21.07.2014 Aufrufe

Einfluss von Strahlung auf die Zellzyklus-Progression und die ...

Einfluss von Strahlung auf die Zellzyklus-Progression und die ...

Einfluss von Strahlung auf die Zellzyklus-Progression und die ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Institut für Zoologie<br />

Technische Universität Darmstadt<br />

Fachbereich Biologie<br />

Gesellschaft<br />

für Schwerionenforschung mbH<br />

Darmstadt<br />

Diplomarbeit<br />

<strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Ausprägung <strong>von</strong><br />

Chromosomenschäden<br />

Marcus Winter<br />

20. Oktober 2002<br />

Betreut durch Prof. Dr. G. Kraft (GSI)<br />

Externe Betreuung durch Prof. Dr. P. Layer (TUD)


Diese Diplomarbeit wurde mit dem Textsatzsystem L A TEX erstellt.


„Man muss nur wollen <strong>und</strong> daran glauben, dann wird es gelingen.“<br />

Ferdinand Graf <strong>von</strong> Zeppelin


Vorwort<br />

Die vorliegende Arbeit wurde in der Zeit <strong>von</strong> Februar bis Oktober 2002 an der Gesellschaft<br />

für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt, unter der Leitung <strong>von</strong> Prof. Dr.<br />

G. Kraft <strong>und</strong> Dr. S. Ritter als externe Diplomarbeit im Fachbereich Biologie der<br />

Technischen Universität Darmstadt (TUD) angefertigt. Die Betreuung <strong>von</strong> Seiten<br />

der TUD erfolgte durch Prof. Dr. P. Layer.<br />

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung strahleninduzierter Veränderungen<br />

der <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ausprägung <strong>von</strong> Chromosomenschäden in<br />

normalen humanen Fibroblasten, mit besonderen Blick <strong>auf</strong> <strong>die</strong> spezielle Wirkung<br />

<strong>von</strong> schweren Ionen. Die Arbeit steht im Zusammenhang mit dem Pilotprojekt zur<br />

Tumortherapie mit schweren Ionen, mit der seit Dezember 1997 Patienten an der GSI<br />

mit Kohlenstoff-Ionen behandelt werden.<br />

v


Inhaltsverzeichnis<br />

I Einleitung 1<br />

1 Gr<strong>und</strong>lagen der Strahlenbiologie 3<br />

1.1 Biologische Gr<strong>und</strong>lagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.1.1 Die strahlenempfindlichen Strukturen der Zelle . . . . . . . . 3<br />

1.1.2 Das Modellsystem Fibroblasten . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.1.3 Der <strong>Zellzyklus</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.1.4 Die biologische Wirkung ionisierender <strong>Strahlung</strong> . . . . . . . 6<br />

1.2 Physikalische Gr<strong>und</strong>lagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

1.2.1 Eigenschaften ionisierender <strong>Strahlung</strong> . . . . . . . . . . . . . 8<br />

1.2.2 Dosis <strong>und</strong> RBE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

1.3 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

1.3.1 Quellen ionisierender <strong>Strahlung</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

1.3.2 Tumortherapie mit schweren Ionen an der GSI . . . . . . . . 11<br />

2 Zielsetzung <strong>die</strong>ser Arbeit 13<br />

II Material <strong>und</strong> Methoden 15<br />

1 Zellen <strong>und</strong> Kultivierungsmethoden 17<br />

1.1 Verwendete Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

1.2 Verfahren zur Zellkultivierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

1.2.1 Lagerung der Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

1.2.2 Kultivierung der Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

1.2.3 Synchronisierung der Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

1.2.4 Ernten der Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

1.2.5 Altersbestimmung der Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

1.2.6 Subkultivierung der Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

1.2.7 Sterilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

vii


Inhaltsverzeichnis<br />

2 Bestrahlung 21<br />

2.1 Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung der Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

2.2 Durchführung der Bestrahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

2.2.1 Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

2.2.2 Röntgenbestrahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

3 Messmethoden 25<br />

3.1 Rahmenbedingungen bei den Messungen . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

3.2 Durchführung der Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

3.2.1 Wachstumskinetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

3.2.2 Kontinuierliche BrdU-Markierung . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

3.2.3 Durchflusszytometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

3.2.4 Analyse <strong>von</strong> Chromosomenschäden . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

3.3 Fehlerbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

III Ergebnisse 39<br />

1 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong> 41<br />

1.1 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> . . . . . . . . 41<br />

1.1.1 Kontinuierliche BrdU-Markierung . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

1.1.2 Hoechst-BrdU-Quenching . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

1.1.3 <strong>Zellzyklus</strong>-Verteilung in PCC-Präparaten . . . . . . . . . . . 48<br />

1.1.4 Veränderung des Mitoseindex . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

1.2 Analyse der Chromosomenschäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

1.2.1 Anzahl aberranter Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

1.2.2 Aberrationen pro Zelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

2 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU 57<br />

2.1 Veränderung des Wachstums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

2.2 Veränderung des Mitose- <strong>und</strong> Kondensationsindex . . . . . . . . . . 58<br />

IV Diskussion 61<br />

1 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong> 63<br />

1.1 Veränderungen der <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

1.1.1 Kontinuierliche BrdU-Markierung . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

1.1.2 Hoechst-BrdU-Quenching . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

1.1.3 Bestimmung des Mitoseindex . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

1.1.4 Vorzeitige Chromosomenkondensation . . . . . . . . . . . . . 68<br />

1.1.5 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

1.2 Erzeugung <strong>von</strong> Chromosomenschäden . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

viii


Inhaltsverzeichnis<br />

1.3 RBE <strong>von</strong> Kohlenstoff-Ionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

2 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU 75<br />

2.1 Zytotoxische Wirkung <strong>von</strong> BrdU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

2.2 <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> den <strong>Zellzyklus</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

3 Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick 79<br />

Anhang 81<br />

A Verwendete Materialien 83<br />

A.1 Chemikalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

A.2 Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />

A.3 Verbrauchsmaterialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

A.4 Geräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87<br />

B Messergebnisse 89<br />

B.1 Kontinuierliche BrdU-Markierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />

B.2 <strong>Zellzyklus</strong>-Phasenverteilung nach Flussyztometrie . . . . . . . . . . 92<br />

B.3 <strong>Zellzyklus</strong>-Verteilung in PCC Präparaten . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

B.4 Mitoseindex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />

B.5 Aberrationsdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101<br />

B.6 Wachstumskinetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102<br />

Abbildungsverzeichnis 103<br />

Abkürzungsverzeichnis 105<br />

Literaturverzeichnis 107<br />

Danksagung 117<br />

ix


Inhaltsverzeichnis<br />

x


Teil I<br />

Einleitung<br />

1


1 Gr<strong>und</strong>lagen der Strahlenbiologie<br />

1.1 Biologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Die Strahlenbiologie beschäftigt sich mit physikalischen, chemischen <strong>und</strong> biologischen<br />

Effekten, <strong>die</strong> <strong>auf</strong>treten, wenn ein Organismus einer <strong>Strahlung</strong> ausgesetzt wird. Ziel<br />

ist es dabei, <strong>die</strong> komplizierten Prozesse zu verstehen, <strong>die</strong> in Atomen, Molekülen, einzelnen<br />

Zellen, Zellverbänden <strong>und</strong> Geweben abl<strong>auf</strong>en <strong>und</strong> schließlich zur Reaktion des<br />

Gesamtorganismus führen. Da es sich bei ihr um einen interdisziplinären Forschungszweig<br />

handelt, soll in <strong>die</strong>ser Einleitung <strong>auf</strong> <strong>die</strong> für <strong>die</strong>se Arbeit relevanten biologischen<br />

<strong>und</strong> physikalischen Gr<strong>und</strong>lagen gleichermaßen eingegangen werden.<br />

1.1.1 Die strahlenempfindlichen Strukturen der Zelle<br />

Die Zelle stellt <strong>die</strong> kleinste lebens- <strong>und</strong> vermehrungsfähige Einheit dar, aus der alle<br />

höheren Organismen <strong>auf</strong>gebaut sind. Eine eukaryontische Zelle teilt sich in verschiedene<br />

Kompartimente <strong>auf</strong>, darunter das Zytoplasma <strong>und</strong> der Zellkern. Während das<br />

Zytoplasma <strong>die</strong> Zellorganellen enthält, in denen <strong>die</strong> Stoffwechselvorgänge abl<strong>auf</strong>en,<br />

befindet sich im Zellkern das Erbgut, <strong>von</strong> dem <strong>die</strong> Kontrolle der Lebensvorgänge<br />

ausgeht. Die Erbinformation ist in der Struktur der 46 DNA Moleküle gespeichert,<br />

<strong>die</strong> im Zellkern jeder menschlichen Zelle enthalten sind (Überblick in: Alberts u. a.<br />

1994).<br />

Die durch Bestrahlung ausgelösten Veränderung im Zytoplasma wirken sich nur<br />

im geringen Maße <strong>auf</strong> <strong>die</strong> weitere Entwicklung der Zelle aus. Die dort vorhandenen<br />

Moleküle liegen in vielen Kopien vor <strong>und</strong> können anhand der genetischen Information<br />

neu gebildet werden. Dagegen wirkt sich <strong>Strahlung</strong> <strong>auf</strong> den Zellkern viel stärker aus<br />

(Munro 1970). Die im Kern erzeugten direkten Veränderungen an der DNA, dem<br />

Trägermolekül der Erbinformation, können zu einer Vielzahl <strong>von</strong> Schäden führen.<br />

Der Ort, <strong>von</strong> dem vorwiegend <strong>die</strong> strahlenbiologische Wirkung ionisierender Strahlen<br />

ausgeht, ist also der Zellkern.<br />

Dabei zeigen Zellen, <strong>die</strong> sich kaum reproduzieren (z. B. Nervenzellen), eine hohe<br />

Strahlenresistzenz, wohingegen <strong>die</strong> stark proliferierenden Zellen (z. B. der Schleimhaut),<br />

<strong>die</strong> den <strong>Zellzyklus</strong> häufig durchl<strong>auf</strong>en, besonders empfindlich <strong>auf</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

reagieren. Außerdem verändert sich <strong>die</strong> Strahlensensibilität der Zellen im L<strong>auf</strong>e des<br />

<strong>Zellzyklus</strong>, bedingt durch Änderungen der Zellkerngröße <strong>und</strong> der Chromatinstruktur<br />

(Sinclair 1968).<br />

3


Teil I – Einleitung<br />

Kapitel 1 – Gr<strong>und</strong>lagen der Strahlenbiologie<br />

1.1.2 Das Modellsystem Fibroblasten<br />

Fibroblasten sind Zellen mesodermalen Ursprungs <strong>und</strong> machen den Hauptteil der<br />

Zellen des Bindegewebes aus. Neben ihrem Vorkommen in der Haut spielen sie auch<br />

eine Rolle in vielen anderen Geweben wie z. B. Knorpel, Sehnen, Bändern <strong>und</strong> Blutgefäßen.<br />

Sie besitzen ein großes <strong>und</strong> verzweigtes Zytoplasma, das den elliptischen<br />

Zellkern umschließt. Ihre Funktion im Organismus ist <strong>die</strong> Produktion <strong>von</strong> Fasern bestehend<br />

aus Proteinen wie z. B. das Kollagen, welche <strong>die</strong> extrazelluläre Matrix, das<br />

Gerüst des Bindegewebes, bilden. Normale humane Fibroblasten besitzen in vivo <strong>und</strong><br />

auch in vitro eine endliche Lebensdauer, daher werden sie als primäre, nach seriellem<br />

Passagieren auch als sek<strong>und</strong>äre Fibroblasten bezeichnet (Überblick in: Alberts u. a.<br />

1994).<br />

Da sie multipotente Zellen sind, können sie zu anderen Zelltypen mit spezieller<br />

Funktion ausdifferenzieren, einzelne Zellen lassen sich <strong>auf</strong> Gr<strong>und</strong> der dabei <strong>auf</strong>tretenden<br />

morphologischen <strong>und</strong> biochemischen Unterschiede nach dem Stadium ihrer Differenzierung<br />

klassifizieren. Diese, <strong>von</strong> den Fibroblasten nacheinander durchl<strong>auf</strong>enen<br />

Sta<strong>die</strong>n, können in drei Gruppen mit insgesamt sieben Zelltypen eingeteilt werden,<br />

wobei <strong>die</strong> Zusammensetzung einer primären Zellpopulation mit dem Alter des Spenders<br />

korreliert. Die erste Gruppe besteht aus mitotisch aktiven Zellen, <strong>die</strong> sich im<br />

Stadium I, II <strong>und</strong> III befinden <strong>und</strong> <strong>die</strong> auch als Progenitorfibroblasten bezeichnet werden.<br />

In <strong>die</strong> zweite Gruppe werden postmitotische Fibroblasten eingeordnet, <strong>die</strong> ihre<br />

Fähigkeit zur Proliferation verloren haben <strong>und</strong> zu spezialisierten Funktionszellen ausdifferenziert<br />

sind. Diese Zellen lassen sich in <strong>die</strong> Sta<strong>die</strong>n IV, V <strong>und</strong> VI unterscheiden<br />

<strong>und</strong> werden auch als seneszente Zellen bezeichnet. In der dritten Gruppe findet sich<br />

ein letztes Stadium VII, Zellen in <strong>die</strong>ser Gruppe haben das Ende ihrer Lebensspanne<br />

erreicht, an dem sie absterben (Mensch, Huhn) oder transformieren können (Maus,<br />

Ratte) (nach: Bayreuther u. a. 1988). Der Übergang zwischen den mitotisch potentiell<br />

aktiven <strong>und</strong> den postmitotischen Zellsta<strong>die</strong>n erfolgt spontan, sein zeitlicher Verl<strong>auf</strong><br />

ist <strong>von</strong> den Kultivierungsbedingungen <strong>und</strong> der Zelllinie abhängig. Fibroblasten, <strong>die</strong><br />

ionisierender <strong>Strahlung</strong> ausgesetzt werden, erreichen <strong>die</strong> postmitotischen Sta<strong>die</strong>n IV–<br />

VI früher als unbestrahlte Zellen, d. h. sie differenzieren schneller (Rodemann u. a.<br />

1991).<br />

1.1.3 Der <strong>Zellzyklus</strong><br />

Ein Organismus muss ständig neue Zellen produzieren, sei es, um Verluste durch Alterung<br />

<strong>und</strong> Verletzung auszugleichen oder um zu wachsen. Die Vermehrung der Zellen<br />

wird durch Zellteilung erreicht, in denen sich eine einzelne Ursprungszelle in zwei<br />

Tochterzellen <strong>auf</strong>teilt. Dabei durchläuft <strong>die</strong> Zelle verschiedene, sich wiederholende<br />

zyklische Phasen, <strong>die</strong> zusammen den <strong>Zellzyklus</strong> bilden (Abbildung I 1.1).<br />

Der <strong>Zellzyklus</strong> wird durch verschiedene Prozesse definiert, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Teilung der<br />

Zelle kontrolliert abl<strong>auf</strong>en müssen. Zu Beginn des <strong>Zellzyklus</strong> wächst <strong>die</strong> Zelle <strong>und</strong> be-<br />

4


1.1 Biologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Abbildung I 1.1: Schematischer Überblick über den <strong>Zellzyklus</strong>-Abl<strong>auf</strong>.<br />

ginnt mit der Produktion <strong>von</strong> Proteinen, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> folgenden Prozesse benötigt werden.<br />

Gegen Ende <strong>die</strong>ser relativ langen G 1 -Phase muss <strong>die</strong> Zelle einen Kontrollpunkt<br />

passieren. Ist <strong>die</strong> Zelle groß genug <strong>und</strong> <strong>die</strong> Umgebung günstig für <strong>die</strong> Zellteilung,<br />

so geht sie in <strong>die</strong> S-Phase über. Zellen in der G 1 -Phase können aus <strong>die</strong>sem Zyklus<br />

ausscheren <strong>und</strong> für Minuten bis Jahre in der G 0 -Phase verharren.<br />

Die Ursprungszelle teilt sich am Ende des <strong>Zellzyklus</strong> in zwei Tochterzellen. Damit<br />

<strong>die</strong> beiden Tochterzellen <strong>die</strong> komplette Erbinformation des Organismus besitzen,<br />

muss vorher eine Kopie des Erbgutes erstellt werden. Dies wird in der relativ kurzen<br />

S-Phase erreicht, in der das gesamte Genom repliziert wird. Auch hier existiert ein<br />

Kontrollpunkt, der sicherstellt, dass <strong>die</strong> Zelle erst nach der Replikation in <strong>die</strong> nächste<br />

Phase eintritt.<br />

Mit der G 2 -Phase, in der am G 2 -Kontrollpunkt nochmal <strong>die</strong> optimalen Bedingungen<br />

für eine Zellteilung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Vollständigkeit der DNA-Replikation überprüft<br />

werden, endet <strong>die</strong> in der G 1 -Phase begonnene Interphase <strong>und</strong> <strong>die</strong> eigentliche Zellteilung<br />

in der Mitose beginnt.<br />

In der Mitose kommt es zu starken Veränderungen der Zellmorphologie: Das Chromatin,<br />

mit Proteinen verb<strong>und</strong>ene DNA, das vorher im Zellkern verteilt ist, kondensiert<br />

zu dicht gepackten Chromosomomen, <strong>die</strong> aus je zwei Chromatiden bestehen,<br />

welche <strong>die</strong> beiden Kopien des Erbgutes enthalten. Die Kernmembran wird abgebaut.<br />

In dem folgenden Organisationsprozess werden alle Chromatidenpaare getrennt <strong>und</strong><br />

<strong>von</strong> zwei neuen Kernhüllen umschlossen. Nach <strong>die</strong>ser Kernteilung folgt <strong>die</strong> cytoplasmatische<br />

Teilung, in der sich <strong>die</strong> gesamte Zelle in <strong>die</strong> Tochterzellen <strong>auf</strong>teilt. Mit ihr<br />

beginnt der <strong>Zellzyklus</strong> erneut (Überblick in: Alberts u. a. 1994).<br />

5


Teil I – Einleitung<br />

Kapitel 1 – Gr<strong>und</strong>lagen der Strahlenbiologie<br />

1.1.4 Die biologische Wirkung ionisierender <strong>Strahlung</strong><br />

1.1.4.1 Schädigung der DNA<br />

Die biologische Wirkung <strong>von</strong> ionisierender <strong>Strahlung</strong> geht, wie eingangs geschildert,<br />

primär <strong>auf</strong> Veränderungen an der DNA zurück, <strong>die</strong> DNA-Schäden auslösen. Werden<br />

<strong>die</strong> DNA-Schäden nicht oder nur fehlerhaft repariert, kann <strong>die</strong>s zu Mutationen,<br />

Transformationen oder dem Tod der Zelle führen. Die Schäden können sich als Basenschäden,<br />

oder Einzel- <strong>und</strong> Doppelstrangbrüche der DNA-Doppelhelix äußern. Unter<br />

<strong>die</strong>sen stellen Doppelstrangbrüche <strong>die</strong> schwerwiegendste Form der Schädigung dar,<br />

<strong>die</strong> eine Zelle nach ionisierender <strong>Strahlung</strong> erleiden kann. Wenn sie lokal gehäuft<br />

<strong>auf</strong>treten, kann der Verlust komplementärer Information <strong>die</strong> Integrität der DNA zerstören<br />

(Roots u. a. 1989).<br />

Die Erzeugung <strong>von</strong> Doppelstrangbrüchen ist zwischen dicht- <strong>und</strong> dünnionisierender<br />

<strong>Strahlung</strong> nicht signifikant unterschiedlich (Heilmann u. a. 1995). Die Fähigkeit der<br />

Zelle, <strong>die</strong> nach verschiedenen <strong>Strahlung</strong>sarten <strong>auf</strong>tretenden Doppelstrangbrüche zu<br />

reparieren, unterscheidet sich jedoch. Es wurde gezeigt, dass <strong>die</strong> Doppelstrangbrüche,<br />

<strong>die</strong> <strong>von</strong> niederenergetischen Ionen induziert wurden, sehr viel schlechter repariert<br />

werden, als <strong>die</strong> Doppelstrangbrüche, <strong>die</strong> nach Bestrahlung mit Röntgenstrahlung<br />

oder hochenergetischen Ionen <strong>auf</strong>treten (Taucher-Scholz u. a. 1996, Heilmann u. a.<br />

1996). Es wird diskutiert, dass <strong>die</strong>se strahlenspezifische Reparaturfähigkeit mit der<br />

räumlichen Verteilung der Ionisationsereignisse der verwendeten <strong>Strahlung</strong> zusammen<br />

hängt. Es wurde bereits gezeigt, dass aus Bestrahlung mit hohem LET eine<br />

erhöhte Fragmentierung der DNA resultiert (Löbrich u. a. 1998).<br />

1.1.4.2 Reparatur der DNA<br />

Beschädigungen der DNA bedrohen <strong>die</strong> genetische Stabilität der Zelle. Aus <strong>die</strong>sem<br />

Gr<strong>und</strong> hat <strong>die</strong> Zelle im L<strong>auf</strong>e der Evolution ein System zur Erkennung <strong>und</strong> Reparatur<br />

<strong>von</strong> DNA-Schäden entwickelt, das durch Enzyme gesteuert wird (Kohn 1999).<br />

Die Reparatur wird dabei hauptsächlich durch <strong>die</strong> Basenexzisionsreparatur (BER),<br />

homologe Rekombination (HR) <strong>und</strong> das „non-homologous end joining“ (NHEJ) erreicht<br />

(Überblick in: Hoeijmakers 2001), wobei <strong>die</strong> BER primär für <strong>die</strong> Beseitigung<br />

oxidativer Schäden an den Basen <strong>und</strong> <strong>von</strong> Einzelstrangbrüchen verantwortlich ist<br />

(Überblick in: Caldecott 2001). Doppelstrangbrüche können durch <strong>die</strong> HR <strong>und</strong> NHEJ<br />

repariert werden, wobei der Reparaturmechanismus vom <strong>Zellzyklus</strong>-Stadium der Zelle<br />

ab hängig ist. Die HR findet vorwiegend in der S- <strong>und</strong> G 2 -Phase statt, wo sie mit<br />

Hilfe der Schwerster-Chromatide – seltener mit dem homologen Chromosom – durchgeführt<br />

wird (Johnson <strong>und</strong> Jasin 2000). Mit dem NHEJ können <strong>die</strong> freien Enden der<br />

DNA-Doppelhelix dagegen ohne eine Matrize zusammengefügt werden.<br />

6


1.1 Biologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

1.1.4.3 <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen<br />

Die Folge der DNA-Schädigung <strong>und</strong> Reparatur sind Störungen im Abl<strong>auf</strong> des <strong>Zellzyklus</strong>.<br />

Es wird diskutiert, dass durch <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen <strong>die</strong> Zeit zur Reparatur<br />

der Schäden verlängert wird. Dies wird u. a. durch <strong>die</strong> beiden <strong>Zellzyklus</strong>-Proteine<br />

p53 <strong>und</strong> p21 (CDKN1A) vermittelt. Nach Schädigung der DNA durch Bestrahlung,<br />

chemische Agenzien <strong>und</strong> andere Faktoren steigt <strong>die</strong> Proteinmenge an p53 in der Zelle<br />

an. Das Protein p53 bewirkt u. a. eine Expression des Proteins p21 (CDKN1A), welches<br />

einen <strong>Zellzyklus</strong>-Arrest auslösen kann, indem <strong>die</strong> Aktivität der zyklinabhängigen<br />

Kinasen inhibiert wird (Überblick in: Vogelstein u. a. 2000). Die Folge sind Verzögerungen<br />

des <strong>Zellzyklus</strong>, wobei insbesondere der G 1 -Arrest beschrieben (Di Leonardo<br />

u. a. 1994) <strong>und</strong> auch molekular gut charakterisiert ist (Überblich in: Bartek <strong>und</strong> Lukas<br />

2001). Bei einem transienten Arrest ist <strong>die</strong> Reparatur so weit abgeschlossen, dass<br />

<strong>die</strong> Zelle weiter durch den <strong>Zellzyklus</strong> l<strong>auf</strong>en kann (Di Leonardo u. a. 1994). Es wird<br />

diskutiert, dass Zellen nach irreparabler Schädigung entweder durch permanenten Arrest,<br />

gefolgt <strong>von</strong> Differenzierung <strong>und</strong> Seneszenz (Rodemann u. a. 1991, Di Leonardo<br />

u. a. 1994, Ross 1999) oder apoptotischen Zelltod aus dem <strong>Zellzyklus</strong> ausscheiden können<br />

(inaktiviert werden) (Überblick in: Ross 1999). Fibroblasten können dabei durch<br />

Differenzierung <strong>und</strong> Seneszenz auch nach starker Schädigung noch als postmitotische<br />

Zellen eine Funktion im Organismus übernehmen, während z. B. Lymphozyten<br />

überwiegend durch Apoptose inaktiviert werden (z. B. Hertveldt u. a. 1997).<br />

1.1.4.4 <strong>Strahlung</strong> <strong>und</strong> Krebs<br />

Die Mutation des p53-Gens ist <strong>die</strong> häufigste genetische Läsion (mehr als 50 % der<br />

Erkrankungen) bei einigen Krebsarten des Menschen, <strong>und</strong> es ist wahrscheinlich, dass<br />

hier ein Zusammenhang zwischen Schaden, Schadenserkennung, <strong>Zellzyklus</strong>-Arresten<br />

<strong>und</strong> der Entstehung vieler Krebsarten vorliegt (Überblick in: Carson <strong>und</strong> Lois 1995).<br />

Im ges<strong>und</strong>en Organismus liegt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Zellteilung<br />

<strong>und</strong> Zelltod vor. Abgestorbene Zellen werden durch Zellteilung im gleichen Maße<br />

ersetzt. Bei der Entstehung <strong>von</strong> Krebs wird <strong>die</strong>ses Gleichgewicht nachhaltig gestört.<br />

Eine Zelle, <strong>die</strong> bisher der Regulierung des <strong>Zellzyklus</strong> unterstand, verändert sich <strong>und</strong><br />

teilt sich unkontrolliert. Diese ungebremste Teilungsaktivität führt zur Bildung eines<br />

Tumors, der in seinem Wachstum <strong>die</strong> Grenzen des umgebenden Gewebes ignoriert<br />

<strong>und</strong> es dadurch zerstört. Die Ursache hierfür liegt in Veränderungen des Erbgutes<br />

der einzelnen Zelle, <strong>die</strong> später den Tumor bildet. Der Prozess der Tumorentstehung<br />

kann sich dabei über große Zeiträume erstrecken <strong>und</strong> viele einzelne Stationen umfassen.<br />

Die <strong>Progression</strong>srate kann jedoch sowohl durch mutagene als auch durch nichtmutagene<br />

Substanzen beschleunigt werden (Tumorinitiatoren, bzw. Tumorpromoter)<br />

(Überblick in: Alberts u. a. 1994).<br />

Durch <strong>Strahlung</strong> können Veränderungen im Erbgut erzeugt werden. Häufig werden<br />

<strong>die</strong>se durch das zellinterne Reparatursystem beseitigt. Durch hohe Strahlendosen<br />

7


Teil I – Einleitung<br />

Kapitel 1 – Gr<strong>und</strong>lagen der Strahlenbiologie<br />

<strong>und</strong> lang andauernde Einwirkung können jedoch auch zu viele bzw. zu komplexe<br />

Schäden entstehen, <strong>die</strong> vom Reparatursystem nicht bewältigt werden können. In den<br />

meisten <strong>die</strong>ser Fälle wird <strong>die</strong> Zelle inaktiviert. Es ist aber auch möglich, dass <strong>die</strong> Zelle<br />

weiter proliferiert <strong>und</strong> fortan ein verändertes Erbgut besitzt. Dies wäre ein Schritt<br />

zur Entstehung <strong>von</strong> Krebs, für den endgültigen Ausbruch der Krankheit müssen<br />

aber derartige Veränderungen an verschiedenen kritischen Bereichen des Genoms<br />

stattgef<strong>und</strong>en haben (Überblick in: Alberts u. a. 1994).<br />

1.2 Physikalische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

1.2.1 Eigenschaften ionisierender <strong>Strahlung</strong><br />

Die kovalente chemische Bindung ist <strong>die</strong> stabilste Valenzbindung in der Natur <strong>und</strong><br />

wird durch Elektronen vermittelt. Besitzen Strahlen mindestens eine Energie <strong>von</strong><br />

10 eV, so sind sie in der Lage, Atome bzw. Moleküle zu ionisieren. Die ionisierenden<br />

Strahlen erzeugen dabei Elektronen-Ionen-Paare, es können Bindungs-Elektronen aus<br />

dem Molekül herausgelöst werden. Wird ein fehlendes Elektron nicht schnell genug<br />

ersetzt, kann <strong>die</strong>s zum Aufbrechen einer chemischen Bindung im Molekül führen. Es<br />

lässt sich hierbei <strong>die</strong> direkte <strong>und</strong> indirekte Strahlenwirkung unterscheiden. Bei ersterer<br />

wird durch <strong>die</strong> Ionisierung eine Bindung am Zielmolekül (DNA) selbst <strong>auf</strong>gebrochen.<br />

Im letzteren Fall werden umgebende Moleküle (z. B. Wasser) zu hochreaktiven<br />

Radikalen ionisiert, <strong>die</strong> schließlich das Zielmolekül schädigen (Überblick in: Kiefer<br />

1989).<br />

Bei <strong>die</strong>sen Prozessen wird durch <strong>die</strong> <strong>Strahlung</strong> Energie in <strong>die</strong> Materie abgegeben.<br />

Die räumliche Verteilung der Energieabgabe <strong>und</strong> der daraus folgenden Ionisationsereignisse<br />

ist für verschiedene Arten <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong> unterschiedlich <strong>und</strong> hat <strong>Einfluss</strong><br />

<strong>auf</strong> deren biologische Wirkung (Kraft 1990, Heilmann u. a. 1993, Krämer <strong>und</strong> Kraft<br />

1994). Sie führt zu einer Unterteilung <strong>von</strong> dicht <strong>und</strong> dünn ionisierender <strong>Strahlung</strong>.<br />

In der Strahlenbiologie quantifiziert man <strong>die</strong> Unterschiede durch den Linearen<br />

Energie Transfer (LET), also <strong>die</strong> Energie, <strong>die</strong> vom Primärstrahl <strong>auf</strong> das Zielvolumen<br />

pro Wegstrecke übertragen wird. Im allgemeinen wird der LET in der Einheit<br />

keV angegeben. Dicht ionisierende <strong>Strahlung</strong> liegt deutlich über einem LET <strong>von</strong><br />

µm<br />

10 keV , dünn ionisierende darunter. Zu dicht ionisierenden Strahlen gehören <strong>die</strong> schweren<br />

Ionen <strong>von</strong> denen in <strong>die</strong>ser Arbeit Kohlenstoff verwendet wird. Dünn ionisierend<br />

µm<br />

sind elektromagnetische Strahlen wie Röntgen <strong>und</strong> Gamma Strahlen sowie Elektronen.<br />

Elektromagnetische <strong>Strahlung</strong> produziert Ionisation <strong>und</strong> freie Elektronen über<br />

Photoeffekt, Comptoneffekt <strong>und</strong> Paarbildung, stochastisch <strong>auf</strong>tretende, d. h. unkorrelierte<br />

Prozesse, welche <strong>die</strong> Ionisationen im allgemeinen in Abständen produzieren,<br />

<strong>die</strong> erheblich größer sind als der Durchmesser der DNA (Überblick in: Kiefer 1989).<br />

Ionenstrahlen wie z. B. <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Arbeit benutzten Kohlenstoff-Ionen wechselwirken<br />

durch Coulomb-Kräfte, vor allem mit den Elektronen der Targetmolelüle <strong>und</strong> er-<br />

8


1.2 Physikalische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Abbildung I 1.2: Simulation der Ionisationsereignisse durch δ-Elektronen entlang einer<br />

Teilchenspur <strong>von</strong> Kohlenstoff-Ionen mit hoher <strong>und</strong> niedriger Energie. Bei hoher Energie<br />

treten weniger Ereignisse <strong>auf</strong> als bei niedriger Energie. Zur Demonstration der Reichweite<br />

sind exemplarisch <strong>die</strong> Dimensionen der DNA eingezeichnet (aus: Krämer <strong>und</strong> Kraft 1994).<br />

zeugen so längs ihrer Trajektorie eine Spur <strong>von</strong> dicht liegenden Ionisationsereignissen<br />

<strong>und</strong> Elektronen (Überblick in: Kraft 1987). In Abbildung I 1.2 werden <strong>die</strong> Elektronenspuren<br />

<strong>von</strong> einem hochenergetischen (noch dünn ionisierenden) Kohlenstoff-Ion<br />

<strong>und</strong> einem niederenergetischen, dicht ionisierenden Kohlenstoff-Ion mit den Dimensionen<br />

eines schematisch dargestellten DNA-Moleküls verglichen. Die dichte Ionisation<br />

führt zu einer Anhäufung <strong>von</strong> Schäden, <strong>die</strong> eine Veränderung der biologischen Wirkung<br />

bedingen (Überblick in: Krämer <strong>und</strong> Kraft 1994).<br />

1.2.2 Dosis <strong>und</strong> RBE<br />

Physikalischer Parameter zur Quantifizierung <strong>von</strong> Strahleneffekten ist <strong>die</strong> Dosis. Sie<br />

ist definiert als <strong>die</strong> deponierte Energie pro Masseneinheit <strong>und</strong> wird in Gray angegeben<br />

(Nach: ICRU Report Nr. 60 1998):<br />

D [Gy] = d¯ɛ<br />

dm<br />

[J]<br />

[kg]<br />

(1)<br />

D : Absorbierte Dosis<br />

¯ɛ : Mittlere übermittelte Energie<br />

m : Masse an Materie<br />

Die unterschiedlichen Arten der Energiedeposition bei dünn <strong>und</strong> dicht ionisierenden<br />

Strahlen führen dazu, dass ein biologischer Effekt bei gleicher applizierter Dosis<br />

9


Teil I – Einleitung<br />

Kapitel 1 – Gr<strong>und</strong>lagen der Strahlenbiologie<br />

eine qualitativ <strong>und</strong> quantitativ unterschiedliche Ausprägung zeigen kann. Mit der<br />

relativen biologischen Wirksamkeit (relative biological effectiveness, RBE) lässt sich<br />

<strong>die</strong> Strahlartabhängigkeit eines solchen Effektes quantifizieren (Überblick in: Kiefer<br />

1989).<br />

Als Bezugspunkt wird üblicherweise eine standardisierte Referenzstrahlung<br />

(250 kV Röntgenstrahlung) benutzt. Berechnet wird <strong>die</strong> RBE aus dem Verhältnis<br />

der absorbierten Dosis der Referenzstrahlung <strong>und</strong> der Teststrahlung bei der<br />

beide einen gleich großen biologischen Effekt auslösen (Nach: ICRU Report Nr. 60<br />

1998):<br />

RBE = D γ<br />

D I<br />

∣<br />

∣∣∣Isoeffekt<br />

(2)<br />

RBE : Relative Biologische Wirksamkeit (relative biological effectiveness)<br />

D γ : Absorbierte Dosis bei Referenzstrahlung <strong>und</strong> gleicher Wirkung<br />

D I : Absorbierte Dosis bei Teststrahlung <strong>und</strong> gleicher Wirkung<br />

1.3 Allgemeines<br />

1.3.1 Quellen ionisierender <strong>Strahlung</strong><br />

Ionisierende <strong>Strahlung</strong> entstammt natürlichen <strong>und</strong> künstlichen Quellen (Tabelle<br />

I 1.1). Eine natürliche Quelle ionisierender Strahlen ist zum einen <strong>die</strong> kosmische<br />

<strong>Strahlung</strong>, <strong>die</strong> aus dem Weltall <strong>auf</strong> unsere Atmosphäre trifft <strong>und</strong> zum anderen <strong>die</strong> terrestrische<br />

<strong>Strahlung</strong>, <strong>die</strong> beim radioaktiven Zerfall natürlicher Substanzen der Erdrinde<br />

entsteht (zum Beispiel bei Radon-Isotopen). Die Intensität der kosmischen <strong>Strahlung</strong><br />

hängt vor allem <strong>von</strong> der Höhe über dem Meeresspiegel ab, sie spielt daher eine<br />

Tabelle I 1.1: Mittlere Strahlenexposition der Bevölkerung der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

