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Thematische Ordnung der Sachanträge - SPD Saar

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26. Ordentlicher Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

<strong>Thematische</strong> <strong>Ordnung</strong> <strong>der</strong> Sachanträge<br />

A 1<br />

A 2<br />

A 3<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise bewältigen<br />

Die Chancen <strong>der</strong> Krise nutzen<br />

Mehrwertsteuersenkung<br />

B 1<br />

B 2<br />

B 3<br />

Europa-Resolution: Ein starkes <strong>Saar</strong>land in einem sozialen Europa<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die EU – Aktuelle Krise bewältigen<br />

Sozialkonferenz sozialdemokratischer Parteien in Europa<br />

C 1<br />

C 2<br />

Kommunalpolitische Resolution<br />

Vision 2009 – Daseinsfürsorge<br />

D 1<br />

Für Generationengerechtigkeit – Gegen die Schuldenbremse im Grundgesetz<br />

E 1<br />

E 2<br />

Frei ab drei<br />

Ganzheitliche Bildung – Wahlfach Lebenskompetenz<br />

F 1<br />

Bahnreform statt Bahnverkauf<br />

G 1<br />

Gentechnikfreie Großregion<br />

K 1<br />

K 2<br />

Bedürftigkeitsprüfung<br />

Eine gute Pflege ist ihr Geld wert<br />

R 1<br />

R 2<br />

Gesundheit als Wirtschaftsfaktor<br />

Gesundheit<br />

S 1<br />

S 2<br />

S 3<br />

Steuer- und Sozialversicherungsfreiheit für Zulagen<br />

Zukunft für die ARGEn und Optionskommunen<br />

Verdachtskündigung begrenzen


26. Ordentlicher Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. A 1<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Landesvorstand<br />

Betreff:<br />

Konsequenzen aus <strong>der</strong> Wirtschafts- und Finanzkrise ziehen<br />

1<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Wir machen’s. Leitbil<strong>der</strong>, Werte und Orientierungen in Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Unsere Kin<strong>der</strong> und Enkelkin<strong>der</strong> brauchen Leitbil<strong>der</strong>, sie brauchen Werte und Orientierungen. Sie müssen wissen,<br />

was richtig und was falsch ist, sie müssen wissen, wie das Zusammenleben <strong>der</strong> Menschen, wie unsere<br />

Gesellschaft funktioniert, und sie müssen vor allem wissen, was „Verantwortung“ bedeutet.<br />

Lei<strong>der</strong> haben sich insbeson<strong>der</strong>e einige Finanzjongleure in den letzten Jahren auf Kosten <strong>der</strong> Allgemeinheit<br />

bereichert und damit die gesamte Weltwirtschaft in eine tiefe Krise gestürzt. Die Folge ist nun, dass Millionen von<br />

Menschen alleine in Deutschland in eine ungewisse Zukunft blicken. Die Aufträge <strong>der</strong> Unternehmen gehen<br />

zurück, Kurzarbeit o<strong>der</strong> gar Insolvenz wird angemeldet. Damit haben diejenigen, die den Hals in den letzten<br />

Jahren nicht voll genug kriegen konnten, ein gesamtes System an den Rand <strong>der</strong> Vernichtung getrieben. Sie haben<br />

das Vertrauen <strong>der</strong> Menschen missbraucht, indem sie verantwortungslos gehandelt haben.<br />

Oftmals folgt nun <strong>der</strong> Ruf nach einem starken Staat, den die gleichen, die jetzt rufen, stets verteufelt haben.<br />

Milliardenschwere Finanzhilfen aus Steuergel<strong>der</strong>n sind dabei nur dann zu rechtfertigen, wenn sicher ist, dass sich<br />

solche Vorgänge nicht wie<strong>der</strong>holen. „Gewinne privatisieren – Verluste sozialisieren“ – das kann und darf niemals<br />

das Credo unserer Wirtschafts- und Finanzpolitik sein. Bei allen Maßnahmen muss daher stets im Vor<strong>der</strong>grund<br />

stehen, die Arbeitsplätze all <strong>der</strong>er zu retten, die unverschuldet zu einem Teil dieser Krise geworden sind, nämlich<br />

die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.<br />

Gerade auf Grund dieser Herausfor<strong>der</strong>ungen braucht unsere Gesellschaft die Sozialdemokratie – sie braucht das<br />

Soziale und das Demokratische. Nur mit Hilfe dieser beiden Elemente kann es gelingen, Werte, wie Gerechtigkeit,<br />

Verantwortungsbewusstsein o<strong>der</strong> Solidarität, zu vermitteln. Nur die Sozialdemokratie hat in diesen Zeiten die<br />

Kraft dazu, auf internationaler Ebene Regeln durchzusetzen, die dem Wohle <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger dienen.<br />

Und nur die Sozialdemokratie wird dazu in <strong>der</strong> Lage sein, marktliberale Kräfte zu bekämpfen und somit auch die<br />

aktuelle Chance dazu zu nutzen, regulierend in die internationalen Finanzmärkte einzugreifen.


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Unsere Kin<strong>der</strong> und Enkelkin<strong>der</strong> müssen erfahren, dass es im Leben nicht nur darum geht, möglichst schnell und<br />

möglichst unkompliziert zum Erfolg zu gelangen. Sie müssen wissen, dass das friedliche Zusammenleben in<br />

Sicherheit und Wohlstand nur mit Hilfe klarer – sowohl moralischer als auch politischer Regeln – möglich ist.<br />

Deshalb ist die Sozialdemokratie wichtiger denn je, denn sie vermittelt Leitbil<strong>der</strong>, Werte und Orientierungen, die<br />

früher wie auch heute und morgen Geltung besitzen.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


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8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. A 2<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land<br />

Betreff:<br />

Die Chancen <strong>der</strong> Krise nutzen - Solidarität einfor<strong>der</strong>n – ein starkes und soziales Europa<br />

schaffen – die Globalisierung gerecht gestalten<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

I. Die Chance <strong>der</strong> Krise nutzen<br />

1. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land erkennt in <strong>der</strong> aktuellen Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise die Chance für eine neue Balance in <strong>der</strong> sozialen Marktwirtschaft.<br />

Zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch <strong>der</strong> kommunistischen Systeme ist dem<br />

neoliberalen Drängen auf eine immer stärkere Deregulierung durch diese Krise jede<br />

überzeugende Grundlage erkennbar entzogen. Der Turbokapitalismus <strong>der</strong> vergangenen<br />

Jahre hat ebenso wenig eine Wie<strong>der</strong>belebung verdient wie planwirtschaftliche Experimente.<br />

2. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land bekennt sich deshalb zum Erfor<strong>der</strong>nis einer<br />

zusätzlichen demokratischen Regulierung auf nationaler, europäischer und globaler<br />

Ebene, um verlorenes Vertrauen in Wirtschaft wie Politik wie<strong>der</strong>herzustellen. In dieser<br />

Krisensituation besteht nicht nur die Gelegenheit, son<strong>der</strong>n die Pflicht zu handeln. Nur ein<br />

konzertiertes Vorgehen auf allen nationalen wie internationalen Ebenen des Handelns<br />

verspricht die Grundlagen dafür zu schaffen, die aktuelle Krise zu meistern und künftigen<br />

Krisen vorzubeugen.<br />

3. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land for<strong>der</strong>t daher eine Abkehr von kurzfristigem<br />

Renditestreben, das wesentlich zur Krise beigetragen hat, zu Gunsten eines<br />

nachhaltigen Wohlstands. Die Finanzbranche hat <strong>der</strong> Realwirtschaft zu dienen, nicht<br />

umgekehrt.<br />

II. Solidarität im Zeichen <strong>der</strong> aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

4. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land bekennt sich zu dem Erfor<strong>der</strong>nis einer<br />

Stabilisierung des Bankensystems sowie <strong>der</strong> unternehmerischen Substanz in Deutschland. Er<br />

erwartet allerdings, dass diese Stabilisierung begleitet wird von Maßnahmen, die den<br />

sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft wie<strong>der</strong> stärker för<strong>der</strong>n.<br />

5. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land spricht sich deshalb dafür aus, dass staatliche<br />

Unterstützungsmaßnahmen nur solchen Unternehmen gewährt werden, bei denen<br />

Obergrenzen für Manager-Vergütungen und -Abfindungen sowie ein innerbetrieblicher


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sozialer Mindeststandard bestehen. Keine Unterstützungsmaßnahmen kommen aus Sicht<br />

des <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land deshalb für Unternehmen in Betracht,<br />

a) bei denen die Vergütung für Manager/innen (einschließlich z.B. Boni) mehr als das<br />

Hun<strong>der</strong>tfache <strong>der</strong> Vergütung für Arbeitnehmer/innen <strong>der</strong> niedrigsten Vergütungsgruppe<br />

in diesem Unternehmen übersteigt,<br />

b) bei denen eine Abfindung für Manager/innen mehr als das Hun<strong>der</strong>tfache des täglichen<br />

Bemessungsentgelts für Arbeitslosengeld I für Arbeitnehmer/innen <strong>der</strong> niedrigsten<br />

Vergütungsgruppe in diesem Unternehmen übersteigt,<br />

c) bei denen eine betriebliche Mitbestimmung nicht besteht,<br />

d) bei denen eine Möglichkeit <strong>der</strong> Unternehmensbeteiligung <strong>der</strong> Arbeitnehmer/innen<br />

eingeräumt wird.<br />

6. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land erinnert daran, dass die <strong>SPD</strong> in <strong>der</strong> Großen<br />

Koalition schärfere Regeln für Managergehälter und eine größere Haftung von<br />

