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Patienten- Information - Sporlastic

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Neue Wege in der konservativen Therapie und postoperativen Nachbehandlung der Hüftgelenksarthrose.<br />

SPORLASTIC<br />

ORTHOPAEDICS<br />

®<br />

Physiotherapeutische Behandlung bei der<br />

Hüftgelenksarthrose<br />

Die Therapie der Hüftgelenksarthrose ist zunächst immer<br />

konservativ und richtet sich nach dem krankengymnastischen<br />

Befund der Funktionalität.<br />

Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung resultiert eine<br />

durch die Kapsel bedingte Bewegungseinschränkung.<br />

Durch physiotherapeutische Techniken (z.B. Manuelle Therapie)<br />

kann eine spezielle Kapseldehnung erfolgen sowie<br />

der Entwicklung von Kontrakturen entgegengewirkt werden.<br />

Durch die Möglichkeiten bildgebender Verfahren (CT, digitales<br />

Röntgen) ist gerade bei jüngeren Menschen (18-40 Jahre)<br />

mit Hüftgelenksbeschwerden die Gelenklippe (Labrum) als<br />

mitverantwortlicher Schmerzgenerator zu erkennen.<br />

Physiotherapeutische Behandlung:<br />

Hüftimpingement konservativ<br />

Bei konservativer Behandlung des Hüftimpingements empfiehlt<br />

sich ein Vorgehen nach folgenden Behandlungsrichtlinien:<br />

■ Aufklärung über die individuell durchzuführenden<br />

Maßnahmen durch den Arzt oder Physiotherapeuten.<br />

■ Da die Kapsel der Hüfte<br />

mit dem Labrum verbunden<br />

ist, sollte keine<br />

Dehnung (Stretching)<br />

und keine maximale<br />

Bewegung im Hüftgelenk<br />

erfolgen. Dies kann<br />

zu mehr Beschwerden<br />

führen.<br />

■ Training der hüftstabilisierenden<br />

Muskulatur<br />

(Rotatorenmanschette),<br />

wobei dies in einem<br />

geschlossenen System<br />

(Stehen auf dem betroffenen<br />

Bein) erfolgen<br />

sollte. Das Ziel ist, eine<br />

gute Zentrierung des Passive Bewegung der Hüfte.<br />

Hüftkopfes in der Pfanne<br />

zu erreichen.<br />

■ Verringern der Landungsphase beim Gehen durch<br />

Gehstöcke.<br />

■ Zyklische Aktivität (immer genug Pausen einlegen).<br />

■ Sport vorübergehend reduzieren bzw. einstellen.<br />

Traktion der Hüfte zur Schmerzlinderung.<br />

Hüftimpingement postoperativ<br />

1.-2. Woche:<br />

■ Gangschule mit Unterarmgehstöcken unter Teilbelastung.<br />

■ Manuelle Lymphdrainage mit unterstützender Kompression<br />

durch ein Hilfsmittel (COXA-HIT).<br />

■ Beüben der Hüftbeugung bis 70° (die ersten 2-3 Wochen).<br />

■ Beüben der Hüftabspreizung bis zur Schmerzgrenze.<br />

■ Isometrische Spannungsübungen (Beinmuskulatur).<br />

■ Gleichgewichtsübungen im Stand.<br />

■ Kühlung durch Eispack oder Eislolly.<br />

Gangschule.<br />

Kleine Kniebeugung.<br />

Vermieden werden sollten:<br />

■ Rotationsbewegungen.<br />

■ Überspreizen der Beine.<br />

■ Bewegung im offenen System (Füße sollten immer<br />

