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<strong>Spiez</strong>er<br />

Rundwanderweg<br />

Was e<strong>in</strong>st dank der Initiative von August Mützenberg im Jahr<br />

1914 als Strandweg begann, f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Fortsetzung. <strong>Spiez</strong><br />

bietet jetzt e<strong>in</strong>en 14 km langen Rundwanderweg <strong>in</strong> freier<br />

Natur an. Abseits von lärmigen und staubigen Strassen,<br />

mit Aussicht auf die Berner Alpen, <strong>in</strong> die Täler und auf den<br />

Thunersee entdecken Sie <strong>Spiez</strong> von der schönsten Seite.<br />

Die ganze Route ist auch für Familien mit K<strong>in</strong>dern und K<strong>in</strong>derwagen begehbar<br />

(ohne Treppen). Auf der Karte s<strong>in</strong>d flache und steigende Wegpartien<br />

durch drei Kategorien markiert (siehe Legende Ortsplan). E<strong>in</strong> dichtes<br />

Netz von Bushaltestellen und zahlreiche Parkmöglichkeiten ermöglichen<br />

dem Besucher, se<strong>in</strong>e Wanderung oder se<strong>in</strong>en Spaziergang <strong>in</strong>dividuell zu<br />

wählen und an e<strong>in</strong>em x-beliebigen Ort zu starten.<br />

Spezielle weisse Wegweiser mit grünem Piktogramm<br />

sorgen dafür, dass sich jedermann leicht<br />

zurechtf<strong>in</strong>det. Die <strong>in</strong> vier Teilabschnitte unterteilten<br />

Etappen s<strong>in</strong>d wie folgt beschrieben: Strandweg,<br />

Höhenweg, <strong>Spiez</strong>wilerweg und Rebenweg.<br />

A Strandweg: ca. 2,5 km (ca. 562 m ü. M.)<br />

Der Abschnitt verläuft am Strand des Thunersees von <strong>Spiez</strong> bis zur Bäuert<br />

Faulensee. Künstler<strong>in</strong>nen und Künstler schufen vom 31. Mai bis 6. Juni<br />

2004 am Strandweg zwischen <strong>Spiez</strong> und Faulensee Werke zum Thema<br />

«Begegnung». Die 12 Werke wurden teilweise aus den Resten der Bäume,<br />

welche aus Sicherheitsgründen Elsighorn gefällt werden mussten, gefertigt. Lohner H<strong>in</strong>weistafeln<br />

geben Auskunft 2341 über die Werke und deren KünstlerInnen. 3002 Weitere<br />

Informationen erhalten Sie über:<br />

www.barlok.ch/begegnung.<br />

Wie im Dorfkern von <strong>Spiez</strong>, bietet<br />

sich auch <strong>in</strong> Faulensee e<strong>in</strong> Halt <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em der vielfältigen Fischrestaurants<br />

an – oder man lässt sich zu<br />

e<strong>in</strong>em vergnüglichen Pedalo-Ausflug oder e<strong>in</strong>er erholsamen Thunersee-<br />

Rundfahrt verführen.<br />

B Höhenweg: ca. 5,5 km<br />

(750 bis 780 m ü. M.)<br />

Der Höhenweg führt Sie von Faulensee<br />

aufwärts <strong>in</strong> den Seeholzwald,<br />

und weiter <strong>in</strong> das Bergdorf<br />

Hondrich mit vielen traditionellen<br />

Berner Bauernhäusern bis <strong>in</strong> die<br />

Niesen<br />

2362<br />

Bäuert <strong>Spiez</strong>wiler. Die durch den Wald führenden Strassen s<strong>in</strong>d mit Mergelbelag<br />

naturbelassen, gut gepflegt und auch mit K<strong>in</strong>derwagen sehr gut<br />

begehbar. Im W<strong>in</strong>ter entgehen Sie auf diesem Teilstück meist dem Nebel.<br />

C <strong>Spiez</strong>wilerweg: ca. 4,5 km<br />

(627 bis 670 m ü. M.)<br />

Zahlreiche imposante Ausblicke<br />

auf See, Täler und Berge eröffnen<br />

sich auf dem Wegstück zwischen<br />

<strong>Spiez</strong>wiler und <strong>Spiez</strong>moos via<br />

Lattigen. Die liebliche Landschaft,<br />

charakterisiert durch Wiesen und Wälder, ist besonders im Frühl<strong>in</strong>g und<br />

Herbst bei klarem Wetter mit Blick auf den Niesen empfehlenswert.<br />

D Rebenweg: ca. 1,5 km<br />

(580 bis 680 m ü. M.)<br />

Für Sonnenanbeter und Wissensdurstige<br />

bietet sich e<strong>in</strong> Spaziergang<br />

über den <strong>Spiez</strong>berg zum Rebberg<br />

an. Den H<strong>in</strong>weistafeln des Naturlehrpfades<br />

entnehmen Sie Details<br />

zum <strong>Spiez</strong>er We<strong>in</strong>bau und zu Flora und Fauna. E<strong>in</strong>en Höhepunkt bildet die<br />

traumhafte Aussicht vom Katzenste<strong>in</strong> auf den Thunersee.<br />

<strong>Spiez</strong> – der Kraftort am Wasser<br />

Viele Hügel, Schluchten, Höhlen, Alplandschaften, Fluss- oder Waldpatien,<br />

alte Kulturstätten und Siedlungen oder frühmittelalterliche Kirchen am Thunersee<br />

gelten heute als Kraftorte. Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> weist e<strong>in</strong>ige Kraftorte<br />

auf. Die Lage direkt am Wasser mit <strong>in</strong>sgesamt 10 Kilometern Seeanstoss<br />

sowie die harmonische Landschaft tragen weiter zur positiven Ausstrahlung<br />

und zum Erholungspotential von <strong>Spiez</strong> bei.*<br />

Es s<strong>in</strong>d dies:<br />

Schlosskirche, <strong>Spiez</strong> Fromberghorn<br />

heutige Anlage 11. Jh. (Siehe 2394Rückseite 12 )<br />

Kirche, Faulensee (Siehe Rückseite 14 )<br />

Kirche St. Michael, E<strong>in</strong>igen (Siehe Rückseite 26 )<br />

F<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>g Eggli im <strong>Spiez</strong>moos (Siehe Rückseite 29 )<br />

