Hessencampus - Bildungsakademie des LSB Hessen

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• Transfer und Öffentlichkeitsarbeit: Projektpräsentation und Diskussion im Rahmen eines Forums. Akquise der Auszubildenden über die Netzwerkstrukturen des HESSENCAMPUS Mittelhessen Der Zugang zu den Auszubildenden wurde über die Netzwerkstrukturen des HESSENCAMPUS Mittelhessen gewonnen. In Kooperation mit den beiden Projektpartnern, der Theodor-Litt-Schule und Willy-Brandt-Schule aus Gießen, wurde jeweils eine Berufsschulklasse ausgewählt. Die Auswahl der Berufsschulklassen wurde durch folgende Kriterien geleitet: Die Auszubildenden sollten bevorzugt aus Klein- und Kleinstbetrieben stammen und die Berufsschulklasse sollte sich durch Heterogenität in Bezug auf die Leistungsniveaus der Auszubildenden charakterisieren, so dass insbesondere auch leistungsschwächere Auszubildende am Konzept „LBL-Woche“ teilnehmen. Nach der Auswahl der Berufsschulklassen wurden diese im Rahmen einer Informationsveranstaltung während des Unterrichts über das Projekt und den weiteren Verlauf informiert. Es handelte sich hierbei um die Klasse 11 MBXO der Theodor-Litt-Schule in Gießen (Fachbereich Metall, 2. Ausbildungsjahr, 27 Schüler, Klassenlehrer Steffen Becker) sowie um die Klasse 11 W7 der Willy- Brandt-Schule in Gießen (Einzelhandel, 2. Ausbildungsjahr, 23 Schüler, Klassenlehrer Markus Wamser). Projektkommunikation und inhaltliche Bedarfserschließung des Weiterbildungsmoduls in Vorgesprächen mit Lehrer/-innen, Ausbilder/-innen und Auszubildenden In den Erstkontaktgesprächen mit den Ausbilder/-innen der teilnehmenden Klassen ging es vorab darum, die Bereitschaft der Ausbildungsbetriebe zu gewinnen, ihre Auszubildenden für die Teilnahme an der LBL-Woche freizustellen. Des Weiteren wurden sie selbst zu der Teilnahme am Abschlussdialog am Ende der „LBL-Woche“ angeregt (LOK). Unterstützt wurde der Prozess durch ein Informationsschreiben an die Ausbilder/-innen, welches in Kooperation mit den beiden beteiligten Lehrern an die Ausbildungsbetriebe verschickt wurde. Anschließend erfolgten Vorabinterviews mit den teilnehmenden Lehrern, Ausbilder/- innen und Auszubildenden in Telefonaten und persönlichen Gesprächen. Ziel war es, die Bedarfe und Bedürfnisse aus der Praxis in Bezug auf die Inhalte des Weiterbildungsmoduls „LBL-Woche“ zu erschließen. Die Erkenntnisse flossen in die Konzeption der „LBL-Woche“ ein. Konzeption des Weiterbildungsmoduls Anschließend wurde ein erster Entwurf des einwöchigen Weiterbildungsmoduls „LBL-Woche“ unter Einbeziehung der ermittelten Bedarfe aus den Interviews konzipiert und der Steuerungsgruppe des HC Mittelhessen vorgestellt und mit ihr diskutiert. Die Inhalte der „LBL-Woche“ orientierten sich an den drei Kernkompetenzbereichen der Sozial-, Methoden- und Persönlichkeitskompetenz. Die „LBL-Woche“ sollte insgesamt zu einer Verbesserung der beruflichen und persönlichen Handlungskompetenz der Auszubildenden beitragen. Das Trainer/-innenteam (drei Trainerinnen und ein Trainer) gestaltete gemeinsam die Feinplanung des Konzeptes (Didaktik). Durchführung des Weiterbildungsmoduls Ende September (26.-30.09.2011) und Anfang Oktober (04.-07.10.2011) wurden zwei „LBL-Wochen“ mit den beiden ausgewählten Berufsschulklassen im Bildungshaus in Bad Nauheim von einem vierköpfigen Trainer/- innenteam durchgeführt. Die beiden Klassenlehrer waren bei der Eröffnung und am Ende der „LBL-Woche“ sowie beim Teamtraining im Outdoorzentrum Lahntal (Theodor-Litt-Schule) und bei der Gestaltung eines Abendprogrammes anwesend. Den Abschluss der Woche bildete die Projektpräsentation der „LBL-Woche“, die durch die Auszubildenden vorbereitet, gestaltet und ihren Lehrern und Ausbilder/-innen präsentiert wurde. Daran schloss sich ein Austausch zwischen den Auszubildenden, dem Trainer/-innenteam, den Lehrern und den Ausbilder/-innen an, um Themen und Fragen rund um die Ausbildung zu diskutieren (LOK). Auswertungsphase Am Ende der „LBL-Woche“ fand gemeinsam mit den Auszubildenden eine erste Auswertung der „LBL-Woche“ statt. Ziel war die Reflexion des Erlebten und das Zusammentragen eigener (neuer) Erkenntnisse, die sich bei den Auszubildenden während ihrer Teilnahme an der „LBL-Woche“ entwickelt hatten. Darüber hinaus erhielten sie ein abschließendes Feedback des Trainer/- innenteams. Diese Auswertungsphase diente auch dazu, erste Transferansätze bei den Auszubildenden in Bezug auf die gesammelten Erfahrungen aus der Woche in berufliche und private Kontexte anzuregen (Nachhaltigkeit). In einer weiteren Auswertungsphase (November 2011) wurden die Auszubildenden, Lehrer und Ausbilder/- innen mit Hilfe von leitfadengestützten Interviews zu den beiden Zieldimensionen des Projektes, Kompetenzerweiterung und Lernortkooperation, befragt. DARSTELLUNG AUSGEWÄHLTER PROJEKTE DER FREIEN TRÄGER BILDUNGSWERK DER HESSISCHEN WIRTSCHAFT E.V. (2011) 24