Aufsichtsräten durchgesetzt hat. Er spricht sich ergänzend dafür aus, dass<br />

a) die steuerliche Absetzbarkeit von Managerbezügen und Abfindungen begrenzt wird;<br />

b) Manager/innen gesetzlich dazu verpflichtet werden, ihre Entscheidungen nicht nur an<br />

kurzfristigen Unternehmensinteressen, son<strong>der</strong>n auch am Wohl <strong>der</strong> Allgemeinheit,<br />

insbeson<strong>der</strong>e auch einer nachhaltigen volkswirtschaftlichen Entwicklung auszurichten;<br />

c) es bei "Managerversicherungen" eine verpflichtende Selbstbeteiligung geben soll, damit<br />

Manager/innen bei fahrlässigem Versagen nicht völlig von je<strong>der</strong> Haftung befreit sind.<br />

Er for<strong>der</strong>t die CDU auf, ihre bisherige Blockade gegen eine solche effektivere Kontrolle von<br />

überzogenen und unsolidarischen Manager-Gehältern aufzugeben.<br />

7. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land bekennt sich zu einer menschenwürdigen<br />

sozialen Marktwirtschaft, die einer für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft<br />

bedrohlichen zusätzlichen Öffnung <strong>der</strong> Schere zwischen arm und reich vorbeugt. Deshalb<br />

for<strong>der</strong>t er namentlich<br />

a) sämtliche Branche erfassende gesetzliche Mindestlöhne,<br />

b) eine Begrenzung des Einsatzes von Leiharbeit.<br />

Auch insoweit for<strong>der</strong>t er die CDU auf, ihre bisherige Blockade aufzugeben.<br />

8. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land spricht sich ferner dafür aus, das<br />

Steuerstrafrecht dahingehend zu än<strong>der</strong>n, dass Deals zur Vermeidung einer Freiheitsstrafe<br />

ohne Bewährung ab dem hinreichenden Verdacht einer Steuerhinterziehung von 100.000<br />

Euro untersagt werden.<br />

9. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land sieht im Übrigen keinerlei Anlass, die <strong>der</strong>zeitige<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise mit Fragen <strong>der</strong> fö<strong>der</strong>alen Struktur Deutschlands zu<br />

verknüpfen. Er bekennt sich uneingeschränkt zur Eigenständigkeit des <strong>Saar</strong>landes. Diese<br />

wird um so besser zu verteidigen sein, je eher eine sozialdemokratisch geführte<br />

Landesregierung dem Versagen in <strong>der</strong> Bildungs-, Beschäftigungs- und Industriepolitik in


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unserem Land ein Ende setzt. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land setzt sich deshalb<br />

ein<br />

a) für eine deutliche Steigerung <strong>der</strong> Bildungsausgaben im <strong>Saar</strong>land auf mindestens 30<br />

Prozent des Gesamtetats des Landes<br />

b) für ein längeres gemeinsames Lernen, das langfristig in einer Gemeinschaftsschule<br />

für alle verwirklicht werden sollte<br />

c) für eine Reform des G8 unter Ausnutzung <strong>der</strong> Chancen echter Ganztagsschulen, die<br />

flächendeckend eingeführt werden sollten,<br />

d) für eine Abschaffung <strong>der</strong> Studiengebühren.<br />

III. Ein starkes und soziales Europa schaffen<br />

10. Ein starkes und soziales Europa ist aus Sicht des <strong>SPD</strong>-Kreisverbandes <strong>Saar</strong>brücken-Land<br />

eine unverzichtbare Antwort auf die aktuelle Finanz- und Wirtschafts- und Finanzkrise. Die<br />

Europäische Union muss eine soziale <strong>Ordnung</strong> aufbauen, die das Wirtschaften in Europa<br />

und weltweit an soziale Regeln und Standards bindet.<br />

11. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land setzt sich deshalb dafür ein, dass die Europäische<br />

Union ihre Aufgabe als soziale Schutzmacht ernst nimmt. Er wird dafür kämpfen, dass in<br />

Europa ein neues Bündnis von Wirtschaft, Umwelt und sozialer Gerechtigkeit<br />

verwirklicht wird.<br />

12. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land spricht sich deshalb für eine soziale<br />

Folgenabschätzung bei jedem Rechtsetzungsakt <strong>der</strong> EU aus.<br />

13. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land spricht sich ferner dafür aus, die Beschäftigungsund<br />

Verbraucherschutzpolitik innerhalb <strong>der</strong> EU zu stärken. Hierzu zählt auch die EU-weite<br />

Einführung eines „TÜV für Geldprodukte“. In Folge <strong>der</strong> Finanzkrise haben zahlreiche<br />

Anleger bei risikoreichen Anlageentscheidungen Geld verloren, ohne sich über das Risiko<br />

des Anlageproduktes bewusst gewesen zu sein. Denn Verbraucherinnen und Verbrauchern<br />

wurden in <strong>der</strong> Vergangenheit allzu oft Produkte verkauft, die we<strong>der</strong> ihren Bedürfnissen<br />

entsprachen, noch von diesen o<strong>der</strong> sogar dem Verkaufspersonal selbst verstanden wurden.<br />

Kosten und Provisionen wurden nicht offen gelegt, Risiken verschleiert und auf An<strong>der</strong>e<br />

verlagert.<br />

IV. Die Globalisierung gerecht gestalten<br />

14. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land spricht sich dafür aus, die internationale<br />

Wirtschafts- und Finanzarchitektur in Richtung auf eine globale ökologisch-soziale<br />

Marktwirtschaft fortzuentwickeln. Hierzu zählt aktuell auch, dass Konjunkturmaßnahmen<br />

und Rettungspläne für Finanzinstitute so umgesetzt werden, dass<br />

Wettbewerbsverzerrungen auf ein absolutes Mindestmaß beschränkt werden. Hieran hat<br />

nicht zuletzt die Export-Macht Deutschland ein vitales Interesse.


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15. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land unterstützt die Bemühungen, dass es künftig<br />

weltweit keinen Finanzmarkt, keinen Finanzmarktteilnehmer und kein<br />

Finanzprodukt gibt, das nicht reguliert ist: alle Finanzmärkte, -produkte und<br />

Marktteilnehmer müssen lückenlos und unabhängig davon, wo sie ihren Sitz haben, einer<br />

angemessenen Aufsicht o<strong>der</strong> Regulierung unterstellt werden. Das gilt nicht zuletzt für solche<br />

privaten Anlagegesellschaften, einschließlich Hedgefonds, von denen ein systemisches<br />

Risiko ausgehen kann. Ratingagenturen müssen zukünftig weltweit einer<br />

Registrierungspflicht und verbindlichen Aufsicht unterstellt werden.<br />

16. Im Interesse einer För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Systemstabilität <strong>der</strong> globalen Finanzmärkte spricht sich <strong>der</strong><br />

<strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land dafür aus, dass international gewährleistet wird, dass<br />

Banken in guten Zeiten zusätzliche Eigenkapitalpuffer aufbauen.<br />

17. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land unterstützt ein konsequentes Vorgehen gegen<br />

Steueroasen und gegen Staaten, die sich einer Zusammenarbeit bei <strong>der</strong> Bekämpfung von<br />

Steuerhinterziehung verweigern. Solche Staaten sind international zu ächten. Der freie<br />

Kapitalverkehr mit solchen Staaten muss eingeschränkt werden können.<br />

18. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land spricht sich dafür aus, auch auf internationaler<br />

Ebene rechtlich verbindliche Regelungen über Vergütungssysteme zu entwickeln, um<br />

Bonuszahlungen zu vermeiden, die zu exzessiven Risiken verleiten. Hierzu sind<br />

angemessene Anreizsysteme zu schaffen, die transparent sind und sich stark an nachhaltigen<br />

und langfristigen Ergebnissen orientieren.<br />

19. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land bedauert, dass Bundeskanzlerin Merkel die<br />

Bemühungen um einen ökologischen Umbau <strong>der</strong> Industriegesellschaft nicht entsprechend<br />

ihren Versprechen auf dem Gipfel von Heiligendamm för<strong>der</strong>t. Die globale Bekämpfung<br />

des Klimawandels bleibt ungeachtet <strong>der</strong> Wirtschafts- und Finanzkrise eine dauerhafte und<br />

aktuelle Aufgabe.<br />

20. In <strong>der</strong> aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise drohen erneut Entwicklungslän<strong>der</strong> zu den<br />

großen Verlieren zu werden. Auch deshalb bekennt sich <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Kreisverband<br />

<strong>Saar</strong>brücken-Land zu den Zielen zur Armutsbekämpfung und insbeson<strong>der</strong>e an <strong>der</strong><br />

Umsetzung <strong>der</strong> Millenniumsentwicklungsziele.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

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abgelehnt


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8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. A 3<br />

Antragsteller:<br />

Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Stadt<br />

Betreff:<br />

Ermäßigter Mehrwertsteuersatz weiterentwickeln<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Die Delegierten <strong>der</strong> Kreiskonferenz for<strong>der</strong>n die <strong>SPD</strong>-Bundestagsfraktion auf, eine Än<strong>der</strong>ung des<br />

Umsatzsteuergesetzes einzubringen.<br />

Ziel soll eine transparentere Regelung für den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent sein. Dazu bedarf es<br />

auf <strong>der</strong> einen Seite einer Bereinigung und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite einer Ergänzung <strong>der</strong> Warenliste, für die <strong>der</strong><br />

ermäßigte Mehrwertsteuersatz gilt.<br />

Leitlinien für die Erarbeitung von Kriterien sollen ausschließlich soziale, ökologische und kulturelle Aspekte sein.<br />