Bodenkontakt haben).<br />

■ Dehnung der Oberschenkel- und Hüftmuskulatur.<br />

■ Kein Krafttraining vor Erreichen der vollen Beweglichkeit.<br />

Ab der 3.-4. Woche:<br />

■ Vollbelastung sollte erreicht sein.<br />

■ Koordinationsübungen in verschiedenen Ausgangsstellungen.<br />

■ Beginn der Trainingstherapie zum Muskelaufbau.<br />

■ Sportspezifische Therapie und Training.<br />

Beinpresse zur Kräftigung der Beinmuskulatur.<br />

Hüftgelenksarthrose konservativ<br />

Die Bewegungseinschränkung und das Schmerzempfinden<br />

sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt.<br />

Auch spielt die Dauer der Beschwerden eine große Rolle<br />

für die Planung und Umsetzung der Therapiemaßnahmen.<br />

Individuelle Behandlungsinhalte sollten mit dem <strong>Patienten</strong><br />

erarbeitet und abgestimmt werden.<br />

Koordination am Posturomed.<br />

Hier listen wir einige physiotherapeutische Möglichkeiten<br />

auf, die zur Verbesserung der Funktionalität führen können:<br />

■ Gleichgewichtsübungen zur Sturzprophylaxe.<br />

■ Eis oder Wärmetherapie (je nach Ausmaß der akuten<br />

oder chronischen Beschwerden).<br />

■ Elektrotherapie/TENS.<br />

■ Einsatz von Kardiogeräten (Ergometer, Laufband).<br />

■ Manuelle Therapie (z.B. Intermittierende Traktion).<br />

■ Herabsetzen der Muskelspannungen (z.B. Massagen,<br />

allg. Weichteiltechniken).<br />

■ Dehnübungen als Schmerzlinderung.<br />

■ Trainingstherapie am Gerät.<br />

■ Ausdauertraining (Standfahrrad, Laufband, Nordic Walking).<br />

■ Wassergymnastik oder Aquajogging.<br />

■ Vibrationstherapie (Galileo).<br />

Ziele der funktionellen Behandlung:<br />

■ Vermeiden oder Verzögern der Operation.<br />

■ Vorbereitung zur Operation.<br />

■ Schmerzlinderung.<br />

■ Verbesserung der Beweglichkeit.<br />

■ Bessere Stabilität des Hüftgelenkes.<br />

■ Verbessern des Gangbildes und der Gangleistung.<br />

■ Verbessern der Lebensqualität.<br />

■ Förderung zur Eigenverantwortlichkeit und Teilnahme<br />

an Präventionskursen (z.B. Knie- und Hüftschule).<br />

Training der Hüftmuskulatur am Seilzug (belastet).<br />

Hüftgelenksersatz<br />

(TEP = Total-Endo-Prothese)<br />

Rehabilitation<br />

Bei Rehabilitationsmaßnahmen unterscheidet man die<br />

Früh- von der Spätrehabilitation.<br />

Die frühfunktionelle postoperative Mobilisation erfolgt so<br />

rasch wie möglich mit Unterarmgehstöcken und der krankengymnastischen<br />

Kontrolle in den ersten 10 Tagen.<br />

Die Belastbarkeit des Gelenkes unterliegt einer großen<br />

Variation. In der Regel können zementierte Implantate als<br />

auch nicht-zementierte Implantate grundsätzlich, soweit<br />

dies der Weichteilwundschmerz zulässt, sofort belastet<br />

werden.<br />

Der Operateur entscheidet über Belastungs- und<br />

Bewegungsumfang.<br />

Koordination und Kraftübung am Schlingen-Therapie-Training (STT).<br />

