoche ohne Roboter wäre wie<br />

ein «Hasta-la-vista-Baby» ohne Terminator.<br />

Im Workshop Robotik konnten sich Erstklässler/innen<br />

der KEN im kleinen Einmaleins der<br />

künstlichen Intelligenz üben. Wir verfolgten<br />

die Novizen an ihrem grossen Tag, an dem die<br />

ganze Fallhöhe von Euphorie bis zur Verzweiflung<br />

durchmessen wurde.<br />

Je näher der Beginn des Workshops rückt,<br />

desto mehr Schüler versammeln sich vor dem<br />

Hörsaal 012 der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong>. Nach und<br />

nach wird es immer lauter. Die Schüler werden<br />

langsam nervös. Punkt 08.45 Uhr beginnt das<br />

Abenteuer Robotik mit einer Einführung in den<br />

Tag. Andreas Pestalozzi von der Organisation<br />

IngCH (Ingenieure für die Schweiz) macht den<br />

Einstieg. Er erklärt, was es mit den im Klassenzimmer<br />

befindlichen Plastikkisten auf sich hat.<br />

In diesen befinden sich verschiedene Lego-Teilchen<br />

und zusätzlich ein Prozessor – die Teile,<br />

die für den Bau eines Roboters benötigt werden.<br />

Weiter präsentiert Pestalozzi mehrere Beispiele<br />

von Robotern, erklärt deren Aufbau und<br />

Funktion und erzählt, welche Typen bereits<br />

im Alltag zum Einsatz kommen. Dann geht es<br />

an die Arbeit. Die zwei Klassen A1a und N1a<br />

werden in drei Gruppen aufgeteilt, die sich anschliessend<br />

in verschiedene Zimmer begeben.<br />

Der Verzweiflung nahe<br />

Die erste Aufgabe besteht darin, nach einem<br />

Skript, das die Schüler bekommen, einen einfachen<br />

Roboter zu bauen. Wir können beobachten,<br />

wie die Augen der Knaben zu leuchten<br />

beginnen, als sie die Lego-Steine sehen. Bevor<br />

die Software programmiert werden kann,<br />

muss zuerst die Hardware stehen. In jedem<br />

Zimmer sieht es anders aus, denn jeder Lehrer<br />

geht nach seiner eigenen Methode vor. Vance<br />

Carter, Geschäftsführer der educaTEC, welche<br />

die Bauteile zur Verfügung gestellt hat, arbeitet<br />

ohne Skript. Gregor Lüdi, Netzwerkadministrator<br />

der KEN, folgt den Anweisungen,<br />

die im Büchlein beschrieben sind. Pestalozzi<br />

schliesslich folgt seiner Intuition.<br />

Ein einzelnes Set zum Bau eines solchen Roboters<br />

kostet 400–500 Schweizer Franken.<br />

Aus diesem Grund befinden sich an der Schule<br />

nur zwei der erwähnten Kisten. Da auch die<br />

Software für den Computer erhebliche Kosten<br />

verursacht, wäre es zu teuer, für die gesamte<br />

Schule Material anzuschaffen. Dieses wird von<br />

der ETH Zürich zur Verfügung gestellt.<br />

In einem zweiten Schritt folgt eine Einführung<br />

in die Software. Zuvor erhalten die<br />

Schüler jedoch eine kurze Pause, damit sie<br />

ihre Köpfe etwas lüften können. Die frische<br />

Luft scheint allerdings die Schaltsysteme auf<br />

Ablenkung zu programmieren, denn es dauert<br />

seine Zeit, bis die Roboterkonstrukteure


Bild: Debora Gagliardo (N3c), Sarah Battaglioli (N3c)<br />

ihre Arbeit wieder aufnehmen. Doch schliesslich<br />

sind die Roboter gebaut, und es geht ans<br />

Programmieren. Zuerst wird den Schülern<br />

eine gemäss Pestalozzi ganz einfache Aufgabe<br />

gestellt. Allerdings kann offenbar auch das<br />

Einfache bisweilen frustrierend sein. Einzelne<br />

fangen bereits an zu verzweifeln. Allen Mühen<br />

zum Trotz beginnen schliesslich die Roboter<br />

der meisten zu laufen. Die erste Hürde ist geschafft.<br />

Nun wird es komplexer.<br />

Jetzt geht es darum, die Sensoren so einzustellen,<br />

dass die Roboter auf schwarze Striche<br />

reagieren. Ein grosser Teil der Schüler kommt<br />

ohne Hilfe nicht weiter. Die Betreuer scheinen<br />

durch die vielen Fragen fast überfordert zu<br />

sein. Nachdem diese kleinen Probleme gelöst<br />

worden sind, versuchen die Erstklässler, eine<br />

Abfolge von Befehlen einzubauen, sodass sich<br />

der Roboter rückwärts bewegt und umdreht,<br />

sobald er auf ein Hindernis stösst (schwarzer<br />

Strich). Auch diese Aufgabe bereitet sehr<br />

viel Kopfzerbrechen. Das nächste Ziel besteht<br />

darin, eine Wiederholung der Befehle zu programmieren,<br />

damit der Roboter nach dem Umdrehen<br />

weiterfährt und dieselbe Befehlskette<br />

wiederholt. Die Schüler, denen es gelingt, den<br />

Roboter richtig zu programmieren, dürfen das<br />

Aussehen des Roboters optimieren oder die<br />

zeitlichen Abstände der Abfolgen ändern, was<br />

die Gewinnchancen beim nachfolgenden Wettbewerb<br />

natürlich erhöht.<br />

Jetzt geht es um die Wurst<br />

Wir befragen einige Mädchen nach ihrer Meinung<br />

zum Workshop und stellen fest, dass sie<br />

die Arbeit umso weniger anspricht, je komplexer<br />

diese wird. Gleichwohl geben sich die meisten<br />

sehr viel Mühe, die verschiedenen Problemstellungen<br />

zu bewältigen. Das vollbepackte<br />

Programm fordert allerdings alle heraus – auch<br />

bei den Knaben erschöpft sich im Laufe des Tages<br />

der Enthusiasmus.<br />

In Lüdis Zimmer sind die ersten Roboter schon<br />

auf gutem Wege. Auch Carters Gruppe macht<br />

Fortschritte und beginnt sich mit dem Programm<br />

anzufreunden. Pestalozzi hingegen<br />

befindet sich auch kurz vor Austragung des<br />

Wettbewerbs immer noch in einem Raum voller<br />

Fragen. Während die anderen Gruppen schon<br />

damit anfangen, Stossstangen für das Wegräumen<br />

der Duplo-Steine zu entwerfen, verzweifelt<br />

Pestalozzis Gruppe am Programm.<br />

Nachdem dann auch die letzte Gruppe auf die<br />

brillante Idee der Stossstangen gekommen ist,<br />

kann um 15.30 Uhr der Wettbewerb beginnen.<br />

Die Spannung steigt bei den Schülern. Alle sind<br />

stolz auf ihre Roboter und wollen gewinnen.<br />

Zum Sieger wird jenes Gefährt erkoren, das in<br />

einem gegebenen Zeitintervall am meisten Duplo-Steine<br />

aus einem Quadrat (der Spielfläche)<br />

stossen kann. Natürlich soll dies der Roboter<br />

alleine bewerkstelligen. Die Schüler dürfen jedoch<br />

den Roboter zweimal neu platzieren, falls<br />

er ohne Hilfe nicht mehr weiter kommt. Bei Pestalozzi<br />

und Carter wird jeweils ein Duplo-Stein<br />

zurück ins Feld geworfen, wenn sich die Schüler<br />

dazu entschliessen einzugreifen. Pestalozzi<br />

erschwert seiner Gruppe den Sieg, indem er ein<br />

Häuschen in die Mitte des Spielfeldes setzt. Einer<br />

Mädchengruppe gelingt es, mit 22 von 30<br />

weggeräumten Duplo-Steinen den Wettbewerb<br />

bei Pestalozzi zu gewinnen. In den Teams der<br />

anderen zwei Betreuer entscheiden Knabenpaare<br />

das Rennen für sich. Ihnen gelingt es, alle<br />

Steine aus dem Weg zu räumen. Auf die Frage<br />

der siegreichen Nachwuchs-Ingenieure, welchen<br />

Preis sie bekämen, erhalten sie von Lüdi<br />

einen kräftigen Händedruck und ein Kompliment.<br />

Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist – als<br />

glamouröser Abschluss – das Aufräumen. Bei<br />

dieser Aufgabe lassen wir die Erstklässler allein,<br />

damit wir ihre Konzentration nicht beeinträchtigen.<br />

Wir geben zu: Auch für uns war der Tag ziemlich<br />

anstrengend. Das dauernde Pendeln zwischen<br />

den Klassenzimmern war wirklich ermüdend.<br />

Und so machen wir uns denn schnellstens<br />

auf den Weg nach Hause.<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

41


Jahresbericht 2011/2012<br />

Paul Scherrer Institut –<br />

eine faszinierende Wissensfabrik<br />

Die Kreativität des wissenschaftlichen Arbeitens<br />

42<br />

Amon Reisman und Lukas Lanz (W3b)<br />

50 Erstklässler/innen begeben sich am Dienstag,<br />

dem 2. Oktober 2012, zum Paul Scherrer Institut.<br />

Dort bekommen sie während acht Stunden<br />

Inputs, erfahren vieles über den Forschungsbetrieb<br />

und werden im Restaurant des PSI mit einem<br />

vorzüglichen Mittagessen verköstigt.<br />

Wie die Erstklässler/innen müssen wir uns<br />

schon früh auf die Socken machen, denn um<br />

07.50 Uhr sitzen wir im Zug, der uns vom HB<br />

nach Brugg bringt. Dort steigen wir in einen<br />

Shuttlebus um, der uns nach Villigen fährt. Als<br />

wir uns im Schülerlabor des PSI versammeln,<br />

können wir in den Gesichtern der Schüler/innen<br />

lesen, wie beeindruckt sie von der Anlage<br />

sind, die mehrere Fussballfelder füllen würde.<br />

Von Frau Marita Sutter erfahren wir einiges<br />

über den Betrieb im PSI – unter anderem, dass<br />

in diesem 2000 Leute arbeiten, von denen die<br />

Hälfte qualifizierte Forscher oder Wissenschaftler<br />

sind, und dass sich im gegenüberliegenden<br />

roten Backsteingebäude alle Mitarbeiter ausbilden<br />

lassen müssen, die mit Röntgenstrahlen zu<br />

tun haben.<br />

Die Schüler/innen werden nun in drei Gruppen<br />

aufgeteilt: Die eine macht sich mit Frau Marita<br />

Sutter auf einen Rundgang, eine andere begibt<br />

sich in eine Druckkammer, während die dritte<br />

ein Schalllabor aufsucht. Wir schliessen uns der<br />

Gruppe an, auf die Versuche im Schalllabor warten,<br />

und lernen dabei einiges über das Wesen von<br />

Schallwellen.<br />

17–20 Krebspatienten täglich<br />

Nach eineinhalb Stunden treffen wir uns wieder<br />

im Schulraum. Dort erfahren wir viel Informatives<br />

über die Geschichte des PSI und<br />

über seinen gegenwärtigen Betrieb. Besonders<br />

eindrücklich empfinden wir den Umstand, dass<br />

pro Tag zwischen 17 und 20 Krebspatienten<br />

ans PSI kommen, um sich bestrahlen zu lassen.<br />

Diese Behandlung kann nicht in einem Spital<br />

durchgeführt werden, da die Maschine, die<br />

dazu benötigt wird, eine ganze Werkhalle füllt<br />

und der Stromverbrauch immens ist.<br />

Nach einem Mittagessen, das uns im betriebsinternen<br />

Restaurant Oase spendiert wird, geht es<br />

im Schulungsraum weiter im Programm. Uns<br />

wird einiges über den Werdegang des PSI mitgeteilt,<br />

und wir erfahren, dass die Bundesinstitute<br />

für Reaktor- und Nuklearforschung am<br />

1. Januar 1988 zum Paul Scherrer Institut, dem<br />

PSI, zwangsfusioniert wurden und die Zielsetzung<br />

des Instituts am Ende des 20. Jahrhunderts<br />

änderte: Während vorher die Entwicklung der<br />

Kerntechnologie im Vordergrund gestanden hatte,<br />

wurden seitdem die Verbesserung der Anlagensicherheit<br />

und die Entsorgung von nuklearem<br />

Abfall zu den Hauptaufgaben.


Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

Ein Wissensmarathon mit<br />

praktischen Versuchen<br />

Um 14.00 Uhr begeben wir uns mit der W1d und<br />

Marita Sutter in einen Informationsraum, das<br />

sogenannte Forum, das sich direkt unter dem<br />

Restaurant und der Cafeteria befindet. Um die<br />

Forschung und deren Methode am PSI besser zu<br />

verstehen, schauen wir zwei 3D-Filme, die uns<br />

die Welt der kleinsten Teilchen wie der Neutronen,<br />

Protonen und Elektronen näherbringen. Im<br />

Anschluss daran können die Schüler/innen selber<br />

aktiv werden, zum Beispiel auf einem Velo,<br />

das die Kraft von acht Sekunden Tretarbeit speichert<br />

und damit zwei Harasse Cola in die Höhe<br />

katapultiert. Selbst ein Miniaturbestrahlungsapparat<br />

steht bereit, mit dem eine Bestrahlung<br />

eines Tumors simuliert werden kann.<br />

Um 15.45 Uhr schiesst Marita Sutter ein Abschlussfoto<br />

von uns, wie sie das mit jeder Gruppe<br />

nach einer Besichtigung tut. Für uns ist es<br />

nun Zeit, die Heimreise anzutreten. Wir merken<br />

an der Lautstärke im Bus – es ist auffällig<br />

ruhig –, dass der Besuch des PSI auch für die<br />

Erstklässler ein fordernder Wissensmarathon<br />

gewesen ist. «Anstrengend, informativ und wissenserweiternd<br />

fand ich den Tag», meint Leo<br />

Gentili (N1d) in einem Interview mit uns. Dem<br />

ist nichts hinzuzufügen.<br />

43


Jahresbericht 2011/2012<br />

44


Veranstaltungen<br />

Unterricht, Projekte und Arbeitswochen<br />

45


Jahresbericht 2011/2012<br />

Dank einem kleinen Kunstwerk nach Turin<br />

46<br />

Tiffany Sigg (N4b)<br />

Alles begann mit einer einfachen Anmeldung zu<br />

einem Zeichnungswettbewerb, der von Tuttoitalia.ch<br />

(Verein für Italiener in der CH) und dem<br />

italienischen Konsulat zu Ehren der 150-jährigen<br />

Einheit Italiens ausgeschrieben worden<br />

war. Chiara Licci (N4b), künstlerisch begabte<br />

Italienerin, nahm daran teil und gewann den<br />

ersten Preis: ein Wochenende (19./20. November)<br />

für die ganze Klasse in Turin.<br />

Zürcher Hauptbahnhof, Samstag, 19. November,<br />

07.00 Uhr in der Früh: Die Klasse N4b bestieg<br />

den Zug nach Italien, und nach sechs Stunden<br />

und einem einmaligen Umsteigen in Milano<br />

kam sie im malerischen Turin an. Die Reisegruppe<br />

machte sich auf den Weg zur Officine<br />

Grandi Riparazioni, einer riesigen Ausstellung,<br />

die Italiens Geschichte der letzten 150 Jahre<br />

wiedergibt und in einem alten Industriegebäude<br />

untergebracht ist. Dieses ist derart grossflächig,<br />

dass man sich mit Leichtigkeit hätte verirren<br />

können. Nicht nur erfährt man darin etwas<br />

über die Vergangenheit, sondern auch über<br />

künftige Fortschritte im Bereich der Technik<br />

oder der Medizin. Nach einer mehrstündigen<br />

Führung durften die Schüler/innen, die schon<br />

seit über zehn Stunden auf den Beinen waren,<br />

in einem Car entspannt zurücklehnen und auf<br />

einer Rundfahrt die Stadt kennenlernen, in<br />

der das italienische Auto schlechthin,<br />

der Fiat, gebaut wird. Man kam aus dem<br />

Staunen nicht mehr raus, die beginnende<br />

Dunkelheit verlieh der Tour eine Spur Romantik.<br />

Die Schüler/innen fuhren durch<br />

die Innenstadt an Läden und Arkaden<br />

vorbei und lauschten den Anekdoten, die<br />

der Carfahrer zum Besten gab.<br />

Ein Monument, das sicherlich grosse Aufmerksamkeit<br />

auf sich zog, war die Kirche<br />

Santa Maria del Monte, die auf einer<br />

Anhöhe platziert und blau ausgeleuchtet<br />

war. Die Stadtrundfahrt endete schliesslich<br />

im Hotel Sharing, der Unterkunft für<br />

die Nacht. Nachdem alle das dreigängige<br />

Abendmahl zu sich genommen hatten,<br />

beschlossen sie, Turin auf eigene Faust zu<br />

erkunden und dabei das Nachtleben unsicher<br />

zu machen. Einige Minuten und ein<br />

gemütlicher Spaziergang später fand sich ein<br />

Lokal, in dem sich die Maturklasse einen netten<br />

Abend bei fröhlichem Beisammensein machen<br />

und den Tag gebührend ausklingen lassen<br />

konnte.<br />

Morgenstund hat Gold im Mund - nach diesem<br />

Motto ging es am zweiten und letzten Tag in<br />

der Hauptstadt Piemonts weiter. Um sieben<br />

Uhr war das Frühstück angesagt, um 08.45 Uhr<br />

stand die Besichtigung der Leonardo-Da-Vinci-<br />

Ausstellung auf dem Programm. Die letzte Station<br />

auf dem Turin-Kurztrip war die Reggia di<br />

Venaria, eine Villa, die einst als Ferienresidenz<br />

genutzt wurde und in der viele verschiedene<br />

Architekten einen künstlerischen Beitrag leisteten.<br />

Ein Stück weit erinnert ihr Garten an jenen<br />

von Versailles in miniaturform.<br />

Nach zwei Tagen und drei Ausstellungsbesuchen<br />

waren die Kantonsschüler/innen wieder<br />

zu Hause, um einen Einblick in die italienische<br />

Kultur reicher, aber auch etwas müde und erschöpft.


