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Geschäftsbericht 2008 - Spital Einsiedeln

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Geschäftsbericht<br />

<strong>Spital</strong> und Gesundheitszentrum <strong>Einsiedeln</strong><br />

<strong>2008</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

> Editorial 5<br />

> <strong>Spital</strong>organe 7<br />

> Kliniken im RSE 8<br />

> Jahresbericht Geschäftsleitung 10<br />

> Jahresbericht Ärztekollegium 14<br />

> Innere Medizin 16<br />

> Chirurgie/Orthopädie 20<br />

> Gynäkologie/Geburtshilfe 24<br />

> Anästhesie/Schmerztherapie 28<br />

> Fachdisziplinen 32<br />

> Rettungsdienst 36<br />

> Statistiken/Jahresrechnung 38<br />

> Bericht der Revisionsstelle 44<br />

> Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Spital</strong> und Gesundheitszentrum <strong>Einsiedeln</strong><br />

Redaktionsteam: Julia M. Hanimann, Ursula Holderegger, Dr. Meinrad Lienert<br />

Konzept und Gestaltung: Andy Crestani, ea Druck + Verlag AG<br />

Druck: ea Druck + Verlag AG, 8840 <strong>Einsiedeln</strong>, www.eadruck.ch<br />

Fotos: Fotodesign Fagagnini; Andy Crestani (Seite 4); Franz Kälin (Seite 6)<br />

April 2009<br />

© <strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong>


Editorial<br />

5<br />

> Herzlich willkommen im <strong>Spital</strong> und Gesundheitszentrum <strong>Einsiedeln</strong><br />

> Das Berichtsjahr <strong>2008</strong> bricht wiederum Rekorde. In <strong>Einsiedeln</strong> wurden so viele<br />

Patienten stationär behandelt wie noch nie seit Bestehen des <strong>Spital</strong>s. Auch die Anzahl der ambulant versorgten<br />

Patienten auf der Notfallstation und in den Arztpraxen hat eine Rekordhöhe erreicht. Das kontinuierliche<br />

Wachstum der Bevölkerung und der boomende Ausflugstourismus in die Region <strong>Einsiedeln</strong>/Ybrig<br />

haben im <strong>Spital</strong>betrieb ihre Spuren hinterlassen. Unser Haus geniesst weit über die Region hinaus einen<br />

ausgezeichneten Ruf und bleibt weiterhin für Bevölkerung, Personal und Ärzte attraktiv. Trotz gesunkenem<br />

Normpreis und tieferen Fallzahlen im Zusatzversicherungsbereich können wir dieses Jahr wiederum ein positives<br />

Betriebsergebnis verbuchen, auch wenn der ausgewiesene Gewinn deutlich hinter dem des Vorjahres<br />

liegt. Die ungebrochen steigende Nachfrage nach <strong>Spital</strong>leistungen führt aber auch dazu, dass die bauliche<br />

Infrastruktur des <strong>Spital</strong>gebäudes aus dem Jahr 1979 zunehmend an ihre Grenzen gelangt. Der Stiftungsrat<br />

befasst sich daher intensiv mit Projekten zur Sanierung und Erweiterung des <strong>Spital</strong>s.<br />

> <strong>2008</strong> kam es zu grundlegenden Veränderungen in<br />

Führung und Organisation des <strong>Spital</strong>betriebs. Josef Schönbächler, während 22<br />

Jahren engagierter Verwalter des <strong>Spital</strong>s <strong>Einsiedeln</strong>, wurde Ende März pensioniert.<br />

Ein herzlicher Dank sei ihm an dieser Stelle gewidmet. Mit seinem Weggang kam<br />

der richtige Zeitpunkt zum Wechsel auf ein Direktorensystem. Mit Dr. Meinrad<br />

Lienert, Facharzt für Innere Medizin mit betriebswirtschaftlichem Zweitstudium,<br />

konnte das <strong>Spital</strong> den ersten Direktor seiner Geschichte verpflichten. Allen Mitarbeiterinnen,<br />

die zum Erfolg unseres <strong>Spital</strong>s beigetragen haben und auch in Zukunft<br />

beitragen werden, gebührt ein herzliches Dankeschön für ihren grossen Einsatz.<br />

> Alois Gmür, Präsident des Stiftungsrats


<strong>Spital</strong>organe<br />

7<br />

> Stiftungsrat<br />

Präsident Gmür Alois<br />

Vize-Präsident Bisig Thomas<br />

Mitglied Bisig Beat<br />

Mitglied Hensler Hans<br />

Mitglied Schatt Josef<br />

Mitglied Schönbächler Walter<br />

Mitglied (bis 5.<strong>2008</strong>) Zehnder Walter<br />

Mitglied (ab 11.<strong>2008</strong>) Telser Harry, Dr. oec.<br />

Präsident Ärztekollegium Pfister Andreas, Dr. med. (beratende Stimme)<br />

> <strong>Spital</strong>leitung (bis 31.3.<strong>2008</strong>)<br />

Präsident Gmür Alois<br />

Vize-Präsident Hensler Hans<br />

Verwalter Schönbächler Josef<br />

Leiterin Finanzen/Controlling Müller Beatrice<br />

Leiterin Pflegedienst Barmettler Irma<br />

Chefarzt Innere Medizin Stäuble Simon, Dr. med.<br />

Chefarzt Anästhesie Elmas Cemal, Dr. med.<br />

Vertreter der Belegärzte Sommacal Renato, Dr. med.<br />

> Geschäftsleitung (ab 01.04.<strong>2008</strong>)<br />

Direktor Lienert Meinrad, Dr.<br />

Leiterin Finanzen/Controlling Müller Beatrice<br />

Leiterin Pflegedienst Barmettler Irma<br />

Chefarzt Innere Medizin Stäuble Simon, Dr. med.<br />

Chefarzt Anästhesie Elmas Cemal, Dr. med.<br />

Vertreter der Belegärzte Sommacal Renato, Dr. med.<br />

> Revisionsstelle<br />

PriceWaterhouseCoopers AG, 8035 Zürich


8 Kliniken im RSE<br />

> Klinik für Anästhesie und Schmerztherapie<br />

Anästhesien für operative Eingriffe<br />

Ambulante und stationäre Schmerz-Behandlungen<br />

Schmerzambulatorium<br />

> Dr. med. Cemal Elmas, Chefarzt, Facharzt FMH für Anästhesiologie<br />

> Dr. med. Yasemin Elmas, Oberärztin, Fachärztin FMH für Anästhesiologie<br />

> Belegarztklinik für Chirurgie<br />

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, ambulante und stationäre Behandlungen<br />

Sprechstunden am <strong>Spital</strong><br />

> Dr. med. Thomas Gabriel, Facharzt FMH für Chirurgie<br />

> Dr. med. Hassan Razavi, Facharzt FMH für Chirurgie<br />

> Dr. med. Thorsten Carstensen, Facharzt FMH für Chirurgie<br />

> Belegarztklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Behandlung von Frauenkrankheiten<br />

Gebärabteilung und Wochenbett<br />

> Dr. med. Andreas Flückiger, Facharzt FMH für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

> Dr. med. Werner Förster, Facharzt FMH für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

> Klinik für Innere Medizin<br />

Abklärung und Behandlung von Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen der inneren Organe,<br />

ambulante und stationäre Behandlungen<br />

Sprechstunden am <strong>Spital</strong><br />

> Dr. med. Simon Stäuble, Chefarzt, Facharzt FMH für Innere Medizin<br />

> Dr. med. Mario Picozzi, Leitender Arzt, Facharzt FMH für Innere Medizin und Rheumatologie<br />

> Dr. med. Kerstin Schlimbach, Leitende Ärztin, Fachärztin FMH für Innere Medizin<br />

> Dr. med. Regina Streuli Höhener, Oberärztin, Fachärztin FMH für Innere Medizin<br />

> Belegarztklinik für ORL<br />

Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen, ambulante und stationäre Behandlungen<br />

> Dr. med. Lukas Eberle, Facharzt FMH für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten<br />

und Hals- und Gesichtschirurgie


9<br />

> Belegarztklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Neurochirurgie<br />

Klinik für Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates sowie für Unfallchirurgie,<br />

ambulante und stationäre Behandlungen<br />

> Dr. med. Waldemar Komorek, Facharzt FMH für orthopädische Chirurgie<br />

> Dr. med. Andreas Pfister, Facharzt FMH für orthopädische Chirurgie<br />

> Dr. med. Renato Sommacal, Facharzt FMH für orthopädische Chirurgie<br />

> Dr. med. Matthias Speck, Facharzt FMH für orthopädische Chirurgie<br />

> Dr. med. Marinette Bürgi, Fachärztin FMH für orthopädische Chirurgie<br />

und Kinderorthopädie<br />

> Dr. med. Ismail Taner, Facharzt FMH für Neurochirurgie<br />

> Belegarztklinik für Pädiatrie und Neonatologie<br />

Stationäre und ambulante medizinische Betreuung von Kindern und Neugeborenen<br />

> Dr. med. Stephan Rupp, Facharzt FMH für Pädiatrie<br />

> Belegarztklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Diagnose, Therapie und stationäre Behandlung psychischer Erkrankungen<br />

> Dr. med. Kaspar Schnyder, Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

> Konsiliarärzte<br />

> Dr. med. Daniel Gasser, <strong>Einsiedeln</strong><br />

Facharzt FMH für Kardiologie und Innere Medizin<br />

> Dr. med. Peter Krobisch, Wädenswil<br />

Facharzt für Allgemeine Medizin FMH und Phlebologie<br />

> Dr. med. Beat Küchler, <strong>Einsiedeln</strong><br />

Facharzt FMH für Innere Medizin und Gastroenterologie<br />

> Dr. med. Zeno Schneider, <strong>Einsiedeln</strong><br />

Facharzt FMH für Onkologie-Hämatologie<br />

> Belegspital-Apotheke<br />

> Dr. sc. nat. Karl Roos, Engel-Apotheke, <strong>Einsiedeln</strong>


10 Jahresbericht Geschäftsleitung<br />

> Seit der Einführung des DRG-Fallpauschalensystems<br />

im Kanton Schwyz übernehmen die Bezirke für ihre Spitäler<br />

keine Defizitdeckung mehr. Bei weiter sinkenden Fallpauschalen<br />

werden dies kleine Spitäler wie <strong>Einsiedeln</strong> besonders<br />

rasch spüren. Mehr denn je spielt es heute eine<br />

Rolle, wie Kostenstrukturen und Betriebsabläufe im <strong>Spital</strong><br />

aussehen, wie ärztliche Honorarsysteme ausgestaltet sind,<br />

welche Medikamente oder Materialien eingesetzt werden<br />

und wie lange sich der einzelne Patient im <strong>Spital</strong> aufhält.<br />

Damit wird klar, dass DRG-Fallpauschalen weit mehr<br />

sind als ein reines Finanzierungsinstrument. Ihre Auswirkungen<br />

können nur mit Anpassungen im ganzen <strong>Spital</strong><br />

erfolgreich bewältigt werden. DRG's verlangen nach Veränderungen<br />

der ganzen Organisation. Dabei besteht kein<br />

Zweifel: Die zunehmend engeren finanziellen Fesseln werden<br />

den Handlungsfreiraum von <strong>Spital</strong> und Ärzteschaft<br />

weiter einschränken. Dies geschieht in einer Zeit, in welcher<br />

zur weiteren Verwendung des <strong>Spital</strong>gebäudes dringend<br />

die strategischen Weichen gestellt werden müssen<br />

und in den Bereichen Organisation und Informationstechnologie<br />

Anpassungen notwendig sind. Die erneute erfreuliche<br />

Zunahme der Patientenzahlen sowie die Zulassung<br />

weiterer Ärzte zeigen, dass das <strong>Spital</strong> für seine Bevölkerung<br />

wie auch für Fachärzte weiterhin attraktiv bleibt.<br />

> Noch nie so viele Patienten<br />

Die stationären Patientenzahlen haben im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 208 Patienten auf 3'192 Fälle zugenommen.<br />