Der F<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>g Eggli, auch «Im Obergut» genannt bef<strong>in</strong>det sich am Ende des<br />

kle<strong>in</strong>en Waldes <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong>moos. F<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d gössere Ste<strong>in</strong>e oder Felsblöcke,<br />

die an Orten platziert s<strong>in</strong>d, wo sie<br />

ursprünglich nicht h<strong>in</strong>gehören. Aufgrund<br />

e<strong>in</strong>es Fundes von Opfergaben,<br />

wie keramische Fragmente und<br />

Schmuckstücke aus Bronze, stammt<br />

der F<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>g wahrsche<strong>in</strong>lich aus der<br />

späteren Bronzezeit und diente als<br />

Kultplatz für diverse Opfergaben. Auf der Suche nach Ruhe und Frieden werden<br />

viele Besucher auch heute noch bei diesem historischen Ort fündig.*<br />

Katzenste<strong>in</strong> (Siehe Rückseite 4 )<br />

Rüttiste<strong>in</strong> (Siehe Rückseite 16 )<br />

Kulthügel Bürg<br />

Die <strong>Spiez</strong>er Bucht wird im Nordwesten vom <strong>Spiez</strong>berg und im Südosten von<br />

der Bürg e<strong>in</strong>gerahmt. Die zwei Gipfel bildende Bürg gilt als e<strong>in</strong> Hügel der<br />

Erdmutter, dessen Kraft sich entsprechend massiv manifestiert.<br />

Bei der Bürg betreten wir e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e, abgeschlossene Welt, die e<strong>in</strong>erseits<br />

von der hohen Bioenergie, anderseits von e<strong>in</strong>em starken mystischen<br />

Schw<strong>in</strong>gungsfeld geprägt wird. Wer e<strong>in</strong>mal diesen Kulthügel besucht, wird<br />

vom Zauber der beiden Bürg-Hügel nicht unberührt bleiben.*<br />

<strong>Spiez</strong>berg<br />

Kaum startet man den Spaziergang über den Hügelrücken des <strong>Spiez</strong>erbergs,<br />

fällt e<strong>in</strong>em die besondere Stimmung auf, die von den Jahrhundert alten<br />

Eiben ausgeht. Der ostwestlich ausgerichtete Hügel strahlt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive<br />

Seehorn<br />

Kraft aus und von beiden Seiten<br />

Abendberg<br />

her steigt die gute Seeluft vom Thunersee<br />

2280<br />

1852<br />

empor. Besonders beliebt für e<strong>in</strong>e kurze Rast, ist die kle<strong>in</strong>e Anhöhe, welche<br />

das Kraftzentrum des <strong>Spiez</strong>berges bildet.*<br />

Niesen,<br />

der <strong>Spiez</strong>er Hausberg<br />

(2362,4 m ü. M.)<br />

Berge, die wie der Niesen e<strong>in</strong>e Gegend<br />

dom<strong>in</strong>ieren, galten bereits<br />

bei den Kelten als von Gottheiten<br />

bewohnt. In Urkunden wird der<br />

Niesen «Jessenberg» (Jesusberg) später «Yesen» genannt, das zu Niesen<br />

führte. Andernorts wird der Name auf die Bezeichnung des Gelben Enzian<br />

zurückgeführt. Die Pyramidenform ist auf die geologisch e<strong>in</strong>heitliche Geste<strong>in</strong>sart<br />

Flysch zurückzuführen. Der Begriff Flysch ist e<strong>in</strong> Simmentaler Dialektausdruck.<br />

Er ist <strong>in</strong> die geologische Literatur e<strong>in</strong>gegangen und bedeutet<br />

schieferiges, wenig widerstandsfähiges Geste<strong>in</strong>. Es ist erodiertes Material<br />

der Helvetischen Decken, vor ca. 60 bis 300 Mio. Jahren entstanden.<br />

*) Quellenangabe: Zitate aus dem Buch «Kraftort Thunersee» von Pier Hänni, Zytglogge Verlag, Bern<br />

Weitere Auskünfte zum touristischen Angebot von <strong>Spiez</strong> <strong>in</strong>klusive dem<br />

breiten Unterkunftsangebot erhalten Sie bei:<br />

<strong>Spiez</strong> Market<strong>in</strong>g AG<br />

Turnen<br />

Bahnhof / Postfach 357 / 3700 <strong>Spiez</strong><br />

2079<br />

Tel. +41 (0)33 655 90 00<br />

spiez@thunersee.ch / www.spiez.ch<br />

Legende Ortsplan<br />

Postauto- und Bushaltestelle<br />

Bahn / Bahnhof / Station<br />

Parkplatz / Parkhaus<br />

Tourismusbüro<br />

Restaurant / Verpflegung<br />

WC-Anlage<br />

Rollstuhlgängige Wegabschnitte / K<strong>in</strong>derspielplatz<br />

Badestelle / Hallenbad<br />

Kneipp-Anlage / Brätlistelle<br />

Aussichtspunkt / Start zum Zurich Vitaparcours<br />

Rundwanderweg<br />

flache Wegabschnitte mit wenig Steigung<br />

wenig bis mittlere Steigung<br />

starke Steigung<br />

Distanzangabe: von Punkt zu Punkt = 1 km<br />

andere Wanderwege<br />

(Angaben im Plan s<strong>in</strong>d aus Platzgünden unvollständig)<br />

REGAS-F<strong>in</strong>nenbahn<br />

Start beim ABC-Zentrum, Längen 600m Stockhorn und 900 m<br />

2190<br />

Geschützte Objekte<br />

1 2 Siehe auch auf der Rückseite<br />

800 m<br />

750 m<br />

700 m<br />

650 m<br />

600 m<br />

550 m<br />

Strandbad<br />

Strandweg<br />

Mülenen<br />

Kandersteg<br />

Adelboden<br />

Frutigen<br />

Schattenbad<br />

Talstation<br />

Niesenbahn<br />

Bürgwald<br />

Brätliplatz<br />

Fischzucht<br />

K<strong>in</strong>derspielplatz<br />

Ländte<br />

Faulensee<br />

Faulensee Dorf<br />

Faulensee<br />

Kander<br />

Allmi<br />

Höhe<br />

Forsthaus<br />

Seeholzwald<br />

Seeholzallmend<br />

Dachste<strong>in</strong><br />

Seeholzwald<br />

Eggi<br />

Rüttiste<strong>in</strong><br />

Rüti<br />

Hondrich Post<br />

Hondrich<br />

0 km 1 km 2 km 3 km 4 km 5 km 6 km 7 km 8 km 9 km 10 km 11 km 12 km 13 km 14 km<br />