Begründung:<br />

Seit Jahren gibt es eine Debatte über ermäßigte Mehrwertsteuersätze. Nun haben die EU-Mitgliedsstaaten sich<br />

am 10. März 2009 darauf geeinigt, in einigen lokalen Dienstleistungsbranchen eine ermäßigte Mehrwertsteuer zu<br />

erlauben. Die EU-Staaten haben damit die Möglichkeit, die Mehrwertsteuer, in einigen Bereichen auf bis zu 5<br />

Prozent zu senken.<br />

Richtig ist aber auch, dass bei Betrachtung <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> Waren, die von einem ermäßigten Steuersatz profitieren,<br />

nicht immer die Begründung überzeugt und Ausnahmen z.T. überholt sind. Differenzierte Mehrwertsteuersätze<br />

sollen die Grundversorgung für alle Menschen bezahlbar machen, wie z. B. Lebensmittel. Solche Regelungen<br />

müssen unbedingt beibehalten und auch ausgebaut werden, aber Luxusgüter gehören nicht steuerlich<br />

begünstigt.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


26. Ordentlicher Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. B 1<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Landesvorstand / <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>bruecken-Land<br />

Betreff:<br />

Ein starkes <strong>Saar</strong>land in einem sozialen Europa<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament am 7. Juni 2009 geht es um eine politische Weichenstellung. Die<br />

<strong>SPD</strong> will eine neue Ausrichtung <strong>der</strong> Europapolitik hin zu einem sozialen und solidarischen Miteinan<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Europäischen Union. Bei uns steht <strong>der</strong> Mensch und nicht <strong>der</strong> Markt im Mittelpunkt <strong>der</strong> Europapolitik.<br />

Die Europäische Union wurde in den letzten Jahren mehrheitlich von Konservativen und Neoliberalen regiert. In<br />

allen Europäischen Institutionen gibt es konservativ-liberale Mehrheiten. Das war zum Nachteil von Millionen<br />

Menschen, die durch eine falsche Politik in Armut, soziale Ausgrenzung o<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit geraten sind. Diesen<br />

Zustand wollen wir än<strong>der</strong>n. Wir wollen eine sozialdemokratisch geführte Mehrheit im nächsten Europäischen<br />

Parlament, <strong>der</strong> einzigen direkt von den Bürgern gewählten EU-Institution. Konservative und Liberale in Europa<br />

haben Fehlentwicklungen zu verantworten und mit ihrer Politik keine richtige Balance gefunden, we<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Wirtschafts- und Finanzpolitik noch in <strong>der</strong> Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Überall in Europa sind die Reichen<br />

reicher und die Armen ärmer geworden. Das kann so nicht weiter gehen. Ein Europa <strong>der</strong> sozialen Spaltung und <strong>der</strong><br />

steigenden Armut ist nicht unser Europa. Wir wollen das Europa des sozialen Zusammenhalts und des<br />

wirtschaftlichen Aufstiegs.<br />

1. Für eine soziale Dimension <strong>der</strong> Europapolitik<br />

Die Europäische Idee besteht für uns Sozialdemokraten nicht nur aus einem Binnenmarkt und dem<br />

grenzüberschreitenden Wettbewerb, son<strong>der</strong>n vor allem in <strong>der</strong> Organisation des sozialen Fortschritts und <strong>der</strong><br />

Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität. Die <strong>SPD</strong> ist gegen Lohn- und Sozialdumping, für gute Arbeit und faire Löhne, für<br />

betriebliche Mitbestimmung und für einen hohen Arbeitnehmerschutz überall in <strong>der</strong> EU.<br />

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−<br />

wir for<strong>der</strong>n Mindestlöhne in allen 27 Mitgliedslän<strong>der</strong>n, um Lohndumping und Hungerlöhne zu verhin<strong>der</strong>n<br />

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− wir for<strong>der</strong>n gleichen Lohn für gleiche Arbeit, um das Unterlaufen von Stammbelegschaften durch Leih- und<br />

Zeitarbeit zu verhin<strong>der</strong>n<br />

− wir for<strong>der</strong>n Arbeitszeitgesetze, die Schutz bieten und ausbeuterische Arbeitsverhältnisse verhin<strong>der</strong>n und<br />

die Gleichbehandlung zwischen den Geschlechtern zuför<strong>der</strong>n<br />

− wir for<strong>der</strong>n die Stärkung <strong>der</strong> Mitbestimmung in den Betrieben und insbeson<strong>der</strong>e die Verbesserung <strong>der</strong><br />

Handlungsfähigkeit <strong>der</strong> Europäischen Betriebsräte<br />

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−<br />

wir for<strong>der</strong>n den Vorrang <strong>der</strong> sozialen Grundrechte vor den wirtschaftlichen Binnenmarktfreiheiten


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2. Für die Kontrolle <strong>der</strong> Finanzmärkte<br />

Der Staat galt nichts, <strong>der</strong> Markt alles. Regulierung war verpönt, <strong>der</strong> freie Wettbewerb auf den Märkten sollte es<br />

richten. Diese neoliberale Ideologie ist kläglich gescheitert, zum Schaden für uns alle. Die Sozialdemokraten im<br />

Europäischen Parlament haben seit etlichen Jahren auf eine Regulierung <strong>der</strong> Finanzmärkte gedrängt, was von<br />

Konservativen und Neoliberalen beständig abgelehnt wurde.<br />

Die Sozialdemokraten in Europa for<strong>der</strong>n eine umfassende Regulierung <strong>der</strong> Finanzmärkte<br />

− wir wollen eine Regulierung <strong>der</strong> Hedge Fonds und Beteiligungsgesellschaften (Private Equity) sowie aller<br />

weiteren Finanzmarktakteure und -produkte<br />

− wir for<strong>der</strong>n eine Beseitigung von Steueroasen und die Einhaltung internationaler Standards bei <strong>der</strong><br />

Aufdeckung und den Auskünften bei Steuerbetrug<br />

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−<br />

wir for<strong>der</strong>n eine Verbesserung <strong>der</strong> Europäischen Finanzaufsicht über Banken und an<strong>der</strong>e Finanzakteure<br />

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− wir for<strong>der</strong>n Rahmenbedingungen für Managergehälter, um falsche Anreize zu kurzfristigem Profit zu<br />

verhin<strong>der</strong>n<br />

− wir wollen eine neue Weltfinanzordnung und eine neue Rolle für den Internationalen Währungsfonds<br />

3. Starke Kommunen in einem sozialen Europa<br />

Dienstleistungen <strong>der</strong> Daseinsvorsorge müssen auch in Zukunft für alle Bürgerinnen und Bürger zu bezahlbaren<br />

Preisen zur Verfügung stehen.<br />

− wir wollen die kommunale Selbstverwaltung stärken, denn ein soziales Europa braucht leistungsfähige<br />

Kommunen<br />

− die Kommunen brauchen Rechtssicherheit für die Erbringung von öffentlichen Dienstleistungen. Der<br />

Preiswettbewerb darf nicht über dem Qualitätswettbewerb stehen, ohne Rücksicht auf den beson<strong>der</strong>en Charakter<br />

öffentlicher Dienstleistungen<br />

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−<br />

das Trinkwasser muss auch in Zukunft in Verantwortung <strong>der</strong> kommunalen Gebietskörperschaften bleiben<br />

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− Sparkassen in kommunaler Verantwortung sind eine wichtige Voraussetzung für den Zugang aller<br />

Menschen zu einem Bankkonto wie auch dem Zugang von kleinen und mittleren Unternehmen zu Krediten<br />

4. Für mehr Klimaschutz und Energiesicherheit durch die EU<br />

Die Europäische Union muss eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung organisieren. Europa ist zu<br />

stark (50 %) von Energieimporten abhängig. Die mit dem Verbrauch herkömmlicher Energieträger verbundenen<br />

Treibhausgasemissionen gefährden das Weltklima und müssen europaweit reduziert werden.<br />

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−<br />

−<br />

−<br />

wir sind für den Ausbau <strong>der</strong> Erneuerbaren Energien<br />

wir sind für ein ehrgeiziges Programm <strong>der</strong> Energieeinsparung<br />

wir bekennen uns zum Atomausstieg<br />

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−<br />

Kohleenergie<br />

wie sind für mehr Forschung, Innovation und Entwicklung, für die umweltfreundliche Nutzung <strong>der</strong>


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5. neue Impulse für die Großregion <strong>Saar</strong>LorLux<br />

Die <strong>SPD</strong> will das <strong>Saar</strong>land als eine weltoffene Region, die in Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn Impulse für<br />

eine soziale und demokratische Weiterentwicklung <strong>der</strong> Europäischen Einigung gibt, In Wirtschaft, Bildung und<br />

Wissenschaft wollen wir europäische Exzellenz aus dem <strong>Saar</strong>land vorantreiben. Fünf Jahre nach dem Beschluss<br />

über das „Zukunftsbild2020“ für die Entwicklung <strong>der</strong> Großregion <strong>Saar</strong>LorLux herrscht in den meisten Bereichen<br />

immer noch Stillstand. Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> will die Visionen des Zukunftsbildes 2020 nach und nach umsetzen.<br />

− wir for<strong>der</strong>n die Errichtung von gemeinsamen Agenturen für Mehrsprachigkeit und Kultur, für Wissenschaft<br />

und Forschung, für Tourismus-Marketing, zur Wirtschaft und Beschäftigung, sowie für Verkehrsangelegenheiten<br />

− wir sind für die Einrichtung von Europa-Schulen mit grenzüberschreitendem Profil und<br />

grenzüberschreitend anerkannten Abschlüssen. Das Schengen-Lyzeum darf keine Insellösung bleiben<br />