1.-4. Woche postoperativ:<br />

■ Manuelle Lymphdrainage.<br />

■ Kompressionstherapie mit Unterstützung von Hilfsmitteln<br />

(z. B. COXA-HIT).<br />

■ Gehen an Unterarmgehstützen mit schmerzabhängiger<br />

Belastung (Vorgabe vom Arzt beachten).<br />

■ Hüftbeugung beüben: 1. Woche bis 70°, ab der<br />

2. Woche bis 90°.<br />

■ Eisbehandlung (COXA-HIT, Eislolly).<br />

■ Treppenlaufen und Gehstrecke verbessern.<br />

5.-8. Woche:<br />

■ Langsames Abtrainieren<br />

vom Einsatz der Gehstöcke<br />

bis zur Vollbelastung.<br />

■ Fahrradergometer zur<br />

Verbesserung der Ausdauer.<br />

■ Koordinations- und Kräftigungsübungen<br />

im geschlossenen<br />

System<br />

(unter Belastung) mit<br />

verschiedenen Geräten<br />

(Posturomed, Schlingen-<br />

Training, Pezziball etc.).<br />

Heimübung zur Stabilisation der<br />

Beinachse.<br />

■ Ökonomisierung des Bewegungsablaufes und der Alltags-<br />

und Sportaktivität ohne Gehstützen.<br />

■ Schulung vielfältiger Bewegungsanforderungen.<br />

■ Langsamer Beginn mit der Trainingstherapie. Ziel ist<br />

Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination zu<br />

verbessern und zu intensivieren.<br />

Ab dem 3. Monat: Galileo-Vibrationstherapie<br />

(mit Rücksprache des operierenden Arztes):<br />

■ Hier kann in Ergänzung zu den Maßnahmen der<br />

konservativen Physiotherapie die Galileo-Vibrationstherapie<br />

eingesetzt werden. Mit dem Galileo-System<br />

werden Vibrationen im Körper erzeugt, durch die<br />

Muskeln und Knochen stimuliert werden. In verschiedenen<br />

Ausgangspositionen können Muskelketten, die für die<br />

Stabilität der Hüfte<br />

wichtig sind, in ihrer<br />

Gesamtheit trainiert<br />

werden.<br />

Dies fördert die Eigenreflexe<br />

und Kraftentwicklung<br />

der<br />

Muskulatur.<br />

Sportliche Aktivität mit Hüftgelenksersatz<br />

Voraussetzungen:<br />

■ Das Implantat muß im Röntgenbild korrekt sitzen;<br />

■ die Einheilung des Implantats muß abgeschlossen sein;<br />

■ funktionelle Maßnahmen in der Therapie sollten<br />

erarbeitet werden.<br />

Wichtig: Keine neuen Sportarten erlernen, sondern nur<br />

diejenigen durchführen, die technisch beherrscht werden.<br />

Wirkungsvolle Sportarten :<br />

■ Walking;<br />

■ Radfahren;<br />

■ Schwimmen (Kraulen);<br />

■ Tanzen;<br />

■ Reiten;<br />

Galileo-Vibrationstherapie.<br />

■ Wandern;<br />

■ Golf;<br />

■ Kegeln;<br />

■ Skilaufen.<br />

Grundsätzlich: Die Entscheidung, welche Sportarten durchgeführt<br />

werden können, obliegt immer dem operierenden<br />

Arzt und es ist dringend notwendig, diese mit ihm zu<br />

besprechen.<br />

Ref. PIH 01/01.08<br />

HÜFTE<br />

<strong>Patienten</strong>-<br />

<strong>Information</strong><br />

Neue Wege in der konservativen<br />

Therapie und postoperativen<br />

Nachbehandlung der Hüfte.