Auffallend war die Zunahme um 250 Patienten<br />

im Grundversicherungsbereich. Im Zusatzversicherungsbereich<br />

waren gegenüber 2007 insgesamt 40 Patienten<br />

weniger zu verzeichnen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />

konnte erneut deutlich gesenkt werden: Von<br />

6,0 Tagen im Jahr 2007 auf 5,7 Tage im Jahr <strong>2008</strong>. Ebenfalls<br />

stark zugenommen haben die Patienten-Frequenzen<br />

auf der Notfallstation (544 Fälle oder ca. 11% mehr als<br />

2007) und in den ambulanten Bereichen (8'971 Fälle oder<br />

ca. 7% mehr als 2007).<br />

> Erfreuliches Betriebsergebnis<br />

Das <strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong> erreichte <strong>2008</strong> mit einem<br />

ausgewiesenen Gewinn von CHF 376'000.– erneut einen<br />

positiven Rechnungsabschluss. Das gute Betriebsergebnis<br />

darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Investitions-Nachholbedarf<br />

vor allem beim Gebäude riesig ist.<br />

Es ist uns gelungen, die Einbussen infolge gesunkenem<br />

Normpreis und Rückgang im Zusatzversicherungs geschäft<br />

wenigstens teilweise durch höhere Patientenzahlen im<br />

stationären Bereich und eine kürzere Aufenthaltsdauer<br />

auszugleichen.<br />

> Erweiterung des Behandlungsangebots<br />

Das RSE konnte auch im Jahr <strong>2008</strong> weitere Belegund<br />

Konsiliarärzte für sich gewinnen. Im Mai hat Dr. med.<br />

Waldemar Komorek als orthopädischer Chirurge seine<br />

Tätigkeit als Belegarzt aufgenommen. Seit Juni führt<br />

Dr. med. Peter Krobisch eine Spezialsprechstunde für die<br />

Abklärung von Venenerkrankungen. Im Oktober hat Dr.<br />

med. Thorsten Carstensen, Facharzt für Chirurgie mit dem<br />

Schwerpunkt Darmerkrankungen, als Belegarzt begonnen.<br />

> Umbautätigkeit<br />

Auch <strong>2008</strong> wurde im bestehenden <strong>Spital</strong>gebäude<br />

weiter umgebaut. Nach der kompletten Sanierung des<br />

Restaurants im Oktober sind die Besuchsfrequenzen des<br />

Personals deutlich gestiegen. Für die erhöhte Attraktivität<br />

ist nebst einer angenehmen Ambiance ein neues Gastronomie-Konzept<br />

verantwortlich: Eine moderne Freeflow-<br />

Anlage macht die Vorbestellung von Mahlzeiten unnötig<br />

und reduziert mittags spürbar die Wartezeiten vor der Kasse.<br />

Während der Sommerferienzeit wurden im ehemaligen<br />

Badezimmer des 2. Stocks zwei geräumige Duschen<br />

eingebaut. Der Komfort für die orthopädischen und chirurgischen<br />

Patienten, die sich mehrheitlich nur kurz im<br />

<strong>Spital</strong> aufhalten, konnte so merklich gesteigert werden.


11<br />

Gleichzeitig erhielt ein weiteres Patientenzimmer eine<br />

eigene Nasszelle und wurde zum Privatzimmer umgestaltet.<br />

Es dient als Musterzimmer für künftige Sanierungen:<br />

Hier werden neue Möbel, Vorhänge, Bodenbeläge und<br />

gestalterische Elemente wie Farbgebung oder Materialien<br />

getestet, bevor grosse Anschaffungen getätigt werden.<br />

> Grosse Sorgen mit dem <strong>Spital</strong>gebäude<br />

Das zentrale Hauptproblem stellt die Baustruktur des<br />

<strong>Spital</strong>gebäudes aus den 70er-Jahren dar. Zur Entschärfung<br />

der dringendsten statischen Probleme wurden <strong>2008</strong> an<br />

mehreren Orten im Gebäude zusätzliche Stahlträger eingebaut<br />

oder Klebearmierungen angebracht. Der ganze<br />

medizinische Fortschritt der letzten drei Jahrzehnte muss<br />

in einem Gebäude aufgefangen werden, welches vor 35<br />

Jahren geplant wurde. Der bestehende, rund 30-jährige<br />

Schotterbau ist veraltet und entspricht in vielerlei Hinsicht<br />

nicht mehr den heutigen Standards. Das Platzangebot<br />

sowie der Zustand der Pflegestationen und der Zimmer<br />

sind unzureichend. Die ständig steigenden Patientenzahlen<br />

im stationären wie auch im ambulanten Bereich können<br />

zudem weder im Operationsbereich, noch in der Notfallstation<br />

oder mit der bestehenden Infrastruktur der<br />

Arztpraxen optimal bewältigt werden. Diese Erkenntnis ist<br />

keineswegs neu: Mitte der 90er-Jahre wurde unter Beizug<br />

spezialisierter Architekten das Projekt «<strong>Spital</strong> 2000» erarbeitet.<br />

Wäre die Umsetzung damals zustande gekommen,<br />

wäre die heutige Situation wesentlich komfortabler.<br />

Der geplante Erweiterungsbau ist damals aus politischen<br />

Gründen jedoch nicht realisiert worden. Mittlerweile sind<br />

mehr als zehn Jahre vergangen und die Patientenzahlen<br />

weiter kräftig gestiegen.<br />

Das Bettenhaus, an welchem die Zeichen der Zeit<br />

auch für das ungeübte Auge unübersehbar geworden<br />

sind, muss dringend erweitert und saniert werden. Die<br />

statisch starre Baustruktur erlaubt weder eine Verschiebung<br />

von Wänden noch räumliche Umnutzungen. Eine<br />

Totalsanierung unter laufendem Vollbetrieb ist praktisch<br />

ausgeschlossen; sie würde weder von Patientinnen und<br />

Patienten noch von unserem Personal toleriert. Die Patienten<br />

müssten über einen langen Zeitraum in teuren Provisorien<br />

untergebracht werden.<br />

> Betriebliche Projekte<br />

Nebst dem sich schnell drehenden Tagesgeschäft<br />

konnten auch mehrere Organisations-Projekte erfolgreich<br />

abgeschlossen werden. Zu nennen sind etwa ein neues<br />

elektronisches Schliesssystem mit klar definierten Zutrittsberechtigungen<br />

sowie ein einheitlicher Personalausweis.<br />

Im Bereich IT wurde ein Microsoft Exchange Server angeschafft.<br />

Diese Installation wird den Aufwand für interne<br />

Terminkoordinationen sowie Reservationen von Sitzungszimmern<br />

und Untersuchungsräumen künftig stark reduzieren.<br />

Änderungen im Arbeitsgesetz haben dazu geführt,<br />

dass das Personalreglement aus dem Jahr 2004 komplett<br />

überarbeitet werden musste. Eine Arbeitsgruppe, bestehend<br />

aus Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern, hat<br />

sich dieses Themas angenommen und eine Neuversion erstellt.<br />

Viel Aufwand hat die Erarbeitung und Implementierung<br />

eines internen Kontrollsystems (IKS) erfordert, welches<br />

gemäss den neuen Vorgaben des Obligationenrechts<br />

ab 2009 integraler Bestandteil für die Revision sein muss.<br />

Es ist erstaunlich, mit wie wenigen Leuten es möglich<br />

ist, eine Vielzahl von parallelen Projekten erfolgreich<br />

durchzuführen. Allen Mitarbeitenden sei an dieser Stelle<br />

herzlich für ihren Einsatz gedankt.<br />

> 2009 als Schlüsseljahr für Gross-Projekte<br />

Das Jahr 2009 wird in vielerlei Hinsicht zu einem<br />

Schlüsseljahr für die weitere Entwicklung des <strong>Spital</strong>s. Für<br />

eine erfolgreiche Zukunft müssen zahlreiche wichtige<br />

Weichen gestellt werden. Stiftungsrat, Geschäftsleitung<br />

und sämtliche Mitarbeitenden mit Projektfunktionen werden<br />

stark gefordert sein.


12 Jahresbericht Geschäftsleitung<br />

> Bautätigkeit<br />

Von erstrangiger Bedeutung für das mittel- bis langfristige<br />

Bestehen des <strong>Spital</strong>s ist die (Um-) Baustrategie. Vor<br />

Verabschiedung einer Langfriststrategie und gesicherter<br />

Finanzierbarkeit dürfen im bestehenden Gebäude keine<br />

weiteren grossen Umbauaktionen mehr erfolgen. Sanierungen<br />

und Erweiterungen müssen für einen zweckmässigen<br />

<strong>Spital</strong>betrieb ausgelegt sein. Nur so wird es möglich<br />

sein, die anstehenden riesigen Investitionen in Renovation<br />

von Innen- und Aussenhülle, Sanierung der Haustechnik,<br />

Schaffen von dringend benötigtem zusätzlichem<br />

Platz angebot, Neubau der OP-Säle, Installation neuer<br />

Praxen und Untersuchungsräume usw. wirtschaftlich sinnvoll<br />

durchzuführen.<br />

> Organisationsprojekte<br />

Die Ausrichtung des <strong>Spital</strong>s auf die Auswirkungen<br />

der Pauschalfinanzierung steht im Zentrum aller betrieblichen<br />

Projekte. Das <strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong> ist von seinem Modell,<br />

sämtliche chirurgischen Disziplinen im Belegarztsystem<br />

zu führen, überzeugt. Im Zeitalter der Pauschalfinanzierung<br />

wird es für uns als <strong>Spital</strong> zum kritischen Faktor, wie<br />

gut alle Berufsgruppen – insbesondere die Ärzteschaft –<br />

in betriebliche Abläufe eingebunden werden können. Dies<br />

gilt insbesondere für die Benutzungsrichtlinien der Operationssäle,<br />

die Ferienplanung, den Patienten-Anmeldeprozess,<br />

das Austrittsmanagement sowie weitere wichtige<br />

Betriebsabläufe. Die Kosten, welche im <strong>Spital</strong> anfallen,<br />

sind zum Grossteil durch die Handlungen der Ärzte bestimmt.<br />

Das <strong>Spital</strong> ist seitens Ärzteschaft bei der Bewältigung<br />

der DRG-Auswirkungen im Alltag auf tatkräftige<br />

Mithilfe angewiesen. Damit können unsere Investitionsfähigkeit<br />

und unser Fortbestehen als <strong>Spital</strong>standort langfristig<br />

verbessert werden.<br />

Im nicht-ärztlichen Bereich stehen der schrittweise<br />

Aufbau eines Personaldienstes, der Abschluss des Projekts<br />

Materialbewirtschaftung sowie strukturelle und<br />

organisatorische Anpassungen in mehreren Funktionsbereichen<br />

im Fokus. Ein starkes Gewicht legen wir zudem<br />

auf die Prüfung von Zusammenarbeitsformen in ausgewählten<br />

Gebieten mit unseren beiden Partnerspitälern<br />

Schwyz und Lachen.<br />

> Arztverträge und Honorarordnung<br />

Per Januar 2010 werden sämtliche Arztverträge neu<br />

aufgelegt. Integraler Bestandteil wird eine neue Honorarordnung<br />

sein, welche die Diskrepanzen zwischen einzelleistungsabhängiger<br />

Entlöhnung der Belegärzte und<br />

ständig sinkenden Preisen bei Pauschalfinanzierung der<br />

stationären Leistungen überwinden muss. Beide Ele mente<br />

– Arztverträge wie auch Honorarordnung – werden unter<br />

Einbezug unserer Ärzteschaft erarbeitet. Wir sind zuversichtlich,<br />

hier gemeinsam einen für beide Parteien gangbaren<br />

Weg zu finden.<br />

> Telefonie, Informatik und Klinik-<br />

Informationssystem (KIS)<br />

Im Jahr 2009 muss die Telefonanlage aus den 90er-<br />

Jahren ersetzt werden. Gleichzeitig mit dem Ersatz erfolgt<br />

die Neukonzeption der Störungsalarmierung der Haustechnik,<br />

der Installation eines Reanimations-Alarmierungssystems<br />

sowie dem Wechsel auf ein Inhouse-Natel-<br />

System (DECT). Die Erreichbarkeit der Personen im <strong>Spital</strong><br />

und damit die Sicherheit wird durch diese neuen Technologien<br />

deutlich verbessert.<br />

Von immer grösserer Bedeutung für den <strong>Spital</strong> betrieb<br />

ist die Informatik. Die Anforderungen an permanenter<br />

Verfügbarkeit, Geschwindigkeit der Datenverarbeitung,<br />

Statistik- und Auswertungsmöglichkeiten sind mittler -<br />

weile derart hoch, dass wir mit der heutigen Lösung<br />

zunehmend an Grenzen stossen.<br />

Ein bedeutendes Projekt ist die flächendeckende Einführung<br />

eines Klinik-Informationssystems (KIS). Fernziele<br />

sind die Erstellung einer elektronischen Krankengeschichte


13<br />

sowie die Integration der zahlreichen Umsysteme wie z.B.<br />

der Betriebsbuchhaltungs-Software. Die heutigen Doppelspurigkeiten<br />

in der Dokumentation sowie der tägliche<br />

Kampf mit der Papierflut, welcher viel Arbeitszeit vernichtet,<br />

müssen bald ein Ende haben. In einem Vorprojekt<br />

in der ersten Jahreshälfte 2009 werden Anforderungen<br />

und Pflichtenhefte im Hinblick auf eine Systemausschreibung<br />

erstellt.<br />

> Aussenauftritt<br />

Von steigender Bedeutung ist das Erscheinungsbild<br />

eines <strong>Spital</strong>s in der Öffentlichkeit. Im Vergleich zu umliegenden<br />