Neue Geschäftsideen:<br />

Gründung der Yes-Miniunternehmungen<br />

Schulraum<br />

Niklas Zeller (H2b)<br />

47<br />

Beim Betreten der Aula staune ich nicht schlecht,<br />

denn da präsentieren sich doch tatsächlich<br />

zahlreiche Schülerinnen in feiner Kleidung und<br />

sogar Schüler haben sich in Schale geworfen.<br />

Ich begreife: Hier herrscht rege Geschäftstüchtigkeit,<br />

hier macht man ernst mit dem Verkauf<br />

von Partizipationsscheinen und Produkten, die<br />

im Rahmen eines von Young Enterprise Switzerland<br />

begleiteten Projekts hergestellt und<br />

vertrieben werden. Das Ziel ist mir bekannt:<br />

Schüler/innen der dritten HMS-Klassen sollen<br />

ihr Schulwissen praktisch anwenden und erste<br />

Erfahrungen sammeln. So übernehmen sie zum<br />

Beispiel Posten wie jene des CEO, Finanzchefs<br />

und Marketingverantworlichen und bemühen<br />

sich um Investoren und einen Gewinn bringenden<br />

Absatz ihres Produkts.<br />

Um 19.00 Uhr beginnt die eigentliche Veranstaltung<br />

mit einer Rede von Rektor Christoph<br />

Wittmer. Er erläutert darin das Projekt und hebt<br />

einen wesentlichen Vorteil der Handelsmittelschule<br />

gegenüber dem Gymnasium hervor,<br />

nämlich die Nähe zur Praxis. Im Publikum findet<br />

sich ein bunter Mix: Schüler/innen, Eltern,<br />

Freunde, Lehrpersonen und auch Mitglieder<br />

des Vereins Ehemaliger der KEN, der zuvor zwei<br />

Stockwerke tiefer in der Mensa seine GV abge-<br />

Bilder Andreas Haag


Jahresbericht 2011/2012<br />

48<br />

halten hat. Eine geschickte Zusammenlegung,<br />

der die Veranstaltung einige potentielle Investoren<br />

mehr verdankt.<br />

Nach der kurzen Einführung sind die Jungunternehmer/innen<br />

dran. Mir fällt auf, dass<br />

sie recht souverän die Bühne betreten und mit<br />

Geschick in ihren fünfminütigen Referaten die<br />

Zuschauer für ihre Ideen begeistern. Aus den<br />

Gesichtern des Publikums (darunter befinden<br />

sich drei Ehemalige des Maturajahrgangs 1948)<br />

kann ich herauslesen, wie beeindruckt man ist.<br />

Es wundert mich daher nicht, dass am Ende<br />

viele der Aufforderung folgen, Partizipationsscheine<br />

zu zeichnen, und fünfzehn bzw. dreissig<br />

Franken oder ein Vielfaches davon auf den<br />

Tisch legen.<br />

Auch ich begebe mich zu den Ständen und<br />

schaue mir die Produkte an. Am meisten interessiere<br />

ich mich für den tragbaren Akku fürs<br />

Handy von Portable Energy, den ich zu kaufen<br />

gedenke, und für das Webportal von Blackboard<br />

4 School Stuff, auf dem man gebrauchtes<br />

Schulmaterial kaufen und ver äussern kann.<br />

Um 21.00 Uhr verlasse ich die Aula. Ich blicke<br />

in strahlende Gesichter, die mir sagen, dass sowohl<br />

Investoren als auch Unternehmer mit der<br />

Gründungsveranstaltung zufrieden sind und<br />

sich einen erfolgreichen Geschäftsgang mit üppigem<br />

Dividendensegen versprechen.


In den Fängen des World Wide Webs:<br />

Home Office (Theaterprojekt)<br />

Schulraum<br />

49<br />

Bilder Golzar Piranfar (N3b)<br />

Golzar Piranfar (N3b)<br />

Wer kann von sich selber schon behaupten, jemals<br />

Computerprogramme wie Norton, Word<br />

und Co. live auf der Bühne gesehen zu haben,<br />

die sogar singen und tanzen? Nicht jeder, nehme<br />

ich an. Ich durfte am Mittwoch, dem 2. November<br />

2011, einen ersten Eindruck vom Musical<br />

Home Office erhalten, das uns im März 2012<br />

erwartet. Der Plot handelt vom Innenleben<br />

eines herkömmlichen Computers und seinen<br />

Vorgängen, die nach aussen hin dargestellt und<br />

auf der Bühne sichtbar gemacht werden. Regie<br />

führen Urs Albrecht, Teresa Laino und Andreas<br />

Richard.<br />

Der Gedanke an tanzende und singende Computerprogramme<br />

weckte gemischte Gefühle in<br />

mir. Kann man tatsächlich etwas derart Technisches<br />

lebendig und spannend umsetzen?<br />

Mit solchen und weiteren Fragen machte ich<br />

mich an jenem Mittwochnachmittag, bewaffnet<br />

mit einer Kamera, auf den Weg in die Aula<br />

der KEN. Die Probe war schon in vollem Gange,<br />

also schlich ich mich hinein und wurde sofort<br />

von einem erfreuten Herrn Albrecht empfangen,<br />

der mich kurz einweihte. Während meine<br />

Mitschüler und Mitschülerinnen auf der Bühne<br />

ihre Tanzkünste zum Besten gaben, erfuhr ich,<br />

dass das Stück Home Office, geschrieben von<br />

Claudius Lüthy, einem Bekannten von Herrn<br />

Albrecht, im März 2012 bei uns in der KEN uraufgeführt<br />

werde. Das Wort «Uraufführung»<br />

rief allerlei Assoziationen in mir wach, und<br />

gespannt lauschte ich weiteren Erläuterungen<br />

von Herrn Albrecht, der mir das Stück erklärte.<br />

Kurz und kompakt lässt es sich wie folgt wiedergeben:<br />

Es geht um einen User, den einzigen<br />

Menschen überhaupt im Stück, der an seinem<br />

Computer sitzt und ihn hochfährt. Nach und<br />

nach starten sämtliche Programme, auch der<br />

Datenaustausch mit dem Internet beginnt. Im<br />

Laufe des Stücks geraten Daten des Users, dargestellt<br />

von meinen Mitschülern, in die Fänge<br />

des World Wide Webs und werden missbraucht.<br />

Es beginnt ein erbitterter Kampf des Users mithilfe<br />

seiner Programme gegen die unzähligen<br />

Greifarme und Tentakel des Internets.<br />

Während der zwei Stunden, in denen ich den<br />

Proben beiwohnen konnte, gelang es den Darstellern<br />

und Darstellerinnen, Herrn Albrecht<br />

und Frau Teresa Laino definitiv, meine Neugier<br />

zu wecken. Auf jeden Fall freue ich mich darauf,<br />

das Schicksal des Users und seiner Daten an<br />

der Premiere live mitverfolgen zu können. Die<br />

Tanzeinlagen sind zweifelsohne sehenswert.


Jahresbericht 2011/2012<br />

Home Office<br />

50<br />

Muguet Kaygisiz und Désirée Ritter (N2c)<br />

Am 8. März 2012 versammelten sich mehrere<br />

Klassen der KEN in der Aula. Auf dem Programm<br />

stand die Aufführung eines modernen<br />

Musicals. Um ihnen eine Top-Darbietung zu<br />

präsentieren, haben Drittklässler des Theaterprojektkurses<br />

ein Semester lang hart gearbeitet,<br />

geprobt und gesungen. Das Ergebnis: Home Office,<br />

ein Musical, das sich sehen lässt (Leitung:<br />

Urs Albrecht, Andreas Richard, Beat Dähler).<br />

Wir sitzen in der vordersten Reihe der überfüllten<br />

Aula und sind gespannt, was uns die nächsten<br />

drei Stunden erwartet. Die Schauspieler<br />

haben ihre Plätze eingenommen, der Scheinwerfer<br />

geht an und ein Lied wird gesungen,<br />

das auf das Stück einstimmt. Dann beginnt die<br />

Handlung. Der User (Damian Grunow) versucht<br />

einen Geschichtstext zu schreiben, kämpft mit<br />

dem Computer und beschwert sich immer wieder<br />

über die einzelnen Programme – sei es über<br />

das Schreibprogramm Deed Windrose (Tymen<br />

Goetsch), das ihm zu langsam ist, über Adele<br />

Reeder, das Darstellungsprogramm (Kapilga<br />

Sivasambu), welches immer wieder nach einem<br />

Update verlangt, oder sei es über Anita Vira, das<br />

Virenschutzprogramm (Lisa Bisagno), dessen<br />

Vertrag mit einer Gebühr verlängert werden<br />

muss. Der genervte User lässt sich im zweiten


Lied von Anita Vira an die schönen gemeinsamen<br />

Zeiten erinnern. In dieser wie auch in späteren<br />

Szenen wird der Eindruck erweckt, dass<br />

die beiden ein Liebespaar sind. Insofern weckt<br />

der Blick ins Beilageheft Fragezeichen, denn bemutternd,<br />

wie diese dort genannt wird, ist Antia<br />

Vira nicht, sie wirkt eher wie eine verliebte<br />

Freundin.<br />

Nachdem der User die Beziehung beendet bzw.<br />

den Vertrag nicht verlängert hat, schickt er<br />

Magellan Windrose (Rasmus Krones), den Internetbrowser,<br />

los, um ein Gratis-Virenschutzprogramm<br />

zu suchen. Die in Morphsuits bekleideten<br />

Internet-Seiten stürzen sich voll williger<br />

Arbeitsfreude auf Magellan. Mit einiger Verwunderung<br />

betrachten wir, wie sich Dynamik<br />

auf der Bühne entwickelt, wie sich die Schauspieler<br />

um den Suchauftrag reissen und wie sich<br />

das Durcheinander wieder auflöst. Die hochnäsige<br />

Internetseiten-Königin Gogol (Melina<br />

Rychener) stellt Magellan blitzschnell unzählige<br />

Suchergebnisse zur Verfügung. Der entscheidet<br />

sich für die langweilige Tikipedia (Hava Tahiri)<br />

und folgt einem vermeintlich vertrauenswürdigen<br />

Link. In diesem Augenblick richtet<br />

sich der Scheinwerfer auf die Treppe im Zuschauerraum<br />

und eine im pinken Morphsuit<br />

bekleidete Trojanerin (Maja Milanovic) steigt<br />

aufreizend die Treppe hinunter und erklimmt<br />

singend die Bühne, was mit freudigen Pfiffen<br />

vom männlichen Publikum begleitet wird. Ein<br />

Auftritt, mit dem sie auch Magellan um den Finger<br />

wickelt und so Einlass in den Computer des<br />

Users bekommt. Der Konflikt ist damit vorprogrammiert:<br />

Chaos bricht aus, Anita Vira muss<br />

zurückkehren und verhindert im Militäroutfit<br />

das Schlimmste. Trotzdem ist ein Datenverlust<br />

zu beklagen – darum entscheidet er sich, alle<br />

noch vorhandenen Daten ins Internet zu stellen.<br />

Einzig eine rote Kiste bleibt in seinem Computer.<br />

Ein erbitterter Machtkampf bricht nun aus: Die<br />

Internetprogramme teilen sich in zwei Gruppen<br />

mit den Anführern Gogol und Farcelook (Lukas<br />

Bärlocher). Der Zankapfel: die mysteriöse, rote<br />

Kiste, in der sich die letzten unveröffentlichten<br />

Daten des Users verbergen. Schade finden wir,<br />

dass wir nicht richtig erfahren, was in dieser<br />

Kiste drin ist. Denn ein mehr als zwanzigminütiger<br />

Bühnenkampf macht deutlich, wie wichtig<br />

diese Daten sind, und weckt Erwartungen, die<br />

letztlich unerfüllt bleiben.<br />

Alles in allem lässt sich sagen: Das Musical<br />

wird von einfallsreichen Wortspielen begleitet,<br />

welche die Zuschauer zwischendurch zum Lachen<br />

bringen, und lebt von lustigen Einfällen<br />

wie zum Beispiel den Figurennamen oder dem<br />

unerwarteten Flug eines Ballons ins Publikum.<br />

Zudem haben uns die musikalische und schauspielerische<br />

Leistung der Schüler/innen sowie<br />

die Tanzeinlage mit dem abschliessenden Lied<br />

positiv überrascht.<br />

Bilder: Andreas Haag<br />

Schulraum<br />

51


Jahresbericht 2011/2012<br />

Autorinnen und Autoren zu Besuch an der KEN<br />

Golda Lenzin (W2b), Gustav Hermann (W2b)<br />

Katharina Hacker, 3. Oktober<br />

52<br />

Katharina Hacker besuchte uns kurz vor den<br />

Herbstferien. Wir hatten Eine Dorfgeschichte<br />

von ihr gelesen und waren gespannt auf ihre<br />

Persönlichkeit. Was für ein Mensch würde sich<br />

hinter dieser Erzählung verbergen?<br />

Als sie vor uns sass, machte sie einen lebendigen<br />

Eindruck und war interessiert an unserer Meinung<br />

– obschon ihr dies vielleicht nicht so leicht<br />

fiel, war sie doch mit dem Nachtzug von Berlin<br />

nach Zürich gekommen. Sie bezog uns schon<br />

nach der ersten Passage mit ein und war offen<br />

für unsere Fragen, auch provokative. Die Kurzgeschichten<br />

über unsere Kindheit und Jugend,<br />

die wir vorbereitet hatten, interessierten sie. Sie<br />

hörte aufmerksam zu und ging auf sie ein. Im<br />

Laufe des Anlasses erfuhren wir, wie ihre Erinnerungen<br />

an ihre Kindheit und die Geschichte<br />

Deutschlands, insbesondere jene des Zweiten<br />

Weltkriegs, ineinandergreifen. Man merkte,<br />

wie ausführlich sie sich mit dieser Materie auseinandergesetzt<br />

hatte.<br />

Als wir im Vorfeld der Lesung über ihre Erzählung<br />

diskutiert hatten, hatte ich diese nicht besonders<br />

überzeugend gefunden. Mit vielen Leerstellen<br />

und Geheimnissen war sie mir etwas zu langatmig<br />

erschienen. Während der Lesung änderte<br />

sich meine Meinung, ich konnte in die Geschichte<br />

eintauchen und natürlich nachfragen. Ihren ersten<br />

Zürcher Auftritt meisterte die Schriftstellerin<br />

gut. Ich hoffe, ihr gefiel es bei uns.<br />

Urs Faes, 10. November<br />

Bild: Gustav Hermann (W2b)<br />

Der Besuch eines Autors und ein Gespräch mit<br />

ihm wirken auf mich wie ein Blick hinter die<br />

Kulissen eines Films – an einem Donnerstag<br />

im November hatte ich die Gelegenheit, einen<br />

Schriftsteller in einer etwas anderen Perspektive<br />

zu sehen. Urs Faes erzählte uns, warum in<br />

seinem von autobiographischen Erlebnissen inspirierten<br />

Roman Und Ruth die Lehrer so brutal<br />

und streng dargestellt seien. Wir erfuhren, dass<br />

damals in den Fünfzigern und frühen Sechzigern<br />

völlig andere Erziehungsmaximen in den<br />

Schulen angesagt gewesen seien. Er nannte sie<br />

Schwarze Pädagogik und schilderte die spätere<br />

Begegnung mit einem seiner damaligen Lehrer,<br />

der ihm gestanden habe, nicht freiwillig, sondern<br />

gezwungenermassen ein Gewaltherrscher<br />

des Schulzimmers gewesen zu sein. Man sei<br />

davon ausgegangen, dass Schüler nur lernten,<br />

wenn sie ständig aufs Äusserste angespannt seien<br />

und voller Angst vor Bestrafung in den Bänken<br />

sässen. Wir erfuhren auch, dass sich während<br />

seiner Schulzeit drei Schüler umgebracht<br />

hätten. Einer davon habe sogar die gleiche Klasse<br />

wie Urs Faes besucht.<br />

Dank solchen Schilderungen wurde für mich<br />

das Buch, das mir zu Beginn als ziemlich nebulös<br />

vorgekommen war, recht viel fassbarer.<br />

Interessant war auch, dass sich Urs Faes nicht<br />

bloss in der Figur des Ich-Erzählers, sondern<br />

auch noch in anderen Figuren wiedererkennt.<br />

Er fühle sich mit jeder seiner Figuren ein wenig<br />

verbunden, beteuerte er, seine ganze Lebenserfahrung<br />

sei in diesen Stoff hineingeflossen.<br />

Am Anfang las Urs Faes die Stellen vor, die ihm<br />

am wichtigsten sind. Alle hörten fasziniert zu,<br />

staunten darüber, wie ruhig er das tat.<br />

Abschliessend lässt sich sagen: Besuche von<br />

Autoren mögen langweilig klingen, sind aber<br />

meist genau das Gegenteil und bringen sehr viel<br />

Erhellung. Nicht verzagen – den Autor fragen!<br />

Bild: Andreas Haag


Serenade<br />

Schulraum<br />

53


Jahresbericht 2011/2012<br />

Musical Step by Step oder Sauwa Sauwa<br />

Am 16. April 2012 standen Schüler/innen des Leo Baeck Education Centers (Haifa) und der Ein Mahel High School (Nazareth)<br />

auf der Bühne in der Aula der <strong>Kantonsschule</strong>n <strong>Enge</strong>/Freudenberg und führten ein packendes Musical auf, in dem sie ein<br />