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−<br />

wir for<strong>der</strong>n einen vernetzten Hochschul- und Innovationsraum in <strong>der</strong> Großregion<br />

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− wir wollen eine <strong>Saar</strong>LorLux-Gesundheitsagentur zur Abstimmung <strong>der</strong> Krankenhausplanung, zur<br />

Realisierung von Kooperationsverträgen zwischen Krankenhäusern und Kostenträgern, zum Ausbau eines<br />

gemeinsamen Systems für Telemedizin<br />

− wir sind für die Verwirklichung eines grenzüberschreitenden Rettungsdienstes und die Vernetzung <strong>der</strong><br />

Systeme untereinan<strong>der</strong> (Sendefrequenzen, Erfassung freier Betten, Sprachkompetenz)<br />

− wir for<strong>der</strong>n ein Konzept für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit verbesserten<br />

grenzüberschreitenden Verbindungen<br />

− wir for<strong>der</strong>n eine <strong>Saar</strong>LorLux-Freiwilligenagentur, um die aktive Beteiligung an <strong>der</strong> grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit von Vereinen und Verbänden zu för<strong>der</strong>n<br />

− wir arbeiten für einen Jugend-Plan in <strong>der</strong> Großregion, um gemeinsame Begegnungen zu unterstützen, wie<br />

zum Beispiel eine „Jugendolympiade <strong>Saar</strong>LorLux“, einen Ring <strong>der</strong> Jugendorganisationen in <strong>der</strong> Großregion und<br />

Jugendgipfel zu gemeinsam interessierenden Themen<br />

− <strong>Saar</strong>LorLux braucht mehr Demokratie. Wir streben die Direktwahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> des Interregionalen<br />

Parlamentarierrates (IPR) an. Dieser direkt gewählte IPR wird seine Beschlussfassung durch<br />

Mehrheitsentscheidungen fällen und so eine neue Dynamik entfalten.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


26. Ordentlicher Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. B 2<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Kreisparteitag Merzig-Wa<strong>der</strong>n<br />

Betreff:<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die EU – Aktuelle Krise bewältigen und <strong>Saar</strong>LorLux weiterentwickeln.<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Als beim ersten Treffen <strong>der</strong> G20 am 20. November 2008 in Washington das gerade stattgefundene Folgetreffen in<br />

London vereinbart wurde, hoffte man, dass in diesem Frühjahr das Gröbste vorbei sei. So kann man sich täuschen.<br />

Obwohl alle Gipfelteilnehmer damals schon <strong>der</strong> Überzeugung waren, dass nur ein international koordiniertes<br />

Handeln den Ausweg aus <strong>der</strong> Krise weise, bestimmte nationalstaatliches Handeln das Geschehen. Getreu nach<br />

dem Motto: „Rette sich wer kann.“<br />

Die USA schützen General Motors, aber General Motors opfert SAAB. Frankreich schützt Peugeot, aber nur so<br />

lange <strong>der</strong>en Produktion in Frankreich stattfindet.<br />

Gleiches gilt für die CDU-Ministerpräsidenten. Auch sie plädieren nur dann für staatliche Hilfen zur Unterstützung<br />

von Opel, wenn Opel in ihrem Bundesland produziert. Daran än<strong>der</strong>t auch eine Vielzahl von weltweit tagenden<br />

Arbeitsgruppen nichts, die zum Teil völlig sich wi<strong>der</strong>sprechende Ergebnisse produzieren. Die einen wollen<br />

Hedgefonds verbieten, die an<strong>der</strong>en wollen sie nicht einmal regulieren, nach dem Motto: „Weiter wie bisher“.<br />

Die <strong>SPD</strong> will klare Regeln und erwartet von <strong>der</strong> EU und <strong>der</strong> internationalen Staatengemeinschaft klare und<br />

wegweisende Beschlüsse.<br />

Das von <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> auf Vorschlag von Steinmeier und Steinbrück vorgeschlagene Gesamtkonzept zur Neuordnung<br />

<strong>der</strong> Finanzmärkte umfasst folgende Eckpunkte:<br />

• Finanzmarkaufsicht verbessern – Rating-Agenturen kontrollieren.<br />

Wir brauchen Strukturen, die auch eine wirksame Kontrolle international tätiger Finanzkonzerne ermöglichen.<br />

Klare Zuständigkeiten sollen eine schlagkräftige internationale Aufsicht gewährleisten. Wir brauchen darüber<br />

hinaus eine Überwachung <strong>der</strong> Ratin-Agenturen mit klaren Vorgaben und regelmäßiger Kontrolle.<br />

• Verbraucherrechte stärken


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Viele Finanzprodukte sind zu kompliziert und werden oft von ihren Verkäufern nicht verstanden. Die Risiken sind<br />

insbeson<strong>der</strong>e für private Kunden nicht überschaubar. Die Unterlegung mit Kapital ist völlig unzureichend.<br />

• Steueroasen austrocknen<br />

Zu Staaten, die sich nicht an die OECD-Standards halten, soll es keine steuerlich geregelten Geschäftsbeziehungen<br />

geben.<br />

• Börsenumsatzsteuer einführen<br />

Dadurch sollen spekulative Exzesse eingedämmt werden.<br />

• Managergehälter begrenzen<br />

Vergütungen sollen am langfristigen Unternehmenserfolg orientiert werden. Wer Verluste produziert, darf keinen<br />

Anspruch auf Boni haben.<br />

Die Akzeptanz Europas und <strong>der</strong> Politik insgesamt hängt entscheidend davon ab, inwieweit es gelingt, diese<br />

internationale Wirtschaftskrise zu bewältigen und die notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />

<strong>Saar</strong>LorLux-Region weiterentwickeln und stärken<br />

Die Akzeptanz Europas hängt aber auch davon ab, inwieweit Fortschritte auf regionaler Ebene erreicht werden,<br />

die für den Bürger vor Ort direkt erfahrbar sind. In unserer <strong>Saar</strong>LorLux-Region vermisst die <strong>SPD</strong> im Kreis Merzig-<br />

Wa<strong>der</strong>n jegliche Impulse <strong>der</strong> Landesregierung zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Saar</strong>LorLux-Region.<br />

Die <strong>SPD</strong> for<strong>der</strong>t seit Jahren konkrete Projekte im Bereich <strong>der</strong> Wirtschaftspolitik, des Tourismus und des Verkehrs.<br />

Nach wie vor gibt es keinen gemeinsames Standortmarketing, das von dem internationalen Renommée<br />

Luxemburgs profitieren könnte. Nach wie vor gibt es keine Versuche zum Aufbau eines grenzüberschreitenden<br />

Kreditinstitutes im öffentlichen Bankenbereich. Hätte man sich hier frühzeitig engagiert, wäre uns manch<br />

aktuelle Diskussion um die Zukunft <strong>der</strong> <strong>Saar</strong>-LB erspart geblieben.<br />

Die <strong>SPD</strong> for<strong>der</strong>t ebenso seit Jahren Maßnahmen zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Nah- und<br />

Fernverkehrs, insbeson<strong>der</strong>e Richtung Trier – Koblenz und Luxemburg.<br />

Die Erhöhung <strong>der</strong> Taktzeiten bei den <strong>Saar</strong>LorLux-Bussen ist ein Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen<br />

müssen.


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Unterstützenswert sind auch die Initiativen einiger Gemeinden im Kreis Merzig – Wa<strong>der</strong>n zum<br />

grenzüberschreitenden Know-how-Transfer im Bereich <strong>der</strong> Abfallentsorgung. Hier sollte die Möglichkeit zu einer<br />

Inanspruchnahme europäischer För<strong>der</strong>mittel für umweltrelevante Projekte geprüft werden. Maßnahmen dieser<br />

Art sind über den Umweltaspekt hinaus auch unter Standortgesichtspunkten von großem Interesse.<br />

<strong>Saar</strong>LorLux ist für die <strong>SPD</strong> mehr als ein Rahmen für Dreilän<strong>der</strong>-Treffen. <strong>Saar</strong>LorLux ist für uns die<br />

Existenzperspektive für das <strong>Saar</strong>land in einem Europa <strong>der</strong> Regionen.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


26. Ordentlicher Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. B 3<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land<br />

Betreff:<br />

Sozialkonferenz sozialdemokratischer Parteien in Europa<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Der <strong>SPD</strong>-Bundesvorstand, die sozialdemokratische Bundestagesfraktion und die Fraktion <strong>der</strong> Sozialistischen<br />

Parteien im Europa-Parlament werden aufgefor<strong>der</strong>t, eine regelmäßig, mindestens alle zwei Jahre stattfindende<br />

Sozialkonferenz <strong>der</strong> sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien in Europa einzuberufen bzw.<br />

mitzuorganisieren.<br />

Begründung:<br />

Seit Ende des Zweiten Weltkrieges wird die Einigung Europas betrieben, für<br />

die Sozialdemokraten sich bereits in <strong>der</strong> Weimarer Republik stark machten. Im<br />

Vor<strong>der</strong>grund stand bei <strong>der</strong> europäischen Integration bislang <strong>der</strong> Binnenmarkt<br />

und die Wirtschafts- und Währungsunion, nicht so sehr eine Sozialunion - als<br />

eine europäische Gemeinschaft, in <strong>der</strong> auf einem möglichst hohen Niveau<br />

gleiche sozial- und arbeitsrechtliche Standards gelten. Erst in jüngerer<br />

Zeit kommt auch die soziale Dimension <strong>der</strong> EU stärker in den Blick. In den<br />

letzten Jahren, insbeson<strong>der</strong>e in Zusammenhang mit <strong>der</strong> europäischen<br />

Dienstleistungsrichtlinie des neoliberalen holländischen Kommissars Fritz<br />

Bolkenstein, wurden die sozialen Herausfor<strong>der</strong>ungen und Bedrohungen überall<br />

in Europa intensiv diskutiert. Die Abwehr <strong>der</strong> Bolkestein-Richtlinie war ein<br />

Etappensieg für ein soziales Europa. Ihm wollen wir Sozialdemokraten in den<br />

kommenden Jahren weitere folgen lassen.<br />

- Die ständige Sozialkonferenz soll das Selbstverständnis, die For<strong>der</strong>ungen und Ziele <strong>der</strong><br />

sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien in Europa herausarbeiten und – so weit möglich – auf einen<br />

gemeinsamen Nenner bringen.<br />

- Die Sozialkonferenz soll dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit in Europa umfassend über die erzielten<br />

Ergebnisse informiert wird. Dies gilt namentlich für die <strong>der</strong> sozialistischen Idee nahe stehenden<br />

Gewerkschaftsbünde.