Spitälern hat unser Haus hier einigen Nachholbedarf,<br />

zumal sich Patienten zunehmend häufiger über<br />

Homepage oder Prospekte über einen Anbieter informieren.<br />

Betroffen sind alle Elemente des Aussenauftritts, vom<br />

Informationsmaterial über den Internetauftritt bis hin zur<br />

optischen Lenkung von Patienten- und Besucherströmen<br />

im Haus. Unsere Stärken sollen sich in einem starken Aussenauftritt<br />

sichtbar wiederspiegeln. Dazu soll ein einheitliches<br />

Corporate Design beitragen.<br />

> Dank<br />

Der gute Geschäftsgang ist das Verdienst aller Mitarbeitenden<br />

des <strong>Spital</strong>s. Durch ihren unermüdlichen Einsatz<br />

in Tagesgeschäft, Geschäftsleitung und Projekten tragen<br />

sie zum guten Ruf und zur Weiterentwicklung des <strong>Spital</strong>betriebs<br />

bei. Unsere Klinik-, Beleg- und Konsiliarärzte<br />

sichern mit ihrer Arbeit den wirtschaftlichen Erfolg, die<br />

Reputation und damit die Zukunft unseres Hauses. Unsere<br />

treue Hausärzteschaft trägt durch ihre Zuweisungen dazu<br />

bei, dass <strong>Spital</strong>standort und Arbeitsplätze in der Region<br />

erhalten werden können. Nicht vergessen möchten wir<br />

auch unsere Bevölkerung, welche die Dienstleistungen<br />

unseres <strong>Spital</strong>s aktiv nutzt und damit ein Fortbestehen<br />

überhaupt möglich macht. An dieser Stelle sei allen herzlich<br />

gedankt.<br />

> Abschied<br />

Abschied nehmen mussten wir von Walter Zehnder,<br />

der nach schwerer Krankheit sein Leben im vergangenen<br />

Jahr vollendet hat. Walter Zehnder war seit Juli 2004<br />

Mitglied des Stiftungsrats. Den Angehörigen sprechen wir<br />

unsere Anteilnahme aus.<br />

Der Bericht wäre nicht vollständig, wenn nicht die<br />

Pensionierung und Verabschiedung unseres langjährigen<br />

<strong>Spital</strong>verwalters Josef Schönbächler erwähnt würde.<br />

Vor 22 Jahren hatte er die Verantwortung für den Betrieb<br />

des <strong>Spital</strong>s <strong>Einsiedeln</strong> übernommen, und dies in<br />

einer Zeit, in der der Fortbestand des Hauses alles andere<br />

als sicher war. Die nötigen baulichen Entwicklungen<br />

und die damit verbundenen – oft negativen – politischen<br />

und finanziellen Entscheide erforderten ein gerütteltes<br />

Mass an Durchhaltewillen. Eine Abschiedsfeier mit<br />

der gesamten Belegschaft des <strong>Spital</strong>s, dem Stiftungsrat<br />

und weiteren Gästen rief nochmals einige Höhepunkte<br />

seines Wirkens auf und brachte den verdienten Dank an<br />

Josef Schönbächler zum Ausdruck.<br />

Es ist klar absehbar, dass die weiteren Entwicklungen<br />

in Gesundheitswesen und <strong>Spital</strong>landschaft zusätzliche Projekte<br />

notwendig machen, welche die Belastungen weiter<br />

steigern werden. Die Unterstützung der Verantwort lichen<br />

für die kantonale <strong>Spital</strong>planung sowie der Goodwill von<br />

Bevölkerung und politischen Entscheidungsträgern sind<br />

unabdingbar. Mit einem gemeinsamen Verständnis für die<br />

notwendigen Massnahmen, einer gemeinsamen Sprache<br />

sowie einer langfristigen Perspektive wird es möglich sein,<br />

das <strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong> auch unter härter werdenden Bedingungen<br />

der <strong>Spital</strong>finanzierung erfolgreich weiterzuführen.<br />

> Dr. Meinrad Lienert<br />

Direktor


14 Jahresbericht Ärztekollegium<br />

> <strong>2008</strong> war aus der Sicht des Ärztekollegiums ein ereignisreiches<br />

Jahr mit zahlreichen Veränderungen. Mit der<br />

Pensionierung von Josef Schönbächler hat der «väterliche<br />

Verwalter» das <strong>Spital</strong> per Ende März verlassen. Josef war<br />

fürsorglich um jeden Mitarbeiter im <strong>Spital</strong> bemüht, und<br />

dies nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch im Privatleben.<br />

Seine immer wieder aufmunternden Worte werden<br />

uns allen in Erinnerung bleiben. Auch zum Ärztekollegium<br />

pflegte er einen freundschaftlichen Kontakt. Im Namen der<br />

gesamten Ärzteschaft danke ich ihm noch einmal herzlich<br />

für seine geleisteten Dienste. Für seine zahlreichen Aktivitäten<br />

im Ruhestand wünsche ich ihm Glück und vor allem<br />

gute Gesundheit.<br />

> Geschäftsleitung als operatives<br />

Gremium im Alltag<br />

Mit Dr. Meinrad Lienert hat nun erstmals ein <strong>Spital</strong>direktor<br />

die Leitung übernommen. Er hat die Aufgabe, das<br />

<strong>Spital</strong> in den nächsten Jahren sicher in die Zukunft zu führen.<br />

Das <strong>Spital</strong>-Organigramm und seine Führungsgremien<br />

haben mit dem Wechsel vom Verwalter- ins Direktorensystem<br />

eine grosse Änderung erfahren. Waren bis anhin<br />

der Stiftungsrat mit <strong>Spital</strong>verwalter die Ansprechpersonen<br />

für das Ärztekollegium, ist es neu der <strong>Spital</strong>direktor. Die<br />

operative <strong>Spital</strong>führung obliegt nun der Geschäftsleitung,<br />

in der auch Vertreter der Klinik- und Belegärzte Einsitz<br />

haben. Der Stiftungsrat hat sich aus dem Tagesgeschäft<br />

zurückgezogen und befasst sich mit seinen strategischen<br />

Aufgaben. Das Ärztekollegium muss sich mit dieser<br />

neuen Führungsordnung und Kompetenzenverteilung<br />

auseinandersetzen. Die Zukunft wird zeigen, wie sich<br />

diese Struktur bewähren wird.<br />

> Aktive Mitarbeit der Ärzteschaft<br />

Der neue <strong>Spital</strong>direktor hat bereits in den ersten<br />

Monaten seiner Tätigkeit gezeigt, dass er die zahlreichen<br />

anstehenden Aufgaben im <strong>Spital</strong> aktiv angeht und nichts<br />

auf die lange Bank schiebt. Aus Sicht des Ärztekollegiums<br />

ist dies sehr zu begrüssen. Erfreulich ist, dass die Ärzteschaft<br />

in den verschiedenen Projekten aktiv mitwirken<br />

kann. Die Zusammenarbeit zwischen den <strong>Spital</strong>-, Belegund<br />

Konsiliarärzten und dem <strong>Spital</strong>direktor ist sehr gut<br />

angelaufen. Es zeichnet sich ab, dass in absehbarer Zeit<br />

auch heikle Themen mit einigem Konfliktpotenzial zu lösen<br />

sind. Auch wenn der neue Direktor primär der <strong>Spital</strong>ökonomie<br />

mit ihren engen Grenzen verpflichtet ist: Wir sind<br />

zuversichtlich, dass er aufgrund seiner eigenen Erfahrung<br />

als Facharzt und als ehemaliges langjähriges Vorstandsmitglied<br />

einer grossen Ärztegesellschaft sehr wohl die Interessen<br />

von Ärzteschaft und <strong>Spital</strong> wird austarieren können.<br />

> Fallpauschalen in der ganzen Schweiz<br />

Aus ärztlicher Sicht ist eine gute Zusammenarbeit<br />

zwischen Ärztekollegium und <strong>Spital</strong>direktor eminent<br />

wichtig. Dies in erster Linie vor dem Hintergrund der gewaltigen<br />

Veränderungen, welche im schweizerischen<br />

Gesundheitswesen auf die Spitäler zukommen werden.<br />

Voraussichtlich im Jahr 2012 werden in allen Schweizer<br />

Spitälern diagnoseabhängige Fallpauschalen (DRG) eingeführt<br />

sein. Der Kanton Schwyz und auch das <strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong><br />

haben hier den grossen Vorteil, bereits seit einigen<br />

Jahren nach diesem neuen System abzurechnen und daher<br />

über Erfahrung im Umgang mit DRG zu verfügen. Die Versicherungen<br />

werden ihre ganze Verhandlungsmacht dazu<br />

einsetzen, die Pauschalen ständig weiter nach unten zu<br />

drücken. Der bereits heute bestehende hohe Kostendruck<br />

auf die Spitäler wird künftig noch bedeutend zunehmen.<br />

> Qualitativ hochwertige Medizin<br />

für die gesamte Bevölkerung<br />

Als Ärzte sind wir in erster Linie unseren Patienten<br />

verpflichtet. Das ganze Spektrum an medizinischen Dienstleistungen<br />

soll auch im Zeitalter der Pauschalfinanzierung<br />

der gesamten Bevölkerung zur Verfügung stehen. Sowohl


15<br />

medizinische Forschung wie auch Entwicklung machen<br />

laufend grosse Fortschritte, welche Diagnostik als auch<br />

Therapie von Krankheiten und Unfällen betreffen. Auch<br />

wenn uns Politiker und Gesundheitsexperten laufend vom<br />

Gegenteil überzeugen wollen: Dieser Fortschritt ist nicht<br />

gratis zu haben. Die Kosten für neue Therapien im Gesundheitswesen<br />

werden unweigerlich weiter ansteigen. Wer<br />

das Gegenteil behauptet, verkennt schlicht die Tatsachen.<br />

Auch wenn dank dieses Fortschritts unsere medizinischen<br />

Behandlungen immer erfolgreicher werden, die verwendeten<br />

Materialien immer besser und die Diagnostik<br />

immer sicherer: Die Vergütungen an die Spitäler durch Kanton<br />

und Versicherer für stationäre Patienten werden im Fallpauschalensystem<br />

trotzdem weiter sinken.<br />

Diese offensichtliche Diskrepanz zwischen steigenden<br />

Aufwendungen und sinkenden Erträgen wird in Zukunft<br />

erheblich zu reden geben. Rationierung von Gesundheitsleistungen<br />

ist zwar heute noch kein Thema, könnte<br />

bereits morgen aber Realität werden. Wir laufen Gefahr,<br />

dass wir künftig nicht mehr allen unseren Patientinnen<br />

und Patienten alle Therapien werden anbieten können. Als<br />

Ärzte wehren wir uns gegen eine drohende Rationierung<br />

und damit gegen die Entwicklung einer Zwei-Klassen-<br />

Medizin.<br />

> Umstrittenes Fallpauschalen-System<br />

Vor zehn Jahren hatte ich persönlich die Gelegenheit,<br />

in einem der grössten öffentlichen Spitälern in Australien<br />

als operativ tätiger Orthopäde die negativen<br />

Auswirkungen von Fallpauschalen-Systemen zu erleben.<br />

Das Gesundheitswesen war darauf ausgerichtet, sich bei<br />

Operationen nur noch auf das absolut Notwendige zu<br />

beschränken. Dies hat teilweise dazu geführt, dass Patienten<br />

aufgrund ihres Alters oder ihres Allgemeinzustandes<br />

ein Eingriff verweigert wurde. Die für Operationen zu<br />

verwendenden Instrumente oder Materialien (z.B. Implantate)<br />

wurden vorgeschrieben. Begleitende Studien haben<br />

gezeigt, dass Patienten, welche in privaten Spitälern<br />

behandelt wurden, teilweise deutlich bessere Langzeitresultate<br />

aufwiesen als Patienten aus öffentlichen Spitälern<br />

mit Fallpauschalen. Diese Erkenntnisse haben dazu<br />

geführt, dass Australien sein Fallpauschalen-System wieder<br />

abgeschafft hat.<br />

Das Ärztekollegium des <strong>Spital</strong>s <strong>Einsiedeln</strong> bleibt deshalb<br />

bezüglich der politischen Absicht, per 2012 landesweit<br />

nach Fallpauschalen abzurechnen, sehr skeptisch eingestellt.<br />

Als Ärzte sind wir verpflichtet, dem Patienten die<br />

bestmögliche Behandlung zu bieten – unabhängig davon,<br />

ob sich eine Behandlung in jedem Fall auch ökonomisch<br />

«lohnt».<br />

> Kleiner – aber schneller<br />

Trotz diesen eher pessimistischen Aussichten im Hinblick<br />

auf SwissDRG glauben wir an die Zukunft unseres<br />

<strong>Spital</strong>s. Als kleines <strong>Spital</strong> sind wir in der Lage, rascher auf<br />