neues Miteinander mit Mitteln der Kunst probten und vermittelten.<br />

54<br />

Beat Wüthrich, Alt Rektor, Verein Schweizer<br />

Freunde des Leo Baeck Education Centers, Haifa<br />

Schon die Proben liessen Grösseres erahnen.<br />

Nachdem die Bühne vorbereitet, die Tontechnik<br />

mit den riesigen Lautsprechersäulen installiert<br />

und die Beleuchtung ausgetestet worden war,<br />

entstand aus dem anfänglichen Chaos mit den<br />

klaren und zwingenden Befehlen von Effi (Regisseurin)<br />

und Ejal (Autor und Produzent) umgehend<br />

eine disziplinierte Theatertruppe, die<br />

bis kurz vor Auftritt immer wieder an den wichtigsten<br />

Szenen und Tänzen feilte und schliff.<br />

Und während der ganzen Zeit schaffte es Maya<br />

(Gesamtleiterin) die quirlige Schar zusammenzuhalten.<br />

Und dann der Anlass selbst. Wenn wir noch befürchtet<br />

hatten, der Besucheransturm lasse wegen<br />

des Sechseläutens wohl etwas zu wünschen<br />

übrig, so wurden wir schon lange vor Beginn<br />

eines Besseren belehrt. Die Aula war bis auf<br />

den letzten Platz besetzt, als die Scheinwerfer<br />

angingen und die jüdisch-arabischen Schauspieler/innen<br />

uns in die brutal-reale Welt des<br />

heutigen Israels hineinversetzten.<br />

Was wir erleben durften, hatten wir so nicht<br />

erwartet. Wir wurden Zeugen einer packenden<br />

Aufführung! Die szenische Darstellung, die<br />

wohldurchdachte Choreographie und auch die<br />

tänzerischen Leistungen sind weit im professionellen<br />

Bereich anzusiedeln.<br />

In einer sich thematisch verdichtenden Abfolge<br />

von einzelnen Szenen, Gesangseinlagen<br />

und tänzerischen Grossszenen wurden wir in<br />

die scheinbar unlösbare Problematik der fast<br />

hermetisch abgeschlossenen Volksgemeinschaften<br />

der jüdischen und der palästinensischarabischen<br />

Israeli eingeführt. Die Vorurteile<br />

beider Seiten, die den traurigen und scheinbar<br />

normalen israelischen Alltag prägen, wurden<br />

uns selbstkritisch nähergebracht. Das ganze<br />

Stück ist auf dem Casting einer gemeinsamen<br />

arabisch-jüdischen Musicalproduktion aufgebaut.<br />

Daraus entwickelt sich eine Art «Romeo<br />

und Julia»-Situation, die aber nicht zu einem<br />

dramatischen, sondern einem für die jungen<br />

Israeli offenen Ende führt. Es wird immer deutlicher,<br />

dass aus der Zusammenarbeit und der<br />

Verfolgung gemeinsamer Ziele die Erkenntnis<br />

wächst, dass es keine Unterschiede gibt. Es sind<br />

die gleichen Träume, welche die arabischen<br />

und jüdischen Jugendlichen träumen, Träume<br />

von Erfolg (auf der Bühne), von der Liebe, vom<br />

selbstbestimmten Leben und vom friedlichen<br />

Miteinander.<br />

Das ist als Hoffnung und als Auftrag zu verstehen.<br />

Es ist die jüdische, die arabische Jugend,<br />

welche die aktuelle Situation nicht mehr hinzunehmen<br />

gewillt ist und das scheinbar Unmögliche<br />

erreichen will, irgendwann, bald («…there<br />

is a child in the audience…»).<br />

Nun wurde dieser tiefgehende und berührende<br />

Inhalt des Musicals nie auch nur ansatzweise<br />

belehrend dargestellt, sondern in einer äusserst<br />

rasanten Aufführung, völlig ohne Längen, aber<br />

mit wirbelnden und hervorragend choreographierten<br />

Tanzszenen, die von wunderschönen<br />

Gesangseinlagen der jungen Sänger/innen<br />

begleitet wurden und von schauspielerischen<br />

Leistungen auf erstaunlichem Niveau zeugten.<br />

Das Ganze spielte sich auf einer kargen Bühne<br />

mit zwei Tischen und einigen Stühlen ab, die<br />

von einer Spiegelwand vergrössert und von den<br />

bunten und immer wieder wechselnden Kostümen<br />

in eine funkelnde Show-Welt verwandelt<br />

wurde. Von Anfang bis zum Schluss nahm man<br />

fasziniert und äusserst gespannt am vielfältigen<br />

Treiben auf der Bühne teil und liess sich<br />

in die Dramatik des Stückes hineinziehen. Der<br />

offene Schluss, der ein Auftrag an die Jugendlichen<br />

aus Israel selbst wie auch an das Publikum<br />

ist, liess einen beglückt, aber auch berührt<br />

und nachdenklich zurück. Gut, dass das Stück<br />

im Ausland aufgeführt wird, um dort Vorurteile<br />

abzubauen, sehr gut auch, dass es in Israel<br />

selbst gezeigt werden wird. Eindrücklicher<br />

wird das Stück ja auch dadurch, dass die jungen<br />

Juden und Araber sich selbst spielen, ihre eigene<br />

Überzeugung als Botschaft weitergeben. Sie<br />

sind es, die, der Zeit voraus, wie selbstverständlich<br />

miteinander Aufgaben anpacken, miteinander<br />

leben und lieben.<br />

Die <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> darf sich freuen, die<br />

sympathische und wichtige Idee unterstützt<br />

und ihr ein Forum ermöglicht zu haben.


Bilder: Beat Wüthrich<br />

Schulraum<br />

55


Jahresbericht 2011/2012<br />

Prämierung der Maturitätsarbeiten<br />

56<br />

Bild: Andreas Haag<br />

Die Hauptpreisträger/-innen sind:<br />

Autor/in Titel Klasse Betreuende Lehrperson<br />

Pascal Mogy Ökonomische Dynamik mit Experimenten simulieren. Lawinen-Explosionen-Crashs? W4d R. Bucher<br />

Chiara Licci Mein Comic – Il mio fumetto N4b<br />

Fabian Graf Wer mit wem im Verwaltungsrat W4d N. Brockhaus<br />

Isidora Mihajlovic 50 Gespräche mit Mr und Ms King W4i P. Baumann<br />

Johannes Lehmann Migration Schweiz-Russland von 1840–1920 am Fallbeispiel der Familie Steinmann W4a N. Häne<br />

Luca Brügger<br />

Machtkampf im Westpazifik – Chinas Drängen zu den Weltmeeren und die<br />

Auswirkungen auf die Rolle der USA als Gegenpol<br />

W4a<br />

A. von Däniken (I. Preziosa hat<br />

diese Arbeit mitbetreut)<br />

Th. Schmidt<br />

Lara Kempter Ab in die Tiefe – eine Fallschirmreportage W4a J. Dreifuss<br />

Besondere Würdigung für ihre Arbeiten erhalten ausserdem:<br />

Dario Schwendener<br />

Self-Organized Criticality im submarinen Sedimentationsprozess.<br />

Was hat ein Sandhaufen mit einem untermeerischen Sediment gemeinsam?<br />

W4d<br />

R. Bucher<br />

Joyce Bencivinni Honig. Eine semantische und etymologische Untersuchung des flüssigen Goldes W4e V. Soriani<br />

Simona Müller Supraleitung – Einblicke und Anwendungen N4b S. Lang<br />

Nathalie Rey Les Zones urbaines sensibles en Île-de-France W4b L. Trousselle<br />

Gregor Perich Die Belagerung der Stadt Rapperswil in den Jahren 1388 und 1443 W4a M. Zanoli<br />

Ekaterina Derkatch Minderjährige im Züricher Clubleben ab 18 – eine bittere Realität W4i P. Baumann<br />

Nils Rötheli … wie Heroin aus der USB-Schnittstelle. Einblicke in die Computerspielsucht W4i K. Burri<br />

Luca Albanese Von der Erhu zur chinesischen Musik N4c M. Jäger


Präsentationen der Maturitätsarbeiten Februar 2012<br />

Von Brighton und Gummihandillusionen<br />

Schulraum<br />

Golzar Piranfar (N3b)<br />

Als Drittklässlerin an einem Gymnasium hat<br />

man es schon schwer. Der Ernst des Lebens<br />

schlägt mit Beginn des Schuljahres nach den<br />

Sommerferien mit einer solchen Wucht auf<br />

einen ein, dass man gar nicht mehr weiss, wo<br />

einem vor lauter schulischen Erwartungen der<br />

Kopf steht. Stets hat man die einschüchternden<br />

Tatsachen vor Augen, dass einige Noten der<br />

nächsten beiden Semester schon für die Matur<br />

zählen, ein drakonisches Absenzensystem das<br />

Leben erschwert und eine Misere namens Maturitätsarbeit<br />

wie eine graue Wolke am Schülerhimmel<br />

hängt.<br />

Hinzu kommt, dass man sich vielleicht langsam<br />

überlegen sollte, was man mit dem Rest seines<br />

Lebens anstellt nach dem Gymnasium, falls<br />

man sich das bisher, ob aus Prinzip oder nicht,<br />

noch gar nie durch den Kopf hat gehen lassen.<br />

Natürlich wissen Sie, werter Leser, genauso wie<br />

ich, dass die Realität viel weniger tragisch aussieht<br />

und mit dem einen oder anderen genannten<br />

Ausdruck der Teufel an die Wand gemalt<br />

worden ist – die Schulzeit ist nun ja nicht wirklich<br />

ein ganz so grosses Übel.<br />

Fakt ist, dass die Drittklässler der KEN im Februar<br />

2012 im Rahmen der Maturitätsarbeitspräsentationen<br />

der Maturklassen vier Arbeiten<br />

aus einer breiten Palette aussuchen und deren<br />

Präsentationen beiwohnen mussten, um selber<br />

einen Eindruck zu erhalten, was denn da auf sie<br />

zukommen würde. In der Wahl der Arbeiten sah<br />

ich schon die erste Hürde: Die Vielfalt der vorgestellten<br />

Themen war beachtenswert, das Angebot<br />

reichte von Morbus Parkinson über Rassismus<br />

im Fussball bis hin zu einer Verfilmung<br />

eigener Erfahrungen in der südenglischen Stadt<br />

Brighton, und ich, die ich von Natur aus ein<br />

gröberes Problem mit Entscheidungen habe,<br />

hatte sprichwörtlich die Qual der Wahl. Nach<br />

einer längeren Phase des Abwägens entschied<br />

ich mich für die Themen Physiognomik, Neuropsychologie:<br />

Grenzen der Selbstwahrnehmung,<br />

Verhalten von Mann und Frau im Nachtleben und<br />

Morbus Sudeck. So machte ich mich also, wissbegierig<br />

und frei von jeglicher Erwartung, auf<br />

in den informationsreichen Nachmittag.<br />

Vier Präsentationen später, einige Erfahrungen<br />

reicher, wie man vorteilhaft oder eben weniger<br />

vorteilhaft auftritt, und nach kurzem Freiwilligeneinsatz,<br />

bei dem ich meine Hand nicht ins<br />

Feuer, sondern neben eine Gummihand unter<br />

einen Massstab hatte legen und meine anglerischen<br />

Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen,<br />

erschöpfte sich meine Konzentrationsfähigkeit<br />

allmählich. Perfekt ausklingen lassen konnte<br />

ich den Nachmittag während der englischsprachigen<br />

Präsentation eines selbstgedrehten<br />

Films über Brighton, wobei die Eindrücke des<br />

Films in mir Englandvernarrten ein wohliges<br />

Gefühl hinterliessen.<br />

Jetzt, wo der Beginn der Maturitätsarbeit mit<br />

jedem Tag näher rückt, fasst man sich langsam,<br />

mobilisiert und konzentriert die Energie<br />

darauf, dieses monströse Projekt in Angriff zu<br />

nehmen. Letztlich müssen wir ja alle durch dieses<br />

Reifetor hindurch. Hoffen wir nur, dass die<br />

meisten auf einen grünen Zweig kommen oder<br />

schlimmstenfalls mit wehenden Fahnen untergehen,<br />

denn aufgeben ist etwas für Weicheier.<br />

Und das sind wir ja nun allemal wirklich nicht.<br />

57


Jahresbericht 2011/2012<br />

Filz – förderlich oder hinderlich?<br />

Jedes Jahr prämiert eine Jury herausragende Maturitätsarbeiten. Fabian Graf (W4d) wurde für seine Arbeit Wer mit wem im<br />

Verwaltungsrat ausgezeichnet. Er berichtet im Folgenden über seine Ergebnisse und Erfahrungen.<br />

58<br />

Fabian Graf (W4d)<br />

Bilder: Désirée und Muguet<br />

In den letzten Jahren standen die hohen Managersaläre<br />

oft am Medienpranger. Unisono<br />

wurden dabei die hohen Vergütungen gewisser<br />

CEOs und Verwaltungsräte kritisiert. Des Weiteren<br />

bemängelten Kritiker, dass die oberste<br />

Riege der Schweizer Wirtschaft zu stark untereinander<br />

vernetzt sei. Diese aktuell geführte<br />

Diskussion motivierte mich, den Fragen nachzugehen,<br />

wie die Verwaltungsräte der SMI- und<br />

SMIM-Unternehmungen untereinander vernetzt<br />

sind und wie sich diese Vernetzung auf<br />

die Unternehmensperformance auswirkt. Insgesamt<br />

schaute ich gegen 500 Verwaltungsräte<br />

genauer an und suchte sie auf den Organigrammen<br />

der Unternehmungen – immer mit der Frage<br />

im Hinterkopf: Wo lassen sich alte und neue<br />

Seilschaften vermuten.<br />

Meine Untersuchungen ergaben Erstaunliches:<br />

Jene von insgesamt 50 Unternehmungen, die<br />

von wenig vernetzten Verwaltungsräten geleitet<br />

werden, schnitten am besten ab.<br />

Besonders gut lässt sich das zeigen an der Aktienkursentwicklung<br />

im Zeitraum von 2005 bis<br />

2010. Ich teilte die Unternehmungen in zwei<br />

Gruppen ein: G1 (11 Unternehmungen mit<br />

schwacher Vernetzung) und G2 (9 Unternehmungen<br />

mit ausgeprägter Vernetzung). Im untersuchten<br />

Zeitabschnitt legte G1 um 84,6% zu,<br />

während G2 eine Abnahme von 7,45% verzeichnete,<br />

d.h. die Differenz beträgt 92,05 Prozentpunkte.<br />

Als Antwort auf die Frage, warum das<br />

so ist, bieten sich folgende Interpretationen an:<br />

a) Wechsel von einer exekutiven in eine strategische<br />

Funktion: In Unternehmungen der<br />

Gruppe 2 werden oft CEOs Verwaltungsräte.<br />

Für diese wird es nun schwieriger sein, einen<br />

Entscheid, den sie zuvor in der Funktion<br />

als CEO gefällt haben, später als Strategiefehler<br />

zuzugeben. Dies kann dazu führen,<br />

dass konstruktive Kritik zu kurz kommt.<br />

b) Kreuzmandate: Verwaltungsräte sichern<br />

sich gegenseitig Einsitz in verschiedenen Unternehmen<br />

zu. Die Folge: Die Strategen können<br />

sich gegenseitig überdurchschnittlich<br />

hohe Vergütungen zusprechen und packen<br />

einander eher mit Samthandschuhen an.<br />

Weitere Prämierungen: Lara Kempter (W4a)<br />

Es war für mich sehr spannend, von den Interviewpartnern<br />

zu erfahren, wie sie zur Problematik<br />

der Vernetzung stehen. Während ein<br />

Verwaltungsrat die Vernetzung als notwendig<br />

erachtete, sahen andere Interviewpartner diese<br />

weit kritischer. Am schweigsamsten waren die<br />

Headhunter, die Verwaltungsräte und CEOs in<br />

der Schweiz vermitteln. So sagte ein Headhunter<br />

gerne zu, als ich ihm mitteilte, ich interessierte<br />

mich für Verwaltungsräte. Als er jedoch<br />

erfuhr, dass ich die Vernetzung und die Rolle<br />

der Headhunter untersuchte, hatte er plötzlich<br />

keine Zeit mehr für mich.


Von Jugendlichen für Jugendliche<br />

Schulraum<br />

Lyle Tölle (W4i)<br />

Am 11. Dezember 2011 fand in der Aula der<br />

<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> ein Benefizanlass unter dem<br />

Motto Von Jugendlichen für Jugendliche statt. Der<br />

Anlass wurde von Lyle Tölle (W4i) zusam men<br />

mit jungen engagierten Künstlern und Musikern<br />

organisiert und moderiert. Ziel des Abends war<br />

es, Fr. 2400.– für einen gleichaltrigen, engagierten<br />

und finanziell bedürftigen Jugendlichen<br />

in Kenia zu sammeln, damit auch er Zugang zu<br />

einer Mittelschulausbildung erhält. Nachfolgend<br />

berichtet Lyle Tölle über seine Erfahrungen.<br />

Mit meiner Maturitätsarbeit Eventmanagement<br />

– das Schulfach der Zukunft wollte ich einerseits<br />

etwas für das Leben anderer bewirken und<br />

andererseits herausfinden, ob es mir gelingen<br />

würde, den Benefizanlass Von Jugendlichen für<br />

Jugendliche alleine zu organisieren. Der Name<br />

ist Programm: Im Mittelpunkt des Events stand<br />

die Jugend und die Talentförderung.<br />

Im Schnelldurchlauf absolvierte ich von August<br />

bis Mitte Dezember einen selbstinitiierten<br />

Eventmanagementkurs und übte mich im<br />

Kommunizieren, Präsentieren und Vermarkten<br />

meiner Idee sowie in der Eventorganisation.<br />

Das Grande Finale erlebte ich zusammen mit<br />

einem Publikum von circa 170 Besuchern am<br />

Abend des 11. Dezembers. Nach meiner kurzen<br />

Eröffnungsrede fing der Anlass mit den Klavierklängen<br />

von Bethena, einem Ragtimestück<br />

von Scott Joplin, temporeich an. Gleich danach<br />

spielte eine junge, äusserst talentierte Violinistin<br />

den ersten Satz aus dem romantischen zweiten<br />

Konzert für Violine von H. Wieniawski. Das<br />

nächste Highlight bot ein aussergewöhnlicher<br />

Gitarrenspieler, der nebst traditionellen Klängen<br />

der Gitarre auch allerlei Perkussionsgeräusche<br />

zu entlocken vermochte. Schlag auf Schlag<br />

ging es weiter mit zwei weiteren musikalischen<br />

Darbietungen.<br />

In der folgenden Pause konnte sich der Besucher<br />

in der Eingangshalle an einem selbstkreierten<br />

Buffet verpflegen sowie 28 ausgestellte Bilder,<br />

Fotografien und Skulpturen einer heranwachsenden<br />

Künstlergeneration betrachten und diese<br />

bei Interesse auch kaufen. Den zweiten Teil<br />

des Abends bestritten zwei Bands auf der Bühne.<br />

Abgerundet werden sollte der Anlass mit<br />

Everybody Needs Somebody, doch das Publikum<br />

war derart begeistert, dass es erst nach einer<br />

Zugabe den Saal verliess.<br />

Mittlerweile sind die Einnahmen aus der Kollekte<br />

ausgezählt: Dank dem grosszügigen Publikum<br />

kann Grace N. in Kenia ein vierjähriges<br />

Mittelschulstudium antreten.<br />

Zurückblickend empfinde ich Von Jugendlichen<br />

für Jugendliche als einen beträchtlichen persönlichen<br />

Erfolg, aus dem ich vieles gelernt habe.<br />

Am wertvollsten sind mir jedoch die Erinnerungen<br />

an Menschen, die mir bei der Umsetzung<br />

dieses Projekts geholfen haben. Ganz besonders<br />

zu Dank verpflichtet bin ich allen Mitwirkenden,<br />

der Lehrerschaft sowie der Schulleitung<br />

der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> für ihre Unterstützung<br />

bzw. die kostenlose Bereitstellung der Räumlichkeiten.<br />

59


Jahresbericht 2010/2011<br />

Politik am Mittag 2012<br />

Marco Zanoli (Geschichte)<br />

60<br />

POLITIK AM MITTAG, 27.11.2012:<br />

Die Eurokrise, Hintergründe und Analyse<br />

die Republikaner ihre Niederlage? Kommen<br />

nun wieder moderatere Kräfte ans Ruder?<br />

POLITIK AM MITTAG, 06.11.2012:<br />

Letzte Analysen und Prognosen zu<br />

den US-Präsidentschaftswahlen<br />

Wir diskutieren die Chancen des republikanischen<br />

Kandidaten Mitt Romney in den US-<br />

Präsidentschaftswahlen 2012. Dabei untersuchen<br />

wir Stil und Thematik des diesjährigen<br />

Wahlkampfes und gehen der Frage nach, was<br />

ein Plutokrat ist.<br />

POLITIK AM MITTAG, 13.9.2012:<br />

Facebook oder Face-to-Face?<br />

Soziale Netzwerke und ihre Zukunft<br />

Monika Radvila (Wirtschaft) erklärt uns die<br />

Hintergründe der Eurokrise. In der anschliessenden<br />

Diskussion versuchen wir Ursachen und<br />

politische Folgen zu analysieren.<br />

POLITIK AM MITTAG, 13.11.2012:<br />

Die USA nach der Wiederwahl Obamas<br />

Am Wahltag blicken wir auf die aktuellsten<br />

Analysen und Prognosen zu den amerikanischen<br />

Präsidentschaftswahlen 2012 und<br />

verfolgen den Beginn der Wahlen in den USA.<br />

Robert McCormack, US-Amerikaner und<br />

Lehrer an der KEN, spricht mit uns über die<br />

anstehenden Probleme der USA. Wie verdauen<br />

POLITIK AM MITTAG, 25.09.2012:<br />

Mitt Romney, der Plutokrat<br />

Facebook wird zum Politikum und macht<br />

zusehends negative Schlagzeilen. Wir gehen<br />

mit Nick Golder (Geschichte) auf Pulsfühlung<br />

und beschäftigen uns mit folgenden Fragen:<br />

Wie beliebt ist Facebook wirklich unter den<br />

Jungen? Wie entwickelt sich das Wunderkind<br />

der sozialen Netzwerke weiter? Gibt es einen<br />

Rückwärtstrend zu Face-to-Face-Kontakten?