Übersicht<br />

SPORLASTIC Hüftbandagen<br />

Hüftschmerz – Ursachen und Leitsymptome<br />

Indikationen<br />

Postoperativ<br />

z.B. nach Hüft-TEP-Einbau<br />

oder -Wechsel.<br />

Konservativ<br />

z.B. Arthrose im Hüftgelenk.<br />

Relative Kontraindikationen<br />

COXA-HIT<br />

Erkrankungen des Lymphsystems (Stauungen im Hüftund<br />

Oberschenkelbereich). Anlage der COXA-HIT nach<br />

fachlicher Einweisung beachten.<br />

Knöcherner<br />

Pfannenrand des<br />

Acetabulum<br />

(Limbus acetabuli)<br />

Caput femoris<br />

Collum femoris<br />

Trochanter major<br />

Wirkungsweise der COXA-HIT<br />

Wirkungsweise<br />

■ Atmungsaktives elastisches Material stabilisiert das Hüftgelenk<br />

und verbessert die Koordination der Hüftmuskulatur (Propriozeption).<br />

■ Verbesserung der Wahrnehmung der Hüftmuskulatur nach<br />

operativen Eingriffen.<br />

■ Postoperativ hilft die komprimierende Wirkung der COXA-HIT<br />

die Gefahr einer Hämatombildung zu reduzieren.<br />

■ Leicht abduzierende Wirkung auf das Hüftgelenk.<br />

■ Unterstützung der physikalischen Therapie durch beiliegendes<br />

Cold-/Hot-Pad und Reduktion von Schmerzen und<br />

Schwellungen.<br />

Technik der COXA-HIT<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

COXA-HIT<br />

Hüftbandage zur konservativen<br />

oder postoperativen<br />

Behandlung von<br />

Hüftgelenkserkrankungen.<br />

Nach PD Dr. med. Fleischmann/Dr.<br />

med. Schick.<br />

Hüftbandage aus elastischem, atmungsaktiven Material.<br />

Hüft- und Oberschenkelgurt durch Klettverschlüsse<br />

individuell anpassbar.<br />

Einfache Handhabung erhöht die Akzeptanz beim <strong>Patienten</strong><br />

und Pflegepersonal.<br />

SPORLASTIC Kompressions-Kontrollstrip (SKK) zeigt die<br />

maximale Kompression der Hüftbandage an.<br />

Bild a: COXA-HIT mit<br />

Spannung angelegt.<br />

Bild b: COXA-HIT zu<br />

locker angelegt.<br />

a<br />

Mit dem SPORLASTIC Kompressions-Kontrollstrip (SKK) kann<br />

der Patient oder Pflegepersonal einfach erkennen, ob die<br />

Hüftbandage funktionsgerecht angelegt wurde.<br />

b<br />

Hüftgelenksarthrose<br />

Anatomischer Aufbau der Hüfte<br />

Das Hüftgelenk ist das größte und am stärksten belastete<br />

Gelenk des Menschen. Es vermittelt die Bewegung zwischen<br />

Bein und Rumpf.<br />

Die gelenkbildenden Anteile<br />

Die Hüfte wird von einem quasi Kugelgelenk gebildet, bei dem<br />

der Oberschenkelknochen mit seinem Kopf (Hüftkopf) in der<br />

Hüftpfanne, die vom Becken gebildet wird, steht. Da mehr als<br />

die Hälfte des Oberschenkelkopfes in der knöchern-bindegewebigen<br />

Pfanne liegt, spricht man von einem Nußgelenk.<br />

Zwischen Kopf und Pfanne befindet sich der Gelenkspalt mit<br />

der Gelenkflüssigkeit.<br />

Knorpel<br />

Die gelenkbildenden Anteile sind mit einer Knorpelschicht<br />

überzogen. Eine ringförmige Gelenklippe (Labrum) aus Knorpel<br />

bildet den Rand der knöchernen Pfanne.<br />

Kapsel<br />

Das Gelenk wird von einer bindegewebigen Kapsel umgeben,<br />

deren Innenschicht, die Synovia, ständig neue Gelenkflüssigkeit<br />

produziert.<br />

Bänder<br />

Gelenkspalt<br />

Gelenkflüssigkeit<br />

Hüftgelenkbänder und<br />

Gelenkkapsel<br />

Schenkelhals<br />

Oberschenkelknochen<br />

Hüftpfanne<br />

Gelenkknorpel<br />

Hüftkopf<br />

Die Gelenkkapsel wird durch kräftige Bandstrukturen verstärkt.<br />

Gelenkkapsel, Bänder und umliegende Muskulatur halten das<br />

Gelenk in seiner Position.<br />

Entstehung einer Hüftgelenksarthrose<br />

Hüftgelenkbänder<br />

und Gelenkkapsel<br />

Unter einer Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) versteht man den<br />