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Die Wahl <strong>der</strong> deutschen Delegierten für diese Konferenzen erfolgt auf den<br />

Parteitagen <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Landesverbände bzw. Bezirke, bevor <strong>der</strong> Parteivorstand<br />

die <strong>SPD</strong>-Delegation zu den Sozialkonferenzen an die Sozialdemokratische<br />

Partei Europas (SPE) bestimmt. Die Möglichkeit interregionaler<br />

Zusammenschlüsse zur Benennung von Delegierten ist vorzusehen.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

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abgelehnt


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8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. C 1<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Landesvorstand<br />

Betreff: Resolution zur Kommunalwahl am 07. Juni 2009<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Wir machen’s. Starke Kommunen in unserem Land.<br />

Wir wollen ein faires, mo<strong>der</strong>nes <strong>Saar</strong>land.<br />

Wir wollen, dass Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten die bestimmende politische Kraft vor Ort sind.<br />

Wir wollen die Kommunalwahlen gewinnen.<br />

Wir wollen alle Direktwahlen gewinnen.<br />

Wir wollen den Kommunen eine gute Zukunft geben.<br />

Wir wollen, dass die Menschen hier bei uns eine gute Zukunft haben und nicht weiter in an<strong>der</strong>e Bundeslän<strong>der</strong><br />

abwan<strong>der</strong>n müssen.<br />

Wir machen’s.<br />

Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> steht für mehr Bürgerbeteiligung und eine Stärkung <strong>der</strong> Kommunen. Die an<strong>der</strong>en stehen für die<br />

Gängelung <strong>der</strong> kommunalen Selbstverwaltung und die Schließung von Grundschulen.<br />

Unsere Gemeinden sind die Basis unseres Landes und unsere Heimat. Gerade dieses Heimatgefühl bestimmt den<br />

Wert <strong>der</strong> Kommunalpolitik, beson<strong>der</strong>s in Zeiten <strong>der</strong> Globalisierung. Wir müssen Kin<strong>der</strong>krippen, Kin<strong>der</strong>gärten,<br />

Grundschulen und weiterführende Schulen ortsnah erhalten. Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen<br />

die kommunale Selbstverwaltung ausbauen und verstärken. Vieles an Bürgernähe ist durch die CDU-<br />

Landesregierung verloren gegangen. Nichts ist zu bemerken von den großspurig angekündigten<br />

millionenschweren Synergieeffekten <strong>der</strong> Verwaltungsreform. Die Verwaltungsreform <strong>der</strong> CDU-Landesregierung<br />

war teuer, unnütz und bürgerfeindlich. Anstatt Argumente abzuwägen wurde von oben nach unten<br />

durchgepeitscht, was die CDU in Hinterzimmern ausgeheckt hatte. Wir setzen auf den umgekehrten Weg: Dialog,<br />

Diskussion und demokratische Teilhabe.<br />

Auf <strong>der</strong> kommunalen Ebene erleben die Menschen die Auswirkungen politischen Handelns unmittelbar. Die<br />

Städte und Gemeinden bilden die Grundlage unseres Gemeinwesens. Um dieser Rolle gerecht zu werden,


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benötigen sie eine Verstärkung und Verstetigung ihrer Einnahmen. Eine nachhaltige kommunale<br />

Investitionspolitik bedarf einer angemessenen und verlässlichen Finanzausstattung, um wirtschaftliche<br />

Entwicklung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen zu ermöglichen. Die CDU-Landesregierung hat diese<br />

Grundlagen untergraben. Wir werden sie wie<strong>der</strong> stärken und den Kommunen endlich wie<strong>der</strong> das Geld geben, das<br />

ihnen zusteht.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


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Antrag Nr. C 2<br />

Antragsteller:<br />

Juso-Landeskonferenz<br />

Betreff:<br />

Vision 2009 – Daseinsvorsorge ist Aufgabe <strong>der</strong> öffentlichen Hand!<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> for<strong>der</strong>t die Räte aller saarländischen Städte und Gemeinden auf, Verantwortung im Bereich <strong>der</strong><br />

Daseinsvorsorge zu übernehmen. Diese ist elementarer Bestandteil öffentlicher Aufgabenwahrnehmung. Eine<br />

gemeinwohlorientierte Grundversorgung unter Berücksichtigung gesamtwirtschaftlicher und sozialer Aspekte<br />

steht hierbei im Vor<strong>der</strong>grund. Wirtschaftliche Betätigungen auf Märkten, die Merkmale „natürlicher Monopole“<br />

aufweisen, sind originär von <strong>der</strong> öffentlichen Hand auszuführen. Zur öffentlichen Daseinsvorsorge gehört<br />

demnach insbeson<strong>der</strong>e die Sicherstellung <strong>der</strong> Versorgung mit Energie, Wasser und Mobilität. Dies ist durch<br />

privatrechtlich organisierte Unternehmen in öffentlichem Eigentum zu gewährleisten. Dementsprechend lehnt<br />

die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> jegliche Privatisierungen von Versorgungs- und Verkehrsunternehmen strikt ab. Dies betrifft die<br />

Erzeugung <strong>der</strong> Leistungen, die benötigten Netzinfrastrukturen sowie das Angebot des Gutes bzw. <strong>der</strong><br />

Dienstleistung selbst. Aufgrund von Synergien und damit einem effizienten Umgang mit öffentlichen<br />

Finanzmitteln findet eine Zusammenarbeit mehrerer Kommunen, beispielsweise beim Aufbau gemeinsamer<br />

Energieerzeugungskapazitäten, dem Energievertrieb o<strong>der</strong> dem Angebot von Verkehrsdienstleistungen jedoch<br />

ausdrücklich unsere Zustimmung. Unabhängig <strong>der</strong> Regelungen zu Zweckverbänden sind hierbei entsprechende<br />

Anpassungen am Kommunalen Selbstverwaltungsgesetz (KSVG) vorzunehmen. Diese sollten in den genannten<br />

Bereichen auch solche wirtschaftliche Betätigungen ermöglichen, die über den jeweiligen Bedarf <strong>der</strong> Kommune<br />

hinausgehen. Die For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Aufgabenwahrnehmung richtet sich insbeson<strong>der</strong>e auch an die Städte und<br />

Gemeinden, die ihre Versorgungsunternehmen bereits ganz o<strong>der</strong> teilweise veräußert haben. Hier müssen<br />

Kommunen übergreifende Kooperationen und Investitionen vollständige Rekommunalisierungen ermöglichen.<br />

Auch Beteiligungen seitens des Landes und <strong>der</strong> Landkreise sind in Erwägung zu ziehen. Für solche<br />

vermögensbildenden Investitionen sollten aufgrund langfristiger Gewinnrückflüsse ausnahmsweise kurzfristig<br />

höhere Haushaltsdefizite möglich sein.<br />

Begründung:<br />

Ein Rückblick auf die Privatisierungswelle mit Erlass des Energiewirtschaftsgesetzes 1998 zeigt, welche negativen<br />

Auswirkungen die Verkäufe kommunaler Unternehmen auf die Gesamtwohlfahrt haben. Anstatt die<br />

Liberalisierung selbst zum Anlass zu nehmen, interne Neustrukturierungen umzusetzen, verkauften die Städte


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und Gemeinden ihre Energieversorger an in- und ausländische Konzerne. In Deutschland trugen diese<br />

Fehlentscheidungen zur Marktmacht <strong>der</strong> heute agierenden vier großen Energieversorger bei. Zu dieser starken<br />

Marktstellung können sowohl die Versorgungsinfrastruktur, die Erzeugungskapazitäten als auch <strong>der</strong><br />

Energievertrieb gezählt werden. Aus den dezentralen, monopolistischen Märkten <strong>der</strong> Stadtwerke wurde dabei ein<br />

oligopolistischer Markt einzelner Privater. Die Entwicklung <strong>der</strong> Gewinne dieser vier Energiekonzerne zeigt deutlich<br />

das Ausmaß <strong>der</strong> Fehlentwicklung in diesem Bereich. Mit gemeinsam knapp über 10 Milliarden Euro im Jahr 2007<br />

erwirtschafteten diese Unternehmen Rekordgewinne. Diese jährlich anfallenden Gel<strong>der</strong> fehlen den Kommunen<br />

heute zur Finanzierung ihrer Aufgaben. So sind beispielsweise Zuschüsse für Vereine o<strong>der</strong> Ausgaben im sozialen<br />

Bereich oft nur über ein erhöhtes Haushaltsdefizit zu finanzieren. Die neben dem Wettbewerbsdruck aufgeführte<br />

Privatisierungsbegründung <strong>der</strong> angeschlagenen Haushalte bezog sich dabei stets auf eine kurzfristige Entlastung<br />

dieser durch die Verkaufserlöse. Langfristig trat genau das Gegenteil ein. Die Erlöse versanken in den Haushalten,<br />