Wegbelag: Asphalt Natur Naturweg im Wald (Genauigkeit des Höhenprofils: Abweichungen bei den Steigungen bis 10 m möglich; Rundungsdifferenz <strong>in</strong> der Gesamtdistanz ca. 100 m)<br />

Mechtenried<br />

Hondrichwald<br />

Strandweg Höhenweg Höhenweg<br />

<strong>Spiez</strong>wilerweg<br />

Rebenweg<br />

Strandweg<br />

Styg<br />

Burgflue<br />

981<br />

Wimmis<br />

658<br />

Rössli<br />

Gstaad-Montreux<br />

Zweisimmen<br />

Diemtigtal<br />

Erlenbach<br />

Eyfeld<br />

Schulhaus<br />

<strong>Spiez</strong>wiler<br />

Simme<br />

<strong>Spiez</strong>wilerwald<br />

Riedli<br />

Simmeflue<br />

1397<br />

Lattigen<br />

<strong>Spiez</strong>moos Süd<br />

Stauweiher<br />

<strong>Spiez</strong>moos<br />

Kreuz<br />

Reutigen<br />

Brätliplatz<br />

Vitaparcours<br />

<strong>Spiez</strong>bergwald<br />

Rebberg<br />

Chatzestei<br />

Zum Schluss noch dies<br />

Höchster Punkt <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong>: Hondrichhügel 851.80 m ü. M.<br />

Tiefster Punkt <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong>: Seespiegel 558.00 m ü. M.<br />

Hochwasser am 15. Mai 1999 559.17 m ü. M.<br />

Hochwasser am 24. Aug. 2005 559.25 m ü. M.<br />

Geme<strong>in</strong>defläche 1679 ha<br />

- Hondrich 231 ha<br />

- E<strong>in</strong>igen 232 ha - <strong>Spiez</strong> 714 ha<br />

- Faulensee 309 ha - <strong>Spiez</strong>wiler 193 ha<br />

Regez<br />

Schiffstation <strong>Spiez</strong><br />

Strandbad<br />

E<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Produkt von:<br />

- <strong>Spiez</strong>aktiv<br />

- Vere<strong>in</strong> Schönes <strong>Spiez</strong>, zum 25-Jahr-jubiläum<br />

- spiez Market<strong>in</strong>g AG<br />

Idee und Ausführung: Grafik-Atelier Zeller und Vere<strong>in</strong> Schönes <strong>Spiez</strong><br />

Fotos: Marjon Somers, Ruedi Zeller<br />

Texte zu den geschützten Objekten: Hans Burkhalter<br />

Druck: Schlaefli & Maurer AG<br />

800 m<br />

750 m<br />

700 m<br />

650 m<br />

600 m<br />

550 m<br />

1. Aufl. 5‘000 Expl. Mai 2009 / 2. Aufl. 10‘000 Expl. Sept. 2009 / 3. Aufl. 10‘000 Expl. Sept. 2011<br />

Alleestrasse<br />

Aeschi<br />

862<br />

Höhe<br />

Allmi<br />

Interlaken<br />

Post<br />

Am See<br />

Faulensee<br />

560<br />

Niederdorf<br />

Seeholzwald<br />

Dorf<br />

14<br />

28<br />

B<br />

Altersheim<br />

Oberdorf<br />

Hasleren<br />

Eggi<br />

Seeholzallmend<br />

Salzbrunnen<br />

Bürg<br />

Dachste<strong>in</strong><br />

Eigen<br />

Bühlen<br />

Rütti<br />

15<br />

16<br />

Hondrich<br />

760<br />

Aeschiweg<br />

Stutz<br />

<strong>Spiez</strong>erfeld<br />

Bürgstr.<br />

Buchenweg<br />

Seepark<br />

21 20<br />

Byfang<br />

19<br />

Post<br />

17<br />

18<br />

27<br />

H o n d r i c h w a l d<br />

Sibirienkurve<br />

Doren<br />

Leimern<br />

Niesenbrücke<br />

Kapellenstr.<br />

Schiffstation<br />

11<br />

12<br />

B<br />

13<br />

<strong>Spiez</strong><br />

607<br />

Bucht<br />

9 6<br />

10 Regez<br />

Stegweide<br />

Mechtenried<br />

4<br />

Bahnhof<br />

8<br />

7<br />

5<br />

Pentschen<br />

Krone<br />

Eden<br />

Styg<br />

Schlüsselmatte<br />

Des Alpes<br />

Sodmatte<br />

3<br />

Oberlandstr.<br />

R e b b e r g<br />

1<br />

<strong>Spiez</strong>wiler<br />

Rössli<br />

649<br />

Lötschberg<br />

2<br />

22<br />

23<br />

Schulhaus<br />

24<br />

25<br />

Neumatte<br />

<strong>Spiez</strong>moos<br />

D<br />

S p i e z b e r g<br />

C<br />

S t a u w e i h e r<br />

6 2 4<br />

S p i e z w i l e r w a l d<br />

<strong>Spiez</strong>moos<br />

Kreuz<br />

C<br />

29<br />

Kander<br />

Lattigen<br />

Längmaad<br />

R u s t w a l d<br />

Auwald<br />

T H U N E R S E E<br />

558<br />

Au<br />

Ghei<br />

Riederen<br />

Gesigen<br />

Teller<br />

Kander<br />

E<strong>in</strong>igenwald<br />

E<strong>in</strong>igen<br />

570<br />

Roggern<br />

26<br />

E<strong>in</strong>igen Post<br />

Chanderbrügg<br />

Zwieselberg<br />

Thun<br />

Gwattstutz<br />

Gwatt<br />

560<br />

Thun<br />

Bern<br />

Gwattzentrum<br />

Gwatt-Zentrum<br />

Schattenbad<br />

Kantonale<br />

Fischzuchtanlage<br />

A<br />

Strandweg


Kultur am <strong>Spiez</strong>er<br />

Rundwanderweg<br />

Am <strong>Spiez</strong>er Rundwanderweg s<strong>in</strong>d mehrere von Denkmalpflege und<br />