Herausforderungen reagieren zu können als grössere Spitäler.<br />

Die Kommunikationswege sind kurz und die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit findet auf einem hohen Niveau<br />

statt. Dies erlaubt uns, unsere Patientinnen und Patienten<br />

hochindividuell zu behandeln, unnötige Untersuchungen<br />

zu vermeiden und dadurch Kosten zu senken. Unsere Patienten<br />

schätzen die freundliche Atmosphäre und die hohe<br />

Motivation unserer Mitarbeiter.<br />

Ich bin überzeugt, dass das <strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong> auch in<br />

Zukunft in der Innerschweizer <strong>Spital</strong>landschaft eine unverzichtbare<br />

Dienstleistung wird erbringen können.<br />

> Dr. med. Andreas Pfister<br />

Belegarzt Orthopädie<br />

Präsident des Ärztekollegiums


Innere Medizin<br />

17<br />

> Mit Dankbarkeit und Stolz blicken wir auf ein erfolgreiches<br />

Jahr <strong>2008</strong> zurück. Die Patientenzahlen des Vorjahres<br />

im ambulanten wie auch im stationären Bereich<br />

der Medizinischen Klinik wurden erneut übertroffen. Die<br />

wertvolle Unterstützung der zuweisenden Ärzte sowie das<br />

Vertrauen der Bevölkerung in unser <strong>Spital</strong> haben massgeblich<br />

dazu beigetragen.<br />

> Qualität trotz Quantität<br />

Bei stetiger Zunahme der Patientenzahlen ist uns<br />

eine gute Behandlungsqualität ein grosses Anliegen. Zu<br />

deren ständiger Verbesserung haben wir auch im Jahr<br />

<strong>2008</strong> einen grossen Aufwand erbracht. Mittels internen<br />

und externen Fortbildungen fügen wir neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse laufend in unsere Arbeit ein. Neben den<br />

täglichen Rapport-Fortbildungen und den wöchentlichen<br />

Klinikfortbildungen führen wir jährlich zwei- bis dreimal<br />

Ultraschallkurse und viermal Hausarztfortbildungen durch.<br />

Sehr gute Resultate erzielten die Qualitätsmessungen <strong>2008</strong>.<br />

Durchgeführt wurden eine Komplikationserhebung sowie<br />

eine Patientenzufriedenheitsmessung. Die im Jahr <strong>2008</strong><br />

neu ins Leben gerufene Hygienekommission hat wichtige<br />

Hygienerichtlinien definiert und als Standards im ganzen<br />

<strong>Spital</strong> umgesetzt. Weitere interne Qualitäts-Projekte betreffen<br />

die Definition von klinischen Behandlungspfaden,<br />

die Vermeidung von Stürzen im <strong>Spital</strong> sowie die Sicherheit<br />

bei der Verabreichung von Chemotherapien.<br />

> Innere Medizin im Netzwerk<br />

Wir Internisten verstehen uns als offensive Akteure<br />

im regionalen und nationalen Gesundheitsnetzwerk. Enge<br />

Verbindungen, ständige Kommunikation und definierte<br />

Patientenwege zu vor- und nachstationären Einrichtungen<br />

sollen für unsere Patienten einen grösstmöglichen<br />

> Autonomie und Integrität unserer Patienten<br />

sind für uns das höchste Gut. Wir erachten es als wichtige Aufgabe, unsere<br />

Patienten vollumfänglich über Gesundheitszustand, Krankheiten und<br />

verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Dies ermöglicht<br />

ihnen die direkte Einflussnahme bezüglich weiteren Abklärungsund<br />

Behandlungsschritten. Neben den medizinisch-wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen werden dadurch bei wichtigen Entscheidungen auch die<br />

Lebenseinstellung unserer Patienten, ihre persönlichen Wünsche sowie<br />

das soziale, kulturelle und religiöse Umfeld mitberücksichtigt.


18 Innere Medizin<br />

Behandlungserfolg bewirken. Hierbei helfen uns professionelle,<br />

aber auch freundschaftliche Kontakte zu Hausärzten,<br />

Spezialisten, Partnerspitälern, Alters- und Pflegeheimen,<br />

der Spitex und weiteren ambulanten Diensten.<br />

Die gute Zusammenarbeit mit dem Amt für Gesundheit<br />

und Soziales des Kantons Schwyz gibt uns die Möglichkeit,<br />

uns im kantonalen Kontext optimal einzubringen. Diesbezüglich<br />

sind im Jahr <strong>2008</strong> mit dem Projekt «Akutgeriatrie»<br />

und der Arbeitsgruppe «Palliativmedizin» wichtige<br />

Schritte gemacht worden.<br />

> Projekt Akutgeriatrie<br />

Nach einer schweren Krankheit erreichen betagte<br />

Patienten oftmals nicht mehr die benötigte körperliche<br />

Verfassung, um in ihr häusliches Umfeld zurückzukehren.<br />

Im Kanton Schwyz gibt es bisher keine spezialisierte Institution,<br />

welche die Rehabilitation betagter Patienten durchführt.<br />

Um diese Behandlungslücke zu schliessen, haben<br />

wir in Zusammenarbeit mit Dr. med. D. Grob (Chefarzt<br />

Akutgeriatrie des Stadtspitals Waid in Zürich) ein Konzept<br />

zur Erstellung einer kantonalen akutgeriatrischen Abteilung<br />

am <strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong> erstellt. Die Projektschrift wurde<br />

dem Amt für Gesundheit und Soziales mit einem Antrag<br />

zur Umsetzung übergeben. Wir hoffen und sind zuversichtlich,<br />

dass uns die politischen Entscheidungsträger den entsprechenden<br />

Leistungsauftrag bald erteilen werden.<br />

> Arbeitsgruppe Palliativmedizin<br />

Auf Initiative der Inneren Medizin des <strong>Spital</strong>s Schwyz<br />

wurde eine kantonale Arbeitsgruppe Palliativmedizin gegründet.<br />

Die Palliativmedizin befasst sich mit der aktiven,<br />

ganzheitlichen Behandlung von Patienten mit weit fortgeschrittenen<br />

Erkrankungen und begrenzter Lebenserwartung.<br />

Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit<br />

aller ambulanten und stationären Dienste,<br />

welche sich um Patienten in palliativen Lebenssituationen<br />

kümmern, zu verbessern.<br />

> Sicherere Diagnostik dank<br />

Medizintechnologie<br />

Die Anschaffung der neuen Diagnostikgeräte im Jahr<br />

2007 hat die Abklärung bei internistischen Krankheiten<br />

deutlich erleichtert und beschleunigt. Nebst der Computertomographie<br />

haben auch die neuen Herz- und Lungen-<br />

Diagnostikgeräte mittlerweile im Alltag ihre hohe Zuverlässigkeit<br />

bewiesen und unseren Patienten einen grossen<br />

Vorteil gebracht. Wir sind sehr dankbar für die grosszügigen<br />

Spenden, welche die Anschaffung dieser für ein Akutspital<br />

wichtigen Gerätschaften überhaupt erst ermöglicht haben.<br />

Am 23. Februar <strong>2008</strong> konnten wir unser neues Labor<br />

sowie sämtliche neuen Diagnostikgeräte einweihen lassen<br />

und anlässlich eines Tages der offenen Tür einer breiten<br />

Öffentlichkeit präsentieren. Über das wie immer grosse<br />

Interesse der Bevölkerung haben wir uns sehr gefreut.<br />

> Assistenzärzte der Medizinischen Klinik<br />

Ihre Ausbildungszeit am <strong>Spital</strong> beendet haben Frau<br />

Dr. med. Marija Velickovic und Herr Dr. med. Thomas Carmine.<br />

Wir danken beiden Assistenzärzten für ihr Engagement<br />

und ihren Einsatz zu Gunsten unserer Patienten. Neu<br />

haben Frau Dr. med. Kathrin Kober, Herr Dr. med. Sebastian<br />

Möhle und Frau Dr. med. Salome Helfenberger ihre Tätigkeit<br />

als Assistenzärzte aufgenommen.<br />

Mein Dank gilt meinen Kaderärzten und Stellvertretern<br />

(Dr. med. Kerstin Schlimbach, Dr. med. Mario Picozzi,<br />

Dr. med. Regina Streuli) für ihre stets professionelle und<br />

zuverlässige Arbeit im letzten Jahr, den Konsiliarärzten<br />

(Dr. med. Beat Küchler, Dr. med. Zeno Schneider, Dr. med.<br />

Daniel Gasser) sowie allen Haus- und Belegärzten für die<br />

gute Zusammenarbeit und ihren grossen Einsatz für die<br />

medizinische Versorgung unserer Bevölkerung.<br />

> Dr. med. Simon Stäuble<br />

Chefarzt Innere Medizin


19<br />

> MDC-Statistik Innere Medizin<br />

MDC MDC-Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

1 Krankheiten und Störungen des Nervensystems 67 74<br />

2 Krankheiten und Störungen des Auges 2 0<br />

3 Krankheiten und Störungen von Ohr, Nase, Mund und Hals 16 16<br />

4 Krankheiten und Störungen des Atmungssystems 96 80<br />

5 Krankheiten und Störungen des Kreislaufsystems 120 102<br />

6 Krankheiten und Störungen des Verdauungstraktes 83 94<br />

7 Krankheiten und Störungen der Leber, der Gallenwege und des Pankreas 27 22<br />

8 Krankheiten und Störungen des Bewegungsapparates und des Bindegewebes 46 46<br />

9 Krankheiten und Störungen der Haut, des Unterhautgewebes und der Mamma 25 34<br />

10 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten und -störungen 35 30<br />

11 Krankheiten und Störungen der Niere und der Harnwege 53 43<br />

12 Krankheiten und Störungen der männlichen Geschlechtsorgane 1 2<br />

13 Krankheiten und Störungen der weiblichen Geschlechtsorgane 3 5<br />

14 Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett 0 1<br />

16 Hämatologische und immunologische Krankheiten und Störungen 13 5<br />

17 Myeloproliferative Erkrankungen und Störungen und wenig differenzierte Neoplasien 16 4<br />

18 Infektiöse und parasitäre Krankheiten (systemische oder unspezifische Manifestation) 42 56<br />

19 Krankheiten und Störungen der Psyche 29 30<br />

20 Durch Alkohol-/Drogenkonsum verursachte organisch psychische Störungen 20 14<br />

21 Verletzungen, Vergiftungen und toxische Wirkung von Drogen und Arzneimitteln 15 34<br />

23 Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen u.andere Verbindungen mit dem Gesundheitswesen 27 39<br />

25 Mehrere bedeutende Traumata (Polytraumata) 0 3<br />

27 Todesfall oder Verlegung am ersten Aufenthaltstag 82 71<br />

> Gesamtergebnis 818 805


Chirurgie/Orthopädie<br />

21<br />

> Der Trend zu minimal-invasiven und damit gewebeschonenden<br />

Operationen hat sich im Jahr <strong>2008</strong> weiter<br />

fortgesetzt. Davon sind alle chirurgischen und orthopädischen<br />

Teilgebiete am <strong>Spital</strong> betroffen. Als Orthopäden und<br />

Chirurgen legen wir sehr viel Wert darauf, unsere operativen<br />

und konservativen Behandlungsmethoden laufend<br />

weiterzuentwickeln und zu verfeinern. Die Gesamtzahl der<br />

operativen Eingriffe hat im letzten Jahr weiter zugenommen.<br />

Trotz zunehmendem Schwierigkeitsgrad der Gelenkersatz-Operationen<br />

(Endoprothetik) konnte die durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer der Patienten im <strong>Spital</strong> im<br />

Vergleich zum Vorjahr weiter reduziert werden.<br />

In der Traumatologie (Unfallchirurgie) wurden neue,<br />

winkelstabile Implantate eingeführt. Diese gewebeschonenden<br />

und verbesserten Materialien fördern eine biologische<br />

Knochenheilung. Sie führen zu stabileren Resultaten<br />

nach Knochenbrüchen. Im traumatologischen und<br />

allgemeinchirurgischen Notfalldienst wurden <strong>2008</strong> erneut<br />

mehr Patienten behandelt als im Vorjahr. Unfallchirurgische<br />

Notfallbehandlungen werden in erster Linie durch<br />

Sport- und Freizeitunfälle verursacht; ein grosser Teil ist<br />

auch auf Verkehrs- und Berufsunfälle zurückzuführen.<br />

> Neue orthopädische und chirurgische<br />

Belegärzte<br />

Im vergangenen Jahr durften wir zwei neue Belegärzte<br />

für Orthopädie resp. Chirurgie an unserem <strong>Spital</strong> willkommen<br />

heissen:<br />

Im Juni <strong>2008</strong> hat Dr. med. Waldemar Komorek seine<br />

Tätigkeit als orthopädischer Belegarzt aufgenommen. Zuvor<br />

war er während mehrerer Jahre in einer Privatklinik in<br />

Deutschland tätig. Er betreibt eine Praxis in Pfäffikon/SZ.<br />

Dr. Komorek ist auf dem ganzen Gebiet der Orthopädie<br />

tätig und beteiligt sich auch am traumatologischen <strong>Spital</strong>-<br />

Notfalldienst.<br />

> Die am <strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong> angebotenen minimalinvasiven<br />

Operationsverfahren werden laufend weiterentwickelt und<br />

verfeinert. Davon betroffen sind praktisch alle Teilgebiete von Chirurgie,<br />

Orthopädie und Traumatologie. Unsere Patienten profitieren davon in<br />

mehrfacher Hinsicht: Operationen können immer schonender durchgeführt<br />

werden, Schmerzen und Blutverluste werden verringert, die Rehabilitation<br />

kann bereits früh nach dem Eingriff beginnen und die Erholungszeit<br />

nach einer Operation wird wesentlich verkürzt. Nicht zuletzt<br />

können damit auch Kosten gespart werden.


