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feuer in der tutum cave
Endlich, nach einer Nacht in einfachen, aber angenehmen Strohhütten
oberhalb der beeindruckend schönen Sipi Falls, geht es zum
Forest Exploration Center. Auch die Grösse unserer Truppe ist jetzt
kein Thema mehr. Sie gehören jetzt dazu, all die Träger, die nicht so
übermässig viel zu tragen haben, denn schliesslich wollen wir das ja
selbst machen, und natürlich unser Beschützer. Phantastisch der
stetige Aufstieg über morastige Trails, die sich manchmal im Nichts
verlieren, durch diesen dichten Regenwald. Bald haben sich kleine
Gruppen formiert. Bewundernswert, mit welcher Leichtigkeit unsere
afrikanischen Begleiter sich ihren Weg bahnen. Auf knapp 2.700 m
erreichen wir, angekündigt durch das gewaltige Rauschen eines
Wasserfalls, Tutum Cave. Sagt sich so einfach, ist aber ein Ort wie
noch kein anderer auf meinen vielen Reisen. Eine riesige Höhle,
zugleich wegen der Steilheit des Geländes, des Morastes und der
Unzugänglichkeit auf dieser Höhe die einzige Lagermöglichkeit.
Wir trinken heissen Tee, wärmen uns, schnaufen durch. Helmut hat
ein kleines Wunder vollbracht und überrascht uns mit dem Bier
unserer Wurzeln ! Grossartiger Moment.
Und dann beginnt, scheinbar ohne jede Absprache, als wäre es ein
Ritual, eine stille Betriebsamkeit. Während ich in der Höhle beginne,
das erste Zelt aufzubauen und das noch etwas ungewöhnlich finde,
verschwinden unsere afrikanischen Begleiter nach und nach. Bald
kehren die einen mit nassen Bambusstangen zurück und entfachen
zum Staunen aller blitzschnell ein Feuer, andere bereiten mit herbeigetragenen
riesigen Blättern die Nachtlager, wieder andere beginnen
nach einiger Zeit, in ihren mitgeschleppten Riesentöpfen geduldig
einen Maisbrei zuzubereiten, der, wie sich herausstellt, genauso
gut schmeckt wie das ebenso wie aus dem Nichts zubereitete Green
(wir einigen uns drauf, dass es so was wie Urwald-Spinat ist !)
Die Höhle lebt. Je dunkler es wird, umso schemenhafter und mystischer
werden die Gestalten. Man rückt am Feuer zusammen,
endlich werden aus zwei Gruppen eine ! Wie jeden Abend hier ist es,
fast ohne Ankündigung, dann urplötzlich Nacht. Nach und nach
verzieht sich jeder wahlweise in sein Zelt oder auf sein Lager, und
schon gegen 20 Uhr ist es so finstere Nacht wie noch nie zuvor.
Nur das helle Fiepen der riesigen Fledermauskolonie variiert die
Wasserfall-Geräuschkulisse.
14 INTRO