Hessencampus - Bildungsakademie des LSB Hessen
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dungsjahr) und 23 Auszubildende der Klasse 11 MBX0<br />
der Theodor- Litt-Schule (TLS) in Gießen (Fachbereich<br />
Metall, 2. Lehrjahr) teil.<br />
Beide Lehrkräfte hatten sich aktiv in die Durchführungsphase<br />
eingebracht und den zusätzlichen Raum<br />
und die Zeit genutzt, ihre Auszubildenden aus einer<br />
anderen Perspektive kennenzulernen, intensive Gespräche<br />
zu führen und auch die Beziehung zu ihren<br />
Schüler/-innen zu fördern. Darüber hinaus nahmen<br />
sie die Lerninhalte und die eingesetzten Übungen<br />
und Methoden innerhalb der „LBL-Woche“ als Anstoß,<br />
ihre eigene Praxis zu reflektieren (Professionalisierung).<br />
Das Projektziel, möglichst viele Ausbilder/-innen am<br />
Ende der „LBL-Woche“ mit in das Weiterbildungsmodul<br />
einzubinden (LOK), konnte nur bedingt realisiert werden.<br />
Zwar waren in beiden Durchführungswochen Ausbilder/-innen<br />
anwesend (Theodor-Litt-Schule: 5 Ausbilder/-innen;<br />
Willy-Brandt-Schule: 2 Ausbilder/-innen), allerdings<br />
wurde an dieser Stelle sehr deutlich, dass gerade<br />
bei der Projektzieldimension LOK noch hoher<br />
Handlungsbedarf besteht. Diese These wurde abschließend<br />
im Rahmen <strong>des</strong> Forums am Ende der „LBL-Woche“<br />
gemeinsam diskutiert. Die Nichtteilnahme der Ausbilder/-innen<br />
schlug sich vor allem auf die Stimmung der<br />
Auszubildenden nieder, die enttäuscht darüber waren<br />
und die Situation als eine fehlende Wertschätzung ihrer<br />
Person interpretierten (siehe auch: Ergebnisse der Auswertungsinterviews).<br />
Ergebnisse der Auswertungsphase<br />
Die Auswertungsinterviews wurden mit Hilfe leitfadengestützter<br />
Interviews mit Lehrkräften, Ausbilder/-innen<br />
und Auszubildenden geführt, die im Projekt eingebunden<br />
waren. Der Interviewverlauf orientierte sich an<br />
dem Projektprozess. Die Fragestellungen waren inhaltlich<br />
an die unterschiedlichen Gesprächspartner (Ausbilder/-innen,<br />
Lehrer/-innen und Auszubildende) angepasst<br />
und zielten auf folgende Themenkomplexe:<br />
Motive der Teilnahme, Kompetenzerweiterung – Erfahrungswerte<br />
„LBL-Woche“ und Lernortkooperation. Zusätzlich<br />
wurde nach wertvollen Elementen <strong>des</strong> Konzeptes<br />
(Gelingensfaktoren), Empfehlungen und Perspektiven<br />
für zukünftige „LBL-Wochen“ gefragt. Die zentralen<br />
Ergebnisse werden im Folgenden zusammenfassend<br />
dargestellt:<br />
Motive zur Teilnahme<br />
Die Lehrkräfte sahen vordergründig die Vorbereitung<br />
auf die Abschlussprüfung als ein wesentliches Motiv für<br />
die Teilnahme an der „LBL-Woche“. Darüber hinaus<br />
wurden insbesondere diese Klassen aufgrund ihrer Leistungsheterogenität<br />
ausgewählt. Gerade leistungsschwächere<br />
Auszubildende sollten gefördert und diese<br />
auch stärker in das Unterrichtsgeschehen und die Klassengemeinschaft<br />
integriert werden. Die Ausbilder/-innen<br />
versprachen sich vor allem eine Verbesserung der<br />
Teamfähigkeit und einen Kompetenzzuwachs im Bereich<br />
<strong>des</strong> Sozialverhaltens. Die Auszubildenden waren<br />
vor allem neugierig auf die „LBL-Woche“ und gespannt<br />
auf die gemeinsame Zeit mit den Klassenkameraden.<br />
Kompetenzerweiterung – Erfahrungswerte<br />
Trotz der Kürze <strong>des</strong> Beobachtungszeitraumes berichteten<br />
die Lehrer/-innen und Ausbilder/-innen bereits jetzt<br />
von beobachtbaren positiven Verhaltensänderungen<br />
bei den Auszubildenden: Die Lehrer berichteten, dass<br />
sich die Präsentationsfertigkeit der Auszubildenden<br />
deutlich verbessert habe. Sie präsentierten nun viel<br />
selbstsicherer und strukturierter. Darüber hinaus habe<br />
sich die Klassengemeinschaft verbessert. Die Auszubildenden<br />
gingen sorgsamer miteinander um und unterstützten<br />
sich gegenseitig. Besonders erfreulich sei die<br />
Beobachtung, dass Auszubildende, die sich vorher aufgrund<br />
von Leistungsdefiziten oder Außenseiterpositionen<br />
nicht am Unterricht beteiligt hätten, nun aktiv<br />
daran teilnähmen.<br />
Die Ausbilder/-innen betonten, dass sich vor allem die<br />
Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit im betrieblichen<br />
Alltag verbessert hätte. Themen- und Problemstellungen<br />
würden von den Auszubildenden nun<br />
direkt, strukturiert, begründend und somit angemessen<br />
angesprochen. Die Zusammenarbeit im Team hätte<br />
sich ebenso deutlich verbessert.<br />
Die Auszubildenden selbst hoben vor allem das Zusammenwachsen<br />
der Klasse hervor. Sie betonten, dass<br />
sie sich untereinander jetzt erst richtig kennengelernt<br />
hätten. Darüber hinaus beschrieben sie in Bezug auf<br />
das Präsentations- und Lerntechniken-Training eine<br />
spürbare Entlastung bei der Prüfungsvorbereitung.<br />
Das Trainer/-innenteam bestätigt diese Aussagen: Im<br />
Laufe der „LBL-Woche“ war eine sichtbare Entwicklung<br />
innerhalb der Gruppe und bei einzelnen Auszubildenden<br />
beobachtbar. Die Gruppe wuchs zusammen und optimierte<br />
die Koordination und Umsetzung von den ihnen<br />
gestellten Aufgaben. Dabei fiel auch hier vor allem auf,<br />
dass gerade am Anfang sehr zurückhaltende Auszubildende<br />
gegen Ende der Woche ihre Aktivität deutlich steigerten<br />
und sich stärker in die Gruppe integrierten.<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass sowohl die<br />
DARSTELLUNG AUSGEWÄHLTER PROJEKTE DER FREIEN TRÄGER BILDUNGSWERK DER HESSISCHEN WIRTSCHAFT E.V. (2011)<br />
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