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eine blaue<br />
kiste voller<br />
erinnerungen<br />
Vielleicht war es in Kampala, wo wir auf <strong>de</strong>m Rückweg aus <strong>de</strong>m Nor<strong>de</strong>n, von Gulu<br />
kommend, Zwischenstation machten auf <strong>de</strong>m Weg zu unserer Trekkingtour im Mt.<br />
Elgon Park an <strong>de</strong>r äussersten Grenze Ugandas zu Kenia, als mir langsam klar wur<strong>de</strong>, dass<br />
diese blaue Kiste mit <strong>de</strong>n mega-gefährlichen Tigerabbildungen drauf und <strong>de</strong>m<br />
Wappentier <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>m Kronenkranich, vermutlich wahlweise für Erheiterung o<strong>de</strong>r<br />
Stirnrunzeln sorgte. Nun hatte sie uns schon bis zur nördlichen Grenze <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s zum<br />
Sudan begleitet, war auch in <strong>de</strong>r kleinen, von einem ebenso mü<strong>de</strong>n wie wagemutigen,<br />
aber sicher sehr erfahrenen Buschpiloten geflogenen Propellermaschine keine Minute<br />
unbeaufsichtigt geblieben, hatte mehrere Autoverladungen schon ohne wesentliche<br />
Kratzer o<strong>de</strong>r Formverän<strong>de</strong>rungen überstan<strong>de</strong>n, nicht ohne von Station zu Station etwas<br />
an Gewicht und Inhalt zuzulegen, und jetzt schickte sich Mohammed, unser stoischer<br />
Fahrer an, sie in unseren Minibus zu – schmeissen. „Oh no, please…“ Zu spät.<br />
Womöglich war das <strong>de</strong>r Moment, <strong>de</strong>r auch heute noch verantwortlich dafür ist, dass<br />
<strong>de</strong>r Deckel nicht mehr richtig schliesst. Die blaue Kiste steht inzwischen im Urwald<br />
meiner Mitbringsel zu Hause, verbeult, leicht verzogen. Musste schliesslich noch eine<br />
Menge mehr einstecken. Aber unzählige Erinnerungen hat sie heil nach Hause<br />
gebracht. Die kleinen Ölfunzeln, aus Dosenresten gefertigt, die ich <strong>de</strong>r Alten in Gulu<br />
abgekauft habe. Wie auch die Trommel aus Kuhfell, zu <strong>de</strong>r mein kleiner Sohn inzwischen<br />
<strong>de</strong>n Song „Noh Gulu“ trommelt. Je<strong>de</strong> Menge Krempel, kleine Streichholzschachteln<br />
aus <strong>de</strong>m La<strong>de</strong>n eines Existenzgrün<strong>de</strong>rs im Flüchtlingslager Atiak, naive<br />
Kunst aus Mbale, Voodoo-Utensilien vom lebhaften und wahrlich unaufgeräumten<br />
Markt in Jinja. Und und und…<br />
Aber je<strong>de</strong>r Blick auf die Box weckt auch Erinnerungen an eine Reise, an ein Land, an<br />
Menschen, die unvergessen bleiben wer<strong>de</strong>n. An eine Erfahrung, die ungewöhnlicher,<br />
überraschen<strong>de</strong>r, neuer, schöner, aber auch zwiespältiger nicht sein kann. Die mich<br />
auch heute noch, Monate später, bewegt, umtreibt. Die, wie so viele Reisen zuvor, so<br />
vieles an Neuem beschert und die für immer etwas verän<strong>de</strong>rt hat.<br />
Teilen <strong>Sie</strong> mit mir im Folgen<strong>de</strong>n die Impressionen, Tagebucheinträge, Bil<strong>de</strong>r und Erinnerungen<br />
an eine Reise auf einen Kontinent, <strong>de</strong>r uns nach wie vor fremd ist. An eine<br />
ungewöhnliche Trekkingtour, an ein Land, das in seiner unglaublichen Schönheit, Vielfalt<br />
und Fruchtbarkeit nahezu paradiesisch wirkt. Das Frem<strong>de</strong> freundlich und mit<br />
offenen Armen empfängt. Ein Land aber auch, das mit Problemen kämpft, mit Grausamkeiten,<br />
die unsere Vorstellungskraft übersteigen. Und vor <strong>de</strong>nen wir nicht die<br />
Augen schliessen dürfen, die uns angehen, egal wie weit weg wir geographisch sein<br />
mögen. Ich hoffe, dass am En<strong>de</strong> nicht nur das ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Wissenswerte herausgesprungen<br />
ist, son<strong>de</strong>rn vielleicht auch neue Träume für eine Reise in ein faszinieren<strong>de</strong>s<br />
Land. Und dass wir <strong>Sie</strong> gewinnen können, unser Projekt „Rebound“ zu unterstützen !<br />
Manfred Hell<br />
im Dezember 2007<br />
INTRO<br />
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