Verschleiß des Hüftgelenkes. Zunächst sind Knorpel und Labrum<br />

betroffen, bei Fortschreiten der Erkrankung verschleißen auch<br />

die knöchernen Strukturen.<br />

Im Laufe des Lebens machen alle Strukturen des Körpers einen<br />

natürlichen Alterungsprozeß durch.<br />

Treten jedoch übermäßige Abnutzungserscheinungen auf, oder<br />

tritt ein frühzeitiger Verschleiß auf, so gilt dies als krankhafte<br />

Veränderung, die in aller Regel einer Behandlung bedarf.<br />

Ursachen<br />

Durch eine verbesserte Lebenserwartung nimmt die Anzahl der<br />

<strong>Patienten</strong> mit einem Hüftgelenksverschleiß stetig zu. Im Alter<br />

von 65-75 Jahren leiden ca. 2% der Bevölkerung an Hüftgelenksarthrosen.<br />

Aber auch im jungen Alter kann es zur Entwicklung<br />

einer Hüftarthrose kommen.<br />

Bei den Ursachen unterscheiden wir drei Hauptgruppen:<br />

■ Mechanische Ursachen;<br />

■ Durchblutungsstörungen;<br />

■ entzündliche Ursachen.<br />

Die mechanischen Gründe für eine Hüftgelenksarthrose sind<br />

mit mehr als 75% am häufigsten. Es hat sich herausgestellt,<br />

daß es durch eine Aufbaustörung der Hüfte zu einem Konflikt<br />

des Schenkelhalses mit dem Pfannenrand kommen kann. Der<br />

Hüftkopf sitzt dabei nicht zentral auf dem Schenkelhals, sondern<br />

ist leicht verschoben (Offset-Störung). Beim Beugen und Drehen<br />

der Hüfte kommt es zum Anstoßen (Impingement) des Schenkelhalses<br />

am vorderen Pfannenrand. Dabei wird als erstes die<br />

Hüftgelenkslippe (Labrum) geschädigt.<br />

Offset-Störung – fehlende Taille<br />

Impingement<br />

Das Labrum, welches auch als „Meniskus der Hüfte“ bezeichnet<br />

wird, ist mit dem Pfannenknorpel verwachsen, so dass dieser<br />

im weiteren Verlauf geschädigt wird. Dieser Pfannenrandschaden<br />

ist dann der Beginn der Hüftgelenksarthrose. Wird dieser Konflikt<br />

nicht behoben, so wird sich eine manifeste Hüftgelenksarthrose<br />

frühzeitig entwickeln. Da die Gelenklippe mit Schmerzfasern<br />

versorgt wird, kommt es bereits im frühen Stadium zu Leistenschmerzen.<br />

Bei fortschreitender Arthrose kommt es dann zu<br />

folgender Symptomatik:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Anlaufsymptomatik und -steifigkeit;<br />

Bewegungseinschränkung;<br />

Belastungs- und Ruheschmerz<br />

- Leiste, Gesäß, Oberschenkel;<br />

Einschränkung der Gehstrecke;<br />

Gangstörung;<br />

Beinverkürzung.<br />

Konservative Therapie der Hüftgelenksarthrose<br />

Bei <strong>Patienten</strong> mit beginnender Arthrose ist je nach Entstehungsursache<br />