<strong>und</strong> ihre natürlichen <strong>und</strong> künstlichen Quellen (nach: Junkert u. a. 2002)<br />

Quellen der <strong>Strahlung</strong><br />

Natürliche Direkte kosmische <strong>Strahlung</strong> 0,3<br />

Direkte terrestrische <strong>Strahlung</strong> 0,4<br />

Nahrung 0,3<br />

Inhalation <strong>von</strong> Radon <strong>und</strong> seinen Zerfallsprodukten 1,1<br />

Künstliche Kerntechnische Anlagen


1.3 Allgemeines<br />

Rolle bei der bemannten Raumfahrt (z. B. Yang u. a. 1997) <strong>und</strong> dem Luftfahrtverkehr<br />

(Benton <strong>und</strong> Benton 2001, Kraft 2001).<br />

Seit der Entdeckung der nach ihm benannten Strahlen durch Wilhelm Conrad<br />

Röntgen im Jahr 1895 erzeugt der Mensch bewusst ionisierende <strong>Strahlung</strong>. Mit Radiodiagnostik,<br />

Nuklearmedizin <strong>und</strong> Strahlentherapie entstammt ein wesentlicher Teil<br />

medizinischen Quellen. Daneben tragen Baustoffe <strong>und</strong> Gebrauchsgegenstände zu unserer<br />

Strahlenexposition bei (Junkert u. a. 2002). Der Konsum <strong>von</strong> Tabakrauch, in<br />

dem radioaktive Isotope der Elemente Blei <strong>und</strong> Polonium enthalten sind, sei hier<br />

besonders betont (Kilthau 1996). Letztlich tragen auch radioaktive Emissionen kerntechnischer<br />

Anlagen zu einem geringen Teil zur Strahlenbelastung bei (Junkert u. a.<br />

2002).<br />

Den Effekt, den <strong>die</strong>se Strahlen <strong>auf</strong> Organismen, also auch <strong>auf</strong> den Menschen, haben,<br />

versucht <strong>die</strong> Disziplin der Strahlenbiologie <strong>auf</strong>zuklären. Das dabei erworbene Wissen<br />

<strong>die</strong>nt unter anderem als Gr<strong>und</strong>lage für viele Anwendungen <strong>von</strong> Strahlen. Gegenüber<br />

der häufig übersteigerten Sorge um ionisierende Strahlen tritt <strong>die</strong>ser Aspekt aber oft<br />

zurück. So gelingt es nur in seltenen Fällen, den nutzbringenden Einsatz ionisierender<br />

<strong>Strahlung</strong> in den Vordergr<strong>und</strong> zu bringen. An der Gesellschaft für Schwerionenforschung<br />

(GSI) stellt <strong>die</strong> Tumortherapie mit schweren Ionen einen derartigen Transfer<br />

<strong>von</strong> der Gr<strong>und</strong>lagenforschung zur Anwendung dar (Eickhoff u. a. 1999, Kraft 1998).<br />

1.3.2 Tumortherapie mit schweren Ionen an der GSI<br />

Bei der Behandlung <strong>von</strong> Krebs, ist es das Ziel, das erkrankte Gewebe aus dem Körper<br />

zu entfernen oder abzutöten, dabei aber ges<strong>und</strong>es Gewebe zu schonen. Wo <strong>die</strong> chirurgischen<br />

Mittel eine solche vollständige Beseitigung des Tumors nicht ermöglichen,<br />

versucht man <strong>die</strong>s durch den Einsatz <strong>von</strong> Strahlen zu erreichen.<br />

In der konventionellen Strahlentherapie werden derzeit vor allem Photonen aus<br />

hochenergetischer Röntgenbremsstrahlung aus Elektronenbeschleunigern verwendet.<br />

Sie besitzen im Vergleich zu den niederenergetischen Strahlen eine günstigere Tiefendosisverteilung<br />

(Abbildung I 1.3), d. h. eine relativ hohe Dosis bei großer Eindringtiefe.<br />

Dieses Dosisprofil kann nur noch durch <strong>die</strong> Verwendung <strong>von</strong> Ionenstrahlen wie<br />

Protonen oder schwereren Ionen wie Kohlenstoff verbessert werden (Abbildung I 1.3).<br />

Dort wird ein Maximum der Dosis am Ende der Reichweite deponiert <strong>und</strong> führt zu<br />

einer weiteren Steigerung der Tumordosis im Vergleich zu den Protonen.<br />

Entscheidend für <strong>die</strong> Wahl der schweren Ionen ist <strong>die</strong> zusätzliche Potenzierung des<br />

Strahlenschadens <strong>auf</strong> Gr<strong>und</strong> der dort erhöhten RBE. Während <strong>die</strong> RBE im Eingangskanal<br />

niedrig bleibt (1 ≤ RBE ≤ 2) erreicht man im Tumor drei- bis fünffach erhöhte<br />

RBE-Werte. Damit lässt sich <strong>die</strong> Inaktivierung der Tumorzellen weiter steigern, ohne<br />

das Normalgewebe im Eingangsbereich wesentlich stärker zu belasten (Überblick in:<br />

Kraft 1990).<br />

Die klinischen Ergebnisse der Kohlenstofftherapie sind so erfolgreich, dass dafür in<br />

11


Teil I – Einleitung<br />

Kapitel 1 – Gr<strong>und</strong>lagen der Strahlenbiologie<br />

Heidelberg ein Therapiezentrum gebaut wird (Debus u. a. 1998). Gleichzeitig ist aber<br />

<strong>die</strong> erhöhte biologische Wirkung am Ende der Reichweite ein wesentlicher Ansatz zu<br />

weiteren, vor allem biologischen Fragestellungen, wie <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Arbeit untersuchten<br />

Einflüsse <strong>von</strong> Ionenbestrahlung <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Zellproliferation.<br />

Abbildung I 1.3: Tiefendosisprofil verschiedener Strahlenarten. Die Dosis der Röntgenstrahlung<br />

sinkt mit dem Eintritt in das Target ab, bei 18 MeV<br />

u<br />

Photonen- <strong>und</strong> Co-γ-<strong>Strahlung</strong><br />

sinkt sie ebenfalls nach Überwinden des Aufbaueffekts ab, während <strong>die</strong> Ionenstrahlen zuerst<br />

nur wenig Energie deponieren, bis sie am Ende ihrer Reichweite bei 17 cm im Bragg-<br />

Maximum eine sehr hohe Dosis erzeugen (aus: Weber 1996).<br />

12


2 Zielsetzung <strong>die</strong>ser Arbeit<br />

Die Untersuchungen im Rahmen <strong>die</strong>ser Arbeit sollten sich <strong>auf</strong> Veränderungen der<br />

<strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Induktion <strong>von</strong> Chromosomenschäden erstrecken <strong>und</strong><br />

dabei auch den <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU (5-Brom-2’-desoxyuridin) <strong>auf</strong> das Modellsystem<br />

berücksichtigten. Insbesondere <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Effekte sollten mit verschiedenen Methoden<br />

über einen längeren Zeitraum nach der Bestrahlung untersucht werden. Dabei<br />

wurde der <strong>Einfluss</strong> verschiedener Strahlenarten durch den Einsatz <strong>von</strong> niederenergetischen<br />

Kohlenstoff-Ionen ( 12 C, 11 MeV ) <strong>und</strong> Röntgenstrahlung (250 kV) verglichen.<br />

u<br />

Für <strong>die</strong> Experimente wurden primäre diploide Hautfibroblasten der Zelllinie<br />

AG 1522 eingesetzt, <strong>die</strong> nach mehreren Passagen als Sek<strong>und</strong>ärkultur in vitro in der<br />

G 0 /G 1 -Phase synchronisiert bestrahlt wurden. Hautfibroblasten sind ein strahlenbiologisches<br />

Modell, das den Bindegewebszellen im Organismus ähnlicher ist als etablierte<br />

Zelllinien, da bei ihnen <strong>Zellzyklus</strong>-Arrest, beschleunigte Differenzierung <strong>und</strong><br />

Seneszenz <strong>auf</strong>treten. Außerdem sind <strong>die</strong> Haut <strong>und</strong> Bindegewebe bei jeder Art <strong>von</strong><br />

Bestrahlung immer betroffen, weshalb Fibroblasten ein gut untersuchtes Modell für<br />

das Normalgewebe <strong>von</strong> Patienten der Strahlentherapie darstellen (Rodemann u. a.<br />

1991, Herskind u. a. 1998). Für <strong>die</strong> im Rahmen <strong>die</strong>ser Arbeit verwendete Zelllinie liegen<br />

Vergleichsdaten zur Wirkung <strong>von</strong> schweren Ionen vor (Füssel 1997, Größer 1998,<br />

Fournier 1999, Azzam u. a. 2000, Kawata u. a. 2001).<br />

Es wird diskutiert, dass <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen der Zelle Zeit zur Reparatur<br />

<strong>von</strong> Schäden an der DNA geben <strong>und</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Weise <strong>die</strong> Vererbung <strong>von</strong> Schäden<br />

an Tochterzellen <strong>und</strong> somit schwerwiegende Folgen für den Gesamtorganismus verhindert<br />

werden. Das Auftreten strahlenbedingter <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen bei Fibroblasten<br />

sollte mit vier Methoden, der kontinuierlichen BrdU-Markierung, dem<br />

Hoechst-BrdU-Quenching, der vorzeitigen Chromosomenkondensation <strong>und</strong> der Bestimmung<br />

des Mitoseindex untersucht werden. Ziel war es, Dauer <strong>und</strong> Ausmaß des<br />

transienten <strong>und</strong> permanenten <strong>Zellzyklus</strong>-Arrest für <strong>die</strong> zwei Strahlenqualitäten innerhalb<br />

des Untersuchungszeitraums zu vergleichen <strong>und</strong> <strong>auf</strong>zuzeigen, ob sie vornehmlich<br />

in der G 0 /G 1 -Phase oder auch in G 2 - <strong>und</strong> anderen Phasen des <strong>Zellzyklus</strong> <strong>auf</strong>treten<br />

können. Zum anderen waren <strong>die</strong> Untersuchungen <strong>von</strong> Berger (2001) zum <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong><br />

BrdU <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> weiterzuführen.<br />

Daneben sollte in Chromosomenpräparaten <strong>von</strong> AG-Zellen mittels zweier Methoden,<br />

der vorzeitigen Chromosomenkondensation durch Calyculin A (Durante u. a.<br />

1998) <strong>und</strong> der etablierten Methode der Metaphasen-Anreicherung durch Colcemid<br />

(IAEA Report Nr. 260 1986), <strong>die</strong> durch <strong>Strahlung</strong> hervorgerufene Art <strong>und</strong> Zahl der<br />

Chromosomenschäden im Zeitraum <strong>von</strong> 30 bis 70 St<strong>und</strong>en untersucht werden. Da <strong>die</strong><br />

13


Teil I – Einleitung<br />

Kapitel 2 – Zielsetzung <strong>die</strong>ser Arbeit<br />

Analyse <strong>von</strong> Chromosomenschäden eine weithin genutzte Methode zur Untersuchung<br />

der Strahlenwirkung ist, sollte auch diskutiert werden, inwieweit das Auftreten <strong>von</strong><br />

<strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen bei deren Anwendung in Hinblick <strong>auf</strong> eine mögliche Unterschätzung<br />

des Strahlenschadens berücksichtigt werden muss.<br />

Da bei Berger (2001) diskutiert wird, dass BrdU einen <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<br />

<strong>Progression</strong> <strong>von</strong> Fibroblasten hat, war <strong>die</strong>ser Aspekt in <strong>die</strong>ser Arbeit mittels Bestimmung<br />

der Wachstumskinetik <strong>und</strong> des Mitoseindex zu konkretisieren. Zu untersuchen<br />

war hierbei, wann <strong>und</strong> in welcher <strong>Zellzyklus</strong>-Phase Veränderungen durch den Einsatz<br />

<strong>von</strong> BrdU <strong>auf</strong>treten <strong>und</strong> wie stark sich <strong>die</strong>se in Form <strong>von</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Arresten<br />

auswirken. Dieser Aspekt sollte auch für <strong>die</strong> BrdU-abhängigen Messmethoden (kontinuierliche<br />

BrdU-Markierung <strong>und</strong> Hoechst-BrdU-Quenching) überprüft werden.<br />

Die <strong>Zellzyklus</strong>-Verteilung bei Fibroblasten, ihr Zusammenhang mit der Analyse <strong>von</strong><br />

Chromosomenaberrationen <strong>und</strong> dem <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU wurde nach Bestrahlung mit<br />

Kohlenstoff-Ionen <strong>und</strong> Röntgenstrahlung bisher in keiner anderen Arbeit miteinander<br />

verglichen.<br />

14


Teil II<br />

Material <strong>und</strong> Methoden<br />

15


1 Zellen <strong>und</strong> Kultivierungsmethoden<br />

Alle im Folgenden verwendeten Chemikalien <strong>und</strong> Geräte sind mit ihrem Hersteller<br />

bzw. den Bezugsquellen im Anhang <strong>auf</strong>geführt (Anhang A). Ferner finden sich dort<br />

auch <strong>die</strong> detaillierten Rezepturen zu allen eingesetzten Lösungen.<br />

1.1 Verwendete Zellen<br />

Alle Experimente wurden mit humanen Fibroblasten der Zelllinie AG01522C durchgeführt.<br />

Die Zelllinie wurde vom Coriell Institute for Medical Research (Camden, NJ,<br />

USA) als Sek<strong>und</strong>ärkultur bezogen. Die Primärzellen stammen aus dem Bindegewebe<br />

der Vorhaut eines ges<strong>und</strong>en, drei Tage alten Säuglings. Im Folgenden wird für sie <strong>die</strong><br />

Bezeichnung AG-Zellen verwendet. Bei den AG-Zellen handelt es sich um adhärent<br />

wachsende Zellen. Unter Kulturbedingungen wachsen sie <strong>auf</strong> der Wachstumsunterlage<br />

einschichtig (Monolayer), bei Erreichen der Konfluenz werden sie durch Kontaktinhibition<br />

in der G 0 /G 1 -Phase angereichert.<br />

1.2 Verfahren zur Zellkultivierung<br />

Im Vorfeld der in <strong>die</strong>ser Arbeit durchgeführten Methoden mussten, ausgehend <strong>von</strong><br />

eingefrorenen Zellen aus früheren Experimenten, genügend Zellen durch geeignete<br />

Kultivierungsmethoden herangezüchtet werden. Außerdem mussten <strong>die</strong> Zellen nach<br />

der Bestrahlung weiter kultiviert <strong>und</strong> zu bestimmten Zeiten Proben entnommen werden.<br />

Um beide Vorgaben zu erfüllen wurden <strong>die</strong> Zellen nach den folgenden Protokollen<br />

behandelt (Paul 1980).<br />

1.2.1 Lagerung der Zellen<br />

Für <strong>die</strong>se Arbeit wurden Fibroblasten benutzt, deren kumulative Populationsverdoppelungen<br />

(cumulative population doublings, CPD, Abschnitt II 1.2.5) beim Auftauen<br />

bei 16,9 <strong>und</strong> 15,6 lag <strong>und</strong> <strong>die</strong> im Rahmen einer vorhergehenden Arbeit als Reserve<br />

eingefroren wurden (Berger 2001). Zur Langzeitlagerung wurden <strong>die</strong>se Zellen in Tiefkühlmedium<br />

(Tabelle A.2.2) bei −196 °C in flüssigem Stickstoff in einer Zelldichte<br />

<strong>von</strong> 1–2·10 6 Zellen in Kryoröhrchen eingefroren. Zum Auftauen wurden <strong>die</strong> Kryoröhrchen<br />

aus dem Stickstofftank entnommen <strong>und</strong> durch kurzes Aufschrauben entgast,<br />

ml<br />

um ein Explo<strong>die</strong>ren durch ausdehnenden Stickstoff zu verhindern. Danach wurde <strong>die</strong><br />

17


Teil II – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Kapitel 1 – Zellen <strong>und</strong> Kultivierungsmethoden<br />

Zellsuspension in den Kryoröhrchen zügig in einem Wasserbad bei 37 °C <strong>auf</strong>getaut<br />

<strong>und</strong> in eine mit 15 ml warmem Nährmedium (Tabelle A.2.1) gefüllte Kulturflasche<br />

<strong>von</strong> 75 cm 2 gegeben. Nach drei St<strong>und</strong>en wurden das alte Einfriermedium <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

toten Zellen durch Ersetzen des Mediums entfernt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Anheftungseffizienz im<br />

Lichtmikroskop abgeschätzt, sie lag bei 80 %.<br />

1.2.2 Kultivierung der Zellen<br />

Für <strong>die</strong> Kultivierung der Zellen mussten <strong>die</strong> für ein optimales Wachstum notwendigen<br />

Bedingungen geschaffen werden. Dazu mussten zum einen adäquate Umgebungsverhältnisse<br />

geschaffen werden, zum anderen musste <strong>die</strong> Nährstoffversorgung der Zellen<br />

sichergestellt werden.<br />

Die Kultivierung der Zellen fand in Kulturflaschen <strong>und</strong> -schalen in Inkubatoren<br />

statt (95 % rel. Luftfeuchtigkeit, 5 % CO 2 , 37 °C). Die Flüssigkeitshöhe des Nährmediums<br />

betrug 2 mm, um <strong>die</strong> Sauerstoffdiffusion zu gewährleisten. Je nach Größe der<br />

Kulturflaschen (75 cm 2 , 25 cm 2 , 12,5 cm 2 ) wurden dafür unterschiedliche Volumina<br />

an Nährmedium (Tabellen A.1.1 <strong>und</strong> A.2.1) hinzugegeben (15 ml, resp. 5 ml <strong>und</strong><br />

2,5 ml). Das verbrauchte Nährmedium wurde, soweit nicht anders angegeben, im<br />

Rhythmus <strong>von</strong> drei <strong>und</strong> vier Tagen durch frisches ersetzt.<br />

1.2.3 Synchronisierung der Zellen<br />

Für alle Experimente wurden in der G 0 /G 1 -Phase synchronisierte Zellen verwendet.<br />

Zur Synchronisierung wurden <strong>die</strong> Zellen in Kulturflaschen ausgesät <strong>und</strong> bis zum Erreichen<br />

der Konfluenz kultiviert. Da <strong>die</strong> AG-Zellen bei konstanter Nährstoffversorgung<br />

<strong>und</strong> genügend geringem Zellalter kontinuierlich <strong>auf</strong> ihrer Wachstumsunterlage wachsen,<br />

bilden sie schließlich einen geschlossenen Monolayer. Danach stellen sie <strong>auf</strong> Gr<strong>und</strong><br />

der Kontaktinhibition ihre Teilungsaktivität ein <strong>und</strong> treten in <strong>die</strong> G 0 /G 1 -Phase des<br />

<strong>Zellzyklus</strong> ein. In <strong>die</strong>sem Zustand lassen sich <strong>die</strong> Zellen über Wochen bei Kulturbedingungen<br />

halten. Durch Lösen der Kontaktinhibition <strong>und</strong> durch Neuaussaat in<br />

geringerer Zelldichte treten <strong>die</strong> Zellen synchron wieder in den <strong>Zellzyklus</strong> ein. Die Synchronität<br />

der Zellen wurde mittels Flusszytometrie kontrolliert (Abschnitt II 3.2.3.2),<br />

demnach befanden sich zur Bestrahlung 90 % der Zellen in der G 0 /G 1 -Phase.<br />

1.2.4 Ernten der Zellen<br />

Da <strong>die</strong> Zellen adhärent <strong>auf</strong> dem Gefäßboden wachsen, das heißt eine feste Verbindung<br />

mit ihrer Wachstumsunterlage eingehen, müssen sie zur Subkultivierung <strong>und</strong> für verschiedene<br />

Experimente, bei denen der Zellverband <strong>auf</strong>gelöst werden soll, <strong>von</strong> <strong>die</strong>ser<br />

Wachstumsunterlage getrennt <strong>und</strong> vereinzelt werden. Dazu wurde das Nährmedium<br />

entfernt <strong>und</strong> der Zellrasen mit 2–3 ml EDTA-Trypsinlösung gespült (Tabelle A.1.1).<br />

18


1.2 Verfahren zur Zellkultivierung<br />

Trypsin ist ein Verdauungsenzym, das <strong>die</strong> Verbindung der Zellen zu ihrer Wachstumsunterlage<br />

<strong>auf</strong>löst, durch EDTA werden Calcium-abhängige Zell-Zell-Verbindungen gelöst.<br />

Anschließend wurden <strong>die</strong> Zellen mit EDTA-Trypsinlösung überschichtet (3 ml<br />

bei 75 cm 2 bzw. 2 ml bei 12,5 cm 2 , 5 min, 37 °C) <strong>und</strong> danach mit einer Glaspipette<br />

durch mehrmaliges Ansaugen vereinzelt. Durch Zugabe des dreifachen Volumens<br />

an Nährmedium (Tabelle A.2.1) wurde das Verdauungsenzym schließlich abgestoppt.<br />

Zur Bestimmung der Zellzahl wurde der Zellsuspension ein Aliquot (0,2 ml) in isotonischer<br />

Lösung (10 ml, Tabelle A.1.1, Isoton) entnommen <strong>und</strong> in einem elektronischen<br />

Zellzählsystem (Casy1, Tabelle A.4.1) nach dem Coulter-Prinzip gemessen. Dabei<br />

wird <strong>die</strong> Widerstandsänderung <strong>auf</strong>gezeichnet, <strong>die</strong> jede Zelle beim Durchtritt durch<br />

einen Kanal mit einer Mikroelektrodenanordnung verursacht <strong>und</strong> daraus Zellzahl <strong>und</strong><br />

Zellgröße bestimmt (Coulter 1956).<br />

1.2.5 Altersbestimmung der Zellen<br />

Das Alter der Zelle ist ein wichtiger Parameter für <strong>die</strong> Kultivierung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Beurteilung<br />

der Ergebnisse. Die verwendeten AG-Zellen sind nicht immortalisiert, sie<br />

unterliegen also der Alterung <strong>und</strong> Differenzierung (Bayreuther u. a. 1988). Der Grad<br />

der Differenzierung steigt mit der Anzahl an Zellteilungen, welche <strong>die</strong> Zelle durchgeführt<br />

hat. Zur Beschreibung des Alters einer Zellkultur werden daher nach jeder<br />

Passage <strong>die</strong> kumulativen Populationsverdoppelungen (cumulative population doublings,<br />

CPD) berechnet <strong>und</strong> protokolliert:<br />

CP D neu = CP D alt + ln N N 0<br />

ln 2<br />

Dabei bedeutet N <strong>die</strong> Anzahl der geernteten Zellen <strong>und</strong> N 0 <strong>die</strong> Anzahl der zuvor<br />

eingesäten Zellen. CP D alt ist <strong>die</strong> CPD der vorherigen Passage. Die Anheftungseffizienz<br />

nach einer Passage liegt im Bereich der Messgenauigkeit der Zellzahlbestimmung<br />

<strong>und</strong> konnte daher bei der Berechnung der CPD vernachlässigt werden. Wie<br />

bereits eingangs erwähnt hatten <strong>die</strong> Zellen zum Zeitpunkt ihres Auftauens eine CPD<br />

<strong>von</strong> etwa 16. Zu Beginn der Bestrahlung hatten sie eine CPD <strong>von</strong> etwa 22.<br />

(3)<br />

1.2.6 Subkultivierung der Zellen<br />

Um genügend Zellen für <strong>die</strong> Experimente zu gewinnen, wurden <strong>die</strong> Kulturen nach<br />

dem Erreichen der Konfluenz zur Subkultivierung passagiert <strong>und</strong> in geringerer Zelldichte<br />

(6,5·10 3 Zellen ) in mehreren Kulturflaschen neu ausgesät. Zur Aussaat wurden<br />

cm 2<br />

<strong>die</strong> trypsinierten Zellen mit vorgewärmten Nährmedium <strong>auf</strong> <strong>die</strong> benötigte Zellkonzentration<br />

verdünnt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Zellsuspension in <strong>die</strong> Kulturflaschen pipettiert. Zur Protokollierung<br />

wurde <strong>die</strong> aktuelle CPD ermittelt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Passagennummer der Kultur<br />

um eins erhöht.<br />

19


Teil II – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Kapitel 1 – Zellen <strong>und</strong> Kultivierungsmethoden<br />

1.2.7 Sterilität<br />

Alle Arbeiten an Zellen wurden in einer sterilen Werkbank (Laminar-Flow Box, Tabelle<br />

A.4.1) mit sterilen Materialien durchgeführt. Nach Abschluss der Experimente<br />

wurden nicht fixierte Zellen mittels Helipur (4 % Endkonzentration, Tabelle A.1.1)<br />

mindestens 30 min inaktiviert <strong>und</strong> danach entsorgt.<br />

Hitzebeständige trockene Materialien (Glaswaren, Tabletts) wurden durch Heißluft<br />

sterilisiert (6 h, 180 °C); Lösungen, Wasser <strong>und</strong> Kunststoffartikel wurden autoklaviert<br />

(25 min, 2 bar, 121 °C). Nicht autoklavierbare Flüssigkeiten wurden sterilfiltriert<br />

(Porengröße 0,2 µm). Die Probenmagazine für <strong>die</strong> Bestrahlungsanlage am Linearbeschleuniger<br />

(universal linear Accelerator, UNILAC, Abschnitt II 2.2.1) wurden mit<br />

Ethanol (70 %) <strong>und</strong> UV-Licht (2 h) entkeimt.<br />

20


2 Bestrahlung<br />

2.1 Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung der Zellen<br />

Um genügend synchronisierte G 0 /G 1 -Zellen für <strong>die</strong> Bestrahlungsexperimente zur Verfügung<br />

zu haben, wurden 10– 14 Tage vor dem Bestrahlungszeitpunkt Zellen in einer<br />

Zelldichte <strong>von</strong> 12,5·10 3 Zellen ausgesät. Der letzte Wechsel des Nährmediums wurde<br />

cm 2<br />

mindestens einen Tag vor der Bestrahlung durchgeführt. Der Transport der Zellen zur<br />

Bestrahlungseinrichtung erfolgte in geschlossenen Behältern. Die nicht zu bestrahlenden<br />

Kontrollzellen wurden für <strong>die</strong> Dauer der Bestrahlung ebenfalls aus dem Inkubator<br />

genommen, um sie den gleichen Bedingungen auszusetzen.<br />

Nach der Bestrahlung wurden <strong>die</strong> Zellen zur Lösung der Kontaktinhibition trypsiniert<br />

(Abschnitt II 1.2.4) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Zellen gesammelt, <strong>die</strong> eine gleiche Dosis erhalten<br />

hatten (gepoolt). Unter Lichtabschluss wurde in das Nährmedium der Zellen BrdU<br />

gegeben (10 µmol , A.2.3). Danach wurden <strong>die</strong> Zellen in einer Zelldichte <strong>von</strong> 6 000 Zellen<br />

ml cm 2<br />

neu ausgesät. Zum besseren Lichtabschluss wurden <strong>die</strong> Kulturgefäße im Inkubator<br />

mit Aluminiumfolie abgedeckt. Durch den Einbau <strong>von</strong> BrdU wird <strong>die</strong> DNA photosensibilisiert,<br />

Lichteinfluss kann daher zu Chromosomenschäden führen <strong>und</strong> muss<br />

vermieden werden (Ikushima <strong>und</strong> Wolff 1974).<br />

2.2 Durchführung der Bestrahlung<br />

2.2.1 Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen<br />

Die Bestrahlung mit schweren Ionen fand am UNILAC statt. Die in Petrischalen<br />

(⌀ 35 mm, 8,04 cm 2 ) ausgesäten Zellen wurden vorher senkrecht in ein steriles, mit<br />

Nährmedium befülltes Plexiglas-Magazin eingesetzt. Die Füllhöhe lag dabei knapp<br />

unter dem oberen Rand der Kulturschalen. Als Nährmedium wurde konditioniertes<br />

Medium benutzt, das bei vorhergehenden Mediumwechseln gesammelt wurde.<br />

Die dicht verschlossenen Magazine wurden zum Experimentierplatz X6 am<br />

UNILAC getragen, dort in <strong>die</strong> biologische Bestrahlungsanlage (BiBA) eingesetzt <strong>und</strong><br />

geöffnet (Becher u. a. 2001). Bei der BiBA liegt das Strahl-Austrittsfenster in einem<br />

sterilen Plexiglasbehälter. Die Magazinhalterung wird <strong>von</strong> außen über einen PC<br />

gesteuert, so dass sich einzelne Magazinplätze gezielt anfahren lassen. Die Kulturschalen<br />

werden zur Bestrahlung <strong>von</strong> oben mit einem pneumatischen Sauger in den<br />

Strahlengang gehoben.<br />

Die Zellen wurden mit Kohlenstoff-Ionen ( 12 C) bestrahlt. Die Energie der Ionen<br />

wird beim Durchgang durch das Austrittsfenster <strong>und</strong> den Transmissions-Monitor<br />

21


Teil II – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Kapitel 2 – Bestrahlung<br />

<strong>von</strong> 11,4 MeV <strong>auf</strong> 11 MeV verringert, der LET beträgt hier 150 keV (Weinrich u. a.<br />

u<br />

u<br />

µm<br />

1991). Die Magazine waren so bestückt, dass alle Schalen mit der gleichen Dosis<br />

bestrahlt wurden. Zum Erreichen der geplanten Dosis wurde eine entsprechende Anzahl<br />

an Teilchen eingestrahlt (Abschnitt II 2.2.1 <strong>und</strong> Gleichung 4). Die Bestrahlung<br />

eines Magazins mit maximal 20 Proben dauerte je nach Höhe der Dosis zwischen<br />

15 <strong>und</strong> 30 Minuten. Die applizierten Dosen lagen zwischen 1 <strong>und</strong> 4 Gy, <strong>die</strong> Fluenzen<br />

zwischen 4 <strong>und</strong> 16·10 6 Teilchen . Die mittlere Fläche der Zellkerne betrug etwa 200–<br />

Fläche<br />

300 µm 2 (Größer 1998, Berger 2001).<br />

Nach der Bestrahlung wurden <strong>die</strong> Magazine wieder verschlossen <strong>und</strong> zurück zum<br />

Labor getragen. Dort wurden <strong>die</strong> Zellen <strong>auf</strong>gearbeitet. Bedingt durch <strong>die</strong> Form der<br />

Kulturschalen sammelte sich beim Herausheben aus dem Magazin ein Flüssigkeitstropfen<br />

am unteren äußeren Rand der Schale. Dieser Tropfen schattete <strong>die</strong> dahinter<br />

liegenden Zellen während der Bestrahlung ab, daher wurden <strong>die</strong>se Zellen vor der Aufarbeitung<br />

mit einem sterilen Wattestäbchen entfernt, um Dosisinhomogenitäten zu<br />

vermeiden.<br />

Für <strong>die</strong> Dosimetrie der Ionenstrahlen wurde ein Sek<strong>und</strong>ärelektronen-Monitor (secondary<br />

electron monitor, SEM) verwendet, der einen Sek<strong>und</strong>ärelektronenstrom<br />

misst, der proportional zur Strahlintensität ist. Zur Kalibrierung wurden Kunststoffplättchen<br />

aus CR-39 in leere Kulturschalen eingesetzt <strong>und</strong> den Zellen analog<br />

bestrahlt. Durch Ätzung in Natronlauge (5 N, 6–8 min) wurden <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Bestrahlung<br />

erzeugten Teilchenspuren sichtbar <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fluenz lichtmikroskopisch ermittelt<br />

(Details in: Kirchner 1996). Diese Fluenz wurde mit den Pulsen des SEM<br />

Teilchen<br />

korreliert ( ) <strong>und</strong> ein direkter Bezug zwischen Fluenz <strong>und</strong> Dosis hergestellt<br />

Fläche · Puls<br />

(Kraft-Weyrather u. a. 1989, Gleichung 4). In den Experimenten betrug <strong>die</strong>ser Eichfaktor<br />

200– 300 Teilchen<br />

cm 2· . Puls<br />

[ ] [ ]<br />

keV 1<br />

[<br />

D [Gy] = 1, 6 · 10 -9 · L ∆ · Φ<br />

µm cm 2 · ρ −1<br />

]<br />

cm 3<br />

g<br />

(4)<br />

D : Absorbierte Dosis<br />

L ∆ : Linearer Energietransfer<br />

Φ : Fluenz<br />

ρ : Dichte des Targetmaterials<br />

2.2.2 Röntgenbestrahlung<br />

Zur Referenz wurden Zellen auch mit Röntgenstrahlung bestrahlt. Dabei wurden<br />

geschlossene Kulturflaschen (25 cm 2 ) mit normalem Nährmedium verwendet. Als<br />

<strong>Strahlung</strong>squelle <strong>die</strong>nte eine Röntgenröhre IV320-13 (Seifert). Die Beschleunigungsspannung<br />

betrug 250 kV, <strong>die</strong> Stromstärke 16 mA. Die Anode bestand aus Wolfram,<br />

22


2.2 Durchführung der Bestrahlung<br />

<strong>die</strong> Folie des Austrittsfensters aus Beryllium. Zur Absorption der weichen Strahlbestandteile<br />

wurden Filter (Aluminium <strong>und</strong> Kupfer) mit 1 mm Dicke eingesetzt. Es<br />

wurden Dosen <strong>von</strong> 2 bis 16 Gy mit einer Dosisrate <strong>von</strong> 3 Gy bestrahlt wobei <strong>die</strong><br />

min<br />

Zeit vom Ende der Inkubation über <strong>die</strong> Bestrahlung bis zur Aufarbeitung der Zellen<br />

zwischen 15 <strong>und</strong> 30 Minuten betrug. Bei Röntgenbestrahlung erfolgte <strong>die</strong> Dosimetrie<br />

mit einer Ionisationskammer (Stabdosimeter DL4, Pychlau), <strong>die</strong> nach Fricke <strong>und</strong><br />

Hart (1966) kalibriert worden war.<br />

23


Teil II – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Kapitel 2 – Bestrahlung<br />

24


3 Messmethoden<br />

3.1 Rahmenbedingungen bei den Messungen<br />

Soweit nicht anders angegeben, wurden alle Messungen an AG-Zellen durchgeführt,<br />

<strong>die</strong> zum Zeitpunkt der Bestrahlung in der G 0 /G 1 -Phase synchronisiert waren (Abschnitt<br />

II 1.2.3). Nach Lösung der Kontaktinhibition (Abschnitt II 1.2.4) wurden <strong>die</strong><br />

Zellen mit einer Zelldichte <strong>von</strong> 6000 Zellen ausgesät <strong>und</strong> zwischen 2–144 St<strong>und</strong>en inkubiert<br />

(Abschnitt II 1.2.2). Zur Unterscheidung der durchl<strong>auf</strong>enen Zellzyklen wurde <strong>die</strong><br />

cm 2<br />

Zellen immer mit BrdU im Nährmedium kultiviert(10 µmol ). Wurden für eine Methode<br />

Zellen in Suspension benötigt, so wurden sie vorher trypsiniert (Abschnitt II 1.2.4).<br />

ml<br />

Einen allgemeinen Überblick über den Untersuchungsbereich <strong>und</strong> <strong>die</strong> einzelnen Abschnitte<br />

der Methoden geben Abbildung II 3.1 <strong>und</strong> Abbildung II 3.2 .<br />

Abbildung II 3.1: Allgemeine Übersicht über <strong>die</strong> verwendeten Methoden.<br />

25


Teil II – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Kapitel 3 – Messmethoden<br />

Abbildung II 3.2: Schematische Darstellung des Bereiches, über den sich <strong>die</strong> Untersuchungen<br />

<strong>die</strong>ser Arbeit erstreckten. Der untersuchte Zeitraum betrug 144 St<strong>und</strong>en, in denen<br />

Zellen bis zum dritten <strong>Zellzyklus</strong> betrachtet wurden.<br />

3.2 Durchführung der Messungen<br />

3.2.1 Wachstumskinetik<br />

Zur Untersuchung der Wachstumskinetik der AG-Zellen wurden <strong>die</strong> Zellen mit einer<br />

Dichte <strong>von</strong> 6 000 Zellen in Kulturflaschen (12,5 cm 2 ) mit Nährmedium ausgesät. Nach<br />

cm 2<br />

der Aussaat wurden <strong>die</strong> Zellen bis zu 12 Tage inkubiert <strong>und</strong> zu verschiedenen Zeiten in<br />