Transfer und Öffentlichkeitsarbeit: Projektpräsentation und Diskussion im Rahmen eines Forums Im Rahmen eines Forums am 08.12.2011 wurde unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit fachbezogen diskutiert und ein Expert/-innengespräch mit hochrangiger Besetzung durchgeführt. Zur Vermeidung von Doppelungen findet sich Näheres im Folgenden unter „Ergebnisse der Abschlussveranstaltung“ 5.2.1.3 Ergebnisdarstellung Im Folgenden werden die zentralen Ergebnisse des Projektes zusammenfassend dargestellt. Dies beinhaltet die Koordinations- und Konzeptionsphase, die Durchführungsphase, die Auswertungsphase sowie die zusammenfassende Darstellung des Forums am 08.12.2011 im Rathaus der Stadt Gießen. Zusätzlich fließen die Erfahrungen und Beobachtungen des Projektteams mit in die Ergebnisdarstellung ein. Die Ausführungen basieren auf Erfahrungen und Beobachtungen der Koordinatoren, Trainer/-innen, Lehrer, Ausbilder/-innen und Auszubildenden, die in Form von Erfahrungen, Diskussionen und leitfadengestützten Interviews zusammengetragen wurden. Ergebnisse aus der Koordinations- und Konzeptionsphase In den leitfadengestützten Vorabinterviews mit Lehrern und Ausbilder/-innen wurde, in Bezug auf die inhaltliche Bedarfserschließung des Weiterbildungsmoduls „LBL-Woche“ betont, dass gerade im Bereich der drei Kernkompetenzen (Sozial-, Methoden- und Persönlichkeitskompetenz) erheblicher Qualifizierungsbedarf bei den Auszubildenden bestehe. Themen wie Unpünktlichkeit, mangelndes Pflichtbewusstsein, unzureichende schulische und betriebliche Umgangsformen bildeten den Ankerpunkt der Diskussion. Darüber hinaus berichteten die Lehrkräfte, dass in Anbetracht des betrieblichen Auftrags im Rahmen der Abschlussprüfung die Präsentationsfähigkeit der Auszubildenden eine zwingend zu trainierende Kompetenz sei. Auch im Hinblick auf die veränderte Berufsausbildungsverordnung und die Einführung der Lernfelder müssten Auszubildende zunehmend selbstorganisiert lernen und somit Selbstlernkompetenzen entwickeln, ohne die das Berufsausbildungsziel gefährdet sei. Darüber hinaus wäre es ebenso erforderlich, dass Schule und Betrieb enger kooperieren, um Lerninhalte und individuelle Ausbildungsbedingungen im betrieblichen und schulischen Kontext aufeinander abzustimmen und miteinander zu verzahnen (gerade bei leistungsschwächeren Auszubildenden). Die Ergebnisse aus den Interviews flossen in die Konzeption der Weiterbildungsmoduls „LBL-Woche“ ein. Die Lerneinheiten erstreckten sich von der Förderung der Team-, Kooperations- und Organisationsfähigkeit, den Umgang in (schwierigen) betrieblichen und beruflichen Situationen bis hin zum Training von Lern-, Arbeits- und Präsentationstechniken. Kontinuierliche Reflexions- und Feedbackphasen, die im Anschluss an die einzelnen Übungen stattfanden und die Verzahnung der Lerninhalte (Kompetenzbereiche), die zu einer ständigen Lernwiederholung führten, zählten zu den didaktischen Prinzipien des Konzeptes. Die eingesetzten Methoden setzten ressourcenorientiert, fördernd und begleitend bei den Potenzialen der Auszubildenden an. Darüber hinaus wurden die einzelnen Übungen abschließend durch die Auszubildenden visualisiert und der Gruppe präsentiert, worauf sich ein Feedback durch die Gruppe anschloss. Die Auszubildenden wurden vor die Aufgabe gestellt, eigenständig eine zusammenfassende Abschlusspräsentation für die Trainer/-innen, Lehrer und Ausbilder/- innen zu gestalten, bei der die einzelnen Lerneinheiten (Übungen und Inhalte) der „LBL-Woche“ reflektiert und aufbereitet werden mussten. Die Zieldimension Lernortkooperation wurde konzeptionell durch das Implementieren gemeinsamer Aktivitäten mit Lehrern und Ausbilder/-innen während der „LBL-Woche“ (Teamtraining Outdoorzentrum, Abendprogramm, Projektpräsentation und Abschlussforum) realisiert. Zusätzlich sollte das Abschlussforum am Ende der „LBL-Woche“ Zeit und einen geschützten Raum ermöglichen, damit Lehrer und Ausbilder/-innen gemeinsam mit den Auszubildenden abschlussrelevante Themen der Berufsausbildung besprechen konnten. Darüber hinaus sollten in diesem Rahmen erste (neue) Ansatzpunkte für eine zukünftig verbesserte Lernortkooperation diskutiert und initiiert werden. Der gesamte Projektprozess basierte auf einer kontinuierlichen Kommunikation der Lehrkräfte, Auszubildenden und Ausbilder/-innen (Bedarfserschließung, Durchführungsphase, Auswertungsphase, Forum). Leitend war der Kerngedanke, dass eine Kompetenzerweiterung bei den Auszubildenden insbesondere durch eine verbesserte Lernortkooperation und eine kontinuierliche Partizipation aller Akteure gelingen kann. Ergebnisse der Durchführungsphase Es nahmen 21 Auszubildende der Klasse 11W7 der Willy- Brandt-Schule (WBS) in Gießen (Einzelhandel, 2. Ausbil- DARSTELLUNG AUSGEWÄHLTER PROJEKTE DER FREIEN TRÄGER BILDUNGSWERK DER HESSISCHEN WIRTSCHAFT E.V. (2011) 25

