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wieder schon geworden
darf man oder darf man nicht ?
Es ist zur guten Tradition geworden, dass meine einleitenden Worte
den Jack Wolfskin Katalog eröffnen. Und natürlich beschränken
wir uns nicht nur auf unsere Produkte. Geschichten, Emotionen,
Anregungen, Standpunkte, auch Kontroverses bekommen einen
angemessenen Raum. Da gehen eine Menge Gedanken rein, Überzeugung,
Herzblut. Und dann geschieht ES, vorhersehbar und jedes
halbe Jahr auf’s Neue: Ich werde Augenzeuge, wenn wieder einmal
dieser wie ich finde sorgfältig fast durch-komponierte Katalog – von
hinten nach vorne (!!) kurz durchblättert und selbst von bis dahin
guten Freunden wohlwollend schnell beurteilt wird: „Ist ja wieder
schön geworden !“ Das sitzt ! Und sass zuletzt so tief, dass ich
spontan beschloss, mein Intro einfach an den Schluss zu setzen.
Sollten doch alle sehen… !
Trotz ist ein schlechter Berater, aber gelegentlich dennoch ungewollt
Auslöser einer Idee, die sich plötzlich wie von selbst weiterspinnt…
Der Gedanke an eine neue Afrikareise beschäftigte mich schon seit
langem. Nach mehreren Trips nach Nordafrika sollte es aber diesmal
deutlich weiter südlich gehen – nach Uganda. Ein Land, so weit
weg. Vom Radar der quotenträchtigen Tagesberichterstattung ohnehin
verschwunden. Kaum eine Vorstellung, ausser oberflächlichen
Erinnerungen an die Horrortaten des Diktators Idi Amin vor mehr als
30 Jahren. 2004 war mein bester Freund erstmals dort gewesen,
hatte von unglaublich viel Elend und schrecklichen aktuellen Verbrechen
an den Kindern und Menschen des Stammes der Acholi im
Norden des Landes erzählt, aber auch von der Schönheit des Landes
und der Menschen. Beides hatte mich nicht mehr losgelassen.
Im Laufe der Reiseplanung kamen Fragen auf. Darf man in ein solches
Bürgerkriegsgebiet fahren ? Ist es zu verantworten ? Der Familie gegenüber
? Soll man auch noch Freunde mitnehmen, Photographen ?
Haben wir Europäer dort überhaupt etwas zu suchen ? Und darf man
6 INTRO