1–3 parallelen Proben trypsiniert <strong>und</strong> gezählt (Abschnitt II 1.2.4). Verglichen wurde<br />

dabei das Wachstum mit <strong>und</strong> ohne BrdU im Kulturmedium.<br />

Abbildung II 3.3: Übersicht über <strong>die</strong> Abschnitte der kontinuierlichen BrdU-Markierung<br />

26


3.2.2 Kontinuierliche BrdU-Markierung<br />

3.2 Durchführung der Messungen<br />

Mit der kontinuierlichen BrdU-Markierung lässt sich für einzelne Zellen nachweisen,<br />

ob <strong>und</strong> wann sie in <strong>die</strong> S-Phase des <strong>Zellzyklus</strong> eingetreten sind. Dazu wird dem Nährmedium<br />

das Nukleosid BrdU zugegeben, welches dann als Analogon in Konkurrenz<br />

zum intrazellulär synthetisierten Thymidin während der Replikation in <strong>die</strong> DNA eingebaut<br />

wird. Das in <strong>die</strong> DNA <strong>auf</strong>genommene BrdU wird danach mit Antikörpern<br />

detektiert. Entsprechend lässt sich der Anteil an Zellen, welche <strong>die</strong> S-Phase erreicht<br />

oder durchl<strong>auf</strong>en haben, bestimmen. Im Umkehrschluss gewinnt man eine Aussage<br />

über den Anteil der Zellen, welche <strong>die</strong> G 0 /G 1 -Phase nicht verlassen haben. Dieser<br />

Anteil an nicht-markierten Zellen fällt bei weiteren Teilungen der markierten Zellen<br />

im L<strong>auf</strong>e der Zeit ab. Durchgeführt wurde <strong>die</strong> Methode mit einem vorgefertigtem Experimentiersatz<br />

(BrdU Labeling and Detection Kit II, Tabelle A.1.1). Eine Übersicht<br />

über <strong>die</strong> Abschnitte der Methode gibt Abbildung II 3.3.<br />

Nach der Bestrahlung wurden <strong>die</strong> Zellen in einer Dichte <strong>von</strong> 6 000 Zellen in Kulturschalen<br />

(⌀ 35 mm) homogen ausgesät <strong>und</strong> nach unterschiedlichen Zeitspannen in<br />

cm 2<br />

<strong>die</strong>ser Kulturschale untersucht. Dazu wurden <strong>die</strong> Zellen sauer fixiert (Ethanol/Glycin,<br />

20 min, −20 °C, pH 2,0, Tabelle A.2.8). Inkorporiertes BrdU wurde durch Inkubation<br />

(37 °C) mit einem monoklonalen Anti-BrdU-Antikörper (aus der Maus)<br />

markiert <strong>und</strong> durch einen zweiten Antikörper (Anti-Maus-Ig-AP) mit der daran<br />

konjugierten alkalischen Phosphatase detektiert. Nach Zugabe einer Substratlösung<br />

(BCIP(X-Phosphat)/NBT, Tabelle A.2.9) katalysiert <strong>die</strong> alkalische Phosphatase <strong>die</strong><br />

Produktion eines dunkelblau gefärbten Präzipitates, das sich in den mit BrdU markierten<br />

Zellkernen niederschlägt. Zur Gegenfärbung wurde leicht basische Giemsa-<br />

Färbelösung benutzt (pH 7,5, Tabelle A.2.6), welche <strong>die</strong> nicht-markierten Zellen rot<br />

färbt. Zwischen allen Schritten wurde drei Mal mit PBS w / o<br />

gewaschen. Die Proben<br />

Abbildung II 3.4: Lichtmikroskopische Aufnahme <strong>von</strong> AG-Zellen nach kontinuierlicher<br />

BrdU-Markierung. Dunkel: Zellkerne, <strong>die</strong> BrdU <strong>auf</strong>genommen, d. h. <strong>die</strong> S-Phase erreicht<br />

haben. Rot: Zellen, <strong>die</strong> nicht in <strong>die</strong> S-Phase eingetreten sind. (Maßstab: 10 µm).<br />

27


Teil II – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Kapitel 3 – Messmethoden<br />

wurden danach nicht eingedeckt, sondern eingetrocknet, da das wasserlösliche Eindeckmedium<br />

<strong>die</strong> Gegenfärbung sonst auswäscht.<br />

Bei der Auswertung wurde im Lichtmikroskop das Verhältnis <strong>von</strong> BrdU-markierten<br />

(dunkelblauen) zu nicht-markierten (roten) Zellkernen bestimmt. Um den <strong>Einfluss</strong><br />

<strong>von</strong> Aussaat-Inhomogenitäten <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Markierungsrate zu berücksichtigen, wurde für<br />

jede Probe der Mittelwert aus bis zu 20 Gesichtsfeldern mit insgesamt 1 000 bis 3 000<br />

Zellkernen berechnet (Abbildung II 3.4).<br />

3.2.3 Durchflusszytometrie<br />

Mittels flusszytometrischer Untersuchungen lassen sich Eigenschaften einer großen<br />

Zahl an Zellen schnell messen. In den durchgeführten Experimenten stand der<br />

DNA-Gehalt im Zentrum des Interesses, der sich beim Durchl<strong>auf</strong>en des <strong>Zellzyklus</strong><br />

verändert.<br />

Zur Messung wird <strong>die</strong> DNA der zu untersuchenden Zellen mittels eines fluoreszierenden<br />

DNA-Farbstoffes markiert. Bei Anregung des Fluoreszenzfarbstoffes ist <strong>die</strong><br />

Intensität des emittierten Lichtes der DNA-Menge im Zellkern proportional. Untersucht<br />

man <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Weise viele Zellen einer Zellpopulation, so erhält man ein<br />

Häufigkeits-Spektrum, mit dem sich quantitative Aussagen über <strong>die</strong> Verteilung der<br />

Zellen in verschiedenen <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen machen lassen. Abbildung II 3.5 gibt<br />

einen Überblick über den Abl<strong>auf</strong> der Messung.<br />

3.2.3.1 Allgemeine Vorgehensweise<br />

Die zu untersuchenden Zellen wurden trypsiniert <strong>und</strong> in ein Zentrifugenröhrchen überführt<br />

(Abschnitt II 1.2.4). Nach der Zentrifugation (800<br />

U (RCF: 133 g), 10 min)<br />

min<br />

wurde der Überstand verworfen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Zellen nach Vereinzelung mit der Färbelösung<br />

fixiert (1–2 ml, Tabelle A.2.10 bzw. Tabelle A.2.11). Die Zellen wurden unter<br />

Lichtabschluss bei 4 °C gelagert. Vor der Messung (frühestens eine St<strong>und</strong>e nach dem<br />

Fixieren <strong>und</strong> Färben) wurden <strong>die</strong> Zellen mit einem Vortex-Rührer wieder vereinzelt<br />

Abbildung II 3.5: Übersicht über <strong>die</strong> Abschnitte der flusszytometrischen Messungen.<br />

28


3.2 Durchführung der Messungen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Konzentration <strong>auf</strong> etwa 10 5 Zellen eingestellt. Für <strong>die</strong> Messung einer Probe<br />

ml<br />

wurden 50– 100·10 3 Zellen benötigt.<br />

Die Messung wurde mit einem Partec PAS II Flusszytometer (Tabelle A.4.1) durchgeführt.<br />

Zur Messung wurde <strong>die</strong> Zellsuspension mittels Unterdruck in eine Messkapsel<br />

geführt, in der sie durch einen Hüllstrom aus ultrareinem Wasser zu einem Strom aus<br />

Zellen vereinzelt wurde. In der Messkapsel passierte jede Zelle einen dünnen Kanal<br />

vor einem Mikroskopobjektiv, durch das sie mit dem gefilterten Anregungslicht einer<br />

Quecksilberlampe bestrahlt wurde. Der emittierte Puls an Fluoreszenzlicht wurde<br />

mit dem Objektiv <strong>auf</strong>gefangen <strong>und</strong> nach einer Filterung in einem Photomultiplier<br />

verstärkt <strong>und</strong> detektiert (Abbildung II 3.6). Die Intensität jedes Lichtpulses wurde<br />

über eine Rechnereinheit <strong>auf</strong>gezeichnet <strong>und</strong> <strong>die</strong> Gesamtdaten einer Messung als<br />

Spektrum ausgegeben. Die Messrate betrug dabei 200–400 Zellen .<br />

s<br />

3.2.3.2 Eindimensionale Messungen<br />

Zur einfachen Bestimmung der <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen <strong>und</strong> zur Kontrolle der Synchronität<br />

der Zellen am Anfang des Experimentes wurden eindimensionale flusszytometrische<br />

Messungen des DNA-Gehaltes der Zelle durchgeführt (Latt u. a. 1977). Dazu<br />

wurden <strong>die</strong> Zellen mit einem einzelnen Fluoreszenzfarbstoff angefärbt (Bisbenzimid<br />

Hoechst 33258, λ Ex = 352 nm, λ Em = 461 nm, Tabelle A.2.10), der membrangängig<br />

ist <strong>und</strong> spezifisch an Adenosin-Thymidin-Paaren der DNA bindet (Latt <strong>und</strong><br />

Wohlleb 1975, Latt <strong>und</strong> Stetten 1976). Während der Messung wurde ein zweidimensionales<br />

Spektrum <strong>auf</strong>genommen, in dem <strong>die</strong> Intensitätshäufigkeiten gegen <strong>die</strong><br />

Intensitäten <strong>auf</strong>getragen wurde (Abbildung II 3.7). Da <strong>die</strong> Messapparatur nur <strong>die</strong><br />

Fluoreszenz-Intensität einer Zelle registriert, aber nicht deren Volumen, können sich<br />

in der G 2 -Population auch Paare <strong>von</strong> G 0 /G 1 -Zellen befinden.<br />

Abbildung II 3.6: Strahlengang im Partec PAS II Flusszytometer. Die zwei Filter- <strong>und</strong><br />

Photomultiplierwege erlauben <strong>die</strong> synchrone Detektion zweier Signale.<br />

29


Teil II – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Kapitel 3 – Messmethoden<br />

(a) 0 h nach Lösen der Kontaktinhibition<br />

(b) 42 h nach Lösen der Kontaktinhibition<br />

Abbildung II 3.7: Spektren einer eindimensionalen Messung unbestrahlter AG-Zellen nach<br />

Färbung mit Hoechst 33258. Auf der Abszisse ist der relative DNA-Gehalt <strong>auf</strong>getragen, <strong>auf</strong><br />

der Ordinate <strong>die</strong> Zellzahl. Direkt nach der Aussaat sind 90 % der Zellen in der G 0 /G 1 -Phase<br />

synchronisiert (a). Nach 42 St<strong>und</strong>en ist <strong>die</strong> Synchronität verloren gegangen, <strong>und</strong> es befinden<br />

sich 54 % der Zellen in der ersten G 0 /G 1 - oder in späteren G 1 -Phasen <strong>und</strong> 27 % bzw. 19 %<br />

in der S- <strong>und</strong> G 2 -Phase (b).<br />

3.2.3.3 Hoechst-BrdU-Quenching<br />

Für <strong>die</strong> Verfolgung des <strong>Zellzyklus</strong> nach der ersten Zellteilung wurde <strong>die</strong> Methode<br />

des BrdU-Quenchings angewendet. Durch <strong>die</strong> der Bestrahlung folgenden Kultivierung<br />

der Zellen mit BrdU (Abschnitt II 2.1) wurden <strong>die</strong> Adenosin-Thymidin-<br />

Paare (A-T-Paare) der DNA bei jedem S-Phasendurchgang zum Teil durch<br />

Adenosin-BrdU-Paare (A-BrdU-Paare) ersetzt. Dies bedeutet eine geringere Zahl<br />

an Bindungsstellen für den Farbstoff Hoechst 33258, der an A-T-Paaren bindet<br />

<strong>und</strong> eine entsprechend verringerte Intensität der Fluoreszenz während der Messung<br />

(Quenching) (Böhmer <strong>und</strong> Ellwart 1981, Rabinovitch u. a. 1988, Poot 1990).<br />

Nach Zugabe <strong>von</strong> Ethidiumbromid, einem zweiten Fluoreszenzfarbstoff (λ Ex =<br />

523 nm, λ Em = 605 nm, Tabelle A.2.11), der im Gegensatz zu Hoechst 33258 in <strong>die</strong><br />

DNA interkaliert, d. h. dessen Bindungseigenschaft also <strong>von</strong> der Nukleotidzusammensetzung<br />

der DNA unabhängig ist, lassen sich nun zwei Parameter messen: Erstens der<br />

Gesamtgehalt an DNA (<strong>die</strong>smal mittels Ethidiumbromid), <strong>und</strong> zweitens der Gehalt<br />

an A-T-Paaren (mittels Hoechst 33258), der nach jeder Zellteilung abnimmt.<br />

Trägt man <strong>die</strong> Intensitätshäufigkeit gegen <strong>die</strong> Intensität der Hoechst-Fluoreszenz<br />

<strong>und</strong> der Ethidiumbromid-Fluoreszenz <strong>auf</strong>, so erhält man ein dreidimensionales Spektrum,<br />

in dem sich <strong>die</strong> einzelnen Zellzyklen <strong>und</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen unterscheiden lassen<br />

(Abbildung II 3.8). Dabei wird <strong>die</strong> Subpopulation in der S-Phase des <strong>Zellzyklus</strong><br />

30


3.2 Durchführung der Messungen<br />

jedoch nicht erfasst. Durch geeignete Wahl der Zählregionen werden <strong>die</strong>se Zellen zu<br />

gleichen Teilen den Werten für <strong>die</strong> G 0 /G 1 - bzw. G 1 - <strong>und</strong> G 2 -Phasen eines Zyklusdurchl<strong>auf</strong>s<br />

zugerechnet.<br />

3.2.4 Analyse <strong>von</strong> Chromosomenschäden<br />

Für <strong>die</strong> Analyse der Chromosomenschäden wurden nach der Bestrahlung Präparate<br />

in einem Zeitraum <strong>von</strong> 30–70 St<strong>und</strong>en hergestellt. Es wurden zwei Methoden verwendet,<br />

wobei bei der ersten Methode <strong>die</strong> Zellen durch mehrstündige Zugabe <strong>von</strong> Colcemid<br />

in der Mitose angereichtert wurden, wodurch ihre Metaphasen-Chromosomen<br />

sichtbar werden (IAEA Report Nr. 260 1986). Mit der zweiten Methode wurde durch<br />

Zugabe <strong>von</strong> Calyculin A eine vorzeitige Chromosomenkondensation (premature chromosome<br />

condensation, PCC) ausgelöst, wodurch auch in Zellen, <strong>die</strong> sich in der G 2 -<br />

<strong>und</strong> S-Phase befinden, kondensiertes Chromatin sichtbar wird (Durante u. a. 1998).<br />

Zur Unterscheidung der <strong>Zellzyklus</strong>-Durchläufe wurden <strong>die</strong> Zellen mit BrdU kultiviert.<br />

Einen Überblick über <strong>die</strong> Abschnitte der beiden Methoden gibt Abbildung II 3.9.<br />

(a) 6 h nach Lösen der Kontaktinhibition<br />

(b) 54 h nach Lösen der Kontaktinhibition<br />

Abbildung II 3.8: Spektren einer Hoechst-BrdU-Quenching-Messung unbestrahlter Zellen.<br />

Nach 6 St<strong>und</strong>en befinden sich <strong>die</strong> meisten Zellen in der ersten G 0 /G 1 -Phase (a). Nach<br />

54 St<strong>und</strong>en sind <strong>die</strong> Zellen durch den Zellzykus gel<strong>auf</strong>en <strong>und</strong> können den einzelnen <strong>Zellzyklus</strong>-<br />

Phasen zugeordnet werden (b).<br />

31


Teil II – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Kapitel 3 – Messmethoden<br />

Abbildung II 3.9: Übersicht über <strong>die</strong> Abschnitte der Chromosomenpräparation.<br />

3.2.4.1 Präparation <strong>von</strong> Metaphasen-Chromosomen<br />

Vier St<strong>und</strong>en vor der Präparation wurde dem Nährmedium Colcemid zugegeben<br />

(0,1 µg , Tabellen A.1.1). Dieses Alkaloid aus der Herbstzeitlose (Colchicum autumnale<br />

L.) verhindert <strong>die</strong> Ausbildung des Spindelapparates im Verl<strong>auf</strong> der Zellteilung<br />

ml<br />

<strong>und</strong> führt zu einer Anreicherung der Metaphasen in der Probe.<br />

Die zu präparierenden Zellen wurden nach der Inkubation trypsiniert (Abschnitt<br />

II 1.2.4). AG-Zellen nehmen in der Mitose eine kugelige Form an <strong>und</strong> haben<br />

einen geringen Kontakt mit der Wachstumsunterlage. Um <strong>die</strong>se Zellen nicht mit dem<br />

Medium zu verwerfen, wurde in <strong>die</strong>sem Fall das Kulturmedium zusammen mit der<br />

trypsinierten Zellsuspension in Zentrifugenröhrchen (10 ml) gegeben.<br />

Nach jedem der folgenden Zentrifugationsschritte wurde der Überstand verworfen<br />

<strong>und</strong> das Zellpellet vereinzelt. Nach der ersten Zentrifugation (1000 U (RCF: 209 g),<br />

min<br />

6 min) wurden unter stetigem Klopfen des Röhrchens tropfenweise 10 ml hypertonische<br />

KCl-Lösung (0,075 mol , 37 °C) zugegeben. Nach mindestens fünf Minuten<br />

l<br />

wurden <strong>die</strong> Zellen erneut zentrifugiert (1000<br />

U (RCF: 209 g), 8 min), <strong>und</strong> 10 ml<br />

min<br />

Fixativ (1 Teil Eisessig, 3 Teile Methanol abs.) tropfenweise unter Klopfen hinzugegeben.<br />

Nach 30 Minuten Einwirkzeit wurde erneut zentrifugiert (1200 U (RCF: 301 g),<br />

min<br />

10 min) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fixativzugabe <strong>und</strong> Zentrifugation noch einmal wiederholt. Das Zellpellet<br />

wurde danach in einer geringen Menge Fixativ gelöst. Je 7,5 µl Zellsuspension<br />

pro Tropfen wurden mit einer Pipette <strong>auf</strong> befeuchtete Objektträger getropft <strong>und</strong> <strong>die</strong>se<br />

getrocknet. Dabei nicht verbrauchte Suspension wurde bei -20 °C gelagert. Nach<br />

32


3.2 Durchführung der Messungen<br />

der Trocknung wurden <strong>die</strong> Objektträger gefärbt.<br />

3.2.4.2 Präparation <strong>von</strong> Chromosomen anderer <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen<br />

Auf natürliche Weise werden in Zellen Chromosomen nur während der Metaphase der<br />

Mitose sichtbar. Um auch Chromosomen in anderen Phasen des <strong>Zellzyklus</strong> untersuchen<br />

zu können, wurde durch Zugabe <strong>von</strong> Calyculin A eine vorzeitige Kondensation<br />

der Chromosomen (premature chromosome condensation, PCC) ausgelöst (Gotoh<br />

u. a. 1995). Calyculin A ist ein Zellgift aus Discodermia calyx D., einem marinen<br />

Schwamm aus dem Pazifik. Es inhibiert <strong>die</strong> Protein-Phosphatasen 1 <strong>und</strong> 2A <strong>und</strong> ist<br />

ein starker Tumorpromoter (Fujiki <strong>und</strong> Suganuma 1993). Die wesentlichen Vorteile<br />

der PCC / Calyculin A-Methode sind:<br />

1. Potentielle Schädigungen können in anderen <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen als der Metaphase<br />

erfasst werden.<br />

2. Selbst bei stärkster zytotoxischer Wirkung einer Substanz, bei der normalerweise<br />

wenig oder keine Metaphasen mehr vorgef<strong>und</strong>en werden könnten, kann eine<br />

Auswertung stattfinden.<br />

3. Ein geringerer technischer Aufwand als bei einer PCC mittels Zellfusion.<br />

Vor der Präparation wurde dem Nährmedium Calyculin A zugegeben (0,1 mM,<br />

45 min). Als Reaktion <strong>auf</strong> das Calyculin A nehmen <strong>die</strong> AG-Zellen Kugelform an <strong>und</strong><br />

lösen sich daher <strong>von</strong> der Wachstumsunterlage ab. Eine Ablösung durch Trypsinierung<br />

war daher nicht nötig, statt dessen ließen sich <strong>die</strong> Zellen mit einer Pipette herunterspülen.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der ges<strong>und</strong>heitsschädlichen Eigenschaften <strong>von</strong> Calyculin A wurde bei<br />

<strong>die</strong>sen Arbeiten nur Einwegware verwendet. Kontaminierte Flüssigkeiten <strong>und</strong> Geräte<br />

wurden gesondert entsorgt. Die Zellsuspension wurde in Zentrifugenröhrchen gegeben,<br />

<strong>die</strong> weiteren Arbeitsschritte (Zentrifugation, etc.) entsprachen dem vorherigen<br />

Abschnitt.<br />

3.2.4.3 Färbung der Präparate<br />

Da <strong>die</strong> Anzahl an Chromosomenaberrationen im ersten <strong>Zellzyklus</strong> nach der Bestrahlung<br />

am höchsten ist <strong>und</strong> mit jeder weiteren Teilung sinkt, muss <strong>die</strong> Zahl<br />

der <strong>Zellzyklus</strong>-Durchläufe für eine Analyse der Chromosomen unterscheidbar sein<br />

(Überblick in: Bender u. a. 1988). Um Zellen im ersten <strong>Zellzyklus</strong> erkennen zu können,<br />

wurden <strong>die</strong> Chromosomenpräparate mit der differentiellen Färbung nach Perry<br />

<strong>und</strong> Wolff (1974) gefärbt. Während der S-Phase wird dabei das Thymidin des<br />

neusynthetisierten DNA-Stranges mit BrdU substituiert. Da <strong>die</strong> DNA-Replikation<br />

semikonservativ ist, treten also voll-substituierte DNA-Bereiche erst bei zweiten<br />

<strong>und</strong> späteren Mitosen <strong>auf</strong> (Abbildung II 3.10). Diese Bereiche zeigen, wenn<br />

man sie mit Hoechst 33258 anfärbt, eine geringere Stabilität <strong>und</strong> lassen sich durch<br />

33


Teil II – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Kapitel 3 – Messmethoden<br />

UV-Bestrahlung derart verändern, dass sie sich mit Giemsa schwächer als <strong>die</strong> übrige<br />

DNA färben (Abbildung II 3.12).<br />

Chromosomenpräparate aus Zellen, <strong>die</strong> mit BrdU kultiviert worden waren, wurden<br />

nach jedem Behandlungsschritt mit ultrareinem Wasser gewaschen <strong>und</strong> luftgetrocknet.<br />

Zuerst wurden <strong>die</strong> Zellen mit Hoechst 33258 gefärbt (5 µg in ultrareinem Wasser,<br />

ml<br />

1 h). Danach wurden <strong>die</strong> Objektträger mit Bestrahlungspuffer (Tabelle A.2.4) überschichtet<br />

<strong>und</strong> eine St<strong>und</strong>e mit UV-Licht (λ = 365 nm) bestrahlt. Schließlich wurden<br />

<strong>die</strong> Objektträger 30 Minuten in 2×SSC gewaschen (bei 60 °C, Tabelle A.2.5) <strong>und</strong><br />

danach mit Giemsa-Lösung (Tabelle A.2.6) gefärbt.<br />

Chromosomenpräparate <strong>von</strong> Zellen, <strong>die</strong> nicht mit BrdU kultiviert worden waren,<br />

wurden bereits direkt nach dem Tropfen <strong>und</strong> Trocknen mit Giemsa-Lösung gefärbt,<br />

da bei ihnen keine differentielle Färbung zu erwarten war. Die gefärbten <strong>und</strong> getrockneten<br />

Objektträger wurden mit Eukitt eingedeckt <strong>und</strong> lichtmikroskopisch bei 100- bis<br />

1000-facher Vergrößerung ausgewertet.<br />

Abbildung II 3.10: Illustration des Mechanismus der FpG-Färbung. Zu Beginn, vor der<br />

S-Phase, hat <strong>die</strong> DNA der Zelle kein BrdU eingebaut. Während der ersten S-Phase wird<br />

ein neuer Strang der DNA synthetisiert, der BrdU inkorporiert hat. Da BrdU nur in einem<br />

Strang der DNA vorkommt, erscheint das Chromosom in der ersten Metaphase noch dunkel<br />

gefärbt. Nach der zweiten S-Phase ist <strong>die</strong> Hälfte der DNA in beiden Strängen mit BrdU<br />

substituiert, an <strong>die</strong>sen Stellen erscheinen <strong>die</strong> Chromatiden dunkel. Mit der dritten S-Phase<br />

erhöht sich der Anteil an substituierter DNA noch weiter <strong>und</strong> <strong>die</strong> dunkel gefärbten Bereiche<br />

in den Chromatiden nehmen ab.<br />

34


3.3 Fehlerbetrachtung<br />

Abbildung II 3.11: Übersicht über den Abl<strong>auf</strong> der Fluoreszenz-plus-Giemsa-Färbung.<br />

3.2.4.4 Auswertung der Chromosomenpräparate<br />

Bei den Metaphase-Präparaten wurden zur Bestimmung des Mitoseindex pro Untersuchungspunkt<br />

2 000 Zellkerne <strong>und</strong> <strong>die</strong> darunter enthaltenen Metaphasen gezählt. Zur<br />

Bestimmung der Aberrationsrate wurden, soweit möglich, 50 Metaphasen untersucht.<br />

Metaphasen, <strong>die</strong> 46 Chromosomen enthielten wurden als nicht aberrant gewertet. Zur<br />

genauen Registrierung der verschiedenen Typen <strong>von</strong> Chromosomenschäden bedarf es<br />

einer langen Einarbeitungszeit, <strong>die</strong> bei <strong>die</strong>ser Arbeit nicht zur Verfügung stand. Um<br />

wenigstens eine grobe Abschätzung der Chromosomenschäden vornehmen zu können,<br />

wurde daher in aberranten Zellen nur <strong>die</strong> Anzahl der Chromosomenfragmente<br />

bestimmt.<br />

Bei den PCC-Präparaten gestaltete sich <strong>die</strong> Untersuchung, bedingt durch <strong>die</strong> Methode,<br />

schwieriger: G 0 /G 1 -PCCs wurden nicht beobachtet, vermutlich weil der Spiegel<br />

an Mitose förderndem Faktor (mitosis promoting factor, MPF) am Anfang des<br />

<strong>Zellzyklus</strong> für eine Kondensation zu gering ist. In der S-Phase können keine einzelnen<br />

Chromosomen <strong>auf</strong>gelöst werden. In der frühen G 2 -Phase lassen sich Chromosomen<br />

darstellen, <strong>auf</strong> Gr<strong>und</strong> der nicht sichbaren Zentromere konnte in <strong>die</strong>ser Arbeit jedoch<br />

nur <strong>die</strong> Gesamtmenge an Fragmenten bestimmt <strong>und</strong> den Kontrollen gegenübergestellt<br />

werden. Ausgewertet wurden, soweit möglich, 50 G 2 -PCCs <strong>und</strong> Metaphasen<br />

mit mindestens 46 Chromosomen.<br />

3.3 Fehlerbetrachtung<br />

Bei der Vorbereitung, Durchführung <strong>und</strong> Auswertung strahlenbiologischer Experimente<br />

mit vielen verschiedenen Dosen <strong>und</strong> Messzeitpunkten entsteht ein beträchtlicher<br />

materieller <strong>und</strong> personeller Aufwand. Als Folge konnte für jedes der hier durchgeführten<br />

Experimente nur eine Probe pro Zeitpunkt <strong>und</strong> Dosis untersucht werden.<br />

Deshalb wurden in <strong>die</strong>ser Arbeit keine statistischen Betrachtungen der Ergebnisse<br />

durchgeführt, da nicht genügend Daten aus gleichartigen Experimenten zur Verfügung<br />

standen. Dieser Faktor wurde bei der Bewertung der Resultate beachtet <strong>und</strong><br />

35


Teil II – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Kapitel 3 – Messmethoden<br />

(a) Interphasekern<br />

(b) Erste Mitose<br />

(c) Zweite Mitose<br />

(d) Dritte Mitose<br />

Abbildung II 3.12: Zellen in der ersten, zweiten <strong>und</strong> dritten Mitose nach Beginn der Inkubation<br />

mit BrdU <strong>und</strong> nach Präparation mit Colcemid. Abbildung (a) zeigt einen Interphasekern.<br />

Die Chromosomen aus der ersten Mitose sind dunkel (b), <strong>die</strong> aus der zweiten Mitose<br />

zu 50 % hell (c) <strong>und</strong> <strong>die</strong> späterer Mitosen überwiegend hell gefärbt (d) (Maßstab: 1 µm).<br />

lässt sich gegebenenfalls durch zukünftige Wiederholungen der entsprechenden Experimente<br />

minimieren.<br />

Es existieren jedoch auch spezielle Fehlerquellen, <strong>die</strong> ebenfalls bei der Diskussion<br />

der Ergebnisse berücksichtigt wurden: Da beim Hoechst-BrdU-Quenching ein Verdünnungseffekt<br />

gemessen wurde, sank <strong>die</strong> Auflösung des Spektrums mit jedem <strong>Zellzyklus</strong>,<br />

wodurch wiederum der Messfehler mit der <strong>Progression</strong> der Zellen anstieg. Die Messdaten<br />

späterer Zeitpunkte sind also mit größeren Fehlern behaftet.<br />

Die Anfälligkeit gegenüber Messfehlern war bei der kontinuierlichen BrdU-<br />

Markierung geringer. Bei unkritischer Analyse können sich jedoch durch Inhomogenitäten<br />

bei der Zellaussaat starke Schwankungen der Markierungsraten ergeben, was<br />

bei der Auswertung beachtet wurde.<br />

36


3.3 Fehlerbetrachtung<br />

(a) G 0 /G 1 -Phase: keine Kondensation<br />

(b) S-Phase<br />

(c) frühe G 2 -Phase<br />

(d) späte G 2 -Phase<br />

(e) Mitose<br />

(f) späte Mitose<br />

Abbildung II 3.13: Zellkerne nach einer PCC mit Calyculin A. Kerne aus der<br />

G 0 /G 1 -Phase werden nicht kondensiert (a). Die wolkigen DNA-Aggregate werden der<br />

S-Phase zugeordnet <strong>und</strong> lassen sich nicht in einzelne Chromosomen <strong>auf</strong>lösen (b). Liegen nur<br />

unvollständig kondensierte Chromosomen vor, zählt man <strong>die</strong> Zelle zur frühen G 2 -Phase (c).<br />

Wenn vollständige Chromatiden ohne Zentromer zu erkennen sind, ordnet man sie der<br />

G 2 -Phase zu (d). In der M-Phase sind beide Chromatiden gut getrennt <strong>und</strong> das Zentromer<br />

ist sichtbar (e). Nach der Trennung der Chromatiden befindet sich <strong>die</strong> Zelle in der späten<br />

M-Pase (f) (Maßstab: 1 µm).<br />

37


Teil II – Material <strong>und</strong> Methoden<br />

Kapitel 3 – Messmethoden<br />

Bei der Analyse der Chromosomenpräparate war <strong>die</strong> Häufigkeit der untersuchbaren<br />

Metaphasen <strong>und</strong> PCCs zu den betrachteten Zeitpunkten sehr gering. Demzufolge<br />

waren <strong>die</strong> Stichprobengrößen zu klein, um aus den Ergebnissen gesicherte Schlussfolgerungen<br />

ziehen zu können. Außerdem ist <strong>die</strong> PCC mittels Calyculin A nicht etabliert,<br />

weshalb <strong>die</strong> Beurteilung ihrer Resultate mit Vorsicht erfolgte, da sie nicht immer <strong>auf</strong><br />

gesicherten Gr<strong>und</strong>lagen beruhte.<br />

38


Teil III<br />

Ergebnisse<br />

39


1 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

Vorbemerkung<br />

Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist der <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<br />

<strong>Progression</strong> <strong>und</strong> das Auftreten <strong>von</strong> Chromosomenschäden. Die ermittelten Messwerte<br />

sind im Anhang B <strong>auf</strong>geführt.<br />

Die Experimente wurden mit Fibroblasten durchgeführt, <strong>die</strong> mittels Kontaktinhibition<br />

synchronisiert (Abschnitt II 1.2.3 <strong>und</strong> II 3.2.3.2) <strong>und</strong> nach dem Lösen der<br />

Kontaktinhibiton kontinuierlich mit 10 µmol<br />

ml<br />

kultiviert wurden (Abschnitt II 3.1).<br />

1.1 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

1.1.1 Kontinuierliche BrdU-Markierung<br />

Mit der kontinuierlichen BrdU-Markierung wurde überprüft, inwieweit <strong>die</strong> Zellen<br />

nach Lösen der Kontaktinhibition <strong>von</strong> der G 0 /G 1 -Phase in <strong>die</strong> S-Phase des <strong>Zellzyklus</strong><br />

eintreten. Bei der Proliferation durchl<strong>auf</strong>en sie <strong>die</strong> S-Phase <strong>und</strong> anschließend<br />

<strong>die</strong> anderen Phasen des <strong>Zellzyklus</strong>. Zu verschiedenen Zeitpunkten zwischen null <strong>und</strong><br />

144 St<strong>und</strong>en wurde das in der S-Phase inkorporierte BrdU mit Antikörpern detektiert<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> so markierten Zellkerne dunkel angefärbt (Abschnitt II 3.2.2). Zellkerne, <strong>die</strong><br />

nach Durchführung <strong>die</strong>ser Methode nicht dunkel gefärbt waren, hatten demnach <strong>die</strong><br />

G 0 /G 1 -Phase des <strong>Zellzyklus</strong> nicht verlassen. Zur Interpretation der Daten wurden<br />

der Anteil an markierten Zellen einer Population gegen <strong>die</strong> Kultivierungsdauer seit<br />

der Bestrahlung <strong>auf</strong>getragen (Abbildung III 1.1). Aufgeführt sind <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen <strong>und</strong> nach Röntgenbestrahlung.<br />

Für <strong>die</strong> Kontrollpopulationen beider Experimente ergibt sich, dass auch 144 St<strong>und</strong>en<br />

nach der Neuaussaat ein Teil der Zellen nicht markiert ist. Nach Bestrahlung<br />

mit Kohlenstoff-Ionen sind es 20 %, nach Röntgenbestrahlung 10 % der Zellen, <strong>auf</strong><br />

Gr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ses Unterschieds wurden <strong>die</strong> Effektkurven <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Kontrollen normiert. Mit<br />

steigender Dosis sinkt der Anteil an markierten Zellen. 72 St<strong>und</strong>en nach Bestrahlung<br />

mit Kohlenstoff-Ionen sinkt er <strong>von</strong> 40 % bei 1 Gy über 25 % bei 2 Gy <strong>auf</strong> einen Sättigungswert<br />

<strong>von</strong> unter 10 % bei 4 Gy. In der Kontrolle sind nach 72 St<strong>und</strong>en 80 %<br />

der Zellen markiert. Die Markierungskurven für 1 <strong>und</strong> 2 Gy liegen dicht beieinander<br />

(Abbildung III 1.1(a)). Auch nach Röntgenbestrahlung sinkt der Anteil markierter<br />

Zellen mit steigender Dosis. Nach 72 St<strong>und</strong>en sind bei 2 Gy 75 %, bei 4 Gy 40 % <strong>und</strong><br />

41


Teil III – Ergebnisse<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

(a) Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

Anteil markierter Zellen [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Kontrolle<br />

1 Gy<br />

2 Gy<br />

4 Gy<br />

u )<br />

0<br />

0 12 24 36 48 60 72 84 96 108 120 132 144<br />

Zeit nach Bestrahlung [h]<br />

(b) Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

100<br />

Anteil markierter Zellen [%]<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Kontrolle<br />

2 Gy<br />

4 Gy<br />

8 Gy<br />

16 Gy<br />

0<br />

0 12 24 36 48 60 72 84 96 108 120 132 144<br />

Zeit nach Bestrahlung [h]<br />

Abbildung III 1.1: Zeitliche Entwicklung des Anteiles BrdU-markierter AG-Zellen an der<br />

Gesamtpopulation nach Bestrahlung in der G 0 /G 1 -Phase <strong>und</strong> nach Lösen der Kontaktinhibition.<br />

