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vom kleinsten<br />

supermarkt <strong>de</strong>r welt<br />

Aber auch die Hoffnung bekommt Gesichter. In Unyama, einem<br />

<strong>weitere</strong>n Camp, stehen Besuche in diversen Ausbildungsstätten an.<br />

Ehemalige Kin<strong>de</strong>rsoldatinnen und Kin<strong>de</strong>rsoldaten erwerben <strong>hier</strong><br />

verschie<strong>de</strong>ne Fertigkeiten, sei es nähen, schreinern, mauern. Fröhliche<br />

Gesichter. Nach allem, was diese Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen<br />

durchgemacht haben, ein Wun<strong>de</strong>r. Vergebung, Versöhnung höre<br />

ich, wo immer ich danach frage, was sie empfin<strong>de</strong>n, was ihre Seelen<br />

heilen lässt. Manchmal klingt es gelernt o<strong>de</strong>r aufgesagt, aber was<br />

will ich hören ?<br />

Dann, inmitten <strong>de</strong>s Camps, ein Markt. Klein, armselig. Die Hilfsorganisation<br />

hat <strong>hier</strong> Kleinkredite vergeben, nach einem Monat rückzahlbar.<br />

Ich treffe eine Frau, Kipwola, an ihrem Marktstand. <strong>Sie</strong><br />

verkauft getrockneten Fisch, auch Bohnen. Ihr Angebot muss sie sich<br />

selbst besorgen. Während sie per Anhalter ins weit entfernte Kitgum<br />

fährt, um sich neue Ware zu beschaffen, bleibt ihr La<strong>de</strong>n zu, o<strong>de</strong>r<br />

ein Verwandter hilft aus. Das kostet sie oft <strong>de</strong>n Profit einer Woche.<br />

Dennoch ist sie nicht unzufrie<strong>de</strong>n. 70.000 Shilling hat sie in zwei Monaten<br />

verdient, ca. 40 US$. Das ist nicht viel, aber mehr als die durchschnittlichen<br />

fünf Dollar, die <strong>hier</strong> im Nor<strong>de</strong>n im Monat verdient<br />

wer<strong>de</strong>n. Ein Beispiel für viele gute kleine Ansätze.<br />

Einen Tag später, im Lager Awer, führt mich Richard, <strong>de</strong>r mir noch<br />

kurz vorher von <strong>de</strong>n schmerzhaften psychischen Folgen seiner<br />

Verschleppung erzählt hat, stolz in eine kaum mehr als 4 m 2 grosse<br />

Bretterbu<strong>de</strong>. Mit einem Kleinkredit und Beratung <strong>de</strong>r Hilfsorganisation<br />

hat er <strong>hier</strong> mit <strong>de</strong>m Verkauf von Regenschirmen angefangen,<br />

jetzt hat er <strong>de</strong>n kleinsten Supermarkt <strong>de</strong>r Welt. Und zahlt<br />

mit <strong>de</strong>m Ertrag das Schulgeld für fünf Geschwister. Langsam weicht<br />

das Gefühl <strong>de</strong>r Ausweglosigkeit <strong>de</strong>m Gefühl, dass es sich lohnen<br />

könnte, etwas zu tun.

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