POLITIK AM MITTAG, 6.9.2012:<br />

Soll uns der Staat vor Passivrauchen<br />

schützen?<br />

POLITIK AM MITTAG, 06.03.2012:<br />

Abstimmungsvorlagen vom 11. März –<br />

Information und Diskussion<br />

Mit dem Chattanooga<br />

Choo<br />

Choo an den<br />

Meilemern Jazztagen<br />

2012<br />

Schulraum<br />

61<br />

Das Thema dieser Woche ist die Volksinitiative<br />

zum Schutz vor Passivrauchen. Bedeutet<br />

diese eine unverhältnismässige Bevormundung<br />

durch den Staat oder ist sie Ausdruck<br />

einer vernünftigen Gesundheitspolitik?<br />

Bedeutet sie das Ende der typischen Beiz?<br />

POLITIK AM MITTAG, 28.08.2012:<br />

Zwei Jahre Lagerhaft für Pussy Riot<br />

Anlässlich des Urteils gegen drei Vertreterinnen<br />

der russischen Punk-Band Pussy Riot<br />

befassen wir uns mit der Frage, wie schockierend<br />

Kunst sein darf.<br />

Wir setzen uns mit Zweitwohnungen, Bausparen,<br />

Buchpreisbindung und sechs Wochen<br />

Ferien für alle auseinander. Im Vergleich<br />

mit anderen europäischen Ländern drängt<br />

sich die Frage auf, ob die Schweiz auch echte<br />

Probleme hat.<br />

POLITIK AM MITTAG, 31.01.2012:<br />

Bürgerkrieg in Syrien<br />

Nach dem Rückzug der Beobachter, die von<br />

der arabischen Liga gestellt worden sind,<br />

eskalieren die Kämpfe in Syrien erneut. Die<br />

internationalen Medien melden «Rauch über<br />

Damaskus». Wir diskutieren darüber, wie<br />

lange sich das Assad-Regime in Syrien noch<br />

halten kann und welches die Konsequenzen<br />

eines Bürgerkrieges wären.<br />

Golzar Piranfar (N4b)<br />

Dass der Chor der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> wandelbar<br />

ist, haben mittlerweile ja viele mitbekommen.<br />

Die diesjährige Metamorphose machte aus<br />

einem eher klassischen einen aussergewöhnlichen<br />

Ragtime-Chor, nicht zuletzt dank der Unterstützung<br />

der Chorsängerinnen und -sänger<br />

der <strong>Kantonsschule</strong> Freudenberg, was mit einem<br />

Auftritt an den 29. Meilemer Jazztagen einen<br />

Höhepunkt fand. Dabei wurden Klassiker wie<br />

Java Jive, Chattanooga Choo Choo und viele<br />

weitere Ohrwürmer vorgetragen. Während der<br />

Probephase erfasste den Chor schon sehr bald<br />

ein legerer Groove, was bestimmt einige Jazzbegeisterte<br />

hervorbrachte. Aussergewöhnlich<br />

an den Auftritten am 11. und 12. Mai 2012 waren<br />

vor allem zwei Soli von Schülern, die das<br />

Publikum derart mitrissen, dass es kaum mehr<br />

ruhig auf den Kirchenbänken sitzen konnte.<br />

Wieder darf man sagen, dass dem KEN-Chor ein<br />

musikalischer Coup par excellence gelungen ist.<br />

Unterdessen erwartet man gespannt das nächste<br />

Projekt und wippt mit dem Fuss im Takt der<br />

an den Jazztagen gesungenen Lieder mit. We<br />

got rhythm!


Jahresbericht 2011/2012<br />

Homecoming-Day:<br />

Ehemalige schnuppern Schulluft<br />

62<br />

Viviane Reichenstein (W2a)<br />

und Clio Huber (W2d)<br />

Am Freitag, dem 21. September, lud der Ehemaligenverein<br />

der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> zum Homecoming<br />

Day ein – Viviane Reichenstein (W2a)<br />

und Clio Huber (W2d) begleiteten den Anlass<br />

mit Mikrofon und Kamera.<br />

Zuerst hatten die beiden Journalistinnen kaum<br />

Ahnung, auf was oder vielmehr auf wen sie sich<br />

da genau einlassen würden, doch bald erwies<br />

sich diese Sorge als komplett unbegründet: Es<br />

herrschte eine lockere, gelöste Atmosphäre im<br />

Kreis alter Bekannter – auch sie konnten sich<br />

völlig ungezwungen mit den Gästen unterhalten.<br />

Auffälligerweise und wider Erwarten waren<br />

grösstenteils junge Studenten und Studentinnen<br />

erschienen, um Schulkameraden und Lehrer<br />

wiederzusehen.<br />

Interview mit ehemaligen Schülern:<br />

Ronny Hoppeler, Abschluss: 2004<br />

Profil: Wirtschaft und Recht<br />

Beruflicher Werdegang: Ronny Hoppeler arbeitet<br />

seit einem Jahr im Marketingbereich einer<br />

internationalen Firma. Zuvor studierte er Politik<br />

und Soziologie an der Uni Luzern und schloss<br />

2011 die Hochschule mit dem Master ab.<br />

Wie ist es, wieder zurück an der KEN zu sein?<br />

Ich habe das Gefühl, ziemlich alt zu sein, wenn<br />

ich hierherkomme. Seit 2004 ist eine beträchtliche<br />

Zeit vergangen, und es ist toll, nun meine<br />

ehemaligen Lehrer anzutreffen. Sie haben uns<br />

während vier Jahre beeinflusst und geformt.<br />

Leider sind einige auch schon pensioniert und<br />

heute nicht anwesend.<br />

Weshalb hast du dich für die KEN entschieden?<br />

Mich interessierte das Wirtschafts- und<br />

Rechtsprofil. Auch lag die <strong>Enge</strong> für mich verkehrstechnisch<br />

günstig. Wirtschaft und Recht<br />

sind eine gute Grundlage, ich habe sie immer geschätzt,<br />

obwohl ich das, was ich hier gelernt habe,<br />

in meinem Studium nicht wirklich benötigt habe.<br />

Also war das Profil für dich nicht wegweisend?<br />

Ich finde, dieses Profil kann für das Grundverständnis<br />

der wirtschaftlichen Zusammenhänge<br />

helfen und ist so sicherlich auch von Nutzen,<br />

wenn man danach Wirtschaft studiert.<br />

Was hat dir in den vier Jahren am Gymnasium<br />

gefallen?<br />

Die Klassenfahrten und die Lager waren immer<br />

tolle Erlebnisse. Ich lernte meine Mitschüler<br />

auch von einer anderen Seite kennen, was ziemlich<br />

positiv war.<br />

Gab es etwas, das dir nicht gefiel oder verbessert<br />

werden sollte?<br />

Ich finde, dass ich während meiner Gymizeit<br />

zu wenig gelernt habe, selbstständig zu sein. In<br />

meinem Studiengang wird ein hohes Mass an<br />

Selbstständigkeit gefordert. Wie man wissenschaftliche<br />

Arbeiten schreibt und wie man richtig<br />

zitiert, wurde zu wenig gelehrt. Doch genau<br />

diese Fähigkeiten werden im Studium erwartet.<br />

Arslan Cagdas, Abschluss: 2012<br />

Profil: Wirtschaft und Recht<br />

Beruflicher Werdegang: Cagdas Arslan studiert<br />

Wirtschaft an der Uni Zürich.<br />

Wie fühlt es sich für dich an, wieder zurück an<br />

der KEN zu sein?<br />

Es ist ein bisschen merkwürdig, auch wenn ich<br />

erst kürzlich die Schule mit der Matura verlas-


Bilder: Andreas Haag, Viviane Reichenstein (W2a), Clio Huber (W2d)<br />

Schulraum<br />

63


Jahresbericht 2011/2012<br />

64<br />

sen habe. Aber ich finde es cool, ein paar Leute<br />

zu sehen, die mich in diesen vier Jahren begleitet<br />

haben. Etwas zusammen essen und trinken<br />

ist immer wieder toll.<br />

Bereust du es, hier gewesen zu sein?<br />

Nein, überhaupt nicht. Es ist von grossem Vorteil,<br />

hier Wirtschaft und Recht als Profil gewählt<br />

zu haben, wenn man danach Wirtschaft<br />

studiert – denn zu Beginn des Studiums findet<br />

sich alles, was man hier an der Schule gelernt<br />

hat, im Unterrichtsprogramm.<br />

Weshalb die KEN?<br />

Anfangs wusste ich gar nicht, was ich studieren<br />

sollte. Schliesslich wählte ich die KEN – ich war<br />

der Meinung, dass ich von Wirtschaft und Recht<br />

sicherlich mehr profitieren würde als vom Lehrgang<br />

des neusprachlichen oder musischen Profils.<br />

Ich hatte auch von Freunden gehört, dass die<br />

KEN eine tolle Schule mit coolen Leuten sei.<br />

Woran denkst du, wenn du den Begriff «KEN»<br />

hörst?<br />

Wenn ich «KEN» höre, denke ich vor allem an<br />

Leute, die beides können: lernen und feiern. Die<br />

Menschen, die ich hier kennenlernte, sind echt<br />

tolle Personen, mit denen ich oft im Ausgang<br />

war, auch wenn wir eigentlich viel zu lernen<br />

hatten. Wir fanden aber eine gute Balance zwischen<br />

Party-Feiern und Schularbeit – die KEN ist<br />

einfach cool!<br />

Gab es ein herausragendes Erlebnis, das dich<br />

heute noch begeistert?<br />

Natürlich den LSD – wir liessen es an diesem<br />

Tag einfach krachen.<br />

Was war denn euer Thema?<br />

Bei uns war es LMFAO. Am Abend zuvor gingen<br />

wir auch noch in das Kaufleuten.<br />

Gibt es etwas im Schulsystem, das deiner Meinung<br />

nach geändert werden sollte?<br />

Das Absenzensystem macht keinen Sinn: Das<br />

zweite Absenzensystem ist weniger streng als das<br />

erste, denn man erhält eigentlich mehr Möglichkeiten<br />

zu schwänzen.<br />

Gab es etwas an dieser Schule, das dich dazu<br />

gebracht hat, Wirtschaft zu studieren?<br />

Die Lehrer selber haben mich ehrlich gesagt nicht<br />

beeinflusst, aber die KEN hat dazu beigetragen,<br />

dass ich mich mit Wirtschaftswissenschaften befasse.<br />

Christian Röthlisberger, Abschluss: 2009<br />

Profil: Wirtschaft und Recht<br />

Beruflicher Werdegang: Nach dem Gymnasium<br />

begann er, Wirtschaft zu studieren. Es stellte<br />

sich heraus, dass ihm die Mathematiklastigkeit<br />

nicht entsprach. So beschloss er, sein Studium<br />

abzubrechen. Nun arbeitet er in der Reisebranche<br />

bei TUI.<br />

Dank dem Wirtschafts- und Rechtsprofil hattest<br />

du eine Vorstellung vom Stoff an der Uni. Und<br />

trotzdem konnte dieser dich dort nicht festhalten?<br />

Damals im Gymnasium war ich begeistert, so<br />

entschied ich mich auch für ein Wirtschaftsstudium.<br />

Doch an der Uni waren die Inhalte leider<br />

nicht mehr dieselben – sie wurden viel zu mathematisch<br />

und zu wenig interessant vermittelt.<br />

Dies war dann auch der Grund, weshalb ich zur<br />

Reisebranche (TUI) wechselte.<br />

Wie ist es, wieder zurückzukommen?<br />

Es ist spannend. Meiner Meinung nach bietet<br />

die Klasse W4d einen schwachen Auftritt, denn<br />

die ist heute schlecht vertreten.<br />

Was kommt dir in den Sinn, wenn du an die<br />

KEN denkst?<br />

Spontan muss ich an den LSD denken – er war<br />

ein lustiges Erlebnis. Am Vorabend feierten wir<br />

draussen vor dem Schulhaus ein Fest. Wir stellten<br />

Zelte auf, installierten Hängematten und<br />

campierten. Da unser Thema der Zoo war, verkleideten<br />

wir uns alle als Tiere. Ich war ein rosa<br />

Schweinchen. Hier an der KEN erlebt man viele<br />

spannende Sachen, unter anderem die Lager<br />

und «Reisli». An solche Ereignisse erinnert man<br />

sich auch am meisten.<br />

Weshalb hast du die KEN gewählt?<br />

Zur Wahl standen Hottingen und die <strong>Enge</strong>. Da<br />

Hottingen wegen des Schulweges nie wirklich<br />

in Frage kam, verbrachte ich meine gymnasiale<br />

Zeit an der KEN.<br />

Anna Wettach, Abschluss: 2010<br />

Profil: Immersion mit dem Profil Wirtschaft<br />

und Recht.<br />

Beruflicher Werdegang: Anna Wettach studiert<br />

an der Universität St. Gallen Betriebswirtschaftslehre<br />

und ist nun im fünften Semester.<br />

Wie fühlt es sich an, wieder hier zu sein?<br />

Ich bin glücklich gestimmt. Meine Zeit hier war<br />

toll! Auch ist es schön, die Lehrer wieder zu sehen<br />

– heute sind wir per du – das ist noch ein<br />

bisschen ungewohnt. Man ist älter und reifer<br />

geworden. Wir begegnen uns somit auf Augen-


höhe. Es ist aber auch sympathischer, wenn<br />

einem der Lehrer nicht mehr in der Rolle einer<br />

Autorität gegenübertritt.<br />

Weshalb hast du dich damals für die KEN<br />

entschieden?<br />

Ursprünglich wollte ich mich für das neusprachliche<br />

Profil anmelden. Auch hatte bereits mein<br />

Bruder dasselbe Profil an der KEN gewählt.<br />

Dass ich von dieser Absicht abwich, liegt daran,<br />

dass mich meine Schwester auf die Immersionsklasse<br />

aufmerksam gemacht hatte. Aus Lust,<br />

etwas Neues auszuprobieren, wählte ich Wirtschaft<br />

und Recht.<br />

Ja, an den LSD. Unser Thema war der Zirkus,<br />

und ich war ein Clown. Ich finde die Tradition<br />

eines Grossanlasses am letzten Schultag wichtig,<br />

denn der Kreativität sind keine Grenzen<br />

gesetzt, und dies lockert die Stimmung vor den<br />

Abschlussprüfungen auf.<br />

Schulraum<br />

65<br />

Gibt es Dinge, an die du dich gerne erinnerst?<br />

Wir reisten für einen Austausch nach San Francisco.<br />

Das war ein besonderes Erlebnis, wir<br />

waren drei Wochen weg vom Alltag. Das Klassenlager<br />

im ersten Schuljahr ist mir in bester<br />

Erinnerung geblieben, da wir eine super Klasse<br />

waren. Den Sport- und Musikunterricht genoss<br />

ich jeweils sehr – er bot den nötigen Ausgleich<br />

zu den kopflastigen Fächern, so dass ich auf andere<br />

Gedanken kommen konnte.<br />

Welche Gefühle verbindest du mit der <strong>Kantonsschule</strong><br />

<strong>Enge</strong>?<br />

Für mich war der Schulbetrieb sehr familiär.<br />

Trotz meinem Klassenwechsel nach meinem<br />

Austauschjahr fühlte ich mich immer zu Hause,<br />

denn alles war so vertraut. Man hatte seine<br />

Klasse, seine Lehrer. Dessen wird man sich vor<br />

allem im Nachhinein bewusst, denn an der Uni<br />

ist man in Sachen Selbstständigkeit stärker gefordert.<br />

Gab es ein bestimmtes Erlebnis, an welches du<br />

denkst?