(a): Nach Bestrahlung mit 11 MeV<br />

u<br />

Kohlenstoff-Ionen. (b): Nach Bestrahlung mit<br />

250 kV Röntgenstrahlung. Mit zunehmender Inkubationszeit steigt der Anteil an markierten<br />

Zellen, d. h. Zellen, welche <strong>die</strong> S-Phase erreicht haben, an. Steigende Dosen führen zu einem<br />

Absinken der Markierungsrate, d. h. es verlassen weniger Zellen <strong>die</strong> G 0 /G 1 -Phase. Die<br />

Fehlerbalken stellen <strong>die</strong> Standardabweichung der Messung dar.<br />

42


1.1 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

Anteil nicht-markierter Zellen [%]<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

12<br />

C 11 MeV/u<br />

Röntgen 250 kV<br />

0 1 2 3 4 5<br />

Dosis [Gy]<br />

Abbildung III 1.2: Anteile nicht-markierter AG-Zellen, 72 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung<br />

in der G 0 /G 1 -Phase <strong>und</strong> Lösen der Kontaktinhibition, über <strong>die</strong> Dosis (bezogen <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

Kontrollpopulation). Bei gleicher Dosis erreichen nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen<br />

weniger Zellen <strong>die</strong> S-Phase als nach Röntgenbestrahlung.<br />

bei 8 Gy 10 % der Zellen markiert. Bei 16 Gy ist mit nur 5 % markierten Zellen der<br />

Sättigungsbereich erreicht (Abbildung III 1.1(b)).<br />

Der Verl<strong>auf</strong> der Markierungskurven zu späteren Zeitpunkten hin zeigt, dass sich<br />

bei den Kontrollen beider Bestrahlungsexperimente nach 72 St<strong>und</strong>en ein Plateau<br />

ausbildet, der Anteil an markierten Zellen steigt ab hier nicht mehr an. Ein Plateau<br />

kann sich nur ausbilden, wenn zum einen <strong>die</strong> nicht-markierten Zellen nicht zu späteren<br />

Zeitpunkten markiert werden, oder wenn <strong>die</strong> bereits markierten Zellen nicht<br />

durch weitere Zellteilungen den Anteil an markierten Zellen erhöhen <strong>und</strong> damit eine<br />

Verdünnung der nicht-markierten Zellen bewirken.<br />

Bei den mit Kohlenstoff-Ionen bestrahlten Zellen ist <strong>die</strong>ses Plateau ebenso vorhanden,<br />

nach Röntgenbestrahlung gibt es <strong>die</strong>ses Plateau jedoch nicht. Hier ist auch<br />

nach 72 St<strong>und</strong>en noch ein deutlicher Anstieg in der Markierungsrate zu beobachten<br />

(Abbildung III 1.1). Im Experiment mit Röntgenstrahlung wurde nach 72 St<strong>und</strong>en<br />

ein Wechsel des Mediums mit BrdU durchgeführt, beim Experiment mit Kohlenstoff-<br />

Ionen war <strong>die</strong>s nicht der Fall.<br />

Zur Einschätzung des Dosis-Effektes <strong>von</strong> Kohlenstoff-Ionen <strong>und</strong> Röntgenstrahlung<br />

wurde der Anteil nicht-markierter Zellen nach dem Eintritt in <strong>die</strong> Plateauphasen<br />

(nach 72 h) den applizierten Dosen gegenübergestellt. Dabei ergibt sich ein linearer<br />

43


Teil III – Ergebnisse<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

Zusammenhang zwischen dem Anteil nicht-markierter Zellen <strong>und</strong> der Kohlenstoffresp.<br />

Röntgendosis (Abbildung III 1.2).<br />

Die Regressionsgerade für Kohlenstoff-Bestrahlung verläuft steiler als <strong>die</strong> für Röntgenbestrahlung<br />

(Kohlenstoff-Ionen: r = −0, 96, Steigung : 29 % Gy , Röntgenstrahlung:<br />

r = −0, 99, Steigung : 11,7 % ), für eine gleiche Markierungsrate ist <strong>die</strong> Dosis bei<br />

Gy<br />

Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen um den Faktor 2,5 niedriger als bei Röntgenstrahlung.<br />

Die mit 8 <strong>und</strong> 16 Gy Röntgenstrahlung behandelten Zellen wurden hierbei<br />

nicht betrachtet, da hier nicht mehr ein linearer Zusammenhang zwischen Dosis <strong>und</strong><br />

Markierungsrate vorliegt.<br />

1.1.2 Hoechst-BrdU-Quenching<br />

Um ein präziseres Bild über <strong>die</strong> <strong>Progression</strong> der Zellen durch mehrere Zellzyklen zu<br />

erhalten, wurden synchronisierte Zellen ausgesät <strong>und</strong> nach Hoechst-BrdU-Quenching<br />

zu mehreren Zeitpunkten zwischen null <strong>und</strong> 144 St<strong>und</strong>en flusszytometrisch untersucht.<br />

Damit konnte <strong>die</strong> Zellpopulation in Subpopulationen <strong>auf</strong>getrennt werden, <strong>die</strong><br />

sich dann zu G 0 /G 1 -, G 1 - <strong>und</strong> G 2 -Phase zuordnen ließen (Abschnitt II 3.2.3.3). Für<br />

das Kohlenstoff-Experiment standen weniger Proben zur Messung zur Verfügung als<br />

für das Experiment mit Röntgenstrahlung, daher fehlen hier <strong>die</strong> Daten zu den sehr<br />

frühen <strong>und</strong> späten Zeitpunkten.<br />

1.1.2.1 Frühe <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

Die Anteile an Zellen in der ersten G 0 /G 1 -Phase wurden zu verschiedenen Zeitpunkten<br />

ermittelt (Abbildung III 1.3). Nach 72 St<strong>und</strong>en sind in beiden Kontrollpopulationen<br />

Teile der Zellen noch in der G 0 /G 1 -Phase, im Kohlenstoff-Experiment sind das<br />

20 % der Zellen, im Röntgen-Experiment 10 %. Hier zeigt sich eine Übereinstimmung<br />

mit den bei der kontinuierlichen BrdU-Markierung ermittelten Werten für Zellen, <strong>die</strong><br />

nicht in <strong>die</strong> S-Phase eintraten.<br />

Mit zunehmender Dosis verlassen weniger Zellen <strong>die</strong> erste G 0 /G 1 -Phase. 72 St<strong>und</strong>en<br />

nach Bestrahlung <strong>und</strong> Aussaat der Zellen bildet sich bei den mit 1 Gy Kohlenstoff-<br />

Ionen bestrahlten Zellen ein Plateau aus, obwohl noch über 50 % der Zellen in der<br />

ersten G 0 /G 1 -Phase sind. Nach 2 Gy sinkt der Phasenanteil auch nach 72 St<strong>und</strong>en<br />

weiter ab. Bei den mit 4 Gy bestrahlten Zellen lässt sich keine <strong>Progression</strong> nachweisen,<br />

der Anteil an Zellen in der ersten G 0 /G 1 -Phase bleibt über <strong>die</strong> Zeit konstant.<br />

Nach 2 bis 8 Gy Röntgenbestrahlung zeigt sich im Vergleich zu den G 0 /G 1 -Anteilen<br />

nach Kohlenstoffbestrahlung deutlicher, dass sich bei den mit bestrahlten Zellen kein<br />

Plateau ausbildete. Die Zahl der in der ersten G 0 /G 1 -Phase liegenden Zellen fällt<br />

auch 72 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung noch ab. Nach einer Dosis <strong>von</strong> 16 Gy bleibt<br />

<strong>die</strong> Größe der G 0 /G 1 -Subpopulation über <strong>die</strong> gesamte Experimentdauer konstant.<br />

44


1.1 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

(a) Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

(b) Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Abbildung III 1.3: Durch Hoechst-BrdU-Quenching ermittelter Anteil an AG-Zellen, welche<br />

<strong>die</strong> erste G 0 /G 1 -Phase nach dem Bestrahlen <strong>und</strong> Lösen der Kontaktinhibition nicht verlassen<br />

haben. Mit steigender Dosis wird ein größerer Anteil <strong>von</strong> Zellen in der G 0 /G 1 -Phase<br />

gef<strong>und</strong>en. Auch in den Kontrollpopulationen verlässt ein Teil der Zellen <strong>die</strong> G 0 /G 1 -Phase<br />

nicht. Bei der Röntgenbestrahlung standen mehr Messpunkte zur Verfügung als im Experiment<br />

mit Kohlenstoff-Ionen.<br />

45


Teil III – Ergebnisse<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

(a) 0 Gy, 12 C, 11 MeV<br />

100<br />

80<br />

u<br />

(b) 0 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

100<br />

1. G 1<br />

/G 0<br />

2. G 1<br />

1. G 1<br />

/G 0<br />

2. G 1<br />

1. G 2<br />

2. G 2<br />

80<br />

1. G 2<br />

2. G 2<br />

Phasenanteil [%]<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Phasenanteil [%]<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0 24 48 72 96 120 144<br />

Zeit nach Bestrahlung [h]<br />

0<br />

0 24 48 72 96 120 144<br />

Zeit nach Bestrahlung [h]<br />

(c) 2 Gy, 12 C, 11 MeV<br />

100<br />

80<br />

u<br />

(d) 2 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

100<br />

80<br />

Phasenanteil [%]<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Phasenanteil [%]<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0 24 48 72 96 120 144<br />

Zeit nach Bestrahlung [h]<br />

0<br />

0 24 48 72 96 120 144<br />

Zeit nach Bestrahlung [h]<br />

(e) 4 Gy, 12 C, 11 MeV<br />

u<br />

(f) 4 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

100<br />

80<br />

Phasenanteil [%]<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0 24 48 72 96 120 144<br />

Zeit nach Bestrahlung [h]<br />

Abbildung III 1.4: Nach Hoechst-BrdU-Quenching ermittelte <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> <strong>von</strong><br />

AG-Zellen nach Bestrahlung in der G 0 /G 1 -Phase <strong>und</strong> Lösen der Kontaktinhibition. Dargestellt<br />

sind <strong>die</strong> zu verschiedenen Zeitpunkten gemessenen Phasenanteile <strong>von</strong> Zellen in G 0 /G 1 -<br />

<strong>und</strong> G 2 -Phase des ersten <strong>Zellzyklus</strong> (1. G 0 /G 1 , 1. G 2 ) sowie in der G 1 - <strong>und</strong> G 2 -Phase im<br />

zweiten (2. G 1 , 2. G 2 ) <strong>Zellzyklus</strong>. Linke Spalte: Nach Einwirkung <strong>von</strong> Kohlenstoff-Ionen.<br />

Rechte Spalte: Nach Einwirkung <strong>von</strong> Röntgenstrahlung.<br />

46


1.1 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

1.1.2.2 Spätere <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

Die <strong>Progression</strong> der Zellen durch den ersten, zweiten <strong>und</strong> dritten <strong>Zellzyklus</strong> nach<br />

der Bestrahlung lässt sich illustrieren, wenn <strong>die</strong> jeweiligen Anteile an Zellen in den<br />

G 0 /G 1 -, G 1 - <strong>und</strong> G 2 -Subpopulationen über <strong>die</strong> Zeit miteinander verglichen werden<br />

(Abbildung III 1.4).<br />

Für <strong>die</strong> Kontrolle des Experimentes mit Kohlenstoff-Ionen standen weniger Messpunkte<br />

zur Verfügung, es zeichnet sich aber ein ähnlicher Trend ab wie im Röntgenexperiment<br />

(Abbildung III 1.4(a)). In der Kontrolle des Experimentes mit Röntgenstrahlen<br />

sinkt der Anteil an Zellen in der ersten G 0 /G 1 -Phase innerhalb <strong>von</strong> 72 St<strong>und</strong>en<br />

<strong>auf</strong> einen konstanten Wert (Abbildung III 1.4(b)). Nach 24 St<strong>und</strong>en steigt der<br />

Anteil an Zellen in der ersten G 2 -Phase <strong>auf</strong> ein Maximum <strong>und</strong> fällt danach wieder,<br />

währenddessen sich <strong>die</strong> Zellen in der G 1 -Phase des zweiten <strong>Zellzyklus</strong> ansammeln.<br />

Diese Phase des <strong>Zellzyklus</strong> verlassen in der folgenden Zeit nur noch wenige Zellen.<br />

Die zweite G 2 -Phase wird nur <strong>von</strong> 3 % der Zellen erreicht. Lediglich 10 % der Zellen<br />

erreichen den dritten <strong>Zellzyklus</strong>.<br />

Bei 2 Gy Kohlenstoff-Bestrahlung sind auch 120 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung<br />

noch 60 % der Zellen in der ersten G 0 /G 1 -Phase (Abbildung III 1.4(c)). Ein Maximum<br />

lässt sich deshalb in der ersten G 2 -Phase nicht beobachten. Der G 2 -Anteil bleibt<br />

ebenso wie bei der G 1 -Phase über <strong>die</strong> Zeit nach 54 St<strong>und</strong>en konstant. Der Anteil an<br />

Zellen, welche <strong>die</strong> zweite G 2 -Phase, <strong>und</strong> spätere Phasen erreichen, liegt unter 1 %.<br />

Der Vergleich mit der Entwicklung nach 2 Gy Röntgenbestrahlung zeigt, dass bei<br />

gleicher Dosis mehr Zellen in der ersten G 0 /G 1 -Phase bleiben, wenn mit Kohlenstoff-<br />

Ionen bestrahlt wird (Abbildung III 1.4(d)). Nach 54 St<strong>und</strong>en treten keine großen<br />

Veränderungen mehr in der Verteilung der Subpopulationen <strong>auf</strong>, <strong>die</strong> Kurven flachen<br />

ab, es bildet sich aber kein klar definiertes Plateau aus. Erst nach 144 St<strong>und</strong>en<br />

konnten Zellen im dritten <strong>Zellzyklus</strong> nachgewiesen werden (9 % der Population).<br />

Zu höheren Dosen hin verlassen noch weniger Zellen <strong>die</strong> erste G 0 /G 1 -Phase. Nach<br />

Bestrahlung mit 4 Gy Kohlenstoff-Ionen bilden <strong>die</strong> Subpopulationen über <strong>die</strong> gesamte<br />

Dauer des Experimentes Plateaus aus (Abbildung III 1.4(e)). Bei Röntgenbestrahlung<br />

mit 4 Gy kommt es nicht zur Bildung eines Plateaus, zwischen 54 St<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> 144 St<strong>und</strong>en verlassen noch 20 % der Zellen <strong>die</strong> erste G 0 /G 1 -Phase (Abbildung<br />

III 1.4(f)). Es konnten keine Zellen nachgewiesen werden, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> zweite<br />

G 1 -Phase herausgekommen waren. Nach 8 <strong>und</strong> 16 Gy Röntgenstrahlung erreichen<br />

nach 144 St<strong>und</strong>en weniger als 10 % der Zellen <strong>die</strong> erste G 2 -Phase (keine Abbildungen,<br />

Daten in Anhang B, Tabelle B.2.8 <strong>und</strong> B.2.9).<br />

Der Anteil an Zellen in der ersten G 0 /G 1 -Phase korreliert mit der Höhe der applizierten<br />

Dosis. Bis zu einer Dosis <strong>von</strong> 2 Gy bei Kohlenstoff-Ionen <strong>und</strong> 4 Gy bei<br />

Röntgenstrahlung ist der Zusammenhang annähernd linear. Dabei zeigt sich, ähnlich<br />

zu den Ergebnissen der kontinuierlichen BrdU-Markierung, auch hier, dass nach Bestrahlung<br />

mit Kohlenstoff-Ionen mehr Zellen in der G 0 /G 1 -Phase bleiben als nach<br />

Röntgenbestrahlung mit der gleichen Dosis (Abbildung III 1.5).<br />

47


Teil III – Ergebnisse<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

60<br />

Phasenanteil in 1. G 0<br />

/G 1<br />

[%]<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

12<br />

C 11 MeV/u<br />

Röntgen 250 kV<br />

0 1 2 3 4<br />

Dosis [Gy]<br />

Abbildung III 1.5: Anteil an Zellen in der G 0 /G 1 -Phase, 72 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung<br />

<strong>und</strong> dem Lösen der Kontaktinhibition, über <strong>die</strong> Dosis (bezogen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Kontrollpopulation).<br />

Nach gleicher Dosis Kohlenstoff-Ionen sind mehr Zellen in der G 0 /G 1 -Phase als nach<br />

Röntgenbestrahlung.<br />

Die Regressionsgeraden (Kohlenstoff-Ionen: r = −0, 99, Steigung : 12 % Gy , Röntgenstrahlung:<br />

r = −0, 97, Steigung : 23 % ) ergeben, dass <strong>die</strong> für einen gleich hohen<br />

Gy<br />

Phasenanteil in G 0 /G 1 benötigte Dosis bei Kohlenstoff-Ionen um den Faktor 1,9 geringer<br />

ist als bei Röntgenbestrahlung.<br />

1.1.3 <strong>Zellzyklus</strong>-Verteilung in PCC-Präparaten<br />

Zur Untersuchung der Verteilung der Zellen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> einzelnen <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen wurden<br />

sie 30, 54 <strong>und</strong> 70 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung für 45 Minuten mit Calyculin A<br />

behandelt <strong>und</strong> damit zur vorzeitigen Kondensation ihrer DNA gebracht (PCC). Nach<br />

einer Chromosomenpräparation wurden <strong>die</strong> Zellen den einzelnen <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen<br />

zugeordnet (Abschnitt II 3.2.4.2). Auf <strong>die</strong>se Weise konnte bestimmt werden, in welcher<br />

Phase des <strong>Zellzyklus</strong> sie sich zu den untersuchten Zeitpunkten befinden.<br />

Der Kondensationsindex, also der Anteil an Zellen, der <strong>auf</strong> Calyculin A mit einer<br />

Kondensation des Chromatins reagiert, zeigte nach Bestrahlung deutliche Änderungen<br />

(Tabellen III 1.1 <strong>und</strong> III 1.2). Die kondensierten Zellen befanden sich 30 St<strong>und</strong>en<br />

nach der Bestrahlung zum überwiegenden Teil in der S-Phase des <strong>Zellzyklus</strong>. In<br />

den Kontrollen waren etwa 30 % der Zellen kondensiert. Nach Bestrahlung mit 2 <strong>und</strong><br />

48


1.1 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

4 Gy Kohlenstoff-Ionen sank <strong>die</strong>ser Anteil um das 8,7fache <strong>auf</strong> lediglich 3,5 % <strong>und</strong><br />

1,1 % (Tabelle III 1.1).<br />

Im Referenzexperiment mit Röntgenstrahlung zeigte sich ein übereinstimmendes<br />

Bild, jedoch waren <strong>die</strong> Änderungen kleiner als nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-<br />

Ionen gleicher Dosis. Nach 2 Gy Röntgenstrahlung sank der Kondensationsindex <strong>von</strong><br />

27 % <strong>auf</strong> etwa <strong>die</strong> Hälfte (14 %) ab, nach 4 Gy <strong>auf</strong> 5,8 % (Tabelle III 1.2).<br />

Nach 30 St<strong>und</strong>en sind <strong>die</strong> meisten kondensierten Zellen in der S-Phase. Da mit steigender<br />

Dosis der Kondensationsindex <strong>und</strong> damit der Anteil an Zellen in der S-Phase<br />

fällt, sind <strong>die</strong>se Zellen wahrscheinlich in der G 0 /G 1 -Phase. Bei gleicher Dosis ist der<br />

Anteil an Zellen in der G 0 /G 1 -Phase nach Kohlenstoffbestrahlung größer als nach<br />

Röntgenbestrahlung.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt, 54 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung, ist der Kondensationsindex<br />

in den Kontrollen <strong>und</strong> den bestrahlten Proben niedrig. Auch hier sinkt<br />

Tabelle III 1.1: Kondensationsindex <strong>und</strong> Phasenverteilung nach PCC<br />

<strong>und</strong> Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Dosis [Gy] kondensierte Zellkerne [%] Da<strong>von</strong> in Phase [%]<br />

S G 2 M<br />

30 0 30,9 98,2 1,3 0,4<br />

2 3,5 92,9 5,4 1,8<br />

4 1,1 100 0 0<br />

54 0 3,1 85,9 10,3 3,8<br />

2 1,9 85,1 12,8 2,1<br />

4 0,5 75 25 0<br />

Tabelle III 1.2: Kondensationsindex <strong>und</strong> Phasenverteilung nach PCC<br />

<strong>und</strong> Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Dosis [Gy] kondensierte Zellkerne [%] Da<strong>von</strong> in Phase [%]<br />

S G 2 M<br />

30 0 1 41,5 68,7 30,6 0,7<br />

0 27 92,3 7,7 0<br />

2 14 96,4 3,6 0<br />

4 5,8 95,2 4,8 0<br />

54 0 1,7 94,4 5,6 0<br />

2 1,1 82,6 13 4,3<br />

4 0,8 88,9 11,1 0<br />

1 Kontrolle ohne Zugabe <strong>von</strong> BrdU<br />

49


Teil III – Ergebnisse<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

er mit steigender Dosis, wobei <strong>die</strong> relativen Änderungen nicht so stark sind wie nach<br />

30 St<strong>und</strong>en. Nach Röntgenbestrahlung ist er kleiner als nach Kohlenstoffbestrahlung.<br />

Der Anteil an Zellen in der G 2 - <strong>und</strong> M-Phase ist größer als nach 30 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

er steigt mit der Dosis. Nach 70 St<strong>und</strong>en lagen <strong>die</strong> Kondensationsindizes bei den<br />

Kontrollen <strong>und</strong> den bestrahlten Proben unter 1 % <strong>und</strong> für <strong>die</strong> Ermittlung der Phasenverteilung<br />

waren zu wenig kondensierte Zellen vorhanden.<br />

1.1.4 Veränderung des Mitoseindex<br />

Da <strong>die</strong> Zellen beim Durchl<strong>auf</strong>en des <strong>Zellzyklus</strong> <strong>die</strong> Mitose passieren, lässt sich <strong>die</strong> Zellproliferation<br />

anhand des Mitoseindex messen. Für <strong>die</strong> Bestimmung des Mitoseindex<br />

wurden <strong>die</strong> Zellen vier St<strong>und</strong>en mit Colcemid inkubiert <strong>und</strong> anschließend Chromosomenpräparate<br />

hergestellt (Abschnitt II 3.2.4.1). Der Zeitraum <strong>von</strong> 30 bis 70 St<strong>und</strong>en<br />

nach der Bestrahlung wurde im Intervall <strong>von</strong> vier St<strong>und</strong>en untersucht. In den Präparaten<br />

wurde <strong>die</strong> Anzahl an Metaphasen <strong>und</strong> Zellkernen bestimmt <strong>und</strong> aus <strong>die</strong>sem<br />

Verhältnis der Mitoseindex berechnet (Abschnitt II 3.2.4.4).<br />

Mit zunehmender Dosis wird der Mitoseindex kleiner <strong>und</strong> sein Maximum ist weniger<br />

stark ausgeprägt (Abbildung III 1.6). Bei allen Proben wird das Maximum<br />

des Mitoseindex 42 St<strong>und</strong>en nach der Aussaat erreicht. Ein zweites Maximum ist<br />

hier wegen der Auflösung der Synchronität des Anteils der Zellen, <strong>die</strong> weiter proliferieren<br />

<strong>und</strong> in Mitose gehen, nicht zu beobachten. Der Abfall des Mitoseindex nach<br />

42 St<strong>und</strong>en findet in den bestrahlten Proben langsamer statt als in den Kontrollen.<br />

Zwischen 42 <strong>und</strong> 50 St<strong>und</strong>en fällt er in den Kontrollen um das Vierfache ab. Nach Bestrahlung<br />

mit Kohlenstoff-Ionen nur um das Zweifache (1 Gy) <strong>und</strong> bei 2 <strong>und</strong> 4 Gy um<br />

das 1,15fache. Nach Röntgenbestrahlung entsprechend um das 2,3fache <strong>und</strong> 2,8fache<br />

(2 <strong>und</strong> 4 Gy).<br />

50


1.1 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

(a) Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

3,5<br />

u )<br />

3,0<br />

2,5<br />

Kontrolle<br />

1 Gy<br />

2 Gy<br />

4 Gy<br />

Mitoseindex [%]<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

30 34 38 42 46 50 54 58 62 66 70<br />

Zeit nach Bestrahlung [h]<br />

(b) Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

3,5<br />

Mitoseindex [%]<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

Kontrolle<br />

2 Gy<br />

4 Gy<br />

8 Gy<br />

16 Gy<br />

0,5<br />

0,0<br />

30 34 38 42 46 50 54 58 62 66 70<br />

Zeit nach Bestrahlung [h]<br />

Abbildung III 1.6: Anteil an AG-Zellen in erster, zweiter <strong>und</strong> späterer Mitose nach dem<br />

Bestrahlen in der ersten G 0 /G 1 -Phase <strong>und</strong> Lösen der Kontaktinhibiton. Mit zunehmender<br />

Dosis erreichen weniger Zellen <strong>die</strong> Mitose.<br />

51


Teil III – Ergebnisse<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

1.2 Analyse der Chromosomenschäden<br />

Zur Bestätigung eines Teils der Ergebnisse <strong>von</strong> Berger (2001) <strong>und</strong> zur Untersuchung<br />

der möglichen Auswirkungen <strong>von</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Chromosomenanalyse<br />

wurden auch Chromosomenschäden ausgewertet. Um Veränderungen an<br />

den Chromosomen lichtmikroskopisch nachzuweisen, wurden Chromosomenpräparate<br />

nach 30, 54 <strong>und</strong> 70 St<strong>und</strong>en untersucht. Dabei wurden <strong>die</strong> Zellen vier St<strong>und</strong>en vor der<br />

Präparation mit Colcemid behandelt (Abschnitt II 3.2.4.1). Für einen Vergleich zwischen<br />

Metaphase <strong>und</strong> G 2 -Phase wurden zeitgleich, durch Behandlung mit Calyculin A,<br />

Präparate mit vorzeitiger Chromosomenkondensation erzeugt (Abschnitt II 3.2.4.2).<br />

Jede Zelle mit mehr als 46 Chromosomen oder Chromosomenfragmenten wurde als<br />

aberrant gewertet.<br />

1.2.1 Anzahl aberranter Zellen<br />

Bei allen drei untersuchten Zeitpunkten war <strong>die</strong> Anzahl an auswertbaren G 2 -PCCs<br />

<strong>und</strong> Metaphasen sehr niedrig (Anhang B.3). Lediglich in der Probe nach 54 St<strong>und</strong>en<br />

konnten genügend G 2 -PCCs <strong>und</strong> Metaphasen für eine Auswertung gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Die Anzahl der aberranten Zellen lag in den Kontrollen unter 8 %. Bei den G 2 -PCCs<br />

wurden in der Kontrolle mehr aberrante Zellen gezählt als bei den Metaphasen (8 %<br />

gegenüber 6 % bei Kohlenstoff- <strong>und</strong> 2 % gegenüber 0 % bei Röntgenbestrahlung).<br />

Nach Bestrahlung steigt <strong>die</strong> Anzahl aberranter Zellen zunächst an<br />

(Abbildung III 1.7). Bei Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen erreicht sie mit<br />

Erhöhung der Dosis ein Maximum <strong>und</strong> fällt nach weiterer Steigerung der Dosis ab.<br />

Bei den Metaphasen fällt sie <strong>von</strong> 59 % (1 Gy) <strong>auf</strong> 48 % (2 Gy), bei den G 2 -PCCs<br />

wurden ähnliche Werte ermittelt (<strong>von</strong> 63 % <strong>auf</strong> 60 %). Nach Röntgenbestrahlung<br />

zeigt sich in den G 2 -PCCs ein gleichartiges Bild (Abbildung III 1.7). Zwar ist hier<br />

kein Maximum in der Anzahl der aberranten Zellen zu beobachten, <strong>die</strong> Dosisabhängigkeit<br />

konnte jedoch nicht bis zu höheren Dosen als 4 Gy untersucht werden, weil zu<br />

den untersuchten Zeitpunkten <strong>die</strong> Ausbeute an G 2 -PCCs <strong>und</strong> Metaphasen zu gering<br />

für eine Auswertung war. Der Zuwachs wird jedoch <strong>von</strong> 2 Gy nach 4 Gy geringer.<br />

Bei den Metaphasen ist <strong>die</strong>s nicht zu beobachten. In den G 2 -PCCs war <strong>die</strong> Anzahl<br />

aberranter Zellen größer als in den Metaphasen, eine Ausnahme hier<strong>von</strong> stellt der<br />

Wert nach 54 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 4 Gy Röntgenbestrahlung dar.<br />

1.2.2 Aberrationen pro Zelle<br />

Neben der Anzahl aberranter Zellen wurde <strong>die</strong> durchschnittliche Zahl an Aberrationen<br />

pro erste G 2 -PCC bzw. Metaphase quantifiziert (Abbildung III 1.8).<br />

Hier steigt <strong>die</strong> Anzahl der Aberrationen linear mit der Dosis an. Nach Bestrahlung<br />

mit Kohlenstoff-Ionen <strong>und</strong> Röntgenstrahlung liegt bei G 2 -PCCs <strong>und</strong> Metaphasen<br />

der Dosiseffekt im gleichen Bereich (0,78 bzw. 0,76 Aberrationen pro Gray<br />

52


1.2 Analyse der Chromosomenschäden<br />

70<br />

Anteil aberranter Zellen [%]<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Kohlenstoff, 11 MeV/u:<br />

G 2<br />

-Phase (PCC)<br />

Metaphase<br />

Röntgen, 250 kV:<br />

G 2<br />

-Phase (PCC)<br />

Metaphase<br />

0 1 2 3 4<br />

Dosis [Gy]<br />

Abbildung III 1.7: Anteil aberranter Zellen in der ersten G 2 - <strong>und</strong> Metaphase, in Abhängigkeit<br />

<strong>von</strong> der Dosis, 54 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung. Die G 2 -Zellen wurden nach 45-<br />

minütige Behandlung mit Calyculin A, <strong>die</strong> Metaphasen nach vierstündige Behandlung mit<br />

Colcemid präpariert. Bei gleicher Dosis sind nach Kohlenstoff-Bestrahlung mehr aberrante<br />

Zellen vorhanden als nach Röntgenbestrahlung. In den G 2 -PCCs finden sich mehr aberrante<br />

Zellen als in den Metaphasen. Mit zunehmender Dosis fällt bei Kohlenstoff-Bestrahlung der<br />

Anteil an aberranten Zellen nach Erreichen eines Maximums ab. Die Anteile wurden <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> Kontrollen normiert.<br />

11 MeV Kohlenstoff-Ionen <strong>und</strong> 0,29 bzw. 0,23 Aberrationen pro Gray 250 kV Röntgenstrahlung).<br />

Mit Kohlenstoffbestrahlung wird also bei gleicher Dosis <strong>die</strong> 2,7 bis<br />

u<br />

3,6fache Menge an Aberrationen erzeugt als nach Röntgenbestrahlung. Die Anzahl<br />

der Aberrationen nach Röntgenstrahlung ist in den G 2 -PCCs größer als in den Metaphasen.<br />

Die Verteilung <strong>von</strong> Zellen mit einer bestimmten Anzahl an Aberrationen änderte<br />

sich mit der Art der <strong>Strahlung</strong> (Abbildung III 1.9). Bei einer applizierten Dosis <strong>von</strong><br />

2 Gy Kohlenstoff-Ionen wurden mehr geschädigte Zellen gef<strong>und</strong>en als nach Röntgenbestrahlung.<br />

Außerdem treten mehr Zellen mit einer größeren Zahl an Aberrationen<br />

pro Zelle <strong>auf</strong>. Beim Vergleich zwischen G 2 -PCCs <strong>und</strong> Metaphasen zeigt sich, dass<br />

in den G 2 -PCCs eine größere Zahl an aberranten Zellen <strong>auf</strong>tritt, während sich <strong>die</strong><br />

Verteilung der Zahl der Aberrationen pro Zelle nicht signifikant verändert. Die Anzahl<br />

der auswertbaren G 2 -PCCs <strong>und</strong> Metaphasen ist jedoch zu gering, um gesicherte<br />

Aussagen über den <strong>Einfluss</strong> der Strahlenart <strong>und</strong> der Methode <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Anzahl der<br />

Fragmente treffen zu können.<br />

53


Teil III – Ergebnisse<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

Aberrationen pro Metaphase bzw. G 2<br />

-PCC<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Kohlenstoff, 11 MeV/u:<br />

G 2<br />

-Phase (PCC)<br />

Metaphase<br />

Röntgen, 250 kV:<br />

G 2<br />

-Phase (PCC)<br />

Metaphase<br />

0 1 2 3 4 5<br />

Dosis [Gy]<br />

Abbildung III 1.8: Aberrationen pro G 2 -PCC bzw. Metaphase in Abhängigkeit <strong>von</strong> der<br />

Dosis, 54 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung in der G 0 /G 1 -Phase <strong>und</strong> dem Lösen der Kontaktinhibition.<br />

Bei gleicher Dosis treten nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen mehr Aberrationen<br />

<strong>auf</strong> als nach Röntgenbestrahlung. Bei den G 2 -PCCs wurden mehr Aberrationen gezählt<br />

als bei den Metaphasen.<br />

54


1.2 Analyse der Chromosomenschäden<br />

12<br />

C, 11 MeV/u<br />

2 Gy<br />

G2-Phase<br />

12<br />

C, 11 MeV/u<br />

2 Gy<br />

M-Phase<br />

Anteil an Zellen [%]<br />

100<br />

80<br />

60<br />

Röntgen, 250 kV<br />

2 Gy<br />

G -Phase<br />

2<br />

Röntgen, 250 kV<br />

2 Gy<br />

M-Phase<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

Anzahl an Aberrationen pro Zelle<br />

Abbildung III 1.9: Veränderung der Verteilung der Zahl der Aberrationen in der ersten<br />

G 2 - <strong>und</strong> M-Phase, 54 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung mit einer Dosis <strong>von</strong> 2 Gy <strong>und</strong> dem<br />

Lösen der Kontaktinhibition. Nach Kohlenstoff-Bestrahlung ist der Anteil an ungeschädigten<br />

Zellen kleiner als nach Röntgenbestrahlung. Die Anzahl der Aberrationen pro Zelle ist nach<br />

Kohlenstoff-Bestrahlung größer als nach Röntgenbestrahlung. In den G 2 -PCCs wurden mehr<br />

aberrante Zellen gef<strong>und</strong>en als in den Metaphasen.<br />

55


Teil III – Ergebnisse<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

56


2 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU<br />

Vorbemerkung<br />

Im Folgenden sind <strong>die</strong> Ergebnisse der Experimente zur Wirkung <strong>von</strong> BrdU <strong>auf</strong> das<br />

benutzte Modellsystem <strong>auf</strong>geführt. Schwerpunkt der Untersuchungen waren <strong>die</strong> Veränderungen<br />

in der <strong>Zellzyklus</strong>-Verteilung durch den Einsatz <strong>von</strong> BrdU. Die Rahmenbedingungen<br />

entsprachen den Angaben <strong>auf</strong> Seite 41. Die ermittelten Messwerte sind<br />

im Anhang B <strong>auf</strong>geführt.<br />

2.1 Veränderung des Wachstums<br />

Zur Beurteilung des <strong>Einfluss</strong>es <strong>von</strong> BrdU <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Wachstumskinetik wurden <strong>die</strong> AG-<br />

Zellen mit <strong>und</strong> ohne BrdU kultiviert <strong>und</strong> ihr Wachstum unter <strong>die</strong>sen Bedingungen<br />

bestimmt (Abschnitt II 3.2.1). Die dabei erhaltenen Ergebnisse wurden außerdem für<br />

<strong>die</strong> Planung der Experimente benötigt, um <strong>die</strong> geeigneten Zeitpunkte für <strong>die</strong> Zellaussaat<br />

<strong>und</strong> Probennahme festlegen zu können. Zum Zeitpunkt der Aussaat waren <strong>die</strong><br />

Zellen in der G 0 /G 1 -Phase synchronisiert. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden im<br />

Zeitraum <strong>von</strong> 12 Tagen <strong>die</strong> Zellen trypsiniert, gezählt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Anzahl der Verdoppelungen<br />

seit der Aussaat bestimmt.<br />

Die Wachstumskurven untergliedern sich in <strong>die</strong> für das Wachstum <strong>von</strong> Zellen charakteristischen<br />

Phasen. In der exponentiellen Phase wächst <strong>die</strong> Population stark an<br />

