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Integration durch Sport - Sportjugend Hessen

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<strong>Integration</strong><br />

<strong>durch</strong> <strong>Sport</strong><br />

Ein Programm des<br />

Deutschen Olympischen <strong>Sport</strong>bundes<br />

und seiner Mitgliedsorganisationen


<strong>Integration</strong> als<br />

Selbstverständlichkeit<br />

Toleranz und Akzeptanz gegenüber Zuwanderinnen<br />

und Zuwanderern sind für den Deutschen Olympischen<br />

<strong>Sport</strong>bund, seine Verbände und Vereine von<br />

hoher Bedeutung. In vielen <strong>Sport</strong>hallen, auf unzähligen<br />

<strong>Sport</strong>plätzen ist <strong>Integration</strong> von zugewanderten<br />

Menschen längst gelebter Alltag. Das Programm<br />

»<strong>Integration</strong> <strong>durch</strong> <strong>Sport</strong>« spricht mehrere Millionen<br />

Menschen nicht nur ausländischer Herkunft in ganz<br />

Deutschland an.<br />

Trotz aller Erfolge, die der <strong>Sport</strong> bei der <strong>Integration</strong><br />

erreicht, bleibt er auch weiterhin gefordert, seiner<br />

gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden.<br />

Den Veränderungen in der Gesellschaft trug der <strong>Sport</strong><br />

mit der sportpolitischen Grundsatzerklärung von<br />

2004 Rechnung. Ich sehe <strong>durch</strong> den <strong>Sport</strong> die Chance,<br />

unsere Gesellschaft stärker zusammenzuführen. Diese<br />

Chance wollen wir auch weiterhin nutzen.<br />

Walter Schneeloch<br />

Vizepräsident Breitensport/ <strong>Sport</strong>entwicklung des Deutschen Olympischen<br />

<strong>Sport</strong>bundes


Die Aufgaben von<br />

»<strong>Integration</strong> <strong>durch</strong> <strong>Sport</strong>«<br />

Der Deutsche Olympische <strong>Sport</strong>bund und seine<br />

Mitgliedsorganisationen blicken auf eine langjährige<br />

Erfahrung im Bereich der <strong>Integration</strong>sarbeit zurück.<br />

<strong>Integration</strong> ist für den <strong>Sport</strong> seit über 16 Jahren<br />

eine große gesellschaftliche Aufgabe mit vielen<br />

Facetten.<br />

Der Deutsche Olympische <strong>Sport</strong>bund hat seine<br />

Erfahrung und sein Wissen in dem Programm<br />

»<strong>Integration</strong> <strong>durch</strong> <strong>Sport</strong>« gebündelt, das aus dem<br />

1989 gestarteten Projekt »<strong>Sport</strong> für alle – <strong>Sport</strong><br />

mit Aussiedlern« hervorgegangen ist.<br />

Das Programm verfolgt folgende Aufgaben:<br />

> (interkulturelle) Erfahrungen und den<br />

Austausch fördern<br />

> gegenseitige Anerkennung forcieren<br />

> Verständnis zwischen Menschen<br />

unterschiedlicher Herkunft anregen<br />

> Selbstbestätigung und persönliche<br />

Erfolge verschaffen<br />

> Gruppenerfolge und positive Gruppenerlebnisse<br />

anregen<br />

> Erlernen und Akzeptieren<br />

vorhandener (Spiel-) Regeln<br />

> Sprachbarrieren abbauen<br />

> Gewaltprävention<br />

> Identifikation mit der (neuen) Heimat


Die Struktur des Programms<br />

»<strong>Integration</strong> <strong>durch</strong> <strong>Sport</strong>« ist ein Programm des Deutschen<br />

Olympischen <strong>Sport</strong>bundes (DOSB) und wird<br />

<strong>durch</strong> das Bundesministerium des Innern finanziert.<br />

Es ist eigenverantwortlich an die 16 Landessportbünde<br />

angegliedert. Dieses Modell zur Stärkung der<br />

<strong>Integration</strong> ist in Europa fast einmalig. Die Bundeskoordination<br />

sitzt beim Deutschen Olympischen<br />

<strong>Sport</strong>bund in Frankfurt. In den Landessportbünden<br />

ist das Programm <strong>durch</strong> Landes- und Regionalkoordinatoren<br />

vertreten. Die Arbeit an der Basis leisten<br />

die Stützpunktvereine mit ihren Starthelfern und<br />

Übungsleitern.<br />

Zielgruppe des Programms sind die in Deutschland<br />

lebenden und die zu erwartenden Spätaussiedler<br />

sowie weitere Zuwanderer und sozial benachteiligte<br />

Einheimische. Das Programm kann die integrative<br />

Arbeit im <strong>Sport</strong>verein auf vielfältige Weise unterstützen.<br />

Insbesondere die fünf speziell für die Praxis<br />

konzipierten <strong>Integration</strong>smodule lassen sich flexibel<br />

für die Umsetzung der <strong>Integration</strong>sarbeit nutzen.<br />

Der Maßnahmenkatalog umfasst ein und mehrtägige<br />

Aktivitäten, Großveranstaltungen und Sonderprogramme.<br />

Sie sind immer Teil kommunaler<br />

<strong>Integration</strong>skonzepte. Seit 2004 wirbt das Bundesministerium<br />

des Innern mit einem »Tag der <strong>Integration</strong>«<br />

für das Programm.