Jahresbericht 2011/2012<br />

66


Schulraum<br />

Schulraum<br />

67


Jahresbericht 2011/2012<br />

Das neue Internet-Café – eine gemütliche Lounge<br />

Seit 2009 ist die Umgestaltung des Internet-Cafés geplant; endlich ist es fertig, und nun kommen die Schüler/innen in<br />

den Genuss einer attraktiven Rückzugsmöglichkeit. Welche Hürden galt es zu nehmen? Muguet Kaygisiz und Désirée<br />

Ritter (N3c) haben nachgefragt.<br />

68<br />

Muguet Kaygisiz und Désirée Ritter (N3c)<br />

Schon früh kam in der Schülerschaft der<br />

Wunsch auf, an der KEN einen Ort zu schaffen,<br />

wohin sich die Schüler zurückziehen können.<br />

Einen solchen zu finden, war bisher schwierig,<br />

da es viele offene Räume gibt, in die man problemlos<br />

hineinsehen kann. Selbst die Lehrer<br />

arbeiten hinter einer Glasfront. Das einzige öffentliche<br />

Arbeitszimmer an unserer Schule, das<br />

nicht so viel Einblick bot, war das alte Internet-<br />

Café. Das Problem: Es hatte das Cachet eines<br />

Warteraums. Deshalb wurde entschieden, die<br />

düsteren vier Wände in eine bequeme Lounge<br />

zu verwandeln. Der Weg dahin war jedoch steinig,<br />

da einerseits unser Schulhaus unter Denkmalschutz<br />

steht, andererseits das Architekturbüro<br />

Schader Hegnauer Ammann Architekten AG<br />

ein Mitspracherecht hat.<br />

Vor ein paar Wochen konnten nach dreijähriger<br />

Vorbereitungsphase endlich die Umbauarbeiten<br />

beginnen. Es gibt neu acht Computerstationen<br />

mit Laptops, in der Mitte des Raumes zwei Sofas,<br />

auf denen man herumhängen kann, und<br />

eine in dunklem Blau gehaltene Wand, an der<br />

man Plakate und Flyer anbringen darf. Auch der<br />

Platz vor dem Fenster bei der Raucherecke ist<br />

vom Umbau betroffen: Er wird in eine einladende<br />

Terrasse mit Tischen und Stühlen verwandelt.<br />

Um das Ambiente einer Rückzugsmöglickeit<br />

nicht zu beeinträchtigen, verzichtet man<br />

auf Kameras. Dies entspricht einem Grundsatz,<br />

den man auch in den meisten anderen Räumen<br />

befolgt, denn die Schule beabsichtigt nicht, die<br />

Schüler zu überwachen.<br />

Was die Druckersituation angeht, so bleibt alles<br />

beim Alten – es steht den Schülern ein Drucker<br />

zur Verfügung, dessen Papier und Patronen sie<br />

allerdings sparsam verwenden sollten.<br />

Anfangs ging die Schule davon aus, den Raum<br />

selber gestalten zu können, und berechnete<br />

ein Budget von 15‘000 Franken. Da ein Umbau<br />

in Eigenregie jedoch aus den oben genannten<br />

Gründen nicht möglich war und sich auch das<br />

Hochbauamt daran beteiligte, wurde das Projekt<br />

um einiges teurer.<br />

Bild: Omar Zesoual (W2i)


Neue Abfallschlucker an der KEN<br />

Veranstaltungen<br />

Golzar Piranfar (N3b)<br />

69<br />

Wie Soldaten warteten sie in Reih und Glied<br />

in der Halle – die Rede ist vom neuen 120-kübelstarken<br />

Heer der Abfallschlucker an der<br />

KEN. Das war im Februar 2012. Und nun stehen<br />

sie überall verteilt und versehen tapfer<br />

ihren Dienst gegen die Vermüllung an unserer<br />

Schule. Ihre Vorgänger wurden ersetzt, weil<br />

die Feuerpolizei sie für diesen täglichen Kampf<br />

mangels Beissklappe für untauglich erklärt<br />

hatte. In Erwägung gezogen wurden auch Elitekämpfer<br />

– Abfallhaie aus Chromstahl, die<br />

jedoch das Budget massiv gesprengt hätten.<br />

Mitspracherecht in Sachen Uniformierung – ob<br />

grau oder schwarz – hatte neben dem Hochbauamt<br />

die Schader Hegnauer Ammann Architekten<br />

AG. Beglückt mit diesen schwarzblechernen Abfallwächtern<br />

wurden nicht nur wir an der KEN,<br />

sondern auch unsere lieben Nachbarn von der<br />

KFR, die Sportler in den Turnhallen und die Musiker<br />

im Schöllergut. Natürlich lässt sich stundenlang<br />

über ästhetische Belange streiten, doch<br />

mit gutem Gewissen kann man sagen, dass sich<br />

die Müllschlucker im Frack bestens mit den<br />

alteingesessenen schwarzen Stühlen arrangieren.<br />

Und so mancher mag sich überlegen, einen<br />

solchen schnittigen Kämpfer ins eigene Abfall-<br />

Trennungs-Sicherheitskonzept einzubinden.<br />

Pimp my flip-top bin!<br />

Bild: Andreas Haag


Jahresbericht 2011/2012<br />

70


Schulraum<br />

71


Jahresbericht 2011/2012<br />

Allegorie des Lebensweges als Landschaft<br />

Mario Leimbacher (Bildnerisches Gestalten)<br />

72<br />

Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen<br />

haben zwischen Frühjahr und Sommer 2010 als<br />

Semesterarbeit in mehreren Schritten ein grosses<br />

Bild geschaffen.<br />

Die Aufgabe bestand darin, eine Landschaft<br />

oder eine räumliche Staffelung als Allegorie des<br />

Lebensweges zu entwerfen.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Im Bild soll ein dreidimensionaler Raum mit integrierten<br />

Objekten und Ereignissen erkennbar<br />

sein. Der Raum hat als realistische oder phantastische<br />

Landschaft zu erscheinen, in dem die<br />

räumliche Staffelung als eine zeitliche Abfolge<br />

sichtbar wird. Diese kann als Weg, Strasse, Pfad<br />

oder Spur auf verschiedenste Weise dargestellt<br />

werden. Als Gestaltungselemente dürfen Brüche<br />

und Unterbrüche (Mauern, Wände, Risse,<br />

Brücken, Tunnel, Pässe usw.) eingefügt werden.<br />

Die wichtigsten zukünftigen bzw. erträumten,<br />

erwünschten, geplanten oder befürchteten Ereignisse<br />

werden in der Landschaft als Stationen<br />

des Weges gezeigt. Diese können verschlüsselt,<br />

versteckt, metaphorisch angedeutet oder ganz<br />

realistisch und eindeutig inszeniert werden.<br />

Im ersten Quartal werden die Bildideen sowie<br />

Detailstudien in einem Heft mit Bleistift skizziert<br />

und besprochen (es können auch Graphit,<br />

Kohle, Farbstift oder Pastellkreide verwendet<br />

werden). Das definitive Werk hat entweder das<br />

Format A3 (Bleistift oder Farbstift) oder A2<br />

(Graphit, Kohle oder Pastell).


Veranstaltungen<br />

73


Jahresbericht 2011/2012<br />

74


Partner, Personen und Organisationen<br />

75<br />

Partner,<br />

Personen,<br />

Organisationen


Jahresbericht 2011/2012<br />

Personelle Veränderungen in der Schulkommission<br />

76<br />

Prof. Dr. iur. Thomas Gächter,<br />

Präsident der Schulkommission<br />

Die im Jahr 2000 eingeführte Amtszeitbeschränkung<br />

für Mitglieder der Schulkommissionen<br />

hat 2012 zu einigen Veränderungen in<br />

der personellen Zusammensetzung der Schulkommission<br />

geführt. Nach 25 Jahren in der<br />

Aufsichts- und später in der Schulkommission<br />

zieht sich unsere langjährige Präsidentin lic.<br />

iur. Lukretia Appert-Sprecher (seit 1988) in den<br />

wohlverdienten Ruhestand zurück – wobei sich<br />

niemand, der sie kennt, Frau Appert-Sprecher<br />

im Ruhestand vorstellen kann! Sie prägte die<br />

Schule in den letzten Jahrzehnten stark mit und<br />

war beim Projekt der Organisationsentwicklung<br />

der Mittelschulen sowohl auf kantonaler Ebene<br />

wie auch in der KEN federführend beteiligt.<br />

Die Schule verdankt ihrem klaren, weitsichtigen<br />

und engagierten Führungsstil wesentliche<br />

Entwicklungen und wird noch lange von den<br />

sorgfältig eingeleiteten Reformen profitieren<br />

können. Vor allem aber werden wir im Gremium<br />

die prägende Persönlichkeit der Präsidentin<br />

vermissen, die eine einzigartige Mischung aus<br />

sachlicher Bestimmtheit und offener Herzlichkeit<br />

in sich vereinigt. Nach einer ebenfalls eindrucksvollen<br />

Amtszeit von 18 Jahren verlässt<br />

auch Jürg Badertscher, dipl. Wirtschaftsprüfer,<br />

die Schulkommission. Seine besonnenen Voten<br />

und sorgfältigen Einschätzungen haben der<br />

Diskussion stets die nötige Bodenhaftung verliehen.<br />

Der Pragmatismus, den er als Unternehmer<br />

und Gemeindepräsident mitgebracht hat,<br />

ist jedem Gremium zu wünschen. Heinz Goetz,<br />

Betriebsökonom, muss wegen der genannten<br />

Amtszeitbeschränkung nach 13 Amtsjahren<br />

ebenfalls die Schulkommission verlassen. Seine<br />

vielseitigen Interessen, seine reiche Erfahrung<br />

aus Führungsfunktionen in der Wirtschaft, vor<br />

allem aber sein ansteckender Enthusiasmus<br />

haben die Diskussionen in der Schulkommission<br />

bereichert und belebt. Unvergessen sind die<br />

häufig fast überschwänglichen Schilderungen<br />

von besuchten Musik- und Instrumentallektionen,<br />

die einen mit ihrer Begeisterung anstecken<br />

mussten. Allen scheidenden Mitgliedern der<br />

Schulkommission, insbesondere der Präsidentin,<br />

möchte ich im Namen der gesamten Schule<br />

für den langjährigen Einsatz herzlich danken.<br />

Neu in die Schulkommission gewählt wurden<br />

lic. oec. Michael Jenni, MBA, und Dr. med. Alice<br />

Walder-Utz, MBA. Michael Jenni bringt als Leiter<br />

Service Verkauf Fire Safety and Security bei<br />

Siemens langjährige Erfahrungen in der Privatwirtschaft<br />

mit. Als Vater zweier kleiner Kinder<br />

liegt ihm auch persönlich am künftigen Wohl der<br />

Zürcher Mittelschulen. Frau Walder ist Mutter<br />

dreier Söhne, die sich bereits in der Mittelschule<br />

bzw. im Studium befinden, und arbeitet seit einigen<br />

Jahren als Chefärztin am Spital Kilchberg<br />

sowie als Lehrbeauftragte an der Universität Zürich.<br />

Neben vielseitigem Fachwissen verfügt sie<br />

damit über zahlreiche eigene Erfahrungen mit<br />

Zürcher Mittelschulen. Wir sind froh, dass unser<br />

Gremium durch so profilierte und einsatzfreudige<br />

Persönlichkeiten ergänzt wird, und freuen<br />

uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.<br />

Nach zwei Wahlperioden tritt auch Thomas<br />

Schmidt, Lehrer für Englisch und Russisch und<br />

Lehrervertreter in der Schulkommission, turnusgemäss<br />

von seiner Funktion in der Schulkommission<br />

zurück. Er hat die anspruchsvolle<br />

Aufgabe, sich sowohl für die Interessen der<br />

Lehrerschaft einzusetzen als auch Teil der<br />

Schulkommission zu sein, mit grosser Umsicht<br />

gemeistert. Seine bemerkenswerte persönliche<br />

Integrität und sein feines Gespür haben seine<br />

Arbeit geprägt und massgeblich dazu beigetragen,<br />

dass zwischen Schulkommission und<br />

Lehrerschaft grosses Vertrauen herrscht. Im<br />

Namen der Schulkommission und der Lehrerschaft<br />

möchte ich ihm herzlich für seine verdienstvolle<br />

Tätigkeit danken. Mit Frau Sonja<br />

Rüegg Stammbach, Lehrerin für Chemie, hat<br />

der Konvent eine neue Vertretung in der Schulkommission<br />

bestimmt. Es ist eine besondere<br />

Freude, dass mit ihrer Wahl die Naturwissenschaften<br />

auch in der Schulkommission besser<br />

vertreten sind.


Partner, Personen und Organisationen<br />

Per 1. August 2012 habe ich als bisheriger<br />

Vizepräsident von Frau Appert-Sprecher die<br />

Präsidentenfunktion übernommen. Seit nunmehr<br />

über sechs Jahren bin ich Mitglied der<br />

Schulkommission und habe – gemeinsam<br />

mit Frau Appert-Sprecher – einige der jüngeren<br />

Entwicklungen an der Schule mitbegleitet,<br />

wodurch eine gewisse Kontinuität in der<br />

Arbeit der Kommission gewährleistet ist. Es<br />

ist ein wichtiger Vorteil für unsere Schule,<br />

dass zwischen Schulleitung, Lehrerschaft<br />

und Schulkommission ein offenes Vertrauensverhältnis<br />

besteht, das viele Dinge möglich<br />

macht, die andernorts nur schwierig zu<br />

realisieren sind. Es ist mir ein besonderes<br />

Anliegen, dieses Vertrauensverhältnis durch<br />

Verlässlichkeit und Transparenz zu stärken<br />

und die Anliegen aller Beteiligten in die Arbeit<br />

der Schulkommission zu integrieren. Die<br />

KEN verfügt aufgrund ihrer Leistungen über<br />

einen guten Ruf, den es durch gezielte und<br />

klare strategische Zielsetzungen zu bewahren<br />

und zu fördern gilt. Ich bin zuversichtlich,<br />

dies gemeinsam mit dem neuen Team<br />

der Schulkommission, der Schulleitung, der<br />

Lehrerschaft, den Schülerinnen und Schülern<br />

sowie den Eltern erreichen zu können.<br />

77


Jahresbericht 2011/2012<br />

Elternverein<br />

Gut besuchte Veranstaltungen und positives Feedback:<br />

Konstruktive und dezente Elternarbeit wird geschätzt.<br />

78<br />

Auch 2012 bemühte sich der Elternverein der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> (EVKEN), zur guten Schulkultur beizutragen:<br />

als Ansprechpartner und Sprachrohr für die Elternanliegen, als Sponsor für förderungswürdige Schulanlässe oder<br />

einfach mit einem feinen «Znüni» für die Schülerinnen und Schüler bei besonderer Gelegenheit.<br />

Inge Thees<br />

In der Absicht, die Vertretung der Elternschaft<br />

zu stärken und die Arbeit auf eine breitere Basis<br />

zu stellen, wurde die Mitgliedschaft im Elternverein<br />

für 2012 neu geregelt. Alle Eltern sind<br />

jetzt automatisch Mitglied im EVKEN, sofern<br />

sie sich nicht ausdrücklich abmelden. Der Präsident<br />

des EVKEN, Roberto Frigg, kommentierte<br />

dazu treffend: «Es geht beim Elternverein vor<br />

allem darum, dass die Eltern am Schulleben<br />

beteiligt sind und dort Unterstützung leisten<br />

können, wo es angebracht und erwünscht ist.»<br />

Rückblick auf ein ereignis- und<br />

erfolgreiches Jahr<br />

Der Vorstand kann in diesem Sinne zurückblicken<br />

auf ein erfolgreiches Jahr mit interessanten<br />

Veranstaltungen, engagierter Arbeit in<br />

verschiedenen Gremien und willkommenen<br />

Znüni-Aktionen (erster Schultag, Projekttage) –<br />

eine Zeit, in der auch diverse Schulanlässe mit<br />

einem angemessenen Zustupf gefördert worden<br />

sind. Bewährt hat sich in diesem Jahr erneut<br />

die Mitarbeit von zwei EVKEN-Vertreterinnen<br />

in der sogenannten «Kontaktgruppe», die Schüler/innen<br />

in Problemsituationen begleitet und<br />

unterstützt.<br />

EVKEN-Präsident Frigg beurteilt den regelmässigen<br />

Gedankenaustausch mit der Schulleitung<br />

als sehr wertvoll und postuliert: «Schule und<br />

Elternverein müssen zu Gunsten der Schülerschaft<br />

voneinander profitieren». Um noch näher<br />

am Puls der Elternanliegen zu sein, setzte<br />

der Verein als weitere Neuerung in 2012 die<br />

Idee der «Kontakteltern» um. Diese sind als<br />

wertvolle Ansprechpartner für den EVKEN und<br />

die Eltern der jeweiligen Klassen gedacht.<br />

Sorgfältige Verwendung des Budgets<br />

für die Anliegen der Schülerinnen und<br />

Schüler<br />

Der EVKEN ist stets bestrebt, das verfügbare<br />

Budget sorgfältig und sinnvoll zum Wohle der<br />

Schülerinnen und Schüler einzusetzen, wertvolle<br />

Aktivitäten und Initiativen zu fördern und die<br />

Verwirklichung guter Ideen möglich zu machen.<br />

So unterstützte der EVKEN auch 2012 wieder<br />

als Aktionär mit dem Kauf von Anteilsscheinen<br />

die Projekte der YES-Miniunternehmen (HMS),<br />

dank denen die Schüler praktische Erfahrungen<br />

im Gründen und Führen eines Unternehmens<br />

sammeln können. In Absprache mit der Schulleitung<br />

sponserte der EVKEN einen Ausflug anlässlich<br />

des jährlichen Skilagers und finanzierte<br />

einen Kurs im Rahmen der Projekttage.<br />

Informationsveranstaltungen für Eltern<br />

werden geschätzt.<br />

Mit fünf jährlichen Informationsveranstaltungen,<br />

die jeweils auf der Homepage der KEN<br />

publiziert werden, schuf der EVKEN nun mehr<br />

Gelegenheiten für die Eltern, Kontakte untereinander<br />

und zur Schule zu pflegen und Informationen<br />

über das aktuelle Schulleben und über<br />

wichtige Ereignisse und Entwicklungen aus erster<br />

Hand zu bekommen. Dabei konnte der EV-<br />

KEN stets auf die bereitwillige Unterstützung<br />

der Schulleitung zählen.<br />

Den erfolgreichen Auftakt der Veranstaltungsreihe<br />

bildete die jährliche Generalversammlung<br />

des EVKEN im Mai, die durch das Referat von<br />

Rektor Wittmer über Änderungen und neue<br />

Trends in der Bildungslandschaft einen attraktiven<br />

Höhepunkt hatte.<br />

Das Praktikum der Handelsmittelschule war<br />

Thema einer informativen Veranstaltung, die<br />

den Eltern und der Schülerschaft der zweiten<br />

HMS-Klassen im September geboten wurde.<br />

Der aufschlussreiche Vortrag von Prorektorin<br />

Brockhaus-Soldenhoff und der anschauliche<br />

Erfahrungsbericht einer Schülerin fanden ein<br />

sehr gutes Echo bei den Eltern. Die Information<br />

über den Kontakttag für Praktikumsstellen, an<br />

dem sich jeweils verschiedene Firmen präsentie-


en, wurde allgemein als sehr nützlich beurteilt.<br />

Im Oktober hatte der EVKEN zum Erstklässler-<br />

Apéro eingeladen, der wegen der verlängerten<br />

Probezeit dieses Jahr später angesetzt wurde.<br />

Rektor Wittmer erläuterte an diesem Anlass die<br />

Sicht der Schulleitung zur neuen Dauer der Probezeit,<br />

Frau Esther Schoellkopf beleuchtete das<br />

Thema als externe Fachberaterin der KEN und<br />

Mitglied der Kontaktgruppe aus der Perspektive<br />

der Schulpsychologin.<br />

Anklang fand auch die Veranstaltung «Orientierung<br />

zur Maturitätsprüfung» im November,<br />

zu der die Eltern der Schüler/innen der dritten<br />

Klassen eingeladen waren. Rektor Wittmer informierte<br />

wie gewohnt kurzweilig und prägnant<br />

über die entscheidenden Sachverhalte und<br />

stand den Eltern für die vielen Fragen zur Verfügung.<br />

Der EVKEN-Anlass «Studien- und Berufswahl»<br />

stiess bei den Eltern der Maturanden/innen<br />

auf starkes Interesse. Sehr zielführend bestritt<br />

Rektor Wittmer diesen Abend zusammen mit<br />

Herrn Stefan Gerig, dem Berufsberater vom Berufsinformationszentrum<br />

(BIZ) in Oerlikon. Er<br />

hob hervor, dass Stefan Gerig regelmässig in der<br />

KEN zur Verfügung stehe, und empfahl, die kostenlose<br />

Dienstleistung unbedingt in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

Vorstandsposten neu zu besetzen<br />

2013 werden mehrere Vorstandsmitglieder des<br />

EVKEN statutengemäss ihr Amt niederlegen, da<br />

ihre Söhne und Töchter die Schule abgeschlossen<br />

haben. Der EVKEN-Vorstand freut sich über<br />

interessierte Eltern, die sich im Elternverein<br />

engagieren und die fruchtbare Arbeit weiterführen<br />

möchten, sei es als Vorstandsmitglieder<br />

oder einfach als gelegentliche Helfer/innen an<br />

den EVKEN-Anlässen. Interessenten können<br />

sich gerne mit dem Präsidenten in Verbindung<br />

setzen oder sich an der Generalversammlung<br />

melden.<br />

Bisher ist es immer wieder gelungen, Eltern<br />

zu finden, die sich – trotz des starken beruflichen<br />

Engagements – gerne für die Schule ihrer<br />

Kinder einsetzen und im Vorstand des EVKEN<br />

einen wertvollen Beitrag zur erfreulich guten<br />

Schulkultur an der KEN leisten.<br />

Partner, Personen und Organisationen<br />

79<br />

Auch 2013 wird der EVKEN vielseitig<br />

präsent sein.<br />

Das Engagement des EVKEN soll auch im kommenden<br />

Jahr in gewohnter Weise weitergeführt<br />

werden. Der Vorstand wird sich in den nächsten<br />

Sitzungen mit der detaillierten Planung befassen.<br />

Die Eltern sind aufgerufen, für die jeweils im<br />

Frühling stattfindenden Generalversammlungen<br />

Vorschläge, Ideen und Anliegen zu formulieren<br />

und einzubringen. Der Präsident des EVKEN<br />

kann dafür jederzeit kontaktiert werden.


