Jahresbericht Innenseiten 2011 - Spital Oberengadin
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Radiologie<br />
Chefarzt: Dr. med. Jens Fischer<br />
Im Sommer <strong>2011</strong> wurde im Kanton Graubünden das<br />
Mammographie–Screening für Frauen im Alter von 50–70<br />
Jahren unter der organisatorischen Leitung der Krebsliga<br />
St. Gallen (“Donna”) eingeführt. Die Radiologie des <strong>Spital</strong>s<br />
<strong>Oberengadin</strong> ist seit Juli <strong>2011</strong> eines von 3 hierfür qualifizierten<br />
kantonalen Screening–Zentren, welches für die Erstellung<br />
und Befundung der Mammographien in der Region zuständig<br />
ist. Bereits seit dem Start im Juli findet das kantonale<br />
Vorsorgeprogramm, bei dem sowohl das medizinisch technische<br />
Fachpersonal als auch die befundenden Radiologen<br />
einer strengen Qualitätskontrolle unterliegen, grossen Anklang<br />
bei den angesprochenen Frauen. Die Möglichkeit zu dieser<br />
Vorsorgeuntersuchung wurde bis Ende des Jahres bereits von<br />
fast 1500 Frauen im Kanton in Anspruch genommen.<br />
Nachdem im letzten Jahr ein Computertomograph der<br />
neuesten Generation installiert werden konnte, wurde dieses<br />
Jahr eine neue Untersuchungsspule zur Kniegelenksdiagnostik<br />
angeschafft. Diese ermöglicht es, die Bildqualität der kernspintomografischen<br />
Kniegelenksdiagnostik, welche eine der<br />
am häufigsten durchgeführten MRI Untersuchungen darstellt,<br />
deutlich zu steigern. Mit dieser neuen sogenannten “18–<br />
Kanalspule” können nun noch exakter kleinste<br />
Strukturveränderungen z. B. des Gelenkknorpels oder der<br />
Menisci des Gelenkes festgestellt werden.<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> wurde über viele Monate von der Atomkatastrophe<br />
in Fukushima, Japan überschattet. Noch nie war<br />
die Aufmerksamkeit gegenüber medizinisch verursachter<br />
Strahlenbelastung am Menschen so hoch wie zu dieser Zeit.<br />
Dieser Trend dürfte sich auch in den nächsten Jahren noch<br />
deutlich verstärken. Um diesem ausgesprochen wichtigen<br />
Aspekt der Radiologie gewachsen zu sein, lag bereits im Jahr<br />
2010 ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt unserer Radiologie im<br />
Strahlenschutz. Diese innovative Arbeit wurde <strong>2011</strong> konsequent<br />
fortgeführt. Mit grossem Erfolg konnte, im Rahmen eines mehrere<br />
Monate dauernden systematischen Optimierungsprozesses,<br />
ein System zur Senkung der erforderlichen Dosis bei<br />
Computertomographien entwickelt werden. So kam der BAG<br />
- Auditbericht Strahlenschutz bei Computertomographen vom<br />
22.09.<strong>2011</strong> zu folgendem, für die radiologische Abteilung<br />
sehr erfreulichen, abschliessenden Urteil:<br />
“Das Ergebnis dieses Optimierungsprozesses liefert extrem<br />
tiefe Dosiswerte – die Mittelwerte liegen im Bereich der 25.<br />
Perzentile der in der Schweiz gemessenen Dosisverteilung<br />
(BAG Merkblatt R-06-06). Die Radiologie des <strong>Spital</strong>s<br />
<strong>Oberengadin</strong> zeigt auf eindrückliche Weise auf, welch grosse<br />
Dosisreduktion durch einen umfangreichen Optimierungsprozess<br />
erreicht werden kann und soll als Musterbeispiel für<br />
die anderen Betriebe dienen, ihre Dosen am CT ebenfalls<br />
signifikant zu reduzieren.”<br />
Tatsächlich wird dieses in Samedan entwickelte System<br />
mittlerweile bereits in 4 weiteren Spitälern der Schweiz angewandt.<br />
Das radiologische Institut des <strong>Spital</strong>s <strong>Oberengadin</strong> konnte<br />
durch die Einführung dieser Neuerung eindrücklich zeigen,<br />
dass neue Impulse und Ideen auch in kleineren Spitälern bzw.<br />
Abteilungen möglich sind und nicht allein den Forschungsinstituten<br />
der grossen Universitätsspitäler vorbehalten sein<br />
müssen.<br />
Auch in Zukunft wird es ein wichtiges Ziel der Radiologie<br />
des <strong>Spital</strong> <strong>Oberengadin</strong> bleiben, auf dem Gebiet des Strahlenschutzes,<br />
zum Wohle der Patienten, innovativ tätig zu sein<br />
und Massstäbe zu setzen.<br />
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