<strong>und</strong> geht schließlich in <strong>die</strong> stationäre Phase über, in der kein Wachstum mehr stattfindet<br />

(Abbildung III 2.1).<br />

Für <strong>die</strong> ohne BrdU kultivierten Zellen beträgt <strong>die</strong> Länge des <strong>Zellzyklus</strong> in der exponentiellen<br />

Phase 31 St<strong>und</strong>en. Die stationäre Phase tritt nach 144 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> drei<br />

Verdoppelungen ein (Aussaat: 6 000 Zellen ), es bildet sich ein Plateau aus, in <strong>die</strong>sem<br />

cm 2<br />

Fall bedingt durch <strong>die</strong> Kontaktinhibition (<strong>die</strong> Wachstumsfläche war voll besetzt).<br />

Bei Kultivierung mit BrdU wachsen <strong>die</strong> Zellen langsamer, der <strong>Zellzyklus</strong> ist hier in<br />

der exponentiellen Phase 67 St<strong>und</strong>en lang. Nach 144 St<strong>und</strong>en beginnt auch hier eine<br />

stationäre Phase, allerdings schon nach 1,25 Verdoppelungen. Da <strong>die</strong> Wachstumsfläche<br />

jedoch nicht voll bewachsen war, lässt sich <strong>die</strong>ses Plateau nicht <strong>auf</strong> Kontaktinhibition<br />

zurückführen (Aussaat ebenfalls 6 000 Zellen<br />

cm 2 ).<br />

57


Teil III – Ergebnisse<br />

Kapitel 2 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

ohne BrdU<br />

mit BrdU<br />

Verdoppelungen<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

0 24 48 72 96 120 144 168 192 216 240 264 288 312<br />

Zeit nach Aussaat [h]<br />

Abbildung III 2.1: Wachstum der AG-Zellen mit <strong>und</strong> ohne BrdU im Nährmedium. Zum<br />

Zeitpunkt der Aussaat waren <strong>die</strong> Zellen in der G 0 /G 1 -Phase synchronisiert<br />

2.2 Veränderung des Mitose- <strong>und</strong><br />

Kondensationsindex<br />

.<br />

Zur Quantifizierung des <strong>Einfluss</strong>es <strong>von</strong> BrdU <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Teilungsaktivität der Zellen wurde<br />

der Mitoseindex aus Chromosomenpräparaten bei kontinuierlicher Kultivierung<br />

mit 10 µmol BrdU im Nährmedium bestimmt (Abbildung III 2.2).<br />

l<br />

Der Mitoseindex der mit BrdU kultivierten Kultur ist über den größten Teil des<br />

Experimentes immer niedriger als der Mitoseindex der Kontrollpopulation, <strong>die</strong> ohne<br />

BrdU im Medium kultiviert wurde. Das Maximum des Mitoseindex wird in der<br />

BrdU-Kultur 42 St<strong>und</strong>en nach Lösen der Kontaktinhibition erreicht, bei der Kontrolle<br />

liegt es früher, zwischen 34 <strong>und</strong> 38 St<strong>und</strong>en. In beiden Kulturen ist nur ein<br />

deutliches Maximum zu erkennen. Dies liegt daran, dass <strong>die</strong> Synchronität der Zellen<br />

nach dem ersten <strong>Zellzyklus</strong>-Durchl<strong>auf</strong> verloren geht. An seinem höchsten Punkt ist<br />

der Mitoseindex in der BrdU-Kultur mit 3 % um mehr als <strong>die</strong> Hälfte kleiner als in<br />

der Kontrollkultur (6,5 %).<br />

Nach der differentiellen Färbung der Chromosomen war bei jeder Metaphase<br />

<strong>die</strong> Zahl ihrer <strong>Zellzyklus</strong>-Durchläufe seit der Bestrahlung zu erkennen (Abschnitt<br />

II 3.2.4.3). Die Verteilung der <strong>Zellzyklus</strong>-Durchläufe zeigt, wann Zellen in<br />

der Kultur erscheinen, <strong>die</strong> in der Mitose am Ende ihres ersten, zweiten oder späteren<br />

<strong>Zellzyklus</strong> sind (Abbildung III 2.3).<br />

58


2.2 Veränderung des Mitose- <strong>und</strong> Kondensationsindex<br />

(a) Mitoseindex über <strong>die</strong> Zeit<br />

7,0 ohne BrdU<br />

mit BrdU<br />

6,0<br />

5,0<br />

Mitoseindex [%]<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

30 34 38 42 46 50 54 58 62 66 70<br />

Zeit nach Aussaat [h]<br />

Abbildung III 2.2: Anteil an AG-Zellen in erster, zweiter <strong>und</strong> späterer Mitose bei einer<br />

Kontrollpopulation nach Kultivierung ohne <strong>und</strong> mit BrdU im Medium (10 µmol<br />

ml<br />

). Bei Kultivierung<br />

mit BrdU im Medium ist der Mitoseindex kleiner als ohne BrdU. Außerdem wird<br />

das Maximum des Mitoseindex unter BrdU-Zugabe später erreicht.<br />

Die ersten Zellen, <strong>die</strong> in ihrer ersten Metaphase sind, erscheinen schon nach 34 St<strong>und</strong>en<br />

in der Zellkultur. Nach 42 St<strong>und</strong>en ist das Maximum <strong>die</strong>ser Phase erreicht. Nach<br />

46 St<strong>und</strong>en sind bereits Zellen in der zweiten Metaphase zu beobachten, ihr Anteil<br />

ist jedoch wesentlich kleiner. Zellen in der dritten Metaphase seit Beginn des Experimentes<br />

lassen sich nur am Ende des untersuchten Zeitraumes, nach 66 St<strong>und</strong>en,<br />

feststellen. Ihr Anteil liegt unterhalb des Promillebereiches.<br />

Die Höhe des Kondensationsindex mit <strong>und</strong> ohne BrdU wurde 54 St<strong>und</strong>en nach der<br />

Aussaat bestimmt (Tabelle III 1.2). Er ist mit 41,5 % ohne BrdU-Zugabe größer als<br />

mit BrdU-Zugabe (27 %). Der Anteil an Zellen, <strong>die</strong> in der G 2 -Phase kondensieren hat<br />

sich <strong>von</strong> 31 % <strong>auf</strong> 8 % verringert.<br />

59


Teil III – Ergebnisse<br />

Kapitel 2 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

1. Mitose<br />

2. Mitose<br />

3. Mitose<br />

Mitoseindex [%]<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

30 34 38 42 46 50 54 58 62 66 70<br />

Zeit nach Bestrahlung [h]<br />

Abbildung III 2.3: Anteil an AG-Zellen der Kontrollpopulation in der 1., 2. <strong>und</strong> 3. Mitose.<br />

Es erreichten immer weniger Zellen <strong>die</strong> nachfolgende Mitose.<br />

60


Teil IV<br />

Diskussion<br />

61


1 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

Ziel <strong>die</strong>ser Arbeit war <strong>die</strong> Untersuchung <strong>von</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen, <strong>die</strong> nach Bestrahlung<br />

mit schweren Ionen <strong>und</strong> Röntgenstrahlung <strong>auf</strong>treten <strong>und</strong> deren Auswirkungen<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Detektion <strong>von</strong> Chromosomenschäden in primären menschlichen Fibroblasten.<br />

Als Modellsystem <strong>die</strong>nten dabei AG-Zellen, humane Vorhaut-Fibroblasten,<br />

<strong>die</strong> auch in einer Reihe <strong>von</strong> anderen strahlenbiologischen Arbeiten Verwendung fanden<br />

(Little <strong>und</strong> Nagasawa 1985, Fournier u. a. 1998; 2001, Füssel 1997, Größer 1998,<br />

Gotoh u. a. 1999, DeSimone u. a. 2000, Kawata u. a. 2001, Jha u. a. 2002). Obwohl<br />

humane Fibroblasten in vielen Stu<strong>die</strong>n als Modellsystem <strong>die</strong>nen (Rodemann u. a.<br />

1991, Di Leonardo u. a. 1994, Gadbois u. a. 1996, Linke u. a. 1997, Virsik-Peuckert<br />

u. a. 1997, Azzam u. a. 2000, DeSimone u. a. 2000, Herskind <strong>und</strong> Rodemann 2000),<br />

sind <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen zwar untersucht (Di Leonardo u. a. 1994, Gadbois u. a.<br />

1996, Azzam u. a. 2000, DeSimone u. a. 2000, Berger 2001), der Zusammenhang zur<br />

Detektierbarkeit <strong>von</strong> Chromosomenschäden aber nur wenig betrachtet worden (Berger<br />

2001, Nasonova u. a. 2001).<br />

Strahlenbedingte Veränderungen der <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> der AG-Zellen wurden<br />

daher mit verschiedenen Methoden untersucht, mit denen Anteile aus transientem<br />

<strong>und</strong> permanentem Arrest in verschiedenen Phasen des <strong>Zellzyklus</strong> besser unterschieden<br />

werden sollten. Daneben wurden auch strahleninduzierte Chromosomenschäden<br />

untersucht. Zur Bestrahlung wurden 11 MeV Kohlenstoff-Ionen <strong>und</strong> 250 kV Röntgenstrahlen<br />

benutzt. Da ein möglicher <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU <strong>auf</strong> <strong>die</strong> zu untersuchenden<br />

u<br />

biologischen Endpunkte nicht ausgeschlossen werden konnte, sondern nach Berger<br />

(2001) sogar kritisch betrachtet werden muss, wurde auch <strong>die</strong>ser Aspekt in den Experimenten<br />

<strong>und</strong> der Diskussion gesondert behandelt.<br />

1.1 Veränderungen der <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

<strong>Strahlung</strong> erzeugt in der DNA Schäden, welche <strong>die</strong> Funktion der Zelle beinträchtigen<br />

können. Proliferierende Zellen sind in <strong>die</strong>ser Hinsicht besonders strahlenempfindlich,<br />

da hohe Anforderungen an ihre Wachstums- <strong>und</strong> Teilungsfähigkeit gestellt werden.<br />

Die Induktion <strong>von</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen nach Schwerionen- <strong>und</strong> Röntgenstrahlung<br />

wurde in vielen Arbeiten verglichen (Lücke-Huhle u. a. 1979, Scholz u. a. 1994;<br />

1998, Gadbois u. a. 1996, Azzam u. a. 2000).<br />

Insbesondere bei Fibroblasten kann zwischen transientem <strong>und</strong> permanenten<br />

<strong>Zellzyklus</strong>-Arrest unterschieden werden (Di Leonardo u. a. 1994). Es wird diskutiert,<br />

ob <strong>die</strong> strahlenbedingte Verzögerung der <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> an Kontrollpunkten<br />

63


Teil IV – Diskussion<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

ein Mechanismus ist, welcher der Zelle Zeit zur Reparatur <strong>von</strong> Schäden gibt. Eine<br />

transiente Verzögerung wird nach <strong>die</strong>ser Vorstellung <strong>von</strong> der Zelle dann <strong>auf</strong>gehoben,<br />

wenn <strong>die</strong> Reparatur abgeschlossen ist. Ist <strong>die</strong> Verzögerung hingegen permanent,<br />

könnten dadurch Zellen mit irreparablen oder falsch reparierten Schäden aus der reproduktiven<br />

Population entfernt <strong>und</strong> damit <strong>die</strong> genetische Stabilität sichergestellt<br />

werden. Dies <strong>die</strong>nt auch der Tumor-Suppression (Sager 1989, Di Leonardo u. a. 1994,<br />

Hartwell <strong>und</strong> Kastan 1994, Gupta u. a. 1996, Linke u. a. 1997, Azzam u. a. 2000).<br />

In verschiedenen Arbeiten wurde gezeigt, dass Fibroblasten nach Bestrahlung verfrüht<br />

terminal differenzieren (Rodemann u. a. 1991, Herskind u. a. 1998, Herskind<br />

<strong>und</strong> Rodemann 2000) <strong>und</strong> Seneszenz-ähnliche Sta<strong>die</strong>n (Gadbois u. a. 1996) dominieren,<br />

<strong>die</strong> Zellen also weiter leben, während der Zelltod durch Apoptose keine Rolle<br />

spielt (Enns u. a. 1998, Berger 2001). Es ist wahrscheinlich, dass <strong>die</strong>sem Differenzierungsprozess<br />

ein permanenter Arrest vorausgeht (Burger u. a. 1998, Stein u. a. 1999).<br />

Es stellt sich <strong>die</strong> Frage, an welchen Kontrollpunkten des <strong>Zellzyklus</strong> <strong>die</strong> Zelle arretiert<br />

(Gadbois u. a. 1996). In den meisten Stu<strong>die</strong>n wird gezeigt, dass in der G 1 -Phase<br />

<strong>Zellzyklus</strong>-Arreste <strong>auf</strong>treten (Di Leonardo u. a. 1994, Williams u. a. 1997, Azzam u. a.<br />

2000), es wurden aber auch G 2 -Arreste gemessen (Gadbois u. a. 1996). Es wurde<br />

gezeigt, dass in Fibroblasten mit einem defekten p53-Gen ein wesentlich geringerer<br />

Arrest in der G 0 /G 1 -Phase <strong>auf</strong>tritt (Linke u. a. 1997, Williams u. a. 1997, Azzam u. a.<br />

2000).<br />

Die im Rahmen <strong>die</strong>ser Arbeit durchgeführten Messungen mittels kontinuierlicher<br />

BrdU-Markierung <strong>und</strong> des Hoechst-BrdU-Quenchings <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bestimmung des<br />

Mitose- <strong>und</strong> Kondensationsindex zeigen, dass permanente <strong>und</strong> auch wahrscheinlich<br />

transiente <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen in verschiedenen <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen <strong>auf</strong>treten<br />

<strong>und</strong> dass ihre Ausprägung mit der Strahlenart zusammen hängt.<br />

1.1.1 Kontinuierliche BrdU-Markierung<br />

Zur Untersuchung der <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> wurden mit der Methode der kontinuierlichen<br />

BrdU-Markierung über einen Zeitraum <strong>von</strong> 144 St<strong>und</strong>en <strong>die</strong> Zellen detektiert,<br />

<strong>die</strong> nach der Bestrahlung BrdU in <strong>die</strong> DNA inkorporiert hatten. Dies erlaubt<br />

<strong>die</strong> Unterscheidung <strong>von</strong> Zellen, <strong>die</strong> nach dem Lösen der Kontaktinhibition in der<br />

G 0 /G 1 -Phase arretiert geblieben sind <strong>und</strong> solchen, <strong>die</strong> mindestens <strong>die</strong> erste S-Phase<br />

des <strong>Zellzyklus</strong> erreicht haben (Abschnitt II 3.2.2).<br />

Eine Abnahme der Markierungsrate nach der Bestrahlung bedeutet, dass über<br />

den betrachteten Zeitraum weniger Zellen <strong>die</strong> S-Phase erreichten als in den Kontrollen<br />

(Abbildung III 1.1, S. 42). Sowohl nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen als<br />

auch nach Röntgenbestrahlung fiel <strong>die</strong> Markierungsrate mit steigender Dosis ab (Abbildung<br />

III 1.2, S. 43). Die Abnahme der Markierungsrate war dabei 72 St<strong>und</strong>en<br />

nach der Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen um das Dreifache höher als nach Röntgenstrahlung<br />

gleicher Dosis. Dementsprechend unterschiedlich sind auch <strong>die</strong> Dosen,<br />

<strong>die</strong> nötig sind, um einen nahezu völligen Stillstand der Teilungsaktivität auszulösen:<br />

64


1.1 Veränderungen der <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

Bei Kohlenstoff-Ionen genügen dazu 4 Gy, bei Röntgenstrahlung ist <strong>die</strong>s erst nach<br />

16 Gy der Fall. Die Ursachen für <strong>die</strong>se <strong>und</strong> <strong>die</strong> im Folgenden gezeigten Strahlenartabhängigen<br />

Reaktionen werden in Abschnitt IV 1.3 gesondert diskutiert.<br />

Wird das Markierungsniveau der Kontrollen nicht erreicht, ist <strong>die</strong>s ein Hinweis <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> Existenz eines strahlenbedingten langen, vermutlich permanenten G 0 /G 1 -Arrestes<br />

bei den AG-Zellen. Dies steht im Einklang mit den Beobachtungen anderer Experimentatoren<br />

(Azzam u. a. 2000, Gadbois u. a. 1996, DeSimone u. a. 2000, Linke u. a.<br />

1997, Di Leonardo u. a. 1994).<br />

In den Kontrollen beider Experimente ändert sich <strong>die</strong> Markierungsrate nach<br />

72 St<strong>und</strong>en nicht mehr <strong>und</strong> es bilden sich Plateaus aus, obwohl <strong>die</strong> Fibroblasten<br />

noch genügend Wachstumsfläche für weitere Teilungen hatten. Die dabei zwischen<br />

den Kontrollen des Kohlenstoff- <strong>und</strong> Röntgenexperimentes <strong>auf</strong>tretenden Unterschiede<br />

beruhten wahrscheinlich <strong>auf</strong> biologische Variabilitäten <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Verwendung<br />

zweier verschiedener Zell-Chargen ausgelöst wurden. Die Markierungsrate verändert<br />

sich im Zeitraum zwischen 72 <strong>und</strong> 144 St<strong>und</strong>en nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-<br />

Ionen nicht mehr deutlich, eine Plateaubildung ist nach 1 <strong>und</strong> 4 Gy zu erkennen <strong>und</strong><br />

nach 2 Gy wahrscheinlich (Abbildung III 1.1(a), S. 42).<br />

Nach Kohlenstoffbestrahlung bilden sich nach 72 St<strong>und</strong>en Plateaus aus, das bedeutet,<br />

dass keine nicht-markierten Zellen aus der G 0 /G 1 -Phase in den <strong>Zellzyklus</strong> eintreten,<br />

sie also wahrscheinlich permanent in der G 0 /G 1 -Phase arretiert sind. Außerdem<br />

bedeutet es, dass keine der bereits markierten Zellen weiter durch den <strong>Zellzyklus</strong><br />

l<strong>auf</strong>en, sie also in späteren <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen permanent arretiert sein müssen.<br />

Nach Röntgenbestrahlung bilden sich dagegen keine Plateaus aus, <strong>die</strong> Markierungsrate<br />

steigt weiter an. Da <strong>die</strong>s in der Kontrollpopulation nicht der Fall ist, muss der<br />

Anstieg nach Bestrahlung <strong>von</strong> Zellen ausgelöst werden, <strong>die</strong> nach einem transienten Arrest<br />

wieder in den <strong>Zellzyklus</strong> eintreten. Diese transient arretierten Zellen könnten aus<br />

der ersten G 0 /G 1 -Phase heraus wieder in den <strong>Zellzyklus</strong> eingetreten sein <strong>und</strong> damit<br />

den Anteil an nicht-markierten Zellen verringern. Sie könnten aber auch als bereits<br />

markierte Zellen in einer späteren <strong>Zellzyklus</strong>-Phase arretiert worden sein. Wird <strong>die</strong>se<br />

Verzögerung <strong>auf</strong>gehoben <strong>und</strong> <strong>die</strong> markierten Zellen proliferieren weiter, so könnten<br />

sie den Anteil an markierten Zellen (bei gleich bleibender Anzahl der G 0 /G 1 -Zellen)<br />

erhöhen. Nach Röntgenbestrahlung gibt es einen großen Anteil transient arretierter<br />

Zellen. Hier muss beachtet werden, dass im Kohlenstoff-Experiment kein Mediumwechsel<br />

erfolgte, während <strong>die</strong>s im Röntgen-Experiment nach 72 St<strong>und</strong>en geschah. Es<br />

ist denkbar, dass der Wiedereintritt arretierter Zellen in den <strong>Zellzyklus</strong> durch den<br />

Mediumwechsel beschleunigt oder sogar erst ermöglicht wurde. Ein <strong>Einfluss</strong> des Mediumwechsels<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerung bei langer Kultivierungsdauer wurde<br />

auch bei DeSimone u. a. (2000) nach γ-<strong>Strahlung</strong> festgestellt. Es muss in weiteren<br />

Experimenten überprüft werden, wie groß <strong>die</strong> Anteile <strong>von</strong> transient <strong>und</strong> permanent<br />

arretierten Fibroblasten nach Schwerionenbestrahlung <strong>und</strong> einem Mediumwechsel zu<br />

einem späteren Zeitpunkt sind <strong>und</strong> in welchem Maße sich beide Strahlenarten unter<br />

exakt gleichen experimentellen Bedingungen unterscheiden.<br />

65


Teil IV – Diskussion<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

1.1.2 Hoechst-BrdU-Quenching<br />

Nach dem Einbau <strong>von</strong> BrdU konnte <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Verteilung der Zellen flusszytometrisch<br />

gemessen <strong>und</strong> damit ihre <strong>Progression</strong> durch mehrere Zellzyklen über 144 St<strong>und</strong>en<br />

verfolgt werden (Abschnitt II 3.2.3.3). Dabei decken sich <strong>die</strong> Ergebnisse der<br />

flusszytometrischen Messungen weitgehend mit den Bef<strong>und</strong>en der kontinuierlichen<br />

BrdU-Markierung.<br />

Der Anteil an Zellen <strong>die</strong> in der ersten G 0 /G 1 -Phase inhibiert werden, nimmt mit<br />

steigender Dosis zu. Der Anstieg ist 72 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung mit Kohlenstoff-<br />

Ionen um den Faktor zwei größer als nach Röntgenbestrahlung gleicher Dosis. Nach<br />

4 Gy Kohlenstoff-Ionen bzw. 16 Gy Röntgenstrahlung war <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

nahezu vollständig inhibiert (Abbildung III 1.5, S. 48).<br />

Ein Teil der Zellen blieb über <strong>die</strong> gesamte Dauer des Experiments in der ersten<br />

G 0 /G 1 -Phase arretiert, da deren Phasenanteil für <strong>die</strong> unterschiedliche Strahlendosen<br />

bei beiden Strahlenarten nie das Kontrollniveau erreichte (Abbildung III 1.3, S. 45).<br />

Dies weist <strong>auf</strong> einen langen, wahrscheinlich permanenten <strong>Zellzyklus</strong>-Arrest hin. Der<br />

Anteil an Zellen in der G 0 /G 1 -Phase stimmte dabei mit den in der kontinuierlichen<br />

BrdU-Markierung gemessenen Werten nahezu überein (Abbildung III 1.2, S. 43 <strong>und</strong><br />

Abbildung III 1.5, S. 48).<br />

Wie auch bei der kontinuierlichen BrdU-Markierung änderte sich der Anteil an<br />

Zellen in der G 0 /G 1 -Phase bei den Kontrollen nach 72 St<strong>und</strong>en nicht mehr (Abbildung<br />

III 1.3, S. 45), was mit den Ergebnissen <strong>von</strong> Berger (2001) übereinstimmt, wo<br />

<strong>die</strong>ser Anteil unverändert bei 10–20 % lag. Übereinstimmend mit den Ergebnissen<br />

der kontinuierlichen BrdU-Markierung zeigen sich 72 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung<br />

mit 1 <strong>und</strong> 4 Gy Kohlenstoff-Ionen Plateaus, nach 2 Gy unterscheiden sich <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Kurven im Verl<strong>auf</strong>, wodurch eine eindeutige Aussage nicht möglich ist. Nach<br />

Röntgenbestrahlung gibt es bei 2 bis 8 Gy dagegen keine Plateaubildung, der Anteil<br />

an Zellen in der G 0 /G 1 -Phase fällt 72 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung weiter ab.<br />

Dieser Rückgang der Zellzahl bedeutet, dass ein Teil der Zellen nach Röntgenbestrahlung<br />

transient arretiert wurde. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang muss jedoch der in<br />

Abschnitt IV 1.1.1 diskutierte Mediumwechsel beachtet werden.<br />

Weiterhin ließ sich <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> der AG-Zellen mittels Hoechst-BrdU-<br />

Quenching über mehrere <strong>Zellzyklus</strong>-Durchläufe <strong>und</strong> verschiedene <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen<br />

verfolgen (Abbildung III 1.4, S. 46). Parallel zum Absinken des Phasenanteils an Zellen<br />

in der ersten G 0 /G 1 -Phase stieg in den mit 2 <strong>und</strong> 4 Gy Kohlenstoff-Ionen <strong>und</strong><br />

Röntgenstrahlung bestrahlten Kulturen der Anteil an Zellen in der ersten G 2 -Phase,<br />

gefolgt <strong>von</strong> einem Anstieg in der zweiten G 1 -Phase (Abbildung III 1.4(c), (d) <strong>und</strong><br />

(f), S. 46). Nach 72 St<strong>und</strong>en waren <strong>die</strong>se Phasenanteile fast statisch, was dar<strong>auf</strong> hin<br />

deutet, dass auch in der ersten G 2 - <strong>und</strong> zweiten G 1 -Phase ein langer, eventuell permanenter<br />

<strong>Zellzyklus</strong>-Arrest <strong>auf</strong>tritt. Dieser muss jedoch nicht strahlenbedingt sein,<br />

da <strong>die</strong>se Arreste auch in den unbestrahlten Kontrollen in der zweiten G 1 Phase <strong>auf</strong>treten<br />

(Abbildung III 1.4(a) <strong>und</strong> (b), S. 46), jedoch wurde auch schon <strong>von</strong> anderen<br />

66


1.1 Veränderungen der <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

Autoren berichtet, dass Fibroblasten nach Durchl<strong>auf</strong>en des ersten <strong>Zellzyklus</strong> nach<br />

Bestrahlung verzögert werden können (Williams u. a. 1997, Azzam u. a. 2000, mit<br />

3 H), (Gadbois u. a. 1996, DeSimone u. a. 2000, mit BrdU).<br />

Obwohl sich mit dem Hoechst-BrdU-Quenching auch spätere Phasen, <strong>die</strong> <strong>auf</strong> das<br />

zweite Durchl<strong>auf</strong>en des <strong>Zellzyklus</strong> folgen untersuchen lassen, kann man nicht eindeutig<br />

zuordnen, aus welchen <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen <strong>die</strong> transient arretierten Zellen kommen,<br />

<strong>die</strong> nach Röntgenbestrahlung zu späteren Zeitpunkten zu einem Rückgang des Anteils<br />

an Zellen aus der ersten G 0 /G 1 -Phase führen. Dies kann bedeuten, dass auch zu<br />

späten Zeitpunkten Zellen <strong>die</strong> erste G 0 /G 1 -Phase verlassen. Es kann aber auch eine<br />

Zunahme der Gesamt-Zellzahl durch Proliferation <strong>von</strong> nicht verzögerten Zellen den<br />

relativen Anteil der ersten G 0 /G 1 -Phase herabsetzen, ohne dass Zellen tatsächlich in<br />

<strong>die</strong> nächste <strong>Zellzyklus</strong>-Phase übergehen.<br />

Generell muss beachtet werden, dass mit dem Hoechst-BrdU-Quenching nur <strong>die</strong><br />

relative Verteilung der Zellen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen bestimmt wurde. Prozentuale<br />

Anteile können gleich bleiben, auch wenn sie sich aus einem Gleichgewicht aus Zellzu<strong>und</strong><br />

-abnahme zusammensetzen.<br />

1.1.3 Bestimmung des Mitoseindex<br />

Durch das Auftreten eines strahlenbedingten permanenten oder transienten Arrestes<br />

müsste <strong>die</strong> Teilungsaktivität <strong>und</strong> damit der Mitoseindex nach Bestrahlung geringer<br />

sein, als in den Kontrollen. Zur Bestimmung des Mitoseindex wurden <strong>die</strong> AG-Zellen<br />

mit Colcemid in der Metaphase akkumuliert <strong>und</strong> deren Anteil nach Chromosomenpräparation<br />

zwischen 30 <strong>und</strong> 70 St<strong>und</strong>en bestimmt.<br />

Der Mitoseindex war in den bestrahlten Zellen immer niedriger als in den Kontrollen,<br />

es gelangen also nach Bestrahlung weniger Zellen in <strong>die</strong> Mitose. Daneben<br />

zeigte der Mitoseindex auch eine Dosisabhängigkeit, mit steigender Dosis wurden in<br />

den Präparaten weniger Metaphasen gef<strong>und</strong>en (Abbildung III 1.6, S. 51). Dabei gab<br />

es Unterschiede zwischen den Strahlenarten: Während der Mitoseindex nach 4 Gy<br />

Kohlenstoff-Ionen über den gesamten Untersuchungszeitraum beinahe null war, war<br />

<strong>die</strong>s für Röntgenstrahlung erst nach 16 Gy der Fall.<br />

Der Mitoseindex <strong>von</strong> bestrahlten Proben blieb auch zu späteren Zeitpunkten immer<br />

unter dem Index der Kontrollen. Dies weist ebenfalls <strong>auf</strong> einen Anteil permanent<br />

arretierter Zellen hin. Daneben deutet <strong>die</strong> Aufweitung des Maximums des Mitoseindex<br />

in <strong>die</strong> Breite wahrscheinlich <strong>auf</strong> Zellen hin, <strong>die</strong> nach einem transienten Arrest<br />

erst später in <strong>die</strong> Mitose eintreten. Ein Unterschied in der Breite <strong>die</strong>ser Aufweitung<br />

nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen oder Röntgenstrahlung konnte nicht festgestellt<br />

werden. Diese Ergebnisse decken sich mit den Beobachtungen anderer Autoren<br />

(Füssel 1997, Berger 2001).<br />

67


Teil IV – Diskussion<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

1.1.4 Vorzeitige Chromosomenkondensation<br />

Neben dem Mitoseindex wurde auch der Anteil an mit Calyculin A kondensierbaren<br />

Zellen nach 30, 54 <strong>und</strong> 70 St<strong>und</strong>en bestimmt, wobei nur zu den ersten beiden<br />

Zeitpunkten verwertbare Ergebnisse vorliegen (Tabellen III 1.1 <strong>und</strong> III 1.2). Da <strong>die</strong><br />

Zellen in der G 0 /G 1 -Phase nicht kondensierbar sind, lässt sich ein Arrest in <strong>die</strong>ser<br />

Phase indirekt über den Anteil an kondensierbaren Zellen nachweisen. Strahlenbedingte<br />

<strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen konnten ebenfalls anhand der PCC-Präparate nachgewiesen<br />

werden, da <strong>die</strong> nach 30 St<strong>und</strong>en bestimmten Kondensationsindizes in den<br />

bestrahlten Proben gegenüber den Kontrollen deutlich verringert waren. Ein niedriger<br />

Kondensationsindex bedeutet, dass sich weniger Zellen in der S-, G 2 - <strong>und</strong> M-Phase<br />

befanden, da nur <strong>die</strong>se Phasen mit der Methode darstellbar sind (Durante u. a. 1998).<br />

Es muss also ein größerer Anteil an Zellen in der ersten G 0 /G 1 -Phase des <strong>Zellzyklus</strong><br />

arretiert worden sein. Ob <strong>die</strong>ser Arrest transienter oder permanenter Natur ist, lässt<br />

sich aus der geringen Zahl <strong>von</strong> Proben nicht schließen.<br />

Der Kondensationsindex zeigte eine Dosisabhängigkeit, wobei er nach Bestrahlung<br />

mit Kohlenstoff-Ionen stärker mit der Dosis abfiel als nach Röntgenbestrahlung. Nach<br />

30 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 2 Gy Kohlenstoff-Bestrahlung fiel er um das Neunfache, nach 2 Gy<br />

Röntgenstrahlung dagegen nur um das Zweifache.<br />

54 St<strong>und</strong>en nach Beginn des Experiments waren <strong>die</strong> Unterschiede zwischen Kontrollen<br />

<strong>und</strong> bestrahlten Zellen hinsichtlich des Kondensationsindex nur noch gering. Der<br />

Gr<strong>und</strong> dafür könnte ein Arrest der Kontrollen in einer späteren G 1 -Phase sein. Eine<br />

Erklärungsmöglichkeit wäre, dass Zellen zwar auch in anderen Phasen des <strong>Zellzyklus</strong><br />

(S-, G 2 - <strong>und</strong> M-Phase) arretiert werden, aber ihre Fähigkeit zur Kondensation unter<br />

<strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> Calyculin A blockiert wird. Die Wirkung <strong>von</strong> Calyculin A beruht <strong>auf</strong><br />

einer Hemmung <strong>von</strong> Phosphatasen, <strong>die</strong> im Normalzustand hemmend <strong>auf</strong> das Protein<br />

MPF wirken. Werden <strong>die</strong> Phosphatasen <strong>von</strong> Calyculin A gehemmt, kann ungehemmtes<br />

MPF <strong>die</strong> Kondensation auslösen (Gotoh u. a. 1995). Würde MPF in Folge des<br />

<strong>Zellzyklus</strong>-Arrestes jedoch durch einen anderen Prozess zusätzlich gehemmt, könnte<br />

das Calyculin A in sonst kondensierbaren <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen seine Wirkung verlieren,<br />

da seine Hemmung der Phosphatasen nicht mehr <strong>die</strong> Aktivität des MPF ändern kann.<br />

1.1.5 Zusammenfassung – <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen<br />

Die Messung der Markierungsraten nach kontinuierlicher BrdU-Markierung, der Phasenverteilung<br />

mit Hoechst-BrdU-Quenching <strong>und</strong> des Mitose- <strong>und</strong> Kondensationsindex<br />

zeigen, dass sich <strong>die</strong> Fibroblastenpopulation als Folge der Bestrahlung in Subpopulationen<br />

<strong>auf</strong>teilt: Zellen, <strong>die</strong> ohne <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerung weiter proliferieren, Zellen,<br />

<strong>die</strong> nach einem transienten Arrest wieder in den <strong>Zellzyklus</strong> eintreten <strong>und</strong> Zellen, <strong>die</strong><br />

sich nach einem permanenten <strong>Zellzyklus</strong>-Arrest nicht mehr teilen.<br />

Es hat sich gezeigt, dass <strong>die</strong> strahlenbedingten <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen in menschlichen<br />

Fibroblasten <strong>von</strong> der Dosis <strong>und</strong> dem LET der verwendeten <strong>Strahlung</strong> abhän-<br />

68


1.1 Veränderungen der <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong><br />

gen. Dabei erzeugt Schwerionenbestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen bei gleicher Dosis<br />

durchgehend einen höheren Anteil permanent arretierter Zellen in der G 0 /G 1 -Phase<br />

als Röntgenstrahlung. Dies deckt sich mit den Beobachtungen <strong>von</strong> Azzam u. a. (2000),<br />

der berichtet, dass der Anteil an Fibroblasten, <strong>die</strong> permanent in der G 0 /G 1 -Phase<br />

arretiert werden nach Bestrahlung mit α-Teilchen mindestens so hoch ist, wie nach<br />

γ-Bestrahlung <strong>und</strong> bei dem <strong>die</strong> Fibroblasten nach der Bestrahlung mit α-Teilchen eine<br />

geringere klonogene Aktivität besitzen, also wahrscheinlich vermehrt ausdifferenzieren.<br />

Die in <strong>die</strong>ser Arbeit <strong>und</strong> bei Azzam u. a. (2000) gezeigten Ergebnisse stimmen<br />

nicht mit Ergebnissen <strong>von</strong> Gadbois u. a. (1996) überein, wonach nach Bestrahlung<br />

mit α-Teilchen ein geringerer Anteil an Zellen in der G 0 /G 1 -Phase arretiert als nach<br />

γ-Bestrahlung.<br />

Es konnte gezeigt werden, dass nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen <strong>und</strong> Röntgenstrahlung<br />

<strong>und</strong> nach anschließender Lösung der Kontaktinhibition der permanente<br />

<strong>Zellzyklus</strong>-Arrest wahrscheinlich überwiegend in der G 0 /G 1 -Phase <strong>auf</strong>tritt, aber auch<br />

Zellen in der ersten G 2 - <strong>und</strong> zweiten G 1 -Phase arretiert werden. Die Ergebnisse <strong>von</strong><br />

Azzam u. a. (2000) zeigen ebenfalls, dass in der G 0 /G 1 -Phase bestrahlte Fibroblasten<br />

in der G 0 /G 1 -Phase arretiert werden. In der Arbeit <strong>von</strong> Gadbois u. a. (1996) werden<br />

hingegen asynchrone Populationen bestrahlt <strong>und</strong> Arreste auch in der ersten G 2 -Phase<br />

<strong>und</strong> zweiten G 1 -Phase beobachtet. Bei Azzam u. a. (2000) wird nicht über spätere<br />