Naturschutz geschützte und sehenswerte Objekte anzutreffen, welche<br />

für die Dorfbilder sehr wichtig s<strong>in</strong>d. Der Vere<strong>in</strong> Schönes <strong>Spiez</strong><br />

widmet sich seit 1984 der Aufgabe, geschützte oder erhaltenswerte<br />

Bauten nicht nur der Aufmerksamkeit der Ämter zu überlassen.<br />

Es ist ihm deshalb wichtig, solche Häuser auch e<strong>in</strong>em breiteren Publikum<br />

mit H<strong>in</strong>weisen näherzubr<strong>in</strong>gen. Die hier vorgestellten Objekte<br />

s<strong>in</strong>d wegen ihrer Lage nahe am Rundwanderweg ausgewählt<br />

worden, mit Ausnahme des weitherum sichtbaren Parkhauses Bubenberg,<br />

das die Silhouette von <strong>Spiez</strong> mitbestimmt. Die Liste aller<br />

von der Denkmalpflege geschützten und erhaltenswerten Objekte<br />

f<strong>in</strong>den Sie im Anhang zum Baureglement der Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> (Bau<strong>in</strong>ventar),<br />

erhältlich bei der Bauverwaltung, Thunstr. 6, 3700 <strong>Spiez</strong>.<br />

SPIEZ<br />

1 Kirchgasse 3<br />

Kirche von 1907<br />

Bau im Heimatstil mit Jugendstile<strong>in</strong>flüssen. Massivbau<br />

unter abgewalmtem Satteldach. Beachtenswerte<br />

Hauptfassade mit grossem Rundbogenfenster<br />

(das Rosen-und Garbenmotiv «Ähre» weist auf<br />

Liebe, Tod und Auferstehung h<strong>in</strong>). Zwei polygonale<br />

Türmchen mit den Treppen zu der Empore. Laubenartiger<br />

E<strong>in</strong>gang mit Doppelpfeilern und Laterne<br />

aus der Bauzeit. Ornamente und Fensterverglasung<br />

s<strong>in</strong>d im Jugendstil gestaltet. E<strong>in</strong>schiffiger Kirchensaal mit offenem<br />

Dachstuhl.<br />

1 Kirchgasse 5<br />

Pfarrhaus von 1905<br />

Sch<strong>in</strong>delverrandeter Ständerbau unter<br />

Mansartwalmdach mit querfirstartig<br />

durchbrochenem Dachstock. Charakteristischer<br />

Heimatstil-Vertreter. Kellersockel<br />

aus rustikalen Kalkste<strong>in</strong>quadern. Südostseitig<br />

schöne DG-Laube mit nach oben<br />

sich weitenden Pfeilern. Die mächtige Blutbuche stammt aus der Bauzeit.<br />

2 Sonnenfelsstrasse 4 und 4a<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus <strong>Spiez</strong> von 1896<br />

Baustil Historismus. Massiver Putzbau<br />

mit starker Gliederung durch verzahnte<br />

Lisenen und profilierte Stockwerkgesimse.<br />

Eckturm mit aufwändig gestaltetem DG,<br />

Rundbogen-Drill<strong>in</strong>gsfenstern und gewölbter<br />

Vogeldiele. E<strong>in</strong>gang-Risalit mit vere<strong>in</strong>fachender<br />

Fassadengestaltung, Rundbogensturz und dreiteiliger Eichentüre.<br />

Diverse Balkone mit Balusterbrüstungen.<br />

2 Parkpavillon um 1900<br />

Hexagonaler Ständerbau mit Dachreiter aus Rundhölzern.<br />

Romantisierender, filigraner Bau auf Bruchste<strong>in</strong>sockel.<br />

Selten gewordener Konstruktionstyp.<br />

Signet des Vere<strong>in</strong>s Schönes <strong>Spiez</strong>.<br />

3 <strong>Spiez</strong>bergstrasse 21<br />

Wohnhaus von 1930/31<br />

Gemischt konstruierter Baukörper unter<br />

Viertelwalmdach. Hauptfassade mit verschiedenen<br />

Friesen dekoriert. E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong><br />

den Treppenturm unter grosser, um die<br />

Gebäudeecken geführter Laube. Repräsentativer<br />

Heimatstil-Vertreter.<br />

3 <strong>Spiez</strong>bergstrasse 23<br />

Wohnhaus von 1920<br />

Ausgezeichneter, vollständig orig<strong>in</strong>al erhaltener<br />

Bau im Heimatstil. Kellergeschoss<br />

aus Kalkste<strong>in</strong>quadern mit Rundbogenfenstern.<br />

Auf der Südostseite laubenähnlich<br />

gestaltete Räume mit grossen Rundbogenfenstern,<br />

im EG mit Blumenkiste, im<br />

OG mit umlaufender Fensterbank und Zierfries. Satteldach mit gesägten<br />

Blockkonsolen, teilweise bauchig, teilweise spitz zulaufend. Grosser Garten<br />

mit sehr sorgfältig, im gleichen Stil konstruiertem Gartenhaus.<br />

3 <strong>Spiez</strong>bergstrasse 29<br />

Wohnhaus von 1929<br />

Gemischt konstruierter Baukörper im Heimatstil.<br />

Symmetrische Fassade mit Erker<br />

und Balkon. Trauflauben mit ungewöhnlichen<br />

Balusterbrüstungen.<br />

3 <strong>Spiez</strong>bergstrasse 33<br />

Wohnhaus von 1921<br />

Gemischt konstruierter Baukörper im Heimatstil.<br />

EG massiv, mit Kunstste<strong>in</strong> gegliedert,<br />

ostseitig polygonaler Fassadenauskrag<br />

mit OG-Terrasse, südseitig halbrunde<br />

EG-Terrasse mit seitlichen Treppen <strong>in</strong> den<br />

Garten. OG sch<strong>in</strong>delverrandeter Ständerbau.<br />

Vollwalmdach mit zwei Schlepp- und<br />

e<strong>in</strong>er Giebelgaube nach Süden sowie e<strong>in</strong>er<br />

Giebelgaube nach Osten.<br />

4 Katzenste<strong>in</strong><br />

Erratischer Block aus Innertkirchner Granit,<br />

während der Würm-Eiszeit (jüngste im Alpenraum<br />

vor 100‘000 bis 10‘000 Jahren)<br />

vom Aaregletscher aus dem obersten Haslital<br />

hergebracht. Aus bestimmtem W<strong>in</strong>kel<br />

er<strong>in</strong>nert die Kontur des Ste<strong>in</strong>s an e<strong>in</strong>e<br />

liegende Katze. Der Sage nach wurden dort <strong>in</strong> alter Zeit die K<strong>in</strong>der von<br />

den Ammen abgeholt und den Müttern überbracht. Der Katzenste<strong>in</strong> gilt<br />

deshalb auch als «K<strong>in</strong>dliste<strong>in</strong>» und muss demnach auch mit Fruchtbarkeitsriten<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gestanden haben.<br />