eine konservative Behandlung ausreichend und wirksam.<br />

Das Gelenk soll so beeinflusst werden, dass Reizungen abklingen<br />

und dadurch eine Schmerzlinderung erreicht wird. Oftmals ist<br />

eine Gewichtsreduktion notwendig, da Übergewicht eine erhebliche<br />

zusätzliche Belastung für das Gelenk bedeutet. Des Weiteren<br />

kann die Gelenkbelastung durch orthopädische Hilfsmittel<br />

(z. B. Bandagen, Orthesen, Gehstock) reduziert werden. In manchen<br />

Fällen kann eine Einspritzung entzündungshemmender<br />

Substanzen in das Gelenk nötig sein.<br />

Durch eine Hüftbandage<br />

kann die Hüfte stabilisiert<br />

und die Koordination verbessert<br />

werden.<br />

Auch hat die Kompression<br />

eine schmerzreduzierende<br />

Wirkung.<br />

Eine sehr große Bedeutung<br />

für Schmerzlinderung und<br />

verbesserte Beweglichkeit<br />

hat die krankengymnastische<br />

Übungsbehandlung<br />

(siehe Rückseite).<br />

Schlingen-Therapie-Training (STT) der<br />

Hüftmuskulatur.<br />

Operative Therapie der Hüftgelenksarthrose<br />

Prävention der Hüftgelenksarthrose<br />

Klagt ein Patient über Leistenschmerzen, so können durch eine<br />

differenzierte Abklärung das genaue Ausmaß dieser Aufbaustörung<br />

und der bereits vorhandene Schaden bestimmt werden.<br />

Damit es nicht zu einer frühzeitigen Abnutzung des Hüftgelenkes<br />

kommt, sollte ein korrigierender operativer Eingriff durchgeführt<br />

werden. Hierbei kann diese Aufbaustörung im Rahmen einer<br />

Hüftgelenksspiegelung (Arthroskopie)<br />

behoben werden.<br />

Der Operateur sieht mit einer<br />

4 mm großen Optik in das<br />

Hüftgelenk und kann mit verschiedenen<br />

Spezialinstrumenten<br />

diese Operation durchführen.<br />

Dadurch können früher übliche<br />

große Schnitte vermieden<br />

werden.<br />

Die gelenkerhaltende Operation (Umstellungsoperation)<br />

Geeignet für <strong>Patienten</strong> mit einem Alter unter 60 Jahren, wenn<br />