<strong>Zellzyklus</strong>-Phasen berichtet.<br />

Der Anteil an vermutlich transient arretierten Zellen war nach Röntgenbestrahlung<br />

größer als nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen. Auf Gr<strong>und</strong> des nach Röntgenbestrahlung<br />

durchgeführten Mediumwechsels lässt sich <strong>die</strong>s nicht eindeutig <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> Strahlenart zurückführen. Die vermutlich transient arretierten Zellen ließen sich<br />

mit den verwendeten Methoden nicht <strong>auf</strong> eine einzelne <strong>Zellzyklus</strong>-Phase eingrenzen.<br />

Transiente <strong>Zellzyklus</strong>-Arreste nach Bestrahlung <strong>von</strong> Fibroblasten werden auch <strong>von</strong><br />

anderen Autoren berichtet (Azzam u. a. 2000, DeSimone u. a. 2000, Di Leonardo u. a.<br />

1994). Bei Gadbois u. a. (1996) wird beschrieben, dass nach α-Bestrahlung mehr<br />

Zellen transient in G 0 /G 1 arretiert sind, als nach γ-Bestrahlung. Azzam u. a. (2000)<br />

dagegen schreibt, dass weniger Zellen nach α-Bestrahlung einen transienten Arrest<br />

in G 0 /G 1 erfahren, als nach γ-Bestrahlung. Dieser Widerspruch lässt sich mit den Ergebnissen<br />

<strong>die</strong>ser Arbeit nicht <strong>auf</strong>klären, solange der <strong>Einfluss</strong> des Mediumwechsels <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> Art <strong>und</strong> Dauer des <strong>Zellzyklus</strong>-Arrestes nicht bekannt ist.<br />

Die gezeigten <strong>Zellzyklus</strong>-Effekte müssen bei Chromosomen-Untersuchungen beachtet<br />

werden, da es sonst bei der Beurteilung einer Gesamtpopulation zu Fehleinschätzungen<br />

kommen kann: Zu verschiedenen Zeiten können unterschiedlich starke Effekte<br />

gemessen werden, da <strong>die</strong> Subpopulationen eines Messpunktes verschiedene Anteile<br />

ausmachen können.<br />

69


Teil IV – Diskussion<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

1.2 Erzeugung <strong>von</strong> Chromosomenschäden<br />

Die Erzeugung <strong>von</strong> Schäden an der DNA ist der Auslöser für Chromsomenaberrationen<br />

<strong>und</strong> ein Hauptgr<strong>und</strong> für <strong>die</strong> biologische Wirkung ionisierender Strahlen. Chromsomenaberrationen<br />

führen zum Verlust der genetischen Integrität <strong>und</strong> können zu<br />

Spätschäden im Organismus führen, ein Aspekt, der bei der Analyse <strong>von</strong> Chromosomenschäden<br />

beleuchtet werden kann. Da <strong>die</strong> Chromosomenanalyse üblicherweise an<br />

Metaphasen durchgeführt wird, sind bis zur Analyse bereits zelluläre Prozesse abgel<strong>auf</strong>en,<br />

<strong>die</strong> bei der Bewertung der Ergebnisse berücksichtigt werden müssen. In <strong>die</strong>ser<br />

Arbeit wurden deshalb Chromosomenpräparate analysiert, <strong>die</strong> aus der G 2 - <strong>und</strong> der<br />

Metaphase stammten. An ihnen sollte der <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> Dosis <strong>und</strong> Strahlenart <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Veränderungen <strong>von</strong> Chromosomenaberrationen zwischen der G 2 - <strong>und</strong> Metaphase<br />

untersucht werden.<br />

Der Anteil an aberranten Zellen stieg nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen zuerst<br />

mit der Dosis an, fiel aber nach Erreichen eines Maximums bei etwa 1 Gy wieder<br />

ab. Nach Röntgenbestrahlung stieg <strong>die</strong> Anzahl ebenfalls an, es wurde aber im<br />

untersuchten Dosisbereich kein Maximum erreicht (Abbildung III 1.7, S. 53). Das<br />

beobachtete Absinken der Zahl aberranter Zellen liegt vermutlich daran, dass nach<br />

höheren Dosen bei großen Teilen der Zellpopulation starke Schädigungen <strong>auf</strong>treten<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong>se zu sehr langen Verzögerungen des <strong>Zellzyklus</strong> führen, wodurch nur noch<br />

<strong>die</strong> Zellen mit einer geringeren Schädigung den Untersuchungszeitpunkt erreichen<br />

(Nasonova u. a. 2001). Nach Röntgenstrahlung wurde <strong>die</strong>ser Effekt nicht beobachtet,<br />

vermutlich weil <strong>die</strong> Zahl der aberranten Zellen nur bis zu 4 Gy gemessen wurden.<br />

Die durch <strong>die</strong> Bestrahlung induzierten Störungen der <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> müssen<br />

deshalb bei der Analyse <strong>von</strong> Chromosomenschäden beachtet werden, da ein einfacher<br />

Rückschluss <strong>von</strong> der Zahl an aberranten Zellen <strong>auf</strong> den Ausgangsschaden zu einer<br />

Fehleinschätzung des tatsächlich in der Zellpopulation erzeugten Schadens führen<br />

kann (Nasonova u. a. 2001).<br />

Neben der Anzahl der aberranten Zellen wurde auch <strong>die</strong> in ihnen vorkommende<br />

Anzahl <strong>von</strong> Fragmenten <strong>und</strong> deren Verteilung ermittelt. Aus ihnen können Rückschlüsse<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Prozesse der Schadenserzeugung nach unterschiedlicher <strong>Strahlung</strong><br />

gezogen werden, sie wurde daher für <strong>die</strong> G 2 - <strong>und</strong> Metaphase nach Bestrahlung mit<br />

Kohlenstoff-Ionen <strong>und</strong> Röntgenstrahlung ausgewertet. Die absolute Menge <strong>von</strong> Aberrationen<br />

pro Zelle stieg im untersuchten Dosisbereich <strong>und</strong> in den <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen<br />

linear mit der applizierten Dosis an (Abbildung III 1.8, S. 54). Die Steigung war nach<br />

der Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen um das etwa Dreifache höher als nach Röntgenbestrahlung.<br />

Für <strong>die</strong> Verteilung der Aberrationen nach Kohlenstoffbestrahlung<br />

war <strong>die</strong> Anzahl der Aberrationen pro Zelle mit bis zu sechs höher als nach Röntgenbestrahlung,<br />

wo sie selten über drei lag (Abbildung III 1.9, S. 55). Bei anderen<br />

Autoren wurde eine linear-quadratische Abhängigkeit der Anzahl der Aberrationen<br />

<strong>von</strong> der Dosis beobachtet (Berger 2001, Füssel 1997). Bei <strong>die</strong>sen Autoren wurden<br />

jedoch zusätzlich andere Aberrationsarten (Chromatidbrüche, Ringbildungen, etc.)<br />

70


1.3 RBE <strong>von</strong> Kohlenstoff-Ionen<br />

berücksichtigt, wodurch der Unterschied in der Dosisabhängigkeit erklärbar ist. Die<br />

nach Kohlenstoff-Ionen gegenüber Röntgenstrahlung erhöhte Zahl an Aberrationen<br />

lässt sich durch <strong>die</strong> unterschiedliche Art der Dosisdeposition beider Strahlenarten<br />

erklären. Die Kohlenstoff-Ionen geben ihre Dosis in einem engen Bereich um ihre<br />

Flugbahn ab, was zu einer hohen Dichte an Ionisationsereignissen führt, <strong>die</strong> in getroffenen<br />

Chromosomen eine hohe Anzahl an Fragmenten erzeugen (Nasonova u. a. 2001).<br />

Bei Röntgenstrahlung sind <strong>die</strong> Ionisationsereignisse homogen verteilt, wodurch in den<br />

Chromosomen eine geringere Zahl <strong>von</strong> Aberrationen ausgelöst wird. Die <strong>von</strong> schweren<br />

Ionen erzeugten Chromosomenschäden sind <strong>von</strong> der Zelle schlechter reparierbar also<br />

<strong>die</strong> Chromosomenschäden, <strong>die</strong> <strong>von</strong> Röntgenstrahlung erzeugt werden. Die schlechtere<br />

Reparierbarkeit führt zu einer erhöhten Zahl an Aberrationen in den Zellen (Löbrich<br />

u. a. 1998).<br />

Ein Vergleich zwischen den Chromosomenschäden in der G 2 - <strong>und</strong> in der Metaphase<br />

könnte Hinweise <strong>auf</strong> Reparaturprozesse geben, <strong>die</strong> zwischen <strong>die</strong>sen beiden Phasen<br />

abl<strong>auf</strong>en. In <strong>die</strong>ser Arbeit war sowohl der Anteil an aberranten Zellen als auch <strong>die</strong><br />

Anzahl an Aberrationen in den AG-Zellen leicht erhöht (Abbildung III 1.7, S. 53<br />

<strong>und</strong> Abbildung III 1.8, S. 54). Die Verteilung der Zahl der Aberrationen änderte sich<br />

im Vergleich zwischen G 2 - <strong>und</strong> M-Phase nicht signifikant (Abbildung III 1.9, S. 55).<br />

Es wurde <strong>von</strong> Gotoh u. a. (1999) an G 2 -synchronisierten AG-Zellen gezeigt, dass<br />

nach Bestrahlung <strong>die</strong> Anzahl an Aberrationen in der G 2 -Phase höher ist als in der<br />

Metaphase. Für <strong>die</strong> Verringerung der Aberrationen <strong>von</strong> der G 2 -Phase zur Metaphase<br />

werden Reparaturprozesse verantwortlich gemacht (Kawata u. a. 2001). Das könnte<br />

auch <strong>die</strong> Ursache für <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Arbeit gemessenen Unterschiede sein. Infolge der<br />

niedrigen Zahl an Messwerten können hier aber keine gesicherten Aussagen gemacht<br />

werden.<br />

Durch <strong>die</strong> Untersuchung der Chromosomenaberrationen wurde <strong>die</strong> Einschätzung<br />

<strong>von</strong> Berger (2001) <strong>und</strong> Nasonova u. a. (2001) bestätigt, dass beim Rückschluss <strong>von</strong><br />

der Analyse <strong>von</strong> Chromosomenschäden <strong>auf</strong> den in einer Zellpopulation erzeugten<br />

Schaden <strong>die</strong> Rolle <strong>von</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen beachtet werden muss. Zudem wurde<br />

bestätigt, dass sich <strong>die</strong> Ausprägung der Chromosomenaberrationen nach Bestrahlung<br />

mit Kohlenstoff-Ionen <strong>von</strong> deren Ausprägung nach Röntgenbestrahlung unterscheidet.<br />

Außerdem wurden Hinweise dar<strong>auf</strong> gef<strong>und</strong>en, dass sich <strong>die</strong> Zahl der aberranten Zellen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Zahl der Aberrationen <strong>von</strong> der G 2 -Phase zur Metaphase verändern kann, was<br />

möglicherweise <strong>auf</strong> Reparaturprozesse zurückzuführen ist.<br />

1.3 RBE <strong>von</strong> Kohlenstoff-Ionen<br />

Schwere Ionen haben im Vergleich zu Röntgenstrahlung eine erhöhte Wirkung <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> Ausprägung biologischer Effekte (Überblick in: Blakely <strong>und</strong> Kronenberg 1998).<br />

In <strong>die</strong>ser Arbeit waren <strong>die</strong> untersuchten Effekte <strong>von</strong> der Art der Strahlen abhängig,<br />

bei schweren Ionen führt eine im Vergleich zu Röntgenstrahlen deutlich niedrigere<br />

71


Teil IV – Diskussion<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

Dosis zum gleichen Effektniveau. Dies wird im Folgenden durch <strong>die</strong> jeweiligen RBE-<br />

Werte, <strong>die</strong> für verschiedene Endpunkte berechnet wurden, belegt (Tabelle IV 1.1).<br />

Da <strong>die</strong> Dosis-Effekt Beziehung in <strong>die</strong>sem Fall linear ist, ist <strong>die</strong> RBE im Gegensatz<br />

zur Inaktivierung <strong>und</strong> anderen Effekten (Weyrather u. a. 1999) unabhängig <strong>von</strong> der<br />

Dosis.<br />

Die frühe <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> wird nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen<br />

deutlich stärker beeinflusst als nach Röntgenbestrahlung. So liegt <strong>die</strong> RBE für den<br />

Anteil nicht-markierter Zellen <strong>und</strong> damit das Verbleiben in der G 0 /G 1 -Phase nach<br />

kontinuierlicher BrdU-Markierung <strong>und</strong> nach 72 St<strong>und</strong>en Inkubation gegenüber Röntgenstrahlung<br />

bei 2,5. Nach Hoechst-BrdU-Quenching liegt <strong>die</strong> RBE für den Anteil an<br />

Zellen in der G 0 /G 1 -Phase bei 2,1. Bei der Bestimmung der Anteile in der G 0 /G 1 - <strong>und</strong><br />

G 2 -Phase mit Hoechst-BrdU-Quenching wurde der Anteil der Zellen in der S-Phase<br />

aus methodischen Gründen zu gleichen Teilen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> G 0 /G 1 - <strong>und</strong> G 2 -Anteile verteilt,<br />

wodurch <strong>die</strong> RBE für Hoechst-BrdU-Quenching gegenüber dem RBE der kontinuierlichen<br />

BrdU-Markierung nach unten skaliert wird.<br />

Auch <strong>die</strong> Anzahl gemessener Chromosomenschäden ist nach Bestrahlung mit<br />

Kohlenstoff-Ionen größer als nach Röntgenstrahlung. Für <strong>die</strong> Anzahl der Aberrationen<br />

pro Zelle ergab sich eine RBE <strong>von</strong> 2,7 bis 3,7, abhängig da<strong>von</strong>, ob <strong>die</strong> Chromosomen<br />

in G 2 - oder M-Phase kondensiert vorlagen.<br />

Im Vergleich dazu wurde bei den gleichen Zellen nach Bestrahlung mit 11 MeV<br />

u<br />

Kohlenstoff-Ionen für <strong>die</strong> Zellinaktivierung eine RBE <strong>von</strong> 2,1 bei 10 % Überleben<br />

gef<strong>und</strong>en (Berger 2001).<br />

Die erhöhte RBE bei der Erzeugung <strong>von</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen <strong>und</strong> Chromosomenschäden<br />

mit Kohlenstoff-Ionen kann durch <strong>die</strong> physikalischen Eigenschaften <strong>die</strong>-<br />

Tabelle IV 1.1: Übersicht über <strong>die</strong> nach Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u<br />

) gegenüber<br />

Röntgenbestrahlung (250 kV)ermittelten RBE-Werte.<br />

Endpunkt<br />

RBE<br />

kontinuierliche BrdU-Markierung 12 2,5<br />

Hoechst-BrdU-Quenching 13 2,1<br />

Aberrationsrate in der G 2 -Phase 145 2,7<br />

Aberrationsrate in der Metaphase 146 3,3<br />

1 Aus linearen Dosis-Effekt-Beziehung berechnet, daher unabhängig <strong>von</strong> der betrachteten Dosis.<br />

2 Anteil an Zellen in der G 0 /G 1 -Phase, 72 h nach der Bestrahlung.<br />

3 Anteil an Zellen in der G 0 /G 1 -Phase, 72 h nach der Bestrahlung.<br />

4 Anteil an Aberrationen pro Zelle, 54 h nach der Bestrahlung<br />

5 Ermittelt aus G 2 -PCC-Präparaten.<br />

6 Ermittelt aus Metaphase-Präparaten.<br />

72


1.3 RBE <strong>von</strong> Kohlenstoff-Ionen<br />

ser Strahlen <strong>und</strong> deren besondere Wirkung erklärt werden. Durch <strong>die</strong> radial zur Teilchenspur<br />

sehr hohe lokale Dosis (Scholz <strong>und</strong> Kraft 1996) an dem Ort, an dem das Teilchen<br />

das Chromosom durchquert, werden viele DNA-Schäden produziert (Taucher-<br />

Scholz u. a. 1996). Es wird diskutiert, dass dabei „clustered lesions“ enstehen, d. h<br />

mehrere, im Bereich <strong>von</strong> wenigen helikalen Windungen liegende Veränderungen der<br />

DNA (Boei u. a. 2001), <strong>die</strong> eine schlechtere Reparierbarkeit zeigen (Löbrich u. a. 1998)<br />

<strong>und</strong> <strong>auf</strong> welche <strong>die</strong> Zelle mit <strong>Zellzyklus</strong>-Arresten reagiert (Blakely <strong>und</strong> Kronenberg<br />

1998). Die DNA-Schäden zeigen sich schließlich auch <strong>auf</strong> der chromosomalen Ebene<br />

(Nasonova u. a. 1998). Bei Röntgenstrahlung kommt es durch <strong>die</strong> homogene Dosisverteilung<br />

nicht zu einer derartigen lokalen Häufung <strong>von</strong> DNA-Schäden, <strong>die</strong> damit<br />

für <strong>die</strong> Zelle bei gleicher Dosis einfacher zu reparieren sind. Daraus erklärt sich <strong>die</strong><br />

erhöhte RBE <strong>von</strong> Kohlenstoff-Ionen.<br />

73


Teil IV – Diskussion<br />

Kapitel 1 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> <strong>Strahlung</strong><br />

74


2 <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU<br />

Bei der Untersuchung der <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> ist es häufig wichtig, <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<br />

Phase <strong>und</strong> <strong>die</strong> Anzahl der <strong>Zellzyklus</strong>-Durchläufe einer Zellpopulation zu bestimmen.<br />

Auch bei der Analyse <strong>von</strong> Chromosomenschäden ist eine klare Zuordnung der Zellen<br />

essentiell, da <strong>die</strong> Anzahl an Aberrationen nach jeder Zellteilung abnimmt (z. B. Boei<br />

u. a. 1996). Da der <strong>Zellzyklus</strong> wiederholt durchl<strong>auf</strong>en wird, lassen sich <strong>die</strong>se Parameter<br />

der Zelle nicht anhand einfach beobachtbarer Zellcharakteristika erkennen. Statt<br />

dessen werden zu ihrer Bestimmung zellfremde Chemikalien, z. B. Tritium oder BrdU,<br />

eingesetzt, <strong>die</strong> mit jedem Zyklusdurchl<strong>auf</strong> in der Zelle angereichert werden <strong>und</strong> deren<br />

Menge während der Untersuchung indirekt erfassbar ist (Perry <strong>und</strong> Wolff 1974, Latt<br />

u. a. 1977).<br />

Tritium, ein radioaktives Isotop des Wasserstoffs, wird als Teil des Nukleosides<br />

Thymidin in <strong>die</strong> DNA inkorporiert <strong>und</strong> kann durch Autoradiographie nachgewiesen<br />

werden. Die Sensitivität <strong>die</strong>ser Methode ist höher als <strong>die</strong> der alternativen Methode,<br />

bei der <strong>die</strong> der DNA mit dem Thymidin-Analogon BrdU markiert wird (Perry <strong>und</strong><br />

Wolff 1974, Latt u. a. 1977). Sie wird jedoch aus Gründen des Strahlenschutzes nur<br />

noch selten angewendet.<br />

Mit BrdU wird aber ebenfalls ein Fremdstoff in <strong>die</strong> Zelle <strong>und</strong> in <strong>die</strong> DNA eingeführt,<br />

der möglicherweise <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> biologischen Reaktionen des Modellsystems hat.<br />

Im Verl<strong>auf</strong> <strong>die</strong>ser Arbeit <strong>und</strong> auch bei Berger (2001) hat sich gezeigt, das <strong>die</strong>s für<br />

<strong>die</strong> verwendeten Fibroblasten der Fall ist <strong>und</strong> bei der Bewertung der gef<strong>und</strong>enen<br />

Resultate berücksichtigt werden muss.<br />

2.1 Zytotoxische Wirkung <strong>von</strong> BrdU<br />

BrdU besitzt eine andere Struktur als das Thymidin, für das es in <strong>die</strong> DNA inkorporiert<br />

wird <strong>und</strong> sein Einbau führt demnach zu Strukturveränderungen der DNA. Da<br />

<strong>die</strong> Erkennung spezifischer Oberflächenstrukturen der DNA bei der Regulation vieler<br />

biochemischer Prozesse eine große Rolle spielt, kann <strong>die</strong> Interkalation <strong>von</strong> BrdU<br />

zu Störungen führen. Außerdem wird <strong>die</strong> DNA durch <strong>die</strong> Strukturveränderungen<br />

des Chromatins zugänglich für Mutagene. BrdU selbst kann Fehlpaarungen auslösen,<br />

wenn es sich in der Enolform mit Guanosin statt Adenosin verbindet. Insgesamt<br />

führen <strong>die</strong>se Gründe zu Störungen in der Replikation <strong>und</strong> Genexpression, was <strong>die</strong><br />

Viabilität der Zelle herabsetzt <strong>und</strong> sich in <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen äußern kann<br />

(Überblick in: Morris 1991).<br />

Um das BrdU <strong>auf</strong> seine zytotoxische Wirkung zu überprüfen, wurde das Wachstum<br />

75


Teil IV – Diskussion<br />

Kapitel 2 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU<br />

der Zellen <strong>und</strong> der Mitoseindex mit <strong>und</strong> ohne BrdU über <strong>die</strong> Zeit verfolgt. Parallel<br />

dazu wurde der Kondensationsindex mit <strong>und</strong> ohne BrdU bestimmt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kontrollen<br />

der Bestrahlungsexperimente <strong>auf</strong> Effekte untersucht, <strong>die</strong> <strong>von</strong> BrdU ausgelöst werden<br />

könnten.<br />

Die Präsenz <strong>von</strong> BrdU im Nährmedium führte zu einer deutlichen Reduktion des<br />

Wachstums der Zellpopulation (Abbildung III 2.1, S. 58). Die ohne BrdU kultivierten<br />

Zellen erreichten nach sieben Tagen Konfluenz <strong>und</strong> stellten ihr Wachstum nach<br />

etwa drei Verdoppelungen ein. Die mit BrdU kultivierten Zellen stellten dagegen<br />

ihr Wachstum nach 120 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 1,5 Verdoppelungen ein. Diese Veränderungen<br />

wurden zwar <strong>von</strong> anderen Verfassern beobachtet (Smellie <strong>und</strong> Parsons 1979, Berger<br />

2001), sind aber über einen langen Zeitraum nicht in Publikationen beschrieben<br />

worden. Die Verminderung des Wachstums wird vermutlich durch <strong>Zellzyklus</strong>-Arreste<br />

ausgelöst. Die genaue Bestimmung der <strong>Zellzyklus</strong>-Phasen, in denen <strong>die</strong>se <strong>auf</strong>treten,<br />

soll hier mit der Kombination mehrerer Methoden versucht werden.<br />

Der Mitoseindex war in den mit BrdU kultivierten Zellen immer niedriger als in<br />

den Kontrollen (Abbildung III 2.2, S. 59). Das Maximum des Mitoseindex war nach<br />

Kultivierung mit BrdU um den Faktor drei kleiner als ohne BrdU, was dar<strong>auf</strong> hin<br />

deutet, dass ein Teil der Zellen vor der ersten Mitose arretiert. Nach differentieller<br />

Färbung der Metaphasen wurden mehr Zellen im ersten <strong>Zellzyklus</strong> detektiert als<br />

im zweiten, was dafür spricht, dass auch ein Teil der Zellen nach der ersten Mitose<br />

arretiert (Abbildung III 2.3, S. 60). Die Ergebnisse der Messung des Mitoseindex<br />

stimmen mit den Ergebnissen <strong>von</strong> Berger (2001) überein.<br />

Der Kondensationsindex der Zellpopulation, <strong>die</strong> 30 St<strong>und</strong>en mit BrdU kultiviert<br />

wurde war nach der Zugabe <strong>von</strong> BrdU um ein Drittel niedriger als der Kondensationsindex<br />

in der Zellpopulation, <strong>die</strong> 30 St<strong>und</strong>en ohne BrdU kultiviert wurde (Tabelle<br />

III 1.2), woraus folgt, dass <strong>die</strong> toxische Wirkung <strong>von</strong> BrdU schon vor dem Einbau<br />

in <strong>die</strong> DNA <strong>auf</strong>tritt.<br />

Die Ergebnisse des Hoechst-BrdU-Quenchings <strong>und</strong> der kontinuierlichen BrdU-<br />

Markierung zeigen, dass 10–20 % der Kontrollzellen nicht <strong>die</strong> G 0 /G 1 -Phase verließen<br />

(Abbildung III 1.3, S. 45) <strong>und</strong> wahrscheinlich dort arretiert wurden, <strong>die</strong>s war auch<br />

bei Berger (2001) der Fall.<br />

Bei den unbestrahlten Zellen gab es 72 St<strong>und</strong>en nach dem Lösen der Kontaktinhibition<br />

weder bei der kontinuierlichen BrdU-Markierung noch beim Hoechst-BrdU-<br />

Quenching eine weitere Veränderung der <strong>Zellzyklus</strong>-Verteilung. Zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />

waren beim Hoechst-BrdU-Quenching 20 % der Zellen in der ersten G 2 -Phase <strong>und</strong><br />

60 % der Zellen in der zweiten G 1 -Phase arretiert (Abbildung III 1.4(a) <strong>und</strong> (b),<br />

S. 46).<br />

76


2.2 <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> den <strong>Zellzyklus</strong><br />

2.2 <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> den <strong>Zellzyklus</strong><br />

Die Ergebnisse der verschiedenen Methoden zeigen, dass bei der Kultivierung der<br />

in der G 0 /G 1 -Phase synchronisierten Fibroblasten mit BrdU <strong>Zellzyklus</strong>-Arreste vor<br />

allem in der ersten G 0 /G 1 - <strong>und</strong> zweiten G 1 -Phase nach Beginn der Kultivierung<br />

<strong>auf</strong>treten.<br />

Für <strong>die</strong> zytotoxische Wirkung wird zum einen der Einbau <strong>von</strong> BrdU in <strong>die</strong> DNA verantwortlich<br />

gemacht (Iliakis u. a. 1989). Der große Anteil an arretierten Zellen in der<br />

zweiten G 1 -Phase lässt sich dadurch erklären, dass mit jedem <strong>Zellzyklus</strong>-Durchl<strong>auf</strong><br />

mehr BrdU in <strong>die</strong> DNA <strong>auf</strong>genommen wird <strong>und</strong> stärkere Funktionsstörungen der<br />

DNA <strong>die</strong> Folge sind.<br />

Zum anderen hat wahrscheinlich bereits <strong>die</strong> Anwesenheit <strong>von</strong> BrdU eine zytotoxische<br />

Wirkung, ohne das es in <strong>die</strong> DNA eingebaut wird: Die unter Kultivierung mit<br />

BrdU verminderte Fähigkeit zur Kondensation mit Calyculin A zeigt, dass ein Teil<br />

der Zellen nicht aus der ersten G 0 /G 1 -Phase herausläuft, obwohl noch kein BrdU<br />

in <strong>die</strong> DNA eingebaut wurde. Dies wird auch durch <strong>die</strong> Beobachtungen <strong>von</strong> Berger<br />

(2001) unterstützt, wo <strong>die</strong> Präsenz <strong>von</strong> BrdU ausreichte, um <strong>die</strong> Anheftungseffizienz<br />

der Fibroblasten herabzusetzen.<br />

Zusammenfassend hat <strong>die</strong> Untersuchung der BrdU-Wirkung in Übereinstimmung<br />

mit den Ergebnissen <strong>von</strong> Berger (2001) gezeigt, dass BrdU eine zytotoxische Wirkung<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> verwendeten Fibroblasten hat, <strong>die</strong> dazu führt, dass <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen<br />

ausgelöst werden. Die Zellpopulation wird also schon durch <strong>die</strong> Messmethode in Subpopulationen<br />

untergliedert, was bei der Anwendung der Methoden bei <strong>die</strong>ser <strong>und</strong><br />

möglicherweise auch bei anderen Zelllinien besonders berücksichtigt werden muss.<br />

77


Teil IV – Diskussion<br />

Kapitel 2 – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU<br />

78


3 Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

In <strong>die</strong>ser Arbeit wurde das Auftreten strahleninduzierter <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen,<br />

deren Auswirkung <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Analyse <strong>von</strong> Chromosomenschäden <strong>und</strong> <strong>die</strong> zytotoxische<br />

Wirkung <strong>von</strong> 5-Brom-2’-desoxyuridin mit in der G 0 /G 1 -Phase des <strong>Zellzyklus</strong><br />

synchronisierten normalen humanen Hautfibroblasten untersucht. Dabei wurde <strong>die</strong><br />

unterschiedliche Wirkung <strong>von</strong> niederenergetischen 11 MeV Kohlenstoff-Schwerionenu<br />

Strahlen <strong>und</strong> <strong>von</strong> 250 kV Röntgenstrahlung verglichen.<br />

<strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen werden als Reaktion der Zelle diskutiert, welche <strong>die</strong> zur<br />

Verfügung stehende Zeit zur Reparatur <strong>von</strong> strahleninduzierten DNA- <strong>und</strong> Chromosomenschäden<br />

verlängern. Zwischen der Analyse <strong>von</strong> Chromosomenschäden <strong>und</strong> ihrer<br />

Entstehung durch DNA-Schädigungen ergibt sich durch <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen<br />

ein Zeitraum, in dem biologische Prozesse abl<strong>auf</strong>en, <strong>die</strong> bei einem Rückschluss <strong>auf</strong><br />

den Ausgangsschaden berücksichtigt werden müssen. Die Analyse <strong>von</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-<br />

Verzögerungen wird hauptsächlich mit BrdU durchgeführt, <strong>die</strong> Kenntnis der <strong>von</strong><br />

BrdU ausgelösten Effekte ist daher für eine aussagekräftige <strong>Zellzyklus</strong>-Analyse essentiell.<br />

Die <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen wurden mittels kontinuierlicher BrdU-Markierung,<br />

flusszytometrischem Hoechst-BrdU-Quenching, Bestimmung des Mitoseindex <strong>und</strong><br />

vorzeitiger Chromosomenkondensation (PCC) mit Calyculin A im Zeitraum <strong>von</strong><br />

144 St<strong>und</strong>en nach der Bestrahlung gemessen. Parallel dazu wurden Chromosomenschäden<br />

an Chromosomenpräparaten aus der Metaphase <strong>und</strong> nach PCC durch Bestimmung<br />

des Anteils an aberranten Zellen <strong>und</strong> der Zahl der Chromosomenfragmente<br />

analysiert. Daneben wurde der <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> BrdU durch Messung der Wachstumskinetik<br />

<strong>und</strong> der Bestimmung des Mitoseindex mit <strong>und</strong> ohne BrdU-Zugabe verglichen.<br />

Durch <strong>die</strong> Kombination der vier Messmethoden konnte gezeigt werden, dass permanente<br />

<strong>und</strong> transiente <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen <strong>auf</strong>traten, <strong>die</strong> nach Bestrahlung mit<br />

Kohlenstoff-Ionen deutlich stärker ausgeprägt waren als nach Röntgenbestrahlung<br />

gleicher Dosis <strong>und</strong> <strong>die</strong> sich vor allem in der ersten G 0 /G 1 -Phase äußerten. Die transienten<br />

<strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen waren bei geringer Nährstoffversorgung nach Bestrahlung<br />

mit Kohlenstoff-Ionen schwächer ausgeprägt als nach Röntgenbestrahlung mit<br />

besserer Nährstoffversorgung. Als Folge der <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen änderte sich<br />

<strong>die</strong> Detektierbarkeit der Chromosomenschäden, wobei zum Untersuchten Zeitpunkt<br />

nach Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen mehr Chromosomenschäden im Vergleich zu<br />

den unbestrahlten Zellen gemessen wurden als nach Röntgenbestrahlung. Die Anwendung<br />

<strong>von</strong> BrdU führte bereits ohne Bestrahlung zu <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen eines<br />

Teils der Population, wobei <strong>die</strong> Zellen vornehmlich in der G 0 /G 1 -Phase arretierten.<br />

79


Teil IV – Diskussion<br />

Kapitel 3 – Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

Sie treten entweder gar nicht aus der G 0 /G 1 -Phase heraus oder arretieren in der<br />

zweiten G 0 /G 1 -Phase.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass durch <strong>die</strong> Bestrahlung ein Teil der Fibroblasten permanent<br />

arretiert wird, während ein anderer Teil nach einem transienten <strong>Zellzyklus</strong>arrest,<br />

vermutlich nach der Reparatur <strong>von</strong> DNA-Schäden, weiter proliferiert. Kohlenstoff-<br />

Ionen erzeugen mehr schwer reparierbare DNA-Schäden als Röntgenstrahlung. Dies<br />

könnte der Gr<strong>und</strong> dafür sein, dass <strong>die</strong> Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen vermehrt zu<br />

einem permanenten Arrest führt, der bei in der G 0 /G 1 -Phase bestrahlten Fibroblasten<br />

in dosisabhängiger Weise teilweise oder vollständig in der ersten G 0 /G 1 -Phase<br />

ausgelöst wird. Der nach Röntgenbestrahlung größere Anteil an transient arretierten<br />

Zellen kann sowohl <strong>auf</strong> <strong>die</strong> leichtere Reparierbarkeit der erzeugten DNA-Schäden<br />

zurückgeführt werden als auch <strong>auf</strong> eine <strong>die</strong> Proliferation fördernde Wirkung der Nährstoffversorgung.<br />

Da sich <strong>die</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Detektierbarkeit <strong>von</strong><br />

Chromosomenschäden auswirken, können aussagekräftige Ergebnisse über <strong>die</strong> Höhe<br />

des Ausgangsschadens nur erhalten werden, wenn <strong>die</strong> Chromosomenschäden über<br />

einen längeren Zeitraum nach der Bestrahlung untersucht werden. Die im Rahmen <strong>die</strong>ser<br />

Arbeit festgestellte stärkere Ausprägung der Chromsomenschäden durch Bildung<br />

<strong>von</strong> mehr Fragmenten stimmt mit der bestehenden Modellvorstellung, dass schwere<br />

Ionen zu mehr Chromsomenschäden führen als Röntgenstrahlung überein. Die zytotoxische<br />

Wirkung <strong>von</strong> BrdU setzt vermutlich vor dem Einbau in <strong>die</strong> DNA ein, <strong>die</strong><br />

Wirkung wird aber wahrscheinlich durch <strong>die</strong> Akkumulation in der DNA während der<br />

folgenden Zellzyklen verstärkt, was zum Auftreten starker <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen<br />

führt.<br />

In zukünftigen Experimenten sollte <strong>die</strong> Ausprägung transienter Verzögerungen der<br />

<strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> nach Schwerionen-Bestrahlung weiter untersucht werden, wobei<br />

<strong>die</strong> Auswirkung der Nährstoffversorgung besonders berücksichtigt werden sollte.<br />

Solange keine alternative, nicht-toxische Methode zur Untersuchung der <strong>Zellzyklus</strong>-<br />

Verzögerungen entwickelt wird, ist <strong>die</strong> zytotoxische Wirkung <strong>von</strong> BrdU bei dessen<br />

Anwendung zur Analyse <strong>von</strong> <strong>Zellzyklus</strong>-Verzögerungen in <strong>die</strong> Diskussion mit einzubeziehen.<br />

Abschließend sei betont, dass <strong>die</strong> genaue Kenntnis der <strong>Zellzyklus</strong>-Kontrolle,<br />

der Prozesse der DNA- <strong>und</strong> Chromosomen-Schädigung <strong>und</strong> -Reparatur <strong>und</strong> deren<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> der Art der <strong>Strahlung</strong> für zukünftige Antworten <strong>auf</strong> viele wichtige<br />

strahlenbiologische Fragestellungen <strong>von</strong> gr<strong>und</strong>legender Bedeutung ist, wie z. B.<br />

der Einschätzung des individuellen Strahlenrisikos, der bemannten Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt,<br />

der Strahlentherapie <strong>und</strong> der Entstehung <strong>von</strong> Krebs <strong>und</strong> daher durch weitere<br />

Arbeiten kontinuierlich erweitert werden muss.<br />

80


Anhang<br />

81


A Verwendete Materialien<br />

A.1 Chemikalien<br />

Tabelle A.1.1: Verwendete Chemikalien <strong>und</strong> ihre Bezugsquellen<br />