<strong>der</strong>en Defizite stiegen weiter an. Aufgrund <strong>der</strong> fehlenden Wirtschaftstätigkeit im Versorgungsbereich fehlen<br />

heute zudem die Mittel zur Finanzierung <strong>der</strong> öffentlichen Verkehre sowie <strong>der</strong> bereits beschriebenen weiteren<br />

kommunalen Aufgaben. Die Verringerung <strong>der</strong> Zinsbelastungen wirkte sich dabei meist nur minimal aus, <strong>der</strong><br />

Wegfall <strong>der</strong> Gewinne dagegen enorm. Neustrukturierungen innerhalb <strong>der</strong> Unternehmen und Investitionen in<br />

zukunftsweisende Bereiche, beispielsweise in erneuerbare Energien, hätten genau das Gegenteil bewirkt. Die<br />

langfristige Einnahmebasis hätte sich stabilisiert und die Stadtwerke stünden heute auf wirtschaftlich starken<br />

Fundamenten. Ein positives Beispiel hierfür liefert das Stadtwerk Aachen, dessen Geschäftsführung das<br />

Unternehmen mit Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen und neuen Konzepten in <strong>der</strong> Strombeschaffung sowie einem<br />

unternehmensübergreifenden Angebot bisher nur intern angebotener Dienstleistungen für den Wettbewerb fit<br />

machte. So entstand ein effizient geführtes Versorgungsunternehmen, das <strong>der</strong> Eigentümerin, <strong>der</strong> Stadt Aachen,<br />

jährlich Millionengewinne, wobei das Verkehrsdefizit bereits abgezogen wurde, überweisen kann. Dies sollte<br />

Vorbild für alle Kommunen sein, die weitere Verkäufe planen. Das Beispiel Aachens zeigt, dass konkurrenzfähige<br />

Unternehmen in städtischem Eigentum einer betriebswirtschaftlichen Führung sowie fachkompetenter<br />

Mitglie<strong>der</strong> in den Räten bedürfen. Die meist privatrechtlich organisierten Versorgungs- und<br />

Verkehrsunternehmen müssen sich aufgrund <strong>der</strong> Liberalisierung <strong>der</strong> Netzmärkte zunehmend dem Wettbewerb<br />

stellen. Im Sinne einer möglichst hohen Effizienz <strong>der</strong> Unternehmen und damit einem sorgsamen Umgang mit<br />

öffentlichen Gel<strong>der</strong>n befürworten wir diesen Wettbewerb ausdrücklich. Dies bedeutet in <strong>der</strong> Konsequenz aber<br />

keineswegs auch das private Eigentum an solchen, nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen geführten<br />

Unternehmen. Auch Unternehmen in öffentlicher Hand können marktwirtschaftlich agieren. Gerade aufgrund <strong>der</strong><br />

Tatsache, dass <strong>der</strong>en Eigner indirekt die Bürgerinnen und Bürger sind, müssen sie dies auch. Die Verwaltungen<br />

und Räte <strong>der</strong> Gemeinden nehmen hierbei jedoch oft großen politischen Einfluss auf das operative Geschäft. Dies<br />

hat langfristig meist negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage <strong>der</strong> Unternehmen und damit auch auf<br />

die finanzielle Situation <strong>der</strong> Kommune. Die hierbei oft zum Tragen kommenden parteipolitischen und<br />

wahltaktischen Eingriffe verhin<strong>der</strong>n eine effiziente und damit wettbewerbsfähige Organisation. Persönliche<br />

Interessen Einzelner wi<strong>der</strong>sprechen den langfristigen Interessen aller Bürgerinnen und Bürger. Dies gefährdet die<br />

Substanz und die Zukunftsfähigkeit <strong>der</strong> Unternehmen und kann dementsprechend nicht im Sinne einer<br />

kommunalen Politik für alle Bürger sein. Kompetente Geschäftsführungen zur Sicherung <strong>der</strong> Marktanteile bei


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zunehmen<strong>der</strong> Wettbewerbsintensität sind hierbei von größter Bedeutung. Da positive Geschäftsergebnisse den<br />

Bürgern <strong>der</strong> Städte und Gemeinden in Form <strong>der</strong> Finanzierung defizitärer Aufgaben zu Gute kommen, wird <strong>der</strong><br />

Grundsatz <strong>der</strong> Daseinsvorsorge stets gewahrt.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


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8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. D 1<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land<br />

Betreff:<br />

Für Generationengerechtigkeit – gegen die vorgesehene Schuldenbremse im<br />

Grundgesetz<br />

1<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land lehnt die Ergebnisse <strong>der</strong> Fö<strong>der</strong>alismuskommission II ab. Die<br />

vorgesehenen Schuldenbremsen für Bund und Län<strong>der</strong> sind ökonomisch unsinnig, sozial ungerecht und fö<strong>der</strong>al<br />

unzumutbar.<br />

Für das <strong>Saar</strong>land ist die vereinbarte populistische Schuldenbreme aus Sicht des <strong>SPD</strong>-Kreisverbandes <strong>Saar</strong>brücken-<br />

Land unverantwortlich: Sie nimmt spätestens <strong>der</strong> jungen Generation jegliche politischen Handlungsspielräume.<br />

Dies ist um so weniger hinnehmbar, als zugleich Peter Müller eine Rekordneuverschuldung von 816 Millionen Euro<br />

zu verantworten hat. Damit steigt die jährliche Zinsbelastung für unser Land erneut in dramatischer Weise. Bei<br />

den im Rahmen <strong>der</strong> Fö<strong>der</strong>alismuskommission vereinbarten Konsolidierungshilfen für das <strong>Saar</strong>land in Höhe von<br />

260 Mio. Euro ist schon jetzt absehbar, dass sie für eine Entschuldung des <strong>Saar</strong>landes völlig unzureichend sind:<br />

Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land for<strong>der</strong>t vor diesem Hintergrund die amtierende CDU-Landesregierung<br />

auf, kurzfristig einen Plan vorzulegen, wo aus ihrer Sicht die nach dem Ergebnis <strong>der</strong> Fö<strong>der</strong>alismusreform<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Einschnitte in Leistungen des <strong>Saar</strong>landes vorgenommen werden sollen. Die amtierende CDU-<br />

Landesregierung ist hier gefor<strong>der</strong>t, vor <strong>der</strong> Wahl Farbe zu bekennen. Sie muss eingestehen, dass die sogenannte<br />

„Schuldenbremse“ nichts an<strong>der</strong>es ist als eine Handlungsbremse, die das <strong>Saar</strong>land ab 2020 unregierbar macht. Der<br />

vorgesehene Stopp <strong>der</strong> Verschuldung des <strong>Saar</strong>landes ab 2020 ist nichts an<strong>der</strong>es als die Bankrotterklärung <strong>der</strong><br />

CDU-Landesregierung für die nachfolgenden Generationen.<br />

Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land spricht sich auch deshalb gegen die vorgesehenen Schuldenbremsen aus,<br />

weil sie dazu führen, dass gegenüber den künftigen Generationen eine dramatisch schlechtere Infrastruktur<br />

vererbt wird. Die Möglichkeit, (Zukunfts-) Investitionen auch über Kredite finanzieren zu können, ist die Basis<br />

verantwortungsvoller und in die Zukunft schauen<strong>der</strong> Fiskalpolitik.<br />

Es ist aus Sicht des <strong>SPD</strong>-Kreisverbandes <strong>Saar</strong>brücken-Land nicht nachvollziehbar, weshalb in <strong>der</strong><br />

Bundesverfassung geregelt werden soll, dass die Län<strong>der</strong> einem strengeren Verschuldungsverbot unterworfen<br />

werden als <strong>der</strong> Bund. Dies läuft aus Sicht des Kreisverbandes <strong>der</strong> fö<strong>der</strong>alen <strong>Ordnung</strong> unseres Staates zuwi<strong>der</strong>.<br />

Die Beteiligung <strong>der</strong> Landesparlamente an <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Schuldenbremsen ist <strong>der</strong>zeit nicht vorgesehen. Sie<br />

bleiben bei <strong>der</strong> Formulierung <strong>der</strong> Schuldengrenze, die einschneidende Auswirkungen auf ihr Budgetrecht haben<br />

wird, außen vor. Dies ist aus Sicht des <strong>SPD</strong>-Kreisverbandes <strong>Saar</strong>brücken-Land mit <strong>der</strong> demokratischen <strong>Ordnung</strong> in<br />

den Län<strong>der</strong>n unvereinbar.