5 Edelkastanie<br />

Die Edelkastanie am Rebbergweg wurde um 1900<br />

gepflanzt und gilt seit langem als Naturdenkmal.<br />

Sie ist e<strong>in</strong> naher Verwandter unserer Buchen und Eichen.<br />

Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt <strong>in</strong> den südlichen<br />

Alpentälern, daher kann sie <strong>in</strong> unserer Region<br />

als Rarität angesehen werden.<br />

6 <strong>Spiez</strong>bergstrasse 48, 48A<br />

Charakteristisches Oberländer<br />

Bauernhaus von 1728. Seit 1986<br />

Heimat- und Rebbaumuseum mit<br />

Ausstellungen zu wechselnden Themen.<br />

Kantholzblockbau unter Satteldach mit<br />

Sch<strong>in</strong>deldeckung und zeittypisch gesägten,<br />

keilförmig zulaufenden Blockkonsolen. Die giebelseitige Gadenlaube geht<br />

an den Gebäudeecken <strong>in</strong> die Trauflaube über. Sie wird von gesägten und dekorativ<br />

bemalten Konsolen getragen. Fassadenvorkrag mit Bundkopfkonsolen<br />

im OG. Etliche Würfel- und Bogenfriese an Fensterbänken, Fenstersturz<br />

und Laubenbrüstungen. Dem Haus vorgelagert s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> schöner, e<strong>in</strong>gezäunter<br />

Bauerngarten mit Buchse<strong>in</strong>fassungen und e<strong>in</strong> Speicher, der zum Museum<br />

gehört. Weitere Informationen unter: www.museum-spiez.ch<br />

6 Speicher von 1720<br />

Kantholzblockbau unter ste<strong>in</strong>beschwertem<br />

Sch<strong>in</strong>deldach. Zweifacher Fassadenvorkrag<br />

mit Bundkopfkonsolen. An drei Seiten<br />

umlaufende Laube, Brüstungsgesims mit<br />

Zierfries. Dekorative Inschriften an den<br />

Bundabschlüssen von EG und OG.<br />

7 <strong>Spiez</strong>bergstrasse 46<br />

Stöckli von 1818, renoviert 2006<br />

Verputzter, nur e<strong>in</strong>e Stube breiter Ständerbau<br />

unter Viertelwalmdach mit Ründi. Profiliertes<br />

Brüstungsgesims bei der Ründilaube<br />

und der Erschliessungstreppe zum OG.<br />

Gesägter Ortrand nach alter Form.<br />

8 Mösliweg 15<br />

Trotte um 1800<br />

Gemischt konstruierter Baukörper unter<br />

abgewalmtem Satteldach. Ständerbau<br />

mit horizontal e<strong>in</strong>geschobenen Brettern.<br />

Taschenschloss <strong>in</strong> der Kellertüre, profilierter<br />

Stichbogensturz. Im Innern erhaltene<br />

We<strong>in</strong>trotte. Teil des Heimat- und Rebbaumuseums.<br />

9 Schlossstrasse 2 und 2a<br />

Villa Baslerhof von 1925<br />

Herrschaftlicher, massiver Putzbau im Heimatstil<br />

mit würfelförmigem Hauptbau, e<strong>in</strong>em<br />

Zwischentrakt mit Laubengang und<br />

e<strong>in</strong>em Turmabschluss. Hauptbaukörper mit<br />

Lisenengliederung und stark vorkragendem,<br />

geknicktem Vollwalmdach. Südwestfassade mit Balkon auf Säulen<br />

mit kunstvoll gearbeiteter, schmiedeiserner Brüstung. Nord-E<strong>in</strong>gangspartie<br />

des Turmabschlusses mit Supraporten-Relief.<br />

10 Schlossstrasse 8<br />

Wohnhaus von 1867 sog. Regez-Haus.<br />

Fleckenständerbau mit Querfirst. Schweizer<br />

Holzstil. Giebel mit gesägtem Traufund<br />

Ortrand. Giebelfeld mit gesägten<br />

Brettbalustern. Unterschiedliche, gesägte<br />

Laubenbrüstungen. Nordostseitig symmetrische<br />

Stirnfassade mit <strong>in</strong> Paargruppen angeordneten Fenstern. Dreigeteilte,<br />

orig<strong>in</strong>ale E<strong>in</strong>gangstüre.<br />

11 Schlossstrasse 12<br />

Orangerie um 1880 Schweizer Holzstil<br />

Massivbau mit Ecklisenen und Gewände der<br />

Rundbogenfenster aus Sichtbackste<strong>in</strong> und<br />

Sandste<strong>in</strong>-Imitat. Markantes Gurtgesims<br />

zwischen EG und DG. Aussergewöhnlich<br />

reichhaltige Sägezier, die die Dachkonsolen,<br />

den Ort- und Traufrand sowie die Blumenkiste im DG umfasst. In der Orangerie<br />

wurden im W<strong>in</strong>ter Topfpflanzen aufbewahrt, z. B. Orangenbäumchen.<br />

12 Schlossstrasse 15 und 16<br />

Schloss mit Turm um 1200, Palas und<br />

Nordflügel von 1599–1601.<br />

Heute Museum mit wechselnden Ausstellungen.<br />

Turm ursprünglich freistehend, unterste Partie bis 3<br />

m dick aus rohen F<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>gsblöcken. Dachhelm um<br />