Bezeichnung<br />

Bezugsquelle<br />

5-Brom-2’-desoxyuridin BrdU<br />

5-Bromo-2’-deoxyuridine Labeling and Detection Kit II<br />

Roche Diagnostics, Mannheim<br />

Roche Diagnostics, Mannheim<br />

Calyculin A 10 µg in Ethanol Sigma, Deisenhofen<br />

µl<br />

Colcemid 10 µg<br />

ml in H 2O<br />

Roche Diagnostics, Mannheim<br />

Deconex 11 universal<br />

Dinatriumhydrogenphosphat Dodecahydrat<br />

Borer Chemie, Zuchwil, Schweiz<br />

Merck, Darmstadt<br />

EDTA-Trypsin-Lösung (1 g l EDTA, 0,5 g l Trypsin) PAN Systems, Aidenbach<br />

Eisessig<br />

EMEM mit EBSS<br />

Ethanol p.a.<br />

Ethidiumbromid 10 mg<br />

ml<br />

Eukitt<br />

Fötales Kälberserum (FCS)<br />

Giemsa (Azur-Eosin-Methylenblaulösung)<br />

L-Glutamin<br />

Glycerin<br />

Glycin<br />

Helipur H plus N<br />

Hoechst 33258 Bisbenzimid<br />

Isoton (Casyton)<br />

Kaliumchlorid<br />

Kaliumdihydrogenphosphat<br />

Magnesiumchlorid<br />

Methanol p.a.<br />

Natriumchlorid<br />

Natriumhydroxid<br />

Neomycin 10 000 U, Bacitracin 10 000 U<br />

Fortsetzung <strong>auf</strong> der nächsten Seite<br />

Merck, Darmstadt<br />

PAN Systems, Aidenbach<br />

LS Labor Service, Darmstadt <strong>und</strong> Merck,<br />

Darmstadt<br />

Sigma, Deisenhofen<br />

O.Kindler, Freiburg<br />

PAN Systems, Aidenbach<br />

Merck, Darmstadt<br />

PAN Systems, Aidenbach<br />

Sigma, Deisenhofen<br />

Serva, Heidelberg<br />

Serva, Heidelberg<br />

Sigma, Deisenhofen<br />

Schärfe, Reutlingen<br />

Merck, Darmstadt<br />

Merck, Darmstadt<br />

Merck, Darmstadt<br />

LS Labor Service, Darmstadt <strong>und</strong> Merck,<br />

Darmstadt<br />

Merck, Darmstadt<br />

Merck, Darmstadt<br />

PAN Systems, Aidenbach<br />

83


Anhang A – Verwendete Materialien<br />

Fortsetzung <strong>von</strong> Tabelle A.1.1<br />

Bezeichnung<br />

PBS, Pulver ohne Calcium <strong>und</strong> Magnesium<br />

PBS, sterile Lösung ohne Calcium <strong>und</strong> Magnesium<br />

Penicillin 10 000 U, Salzsäure<br />

Streptomycin 10 000 U<br />

tri-Natriumcitrat Dihydrat<br />

Tris(hydroxymethyl)aminomethan<br />

Wasser<br />

Zitronensäure<br />

Bezugsquelle<br />

Sigma, Deisenhofen<br />

PAN Systems, Aidenbach<br />

LS Labor Service, Darmstadt <strong>und</strong> Merck,<br />

Darmstadt<br />

PAN Systems, Aidenbach<br />

Merck, Darmstadt<br />

Sigma, Deisenhofen<br />

Ultrareines Wasser aus Milli-Q Plus Filteranlage,<br />

Millipore, Eschborn<br />

Merck, Darmstadt<br />

A.2 Lösungen<br />

Zellkultur<br />

Tabelle A.2.1: Kulturmedium für AG-Zellen<br />

Menge Einheit Chemikalie<br />

500 ml EMEM Basis Medium mit EBSS<br />

50 ml (10 %) FCS<br />

5 ml (1 %) L-Glutamin<br />

5 ml (1 %) Neomycin/Bacitracin oder Penicillin/Streptomycin<br />

Tabelle A.2.2: Einfriermedium für AG-Zellen<br />

Menge Einheit Chemikalie<br />

68,5 % (v/v) EMEM Basis Medium mit EBSS<br />

20 % (v/v) FCS<br />

10 % (v/v) Glycerin<br />

1 % (v/v) L-Glutamin<br />

0,5 % (v/v) Neomycin/Bacitracin oder Penicillin/Streptomycin<br />

Tabelle A.2.3: BrdU Stammlösung 1 mg<br />

ml<br />

Menge Einheit Chemikalie<br />

20 mg BrdU<br />

20 ml Wasser<br />

Lösung sterilfiltrieren (⌀ 25 mm)<br />

84


A.2 Lösungen<br />

Chromosomenpräparation<br />

Tabelle A.2.4: Bestrahlungspuffer für <strong>die</strong> Chromosomenpräparation<br />

Menge Einheit Chemikalie<br />

19,45 ml 0,2 M Dinatriumhydrogenphosphat<br />

0,55 ml 0,1 M Zitronensäure<br />

Tabelle A.2.5: 20× SSC<br />

Menge Einheit Chemikalie<br />

175,3 g Natriumchlorid (3 M)<br />

88,4 g Natriumcitrat·2 H 2 O (0,3 M)<br />

ad 1000 ml Wasser<br />

Tabelle A.2.6: Giemsa Färbelösung für <strong>die</strong> Chromosomenpräparation <strong>und</strong> <strong>die</strong> kontinuierliche<br />

BrdU-Markierung, pH 6,8<br />

Menge Einheit Chemikalie<br />

1 Teil 0,067 M Dinatriumhydrogenphosphat<br />

1 Teil 0,067 M Kaliumdihydrogenphosphat<br />

3–7 % Giemsa<br />

5 Tropfen 5 N Natronlauge bis pH 7,5, nur bei Gegenfärbung für kontinierliche<br />

BrdU-Markierung<br />

Kontinuierliche BrdU-Markierung<br />

Tabelle A.2.7: 500 mM Glycin, pH 2,0<br />

Menge Einheit Chemikalie<br />

3,76 g Glycin<br />

50 ml Wasser<br />

tropfenweise<br />

Salzsäure bis pH 2.0<br />

ad 100 ml Wasser<br />

Tabelle A.2.8: Fixativ für <strong>die</strong> kontinuierliche BrdU-Markierung<br />

Menge Einheit Chemikalie<br />

70 ml Ethanol p.a.<br />

10 ml 500 mM Glycin-Lösung<br />

20 ml Wasser<br />

85


Anhang A – Verwendete Materialien<br />

Tabelle A.2.9: Substratlösung für S-Phasen-Markierung<br />

Menge Einheit Chemikalie<br />

13 µl Nitroblautetrazoliumsalz (NBT) in Dimethylformamid, 70 % (v/v), 75 mg<br />

ml ,<br />

1,5 ml, verbrauchsfertig BrdU Kit II<br />

10 µl 5-Brom-4-Chlor-3-Indolylphosphat Toluidinsalz (BCIP), in<br />

Dimethylformamid, 70 % (v/v), 50 mg , 1,2 ml, verbrauchsfertig BrdU Kit II<br />

ml<br />

3 ml Substratpuffer, pH 9,5<br />

Flusszytometrie<br />

Tabelle A.2.10: Hoechst Färbelösung für Einparametermessung<br />

Menge Einheit Chemikalie<br />

4 Teile PBS w / o<br />

1 Teile Ethanol p.a.<br />

µg<br />

16<br />

ml Hoechst 33258<br />

Tabelle A.2.11: Hoechst Färbelösung für Hoechst-BrdU-Quenching<br />

Menge Einheit Chemikalie<br />

4 Teile PBS w / o<br />

1 Teile Ethanol p.a.<br />

µg<br />

16 Hoechst 33258<br />

ml<br />

µg<br />

1,6 Ethidiumbromid<br />

ml<br />

A.3 Verbrauchsmaterialien<br />

Tabelle A.3.1: Verbrauchsmaterialien <strong>und</strong> ihre Bezugsquellen<br />

Bezeichnung<br />

Deckgläser (60 mm × 24 mm)<br />

Deckgläser (r<strong>und</strong>, ⌀ 30 mm)<br />

Einwegpipetten (1 ml, 2 ml, 5 ml)<br />

Einwegpipetten (10 ml, 25 ml)<br />

Kryoröhrchen (1,8 ml)<br />

Objektträger (76 mm × 24 mm)<br />

Sterilfilter (⌀ 25 mm, 0,2 µm Porengröße, Spritzen<strong>auf</strong>satz)<br />

Zellkulturflaschen (12,5 cm 2 , 25 cm 2 , 75 cm 2 )<br />

Zellkulturschalen (⌀ 35 mm, ⌀ 60 mm)<br />

Zellzählgefäße (10 ml)<br />

Zentrifugenröhrchen (10 ml, 12 ml, 50 ml)<br />

Bezugsquelle<br />

IDL, Nidderau<br />

IDL, Nidderau<br />

Greiner, Frickenhausen<br />

Corning Costar, Wiesbaden<br />

Greiner, Frickenhausen<br />

IDL, Nidderau<br />

Schleicher+Schuell, Einbeck<br />

BD Falcon, Lincoln Park, USA<br />

Nunc, Wiesbaden<br />

Schärfe, Reutlingen<br />

Greiner, Frickenhausen<br />

86


A.4 Geräte<br />

A.4 Geräte<br />

Tabelle A.4.1: Verwendete Geräte <strong>und</strong> ihre Hersteller<br />

Gerät Bezeichnung Hersteller<br />

Autoklaven Varioklav-Dampfsterilisator H+P Labortechnik, München<br />

Vertikalautoklav 5075ELV Tuttnauer, Hauppauge, USA<br />

Durchflusszytometer PAS II Partec, Münster<br />

Multicycle (Software)<br />

Phoenix Flow Systems, San Diego, USA<br />

WinMDI (Software)<br />

The Scripps Research Institute, La Jolla, USA<br />

Kamera Nikon Coolpix 990 Nikon Instruments, Melville, USA<br />

Hybridisator HB-2D Techne, Princeton, USA<br />

Inkubatoren BBD 6220 Kendro/Heraeus Instruments, Hanau<br />

Mikroskope Leica DMIL (invers) Leica, Wetzlar<br />

Leica DMRB<br />

Leica, Wetzlar<br />

Leitz Aristoplan<br />

Leica, Wetzlar<br />

Pipetten Eppendorf Research Eppendorf, Hamburg<br />

Pipettierhilfe Pipetus-akku Hirschmann Laborgeräte, Eberstadt<br />

Röntgenröhre IV-320-12 Seifert, Bridge Port, USA<br />

Sterilisator SUT 6200 Kendro/Heraeus Instruments, Hanau<br />

Stickstoffbehälter GT80 Air Liquide, Düsseldorf<br />

Trockenschrank T 6200 Kendro/Heraeus Instruments, Hanau<br />

UV-Lampen L1 (λ = 360 nm) Novodirekt, Karlsruhe<br />

VL-115L<br />

Illkirch, Frankreich<br />

Wasser Milli-Q Plus Millipore, Eschborn<br />

Werkbänke Filtair 804N Captair, Köln<br />

Herasafe HSP 12<br />

Kendro/Heraeus Instruments, Hanau<br />

LaminAir HLB 2448<br />

Kendro/Heraeus Instruments, Hanau<br />

Zellzählung Casy 1 Modell TT Schärfe, Reutlingen<br />

Zentrifugen Megafuge 1.0 Kendro/Heraeus Instruments, Hanau<br />

87


Anhang A – Verwendete Materialien<br />

88


B Messergebnisse<br />

B.1 Kontinuierliche BrdU-Markierung<br />

Markierung nach Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Tabelle B.1.1: Kontinuierliche BrdU-Markierung, 0 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Markierung Markierungsrate Standardabweichung Felder<br />

− + ⌀ der Summe ⌀ der Gesichtsfelder<br />

4 1 188 56 0,05 0,03 0,03 6<br />

16 1 136 121 0,10 0,09 0,03 10<br />

24 2 943 1 712 0,37 0,42 0,15 12<br />

36 515 823 0,62 0,64 0,03 10<br />

48 385 866 0,69 0,71 0,08 10<br />

60 542 1 776 0,77 0,77 0,06 2<br />

70 554 1 551 0,74 0,74 0,07 9<br />

120 260 794 0,75 0,75 0,07 10<br />

144 588 1729 0,75 0,75 0,03 2<br />

Tabelle B.1.2: Kontinuierliche BrdU-Markierung, 1 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Markierung Markierungsrate Standardabweichung Felder<br />

− + ⌀ der Summe ⌀ der Gesichtsfelder<br />

2 900 22 0,02 0,02 0,02 4<br />

16 1 160 33 0,03 0,03 0,01 8<br />

24 1 306 159 0,11 0,11 0,02 10<br />

36 3 132 656 0,17 0,20 0,09 10<br />

48 1 370 558 0,29 0,29 0,08 10<br />

60 1 489 716 0,32 0,33 0,02 2<br />

70 801 443 0,36 0,37 0,04 10<br />

120 3 287 963 0,23 0,29 0,12 20<br />

144 2 219 1172 0,35 0,31 0,09 9<br />

89


Anhang B – Messergebnisse<br />

Tabelle B.1.3: Kontinuierliche BrdU-Markierung, 2 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Markierung Markierungsrate Standardabweichung Felder<br />

− + ⌀ der Summe ⌀ der Gesichtsfelder<br />

16 877 19 0,02 0,02 0,02 10<br />

24 806 48 0,06 0,06 0,03 10<br />

36 1 135 191 0,14 0,14 0,03 10<br />

48 827 226 0,21 0,22 0,06 10<br />

60 1 812 623 0,26 0,26 0,04 2<br />

70 1 885 525 0,22 0,21 0,07 10<br />

120 641 369 0,37 0,37 0,06 10<br />

144 2 514 1 442 0,36 0,36 0,03 10<br />

Tabelle B.1.4: Kontinuierliche BrdU-Markierung, 4 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Markierung Markierungsrate Standardabweichung Felder<br />

− + ⌀ der Summe ⌀ der Gesichtsfelder<br />

2 476 3 0,01 0,01 0,01 4<br />

16 1 102 17 0,02 0,02 0,01 10<br />

24 1 278 50 0,04 0,04 0,01 10<br />

36 1 066 70 0,06 0,06 0,02 10<br />

48 1 108 81 0,07 0,07 0,03 10<br />

60 2 006 174 0,08 0,08 0,01 2<br />

70 2 722 266 0,09 0,09 0,03 12<br />

120 3 473 343 0,09 0,09 0,01 15<br />

144 1 905 201 0,10 0,10 0,02 2<br />

Markierung nach Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Tabelle B.1.5: Kontinuierliche BrdU-Markierung, 0 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Markierung Markierungsrate Standardabweichung Felder<br />

− + ⌀ der Summe ⌀ der Gesichtsfelder<br />

6 1 829 39 0,02 0,02 0,02 20<br />

12 1 706 33 0,02 0,02 0,02 20<br />

24 858 724 0,46 0,46 0,06 20<br />

30 576 874 0,60 0,61 0,09 20<br />

36 532 1 505 0,74 0,74 0,06 20<br />

48 532 2 343 0,81 0,83 0,06 20<br />

60 521 2 504 0,83 0,85 0,07 20<br />

72 438 2 224 0,84 0,84 0,04 20<br />

120 188 1 445 0,88 0,89 0,03 20<br />

144 146 1 099 0,88 0,89 0,04 20<br />

90


B.1 Kontinuierliche BrdU-Markierung<br />

Tabelle B.1.6: Kontinuierliche BrdU-Markierung, 2 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Markierung Markierungsrate Standardabweichung Felder<br />

− + ⌀ der Summe ⌀ der Gesichtsfelder<br />

12 1 600 23 0,01 0,01 0,02 20<br />

24 675 176 0,21 0,20 0,07 10<br />

30 845 478 0,36 0,37 0,09 20<br />

36 593 541 0,48 0,48 0,08 20<br />

48 856 1 221 0,59 0,59 0,07 20<br />

60 511 855 0,63 0,63 0,10 20<br />

72 599 979 0,62 0,62 0,09 20<br />

120 471 1 227 0,72 0,72 0,06 20<br />

144 501 1 300 0,72 0,73 0,08 10<br />

Tabelle B.1.7: Kontinuierliche BrdU-Markierung, 4 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Markierung Markierungsrate Standardabweichung Felder<br />

− + ⌀ der Summe ⌀ der Gesichtsfelder<br />

12 1 900 34 0,02 0,02 0,01 20<br />

24 1 768 130 0,07 0,07 0,02 20<br />

30 1 146 228 0,17 0,17 0,05 20<br />

36 1 620 353 0,18 0,19 0,04 20<br />

48 1 163 560 0,33 0,32 0,07 20<br />

60 942 524 0,36 0,35 0,06 20<br />

72 1 285 769 0,37 0,37 0,05 20<br />

120 782 809 0,51 0,51 0,06 20<br />

144 812 931 0,53 0,54 0,05 20<br />

Tabelle B.1.8: Kontinuierliche BrdU-Markierung, 8 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Markierung Markierungsrate Standardabweichung Felder<br />

− + ⌀ der Summe ⌀ der Gesichtsfelder<br />

12 2 351 38 0,02 0,02 0,02 20<br />

24 1 714 66 0,04 0,04 0,02 20<br />

30 1 645 77 0,04 0,05 0,03 20<br />

36 2 544 155 0,06 0,07 0,03 20<br />

48 2 400 224 0,09 0,09 0,04 20<br />

60 1 038 153 0,13 0,13 0,07 20<br />

72 2 509 252 0,09 0,11 0,05 20<br />

120 1 142 366 0,24 0,25 0,06 20<br />

144 890 455 0,34 0,34 0,07 20<br />

91


Anhang B – Messergebnisse<br />

Tabelle B.1.9: Kontinuierliche BrdU-Markierung, 16 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Markierung Markierungsrate Standardabweichung Felder<br />

− + ⌀ der Summe ⌀ der Gesichtsfelder<br />

12 1 649 24 0,01 0,01 0,01 20<br />

24 1 626 46 0,03 0,03 0,02 20<br />

30 1 468 35 0,02 0,02 0,02 20<br />

36 1 440 39 0,03 0,03 0,02 20<br />

48 1 540 66 0,04 0,04 0,03 20<br />

60 1 463 74 0,05 0,05 0,03 20<br />

72 1 626 68 0,04 0,04 0,02 20<br />

120 1 472 123 0,08 0,08 0,03 20<br />

144 1 196 144 0,11 0,11 0,06 20<br />

B.2 <strong>Zellzyklus</strong>-Phasenverteilung nach<br />

Flussyztometrie<br />

Verteilung nach Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Tabelle B.2.1: Flusszytometrie, 0 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Dritter <strong>Zellzyklus</strong><br />

G 0 /G 1 G 2 G 1 G 2 G 1 G 2<br />

30 0,40 0,49 0,02<br />

42 0,24 0,30 0,29 0,01<br />

54 0,20 0,27 0,42<br />

70 0,21 0,20 0,40 0,02<br />

Tabelle B.2.2: Flusszytometrie, 1 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Dritter <strong>Zellzyklus</strong><br />

G 0 /G 1 G 2 G 1 G 2 G 1 G 2<br />

30 0,78 0,12 0,01 0,09<br />

42 0,67 0,15 0,09 0,09<br />

54 0,63 0,09 0,19 0,09<br />

70 0,52 0,13 0,21 0,01 0,13<br />

120 0,47 0,12 0,24 0,01 0,16<br />

92


B.2 <strong>Zellzyklus</strong>-Phasenverteilung nach Flussyztometrie<br />

Tabelle B.2.3: Flusszytometrie, 2 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Dritter <strong>Zellzyklus</strong><br />

G 0 /G 1 G 2 G 1 G 2 G 1 G 2<br />

30 0,80 0,08 0,01 0,10<br />

42 0,72 0,09 0,08 0,10<br />

54 0,69 0,08 0,14 0,09<br />

70 0,64 0,11 0,14 0,11<br />

120 0,55 0,13 0,15 0,01 0,17<br />

Tabelle B.2.4: Flusszytometrie, 4 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Dritter <strong>Zellzyklus</strong><br />

G 0 /G 1 G 2 G 1 G 2 G 1 G 2<br />

30 0,82 0,05 0,01 0,12<br />

42 0,88 0,05 0,01 0,06<br />

54 0,85 0,05 0,02 0,01 0,06<br />

70 0,83 0,05 0,02 0,10<br />

120 0,79 0,06 0,03 0,01 0,10<br />

Verteilung nach Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Tabelle B.2.5: Flusszytometrie, 0 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Dritter <strong>Zellzyklus</strong><br />

G 0 /G 1 G 2 G 1 G 2 G 1 G 2<br />

6 0,89 0,01<br />

12 0,87 0,01 0,01<br />

16 0,87 0,01 0,01<br />

24 0,66 0,21 0,02<br />

30 0,40 0,36 0,11<br />

42 0,40 0,38 0,11<br />

54 0,14 0,09 0,61 0,03 0,04<br />

70 0,11 0,07 0,57 0,02 0,11<br />

120 0,10 0,10 0,60 0,03 0,10<br />

144 0,11 0,10 0,58 0,03 0,08<br />

93


Anhang B – Messergebnisse<br />

Tabelle B.2.6: Flusszytometrie, 2 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Dritter <strong>Zellzyklus</strong><br />

G 0 /G 1 G 2 G 1 G 2 G 1 G 2<br />

6 0,85 0,01<br />

12 0,82 0,01 0,01<br />

24 0,77 0,04 0,01<br />

30 0,62 0,22 0,01<br />

42 0,39 0,18 0,22<br />

54 0,44 0,13 0,33<br />

70 0,41 0,12 0,34<br />

120 0,32 0,22 0,27<br />

144 0,29 0,10 0,32 0,05 0,09<br />

Tabelle B.2.7: Flusszytometrie, 4 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Dritter <strong>Zellzyklus</strong><br />

G 0 /G 1 G 2 G 1 G 2 G 1 G 2<br />

6 0,87 0,01<br />

12 0,85 0,02 0,01<br />

24 0,86 0,00<br />

30 0,81 0,04<br />

42 0,60 0,10 0,10<br />

54 0,63 0,07 0,16<br />

70 0,59 0,06 0,18<br />

120 0,47 0,10 0,18<br />

144 0,32 0,15 0,26<br />

Tabelle B.2.8: Flusszytometrie, 8 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Dritter <strong>Zellzyklus</strong><br />

G 0 /G 1 G 2 G 1 G 2 G 1 G 2<br />

12 0,80 0,01 0,01<br />

24 0,76 0,02 0,01<br />

30 0,71 0,03 0,01<br />

42 0,66 0,06 0,03<br />

54 0,74 0,07 0,04<br />

70 0,69 0,05 0,03<br />

120 0,66 0,04 0,03<br />

144 0,58 0,10 0,10<br />

94


B.3 <strong>Zellzyklus</strong>-Verteilung in PCC Präparaten<br />

Tabelle B.2.9: Flusszytometrie, 16 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Dritter <strong>Zellzyklus</strong><br />

G 0 /G 1 G 2 G 1 G 2 G 1 G 2<br />

12 0,84 0,01 0,01<br />

24 0,84 0,01 0,01<br />

30 0,75 0,01 0,01<br />

42 0,80 0,03 0,08<br />

54 0,84 0,03 0,01<br />

70 0,81 0,07<br />

120 0,83 0,07 0,01<br />

144 0,80 0,06 0,02<br />

B.3 <strong>Zellzyklus</strong>-Verteilung in PCC Präparaten<br />

Verteilung nach Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Tabelle B.3.1: 0 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Zellkerne S Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Kondensationsindex<br />

G 2 M G 2 M<br />

30 1 525 671 9 3 0,31<br />

54 2 404 67 8 3 1 0,03<br />

70 1 288 12 1 0,01<br />

Tabelle B.3.2: 1 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Zellkerne S Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Kondensationsindex<br />

G 2 M G 2 M<br />

30 1 554 82 1 0,05<br />

54 2 127 46 7 2 0,03<br />

70 2 298 12 3 1 3 0,01<br />

Tabelle B.3.3: 2 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Zellkerne S Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Kondensationsindex<br />

G 2 M G 2 M<br />

30 1 566 52 3 1 0,03<br />

54 2 482 40 6 1 3 0,02<br />

70 1 726 8 3 1 0,01<br />

95


Anhang B – Messergebnisse<br />

Tabelle B.3.4: 4 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Zellkerne S Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Kondensationsindex<br />

G 2 M G 2 M<br />

30 1 710 19 0,01<br />

54 1 642 6 2 0<br />

70 1 822 0<br />

Verteilung nach Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Tabelle B.3.5: 0 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Zellkerne S Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Kondensationsindex<br />

G 2 M G 2 M<br />

30 1 793 386 172 4 0,41<br />

30 1 018 348 29 0,27<br />

54 2 097 34 2 4 0,02<br />

70 1 000 3 0<br />

1 Kontrolle ohne BrdU-Zugabe<br />

Tabelle B.3.6: 2 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Zellkerne S Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Kondensationsindex<br />

G 2 M G 2 M<br />

30 1 013 159 6 0,14<br />

54 2 010 19 3 1 2 1 0,01<br />

70 1 000 0<br />

Tabelle B.3.7: 4 Gy, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Zellkerne S Erster <strong>Zellzyklus</strong> Zweiter <strong>Zellzyklus</strong> Kondensationsindex<br />

G 2 M G 2 M<br />

30 1 000 59 3 0,06<br />

54 1 185 8 1 0,01<br />

70 1 500 2 0<br />

96


B.4 Mitoseindex<br />

B.4 Mitoseindex<br />

Zur Bestimmung des Mitoseindex wurden Mitosen <strong>und</strong> Kerne gezählt (linker Tabellenteil).<br />

Zur Bestimmung des Verhältnisses an Mitosen im ersten, zweiten <strong>und</strong> dritten<br />

<strong>Zellzyklus</strong> wurden nur Mitosen gezählt (rechter Tabellenteil).<br />

Metaphasen nach Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Tabelle B.4.1: 0 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Interphasezellen Metaphasen Mitoseindex [%] Mitosen in im <strong>Zellzyklus</strong> Anteil [%]<br />

1. 2. 3. 1. 2. 3.<br />

24 1 061 0<br />

30 1 323 0<br />

34 1 636 10 0,61 10 100<br />

38 1 516 41 2,63 41 100<br />

42 3 137 100 3,09 100 100<br />

46 2 310 40 1,70 139 4 97 3<br />

50 1 553 10 0,64 85 15 85 15<br />

54 1 821 10 0,55 41 9 82 18<br />

58 1 831 6 0,33 17 26 40 60<br />

62 1 482 5 0,34 22 20 52 48<br />

66 2 041 10 0,49 40 27 5 56 38 7<br />

70 2 100 8 0,38 15 19 1 43 54 3<br />

Tabelle B.4.2: 1 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Interphasezellen Metaphasen Mitoseindex [%] Mitosen in im <strong>Zellzyklus</strong> Anteil [%]<br />

1. 2. 3. 1. 2. 3.<br />

24 1 192 0<br />

30 1 110 0<br />

34 2 000 1 0,05 1 100<br />

38 2 207 10 0,45 10 100<br />

42 1 890 30 1,56 30 100<br />

46 1 957 15 0,76 122 1 99 1<br />

50 2 825 22 0,77 121 100<br />

54 2 011 6 0,30 46 5 90 10<br />

58 1 700 2 0,12 34 6 85 15<br />

62 1 613 3 0,19 39 2 95 5<br />

66 1 500 1 0,07 17 3 85 15<br />

70 2 000 2 0,10 8 2 80 20<br />

97


Anhang B – Messergebnisse<br />

Tabelle B.4.3: 2 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Interphasezellen Metaphasen Mitoseindex [%] Mitosen in im <strong>Zellzyklus</strong> Anteil [%]<br />

1. 2. 3. 1. 2. 3.<br />

24 1 019 0<br />

30 1 126 1 0,09 1 100<br />

34 2 753 4 0,15 4 100<br />

38 1 971 10 0,51 10 100<br />

42 1 653 14 0,84 14 100<br />

46 2 022 10 0,49 28 100<br />

50 2 183 16 0,73 66 8 89 11<br />

54 1 500 4 0,27 21 6 78 22<br />

58 2 008 8 0,40 11 4 4 58 21 21<br />

62 1 500 6 0,40 22 14 5 54 34 12<br />

66 1 021 1 0,10 9 5 3 53 29 18<br />

70 1 041 3 0,29 10 10 1 48 48 5<br />

Tabelle B.4.4: 4 Gy, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Zeit [h] Interphasezellen Metaphasen Mitoseindex [%] Mitosen in im <strong>Zellzyklus</strong> Anteil [%]<br />

1. 2. 3. 1. 2. 3.<br />

24 1 560 0<br />

30 1 071 0<br />

34 2 000 0<br />

38 1 134 0<br />

42 1 284 1 0,08 1 100<br />

46 1 269 0<br />

50 1 500 1 0,07 1 100<br />

54 1 001 1 0,10 1 100<br />

58 1 050 0<br />

62 1 000 1 0,10 1 100<br />

66 1 059 0<br />

70 1 000 0<br />

98


B.4 Mitoseindex<br />

Metaphasen nach Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Tabelle B.4.5: 0 Gy ohne BrdU,Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Interphasezellen Metaphasen Mitoseindex [%]<br />

30 4 788 72 1,48<br />

34 2 000 136 6,37<br />

38 2 022 141 6,52<br />

42<br />

46 2 000 23 1,14<br />

50 1 000 17 1,67<br />

54 2 000 25 1,23<br />

58 1 000 12 1,19<br />

62 2 000 13 0,65<br />

66 2 000 15 0,74<br />

70 2 516 10 0,40<br />

Tabelle B.4.6: 0 Gy mit BrdU,Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Interphasezellen Metaphasen Mitoseindex [%] Mitosen in im <strong>Zellzyklus</strong> Anteil [%]<br />

1. 2. 3. 1. 2. 3.<br />

30 2 051 2 0,10 2 100<br />

34 2 000 15 0,74 15 100<br />

38 2 220 40 1,77 40 100<br />

42 1 000 30 2,72 136 6 96 4<br />

46 3 602 41 0,74 72 46 61 39<br />

50 3 001 24 0,43 56 47 54 46<br />

54 3 818 30 0,16 19 61 24 76<br />

58 0<br />

62 2 000 15 0,05 1 34 3 97<br />

66 0<br />

70 2 000 3 0,00 3 12 3 17 67 17<br />

99


Anhang B – Messergebnisse<br />

Tabelle B.4.7: 2 Gy,Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Interphasezellen Metaphasen Mitoseindex [%] Mitosen in im <strong>Zellzyklus</strong> Anteil [%]<br />

1. 2. 3. 1. 2. 3.<br />

30 2 025<br />

34 3 425 12 0,35 12 100<br />

38 4 267 68 1,57 68 100<br />

42 1 637 30 1,80 140 100<br />

46 2 790 50 1,76 147 100<br />

50 2 127 17 0,79 115 100<br />

54 2 000 6 0,30 34 1 97 3<br />

58 2 000 2 0,10 58 2 97 3<br />

62 2 000 3 0,10 49 13 79 21<br />

66 2 000 3 0,10 44 15 75 25<br />

70 1 000 1 0,10 12 4 75 25<br />

Tabelle B.4.8: 4 Gy,Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Interphasezellen Metaphasen Mitoseindex [%] Mitosen in im <strong>Zellzyklus</strong> Anteil [%]<br />

1. 2. 3. 1. 2. 3.<br />

30 1 000 1 0,10 1 100<br />

34 1 000<br />

38 1 367 10 0,73 10 100<br />

42 3 553 43 1,20 43 100<br />

46 3 647 31 0,84 31 100<br />

50 2 782 12 0,43 12 100<br />

54 2 000 2 0,10 2 100<br />

58 2 000 2 0,10 2 100<br />

62 2 000 4 0,20 4 100<br />

66 2 000 3 0,10 5 2 71 29<br />

70 1 000<br />

Tabelle B.4.9: 8 Gy,Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Interphasezellen Metaphasen Mitoseindex [%] Mitosen in im <strong>Zellzyklus</strong> Anteil [%]<br />

1. 2. 3. 1. 2. 3.<br />

30 2 001<br />

34 1 000<br />

38 2 000 1 0,05 1<br />

42 1 000 2 0,20 2 100<br />

46 1 000<br />

50 1 000<br />

54 1 000<br />

58 1 000<br />

62 1 000<br />

66 1 000 1 0,10 1 100<br />

70 1 000<br />

100


B.5 Aberrationsdaten<br />

Tabelle B.4.10: 16 Gy,Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Zeit [h] Interphasezellen Metaphasen Mitoseindex [%] Mitosen in im <strong>Zellzyklus</strong> Anteil [%]<br />

30 2 000 0<br />

34 1 000 0<br />

38 2 000 0<br />

42 1 000 0<br />

46 1 000 0<br />

50 1 000 0<br />

54 1 000 0<br />

58 1 000 0<br />

62 1 000 0<br />

66 1 000 0<br />

70 1 000 0<br />

1. 2. 3. 1. 2. 3.<br />

B.5 Aberrationsdaten<br />

Aberrationen nach Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Tabelle B.5.1: 54 h, Metaphasen, Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Dosis [Gy] Metaphasen mit n Aberrationen Aberrationsrate<br />

Aberrationen<br />

pro Metaphase<br />

0 1 2 3 4 5 ≥ 6<br />

0 47 1 2 0,06 0,10<br />

1 28 17 13 9 1 0,59 1,09<br />

2 23 5 3 4 3 3 3 0,48 1,61<br />

Tabelle B.5.2: 54 h, G 2 -Zellen (PCC), Schwerionenbestrahlung ( 12 C, 11 MeV<br />

u )<br />

Dosis [Gy] G 2 -Zellen mit n Aberrationen Aberrationsrate<br />

Aberrationen<br />

pro Metaphase<br />

0 1 2 3 4 5 ≥ 6<br />

0 46 4 0,08 0,08<br />

1 25 18 16 3 5 1 0,63 1,26<br />

2 21 11 6 5 7 1 2 0,60 1,64<br />

101


Anhang B – Messergebnisse<br />

Aberrationen nach Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Tabelle B.5.3: 54 h, Metaphasen, Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Dosis [Gy] Metaphasen mit n Aberrationen Aberrationsrate<br />

Aberrationen<br />

pro Metaphase<br />

0 1 2 3 4 5 ≥ 6<br />

0 57 0 0<br />

2 44 9 1 3 0,23 0,35<br />

4 29 17 15 3 0,55 0,92<br />

Tabelle B.5.4: 54 h, G 2 -Zellen (PCC), Röntgenbestrahlung (250 kV)<br />

Dosis [Gy] G 2 -Zellen mit n Aberrationen Aberrationsrate<br />

Aberrationen<br />

pro Metaphase<br />

0 1 2 3 4 5 ≥ 6<br />

0 49 1 0,02 0,04<br />

2 31 11 6 5 2 0,44 0,84<br />

4 29 10 13 4 5 1 0,53 1,21<br />

B.6 Wachstumskinetik<br />

<strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> Mediumwechsel (MW) <strong>und</strong> BrdU<br />

Tabelle B.6.1: Wachstum<br />

Zeit [h] ohne BrdU, ohne MW ohne BrdU, mit MW mit BrdU, mit MW<br />

Zellzahl Verdoppelungen Zellzahl Verdoppelungen Zellzahl Verdoppelungen<br />

0 83 300 0 62 000 0 62 000 0<br />

22 87 100 0,1<br />

24 65 000 0,1 59 400 0,1<br />

93 162 400 1,0<br />

104 216 900 1,8 136 000 1,1<br />

117 218 100 1,4<br />

128 354 200 2,5 149 300 1,3<br />

141 236 200 1,5<br />

150 605 600 3,3 144 100 1,2<br />

164 294 600 1,8<br />

102


Abbildungsverzeichnis<br />

I Einleitung 3<br />

I 1.1 Schematischer Überblick über den <strong>Zellzyklus</strong> . . . . . . . . . . . 5<br />

I 1.2 Simulation der Ionisationsereignisse an einer Teilchenspur . . . . 9<br />

I 1.3 Dosisprofil verschiedener Strahlenarten . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

II Material <strong>und</strong> Methoden 17<br />

II 3.1 Allgemeine Übersicht über <strong>die</strong> Experimentabschnitte . . . . . . . 25<br />

II 3.2 Untersuchungsbereich der Experimente . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

II 3.3 Abl<strong>auf</strong> der kontinuierliche BrdU-Markierung . . . . . . . . . . . 26<br />

II 3.4 AG-Zellen nach kontinuierlicher BrdU-Markierung (Fotografie) . 27<br />

II 3.5 Abl<strong>auf</strong> der flusszytometrischen Messungen . . . . . . . . . . . . . 28<br />