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Der <strong>SPD</strong> Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land begrüßt die Haltung des zukünftigen Ministerpräsidenten Heiko Maas.<br />

Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> lehnt die Schuldenbremsen in <strong>der</strong> vorliegenden Form ab und zeigt damit Verantwortung für unser<br />

Land. Wir for<strong>der</strong>n die saarländischen Bundestagsabgeordneten auf, im Bundestag gegen die vorgesehene<br />

Verankerung <strong>der</strong> Schuldenbremsen im Grundgesetz zu stimmen.<br />

Der <strong>SPD</strong>-Kreisparteitag <strong>Saar</strong>brücken-Land lehnt die vorgesehenen Schuldenbremsen auch deshalb ab, weil es sich<br />

dabei um Investitionsbremsen handelt. Nach Auffassung des <strong>SPD</strong> Kreisverbandes <strong>Saar</strong>brücken-Land liegt den<br />

vorliegenden Plänen, die Schuldenbremse im Grundgesetz zu verankern, ein neoliberales Staatsverständnis<br />

zugrunde. Die Schuldenbremse ist eine Investitions- und Innovationsbremse. Die Gestaltungsaufgabe des Staates<br />

wird dabei auf ein Minimum reduziert. Mit einer strukturellen Verschuldungsmöglichkeit von maximal nur noch<br />

0,35 Prozent des BIP für den Bund könnte künftig nur noch ein Bruchteil des gegenwärtigen Investitionsvolumens<br />

kreditfinanziert werden. Dies ist vor dem Hintergrund des öffentlichen Investitionsstaus – allein rund 704 Mrd. €<br />

in den Kommunen - fahrlässig und schlicht kontraproduktiv.<br />

Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land bekennt sich zur öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie darf kein Spielball des<br />

freien Marktes werden. Auch deshalb lehnt er die vorgesehenen Schuldenbremsen ab. Denn wo sich <strong>der</strong> Staat<br />

zurückzieht, ebnet er den Weg für das freie Spiel <strong>der</strong> Marktkräfte. Nach Auffassung des <strong>SPD</strong>-Kreisverbandes ist es<br />

eine zentrale Aufgabe des Staates, soziale Gerechtigkeit herzustellen. Den Zugang zu Bildung und öffentlicher<br />

Daseinsvorsorge (z.B. Gesundheit, Umweltschutz), aber auch die Herstellung sozialer Sicherheit (z.B. Recht auf<br />

einen guten Arbeitsplatz) sind wichtige Elemente, soziale Gerechtigkeit herzustellen und zu erhalten. Die<br />

vorgesehenen Schuldenbremsen behin<strong>der</strong>n das Erreichen dieser Ziele.<br />

Der qualitative und nachhaltige Ausbau unserer Bildungseinrichtungen hängt auch von <strong>der</strong> finanziellen<br />

Leistungsfähigkeit des jeweiligen Bundeslandes ab. Mit einem Verbot <strong>der</strong> Kreditaufnahme <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> wird ihnen<br />

<strong>der</strong> entsprechende Gestaltungsspielraum genommen. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land spricht sich<br />

demgegenüber für ein mittelfristig angelegtes Bildungsprogramm aus, bei dem Bund und Län<strong>der</strong> über zehn Jahre<br />

hinweg einen Betrag von rund einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts zusätzlich in die Bildung investieren.<br />

Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken Land plädiert dafür, die neoliberale Kritik <strong>der</strong> Staatsausgaben durch eine<br />

Analyse <strong>der</strong> unzureichenden Einnahmen für öffentliche Daseinsvorsorge zu ersetzen. CDU/CSU und FDP waren<br />

sich vor und nach Eintreten <strong>der</strong> Finanzkrise nicht zu schade, weitere Steuersenkungen zu for<strong>der</strong>n, und damit die<br />

Einnahmeseite des Staates weiter zu verringern. Um Schulden abzubauen, wäre es sinnvoller eine<br />

Steuersenkungsbremse einzuführen. Diese Lösung würde an <strong>der</strong> richtigen Stelle ansetzen. Den in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit waren es vor allem Steuersenkungen – angeregt durch CDU/CSU und FDP – die das Staatsdefizit in<br />

die Höhe getrieben haben. Die öffentliche Hand sollte die Steuerquote erst wie<strong>der</strong> senken dürfen, wenn die<br />

Staatsverschuldung zum Beispiel um 50% reduziert ist. Für uns heißt das: Erhöhung des Spitzensteuersatzes,<br />

sowie die Anpassung <strong>der</strong> Progression zur Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen. Wir for<strong>der</strong>n die<br />

Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in <strong>der</strong> Bundesregierung, sowie den Län<strong>der</strong>regierungen dazu auf, sich<br />

für den Ausbau <strong>der</strong> Erbschaftssteuer, die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> Vermögenssteuer und die Umgestaltung <strong>der</strong><br />

Mehrwertsteuer einzusetzen, um eine gerechte Sozialstaatsentwicklung dauerhaft zu gewährleisten.<br />

Wir müssen dem Trend <strong>der</strong> Privatisierung in den Sozialversicherungssystemen und dem Abbau von Leistungen<br />

(Rente, Krankenversicherung) entgegen treten. Statt die Beiträge <strong>der</strong> Arbeitgeber zur Sozialversicherung, wie von


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CDU/CSU und FDP gefor<strong>der</strong>t, immer weiter zu senken, for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land die<br />

Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung. In ihr sollen alle Bürgerinnen und Bürgern versichert sein. Die<br />

Höhe <strong>der</strong> Beiträge soll sich dabei nach <strong>der</strong>en Erwerbs- und Kapitaleinkommen richten.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


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8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. E 1<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Kreisverband Neunkirchen<br />

Betreff:<br />

Frei ab drei<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Kin<strong>der</strong>- und Familienfreundlichkeit muss im Mittelpunkt einer verantwortungsvollen Kommunalpolitik stehen.<br />

Damit ist gemeint ein Mix aus einem ausreichenden Angebot an Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen, Spiel- und<br />

Freizeitmöglichkeiten, preiswertem Wohnraum für Familien in Neu- und Altbauten und <strong>der</strong> finanziellen<br />

Unterstützung kin<strong>der</strong>reicher Familien. Mit dem Projekt „Frei ab drei“ wollen wir Familien mit drei und mehr<br />

Kin<strong>der</strong>n umfangreich von den Kosten kommunaler Leistungen, Benutzung des ÖPNV, Besuch von<br />

Schwimmbä<strong>der</strong>n und Bibliotheken etc. frei stellen. Ein Landesprogramm „Kin<strong>der</strong>- und familienfreundliche<br />

Stadt/Gemeinde“ soll die Kommunen auf diesem Weg beraten und finanziell unterstützen.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


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Antrag Nr. E 2<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Kreisverband Neunkirchen<br />

Betreff:<br />

Ganzheitliche Bildung – Einführung eines Wahlfaches „Lebenskompetenz“ an<br />

saarländischen Schulen<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Für uns ist schulische Bildung mehr als nur Wissensvermittlung. Um junge Menschen wirklich auf das Leben<br />

vorzubereiten, sollte ihnen auch in <strong>der</strong> Schule Lebenskompetenz vermittelt werden. Aufgabe von Bildung ist es<br />

unsere Kin<strong>der</strong> stark zu machen. Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit können in <strong>der</strong> Schule<br />

geför<strong>der</strong>t werden. Natürlich werden Kin<strong>der</strong> in erster Linie durch die Bezugspersonen in ihrer Familie und ihrem<br />

sozialem Umfeld geprägt. Die schulische Bildung sollte positiv auf die Persönlichkeitsbildung <strong>der</strong> Schülerinnen<br />

und Schüler wirken. Sie kann helfen, dass Jugendliche frühzeitig lernen, sich selbst und an<strong>der</strong>en zu vertrauen und<br />

sich auf ihre Stärken zu besinnen. Die Vermittlung emotionaler- und sozialer Kompetenz sollte, wie die<br />

Wissensvermittlung, fester Bestandteil des Schulalltages sein. Junge Menschen sollten lernen, auch in<br />

schwierigen Situationen positiv zu denken, neue Perspektiven zu suchen und Enttäuschungen auszuhalten.<br />

Lebenskompetenz und Lebensfreude sind erlernbar und die Schule sollte ihren Beitrag dazu leisten. Wir sind<br />

aufgefor<strong>der</strong>t, Schule neu zu denken. Schule muss ein Ort werden, an dem nicht nur Freude am Lernen son<strong>der</strong>n<br />

auch Freuden am Leben, an <strong>der</strong> Leistung, an Bewegung, an Kultur, am körperlichen Wohlbefinden und an <strong>der</strong><br />

Gesundheit vermittelt wird.<br />

Wichtig für junge Menschen ist es, einen Sinn in ihrer Tätigkeit zu sehen. Sie müssen lernen durchzuhalten, gegen<br />

innere Wi<strong>der</strong>stände anzukämpfen und mühsame, aber sinnvolle Wege zu gehen. Für die Schule heißt das, dass<br />

wir unseren Schülerinnen und Schüler verdeutlichen müssen, dass auch längerfristige Ziele, die von ihnen als<br />

wertehaltig anerkannt wurden, mit Geduld und Ausdauer erreichbar sind. Wir müssen ihnen helfen, sich selbst zu<br />

erkennen und ihren Platz in <strong>der</strong> Gemeinschaft zu finden. Neben <strong>der</strong> konkreten Arbeit an ihren Zielen spielt dabei<br />

auch das Erkennen persönlicher Werte wie z. Bsp. Selbstachtung, Respekt, Vertrauen, Unabhängigkeit und<br />

Eigenverantwortung eine maßgebende Rolle.<br />

Mit dem Wahlfach „Lebenskompetenz“ wollen wir als Ergänzung zum traditionellen Angebot, dass<br />

Lebenskompetenz und Lebensfreude auch Wirklichkeit im Schulalltag wird.<br />

Bei <strong>der</strong> Umsetzung des Konzeptes an saarländischen Schulen sollten das Landesinstitut für Pädagogik und Medien<br />

und das neu gegründete Landesinstitut für präventives Handeln einbezogen werden. Insbeson<strong>der</strong>e sollte <strong>der</strong>


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Unterricht auch von externen Dozenten gehalten werden. In die Projektarbeit sollten auch die Eltern<br />

miteinbezogen werden.<br />

Es kann auf die positiven Erfahrungen mit <strong>der</strong> Einführung des Wahlfaches „Glück“ an <strong>der</strong> Willy – Hellpach –<br />

Schule in Heidelberg zurückgegriffen werden. Dort wurde gemeinsam mit externen Beratern ein Lehrplan und<br />