Die Grundsatzerklärung<br />

„<strong>Sport</strong> und Zuwendung“ (2004)<br />

Der Deutsche Olympische <strong>Sport</strong>bund und seine Mitgliedsorganisationen<br />

sehen in der <strong>Integration</strong> eine<br />

der wichtigsten Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft.<br />

Im Januar 2000 trat ein neues Staatsbürgerschaftsrecht<br />

in Kraft, was für Millionen von Menschen<br />

den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft erleichtert<br />

hat. Im Sommer 2004 wurde ein neues Zuwanderungsgesetz<br />

verabschiedet.<br />

Um sich Veränderungen zu stellen, ist auf dem Bundestag<br />

des Deutschen Olympischen <strong>Sport</strong>bundes<br />

Anfang Dezember 2004 in Bremen eine neue sportpolitische<br />

Grundsatzerklärung »<strong>Sport</strong> und Zuwanderung«<br />

verabschiedet worden. Die Erklärung ruft dazu<br />

auf, die Potenziale des organisierten <strong>Sport</strong>s für die<br />

<strong>Integration</strong> noch mehr zu nutzen.<br />

<strong>Sport</strong> bietet für Angehörige unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen<br />

große Potentiale der Begegnung,<br />

der Gesundheitsvorsorge und der Erlangung sozialer<br />

Anerkennung für Kinder, Jugendliche, Erwachsene<br />

sowie Seniorinnen und Senioren gleichermaßen.<br />

Die Grundsatzerklärung steht auf<br />

www.integration-<strong>durch</strong>-sport.de<br />

als pdf-Datei zum kostenlosen Download bereit.


Netzwerkpartner<br />

Die <strong>Integration</strong> von Menschen aus verschiedenen<br />

Kulturen erfordert ein Zusammenspiel von verschiedenen<br />

gesellschaftlichen Partnern. <strong>Integration</strong> ist ein<br />

Prozess, der viele Kooperationspartner benötigt. Der<br />

<strong>Sport</strong> sucht die Kooperation mit Organisationen zur<br />

Bildung von Netzwerken. Partner sind unter anderem:<br />

> der Deutsche Volkshochschulverband mit<br />

seinem Projekt OWI<br />

> Die kirchlichen Organisationen wie Caritas<br />

und Diakonisches Werk<br />

> Kommunale <strong>Integration</strong>sbeauftragte mit<br />

ihren Ämtern<br />

> Vertreter von Bevölkerungsgruppen wie<br />

Zentralrat der Muslime<br />

> Wohltätige Organisationen<br />

> Migrationserstberatungsstellen<br />

> Jugendmigrationsdienste<br />

> Netzwerkpartner vor Ort auf kommunaler Ebene


Statistik und<br />

demographischer Wandel<br />

Ende 2005 lebten 82,5 Mio Menschen in Deutschland,<br />

davon hatten 7,3 Mio keine deutsche Staatsangehörigkeit.<br />

Diese Zahl entspricht einem Anteil von<br />

8,8%. Von dieser Gruppe sind ca. 1,4 Mio Menschen<br />

in Deutschland selber geboren, ein Drittel lebt schon<br />

länger als 20 Jahre hier. Die größte Bevölkerungsgruppe<br />

in Deutschland bildet die Türkei mit knapp 1,8 Mio<br />

Menschen. 8 % der ausländischen MitbürgerInnen<br />

stammen aus Italien und 7,3 % aus Serbien-Montenegro.<br />

Zu den vor allem aus Russland und Kasachstan<br />

stammenden Spätaussiedlern werden als Zugänge<br />

in dem Zeitraum von 1950 – 2004 2,3 Mio Menschen<br />

gezählt.<br />

Der demographische Wandel ist eine zentrale gesellschaftspolitische<br />

Herausforderung für Deutschland.<br />

Neben dem Bevölkerungsrückgang und Veränderungen<br />

in der Altersstruktur ist sie mit einer<br />

weiteren Zunahme von MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund<br />

verbunden. In Anbetracht dieser<br />

Veränderungen und ihren sozialen und kulturellen<br />

Wandlungsprozessen ist auch der <strong>Sport</strong> aufgerufen,<br />

sich diesen Herausforderungen weiterhin offensiv zu<br />

stellen. <strong>Integration</strong>skonzepte, die auf alle gesellschaftliche<br />

Handlungsebnen abstellen sowie der Dialog<br />

zwischen MigrantInnen und Deutschen werden unter<br />

Berücksichtigung aller verfügbaren Ressourcen des<br />

<strong>Sport</strong>s unterstützt.


III<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Deutscher Olympischer <strong>Sport</strong>bund<br />

Gesamtleitung: Heike Kübler<br />

Redaktion: Günter Müller, Medienagentur mmk-m<br />

Gestaltung: Monica Freise, Visuelle Kommunikation<br />

www.integration-<strong>durch</strong>-sport.de<br />

<strong>Integration</strong> <strong>durch</strong> <strong>Sport</strong> wird gefördert von:

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