II 3.6 Strahlengang des Partec PAS II Flusszytometers . . . . . . . . . 29<br />

II 3.7 Spektren nach eindimensionaler flusszytometrischer Messung . . 30<br />

II 3.8 Spektren nach Hoechst-BrdU-Quenching unbestrahlter Zellen . . 31<br />

II 3.9 Abl<strong>auf</strong> der Chromosomenpräparation . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

II 3.10 Illustration des Mechanismus der FpG-Färbung . . . . . . . . . . 34<br />

II 3.11 Abl<strong>auf</strong> der Fluoreszenz-plus-Giemsa Färbung . . . . . . . . . . . 35<br />

II 3.12 Metaphasen mit Colcemid (Fotografien) . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

II 3.13 PCC mit Calyculin A (Fotografien) . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

III Ergebnisse 41<br />

III 1.1 Kontinuierliche BrdU-Markierung, über <strong>die</strong> Zeit . . . . . . . . . . 42<br />

III 1.2 Kontinuierliche BrdU-Markierung nach 72 h über <strong>die</strong> Dosis . . . 43<br />

III 1.3 Hoechst-BrdU: G 0 /G 1 -Phasenanteile nach Bestrahlung . . . . . . 45<br />

III 1.4 Hoechst-BrdU: <strong>Zellzyklus</strong>-<strong>Progression</strong> nach Bestrahlung . . . . . 46<br />

III 1.5 Hoechst-BrdU: Anteile in G 0 /G 1 72 St<strong>und</strong>en, über <strong>die</strong> Dosis . . . 48<br />

III 1.6 Mitoseindex nach Bestrahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

III 1.7 Anteil aberranter Zellen über <strong>die</strong> Dosis . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

III 1.8 Aberrationen pro Zelle über <strong>die</strong> Dosis . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

103


Abbildungsverzeichnis<br />

III 1.9 Aberrationenverteilung, 2 Gy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

III 2.1 Wachstum nach Kultivierung mit 10 µmol<br />

ml<br />

BrdU . . . . . . . . . . 58<br />

III 2.2 Mitoseindex nach Kultivierung mit <strong>und</strong> ohne BrdU . . . . . . . . 59<br />

III 2.3 Anteile 1., 2. <strong>und</strong> späteren Mitosen, Kontrolle . . . . . . . . . . . 60<br />

104


Abkürzungsverzeichnis<br />

AP<br />

BCIP<br />

BER<br />

BiBA<br />

BrdU<br />

CASY<br />

DNA<br />

EMEM<br />

FCS<br />

FpG<br />

G 1 -Phase<br />

G 2 -Phase<br />

Alkalische Phosphatase<br />

5-Brom-4-Chlor-3-Indolylphosphat Toluidinsalz<br />

Basenexzisionsreparatur<br />

Biologische Bestrahlungsanlage<br />

5-Brom-2’-desoxyuridin<br />

Zellzähl- <strong>und</strong> Analyse-System (cell counter and analyser system)<br />

Desoxyribonukleinsäure (deoxyribonuclein acid)<br />

Basismedium (Eagle’s minimal essential medium)<br />

Fötales Kälberserum (fetal calf serum)<br />

Fluoreszenz plus Giemsa<br />

Ruhephase der Zelle nach der Zellteilung (gap-Phase)<br />

Ruhephase der Zelle vor der Zellteilung (gap-Phase)<br />

G 0 /G 1 -Phase Ruhephase der Zelle (gap-Phase)<br />

GSI<br />

HR<br />

LET<br />

M-Phase<br />

MPF<br />

NBT<br />

NHEJ<br />

PBS<br />

Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH<br />

Homologe Rekombination<br />

Linearer Energietransfer<br />

Metaphase<br />

Mitosefördernder Faktor (mitosis promoting factor)<br />

Nitroblautetrazoliumsalz<br />

non-homologous end joining<br />

Phosphatgepufferte Saline (phosphate buffered saline)<br />

105


Abkürzungsverzeichnis<br />

PBS w / o<br />

PCC<br />

RBE<br />

RCF<br />

S-Phase<br />

SEM<br />

UNILAC<br />

UV<br />

PBS ohne Calcium <strong>und</strong> Magnesium<br />

Vorzeitige Chromosomenkondensation (premature chromosome condensation)<br />

Relative Biologische Wirksamkeit (relative biological effectiveness)<br />

Relative Zentrifugalkraft (relative centrifugal force)<br />

Synthesephase<br />

Sek<strong>und</strong>ärelektronen-Monitor (secondary electron monitor)<br />

Universaler Linearbeschleuniger (universal linear accelerator)<br />

Ultraviolett<br />

106


Literaturverzeichnis<br />

[Alberts u. a. 1994] Alberts, B. ; Bray, D. ; Lewis, J. ; Raff, M. ; Roberts,<br />

K. ; D., Watson. J.: Molecular Biology of the Cell. 3. Ausgabe. Garland Publishing<br />

Inc., New York, 1994<br />

[Azzam u. a. 2000] Azzam, E. I. ; Toledo, S. M. de ; Waker, A. J. ; Little,<br />

J. B.: High and Low Fluences of α-Particles Induce a G 1 Checkpoint in Human<br />

Diploid Fibroblasts. In: Cancer Res. 60 (2000), S. 2623–2631<br />

[Bartek <strong>und</strong> Lukas 2001] Bartek, J. ; Lukas, J.: Cell cycle. Order from destruction.<br />

In: Science 294 (2001), Nr. 5540, S. 66–67<br />

[Bayreuther u. a. 1988] Bayreuther, K. ; Rodemann, H. P. ; Francz, P. I. ;<br />

Maier, K.: Differentiation of Fibroblast Stem Cells. In: J. Cell Sci. Suppl. 10<br />

(1988), S. 115–130<br />

[Becher u. a. 2001] Becher, W. ; Konradt, M. ; Lenz, G. ; Lotz, D. ; Ragaller,<br />

I. ; Schaub, H. ; Scholz, M. ; Voss, B. ; Kraft, G.: A New Irradiation<br />

Facility for Biological Samples at the UNILAC / Gesellschaft für Schwerionenforschung.<br />

2001. – Jahresbericht<br />

[Bender u. a. 1988] Bender, M. A. ; Awa, A. A. ; Brooks, A. L. ; Evans, H. J. ;<br />

Groer, P. G. ; Littlefield, L. G. ; Pereira, C. ; Preston, R. J. ; Wachholz,<br />

B. W.: Current Status of Cytogenetic Procedures to Detect and Quantify Previous<br />

Exposures to Radiation. In: Mutat. Res. 196 (1988), S. 103–159<br />

[Benton <strong>und</strong> Benton 2001] Benton, E. R. ; Benton, E. V.: Space Radiation<br />

Dosimetry in Low-Earth Orbit and Beyond. In: Nucl. Instrum. Methods Phys. Res.<br />

B. 184 (2001), Nr. 1<br />

[Berger 2001] Berger, S.: Untersuchung der Wirkung <strong>von</strong> Schwerionenstrahlen<br />

<strong>auf</strong> menschliche Hautfibroblasten unter besonderer Berücksichtigung chromosomaler<br />

Veränderungen, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Dissertation, Dezember<br />

2001<br />

[Blakely <strong>und</strong> Kronenberg 1998] Blakely, E. A. ; Kronenberg, A.: Heavy-Ion<br />

Radiobiology: New Approaches to delineate Mechanisms <strong>und</strong>erlying Enhanced Biological<br />

Effectiveness. In: Radiat. Res. 150 (1998), Nr. 5, S. S126–S145<br />

107


Literaturverzeichnis<br />

[Boei u. a. 1996] Boei, J. ; Vermeulen, S. ; Natarajan, A.: Detection of Chromosomal<br />

Aberrations by Fluorescence in Situ Hybridization in the First Three<br />

Postirradiation Divisions of Human Lymphocytes. In: Mutat. Res. 349 (1996),<br />

S. 127–135<br />

[Boei u. a. 2001] Boei, J. J. ; Vermeulen, S. ; Mullenders, L. H. ; Natarajan,<br />

A. T.: Impact of radiation quality on the spectrum of induced chromosome<br />

exchange aberrations. In: Int. J. Radiat. Biol. 77 (2001), Nr. 8, S. 847–857<br />

[Böhmer <strong>und</strong> Ellwart 1981] Böhmer, R.M. ; Ellwart, J.: Combination of BUdR-<br />

Quenched Hoechst Fluorescence with DNA-Specific Ethidium Bromide Fluorescence<br />

for Cell Cycle Analysis with a Two-Parameter Flow Cytometer. In: Cell<br />

Tissue Kinet. 14 (1981), S. 653–658<br />

[Burger u. a. 1998] Burger, A. ; Löffler, H. ; Bamberg, M. ; Rodemann,<br />

H. P.: Molecular and cellular basis of radiation fibrosis. In: Int. J. Radiat. Biol.<br />

73 (1998), Nr. 4, S. 401–408<br />

[Caldecott 2001] Caldecott, K. W.: Mammalian DNA Single-Strand Break Repair:<br />

An X-Ra(y)ted Affair. In: Bioessays 23 (2001), Nr. 5, S. 447–455<br />

[Carson <strong>und</strong> Lois 1995] Carson, D. A. ; Lois, A.: Cancer <strong>Progression</strong> and p53.<br />

In: Lancet 346 (1995), Nr. 8981, S. 1009–1011<br />

[Coulter 1956] Coulter, W. H.: High Speed Automatic Blood Cell Counter and<br />

Cell Size Analyser. In: Proc. Natl. Electr. Conf. Chicago, 1956, S. 1034–1040<br />

[Debus u. a. 1998] Debus, J. ; Wannenmacher, M. ; zur Hause, H. ; Specht,<br />

H. J. ; Pobell, F.: Proposal for a Dedicated Ion Beam Facility for Cancer Therapy,<br />

Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Proposal, September 1998<br />

[DeSimone u. a. 2000] DeSimone, J. N. ; Dolezalova, H. ; Redpath, J. L. ;<br />

Stanbridge, E. J.: Prolonged Cell Cycle Arrest in Irradiated Human Diploid<br />

Skin Fibroblasts: The Role of Nutrient Deprivation. In: Radiat. Res. 153 (2000),<br />

Nr. 2, S. 131–143<br />

[Di Leonardo u. a. 1994] Di Leonardo, A. ; Linke, S. P. ; Clarkin, K. ; Wahl,<br />

G. M.: DNA Damage Triggers a Prolonged p53-Dependent G 1 Arrest and Long-<br />

Term Induction of Cip1 in Normal Human Fibroblasts. In: Genes Dev. 8 (1994),<br />

S. 2540–2551<br />

[Durante u. a. 1998] Durante, M. ; Furusawa, Y. ; Gotoh, E.: A Simple Method<br />

for Simultaneous Interphase-Metaphase Chromosome Analysis in Biodosimetry. In:<br />

Int. J. Radiat. Biol. 74 (1998), Nr. 4, S. 457–462<br />

108


Literaturverzeichnis<br />

[Eickhoff u. a. 1999] Eickhoff, H. ; Haberer, T. ; Kraft, G. ; Krause, U. ;<br />

Richter, M. ; Steiner, R. ; Debus, J.: The GSI Cancer Therapy Project. In:<br />

Strahlenther. Onkol. 175 (1999), S. 21–24<br />

[Enns u. a. 1998] Enns, L. ; Barley, R. ; Paterson, M. ; Mirzayans, R.: Radiosensitivity<br />

in Ataxia Telangiectasia Fibroblasts is Not Associated with Deregulated<br />

Apoptosis. In: Radiat. Res. 150 (1998), S. 11–16<br />

[Fournier u. a. 1998] Fournier, C. ; Kraft-Weyrather, W. ; Kraft, G.: Survival,<br />

Differentiation and Collagen Secretion of Human Fibroblasts after Irradiation<br />

with Carbon Ions and X-Rays. In: Phys. Med. 14 (1998), S. 44–47<br />

[Fournier u. a. 2001] Fournier, C. ; Scholz, M. ; Weyrather, W. K. ; Rodemann,<br />

H. P. ; Kraft, G.: Changes of Fibrosis-Related Parameters after Highand<br />

Low-LET Irradiation of Fibroblasts. In: Int. J. Radiat. Biol. 77 (2001), Nr. 6,<br />

S. 713–722<br />

[Fournier 1999] Fournier, Claudia: Zelluläre <strong>und</strong> molekularbiologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

der Fibrose nach Ionenbestrahlung, Technische Universität Darmstadt, Dissertation,<br />

1999<br />

[Fricke <strong>und</strong> Hart 1966] Fricke, H. ; Hart, E. J.: Radiation Dosimetry. Bd. 2.<br />

Academic Press, New York, 1966<br />

[Fujiki <strong>und</strong> Suganuma 1993] Fujiki, H. ; Suganuma, M.: Tumor Promotion by Inhibitors<br />

of Protein Phosphatases 1 and 2A: The Okadaic Acid Class of Compo<strong>und</strong>s.<br />

In: Advances in Cancer Res. 61 (1993), S. 143–194<br />

[Füssel 1997] Füssel, K.: Chromosomenaberrationen in humanen Fibroblasten<br />

nach Bestrahlung mit hochenergetischen Kohlenstoff ionen <strong>und</strong> Röntgenstrahlung,<br />

Technische Hochschule Darmstadt, Dissertation, 1997<br />

[Gadbois u. a. 1996] Gadbois, D. M. ; Crissman, H. A. ; Nastasi, A. ; Habbersett,<br />

R. ; Wang, S. ; Chen, D. ; Lehnert, B. E.: Alterations in the <strong>Progression</strong><br />

of Cells Through the Cell Cycle after Exposure to Alpha Particles or Gamma Rays.<br />

In: Radiat. Res. 146 (1996), S. 414–424<br />

[Gotoh u. a. 1995] Gotoh, E. ; Asakawa, Y. ; Kosaka, H.: Inhibition of Protein<br />

Serine/Threonine Phosphatases directly induces Premature Chromosome Condensation<br />

in Mammalian Somatic Cells. In: Biomed. Res. 16 (1995), S. 63–68<br />

[Gotoh u. a. 1999] Gotoh, E. ; Kawata, T. ; Durante, M.: Chromatid Break<br />

Rejoining and Exchange Aberration Formation following Gamma-Ray Exposure:<br />

Analysis in G 2 Human Fibroblasts by Chemically Induced Premature Chromosome<br />

Condensation. In: Int. J. Radiat. Biol. 75 (1999), Nr. 9, S. 1129–1135<br />

109


Literaturverzeichnis<br />

[Größer 1998] Größer, T.: Untersuchung strahleninduzierter Chromosomenaberrationen<br />

mittels Fluoreszenz in Situ Hybridisierung, Technische Universität Darmstadt,<br />

Diplomarbeit, 1998<br />

[Gupta u. a. 1996] Gupta, N. ; Vij, R. ; Haas-Kogan, D. A. ; Israel, M. A. ;<br />

Deen, D. F. ; Morgan, W. F.: Cytogenetic Damage and the Radiation-Induced<br />

G 1 -Phase Checkpoint. In: Radiat. Res. 145 (1996), S. 289–298<br />

[Hartwell <strong>und</strong> Kastan 1994] Hartwell, L. H. ; Kastan, M. B.: Cell Cycle Control<br />

and Cancer. In: Science 266 (1994), S. 1821–1828<br />

[Heilmann u. a. 1993] Heilmann, J. ; Rink, H. ; Taucher-Scholz, G. ; Kraft,<br />

G.: DNA Strand Break Induction and Rejoining and Cellular Recovery in Mammalian<br />

Cells after Heavy-Ion Irradiation. In: Radiat. Res. 135 (1993), Nr. 1, S. 46–55<br />

[Heilmann u. a. 1996] Heilmann, J. ; Taucher-Scholz, G. ; Haberer, T. ;<br />

Scholz, M. ; Kraft, G.: Measurement of Intracellular DNA Double-Strand Break<br />

Induction and Rejoining along the Track of Carbon and Neon Particle Beams in<br />

Water. In: Int. J. Radiat. Oncol. Biol. Phys. 34 (1996), Nr. 3, S. 599–608<br />

[Heilmann u. a. 1995] Heilmann, J. ; Taucher-Scholz, G. ; Kraft, G.: Induction<br />

of DNA Double-Strand Breaks in CHO-K1 Cells by Carbon Ions. In: Int. J.<br />

Radiat. Biol. 68 (1995), Nr. 2, S. 153–162<br />

[Herskind u. a. 1998] Herskind, C. ; Bentzen, S. M. ; Overgaard, J. ; Overgaard,<br />

M. ; Bamberg, M. ; Rodemann, H. P.: Differentiation State of Skin<br />

Fibroblast Cultures versus Risk of Subcutaneous Fibrosis after Radiotherapy. In:<br />

Radiother. Oncol. 47 (1998), S. 263–269<br />

[Herskind <strong>und</strong> Rodemann 2000] Herskind, C. ; Rodemann, H. P.: Spontaneous<br />

and Radiation-Induced Differentiation of Fibroblasts. In: Exp. Gerontol. 35 (2000),<br />

S. 747–755<br />

[Hertveldt u. a. 1997] Hertveldt, K. ; Philippe, J. ; Thierens, H. ; Cornelissen,<br />

M. ; Vral, A. ; De, A.: Flow Cytometry as a Quantitative and Sensitive<br />

Method to Evaluate Low Dose Radiation Induced Apoptosis in vitro in Human Peripheral<br />

Blood Lymphocytes. In: Int. J. Radiat. Biol. 71 (1997), Nr. 4, S. 429–433<br />

[Hoeijmakers 2001] Hoeijmakers, J. H.: Genome Maintenance Mechanisms for<br />

Preventing Cancer. In: Nature 411 (2001), Nr. 6835, S. 366–374<br />

[IAEA Report Nr. 260 1986] IAEA Report Nr. 260: Biological Dosimetry: Chromosomal<br />

Aberration Analysis for Dose Assessment / International Atomic Energy<br />

Agency (IAEA). Vienna, 1986 (260). – Technical Report<br />

110


Literaturverzeichnis<br />

[ICRU Report Nr. 60 1998] ICRU Report Nr. 60: F<strong>und</strong>amental Quantities and<br />

Units for Ionizing Radiation / International Commission on Radiation Units and<br />

Measurements (ICRU). Dezember 1998 (60). – Report<br />

[Ikushima <strong>und</strong> Wolff 1974] Ikushima, T. ; Wolff, S.: UV-Induced Chromatid<br />

Aberrations in Cultured Chinese Hamster Cells after One, Two, or Three Ro<strong>und</strong>s<br />

of DNA Replication. In: Mutat. Res. 22 (1974), S. 193–201<br />

[Iliakis u. a. 1989] Iliakis, G. ; Wang, Y. ; Pantelias, G. E. ; Metzger, L.:<br />

Mechanism of Radiosensitization by Halogenated Pyrimidines: Effect of BrdU on<br />

Repair of DNA Breaks, Interphase Chromatin Breaks, and Potentially Lethal Damage<br />

in Plateau-Phase CHO Cells. In: Radiat. Res. 119 (1989), S. 286–304<br />

[Jha u. a. 2002] Jha, M. N. ; Bamburg, J. R. ; Bernstein, B. W. ; Bedford,<br />

J. S.: Caffeine Eliminates Gamma-Ray-Induced G 2 -Phase Delay in Human Tumor<br />

Cells But Not in Normal Cells. In: Radiat. Res. 157 (2002), S. 26–31<br />

[Johnson <strong>und</strong> Jasin 2000] Johnson, R. D. ; Jasin, M.: Sister Chromatid Gene<br />

Conversion is a Prominent Double-Strand Break Repair Pathway in Mammalian<br />

Cells. In: EMBO J. 19 (2000), Nr. 13, S. 3398–3407<br />

[Junkert u. a. 2002] Junkert, A. ; Vicek, G. ; Dymke, N.: <strong>Strahlung</strong> <strong>und</strong> Strahlenschutz.<br />

B<strong>und</strong>esamt für Strahlenschutz, Salzgitter, 2002<br />

[Kawata u. a. 2001] Kawata, T. ; Durante, M. ; Furusawa, Y. ; George, K. ;<br />

Ito, H. ; Wu, H. ; Cucinotta, F. A.: Rejoining of Isochromatid Breaks Induced<br />

by Heavy Ions in G 2 -Phase Normal Human Fibroblasts. In: Radiat. Res. 156<br />

(2001), S. 598–602<br />

[Kiefer 1989] Kiefer, J.: Biologische Strahlenwirkung. 2. Auflage. Birkhäuser<br />

Verlag, Basel, Boston, Berlin, 1989<br />

[Kilthau 1996] Kilthau, G. F.: Cancer Risk in Relation to Radioactivity in Tobacco.<br />

In: Radiol. Technol. 67 (1996), Nr. 3, S. 217–222<br />

[Kirchner 1996] Kirchner, F.: Anwendungen der flußzytometrischen Auswertung<br />

des BrdU-Hoechst-Quenching-Effektes zur Untersuchung schwerioneninduzierter<br />

Proliferationsstörungen <strong>von</strong> Säugetierzellen, Universität Kassel, Diplomarbeit,<br />

1996<br />

[Kohn 1999] Kohn, K. W.: Molecular Interaction Map of the Mammalian Cell<br />

Cycle Control and DNA Repair Systems. In: Mol. Biol. Cell. 10 (1999), Nr. 8,<br />

S. 2703–2734<br />

111


Literaturverzeichnis<br />

[Kraft 1987] Kraft, G.: Radiobiological Effects of Very Heavy Ions: Inactivation,<br />

Induction of Chromosome Aberrations and Strand Breaks. In: Nucl. Sci. Appl. 3<br />

(1987), S. 1–28<br />

[Kraft 1990] Kraft, G.: The Radiobiological and Physical Basis for Radiotherapy<br />

with Protons and Heavier Ions. In: Strahlenther. Onkol. 166 (1990), Nr. 1, S. 10–13<br />

[Kraft 1998] Kraft, G.: Radiotherapy with Heavy Ions: Radiobiology, Clinical<br />

Indications and Experience at GSI, Darmstadt. In: Tumori. 84 (1998), Nr. 2,<br />

S. 200–204<br />

[Kraft 2001] Kraft, G.: What we can learn from Heavy Ion Therapy for Radioprotection<br />

in Space. In: Phys. Med. (2001), S. 13–20<br />

[Kraft-Weyrather u. a. 1989] Kraft-Weyrather, W. ; Kraft, G. ; Ritter, S. ;<br />

Scholz, M. ; Stanton, J.A.: The Preparation of Biological Targets for Heavy-Ion<br />

Experiments Up to 20 MeV/u. In: Nucl. Instrum. Methods. Phys. Res. 282 (1989),<br />

S. 22–27<br />

[Krämer <strong>und</strong> Kraft 1994] Krämer, M. ; Kraft, G.: Track Structure and DNA<br />

Damage. In: Adv. Space Res. 14 (1994), S. 151–159<br />

[Latt u. a. 1977] Latt, S. A. ; George, Y. S. ; Gray, J. W.: Flow Cytometric<br />

Analysis of Bromodeoxyuridine-Substituted Cells stained with 33258 Hoechst. In:<br />

J. Histochem. Cytochem. 25 (1977), Nr. 7, S. 927–934<br />

[Latt <strong>und</strong> Stetten 1976] Latt, S. A. ; Stetten, G.: Spectral Stu<strong>die</strong>s on 33258<br />

Hoechst and related Bisbenzimidazole Dyes useful for Fluorescent Detection of<br />

Deoxyribonucleic Acid Synthesis. In: J. Histochem. Cytochem. (1976), S. 24–33<br />

[Latt <strong>und</strong> Wohlleb 1975] Latt, S. A. ; Wohlleb, J. C.: Optical Stu<strong>die</strong>s of the<br />

Interaction of 33258 Hoechst with DNA, Chromatin and Metaphase Chromosomes.<br />

In: Chromosoma 52 (1975), S. 297–316<br />

[Linke u. a. 1997] Linke, S. P. ; Clarkin, K. C. ; Wahl, G. M.: p53 Mediates Permanent<br />

Arrest over Multiple Cell Cycles in Response to γ-Irradiation. In: Cancer<br />

Res. 57 (1997), S. 1171–1179<br />

[Little <strong>und</strong> Nagasawa 1985] Little, J. B. ; Nagasawa, H.: Effect of Confluent<br />

Holding on Potentially Lethal Damage Repair, Cell Cycle <strong>Progression</strong>, and Chromosomal<br />

Aberrations in Human Normal and Ataxia-Telangiectasia Fibroblasts. In:<br />

Radiat. Res. 101 (1985), Nr. 1, S. 81–93<br />

[Löbrich u. a. 1998] Löbrich, M. ; Cooper, P. K. ; Rydberg, B.: Joining of<br />

correct and incorrect DNA Ends at Double-Strand Breaks produced by High-Linear<br />

112


Literaturverzeichnis<br />

Energy Transfer Radiation in Human Fibroblasts. In: Radiat. Res. 150 (1998),<br />

Nr. 6, S. 619–626<br />

[Lücke-Huhle u. a. 1979] Lücke-Huhle, C. ; Blakely, E. A. ; Chang, P. Y. ;<br />

Tobias, C. A.: Drastic G 2 Arrest in Mammalian Cells after Irradiation with<br />

Heavy-Ion Beams. In: Radiat. Res. 79 (1979), S. 97–112<br />

[Morris 1991] Morris, S. M.: The Genetic Toxicology of 5-Bromodeoxyuridine in<br />

Mammalian Cells. In: Mutat. Res. 258 (1991), S. 161–188<br />

[Munro 1970] Munro, T.: The Relative Radiosensitivity of the Nucleus and Cytoplasm<br />

of the Chinese Hamster Fibroblast. In: Radiat. Res. 42 (1970), S. 451–470<br />

[Nasonova u. a. 2001] Nasonova, E. ; Gudowska-Nowak, E. ; Ritter, S. ;<br />

Kraft, G.: Analysis of Ar-Ion and X-Ray-Induced Chromatin Breakage and<br />

Repair in V79 Plateau-Phase Cells by the Premature Chromosome Condensation<br />

Technique. In: Int. J. Radiat. Biol. 77 (2001), Nr. 1, S. 59–70<br />

[Nasonova u. a. 1998] Nasonova, E. ; Ritter, S. ; Fomenkova, T. ; Kraft, G.:<br />

Induction of Chromosomal Damage in CHO-K1 Cells and their Repair-Deficient<br />

Mutant XRS5 by X-Ray and Particle Irradiation. In: Adv. Space Res. 22 (1998),<br />

Nr. 4, S. 569–578<br />

[Paul 1980] Paul, J.: Zell- <strong>und</strong> Gewebekulturen. deGruyter, Berlin, 1980<br />

[Perry <strong>und</strong> Wolff 1974] Perry, P. ; Wolff, S.: New Giemsa Method for the<br />

Differential Staining of Sister Chromatids. In: Nature 251 (1974), Nr. 5471, S. 156–<br />

158<br />

[Poot 1990] Poot, M.: Flow Cytometry. Kap. Cell Kinetic Analysis Using Continuous<br />

BrdU Labelling and Bivariate 33258/Ethidium Bromide Flow Cytometry,<br />

M. Ormerod (Hrsg.), IRL Press, Oxford, 1990<br />

[Rabinovitch u. a. 1988] Rabinovitch, P. S. ; Kubbies, M. ; Chen, Y. C. ;<br />

Schindler, D. ; Hoehn, H.: BrdU-Hoechst Flow Cytometry: A Unique Tool<br />

for Quantitative Cell Cycle Analysis. In: Exp. Cell Res. 174 (1988), S. 309–318<br />

[Rodemann u. a. 1991] Rodemann, H. P. ; Peterson, H.-P. ; Schwenke, K. ;<br />

Von Wangenheim, K.-H.: Terminal Differentiation of Human Fibroblasts is<br />

Induced by Radiation. In: Scanning Microsc. 5 (1991), Nr. 4, S. 1135–1143<br />

[Roots u. a. 1989] Roots, R. ; Holley, W. ; Chatterjee, A. ; Rachal, E. ;<br />

Kraft, G.: The Influence of Radiation Quality on the Formation of DNA Breaks.<br />

In: Adv. Space Res. 9 (1989), Nr. 10, S. 45–55<br />

113


Literaturverzeichnis<br />

[Ross 1999] Ross, G. M.: Induction of Cell Death by Radiotherapy. In: Endocr.<br />

Relat. Cancer 6 (1999), Nr. 1, S. 41–44<br />

[Sager 1989] Sager, R.: Tumor Suppressor Genes: The Puzzle and the Promise.<br />

In: Science 246 (1989), Nr. 4936, S. 1406–1412<br />

[Scholz <strong>und</strong> Kraft 1996] Scholz, M. ; Kraft, G.: Track Structure and the Calculation<br />

of Biological Effects of Heavy Charged Particles. In: Adv. Space Res. 18<br />

(1996), Nr. 1-2, S. 5–14<br />

[Scholz u. a. 1994] Scholz, M. ; Kraft-Weyrather, W. ; Ritter, S. ; Kraft,<br />

G.: Cell Cycle Delays induced by Heavy Ion Irradiation of Synchronous Mammalian<br />

Cells. In: Int. J. Radiat. Biol. 66 (1994), Nr. 1, S. 59–75<br />

[Scholz u. a. 1998] Scholz, M. ; Ritter, S. ; Kraft, G.: Analysis of Chromosome<br />

Damage based on the Time Course of Aberrations. In: Int. J. Radiat. Biol. 74<br />

(1998), Nr. 3, S. 325–331<br />

[Sinclair 1968] Sinclair, W. K.: Cyclic X-Ray Responses in Mammalian Cells in<br />

Vitro. In: Radiat. Res. 33 (1968), Nr. 3, S. 620–643<br />

[Smellie <strong>und</strong> Parsons 1979] Smellie, S. G. ; Parsons, P. G.: Effects of Thymidine<br />

Analogues on Murine and Human Cells. In: Aust. J. Exp. Biol. Med. Sci. 57 (1979),<br />

Nr. 6, S. 563–573<br />

[Stein u. a. 1999] Stein, G. H. ; Drullinger, L. F. ; Soulard, A. ; Dulic,<br />

V.: Differential Roles for Cyclin-Dependent Kinase Inhibitors p21 and p16 in the<br />

Mechanisms of Senescence and Differentiation in Human Fibroblasts. In: Mol. Cell<br />

Biol. 19 (1999), Nr. 3, S. 2109–2117<br />

[Taucher-Scholz u. a. 1996] Taucher-Scholz, G. ; Heilmann, J. ; Kraft, G.:<br />

Induction and Rejoining of DNA Double-Strand Breaks in CHO Cells after Heavy<br />

Ion Irradiation. In: Adv. Space Res. 18 (1996), Nr. 1-2, S. 83–92<br />

[Virsik-Peuckert u. a. 1997] Virsik-Peuckert, P. ; Rave-Fränk, M ; Langebrake,<br />

U. ; Schmidberger, H.: Differences in the Yields of Dicentrics and Reciprocal<br />

Translocations Observed in the Chromosomes of Irradiated Human Skin<br />

Fibroblasts from the Same Healthy Individuals. In: Radiat. Res. 148 (1997), S. 209–<br />

215<br />

[Vogelstein u. a. 2000] Vogelstein, B. ; Lane, D. ; Levine, A. J.: Surfing the<br />

p53 Network. In: Nature 408 (2000), Nr. 6810, S. 307–310<br />

[Weber 1996] Weber, U.: Volumenkonforme Bestrahlung mit Kohlenstoff-Ionen<br />

zur Vorbereitung einer Strahlentherapie, Gesamthochschule Kassel, Dissertation,<br />

1996<br />

114


Literaturverzeichnis<br />

dE<br />

[Weinrich u. a. 1991] Weinrich, W. ; Wiegel, B. ; Kraft, G.: β, Z eff , , dx<br />

Range and Restricted Energy Loss of Heavy Ions in the Region 1 ≤ E ≤ 1 000 MeV<br />

u<br />

/ Gesellschaft für Schwerionenforschung. 1991. – Technischer Bericht<br />

[Weyrather u. a. 1999] Weyrather, W. K. ; Ritter, S. ; Scholz, M. ; Kraft,<br />

G.: RBE for Carbon Track-Segment Irradiation in Cell Lines of Differing Repair<br />

Capacity. In: Int. J. Radiat. Biol. 75 (1999), Nr. 11, S. 1357–1364<br />

[Williams u. a. 1997] Williams, K. J. ; Boyle, J. M. ; Birch, J. M. ; Norton,<br />

J. D. ; Scott, D.: Cell Cycle Arrest Defect in Li-Fraumeni Syndrome: A<br />

Mechanism of Cancer Predisposition. In: Oncogene 14 (1997), Nr. 3, S. 277–282<br />

[Yang u. a. 1997] Yang, T. C. ; George, K. ; Johnson, A. S. ; Durante, M. ;<br />

Fedorenko, B. S.: Biodosimetry Results from Space Flight Mir-18. In: Radiat.<br />

Res. 148 (1997), S. S17–S23<br />

115


Literaturverzeichnis<br />

116


Danksagung<br />

Der allererste Dank geht an Prof. Dr. Gerhard Kraft, zum einen für <strong>die</strong> Aufnahme in<br />

<strong>die</strong> Abteilung Biophysik <strong>und</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit in <strong>die</strong>ser unter den besten Bedingungen<br />

arbeiten zu können, zum anderen für <strong>die</strong> Überlassung des Themas, den Freiraum<br />

bei seiner Bearbeitung <strong>und</strong> <strong>die</strong> gute Laune, mit der er andere immer anzustecken<br />

versteht.<br />

Mein besonderer Dank gilt auch Prof. Dr. P. Layer vom Institut für Zoologie der<br />

TU Darmstadt, für seine Bereitschaft, <strong>die</strong>se externe Diplomarbeit zu betreuen <strong>und</strong><br />

für <strong>die</strong> Freiheit, <strong>die</strong> er mir bei deren Anfertigung ließ.<br />

Sehr großer Dank muss an Dr. Sylvia Ritter gehen. Sie hat mit ihrer Betreuung<br />

<strong>die</strong> Meilensteine für das Anfertigen <strong>die</strong>ser Arbeit gesetzt <strong>und</strong> mit ihrer ungeheuer<br />

kompetenten Unterstützung, ihrer immer konstruktiven Kritik <strong>und</strong> Lob entscheidend<br />

dazu beigetragen, mich zum Erreichen der selben zu motivieren.<br />

Danken will ich auch Petra Hessel, <strong>die</strong> mich mit Geduld <strong>und</strong> Humor in viele der<br />

Arbeitsmethoden <strong>und</strong> -abläufe einführte, bei Experimenten half <strong>und</strong> irgendwie immer<br />

an alles Wichtige dachte.<br />

Vielen Dank auch an Dr. Claudia Fournier, <strong>die</strong> mir mit fruchtbaren Diskussionen<br />

<strong>und</strong> guten Tipps besonders in der Endphase der Arbeit eine unverzichtbare Hilfe war.<br />

Allen Mitgliedern der Arbeitsgruppe Biophysik sei an <strong>die</strong>ser Stelle für <strong>die</strong> tolle<br />

Arbeitsatmosphäre <strong>und</strong> Hilfe gedankt, besonders auch meinen Bürokollegen Wolfgang<br />

Becher, Sven Grözinger, Dr. Jakob Naumann <strong>und</strong> den anderen Mitgliedern des Tee-<br />

Kolloquiums, Dank auch an Dr. Elena Nasonova für <strong>die</strong> experimentelle Mithilfe.<br />

Vielen Dank an Timo Dick für das lektorieren des Manuskriptes, dabei auch Dank<br />

an alle anderen Fre<strong>und</strong>e, <strong>die</strong> verständnisvoll <strong>auf</strong> meinen Zeitmangel in den vergangenen<br />

acht Monaten reagierten.<br />

Dankbar bin ich besonders meiner Fre<strong>und</strong>in Kirsten, für ihre liebevolle Unterstützung<br />

<strong>und</strong> für ihre unverzagten Versuche meine Gedanken auch mal <strong>auf</strong> andere Dinge<br />

zu lenken.<br />

Mein größter Dank gebührt jedoch nicht zuletzt meinen Eltern <strong>und</strong> meinem Bruder<br />

Christoph, <strong>die</strong> mir immer mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite standen <strong>und</strong> durch ihren immer<br />

währenden Beistand <strong>und</strong> Rückhalt <strong>die</strong>ses Studium ermöglichten.<br />

117

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!