Transfer und Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Projektpräsentation und Diskussion im Rahmen<br />

eines Forums<br />

Im Rahmen eines Forums am 08.12.2011 wurde unter<br />

breiter Beteiligung der Öffentlichkeit fachbezogen diskutiert<br />

und ein Expert/-innengespräch mit hochrangiger<br />

Besetzung durchgeführt. Zur Vermeidung von<br />

Doppelungen findet sich Näheres im Folgenden unter<br />

„Ergebnisse der Abschlussveranstaltung“<br />

5.2.1.3<br />

Ergebnisdarstellung<br />

Im Folgenden werden die zentralen Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes<br />

zusammenfassend dargestellt. Dies beinhaltet die<br />

Koordinations- und Konzeptionsphase, die Durchführungsphase,<br />

die Auswertungsphase sowie die zusammenfassende<br />

Darstellung <strong>des</strong> Forums am 08.12.2011 im<br />

Rathaus der Stadt Gießen. Zusätzlich fließen die Erfahrungen<br />

und Beobachtungen <strong>des</strong> Projektteams mit in die<br />

Ergebnisdarstellung ein. Die Ausführungen basieren auf<br />

Erfahrungen und Beobachtungen der Koordinatoren,<br />

Trainer/-innen, Lehrer, Ausbilder/-innen und Auszubildenden,<br />

die in Form von Erfahrungen, Diskussionen und leitfadengestützten<br />

Interviews zusammengetragen wurden.<br />

Ergebnisse aus der Koordinations- und<br />

Konzeptionsphase<br />

In den leitfadengestützten Vorabinterviews mit Lehrern<br />

und Ausbilder/-innen wurde, in Bezug auf die inhaltliche<br />

Bedarfserschließung <strong>des</strong> Weiterbildungsmoduls<br />

„LBL-Woche“ betont, dass gerade im Bereich der drei<br />

Kernkompetenzen (Sozial-, Methoden- und Persönlichkeitskompetenz)<br />

erheblicher Qualifizierungsbedarf<br />

bei den Auszubildenden bestehe. Themen wie Unpünktlichkeit,<br />

mangeln<strong>des</strong> Pflichtbewusstsein, unzureichende<br />

schulische und betriebliche Umgangsformen<br />

bildeten den Ankerpunkt der Diskussion. Darüber hinaus<br />

berichteten die Lehrkräfte, dass in Anbetracht <strong>des</strong><br />

betrieblichen Auftrags im Rahmen der Abschlussprüfung<br />

die Präsentationsfähigkeit der Auszubildenden<br />

eine zwingend zu trainierende Kompetenz sei. Auch im<br />

Hinblick auf die veränderte Berufsausbildungsverordnung<br />

und die Einführung der Lernfelder müssten Auszubildende<br />

zunehmend selbstorganisiert lernen und<br />

somit Selbstlernkompetenzen entwickeln, ohne die<br />

das Berufsausbildungsziel gefährdet sei. Darüber hinaus<br />

wäre es ebenso erforderlich, dass Schule und Betrieb<br />

enger kooperieren, um Lerninhalte und individuelle<br />

Ausbildungsbedingungen im betrieblichen und<br />

schulischen Kontext aufeinander abzustimmen und<br />

miteinander zu verzahnen (gerade bei leistungsschwächeren<br />