22<br />

Chirurgie/Orthopädie<br />

Im Oktober <strong>2008</strong> ist Dr. med. Thorsten Carstensen<br />

als allgemeinchirurgischer Belegarzt zu uns gestossen. Er<br />

führt eine eigene Praxis in Rapperswil, hat daneben aber<br />

auch noch ein Standbein in der Praxisgemeinschaft Etzelklinik<br />

in Pfäffikon/SZ. Er ergänzt das viszeral-chirurgische<br />

Team auch im <strong>Spital</strong>-Notfalldienst.<br />

> Der Arzt in zeit- und kräfteraubenden<br />

Spannungsfeldern<br />

Die stetigen Veränderungen im Gesundheitswesen<br />

haben unmittelbare Auswirkungen auf unseren Alltag.<br />

Auch im vergangenen Jahr hat sich bestätigt, dass die<br />

ärztliche Tätigkeit zunehmend mit administrativem Aufwand<br />

belastet wird. Diese Arbeiten sind nicht wertschöpfend<br />

und die dafür aufgewendete Zeit fehlt letztlich für die<br />

gute Betreuung und Behandlung unserer Patienten.<br />

Der wachsende Spardruck steht in Kontrast zu den<br />

Fortschritten in Diagnostik und Therapie, welche steigende<br />

Kosten verursachen. Es muss gespart werden, aber<br />

selbstverständlich nicht auf Kosten der Behandlungsqualität.<br />

In diese breit geführte Diskussion werden laufend<br />

mehr Personen und Institutionen, welche nicht direkt an<br />

der Behandlung von Patienten beteiligt sind, einbezogen.<br />

Die Zahl der kontrollierenden und beratenden Institutionen<br />

in der Gesundheitslandschaft nimmt kontinuierlich zu,<br />

was wiederum Kosten verursacht.<br />

Die zunehmende Digitalisierung der Datenerfassung<br />

erlaubt die Produktion von vielfältigem Zahlenmaterial<br />

und Statistiken, welchen bei Entscheidungsprozessen immer<br />

mehr Gewicht beigemessen wird. Diese Zahlen lassen<br />

meist Interpretationen in verschiedene Richtungen zu. Dadurch<br />

eröffnet sich ein breites Spektrum an Argumentations-<br />

und Interpretationsmöglichkeiten. Nicht vergessen<br />

werden darf, dass alleine die Beschaffung dieses Zahlenmaterials<br />

zeitlich und infrastrukturell aufwändig ist und<br />

vor jeder Einsparung bereits mit erheblichem Mehraufwand<br />

und laufenden Kosten verbunden ist, was vor allem<br />

die ärztlich und pflegeberuflich Tätigen belastet.<br />

> Ärzte als Brückenbauer zwischen<br />

verschiedenen Interessen<br />

In den chirurgischen Disziplinen ist vor allem die<br />

Diskussion über die Kosten für den technischen Aufwand<br />

bei Operationen in vollem Gang. Die seit 2004 im Kanton<br />

Schwyz bestehenden Fallpauschalen richten sich vor<br />

allem nach den Nebenerkrankungen der Patienten und<br />

nicht nach dem sozialen und volkswirtschaftlichen Nutzen<br />

der Behandlungen.<br />

Als Ärzte stehen wir im Spannungsfeld zwischen<br />

Patienten, <strong>Spital</strong>, öffentlichem Gesundheitswesen, Industrie<br />

und Versicherern. Das Recht der Patienten auf eine<br />

möglichst gute und dauerhafte Versorgungsqualität muss<br />

verteidigt werden; das <strong>Spital</strong> steht unter Kostendruck und<br />

neigt dazu, diesen an die Ärzteschaft weiterzugeben; das<br />

öffentliche Gesundheitswesen muss Sparbemühungen<br />

demonstrieren; die Industrie treibt die Kosten durch technische<br />

Fortschritte bei Instrumenten und Implantaten; und<br />

die auf privatwirtschaftlicher Basis agierenden Versicherer<br />

wollen ihre Gewinne maximieren. Unsere Auf gabe, zwischen<br />

allen Anliegen der beteiligten Akteure einen gangbaren<br />

Weg zu finden und die Patienten vor falschen Entwicklungen<br />

zu schützen wird immer anspruchsvoller. Mit<br />

einer einseitigen Ausrichtung unserer Tätigkeit auf marktwirtschaftliche<br />

Mechanismen können wir unseren Patienten<br />

nicht gerecht werden.<br />

In diesem anspruchsvollen Umfeld muss der chirurgisch<br />

tätige Arzt Zeit und Einfühlungsvermögen sowie<br />

behandlungstechnisches Geschick für den Patienten zur<br />

Verfügung stellen. Wir bemühen uns um die Integration<br />

wirtschaftlicher und gesundheitspolitischer Aspekte in<br />

unseren Behandlungsstrategien, sofern dies ethisch und<br />

medizinisch vertretbar ist. Der wichtigste Teil der ärztlichen<br />

Tätigkeit ist und bleibt aber die Wahrung der Interessen<br />

unserer Patienten und deren Wohlergehen.<br />

> Dr. med. Renato Sommacal<br />

Belegarzt Orthopädie


23<br />

> MDC-Statistik Chirurgie<br />

MDC MDC-Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

1 Krankheiten und Störungen des Nervensystems 35 32<br />

3 Krankheiten und Störungen von Ohr, Nase, Mund und Hals 0 2<br />

5 Krankheiten und Störungen des Kreislaufsystems 28 47<br />

6 Krankheiten und Störungen des Verdauungstraktes 184 146<br />

7 Krankheiten und Störungen der Leber, der Gallenwege und des Pankreas 38 33<br />

8 Krankheiten und Störungen des Bewegungsapparates und des Bindegewebes 5 7<br />

9 Krankheiten und Störungen der Haut, des Unterhautgewebes und der Mamma 22 24<br />

10 Endokrine-, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten und -störungen 1 0<br />

12 Krankheiten und Störungen der männlichen Geschlechtsorgane 7 7<br />

13 Krankheiten und Störungen der weiblichen Geschlechtsorgane 0 1<br />

16 Hämatologische und immunologische Krankheiten und Störungen 2 1<br />

17 Myeloproliferative Erkrankungen und Störungen und wenig differenzierte Neoplasien 3 1<br />

18 Infektiöse und parasitäre Krankheiten (systemische oder unspezifische Manifestation) 2 0<br />

21 Verletzungen, Vergiftungen und toxische Wirkung von Drogen und Arzneimitteln 3 0<br />

23 Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und andere Verbindungen mit dem Gesundheitswesen 2 3<br />

27 Todesfall oder Verlegung am ersten Aufenthaltstag 3 4<br />

> Gesamtergebnis 335 308<br />

> MDC-Statistik Orthopädie<br />

MDC MDC-Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

1 Krankheiten und Störungen des Nervensystems 47 29<br />

2 Krankheiten und Störungen des Auges 2 1<br />

3 Krankheiten und Störungen von Ohr, Nase, Mund und Hals 0 1<br />

4 Krankheiten und Störungen des Atmungssystems 5 4<br />

5 Krankheiten und Störungen des Kreislaufsystems 3 7<br />

6 Krankheiten und Störungen des Verdauungstraktes 2 1<br />

8 Krankheiten und Störungen des Bewegungsapparates und des Bindegewebes 1'077 993<br />

9 Krankheiten und Störungen der Haut, des Unterhautgewebes und der Mamma 39 31<br />

11 Krankheiten und Störungen der Niere und der Harnwege 1 1<br />

14 Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett 1 0<br />

18 Infektiöse und parasitäre Krankheiten (systemisch oder unspezifische Manifestation) 8 8<br />

20 Durch Alkohol-/Drogenkonsum verursachte organisch psychische Störungen 1 1<br />

21 Verletzungen, Vergiftungen und toxische Wirkung von Drogen und Arzneimitteln 14 14<br />

23 Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und andere Verbindungen mit dem Gesundheitswesen 5 1<br />

25 Mehrere, bedeutende Traumata (Polytraumata) 5 2<br />

27 Todesfall oder Verlegung am ersten Aufenthaltstag 41 32<br />

> Gesamtergebnis 1'251 1'126


Gynäkologie/Geburtshilfe<br />

25<br />

> Frauenheilkunde und Geburtshilfe am <strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong><br />

zeigen seit einigen Jahren bezüglich Fallzahlen und<br />

Behandlungsspektrum einen konstanten Verlauf. Speziell<br />

erwähnenswert ist unsere im schweizweiten Vergleich<br />

auffällig tiefe Rate an Kaiserschnitten.<br />

> Frauenheilkunde<br />

In der Frauenheilkunde haben wir unsere langjährige<br />

Routine über alle operativen Zugänge weiter etabliert.<br />

Die traditionellen Operationsmethoden mit Zugangsweg<br />

über die Scheide oder durch die offene Bauchdecke eignen<br />

sich für die gängigen Eingriffe an Gebärmutter, Eileitern<br />

und Eierstöcken. Leicht angestiegen sind die Eingriffe,<br />

bei denen im Bereich von Scheide und Blase Netzbandschlingen<br />

und Netze eingesetzt wurden. Unsere Erfolge<br />

durch diese Operationstechniken dürfen sich sehen lassen.<br />

Eine grosse Zahl von gynäkologischen Operationen<br />

konnten wir wiederum laparoskopisch (über eine Bauchspiegelung)<br />

und somit minimal-invasiv durchführen.<br />

Dazu gehörten das Lösen von Verwachsungen im Bereich<br />

der Eileiter und Eierstöcke, die Trennung von verwachsenen<br />

Darmschlingen, aber auch die Entfernung des Blinddarms.<br />

Die Abklärungen für die Ursachen von Unfruchtbarkeit<br />

können heute ebenfalls laparoskopisch durchgeführt<br />

werden. Eileiter-Schwangerschaften können mit diesem<br />

Operationsverfahren direkt eingesehen und saniert werden.<br />

Auch bei der operativen Behandlung der Endometriose<br />

(versprengte Gebärmutterschleimhaut) leistet die<br />

Laparoskopie gute Dienste.<br />

In der Brustchirurgie haben sich die brusterhaltenden<br />

Operationsverfahren weiter etabliert. Es konnten so<br />

manche gutartigen und bösartigen Geschwülste entfernt<br />

werden, wenn nötig unter Einbezug der Achselhöhle. Von<br />

grosser Bedeutung sind uns im Bereich der Brustchirurgie<br />

gute kosmetische Resultate.<br />

> Hohe Servicequalität, eine angenehme Atmosphäre<br />

und ein hohes persönliches Engagement aller Beteiligten zeichnen<br />

vor allem unsere Geburtshilfe aus. Unsere persönliche Unterstützung beginnt<br />

lange vor der Geburt und geht auch nach Entlassung aus dem <strong>Spital</strong><br />

weiter. Ihre vertrauten Gynäkologen, unsere Hebammen und Pflegefachpersonen<br />

sowie weitere Spezialisten wie Kinder- und Narkosearzt stehen<br />

Ihnen als werdende Eltern während Schwangerschaft und Geburt kompetent<br />

und einfühlsam zur Seite. Damit schaffen wir die besten Voraussetzungen<br />

für eine sichere Geburt und einen guten Start ins Familienleben.