1600. Im Wohngemach des Turms entstanden zwischen<br />

1250 bis 1350 Ritzzeichnungen mit Szenen ritterlicher<br />

Turniere, so genannte Graffiti. Sehr seltene,<br />

sehenswerte Darstellungen.<br />

Auf der Nordseite dreigeschossiger Palas unter Walmdach, markanter<br />

Eckbau unter steilem Dachhelm mit unregelmässig verteilten Kuppel- und<br />

Kreuzstockfenstern, mehrgeschossiger Polygonalerker, Ecktürmchen unter<br />

Spitzhelm. Prachtvoller frühbarocker Festsaal, 1614 im Auftrag von Franz<br />

Ludwig von Erlach von Antonio Castelli mit wertvollen Stuckaturen versehen.<br />

Schloss <strong>in</strong> der heutigen Gestalt von Franz Ludwig von Erlach (1575–1651).<br />

Auf der Südseite das Neuschloss, e<strong>in</strong> Wohnstock mit Torbau, im Kern 17. Jh.,<br />

umgebaut 18. und 19. Jh. Fassade 1937–39. Massivbau unter geknicktem<br />

Walmdach mit nach oben geneigten Vogeldielen. Sämtliche Fenster und Türen<br />

mit Stichbogensturz. Reiches Interieur. Grosszügige Garten- und Parkanlagen<br />

mit Louis-XVI-Brunnen. Denkmal Adrian von Bubenberg, 1434–1479,<br />

Freiherr von <strong>Spiez</strong>, Schultheiss von Bern, Verteidiger von Murten 1476.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.schloss-spiez.ch<br />

12 Schlossstrasse 18<br />

Ehem. Wirtshaus «Le Roselier»,<br />

ursprünglich 18. Jh., Umbau 19. Jh.<br />

Bis 1872 beherbergte dieses Haus die P<strong>in</strong>te<br />

von <strong>Spiez</strong>. Nach dem Geldstag des Schlossherrn<br />

Ferd<strong>in</strong>and von Erlach kam die ganze<br />

Schlossbesitzung an Hermann Karl von Wilke,<br />

geheimer Legationsrat aus Berl<strong>in</strong>. Dieser<br />

liess um 1880 nebst andern Umbauten dieses ehemalige Wirtshaus dem damaligen<br />

Zeitgeist entsprechend umbauen. Auf der ehemaligen Schlossmauer<br />

gebaut ist die Südseite zwei Stockwerke höher als die Nordseite. Doppelgeschossige<br />

Laube mit reichhaltigem Sägedekor und wertvollen Fassaden-<br />

Malereien von Victor Surbek 1885–1975. Hervorragend gestalteter Eckturm<br />

(Ständerbau) mit sch<strong>in</strong>delverrandeter Fassade, aufwändigem Sägedekor und<br />

kräftig akzentuiertem Gurtgesims, abgewalmtem Satteldach, reich verzierten<br />

Doppelbügen mit w<strong>in</strong>kelförmigem Profil. Schöne E<strong>in</strong>gangssituation mit<br />

orig<strong>in</strong>aler Türe und Gartentor. Hervorragender Bauzeuge des Historismus.<br />

Die spätere Besitzer<strong>in</strong> und Bewohner<strong>in</strong> des Hauses, Frau Dr. Helene Schiess-<br />

Frey 1882–1962, gab ihm den Namen «Le Roselier», das Haus im Schilf.<br />

12 Schlossstrasse 17<br />

Schlosskirche, erstmals erwähnt 762,<br />

heutige Anlage 11. Jh.<br />

Frühromanische Pfeilerbasilika mit charakteristischer<br />

Abstufung von Langhaus, Chorraum und Dreiapsidenabschluss.<br />

Spitzhelm des Turms aus dem 15.<br />

Jh. Die Apsiden werden durch Lisenen und Blendbogenfriese<br />

gegliedert. Im Innern: Tonnengewölbter<br />

Hochchor, darunter typologisch e<strong>in</strong>zigartige stützenlose<br />

Krypta. Spätgotische Stuckkanzel um 1500.<br />

Diverse Wandmalereien: Im Tonnengewölbe des Chorjochs e<strong>in</strong>e romanische<br />

(12. Jh.) Majestas Dom<strong>in</strong>i: thronender Christus <strong>in</strong> der Mandorla, seitlich begleitet<br />

von je sechs Aposteln. In der Apsis e<strong>in</strong>e spätgotische Darstellung des<br />

tr<strong>in</strong>itarischen Gnadenstuhls (14. Jh.) In der nördlichen Seitenapsis prunkvolles<br />

Mausoleum des Generals und Berner Schultheissen Sigismund von<br />

Erlach 1614–1699. Die Schlosskirche diente von 1228 bis zum Bau der Dorfkirche<br />

1907 als Pfarrkirche.<br />

12 Schlossstrasse 19<br />

Ehemaliges Pfarrhaus von 1676<br />

Wohnstock auf ehemaliger Wehrmauer. Fassade<br />

durch Zwill<strong>in</strong>gsfenster mit Tuffste<strong>in</strong>gewänden gegliedert.<br />

Zugang über e<strong>in</strong>e Flusskieselpflästerung.<br />

Seeseitig auf Stützen getragene, sch<strong>in</strong>delverrandete<br />

Laube, zwischen den Stützen die Spitze des Bootes,<br />

das nach der Sage an den tragischen Tod des <strong>Spiez</strong>er<br />

Pfarrerehepaars er<strong>in</strong>nert, das von e<strong>in</strong>er Bootsfahrt<br />

auf dem See nie zurückkehrte. Es handelt sich<br />

nicht um das Boot der adligen «<strong>Spiez</strong>erhochzeit», das 1465 durch e<strong>in</strong>en<br />

Sturm gegen die Felsen des <strong>Spiez</strong>berges getrieben wurde und mit Mann<br />

und Maus versank.<br />

13 Parkstrasse 16<br />

Parkhaus Bubenberg,<br />

ehemaliges Hotel von 1902<br />

Der mit se<strong>in</strong>er Turmkuppel und dem Dachreiter<br />

auffallende Bau wurde ab 1951 zum<br />

Wohnhaus umgebaut. Se<strong>in</strong>e versetzt angeordneten<br />

Balkone auf reich geschmückten<br />

Konsolen, aufwändig geschmiedeten Brüstungen<br />

und der Gliederung der Fassaden mit Lisenen und Stockwerkgesimsen<br />

machen ihn zu e<strong>in</strong>em charakteristischen Vertreter der Belle Epoque<br />

mit viel orig<strong>in</strong>aler Bausubstanz. E<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e parkartige Anlage mit<br />

vielfältigem Baum- und Strauchbestand, erzielt der herrschaftliche Putzbau<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>drückliche Fernwirkung.<br />