Auszubildenden).<br />

Die Ergebnisse aus den Interviews flossen in die Konzeption<br />

der Weiterbildungsmoduls „LBL-Woche“ ein. Die<br />

Lerneinheiten erstreckten sich von der Förderung der<br />

Team-, Kooperations- und Organisationsfähigkeit, den<br />

Umgang in (schwierigen) betrieblichen und beruflichen<br />

Situationen bis hin zum Training von Lern-, Arbeits- und<br />

Präsentationstechniken. Kontinuierliche Reflexions- und<br />

Feedbackphasen, die im Anschluss an die einzelnen<br />

Übungen stattfanden und die Verzahnung der Lerninhalte<br />

(Kompetenzbereiche), die zu einer ständigen Lernwiederholung<br />

führten, zählten zu den didaktischen Prinzipien<br />

<strong>des</strong> Konzeptes. Die eingesetzten Methoden setzten<br />

ressourcenorientiert, fördernd und begleitend bei<br />

den Potenzialen der Auszubildenden an. Darüber hinaus<br />

wurden die einzelnen Übungen abschließend durch die<br />

Auszubildenden visualisiert und der Gruppe präsentiert,<br />

worauf sich ein Feedback durch die Gruppe anschloss.<br />

Die Auszubildenden wurden vor die Aufgabe gestellt,<br />

eigenständig eine zusammenfassende Abschlusspräsentation<br />

für die Trainer/-innen, Lehrer und Ausbilder/-<br />

innen zu gestalten, bei der die einzelnen Lerneinheiten<br />

(Übungen und Inhalte) der „LBL-Woche“ reflektiert und<br />

aufbereitet werden mussten.<br />

Die Zieldimension Lernortkooperation wurde konzeptionell<br />

durch das Implementieren gemeinsamer Aktivitäten<br />

mit Lehrern und Ausbilder/-innen während der<br />

„LBL-Woche“ (Teamtraining Outdoorzentrum, Abendprogramm,<br />

Projektpräsentation und Abschlussforum)<br />

realisiert. Zusätzlich sollte das Abschlussforum am<br />

Ende der „LBL-Woche“ Zeit und einen geschützten<br />

Raum ermöglichen, damit Lehrer und Ausbilder/-innen<br />

gemeinsam mit den Auszubildenden abschlussrelevante<br />

Themen der Berufsausbildung besprechen konnten.<br />

Darüber hinaus sollten in diesem Rahmen erste<br />

(neue) Ansatzpunkte für eine zukünftig verbesserte<br />

Lernortkooperation diskutiert und initiiert werden. Der<br />

gesamte Projektprozess basierte auf einer kontinuierlichen<br />

Kommunikation der Lehrkräfte, Auszubildenden<br />

und Ausbilder/-innen (Bedarfserschließung, Durchführungsphase,<br />

Auswertungsphase, Forum). Leitend war<br />

der Kerngedanke, dass eine Kompetenzerweiterung<br />

bei den Auszubildenden insbesondere durch eine verbesserte<br />

Lernortkooperation und eine kontinuierliche<br />

Partizipation aller Akteure gelingen kann.<br />

Ergebnisse der Durchführungsphase<br />

Es nahmen 21 Auszubildende der Klasse 11W7 der Willy-<br />

Brandt-Schule (WBS) in Gießen (Einzelhandel, 2. Ausbil-<br />

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