Jahresbericht 2011/2012<br />

Ehemaligenverein – Engagement im Wandel<br />

80<br />

Davide Loss, Präsident<br />

Der Verein hat ein intensives Jahr mit vielen<br />

Neuerungen hinter sich. Die Veranstaltung «Einblicke»,<br />

dank der der Verein die Gelegenheit hat,<br />

das Unternehmen einer Ehemaligen bzw. eines<br />

Ehemaligen kennen zu lernen, erfreut sich grosser<br />

Beliebtheit.<br />

Dass sich die Zeiten ändern, ist eine Binsenwahrheit.<br />

Sie gilt auch für unseren Verein, leider<br />

nicht unbedingt im positiven Sinn: Junge<br />

Leute fühlen sich eher zu attraktiven Events<br />

und Trends hingezogen als zu einem Verein.<br />

Dies wirkt sich auf die Zahl unserer Mitglieder<br />

aus, die im Lauf der Jahre immer kleiner geworden<br />

ist. Es war deshalb ein zentrales Anliegen<br />

des Vorstands, mit den Schulabgängerinnen<br />

und Schulabgängern in Kontakt zu treten, um<br />

sie über unseren Verein zu orientieren und ihnen<br />

die Mitgliedschaft anzubieten. Aus diesem<br />

Grund begaben wir uns dieses Jahr vor Ort und<br />

stellten uns in Zusammenarbeit mit der Schulleitung<br />

Abschlussklassen direkt vor. Über 90<br />

Prozent der Schüler folgten unserer Einladung<br />

und traten unserem Verein bei. Da wir für das<br />

erste Mitgliedsjahr von Schulabgängern keinen<br />

Beitrag verlangen, wird sich allerdings erst in<br />

einem Jahr zeigen, wie tragfähig diese an sich<br />

sehr positiven Erstkontakte sind.<br />

In unserer Veranstaltungsreihe «Einblicke»<br />

waren wir im Frühling zunächst zu Besuch bei<br />

Rektor Christoph Wittmer. Wohl die meisten<br />

Teilnehmenden erfuhren viel Neues über die<br />

Zürcher Bildungslandschaft sowie die Schule,<br />

die heute eine der grossen unter den neun kantonalen<br />

Gymnasien ist. Bei «Einblicke 5» kam<br />

es sogar zu einer Premiere in der noch jungen<br />

Veranstaltungsreihe: Es meldeten sich gegen<br />

100 Teilnehmende an, sodass der Anlass gleich<br />

zweimal durchgeführt werden musste. Der dritte<br />

und letzte «Einblick» fand – wie schon letztes<br />

Jahr – im Anschluss an die Generalversammlung<br />

statt. Schülerinnen und Schüler der Handelsmittelschule<br />

gründeten ihre eigene Unternehmung<br />

und präsentierten die Geschäftsidee,<br />

die dahintersteckt, und auch die Produkte, die<br />

sie auf dem Markt vertreiben würden.<br />

Unser Fonds für kulturelle und sportliche Zwecke<br />

unterstützte im vergangenen Vereinsjahr<br />

insgesamt fünf Projekte der Schule. Für Theater-<br />

und Musicalproduktionen wurde ein jährlicher<br />

Beitrag von maximal 2’000 Franken gesprochen;<br />

mit Beträgen in der gleichen Höhe<br />

förderten wir Konzert- und Opernbesuche der<br />

Musikklassen, die «Ragtime Competition» sowie<br />

das Projekt «Sportplatz Zürich», mit dem die<br />

ökonomische Bedeutung der Sportbranche im<br />

Grossraum Zürich untersucht wurde. Mit 500<br />

Franken aus dem Fonds konnten schliesslich<br />

für die Drittklässlerinnen und Drittklässler, die<br />

einen Projektkurs in Meeresbiologie (Giglio) belegten,<br />

Taucherausrüstungen beschafft werden.<br />

Weitere Highlights in der Agenda des vergangenen<br />

Vereinsjahrs waren der zweite «Home-


coming Day» sowie unsere Fussballnacht, die<br />

bereits zum dritten Mal ausgetragen wurde und<br />

für die sich wiederum mehr Teilnehmer angemeldet<br />

hatten als im Jahr zuvor. Die Zahl der<br />

Besucher am «Homecoming Day» hat sich sogar<br />

von 200 auf über 400 mehr als verdoppelt, was<br />

zeigt, dass sich sehr viele Ehemalige auch im<br />

späteren Leben mit ihrer Mittelschule verbunden<br />

fühlen.<br />

Die engere Zusammenarbeit mit der Schule wird<br />

auch in nächster Zeit im Fokus stehen, nicht zuletzt<br />

auch, damit neue Mitglieder für unseren<br />

Verein gewonnen werden können. In diesem<br />

Zusammenhang durfte sich der Verein während<br />

eines Besuchs der Zürcher Bildungsdirektorin,<br />

Regierungsrätin Regine Aeppli, präsentieren<br />

und dabei auf die wichtigen Synergien zwischen<br />

der Schule und dem Verein hinweisen.<br />

Der Vorstand wird sein Augenmerk auch im<br />

kommenden Jahr auf die Zusammenarbeit mit<br />

der Schule richten. Wir wollen den engen Kontakt<br />

mit der Schule fortführen und Synergien<br />

nutzen, wo immer das möglich ist.<br />

Unser Magazin «m» hat das erste volle Jahr im<br />

neuen Kleid hinter sich. Vielen Reaktionen dürfen<br />

wir entnehmen, dass es bei unseren Mitgliedern<br />

gut ankommt und gern gelesen wird.<br />

Und unser Heftli wird auch für den ersten Programmpunkt<br />

in der Vereinsagenda 2013 sorgen:<br />

Die erfolgreichsten Freundinnen und Freunde<br />

des von unserem Redaktor erfundenen «m»-<br />

Kreuzworträtsels werden sich im Zunfthaus zur<br />

Haue zum grossen Rätselessen treffen.<br />

Zum Abschluss bleibt mir noch zu danken. Mein<br />

Dank geht an alle meine Kolleginnen und Kollegen<br />

aus dem Vorstand, insbesondere auch an<br />

den Vizepräsidenten David Schilling. Sie alle<br />

haben mich stets tatkräftig unterstützt, sind<br />

mir zur Seite gestanden und haben sich stets<br />

als wichtige und unerlässliche Mitglieder unseres<br />

Teams erwiesen. Ein ganz besonderer Dank<br />

geht auch an unsere Schule, namentlich an Rektor<br />

Christoph Wittmer, der mit seiner einfachen<br />

und engagierten Art und insbesondere seinem<br />

unermüdlichen Einsatz den Draht zum Ehemaligenverein<br />

pflegt. Wir sind stolz auf diese gute<br />

Zusammenarbeit mit der Schulleitung. Nicht<br />

minder herzlich möchte ich auch unseren Mitgliedern<br />

für ihre Treue danken, die für unseren<br />

Verein unentbehrlich ist.<br />

Partner, Personen und Organisationen<br />

81


Jahresbericht 2011/2012<br />

Etwas der Schule zurückgeben – Daniel Widrig im<br />

Vorstand des Ehemaligenvereins<br />

82<br />

Tiffany Sigg (N4b)<br />

Vorstandsmitglied des Ehemaligenvereins –<br />

das klingt nicht schlecht, zumal du nicht so alt<br />

bist und etwas später als Roger Schawinski die<br />

KEN besuchtest. Wie schaffst du es, Zeit für<br />

diesen Verein zu finden?<br />

Der Verein und die <strong>Enge</strong> sind Dinge, wofür ich<br />

mir die Zeit einfach nehme, auch wenn ich viel<br />

um die Ohren habe. Es ist ja eine schöne Sache,<br />

Prioritäten setzen zu dürfen, und es bereitet mir<br />

grosse Freude, mich für den Ehemaligenverein<br />

zu engagieren und dadurch auch weiterhin mit<br />

dieser tollen Schule verbunden zu bleiben. Ich<br />

glaube, meine alten Lehrer/innen schmunzeln<br />

aber manchmal schon ein wenig, wenn sich der<br />

SO-Dani (so nannten mich früher viele) wieder<br />

mal in den Gängen der KEN herumtreibt…<br />

Was macht den Reiz deines Engagements<br />

aus? Und warum sollte man nach der Matur<br />

Mitglied werden?<br />

Es finden sich viele gute Gründe, warum alle<br />

ehemaligen Schüler/innen und Lehrpersonen<br />

dem Verein beitreten sollten. Einer davon ist sicherlich<br />

das Angebot: Ich denke etwa an unser<br />

Vereinsmagazin «m», das Mentorenprogramm,<br />

die Personalvermittlung oder den Fonds für die<br />

Unterstützung kultureller und sportlicher Anlässe<br />

an der KEN. Zudem führen wir neben diversen<br />

Events und Apéros auch die sogenannte Veranstaltungsreihe<br />

Einblicke durch. Sie bietet die Gelegenheit,<br />

mehr über Ehemalige und ihren Beruf<br />

in Erfahrung zu bringen, sich auszutauschen, zu<br />

vernetzen und einfach wieder einmal die guten<br />

alten Zeiten aufleben zu lassen. Im Gegensatz zu<br />

anderen Alumnivereinen, wie sie zum Beispiel<br />

die Unis kennen, ist der Ehemaligenverein der<br />

KEN vielfältiger, denn er besteht aus Leuten, die<br />

in verschiedenen Berufsfeldern tätig sind und<br />

nicht denselben Studienhintergrund haben.<br />

Kürzlich traf ich eine alte Schulfreundin – sie ist<br />

jetzt Ärztin. Cool, oder? Die Menschen der <strong>Enge</strong><br />

kennt man wegen der gleichen Wurzeln, aber<br />

alle gehen nachher eigene Wege. Gerade wegen<br />

dieser Vielfalt ist es spannend, dem Ehemaligenverein<br />

beizutreten. So isst man nicht mit den<br />

gleichen Leuten Häppchen, mit denen man sich<br />

ohnehin schon tagein, tagaus rumschlägt. Der<br />

Ehemaligenverein ist also die ideale Plattform,<br />

dank der man alte Freundschaften pflegen und<br />

neue knüpfen kann. Der Grund für mein Engagement<br />

hat viel mit Dankbarkeit und Respekt<br />

zu tun: Ich habe hier eine ganz tolle Ausbildung<br />

erfahren dürfen – nicht nur fachlich, sondern<br />

auch und vor allem menschlich. Viele meiner<br />

Lehrerinnen und Lehrer, Klassenkameradinnen<br />

und -kameraden prägen auch heute noch mein<br />

Denken und Handeln.<br />

In den unteren Klassen nimmt man den Verein<br />

nicht besonders wahr. Werdet ihr das ändern?<br />

Wir versuchten vor ein paar Jahren, schon in<br />

den unteren Klassen auf uns aufmerksam zu<br />

www.ken-ve.ch<br />

https://www.facebook.com/EhemaligeKEN<br />

machen. Wir verteilten Flyer oder kleine Präsente<br />

zur bestandenen Probezeit. Das Ziel war<br />

es, bis zum Diplom bzw. der Matur ein Bewusstsein<br />

für unsere Existenz zu schaffen. Leider<br />

sind solche Aktionen sehr zeitaufwändig und<br />

nicht immer leicht durchzuführen, wenn man<br />

bedenkt, dass wir alle beruflich stark eingebunden<br />

sind. Vor kurzem haben wir Lernende aus<br />

den Abschlussklassen zu einem Apéro eingeladen<br />

und hoffen, dass sie die Idee des Vereins in<br />

die Klassenzimmer tragen.<br />

Kurz einen Werbespruch für den<br />

Ehemaligenverein?<br />

Liebe Angehörige der KEN: Probieren geht über<br />

Studieren! Und: Auf bald…


Früh übt sich – Museumsdirektorin im Gespräch<br />

Claudia Rütsche schloss die <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> 1987 mit der neusprachlichen Matura ab. Schon zu ihrer Zeit an der KEN<br />

interessierte sie sich für Geschichte und Archäologie und arbeitete beim Kulturama – nicht zuletzt ein Engagement, dem<br />

sie ihre heutige Stellung als Museumsdirektorin verdankt. Der KEN ist sie nach wie vor verbunden, sei es als Expertin für<br />

Maturitätsarbeiten oder als Referentin. Muguet Kaygisiz (N2c) besuchte das Kulturama und nahm die Gelegenheit wahr,<br />