26<br />

Gynäkologie/Geburtshilfe<br />

Der hauseigene Computertomograph leistet gute<br />

Dienste bei der Abklärung von Krankheiten im kleinen<br />

Becken und im Unterbauch. Der von den Radiologen gebotene<br />

Service ist ausgezeichnet, wie auch die Zusammenarbeit<br />

mit den Ärzten der Inneren Medizin im Ultraschallbereich.<br />

Diese Interdisziplinarität erhöht die diagnostische<br />

Sicherheit in der Gynäkologie.<br />

> Geburtshilfe<br />

Die Geburtshilfe am <strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong> geniesst in <strong>Einsiedeln</strong><br />

wie auch überregional einen ausgezeichneten Ruf.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Geburtenzahl leicht zugenommen.<br />

Mit einer Neugestaltung der quartalsweise<br />

durchgeführten Informationsabende für werdende Mütter<br />

versuchen wir, unser geburtshilfliches Angebot besser<br />

bekannt zu machen. Diese Veranstaltungen, die von unseren<br />

Hebammen durchgeführt werden, stossen regelmässig<br />

auf grosses Interesse bei der Bevölkerung.<br />

Die Anzahl der Kaiserschnitte am Gesamttotal unserer<br />

Geburten hat wiederum abgenommen. Mit lediglich<br />

23% weisen wir eine Kaiserschnittrate auf, die sich auch<br />

schweizweit sehr gut sehen lassen kann.<br />

Wir erachten eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

zwischen Ärzten, Hebammen und Pflegenden<br />

als wichtige Voraussetzung für eine gelungene Geburt.<br />

Die werdenden Mütter werden von uns über jede Handlung<br />

im Geburtsablauf informiert, von der Hebammen-<br />

Sprechstunde weit vor dem Geburtstermin bis zur Beantwortung<br />

von Fragen, welche in der Zeit nach <strong>Spital</strong>austritt<br />

auftreten. Wir danken den werdenden und gewordenen<br />

Müttern für das uns im vergangenen Jahr geschenkte<br />

Vertrauen.<br />

Als kleines <strong>Spital</strong> ist für uns die enge Zusammenarbeit<br />

mit unseren Nachbarspitälern wie auch mit den grossen<br />

Zentrumsspitälern im Bereich Geburtshilfe besonders<br />

wichtig. Dank diesem Netzwerk ist es möglich, therapeutische<br />

Entscheidungen im Mutter-Kind Bereich abzusprechen.<br />

Diese Unterstützung ist nicht mehr wegzudenken.<br />

> Babyfenster<br />

Am 1. August <strong>2008</strong> wurde im Babyfenster des <strong>Spital</strong>s<br />

ein Kind abgegeben, das Vierte seit Installation dieser Einrichtung<br />

vor rund sieben Jahren. Mitten im medialen Sommerloch<br />

hat dieser Fall erneut zu grosser Presse-Resonanz<br />

geführt. Die Zusammenarbeit zwischen <strong>Spital</strong>, Vormundschaftsbehörde<br />

sowie der Stiftung Schweizerische Hilfe für<br />

Mutter und Kind (SHMK) hat bestens funktioniert. Nebst<br />

der medizinischen Sicherheit geniesst die Wahrung der<br />

Persönlichkeitsrechte von Mutter und Kind allerhöchste<br />

Priorität. Es ist uns gemeinsam gelungen, die unterschiedlich<br />

gelagerten Kommunikationsbedürfnisse soweit aufeinander<br />

abzustimmen, dass eine konsistente und sichere<br />

Kommunikationspolitik auch in Zukunft gewährleistet ist.<br />

> Dank an alle Beteiligten<br />

Ein <strong>Spital</strong> kann nur dann gut funktionieren, wenn alle<br />

Disziplinen und Berufsgruppen eng miteinander zusammenarbeiten.<br />

Ganz offensichtlich ist dies dort der Fall, wo<br />

die täglichen Patientenkontakte stattfinden, bei Hebammen<br />

und Pflegenden, auf der Notfallstation, beim Empfang<br />

und bei den medizinisch-technischen Diensten wie<br />

Operationspersonal, Röntgen oder Physiotherapie. Alle<br />

Beteiligten tragen mit hohem Engagement dazu bei, dass<br />

sich unsere Patientinnen bestens aufgehoben, freundlich<br />

betreut und gut informiert fühlen.<br />

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an<br />

alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Hintergrund<br />

dafür sorgen, dass unsere Patientinnen jederzeit gut betreut<br />

sind. Diese guten Geister arbeiten in der Reinigung,<br />

in der Wäscherei, in Küche, technischem Dienst, Sterilisation<br />

oder andernorts und treten kaum je persönlich in<br />

Erscheinung. Ohne sie hätten wir «an der Front» keinen<br />

Erfolg. Herzlichen Dank!<br />

> Dr. med. Werner Förster<br />

Belegarzt Gynäkologie/Geburtshilfe


27<br />

> MDC-Statistik Gynäkologie/Geburtshilfe<br />

MDC MDC-Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

1 Krankheiten und Störungen des Nervensystems 1 0<br />

6 Krankheiten und Störungen des Verdauungstraktes 3 4<br />

9 Krankheiten und Störungen der Haut, des Unterhautgewebes und der Mamma 10 15<br />

11 Krankheiten und Störungen der Niere und der Harnwege 7 12<br />

13 Krankheiten und Störungen der weiblichen Geschlechtsorgane 60 56<br />

14 Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett 269 253<br />

15 Neugeborene 251 242<br />

16 Hämatologische und immunologische Krankheiten und Störungen 0 1<br />

18 Infektiöse und parasitäre Krankheiten (systemisch oder unspezifische Manifestation) 0 2<br />

19 Krankheiten und Störungen der Psyche 0 1<br />

21 Verletzungen, Vergiftungen und toxische Wirkung von Drogen und Arzneimitteln 5 5<br />

23 Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und andere Verbindungen mit dem Gesundheitswesen 1 0<br />

27 Todesfall oder Verlegung am ersten Aufenthaltstag 3 6<br />

> Gesamtergebnis 610 597<br />

> Geburten-Statistik<br />

<strong>2008</strong> 2007<br />

<strong>Einsiedeln</strong> 73 75<br />

Gross 14 11<br />

Euthal 7 4<br />

Willerzell 11 12<br />

Egg 4 2<br />

Bennau 5 10<br />

Trachslau 10 10<br />

Alpthal 6 5<br />

Unteriberg/Studen SZ 15 14<br />

Oberiberg 6 3<br />

Rothenthurm 10 7<br />

übrige Schweiz 92 92<br />

> Total 253 245<br />

davon ambulante Geburten 1 2<br />

<strong>2008</strong> 2007<br />

Knaben 121 124<br />

Mädchen 132 121<br />

Zwillinge * 2 x 2 K 2 x 2 K<br />

2 x 2 M 1 x MK<br />

1 x MK<br />

Verlegung Kinderspital 7 8<br />

Sectio 57 77<br />

Vakuum 17 8<br />

Forceps 0 0<br />

Steisslagen 13 9<br />

Totgeburt 0 0<br />

Geburt im Wasser 36 15<br />

ambulantes Wochenbett 1 3<br />

* M = Mädchen, K = Knabe


Anästhesie/Schmerztherapie<br />

29<br />

> Das klinische Leistungsspektrum unserer Anästhesie<br />

umfasst die Durchführung von Anästhesien für operative<br />

und diagnostische Eingriffe sowie die Überwachung und<br />

Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Organfunktionen<br />

während einer Operation. Weiter gehört die Betreuung<br />

der Patienten unmittelbar nach der Operation dazu, die<br />

Wiederbelebung und die Behandlung akuter und chronischer<br />

Schmerzen.<br />

Praktisch jeder Patient fürchtet sich vor einer Narkose.<br />

Die persönliche Zuwendung all unserer Mitarbeiter<br />

soll helfen, die Ängste vor einer Operation so gering wie<br />

möglich zu halten. Die Patienten werden vom Anästhesiearzt<br />

im persönlichen Gespräch detailliert über die Durchführung<br />

und den Ablauf eine Narkose und die speziellen<br />

Verfahren informiert.<br />

In diesem Gespräch wird gemeinsam mit dem Patienten<br />

das für ihn am besten geeignete und risikoärmste<br />

Narkoseverfahren festgelegt.<br />

> Regionalanästhesien am meisten<br />

gefragt<br />

In unserer Abteilung werden alle Narkosearten inklusive<br />

moderner Verfahren der rückenmarksnahen und peripheren<br />

Regionalanästhesien (Teilnarkosen) eingesetzt. Zu<br />

den besonderen Narkoseverfahren unserer Klinik gehören<br />

die Regionalanästhesien aller Art. Neben Spinal- und Epidural-Anästhesien<br />

werden die peripheren Nerven-Blockaden<br />

am häufigsten angewandt. Sie ermöglichen es, nur<br />

eine Extremität, also Bein oder Arm oder auch nur einen<br />

Teil davon zu betäuben. Die entsprechenden Nerven werden<br />

mit Hilfe eines Nerven-Simulators und dem Ultraschallgerät<br />

aufgesucht, und das Medikament wird unter<br />

Ultraschallbeobachtung injiziert.<br />

Seit Anfang <strong>2008</strong> steht uns ein neues modernes<br />

Ultraschallgerät zur Verfügung, das bei jeder Regionalanästhesie<br />

eingesetzt wird. Dies ermöglicht uns, die<br />

> Die Anästhesie aus früheren Zeiten, welche<br />

die Patienten einfach nach Gefühl in die Bewusstlosigkeit «versenkte»,<br />

hat sich im Laufe der Zeit vollständig gewandelt. Heute ist es mit Hilfe<br />

modernster technischer Methoden möglich, genau umschriebene Regionen,<br />

z.B. einen Arm, ein Bein oder auch nur Teile davon beim wachen oder<br />

schlafenden Patienten für einen genau gewünschten Zeitraum schmerzunempfindlich<br />

zu machen. So können Schmerzen während und nach der<br />

Operation gezielt ausgeschaltet werden.


30 Anästhesie/Schmerztherapie<br />

Medikamenten-Dosis tief zu halten und die Wirkung der<br />

Blockaden zu steigern.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden 2'983 Anästhesien durchgeführt.<br />

Unsere Patienten haben zu 67% (1'963 Fälle) Regionalanästhesien<br />

und zu 33% (1'020 Fälle) Allgemeinanästhesien<br />

gewählt. Von den 1'963 Regionalanästhesien<br />

waren 1'214 rückenmarksnahe Anästhesien (Spinal- und<br />

Epidural-Anästhesien). 570 Patienten erhielten diverse<br />

selektive Nervenblockaden. Für die obere Extremität wurden<br />

151 Scalenus- und 140 Axillaris- sowie 17 andere Blockaden<br />

durchgeführt. Bei 162 Patienten wurde nur ein Bein<br />

blockiert (Ischiadicus-Femoralis Block 138, sonstiges 24).<br />

> Schmerztherapie<br />

Schmerzen stellen normalerweise einen Schutzmechanismus<br />

des Körpers dar. Operationsschmerzen sind<br />

jedoch künstlich hervorgerufen und haben keinen warnenden<br />

Signal-Charakter. Sehr starke Schmerzen können<br />

sich zudem auf den Heilungsverlauf schädlich auswirken.<br />

Sie stören nicht nur den Allgemeinzustand des Patienten,<br />

sondern können die Heilungsprozesse verzögern.<br />

Eine gute Schmerzbehandlung ist ein wichtiges Ziel unserer<br />

Abteilung.<br />

Die Regionalanästhesien für die Operationen werden<br />

so ausgewählt, dass sie auch postoperativ eine Schmerztherapie<br />

ermöglichen. Die Patienten werden mit verschiedenen<br />

(Epidural-, Inguinal-, Femoral-, Scalenus-) Kathetern<br />

operiert und nach der Operation über diesen bereits<br />

eingelegten Katheter mit speziellen Infusionspumpen<br />

nach Bedarf medikamentös versorgt. Es ist den Patienten<br />

sogar möglich, sich je nach Bedarf eine bestimmte Dosis<br />

eines Schmerzmittels selbstständig zu verabreichen.<br />

In täglichen Visiten durch die Mitarbeiter des<br />

Schmerzdienstes werden der Therapieerfolg kontrolliert,<br />

die Dosis der Medikamente angepasst und allfällige<br />

Nebenwirkungen behandelt. Im vergangenen Jahr wurden<br />

422 Patienten vom postoperativen Schmerzdienst<br />

der Anästhesieabteilung betreut.<br />

Die Schmerztherapie wird auch in der Geburtshilfe<br />

eingesetzt. Bei 38 Gebärenden wurde auf Wunsch der<br />

Patientinnen mit einem periduralen Katheter Schmerzlinderung<br />

während der Geburt durchgeführt. Hier wurden<br />

nur die Schmerzbahnen vorübergehend betäubt, welche<br />

für die Geburtsschmerzen verantwortlich sind.<br />

> Im Mittelpunkt steht der Patient<br />

als Mensch<br />

Die «Schmerzambulanz» behandelt ambulante und<br />

stationäre Patienten sowie Patienten mit chronischen<br />

Schmerzen. Diese Patienten werden von ihren Hausärzten,<br />

<strong>Spital</strong>ärzten oder unseren Belegärzten überwiesen. Zusätzlich<br />

hat der Patient die Möglichkeit, sich vor einem Entscheid<br />

zu einer bestimmten Operation oder einer Schmerztherapie<br />

bei uns in der Schmerzambulanz beraten zu lassen.<br />

Die Anästhesieabteilung des RSE mit ihren Ärzten<br />

und dem Pflegepersonal steht unseren Patienten mit<br />

medizinischer Kompetenz, erstklassiger Versorgung und<br />

individueller Betreuung zur Verfügung. Im Mittelpunkt<br />

steht bei uns der Patient als Mensch. Die Anerkennung<br />

seiner persönlichen Würde und Bedürfnisse ist unser<br />

grösstes Anliegen und die Voraussetzung für individuell<br />

abgestimmtes Handeln.<br />

Bei dieser Gelegenheit bedanke ich mich bei allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, welche direkt oder<br />