FAULENSEE<br />

14 Kirchweg 2<br />

Kirche<br />

Die 1961–1963 erbaute Kirche auf der<br />

«Glummenmatte» (d. h. Columba-Matte)<br />

über der Schiffstation steht auf den Ru<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong>er Kapelle zu Ehren der gallischen<br />

Martyrer<strong>in</strong> Columba von Sens († um 272).<br />

Der grosse Wandteppich <strong>in</strong> der Kirche zum<br />

Thema der Ostergeschichte wurde 1988/89 von rund 70 Frauen aus der Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>Spiez</strong> gestickt. Auf der Ostseite der Kirche s<strong>in</strong>d noch Fundamente<br />

e<strong>in</strong>er Burgru<strong>in</strong>e erhalten. Die Ste<strong>in</strong>e der Kapellenru<strong>in</strong>e wurden um 1890 für<br />

e<strong>in</strong>en Neubau im Dorf verwendet.<br />

HONDRICH<br />

15 Rüttistrasse 28<br />

Bauernhaus von 1806<br />

1955 Teilabbruch und Wiederaufbau des<br />

Ökonomieteils. Blockbau unter Viertelwalmdach<br />

mit geschweifter Ründi. DG als<br />

Ständerbau. Ründilaube mit zwei Säulen<br />

und Brüstung mit gesägten Brettbalustern.<br />

Zwischen EG und OG zeittypisches Rankenfries. Nicht zugänglich.<br />

16 Rüttiste<strong>in</strong><br />

Der erratische Block <strong>in</strong> Hondrich besteht<br />

aus Quarzit-Sandste<strong>in</strong> (Helvetische Decke)<br />

und stammt aus der Gegend von Innertkirchen<br />

im Aaretal.<br />

17 Hondrichstrasse 119<br />

Bauernhaus von 1719<br />

Kantholzblockbau unter Satteldach mit<br />

stark profilierten Blockkonsolen. Der<br />

mehrfache Fassadenvorkrag mit kle<strong>in</strong>en<br />

Konsolen. Fenstergesims und -gewänder<br />

sowie das Geländer der Frontlaube s<strong>in</strong>d<br />

sehr reich verziert mit Würfelfries. Für e<strong>in</strong>e<br />

Besichtigung bitte bei Bewohnern melden.<br />

18 Plätzli 2<br />

Bauernhaus, ursprünglich 1558<br />

Frutigtyp mit Sodbrunnen (Tiefe 8 m) und<br />

Schwengelhäuschen. Blockbau unter Satteldach<br />

auf profilierten Konsolen. Stockwerke<br />

jeweils vorkragend. Im OG orig<strong>in</strong>ale<br />

kle<strong>in</strong>e Fenster. Die Buntglasscheiben der<br />

Laubenabschlüsse wurden um 1900 e<strong>in</strong>gefügt. Die 5 ist <strong>in</strong> der Jahrzahl<br />

verkehrt.<br />

19 Aeschistrasse 2<br />

Primarschulhaus von 1909<br />

Massiver Putzbau unter Mansardwalmdach.<br />

Malerische, bewusst unregelmässig<br />

gestaltete Dachlandschaft, dazu Glockenturm<br />

mit Helmstange als Dachreiter. Das<br />

Ziermauerwerk aus Quaderste<strong>in</strong>en, die<br />

profilierte Verdachung der Fensterreihen<br />

und die gesägte Brüstung der Dachlaube auf Dreifachbügen prägen die<br />

Strassenfassade.<br />

20 Aeschistrasse 43<br />

Bauernhaus von 1781<br />

Ständerbau unter Viertelwalmdach mit<br />

geschweifter Ründi. Kräftig profilierte Stützen<br />

und Doppelbüge. Die E<strong>in</strong>zelfenster s<strong>in</strong>d<br />

durch durchgehende Fensterbänke mit dekorativem<br />

Fries verbunden. Unter der Ründi<br />

das <strong>Spiez</strong>er Wappen (l<strong>in</strong>ks) und das Wappen der Hauseigentümerfamilie<br />

«Itten». Bauerngarten und alter Kalkste<strong>in</strong>brunnen.<br />

21 Aeschistrasse 49<br />

Bauernhaus von 1666 Frutigstil<br />

Massiver Kellersockel, Ständerbau im EG,<br />

darüber Blockbau, dreifacher Fassadenvorkrag<br />

zwischen OG und DG. Durchgehende<br />

Fensterbänke mit Würfelfries. Für die Bauzeit<br />

charakteristisch profilierte Blockkonsolen<br />

des weit vorkragenden Satteldaches.<br />

SPIEZWILER<br />

22 Frutigstrasse 12<br />

Bauernhaus von 1759<br />

Oberländer Bauernhaus. Hervorragender<br />

Kantholzblockbau unter Satteldach mit<br />

stark barockisierend gesägten Blockkonsolen.<br />

Mehrmaliger, schwach ausgeprägter<br />

Fassadenvorkrag mit Bundkopfkonsolen.<br />

Die sehr reichhaltige Fassadendekoration deckt auch die Stirnseite der<br />

Trauflaube.<br />

23 Stutz 6 und 8<br />

Oberländer Bauernhaus von 1778,<br />

sog. «Nixenhaus»<br />

Reich dekorierte Fassade und zahlreiche<br />

Inschriften. Neben den speziellen Bildmotiven<br />

(Nixe, Sonne und Mond, Wappen)<br />

s<strong>in</strong>d es vor allem die grosse Farbigkeit der<br />

Fassade und die zahlreichen Friese, durch<br />

farbliche Akzente hervorgehoben, die bee<strong>in</strong>drucken.<br />

Blockbau mit barockisierend gesägten Blockkonsolen des Satteldaches.<br />

Durchgehende Fensterbänke <strong>in</strong> EG und OG. Vorkragende Brettschubladen,<br />