ein Interview mit ihr zu führen.<br />

Partner, Personen und Organisationen<br />

83<br />

Muguet Kaygisiz (N2c)<br />

Was macht Ihnen besonders Freude an Ihrer<br />

Arbeit als Museumsdirektorin?<br />

Da wären sicherlich zwei Aspekte zu nennen:<br />

Einerseits habe ich als Leiterin mit sehr vielen<br />

verschiedenen Menschen und natürlich auch<br />

spannenden Objekten zu tun, die es mit einem<br />

überzeugenden Konzept zu präsentieren gilt.<br />

Andererseits ist mein Job sehr abwechslungsreich,<br />

im Kulturama stehen jedes Jahr bis zu<br />

zwei Sonderausstellungen auf dem Programm,<br />

somit lerne ich zusammen mit meinem Team<br />

viel Neues und finde Gelegenheit, meinen Horizont<br />

zu erweitern.<br />

Wie viele Ausstellungen haben Sie schon<br />

geleitet? Gibt‘s darunter Highlights?<br />

Ehrlich gesagt, da kann ich gar nicht mehr<br />

mitzählen (lacht). Ich bin schon lange im Kulturama<br />

tätig und leite es seit 1996. So habe<br />

ich natürlich schon viele Ausstellungen miterlebt<br />

und mitgestaltet, wobei anzumerken ist,<br />

dass wir nicht jede selber machen. Manchmal<br />

übernehmen wir Ausstellungen von anderen<br />

Museen und ergänzen oder erweitern sie. Die<br />

Highlights für mich sind diejenigen, die wir<br />

selber organisieren, von A-Z, von der Idee bis<br />

zur Ausführung. Da war zum Beispiel eine Ausstellung<br />

über das Herz, in der wir echte Organe<br />

präsentierten. Noch heute haben wir ein 80 Kilogramm<br />

schweres Walfischherz neben einem<br />

Menschenherzen ausgestellt.<br />

Die gegenwärtige Sonderausstellung<br />

«eau&toilette» – was ist daran besonders?<br />

Das Besondere an ihr ist, dass sie zwei verschiedene<br />

Aspekte miteinander verbindet. Da wäre<br />

zum einen das Thema der Schönheit, das viele<br />

Menschen interessiert und angenehme Gedanken<br />

auslöst. Andererseits geht es auch um<br />

die weniger angenehme Seite des Lebens: um<br />

Bild: Andreas Haag


Jahresbericht 2011/2012<br />

84<br />

mangelnde Hygiene und Krankheiten. In der<br />

Ausstellung sieht man immer beide Seiten. Zu<br />

jeder Zeit haben sich die Menschen geschmückt<br />

und geschminkt, versucht sich zu verschönern,<br />

aber gleichzeitig gab es hygienische Probleme,<br />

unter anderem mit der Wasserversorgung. In<br />

der Ausstellung wird gezeigt, wie sich diese<br />

ebenso wie die Schönheitsideale im Laufe der<br />

Zeit verändert haben. Wir haben viele archäologische<br />

Fundstücke ausgestellt, aufgrund deren<br />

wir Aussagen darüber machen können, welche<br />

Krankheiten und Probleme die Menschen früher<br />

hatten. Zum Beispiel präsentieren wir Kot-<br />

Reste von Pfahlbauern, in denen Eier von Parasiten<br />

gefunden wurden.<br />

Wie wird frau Direktorin des Kulturamas?<br />

(Lacht) Geplant war das eigentlich nicht. In<br />

der Zeit, als die Aufnahmeprüfung an der KEN<br />

stattfand, nahm ich an einer Fossilien-Ausgrabung<br />

teil, die vom Kulturama organisiert worden<br />

war. Weil mich die Ausgrabung so unglaublich<br />

interessierte und ich mich sehr engagierte,<br />

wurde ich gefragt, ob ich nicht in meiner Freizeit<br />

im Kulturama arbeiten wolle. Die Arbeit als<br />

Freiwillige gefiel mir so gut, dass an der Matur<br />

feststand, dass ich etwas in dieser Richtung studieren<br />

würde. Als Studentin war ich weiterhin<br />

im Museum tätig und nach dem Studium wurde<br />

die Stelle als Direktorin frei – eine Gelegenheit,<br />

die ich beim Schopf packte.<br />

Sie studierten Geschichte, Anthropologie und<br />

Paläontologie. Wann wussten Sie, dass Sie<br />

diese Fächer belegen würden?<br />

Ich studierte Geschichte, Paläontologie und<br />

Ur- und Frühgeschichte und belegte viele Vorlesungen<br />

in Anthropologie. Das waren die Studienrichtungen,<br />

die ich im Kulturama kennengelernt<br />

hatte und die im Museum eine grosse<br />

Rolle spielen. Ich fand sie unglaublich faszinierend,<br />

und es sind die vier Disziplinen, in denen<br />

Ausgrabungen, für die ich mich besonders interessiere,<br />

wesentliche Grundlage des Forschens<br />

bilden.<br />

Geschichte ist Ihr Fachgebiet und gelegentlich<br />

sind Sie an der KEN als Expertin bzw.<br />

Referentin anzutreffen. Wie erleben Sie als<br />

Ehemalige die Entwicklung der KEN?<br />

In den achtziger Jahren konnten wir nicht wählen,<br />

in welches Gymnasium wir gehen wollten.<br />

Wir entschieden uns für einen Typus, also zum<br />

Beispiel für den neusprachlichen, und aufgrund<br />

unseres Wohnorts wurden wir den Schulen<br />

zugewiesen. Dadurch, dass ihr heutzutage die<br />

Wahl habt, denke ich, sind die Schulen bemüht,<br />

eine eigene Identität zu entwickeln. Ausdruck<br />

davon zum Beispiel ist ja gerade die Schülerzeitung.<br />

Mit ihr wird wohl versucht, ein Gemeinschaftsgefühl<br />

zu erzeugen. Ich könnte mir vorstellen,<br />

dass Schüler deshalb eine viel engere<br />

Beziehung zu ihrer Schule haben als wir früher.<br />

Zwei Schulerlebnisse, die Sie gerne<br />

weitererzählen?<br />

Insgesamt kann ich sagen, dass ich meine viereinhalb<br />

Jahre an der KEN in guter Erinnerung<br />

habe. Sie waren eine schöne Zeit, vor allem mit<br />

den kollektiven Ausflügen, dem Klassenlager<br />

oder einem gemeinsamen Wochenende, das wir<br />

im Tessin verbrachten. Es gab bei solchen Gelegenheiten<br />

spannende Gespräche, und man lernte<br />

sich besser kennen. Rückblickend lässt sich wohl<br />

sagen, dass es damals weniger Diskussionen<br />

zwischen den Autoritätspersonen und den Schülern<br />

gab, es wurde viel mehr einfach ohne Rücksprache<br />

entschieden. Eine Anekdote dazu: Wir<br />

hängten in unserem Klassenzimmer ein Plakat<br />

mit einer Jeanswerbung auf. Sie war eher etwas<br />

aufreizend, aber wir fanden sie schön. Am nächsten<br />

Tag, als wir in die Schule kamen, war das Bild<br />

weg. Irgendjemand hatte den Wandschmuck der<br />

Schulleitung gemeldet, worauf er einfach abgehängt<br />

worden war – und das, obschon unser<br />

Klassenlehrer das O.K. gegeben hatte. Ich glaube<br />

nicht, dass heute ähnlich vorgegangen würde.<br />

Man würde den ästhetischen Konflikt vermutlich<br />

ausdiskutieren und dann gemeinsam über<br />

die Zumutbarkeit von nackter Haut entscheiden.<br />

Einen oder zwei Tipps für die<br />

Schüler/innen der KEN?<br />

Normalerweise nehmen Jugendliche ja nicht so<br />

gerne Tipps an (lacht).<br />

Wäre ich nochmals Schülerin, so würde ich mich<br />

weniger über die Stoffmenge ärgern. Oft denkt<br />

man, wie viele Fächer man doch habe und wie<br />

unglaublich viel man lernen müsse. Dabei findet<br />

man einige der Fächer cool, andere hingegen<br />

ziemlich anstrengend und uninteressant.<br />

Mir ging es natürlich genauso, ich hatte gewisse<br />

Fächer nicht so gerne, andere hingegen schon.<br />

Aber rückblickend, wenn man die Schulzeit<br />

hinter sich hat, dann empfindet man die Gymnasialzeit<br />

mit ihrer Vielseitigkeit an Fächern als<br />

grosses Privileg. Im weiteren Leben wird einem<br />

das Wissen nie mehr so breit angeboten. Wenn<br />

man mittendrin ist und dauernd büffeln muss,<br />

findet man das bestimmt nicht so toll, aber man<br />

hat grosse Vorteile gegenüber Schülern anderer<br />

Länder, die kein so breites Allgemeinwissen im<br />

Lehrangebot haben wie die Schweizer Gymnasiasten.<br />

Nach der Schulzeit sieht man all die positiven<br />

Aspekte.


Verzeichnisse<br />

85<br />

Verzeichnisse


Jahresbericht 2011/2012<br />

Schulkommission<br />

Rektorat<br />

86<br />

Präsident<br />

Gächter Thomas, Prof. Dr.<br />

Rechtswissenschaftliches Institut,<br />

Universität Zürich<br />

8052 Zürich, Ausserdorfstrasse 12g<br />

Mitglieder<br />

Caprez Hunter Andrea<br />

Lebensmittel-Ing. ETH,<br />

Geschäftsführerin Hunter + Caprez AG<br />

8126 Zumikon, Ebnet 7<br />

Grob Thomas, Prof. Dr.<br />

Ordinarius für Slav.<br />

Literaturwissenschaft<br />

8002 Zürich, Hans Huber-Strasse 12<br />

Valsecchi Claudia<br />

Schul-Evaluatorin, Fachstelle<br />

für Schulbeurteilung<br />

8942 Oberrieden, Hinterer Scheller 9<br />

Walder-Utz Alice, Dr. med.<br />

Chefärztin Innere Medizin FMH<br />

8008 Zürich, Forchstrasse 376<br />

Ziegler Belluati Marianne<br />

lic. phil. I, Erwachsenenbildnerin<br />

8001 Zürich, Augustinergasse 44<br />

Schulleitung<br />

Wittmer Christoph, Dr.<br />

Rektor<br />

8712 Stäfa, Seestrasse 90<br />

Brockhaus-Soldenhoff Nicole<br />

Prorektorin<br />

8049 Zürich, Vorhaldenstrasse 39<br />

Giess Stephan<br />

Prorektor<br />

5400 Baden, Stockmattstrasse 47a<br />

Rusch Beeke<br />

Prorektorin<br />

8903 Birmensdorf, Risistrasse 9a<br />

<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong><br />

044 286 76 11<br />

8002 Zürich, Steinentischstrasse 10<br />

sekretariat@ken.ch,<br />

www.ken.ch<br />

Rektor<br />

Wittmer Christoph, Dr.<br />

Prorektorinnen/Prorektoren<br />

Brockhaus-Soldenhoff Nicole<br />

Rusch Beeke<br />

Giess Stephan<br />

Adjunktin<br />

Böni Karin<br />

Jenni Michael<br />

Leiter Service Verkauf Fire Safety<br />

and Security<br />

8800 Thalwil, Rosenstrasse 6b<br />

Böni Karin<br />

Adjunktin<br />

8903 Birmensdorf, Breitestrasse 10<br />

Schulsekretärinnen<br />

Egger Brigitte<br />

Frei Janine<br />

Trüb Marianne<br />

Marti Robert, Dr. sc. techn. ETH<br />

Senior Consultant bei Swiss Re / Lehrbeauftragter<br />

am Dept. IT ETH Zürich<br />

8006 Zürich, Sonneggstrasse 60<br />

Soller Denise, lic. iur.<br />

Rechtsanwältin, Adjunktin<br />

Vormundschaftsbehörde Zürich<br />

8802 Kilchberg, Schützenmattstrasse 15<br />

Vertreter der Lehrerschaft<br />

Rüegg Sonja<br />

8037 Zürich, Rotbuchstrasse 58<br />

Baggenstoss Andreas<br />

8805 Richterswil, Erlenstrasse 52


Jahresbericht 2011/2012<br />

Personal<br />

Vereine<br />

94<br />

Sekretariat<br />

Sekretärinnen siehe «Rektorat»<br />

Hausdienst<br />

Marcel Günthart, Hausmeister<br />

044 286 76 21<br />

Marco Marchetti, Stv. Hausmeister / Hauswart<br />

044 286 76 71<br />

Shafayat Hossain, Hauswart<br />

044 286 76 71<br />

Rosa De Macedo Fernandes, Hauswartin<br />

044 286 76 24<br />

Schülerbibliothek<br />

Anita Etterli, Christina Hug, Silvia Bürgisser,<br />

Bibliothekarinnen, Pavillon P1,<br />

Steinentischstrasse 10<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag<br />

von 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Naturwissenschaften<br />