indirekt zu unserem Erfolg beitragen, sowie bei allen chirurgisch<br />

tätigen Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich.<br />

Wir alle wissen, dass neben Können und Sorgfalt die<br />

Menschlichkeit und der gute Wille jedes Einzelnen dazu<br />

beigetragen haben, dass die Behandlungsergebnisse von<br />

der überwiegenden Mehrheit unserer Patienten als sehr<br />

gut beurteilt wurde.<br />

> Dr. med. Cemal Elmas<br />

Chefarzt Anästhesie


31<br />

> Statistik Anästhesie/Schmerztherapie<br />

<strong>2008</strong> 2007<br />

Regionalanästhesien 1'963 1'854<br />

> Rückenmarksnahe Anästhesien 1'214 1'221<br />

inkl. Schmerztherapien (*) 171 156<br />

Spinal 467 482<br />

PDA (*) 228 248<br />

KPDA (*) 519 491<br />

> Diverse periphere Nervenblockaden 570 476<br />

Obere Extremität 308 257<br />

Scalenus 151 119<br />

Plexus axillaris 140 130<br />

Sonstige 17 8<br />

Untere Extremität 162 105<br />

Ischiadicus – femoralis Block 138 90<br />

Sonstige 24 15<br />

> Sonstige 100 114<br />

Allgemeinanästhesien 1'020 1'019<br />

Ausseroperative Leistungen<br />

i.V./i.m. Anästhesie/Maske 291 350<br />

Laryngsmaske 131 122<br />

Intubationsanästhesien 598 547<br />

Postoperative Schmerztherapie via Katheter 422 395<br />

Geburtshilfliche PDA im Gebärsaal 38 9<br />

> Gesamtanästhesien 2'983 2'873


Fachdisziplinen<br />

33<br />

> Die im Jahr 2007 unter Dr. med. I. Taner am <strong>Spital</strong><br />

etablierte Neurochirurgie hat sich erfreulich weiterentwickelt.<br />

Sowohl die Inanspruchnahme der Rückensprechstunden<br />

wie auch die Zahl der operativen Behandlungen<br />

haben dieses Jahr deutlich zugenommen. Beide Angebote<br />

entsprechen dem Bedürfnis von Bevölkerung sowie <strong>Spital</strong>-<br />

und zuweisenden Hausärzten. Zwischen den Vertretern<br />

der Disziplinen Neurochirurgie, Orthopädie, Anästhesie-Schmerztherapie,<br />

Rheumatologie und Physiotherapie<br />

besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Ziel, Rückenpatienten<br />

am <strong>Spital</strong> ganzheitlich zu erfassen und zu behandeln.<br />

Die Schwerpunkte der Operationstätigkeit liegen bei<br />

der Behandlung von Bandscheibenvorfällen sowie von Verengungen<br />

im Spinalkanal. Für grosse Eingriffe, welche der<br />

postoperativen Nachbehandlung auf einer Intensivstation<br />

bedürfen, besteht die Zusammenarbeit mit Nachbarspitälern.<br />

Die ständig steigenden Patientenzahlen werden künftig<br />

einen Ausbau der Sprechstundentätigkeit erfordern.<br />

> Eingriffe an Nase und Gesicht<br />

Im Fachbereich Ohren-Nasen-Hals-Krankheiten haben<br />

vor allem die Nasenoperationen sowie die Eingriffe<br />

auf dem Gebiet der Schönheitschirurgie zahlenmässig<br />

zugenommen. Bei Nasenoperationen mit Begradigung<br />

der verkrümmten Nasenscheidewand und Verkleinerung<br />

der Schwellkörper gelingt es in der überwiegenden Mehrheit<br />

der Fälle, mit einem gezielten und für den Patienten<br />

wenig belastenden Routineeingriff die blockierte Nasenatmung<br />

wieder zu befreien.<br />

Unser Facharzt Dr. med. L. Eberle legt bei schönheitschirurgischen<br />

Eingriffen im Gesichtsbereich grossen<br />

Wert auf vernünftige Behandlungen. So können Nasenplastik,<br />

Korrektur von abstehenden Ohren sowie die Beseitigung<br />

von Schlupflidern und Tränensäcken durchaus<br />

sinnvoll sein, wenn der Patient deswegen Beschwerden<br />

hat oder unter der kosmetischen Beeinträchtigung leidet.<br />

> Das <strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong> verfügt über eine ständig<br />

zunehmende Zahl von ausgewiesenen Fachärzten, welche als chirurgische<br />

Belegärzte oder als Konsiliarärzte für uns tätig sind. Dank ihrer<br />

Mitarbeit kann das Behandlungsspektrum unserer medizinischen Grundversorgung<br />

auf zusätzliche Spezialgebiete ausgedehnt werden. Dies<br />

ermöglicht unserer Bevölkerung im Einzugsgebiet eine interdisziplinäre<br />

und wohnortsnahe Behandlung.


34 Fachdisziplinen<br />

Die Patienten aus dem Einzugsgebiet des <strong>Spital</strong>s <strong>Einsiedeln</strong><br />

schätzen dieses wohnortsnahe Dienstleistungsangebot<br />

sehr.<br />

> Abklärung von Venenerkrankungen<br />

Seit diesem Jahr steht mit Dr. med. P. Krobisch neu<br />

ein Spezialist für die Abklärung von Venenleiden zur Verfügung.<br />

Der Facharzt mit Praxis in Wädenswil betreibt seit<br />

Mai <strong>2008</strong> eine eigene Sprechstunde am <strong>Spital</strong>. Während<br />

eines Tages pro Monat führt er Abklärungen bei Venenleiden<br />

durch. Mit den am <strong>Spital</strong> tätigen Chirurgen besteht<br />

eine enge Zusammenarbeit.<br />

> Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie<br />

im Vormarsch<br />

Die Hospitalisationen im Bereich Psychiatrie sind stabil<br />

geblieben, der Arbeitsanfall im Bereich Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie<br />

hingegen hat weiter zugenommen. Es besteht<br />

eine etablierte und ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Facharzt für Psychiatrie Dr. med. K. Schnyder<br />

und den Ärzten der Medizinischen Klinik des <strong>Spital</strong>s.<br />

Häufigste Indikation für den stationären Aufenthalt stellten<br />

die Benzodiazepinentzüge (Entzug von Schlaf- und<br />

Beruhigungsmitteln) dar. Der Grossteil an psychiatrischen<br />

Notfällen kann jedoch ambulant behandelt werden. Für<br />

Patienten mit akuten psychischen Krisen wird bereits auf<br />

der Notfallstation der Kontakt zum Psychiater hergestellt.<br />

> Erweiterung der Radiologie am <strong>Spital</strong><br />

Der Computertomograph am <strong>Spital</strong> wurde im Winter<br />

2007 in Betrieb genommen, sodass wir mittlerweile<br />

auf das erste vollständige Betriebsjahr zurückblicken können.<br />

Durch die Anschaffung dieses zur Routineausstattung<br />

jedes modernen <strong>Spital</strong>s gehörenden Diagnostikgeräts<br />

wurde bei uns die Abklärung von internistischen Krankheiten<br />

deutlich erleichtert. Die Zusammenarbeit mit dem<br />

Radiologen Dr. med. W. Schöpke und die teleradiologische<br />

Verbindung mit dem Radiologie-Institut des <strong>Spital</strong>s<br />

Lachen haben die Röntgendiagnostik professionalisiert<br />

und die Zusammenarbeit zwischen den Spitälern verstärkt.<br />

Dieses Angebot wird auch von Hausärzten und Spezialisten<br />

der Region gerne genutzt. Klinik- und Belegärzte des<br />

ganzen <strong>Spital</strong>s können sich eine rasche Diagnostik ohne<br />

diesen CT-Service mittlerweile kaum mehr vorstellen.<br />

Patienten, die bislang für spezifische Fragestellungen meist<br />

mit der Ambulanz für eine Untersuchung in auswärtige<br />

Spitäler transportiert werden mussten, können nun innert<br />

kurzer Zeit im eigenen Haus untersucht werden. Für das<br />

erste Betriebsjahr haben wir mit 500 CT-Untersuchungen<br />

gerechnet; dieser Wert wurde bereits deutlich übertroffen.<br />

Leider ist der Zugang zur Computertomographie am <strong>Spital</strong><br />

<strong>Einsiedeln</strong> bisher nur an Werktagen und während der<br />

normalen Arbeitszeiten gewährleistet, da sich eine Rundum-die-Uhr-Verfügbarkeit<br />

wirtschaftlich noch nicht rechnet.<br />

Es bleibt unser Ziel für die Zukunft, einen durchgehenden<br />

24-Stunden-Betrieb anbieten zu können.<br />

> Interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

mit Spezialisten<br />

Die Zusammenarbeit mit unseren langjährigen Konsiliarärzten<br />

in den Gebieten Kardiologie (Dr. med. D. Gasser),<br />

Hämato-Onkologie (Dr. med. Z. Schneider) und Gastroenterologie<br />

(Dr. med. B. Küchler) klappt weiterhin ausgezeichnet.<br />

Vor allem die endoskopische Tätigkeit von Dr. Küchler mit<br />

Spiegelungen von oberem und unterem Magen-Darm-Trakt<br />

ist weiter zunehmend. Als Spezialist wird er von Patienten<br />

und Zuweisern auch weit ausserhalb unserer <strong>Spital</strong>region<br />

sehr geschätzt. Anfangs <strong>2008</strong> wurde praktisch das gesamte<br />

Instrumentarium der Endoskopie auf den modernsten<br />

Stand gebracht. Allen Beleg- und Konsiliarärzten sei<br />

an dieser Stelle für ihren Einsatz herzlich gedankt.<br />

> Dr. Meinrad Lienert<br />

Direktor


35<br />

> MDC-Statistik ORL<br />

MDC MDC-Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

3 Krankheiten und Störungen von Ohr, Nase, Mund und Hals 144 118<br />

8 Krankheiten und Störungen des Bewegungsapparates und des Bindegewebes 0 2<br />

9 Krankheiten und Störungen der Haut, des Unterhautgewebes und der Mamma 1 0<br />

16 Hämatologische und immunologische Krankheiten und Störungen 0 1<br />

17 Myeloproliferative Erkrankungen und Störungen und wenig differenzierte Neoplasien 0 1<br />

21 Verletzungen, Vergiftungen und toxische Wirkung von Drogen und Arzneimitteln 2 0<br />

23 Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und andere Verbindungen mit dem Gesundheitswesen 1 0<br />

> Gesamtergebnis 148 122<br />

> MDC-Statistik Neurochirurgie<br />

MDC MDC-Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

8 Krankheiten und Störungen des Bewegungsapparates und des Bindegewebes 27 21<br />

> Gesamtergebnis 27 21<br />

> MDC-Statistik Pädiatrie<br />

MDC MDC-Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

15 Neugeborene 2 1<br />

27 Todesfall oder Verlegung am ersten Aufenthaltstag 1 4<br />

> Gesamtergebnis 3 5


Rettungsdienst<br />

37<br />

> <strong>2008</strong> war ein intensives Jahr und dies aus gutem<br />

Grund: Vom Erhalt der IVR-Anerkennung hing es ab, ob<br />

der Kanton dem Rettungsdienst <strong>Einsiedeln</strong> (RDE) auch<br />

weiterhin die Betriebsbewilligung erteilt. Der Aufbau<br />

eines umfassenden Qualitätsmanagement-Systems nach<br />

IVR hat uns in den ersten acht Monaten des Jahres ausserordentlich<br />

stark gefordert. Es war ein eigentlicher Kraftakt,<br />

an dem sich ausnahmslos alle beteiligt haben. Wir haben<br />

in Rekordzeit eine komplette elektronische Betriebsdokumentation<br />

erstellt – und dies alles neben dem normalen<br />

Tagesgeschäft.<br />

Zwei Auditoren haben uns und unseren Betrieb im<br />

November während eines ganzen Tages auf Herz und Nieren<br />

überprüft. Der gemeinsame Effort hat sich gelohnt:<br />

Mit grosser Freude und Stolz haben wir am 24. Dezember<br />

<strong>2008</strong> erfahren, dass wir die IVR-Anerkennung mit Bravour<br />

geschafft haben. Das Fundament für unsere weitere<br />

Einsatztätigkeit ist solide. Unsere Aufgabe ist es nun, die<br />

hochgesteckten Qualitätsvorgaben im Alltag einzuhalten<br />

und laufend weiter auszubauen.<br />

Mit 982 Einsätzen war <strong>2008</strong> das zweitstärkste Einsatzjahr<br />

in der Geschichte des Rettungsdienstes <strong>Einsiedeln</strong>.<br />

Die Anzahl an Primär- und Sekundäreinsätzen hielt<br />

sich nahezu die Waage. Doris Gyr hat im August die Ausbildung<br />

zur dipl. Rettungssanitäterin HF erfolgreich abgeschlossen.<br />

Wir freuen uns, dass sie weiterhin in unserem<br />

Betrieb arbeitet. Im September hat Tanja Zollinger ihre<br />

dreijährige Ausbildung in unserem Rettungsdienst begonnen.<br />

Ein herzlicher Dank geht an alle Teammitglieder des<br />

RDE. Ohne die grosse Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter,<br />

ihre zeitliche Flexibilität und ihre vielen kreativen Ideen<br />

wäre dieses ausserordentlich arbeitsreiche Jahr nicht derart<br />

erfolgreich verlaufen.<br />

> Holger Guerlin<br />

Leiter Rettungsdienst<br />

> Der Interverband für Rettungswesen (IVR) verleiht<br />

als Dachorganisation aller Schweizer Rettungsdienste ein Qualitätslabel,<br />

die IVR-Anerkennung. Dieses anspruchsvolle Zertifikat wird nur professionellen<br />

Rettungsdiensten vergeben, welche über ein hochstehendes<br />

Qualitätssicherungssystem verfügen. Der Rettungsdienst <strong>Einsiedeln</strong> erfüllt<br />

in allen wesentlichen Punkten zu Strukturen, Prozessen und Ergebnissen<br />

die strengen Vorgaben des IVR. Die Bevölkerung der Region <strong>Einsiedeln</strong><br />

hat somit die Gewähr, im Notfall von einem Rettungsdienst versorgt<br />

zu werden, der medizinisch und technisch auf dem neusten Stand arbeitet.