im EG rund gesägter Balkonvorstoss und Karniesfries.<br />

24 Plattenweg 1<br />

Schulhaus von 1826<br />

Massives Kellergeschoss mit Gliederungselementen<br />

aus Granit: Fenster- und Türgewände<br />

sowie Ecklisenen (Verstärkungen)<br />

mit Kapitellabschlüssen. Blockbau mit Viertelwalmdach<br />

und geschwungener Ründi.<br />

Ründilaube mit profilierter Brüstung. EG mit Karnies-, OG mit Wellenfries.<br />

Durchgehende Fensterbänke und Brettschubladen. Anbau Ende 19. Jh.<br />

Mit Viertelwalmdach und Querfirst. Stockwerkgesimse, deutlich grössere<br />

Stockwerkhöhen. Qualitätsvoller, historisch bedeutender Bau.<br />

25 Plattenweg 10<br />

Bauernhaus von 1735<br />

Kantholzblockbau mit mehrfachem Fassadenvorkrag,<br />

im DG durch Bundkopfkonsolen<br />

akzentuiert. Giebelfeld mit Würfelfries,<br />

durchgehende Fensterbänke mit Rillenprofil,<br />

Satteldach mit keilförmigen Blockkonsolen<br />

und Kerbprofil, rot/schwarz hervorgehoben.<br />

EINIGEN<br />

26 Kirche St. Michael, E<strong>in</strong>igen<br />

In der als weitgehend legendär zu betrachtenden<br />

Strättliger Chronik von 1460 (geschrieben vom<br />

Pfarrer Elogius Kiburger von E<strong>in</strong>igen) wird von e<strong>in</strong>em<br />

Traum des Burgunderkönigs Rudolf II. (937 †)<br />

erzählt, <strong>in</strong> dem dieser e<strong>in</strong>e grosse Stadt mit zwölf<br />

Toren erblickt und als Aufforderung für die Gründung<br />

von zwölf Tochterkirchen des Gotteshauses<br />

<strong>in</strong> E<strong>in</strong>igen als Tore zum Paradies gedeutet haben<br />

soll. Der kle<strong>in</strong>e Saalbau gehört zu den «Tausendjährigen<br />

Thunerseekirchen» aus dem 10./11. Jh., deren Aussengliederung<br />

durch Lisenen und Rundbogenfriesen gekennzeichnet s<strong>in</strong>d (vergl.<br />

Schlosskirche <strong>Spiez</strong>).<br />

Militärische Anlagen<br />

aus dem 2. Weltkrieg<br />

Zeugen aus der Vergangenheit<br />

von 1939–1945<br />

27<br />

Festungsanlage «KP He<strong>in</strong>rich»<br />

im Hondrichhügel<br />

www.festung-he<strong>in</strong>rich.ch<br />

28<br />

Stiftung Artilleriewerk<br />

Faulensee<br />

www.artilleriewerk-faulensee.ch<br />

Erläuterungen<br />

Baluster-<br />

Brüstung<br />

Blockbau<br />

EG, OG, DG<br />

Frutigtyp<br />

Heimatstil<br />

Historismus<br />

Der Baluster (ital. balaustro von griech. balaustion: Granatapfel)<br />

ist die niedrige, rund geformte E<strong>in</strong>zelsäule e<strong>in</strong>er Balustrade.<br />

Horizontale Vierkant- oder Rundholz-Balkenlagen für alle Wände<br />

und Böden, Auflageflächen abgedichtet, Eckverb<strong>in</strong>dungen<br />

<strong>in</strong> der Regel gekerbt. Älteste Holzbauweise <strong>in</strong> den Alpen.<br />

Erd-, Ober-, Dachgeschoss.<br />

Blockbau unter Satteldach mit Trauflaube(n) und angebautem<br />

Heugaden oder Stall.<br />

Gehört zum Späthistorismus, auch Schweizerhaus- oder Chalet-Stil<br />

genannt. Se<strong>in</strong> Ursprung liegt <strong>in</strong> der das Landleben idealisierenden<br />

Romantik (Fachwerk-Bauernhaus, Ründi u. a.).<br />

Phänomen des 19. Jahrhunderts, bei dem man auf ältere<br />

Baustilrichtungen zurückgriff und diese nachahmte.<br />

Keilbrett/Brett- Die Bodenbretter wurden früher beim Holzbau teilweise<br />

Schublade konisch geschnitten. E<strong>in</strong> oder mehrere Bretter ragen über<br />

die Front heraus und konnten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geschlagen werden,<br />

wenn Schw<strong>in</strong>drisse auftraten.<br />

Lisenen<br />

Ortrand<br />

Risalit<br />

Leicht hervortretende vertikale Verstärkung und/oder Verzierung<br />

von glatten Wänden, auch als Ecklisenen zur Betonung<br />

der Gebäudekanten (frz. lisière = Kante).<br />

Dachkante <strong>in</strong> der Giebelfront, rechtw<strong>in</strong>klig zum Traufrand.<br />

Auf ganzer Höhe hervorspr<strong>in</strong>gender Gebäudeteil (ital. Risalto<br />

= Vorsprung).<br />

Simmentaler Der <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong> häufig vertretene Haustyp steht über dem ge-<br />

Bauernhaus mauerten Keller auf e<strong>in</strong>er Balkenlage, der «Mauerschwelle»<br />

dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gezäpft s<strong>in</strong>d die Pfosten des Stubengeschosses<br />

(Ständerbau), darüber <strong>in</strong> Blockbauweise das Dachgeschoss.<br />

Ständerbau<br />

Traufrand<br />

Vorkrag<br />

Form des Fachwerkbaus. Die Ständer reichen im ganzen<br />

Haus als tragende Elemente von der Schwelle bis unter das<br />

Dach. Dieses statische Pr<strong>in</strong>zip bestimmt die Raumgestaltung.<br />

Ab 13. Jh.<br />

Abtropfkante des Daches. (Sprichwort: Vom Regen <strong>in</strong> die<br />

Traufe fallen: es wird immer schlimmer).<br />

Weit herausragende Dächer und vorspr<strong>in</strong>gende Balkenlagen<br />

bei den Geschossen dienen dem konstruktiven Holzschutz<br />

(Sonnene<strong>in</strong>strahlung und Regen, Abtropfkanten).<br />

Interessantes aus der Vergangenheit<br />

kultur am <strong>Spiez</strong>er<br />

Rundwanderweg<br />

Rundwanderweg <strong>Spiez</strong><br />

14 km rund um <strong>Spiez</strong><br />

2,5 km Strandweg<br />

5,5 km Höhenweg<br />

4,5 km <strong>Spiez</strong>wilerweg<br />

1,5 km Rebenweg

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