Norbert Collenberg, Hausmeister<br />

044 286 77 21<br />

Medientechnik<br />

Marc Philip, Techniker<br />

044 286 76 26<br />

Elternverein<br />

Roberto Frigg<br />

044 781 35 87<br />

8804 Au, Johannes Hirt-Strasse 86<br />

Verein der Ehemaligen der<br />

<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong><br />

Davide Loss<br />

davide.loss@ken-ve.ch<br />

Peter Roth, Hauswart<br />

044 286 76 75<br />

Luigi Drazza, Hauswart<br />

044 286 76 74<br />

Mediothek/Lehrerbibliothek<br />

Silvia Bürgisser, Christina Hug<br />

Zimmer 015 (Untergeschoss)<br />

Weiteres Personal, teilweise gemeinsam mit<br />

der <strong>Kantonsschule</strong> Freudenberg:<br />

Biologie<br />

Sonja Krebser, Biologielaborantin<br />

Roger Meier, Biologielaborant<br />

Chemie<br />

Ivanka König, Stanislawa Mackowiak<br />

Laborantinnen<br />

Physik<br />

Ernst Burri, Daniel Suter<br />

Techn. Fachspezialisten<br />

Parkanlagen<br />

Zekjiri Zari<br />

Gärtner


Schülerinnen und Schüler<br />

Verzeichnisse<br />

A1a: Baumann Tamara, Bektas<br />

Ruken, Brunner Robin, Caliskan<br />

Yunus Can, Egli Charlotte,<br />

Flückiger Benjamin, Flury<br />

Nathalie, Furger Moritz, Gomes<br />

Sabino Luiz, Hager Janine,<br />

Immer Laura, Joss Maisha,<br />

Kiefer Nina, Kurapovs Ilja,<br />

Masciovecchio Valeria, Nold<br />

Amanda, Oetterli Vivienne,<br />

Otth Diana, Perlberger Jeffrey,<br />

Rosenau Flavia, Schibler Mirjam,<br />

Schwarzenbach Tim,<br />

Truog Barbara<br />

A2a: Amato Leandro, Burla<br />

Naomi, Donath Yaniv, Fischer<br />

Tizian, Fristensky Arabella,<br />

Haas Lea, Huber Franck, Kara<br />

Munira, Kessler Débora, Koller<br />

Constantin, Munsch Estelle,<br />

Pellegrino Paloma, Popaj Luana,<br />

Salzmann Sarah, Stocker Vera,<br />

Straub Till, Truffer Bernadette,<br />

Waldmeier Megan<br />

A3a: Adelmann Lisa, Alber<br />

Emma, Blöchliger Tatjana,<br />

Dändliker Hanna, Frei Tatjana,<br />

Frommenwiler Ariane,<br />

Mahendran Kageepana,<br />

Minci Doruntina, Scepanovic<br />

Damjan, Seiwerth Malte,<br />

Tanner Patrizia, Weixler Rebecca,<br />

Wiggers Saskia<br />

H1a: Anandarajah Arthursiga,<br />

Bekirovik Nimeta, Blattner<br />

Joshua, Eigenmann Janina,<br />

Erbacher Nathalie, Eugster<br />

Roman, Fehr Michael,<br />

Fleischmann Selina, Gasser<br />

Tim, Gassmann Laura, Gorbach<br />

Laura, Gül Banu, Hausheer Lorea,<br />

Hofmann Cédric, Hürlimann<br />

Carina, Joos Ines, Kurtulmus<br />

Ceren, Rizzo Linda, Steiner<br />

Simone, Thür Andreas, Toscan<br />

Manuel, Waldeck Christoph,<br />

Yildirim Deniz, Zwicky Vinzenz<br />

H1b: Bellwald Zoë, Bétrisey<br />

Daniel, Boccali Sheryl,<br />

Froidevaux Stefanie, Gestinger<br />

Anna, Görres Alexander,<br />

Jayanthan Rucksitha,<br />

Kellersberger Maria, Luginbühl<br />

Melanie, Maslic Filka, Meda<br />

Renzo, Menna Ilaria, Portner<br />

Joël, Rajeswaran Atsharan,<br />

Schoch Jan, Selvalingam<br />

Piranavan, Sokcevic Fabijan,<br />

Sönmez Dilara, Sovilla Giorgia,<br />

Straubinger Selina, Sucari<br />

Marina, Taie Mahtab,<br />

Zeller Rico, Zemp Cyrill<br />

H2a: Assaad Hamza Anwar,<br />

Bergamin Michèle, Chau Debby,<br />

Chinket Chanikan, Dietrich<br />

Jo, Gsell Noah, Haller Robin,<br />

Hummel Ladina, Hunold Laura,<br />

Keller Romy, Lovric Davor,<br />

Mariano Loris, Matei Cristian,<br />

Mende Lorena, Mian Izwa,<br />

Murante Veronica, Pfeifer<br />

Dominique, Schild Sophie,<br />

Schneider Selina, Siegenthaler<br />

Seraina, Vogler Erik, Zehnder<br />

Michael, Zürcher Nadine<br />

H2b: Acker Geraldine, Allenspach<br />

Cyril, Attinger Meriel, Bloch<br />

Judy, Borsky Nils, Dabrowski<br />

Nicole, Graf Gian, Gut Caroline,<br />

Koblet Luiz, Lang Fiona, Lüthi<br />

Noe, Marti Till, Memic Dinka,<br />

Neininger Marco, Neuschwander<br />

Alessia, Oetiker Sophia, Rohatsch<br />

Carol, Rotach Sascha, Salivon<br />

Mikhail, Wiesmann Philipp,<br />

Winkler David, Zumstein Zoe<br />

H3a: Attar Jeremy, Baumgartner<br />

Felizia, Halilaj Edona, Iten<br />

Naomi, Matovic Aleksandar,<br />

Meier Laszlo, Quitiongco<br />

Sheree Ann, Renda Aline, Rigo<br />

Sabrina, Riner Geraldine, Rose<br />

Murielle, Sipic Kristijan, Stajic<br />

Natasa, Ugarte Carlos, Wettstein<br />

Christian, Wyssling Samuel<br />

H3b: Aebli Valeria, Bekic Tanja,<br />

Djeunkam Fiona, Dzonlagic<br />

Merima, Grieder Mike,<br />

Grubenmann Francy, Hnilicka<br />

Chantal, Jung Benedict,<br />

Kummer Julian, Lampl Sarah,<br />

Largier Michel, Naegeli Anouk,<br />

Neumann Olivia, Ouchraa<br />

Jasrina, Sturzenegger Jonas,<br />

Zeller Niklas<br />

I3a: Arackal Lanz, Brown<br />

Thomas, Farina Manuel,<br />

Korkmaz Suayib, Lauener Marius,<br />

Lukic Nebojsa, Rüegsegger David,<br />

Schroedel Tim, Vanetta Nicola,<br />

Zurmühle Patrick<br />

N1a: Alt Moritz, Beltrami Vanessa,<br />

Bolardt Rebecca, Brändli Luzia,<br />

Castillo Alexandra, Da Fonseca<br />

95


Jahresbericht 2011/2012<br />

96<br />

Susana, Di Nunzio Melissa,<br />

Drzewicz Zofia, Dugonjic Sandra,<br />

Enk Mirjam, Fadaoui Laila,<br />

Ferster Denis, Firouzian Padideh,<br />

Grkovic Jovana, Hausmann<br />

Ahron, Hochstrasser Nicolas,<br />

Holler Stefan, Karadzi Alen, Kuku<br />

Vanessa, Müller Jimi, Rozijn Jordi,<br />

Schneider Annika, Schnetzler<br />

Barbora, Sulzberger Katja<br />

N1b: Ali Khani Taieba, Anderegg<br />

Seraina, Bachmann Brian, Bill<br />

Lisa, Burch Cindy, Cathomen<br />

Alexandra, Erek Gülnisa, Haupt<br />

Lisa, Heinz Zoe, Johnson Severin,<br />

Junga Andreas, Kaning Lhamo,<br />

Kuhn Felix, Lerzer Vera, Nelson<br />

Linnéa, Nievergelt Nadja, Osorio<br />

Sophia, Rossalidis Danai, Salim<br />

Leyla, Schildknecht Alexander,<br />

Sentürk Edanur, Téliz Noelia,<br />

Vetterli Andrea, Wei Alison<br />

N1c: Acikalin Istenç, Attinger<br />

Florian, Azizi Flora, Bergkraut<br />

Ruben, Boss Simona, Burri<br />

Simone, Chakroun Salah, Cuellar<br />

Aurelio, Drapela Alexia, Galofaro<br />

Lily, Geiser Alexandra, Gonçalves<br />

Denise, Handschin Isabelle,<br />

Hornstein Alexander, Jakob Julie,<br />

Marcello Edera, Melek Betül,<br />

Oggenfuss Ian, Plesac Mariana,<br />

Rast Nina, Schönbächler Fabienne,<br />

Spiller Camille, Stalder Natalie,<br />

Starrowsky Isabella, Wesolowski<br />

Ramirez Naomy<br />

N1d: Abergel Liora, Amodio Luca,<br />

Bollag Adina, Carrel Chiara,<br />

Crespo Vanessa, Deplazes David,<br />

Gentili Léo, Hogg Rahel, Kleiner<br />

Linda, Koch Kristina, Marugg<br />

Flurina, Meier Inka, Minuz<br />

Gianna, Petrillo Sara, Sabbatini<br />

Doriana, Sarici Feray, Sevvel<br />

Sujeni, Streng Leonie, Sutera<br />

Sara, Tschopp Olivia, Türel Ecem,<br />

Vanetta Fabiano, Weder Selina<br />

N2a: Abildaeva Alima, Brenni<br />

Chiara, Bukovicky Victoria,<br />

Cabrera Cruz Eliani, Crum<br />

Alexandra, Gerfin Stephanie,<br />

Haller Marielle, Herzog Petropaki<br />

Nathalie, Kojovic Vladimir, Moser<br />

Rachel, Pinto Patricia, Rohr<br />

Nathalie, Schmitt Leonard Karim,<br />

Semenov Vsevolod, Wohlgemuth<br />

Jan, Zehnder Fabio<br />

N2b: Brkic Emina, Brüniger<br />

Claudius, Diem Laura,<br />

Ehrensperger Celine, Esseiva<br />

Alisha, Haerter Victoria, Hägi<br />

Hannah Li, Hajrlahovic Egon,<br />

Heinz Alexandra, Knöpfli Stella,<br />

Moonjelil Aleena, Pfändler Basil,<br />

Pott Alexander, Priola Gessica,<br />

Schärer Marisa, Schopp Carlo,<br />

Srithar Geerthika, Travas Ines<br />

N2c: Blumenthal Stéphanie,<br />

Derungs Janice, Magni Valentina,<br />

Martins Adriana, Oberortner<br />

Jasmin, Olgiati Carlos, Reim<br />

Mason, Rieber Julia, Schwarz Cleo,<br />

Sievers Damian, Smayra Florian,<br />

Stroomer Lysanne, Tilbury Louise,<br />

Troxler Laeticia, Valenti Asja<br />

N2d: Anastasiadis Melina, Aquilone<br />

Sabrina, Barelli Ronja, Bigler<br />

Greta, Bonatesta Gianluca, Boos<br />

Ursina, Brändli Julie, Brunner<br />

Julia, Crespo Cristina, Donno<br />

Nathan, Gloor Nadine, Hauser<br />

Sonja, Hug Anina, Mastelic Dario,<br />

Mpova Yanick, Nevzadi Gzim,<br />

Raich Shannon, Stadelmann Gian,<br />

Stankovic Filip<br />

N3a: Barun Sibel, Büsser Nora,<br />

Decorvet Catherine, Emurli Dilara,<br />

Farah Mahamoud, Goldschmid<br />

Saskia, Hansen Lukas, Karpf<br />

Friederike, Katkute Aiste,<br />

Lautenschlager Fabian, Milutinovic<br />

Marija, Nelson Anna, Nevzadi<br />

Semi, Pelichet Vincent, Rabner<br />

Julia, Silva Pinheiro Luis, Stanisch<br />

Ella Hannah, Timirsultanov<br />

Albert, Vetterli Fabienne, Vrhovac<br />

Ranka,<br />

Winkler Nadine<br />

N3b: Aguirre Francisco, Bleuler<br />

Salome, Dominguez Virginia,<br />

González Díaz Jesús, Kolb Robin,<br />

Lachenmeier Sophie, Margiotta<br />

Joana, Meier Céline, Mendez<br />

Vera Luis, Moshir Omer Rejin,<br />

Rodriguez Gabriel, Rui Rixa, Serra<br />

Michelle, Weis Manuél<br />

N3c: Aranda Samantha, Battaglioli<br />

Sarah, Biffi Carlotta, Corbelli<br />

Giulia, Furler Mattia, Gagliardo<br />

Debora, Kalu Kevin, Kaygisiz<br />

Muguet, Lutz Pascal, Pedrazzoli<br />

Lorenzo, Pedrett Valeska, Preissle<br />

Lisa, Ritter Désirée, Vinante<br />

Eugenio, Wüest Giulia, Zeller<br />

Tobias, Zimmermann Désirée<br />

N4a: Becker Daniel, Boan Antonio,<br />

Bühler Angelika, Cadosch Seraina<br />

Romana, Hartleb Friederike,<br />

Hopbach Jeanne, Jentner Janina,<br />

Klijnsma Marc, Klingler Rahel,<br />

Moreiras Maximilian, Müller<br />

Oliver, Nordmann Yannick,<br />

Oyuntsetseg-Rubino Undram,<br />

Popaj Pashtrik, Stefania Aida,<br />

Velvart Michelle,<br />

Würzburger Laura<br />

N4b: Brazerol Jennifer, Brühwiler<br />

Simona, Brunner Sascha, Christen<br />

Lea-Martina, Grahovac Jovana,<br />

Hunziker Nicole, Margey Kelsang,<br />

Mastel Pascale, Pascual Martinez<br />

Lucia, Piranfar Golzar, Plesac<br />

Michelle, Raeber Valentin, Romeu<br />

Cobas José, Stehrenberger Cécile,<br />

Trujillo José, Varela Encarna,<br />

Yilmaz Koray<br />

N4c: Amstutz Irina, Beltramini<br />

Leana, Carlone Valeria, Gisler<br />

Marcela, Gulla Ilaria, Hanke Lena,<br />

Hürlimann Sara, Krauer Carlotta,<br />

Navaratnarajah Thanuja, Riccardo<br />

Sara, Rusterholz Andrea, Schiestl<br />

Chiara, Soares Correia Gabriela,<br />

Tahiri Hava, Tejpar Jasmin,<br />

Usta Aysegül, Viggiano Martina,<br />

Wittwer Melena


N4d: Albertani Tiziana, Bonanomi<br />

Flavia, Caforio Andrea, Fancelli<br />

Alina, Gargiulo Damiano, Grunow<br />

Damian, Jovanovic Natalija,<br />

Ngamenie Zacharie, Rek Nadja,<br />

Schaber Fabiana, Sivasambu<br />

Kapilga, Streiff Christoph,<br />

Von Gunten Maria<br />

W1a: Balli Jana, De Angelis<br />

Fausto, Eberhard Ricco, Ferster<br />

Daniel, Fischer Seraina, Glauser<br />

Damian, Gnehm Daniel, Götte<br />

Anica, Grienenberger Till, Gruber<br />

Elia, Haupt Alexis, Kessler Pablo,<br />

Kreiner Adrian, Luginbühl Jessica,<br />

Meier Liam, Meuli Jahira, Michel<br />

Mona-Lisa, Naville Laurent, Place<br />

Dominic, Prinz Luis, Purmann<br />

Tino, Sassi Jezler Amina,<br />

Schoch Gilian, Wilhelm Nora<br />

W1b: Abululla Nazzhath, Akman<br />

Yasemin, Antoniadis Alicia,<br />

Ayubi Zammim, Bamert Manuel,<br />

Bertacchini Marco, Braun Marcel,<br />

Büchel Muriel, Fassbind Leo,<br />

Gabriel Michel, Glocker Vivien,<br />

Grand Caroline, Hafner Nicolas,<br />

Hauske Lars, Huber Brian, Köhn<br />

Tim, Kunnuthottiyil Merlin,<br />

Lingenhel Elisa, Milovankic<br />

Djordje, Mühlethaler Tércio, Oyun<br />

Maral, Rehm Aline, Schärer Luca,<br />

Schwendener Tim, Stüssi Sarah,<br />

Wujohktsang Tenzin<br />

W1c: Agoli Deniz, Andina Luca,<br />

Basler Anna, Bucher Christian,<br />

Cavelti Fabio, Cui Rui, Donath<br />

Jérémy, Fust Yannik, Ge Luyao,<br />

Gretsch Joel, Kilic Seckin,<br />

Kirchhofer Lara, Ledergerber<br />

Manuel, Radtke Jennifer, Rufli<br />

Aaron, Ruprecht Lynn, Schlatter<br />

Jérôme, Schultz Kai, Seibert<br />

Linnea, Steinbak Tim, Steurer<br />

Lucas, Theaver Valerio, Weber<br />

Florian, Zampiccoli Julian, Zeller<br />

Karim, Zieglmeier Laura<br />

W1d: Buser Nicola,<br />

Caviezel Anina, Ciftci Elvan,<br />

Di Santo Flavio, Elsener Severin,<br />

Fox Linnea, Gerkens Nathalie,<br />

Hauser Laura, Hehli Raphael,<br />

Imhof Stefanie, Jeanrenaud<br />

Louis, Krähenbühl Yves, Kuhn<br />

Simon, Künzli Valentin, Reinhard<br />

Ronja-Marie, Roso Martin, Ruban<br />

Niveethan, Rubli Noel, Savora<br />

Leonard, Schneider Sebastian,<br />

Strobel Theresa, Talary Hannah,<br />

Truog Mario, Vogt Matthieu,<br />

Wildmann Joël<br />

W1e: Bratt Yoel, Deskaj Elizabeth,<br />

Erismann Thomas, Fuchs Tim,<br />

Hofer Benjamin, Jeyananthan<br />

Jenarthan, Jovanovic Luka,<br />

Lehner Nina, Märki Amira,<br />

Marolt Ryan, Mayers Jade, Meda<br />

Alessia, Meier Thamonwan, Nasiri<br />

Shabnam, Panchalingam Janani,<br />

Papoutsis Georgia, Ravindran<br />

Senthujan, Russo Anisha, Saurer<br />

Philipp, Schmidlin Simon,<br />

Schnurrenberger Tim, Stengl Burt,<br />

Stingelin Tim, Supan Damian,<br />

Widmer Sophia<br />

W1i: Akdemir Gülen, Baumann<br />

Ramona, Bohnenblust Lara,<br />

Brönimann Tabea, Dodgson<br />

Yasmin, Eriksson Martina,<br />

Fietz Livia, Halter Camil,<br />

Hedinger Lynn, Koch Nicolas,<br />

Koller Alex, Kranich Max,<br />

La Frenaye Luc, Langhart<br />

Christopher, Leali Mauro,<br />

Leuthold Hannah, Lips Kristina,<br />

Mamié Noah, Marzetta Jacopo,<br />

Maurer Paloma, Rahiq<br />

Qeis, Schmid Nina, Schmidt<br />

Maximilian, Tsamda Tenzin,<br />

Weilenmann Tiziano,<br />

Zimmermann Vanessa<br />

W2a: Akhdar Remi, Baumgartner<br />

Sophie, Beeler Nina, Bläsi Brian,<br />

Fogwe Daniel, Gashi Boiken,<br />

Grieser Nicola, Gut Prisca,<br />

Halder Nora, Inci Kaan, Klaus<br />

Daniel, Koch Timo, Kumarasamy<br />

Indhirajith, Mrgan Daniel, Müller<br />

Michelle, Reichenstein Viviane,<br />

Rimoldi Elia, Sari Sinan, Stucki<br />

Michelle-Fabienne, Waefler<br />

Nicola, Würmli Jonathan<br />

W2b: Bartosch Pascal, Bitterli<br />

Silvan, Bruno Luca, Caratsch<br />

Andrina, Casanova Michelle,<br />

Cohen Joel, Damev Adèle, Dilger<br />

Robin, Egartner Marlin, Graf<br />

Fabio, Luchsinger Miro, Mair-<br />

Noack Nicola, Mehmed Tarik,<br />

Neff Fabian, Nikabadse Maria,<br />

Pedrini Franca, Perriard Angela,<br />

Samardzic Blazo, Schmid Severin,<br />

Tabataba Vakili Marjan, Trojer<br />

Marcelo Catherine, von Koss<br />

Maximilian, Weber Jan<br />

W2c: Almeida Catarina, Biberstein<br />

Michelle, Bollmann Lara, Janett<br />

Andri, Jurcevic Barbara, Kündig<br />

Sarah, Kurmann Shirin, Léger<br />

Eric, Loganathan Tharmirtha,<br />

Loos Isabel, Meienberger Lukas,<br />

Nascimento Kirchner Eric, Rösgen<br />

Frederik, Steiner Pascal, Textor<br />

Ann-Kathrin, Vallejo Sánchez<br />

Saro, Walser Seraina, Wartmann<br />

Tom, Weber Vincent, Xu Xuefu,<br />

Yao Qiuchi<br />

W2d: Baier Silvan, Fuhrmann<br />

Julia, Gerkens Dimitri, Goldberger<br />

Elior, Gorgi Celestino, Höhn<br />

Pascal, Holtz Livni, Huber Clio,<br />

Imami Florian, Karin Filip, Küng<br />

Jérémie, Kurtisi Jasin, Meister<br />

Stefan, Misio Joel, Pearson Sean,<br />

Pfister Tim, Ramljak Viktoria,<br />

Rassi-Faerd Neda, Ratnacumar<br />

Phakeernan, Ravasio Nino,<br />

Schaffter Marlyne, Stricker Tino,<br />

Zah Melanie, Zehnder Philippe<br />

W2i: Blankenberger Jacob,<br />

Bohnenblust Ronja, Erhardt<br />

Rahel, Fiori Michèle, Grimm<br />

Brigitta, Jenny Amanda, Lunin<br />

Pavel, Meyer Catherine Hélène,<br />

Morgenroth Gal, Rouvinez<br />

Alexandre, Rutschmann Pablo,<br />

Rutz Sara, Stephan Elwin, Sun Hui<br />

Ming, Thomasian David, Weber<br />

Remi, Zeroual Omar<br />

Verzeichnisse<br />

97


Jahresbericht 2011/2012<br />

98<br />

W3a: Benelli Allan, Gilli<br />

Dominique, Hamidi Egzon, Hug<br />

Alonso Teresa, Kaufmann Oliver,<br />

Lussault Pierre, Meier Nicolas,<br />

Nehr Lars, Niederhauser Joelle,<br />

Noseda Alessandro, Oppenheim<br />

Marc, Rehm Reto, Ruprecht Neil,<br />

Scherrer Lisa, Steinemann Nadja,<br />

Wartmann Aylin, Witteveen Anne,<br />

Zulauf Anna<br />

W3b: Alapinar Ibrahim, Christen<br />

Ines, El Nasr Samira, Emuzel<br />

Ralph, Hermann Gustav,<br />

Holtmann Kirill, Lanz Lukas,<br />

Lenzin Golda, Partner Alexander,<br />

Planincic Mak, Randegger Nora,<br />

Reisman Amon, Sierro Luc,<br />

Theaver Flavio, Trippel Martina,<br />

Winkler Manuel, Zollinger Sarah<br />

W3c: Baumgartner Moritz,<br />

Bollier Sabrina, Eicher Nadine,<br />

Fischer Ronen, Froidevaux Jakob,<br />

Gallacher John, Gutzwiller<br />

Olivia, Illi Noreen, Mühlemann<br />

Reto, Müller Patrick, Rüegger<br />

Stephanie, Schlatter Fabrice,<br />

Sommerhalder Benno, Spirig<br />

Samira, Uenal Sibel, Vukadin<br />

Mario, Weber Lukas<br />

W3d: Abplanalp Annika, Aliu<br />

Albiona, Biberstein Patrik, Class<br />

Vincent, Giacone Luana, Gosteli<br />

Jonathan, Hamzai Visar, Jäger<br />

Jenny, Jeker Dana, Marty Florian,<br />

Rambeas Roopesh, Scherrer<br />

Daniel, Scheynen Samara,<br />

Segessemann Selina, Selimi<br />

Driton, Weideli Andrej<br />

W3i: Anderegg Timothy, Arioli<br />

Sophie, Brändli Lynn, Brunner<br />

Debora, Dällenbach Dylan,<br />

Deller Robin, Dykeman Nicholas,<br />

Fischer Olivia, Gubler Gian-Luca,<br />

Knecht Elias, Kohler Robin,<br />

Landis Henning, Langhart<br />

Alexandra, Lehmann Anja,<br />

Martens Nils, Mian Tehreem,<br />

Popov Andriy, Schärer Timothy,<br />

Steiner Fabian, Trüb Tilla,<br />

Wallin Benjamin, Weilenmann<br />

Chiara, Yurtseven Gizem<br />

W4a: Bärlocher Lukas, Bisagno<br />

Lisa, Goetsch Tymen, Häberle<br />

Marvin, Hitz Janine, Jäggi<br />

Jasmine, Krones Rasmus,<br />

Meyer Frédéric, Rychener Melina,<br />

Schmid Luis<br />

W4b: Bollier Isabelle, Diebold<br />

Fabian, Frick Sandro, Grass<br />

Christian, Grujic Aleksandra,<br />

Ljubojevic Djordje, Meier Giulia,<br />

Meuli Diego, Milanovic Maja,<br />

Someswaran Vanuchija, Spescha<br />

Stefanie, Würmli Anthony, Yalcin<br />

Kemal, Zellweger Daniel,<br />

Zuber Viviane<br />

W4c: Breitenmoser Simon,<br />

Bucher Mischa, Dimovski Damian,<br />

Gloor Dominic, Hasler Felix,<br />

Hiller Aimée, Jurcevic Matea,<br />

Klee Felix, Koutrios Jahn,<br />

Kuhn Benjamin, Künzli Livio,<br />

Marchukov Dmitrij, Meiler<br />

Claudio, Nelius Eric, Riza Edona,<br />

Schalbetter Adrian, Schmid<br />

Melanie, Simon Ben, Stünzi<br />

Hannes, Wädensweiler Moritz,<br />

Wildi Lucia<br />

W4d: Brun Franziska,<br />

Bujupi Alma, Erkol Selda,<br />

Firat Gül, Gabathuler Felix,<br />

Hamida Linda, Hollenweger<br />

Yannick, Meyer Alain,<br />

Prum Sophear, Rohner Colin,<br />

Rufli Jonas, Schneider Flavio,<br />

Schwarz Tiziana, Thiam<br />

Maimouna, Von Planta Cora,<br />

Walo Maximilian, Wehrli Helen,<br />

Weitzel Laura, Zeller Céline<br />

W4e: Bartesaghi Laura, Benz<br />

Robin, Berger Jascha, Brönimann<br />

Pascal, Forrer Elias, Forschirm<br />

Liron, Frey Deya, Fry Vanessa,<br />

Kuster Patrik, Meier Matthias,<br />

Müller Sarah, Odabasi Rodi,<br />

Schächter Avner, Schlatter Laura,<br />

Vuckovic David, Weber Lenny<br />

W4i: Bade Vanessa, Bernheim<br />

Camille, Boillat Luc, Dworakowski<br />

Olenka, Eck Moritz, Fischer<br />

Marlon, Gloor Natasha, Halter<br />

Quentin, Jordan Nicolas, Klaus<br />

Xenia, Lehmann Timo, Leibssle<br />

Gina, Menichelli Massimiliano,<br />

Merzbacher Sharon, Ming Emily,<br />

Seinecke Anais, Semadeni Giorgio,<br />

Struchen Patrick, Sunitsch<br />

Dominique, Trüb Nora, Walther<br />

Barbara, Washington Cara


Maturklassen<br />

Verzeichnisse<br />

99


Jahresbericht 2011/2012<br />

Adressen<br />

Impressum<br />

100<br />

Schulhausanlagen <strong>Enge</strong> und<br />

Freudenberg, 8002 Zürich<br />

<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong><br />

044 286 76 11<br />

Fax 044 286 76 19<br />

Steinentischstrasse 10<br />

www.ken.ch<br />

<strong>Kantonsschule</strong> Freudenberg<br />

044 286 77 11<br />

Gutenbergstrasse 15<br />

Aula<br />

044 286 76 11<br />

Brandschenkestrasse 125<br />

Mensa<br />

044 286 76 66<br />

Brandschenkestrasse 125<br />

Turnhallen-Hauptgebäude<br />

044 286 76 71<br />

Brandschenkestrasse 125<br />

Turnhalle Schoellergut<br />

044 286 76 71<br />

Parkring 60<br />

Musikunterricht<br />

044 286 76 81<br />

Parkring 50<br />

Stellenvermittlung<br />

Personalberatung Hottingen und <strong>Enge</strong><br />

044 221 31 54<br />

Löwenstrasse 1, 8001 Zürich<br />

Kaderschule Zürich (KSZ)<br />

044 286 76 40, Fax 044 281 08 83<br />

Steinentischstrasse 10<br />

<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong> Zürich<br />

Steinentischstr. 10<br />

8002 Zürich<br />

www.ken.ch<br />

Tel. 044 286 76 11<br />

Fax 044 286 76 19<br />

Redaktion<br />

Urs Bigler<br />

Christoph Wittmer<br />

Fotos<br />

Andreas Haag<br />

Gestaltung<br />

Markus Kachel<br />

Druck<br />

Bader + Niederöst AG<br />

Grafischer Betrieb<br />

8302 Kloten


www.ken.ch

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