38 Statistiken<br />

> Bettenbestand und Bettenbelegung<br />

durchschn. Bettenbestand geleistete Pflegetage durchschn.<br />

davon davon Aufenthalt<br />

im Ganzen Allgemeine im Ganzen Allgemeine in Tagen<br />

Kliniken<br />

Medizin 5'437 4'061 6,7<br />

Chirurgie 1'353 1'041 4,5<br />

Orthopädie 6'964 5'402 6,2<br />

ORL 505 439 4,1<br />

Neurochirurgie 272 222 13,0<br />

Gynäkologie 513 429 4,5<br />

Geburtshilfe 1'529 1'413 6,3<br />

Pädiatrie 11 11 2,2<br />

Psychiatrie 34 23 8,5<br />

Schmerzklinik 25 20 0,1<br />

Total der Patientenabteilungen 49 0 16'643 13'061 6,0<br />

gesunde Säuglinge 10 1'471 1'471 6,1<br />

Gesamttotal 59 0 18'114 14'532 6,0<br />

> Hospitalisierte, Bestand Krankenabteilung<br />

Patienten<br />

Pflegetage<br />

<strong>2008</strong> 2007 <strong>2008</strong> 2007<br />

Eintritte nach Abteilung<br />

> Allgemeine Abteilung 2'401 2'166 13'061 12'288<br />

> Privatabteilung 2er-Zimmer 360 374 2'433 2'730<br />

> Privatabteilung 1er-Zimmer 180 216 1'149 1'420<br />

> Säuglinge 252 243 1'471 1'453<br />

Gesamttotal 3'193 2'999 18'114 17'891


39<br />

> Patienten-Statistik<br />

<strong>2008</strong> % 2007 %<br />

Anzahl Behandlungsfälle/Eintritte<br />

> Männlich 1'462 45,79 1'366 45,55<br />

> Weiblich 1'731 54,21 1'633 54,45<br />

Total 3'193 2'999<br />

> Krankheit 2'443 76,51 2'289 76,33<br />

> Unfall 750 23,49 710 23,67<br />

Total 3'193 2'999<br />

Patienten-Austritte<br />

> Normale Austritte 3'153 98,78 2'954 98,99<br />

> Todesfälle 39 1,22 30 1,01<br />

Total 3'192 2'984<br />

> Austritte Kliniken<br />

Medizin 807<br />

Chirurgie 335<br />

Orthopädie 1'251<br />

ORL 148<br />

Neurochirugie 27<br />

Gynäkologie 116<br />

Geburtshilfe 244<br />

Pädiatrie 3<br />

Psychiatrie 3<br />

Schmerzklinik 8<br />

Total der Patientenabteilungen 2'942<br />

gesunde Säuglinge 250<br />

> Personal-Statistik<br />

Anzahl durchschn.<br />

Beschäftigte Pers.-Best.<br />

am 31.12.08 per 31.12.08<br />

Berufs-, bzw. Personalgruppen<br />

Ärzte und Ärztinnen 15 11,4<br />

Pflegepersonal 104 70,2<br />

Medizinische Fachbereiche 65 50,9<br />

Verwaltung 19 14,7<br />

Ökonomie 42 29,6<br />

Personal technische Betriebe 4 4,0<br />

Gesamtes Personal inkl. Azubi 249 180,8<br />

Gesamttotal 3'192


40 Statistiken<br />

> Statistik nach Wohnort<br />

Patienten Pflegetage % %<br />

<strong>2008</strong> 2007 <strong>2008</strong> 2007 <strong>2008</strong> 2007<br />

Bezirk <strong>Einsiedeln</strong> 1'635 1'486 9'819 9'187 54,21 51,35<br />

Bezirk Schwyz (<strong>Spital</strong>region <strong>Einsiedeln</strong>) 506 522 3'045 3'130 16,81 17,49<br />

> Gemeinde Alpthal 58 59 378 315<br />

> Gemeinde Oberiberg 82 103 458 753<br />

> Gemeinde Unteriberg 251 261 1'588 1'564<br />

> Gemeinde Rothenthurm 115 99 621 498<br />

Übrige Kanton Schwyz 763 736 4'026 4'340 22,23 24,26<br />

Übrige Schweiz 265 231 1'139 1'143 6,29 6,39<br />

Ausland 24 24 85 91 0,47 0,51<br />

Gesamttotal 3'193 2'999 18'114 17'891<br />

> Physiotherapie-Statistik<br />

Stationär Ambulant Total<br />

<strong>2008</strong> 2007 <strong>2008</strong> 2007 <strong>2008</strong> 2007<br />

Allgemeine Physiotherapie 6'541 7'006 11'561 11'788 18'102 18'794<br />

Aufwendige Physiotherapie 141 154 707 623 848 777<br />

Manuelle Lymphdrainage 68 50 178 175 246 225<br />

Elektro- und Thermotherapie – 1 2 6 2 7<br />

Medizinische Trainingstherapie – – 530 547 530 547<br />

Total 6'750 7'211 12'978 13'139 19'728 20'350<br />

Total Fälle 1'160 1'198 1'062 1'038 2'222 2'236


Jahresrechnung<br />

41<br />

> Bilanz per 31. Dezember <strong>2008</strong> (ohne Rettungsdienst) in CHF<br />

AKTIVEN <strong>2008</strong> 2007<br />

Umlaufvermögen<br />

> Flüssige Mittel 4'345'783.05 4'618'800.39<br />

> Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4'138'456.35 4'247'127.40<br />

> Übrige Forderungen 508'033.00 388'409.80<br />

> Warenvorräte 524'410.00 498'370.00<br />

> Aktive Rechnungsabgrenzung 486'097.50 530'403.00<br />

Total Umlaufvermögen 10'002'779.90 10'283'110.59<br />

Anlagevermögen<br />

> Immobilien 6'422'575.90 5'530'027.10<br />

> Betriebseinrichtungen 1'606'418.05 1'191'893.75<br />

Total Anlagevermögen 8'028'993.95 6'721'920.85<br />

TOTAL AKTIVEN 18'031'773.85 17'005'031.44<br />

PASSIVEN <strong>2008</strong> 2007<br />

Fremdkapital<br />

> Kurzfristige Verbindlichkeiten 2'513'052.85 2'367'454.45<br />

> Passive Rechnungsabgrenzung 440'349.80 639'393.00<br />

> Langfristiges Fremdkapital 3'390'000.00 3'390'000.00<br />

> Rückstellungen 5'026'786.80 4'449'110.15<br />

> Erneuerungsfonds Kanton 4'823'378.75 4'697'467.25<br />

Total Fremdkapital 16'193'568.20 15'543'424.85<br />

Eigenkapital<br />

> Gewinnvortrag 1'461'606.59 757'242.69<br />

> Gewinn 376'599.06 704'363.90<br />

Total Eigenkapital 1'838'205.65 1'461'606.59<br />

TOTAL PASSIVEN 18'031'773.85 17'005'031.44


42 Jahresrechnung<br />

> Erfolgsrechnung per 31. Dezember <strong>2008</strong> (ohne Rettungsdienst) in CHF<br />

<strong>2008</strong> 2007<br />

> Fallpauschalen 13'618'504.65 13'768'544.20<br />

> Arzthonorare 1'334'921.65 1'167'753.40<br />

> Medizinische Nebenleistungen 2'506'239.30 2'035'650.55<br />

> Spezialinstitute 1'881'566.65 1'759'050.58<br />

> Übrige Patientenerträge 27'311.34 – 110'059.60<br />

Total Patientenertrag 19'368'543.59 18'620'939.13<br />

> Beitrag Kanton (ohne Investitionsbeitrag) 9'004'730.40 9'323'632.60<br />

> Übriger Betriebsertrag 1'289'712.00 1'072'947.35<br />

Total Betriebsertrag 29'662'985.99 29'017'519.08<br />

> Besoldungen 13'368'037.25 12'834'081.50<br />

> Sozialleistungen 2'185'651.75 2'107'441.65<br />

> Arzthonorare 5'441'478.70 5'135'967.70<br />

> Personalnebenkosten 267'973.00 205'074.05<br />

Total Personalaufwand 21'263'140.70 20'282'564.90<br />

> Medizinischer Bedarf 4'370'852.25 4'079'006.40<br />

> Übriger Betriebs-/Sachaufw. (ohne Investitionen) 3'726'611.43 3'926'614.18<br />

Total Betriebsaufwand 29'360'604.38 28'288'185.48<br />

<strong>Spital</strong>ergebnis I 302'381.61 729'333.60<br />

> Finanzertrag 192'765.40 97'161.65<br />

> Finanzaufwand – 118'547.95 – 122'131.35<br />

<strong>Spital</strong>ergebnis II 376'599.06 704'363.90


43<br />

> Investitionsbeitrag in CHF<br />

<strong>2008</strong> 2007<br />

Investitionsrechnung gemäss Vorgaben Kanton Schwyz<br />

> Normkapitalkostenzuschlag Kanton 1'300'876.00 1'319'549.00<br />

> Investitionen bis 10'000 – 76'122.15 – 106'876.00<br />

> Abschreibungen – 1'027'986.35 – 816'178.25<br />

> Rückstellungen für aperiodische Investitionen – 196'767.50 – 396'494.75<br />

Ergebnis Investitionsrechnung – –<br />

> Rettungsdienst in CHF<br />

Rettungsdienst<br />

<strong>2008</strong> 2007<br />

> Taxertrag Rettungsdienst 670'758.15 602'005.85<br />

> Beiträge <strong>Spital</strong>träger Rettungsdienst 290'000.00 290'000.00<br />

> Aufwand Rettungsdienst – 856'639.35 – 770'312.45<br />

Ergebnis Nebenbetrieb Rettungsdienst 104'118.80 121'693.40


44 Bericht der Revisionsstelle


46 Bericht der Revisionsstelle<br />

> Anhang zur Jahresrechnung<br />

CHF<br />

CHF Vorjahr<br />

Brandversicherungswerte<br />

> EDV-Anlage 830'000.00 830'000.00<br />

> Waren und Einrichtungen 11'575'000.00 11'575'000.00<br />

> Akutspital 17'803'400.00 17'803'400.00<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Personalvorsorgeeinrichtungen<br />

> PVE Vermögenskonto 298.55 294.15<br />

bei Winterthur-Columna<br />

> In Härtefällen kann die paritätische Kommission zu Gunsten der Arbeitnehmer über das<br />

Vermögen verfügen. Das Vermögen wurde aus früheren Mutationsgewinnen geäufnet.<br />

Risikobeurteilung<br />

> Die Mitglieder der Geschäftsleitung sowie des Stiftungsrates wurden durch die Direktion<br />

aufgefordert, eine Risikobeurteilung auf operativer und strategischer Ebene vorzunehmen.<br />

Die Resultate wurden an der Stiftungsratssitzung vom 18. August <strong>2008</strong> erstmals<br />

vor gestellt und diskutiert. Am 24. November <strong>2008</strong> wurden dann die Unternehmensrisiken<br />

definitv verabschiedet.


<strong>Spital</strong> <strong>Einsiedeln</strong><br />

<strong>Spital</strong> und Gesundheitszentrum <strong>Einsiedeln</strong><br />

<strong>Spital</strong>strasse 28<br />

CH-8840 <strong>Einsiedeln</strong><br />

Telefon 055 418 51 11<br />

Telefax 055 412 71 46<br />

info@spital-einsiedeln.ch<br />

www.spital-einsiedeln.ch

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