sich die Bewegung und Funktion des Gelenkes durch diese<br />

Operation verbessern lässt. Die Entscheidung, ob eine solche<br />

Operation in Frage kommt, muss individuell getroffen werden<br />

und ist unter anderem davon abhängig, wie sich die Hüfte im<br />

Röntgenbild darstellt.<br />

Mit einer Umstellungsoperation soll die Einstellung des Hüftkopfes<br />

in die Pfanne verbessert werden, um somit die überbelasteten<br />

Stellen des Hüftkopfes etwas zu entlasten. Dazu wird der Winkel<br />

des Schenkelhalses verändert, in dem ein Knochenkeil aus dem<br />

Oberschenkel entnommen wird. Oberschenkelschaft und -hals<br />

werden mit einer Winkelplatte in geändertem Winkel verbunden.<br />

Der Hüftgelenksersatz (Endoprothese) wird angewendet bei:<br />

■ Totaler Gelenkzerstörung;<br />

■ <strong>Patienten</strong> in der Regel über 60 Jahre;<br />

■ rheumatisch bedingter Coxarthrose;<br />

■ bei beidseitigem Befall.<br />

Bei dieser Operation wird sowohl die Pfanne, als auch der<br />

geschädigte Hüftkopf ersetzt. Je nach Alter und Knochenqualität<br />

können die Implantate zementfrei oder zementiert eingebracht<br />

werden.<br />

Stufenplan zur Behandlung der Hüftgelenksarthrose<br />

Liegt bereits eine Hüftgelenksarthrose<br />

vor, so konnte bisher<br />

nur ein künstlicher Hüftgelenksersatz<br />

durchgeführt werden.<br />

Dabei wurde dem Ausmaß der<br />

Arthrose und dem Alter des<br />

<strong>Patienten</strong> keine Rechnung getragen.<br />

An der ARCUS-Klinik<br />

haben wir einen Stufenplan entwickelt,<br />

der eine stadiengerechte<br />

Behandlung der Arthrose<br />

vorsieht, so daß die Funktion<br />

des eigenen Hüftgelenkes<br />

möglichst lange erhalten<br />

werden kann.<br />

Hüftarthroskopie<br />

Osteophytenkranz –<br />

Mann 46 Jahre<br />

1. Mäßige Hüftgelenksarthrose mit Randanbauten<br />

Im Rahmen einer Hüftgelenksarthroskopie kann eine deutliche<br />

Verbesserung der Beschwerden erzielt werden. Bei diesem<br />

Eingriff werden die knöchernen Ausziehungen an Hüftkopf und<br />

Pfanne (siehe Pfeil) sowie die eingesteifte Kapsel teilweise<br />

entfernt. Die Beweglichkeit wird deutlich verbessert.<br />

Die gerissene Gelenklippe und<br />

das entzündliche Gewebe<br />

werden entfernt. Hierdurch wird<br />

eine erhebliche Schmerzerleichterung<br />

erzielt. Dem <strong>Patienten</strong><br />

wird es so ermöglicht, über<br />

längere Zeit wieder aktiv zu sein.<br />

Das Einsetzen eines künstlichen<br />

Hüftgelenkes wird hinausgezögert.<br />

2. Fortgeschrittene Arthrose beim jungen <strong>Patienten</strong><br />

(Frauen unter 60 Jahre, Männer unter 65 Jahre)<br />

Ist das Gelenk vollständig zerstört, macht ein komplett gelenkerhaltender<br />

Eingriff keinen Sinn<br />

mehr. Damit dennoch möglichst<br />

viel Knochen erhalten werden<br />

kann, setzen wir lediglich eine<br />

Hüftkopfkappe ein. Sie hat den<br />

Vorteil, dass die normale Anatomie<br />

erhalten bleibt und dadurch<br />

ein normales Bewegungsausmaß<br />

erzielt werden kann.<br />

Ein weiterer Vorteil ist die hohe<br />

Stabilität, so dass sportliche<br />

Belastung grundsätzlich problemlos<br />

möglich ist.<br />

Hüftkopfkappe<br />

3. Fortgeschrittene Arthrose beim älteren <strong>Patienten</strong><br />

(Frauen über 60 Jahre, Männer über 65 Jahre)<br />

Da der Schenkelhals bei älteren <strong>Patienten</strong> in der Regel nicht<br />

mehr so stark ist, wird in diesem Fall ein vollständiger Hüftgelenksersatz<br />

durchgeführt. Auch bei diesem Eingriff wurden<br />

enorme Fortschritte erzielt.<br />

Neben besseren Materialien hat<br />

sich auch die Operationstechnik<br />

wesentlich verbessert.<br />

Es werden nur noch sehr kleine<br />

Schnitte (6-8 cm) gemacht. Der<br />

entscheidende Vorteil ist aber,<br />

dass praktisch keine Muskeln<br />

mehr abgelöst werden müssen.<br />

Der Eingriff ist dadurch viel schonender<br />

und verursacht weniger<br />

Schmerzen. Eine sofortige Vollbelastung<br />

ist möglich. Es kommt<br />

zu weniger Blutverlust und dadurch<br />

ergibt sich eine deutlich<br />

schnellere Rehabilitation.<br />

Hüftarthroplastik<br />

SPORLASTIC<br />

ORTHOPAEDICS<br />

®<br />

SPORLASTIC GMBH<br />

Postfach 14 48 · D-72604 Nürtingen<br />

Telefon 0 70 22/70 51 81<br />

Telefax 0 70 22/70 51 13<br />

www.sporlastic.de · info@sporlastic.de<br />

SPORLASTIC Schweiz<br />

BERRO AG<br />

Postfach 30 · CH-9053 Teufen<br />

Telefon 071 335 07 77<br />

Telefax 071 335 07 70<br />

www.sporlastic.ch · info@sporlastic.ch<br />

Qualitätsmanagementsystem<br />

DQS-zertifiziert nach<br />

DIN EN ISO 9001-2000<br />

und DIN EN ISO 13485:2003<br />

Reg.-Nr.: 069305MP23<br />

Erstellung der<br />

<strong>Patienten</strong>information<br />

mit freundlicher<br />

Unterstützung von:<br />

Dr. med. Wolfgang Miehlke<br />

Leitender Arzt ARCUS-Sportklinik<br />

Rastatter Straße 17-19<br />

75179 Pforzheim<br />

www.sportklinik.de<br />

Michael Pöschl<br />

Leitender Physiotherapeut<br />

ARCUS-Sportklinik

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