Unterrichtskonzept erarbeitet und eine Evaluation durchgeführt.<br />

Das vorläufige En<strong>der</strong>gebnis <strong>der</strong> wissenschaftlichen Begleituntersuchung hat eine signifikante Stärkung <strong>der</strong><br />

Persönlichkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe ergeben. Das Selbstvertrauen, die Zuversicht und das<br />

Gemeinschaftsgefühl hat sich aufgrund des Unterrichts maßgeblich verbessert. Die Steigerung des<br />

Wohlbefindens und <strong>der</strong> Abbau <strong>der</strong> Stressfaktoren hat sich darüber hinaus positiv auf den Gesundheitszustand <strong>der</strong><br />

Schülerinnen und Schüler ausgewirkt.<br />

Beschlussvorschlag:<br />

Der <strong>SPD</strong> Kreisverband Neunkirchen for<strong>der</strong>t daher die saarländische Landesregierung auf, das Wahlfach<br />

„Lebenskompetenz“ als Modellprojekt an saarländischen Schulen einzuführen.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


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8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. F 1<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Kreisverband Neunkirchen, Juso-Landesverband <strong>Saar</strong><br />

Betreff:<br />

Bahnreform statt Bahnverkauf<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

In das <strong>SPD</strong>-Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2009 wird folgen<strong>der</strong> Abschnitt aufgenommen:<br />

Bahnreform statt Bahnverkauf<br />

1. Die bundeseigene Deutsche Bahn AG<br />

Aus ökologischen (Umwelt und Klimaschutz), aus ökonomischen (steigende Energiepreise) und aus sozialen<br />

Gründen (Mobilität für alle und Sicherung <strong>der</strong> Arbeitsplätze) muss <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Deutschen Bahn (DB AG) am<br />

Personen- und Güterverkehr in den Ballungsräumen und in <strong>der</strong> Fläche deutlich erhöht werden. Deshalb muss die<br />

DB AG ein wichtiges bundeseigenes Instrument <strong>der</strong> Klima-, Umwelt-, Energie- und Sozialpolitik Deutschlands<br />

bleiben. Die DB AG und ihre Töchterunternehmen müssen zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes verbleiben, um<br />

die politische Gestaltungsmöglichkeit und die demokratische Verantwortlichkeit des Staates vollumfänglich<br />

sicherstellen zu können.<br />

2. Die Ziele <strong>der</strong> Bahnreform<br />

- Die DB AG soll alle Mittelstädte stündlich/alle Grosstädte halbstündlich mit IC/ICE-Zügen bedienen und die<br />

Reisezeiten durch integrierte Taktfahrpläne verkürzen.<br />

- Die DB AG braucht ein transparentes, attraktives Preissystem, das die Bahnpreise mit <strong>der</strong> Benutzung an<strong>der</strong>er<br />

Verkehrsangebote verbindet.<br />

- Die DB AG muss ihren Anteil am Güterverkehr weiter steigern, zum Beispiel durch mit an<strong>der</strong>en<br />

Verkehrsunternehmen kombinierte Transportangebote, auch im grenzüberschreitenden Güterverkehr und durch<br />

eine Wie<strong>der</strong>belebung des regionalen Güterverkehrs.<br />

- Die DB AG muss ihre Politik <strong>der</strong> Streckenstilllegungen und Bahnhofsschließungen beenden. Die Ausdünnung<br />

des Bahnverkehrs in <strong>der</strong> Fläche und die Konzentration auf schnelle Fernverkehrsstrecken wi<strong>der</strong>sprechen unseren<br />

Zielen <strong>der</strong> Bahnreform.<br />

3. Die Organisationsform <strong>der</strong> DB AG<br />

- Die Organisationsform <strong>der</strong> DB AG muss sicherstellen, dass Bundestag und Bundesregierung ihre<br />

verfassungsrechtliche Verantwortung für diesen Bereich <strong>der</strong> Daseinsvorsorge wahrnehmen.


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- Die Vorstände und Aufsichtsräte <strong>der</strong> DB AG und ihrer Tochterunternehmen müssen personell und institutionell<br />

so besetzt werden, dass das Wohl <strong>der</strong> Allgemeinheit – die Interessen <strong>der</strong> Fahrgäste, des Güterverkehrs und <strong>der</strong><br />

Umwelt – Maßstab für die Unternehmensführung sind.<br />

- Die Unabhängigkeit und die Aufsichts- und Kontrollpflichten und -rechte des Eisenbahnbundesamts (EBA)<br />

sollen gestärkt werden, auch im Hinblick auf die Sicherheit des Bahnverkehrs.<br />

- Die Bundesregierung soll durch das Eisenbahnbundesamt (EBA) sicherstellen, dass an<strong>der</strong>e Anbieter von<br />

Verkehrsleistungen im Personen- und Güterverkehr nicht diskriminiert werden.<br />

4. Die Finanzierung <strong>der</strong> Bahnreform<br />

- Die Verschuldung <strong>der</strong> DB AG muss durch den Verkauf ihrer Anteile an bahnfremden Tochterunternehmen und<br />

ausländischen Bahnunternehmen abgebaut werden. Die Deutsche Bahn soll nicht ausländische und bahnfremde<br />

Verkehrsunternehmen erwerben und beherrschen, son<strong>der</strong>n mit an<strong>der</strong>en Verkehrsunternehmen gemeinsame<br />

Angebote im Güter- und Personenverkehr machen.<br />

- Falls die Erlöse aus dem Verkauf von Tochterunternehmen und die für die Bahn vorgesehenen Bundesmittel<br />

nicht ausreichen, die oben genannten Ziele zu erreichen, sollen die erfor<strong>der</strong>lichen Mittel durch eine Bahnanleihe<br />

des Bundes über die Bundesfinanzagentur GmbH zu marktgerechten Zinsen ergänzt werden.<br />

Begründung:<br />

- Grundgesetz<br />

"Der Bund gewährleistet, dass dem Wohl <strong>der</strong> Allgemeinheit, insbeson<strong>der</strong>e den Verkehrsbedürfnissen, beim<br />

Ausbau und Erhalt des Schienennetzes <strong>der</strong> Eisenbahnen des Bundes sowie bei <strong>der</strong>en Verkehrsangeboten<br />

Rechnung getragen wird." (GG Art 87e Abs 4)<br />

- <strong>SPD</strong>-Grundsatzprogramm 2007<br />

In einer teilprivatisierten DB AG haben die Renditeerwartungen <strong>der</strong> Investoren Vorrang vor dem Wohl <strong>der</strong><br />

Allgemeinheit. Deshalb haben wir im Hamburger <strong>SPD</strong>-Grundsatzprogramm (S.32) beschlossen: "Kernbereiche<br />

öffentlicher Daseinsvorsorge wollen wir nicht den Renditeerwägungen globaler Kapitalmärkte aussetzen."<br />

- Bundestag und Bundesregierung, DB-Vorstand und -Aufsichtsrat<br />

Bundestag und Bundesregierung nehmen ihre verfassungsmäßigen Rechte und Pflichten gegenüber <strong>der</strong><br />

bundeseigenen DB AG bisher nicht ausreichend wahr. Vorstand und Aufsichtsrat <strong>der</strong> DB AG verhalten sich so, als<br />

gehöre die DB AG ihnen, nicht dem Bund.<br />

- DB-Fahrpreise<br />

Die DB AG hat die Fahrpreise im Personenverkehr seit 2004 um rd. 22 Prozent erhöht mit dem Ziel, ihre Bilanz für<br />

einen Börsengang zu verbessern. Im gleichen Zeitraum betrug die addierte Inflationsrate elf Prozent. Wir wollen<br />

dagegen eine Preispolitik, die die Verlagerung von Strassen- und Luftverkehr auf die Schiene för<strong>der</strong>t.<br />

- Teilverkauf nach dem "Holding-Modell"<br />

Der <strong>SPD</strong>-Parteivorstand, die <strong>SPD</strong>-Bundesminister und die <strong>SPD</strong>-Bundestagsfraktion haben 2008 eine<br />

Teilprivatisierung <strong>der</strong> DB AG ("Holding-Modell") beschlossen, die den For<strong>der</strong>ungen des Hamburger <strong>SPD</strong>-Parteitags<br />

2007


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in keiner Weise entsprach. Das hat viele Mitglie<strong>der</strong> und WählerInnen <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> enttäuscht und verärgert. Damit<br />

sich solches nicht wie<strong>der</strong>holt, soll <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Parteitag einen eindeutigen, die <strong>SPD</strong>-Führung und -Bundestagsfraktion<br />

verpflichtenden Beschluss für das <strong>SPD</strong>-Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2009 fassen.<br />

- Aussetzung des geplanten Börsengangs<br />

Es ist zu begrüßen, dass die Bundesregierung angesichts <strong>der</strong> Krise <strong>der</strong> Finanzmärkte und <strong>der</strong> drohenden Weltwirtschaftskrise<br />

die geplante Teilprivatisierung <strong>der</strong> DB AG vorerst abgesagt hat. Damit ist die Gefahr erneuter<br />

Vorstöße zur Teilprivatisierung <strong>der</strong> DB AG nach <strong>der</strong> Bundestagswahl jedoch nicht ausgeräumt. Der Klimawandel<br />

und die Verknappung <strong>der</strong> fossilen Energieressourcen erfor<strong>der</strong>n jetzt eine gründliche Reform <strong>der</strong> bundeseigenen<br />

DB AG. Dazu gehören klare Zielvorgaben von Bundestag und Bundesregierung.<br />

- Finanzierung <strong>der</strong> Bahnreform durch Anleihen statt durch Teilverkauf <strong>der</strong> DB AG<br />

Wenn wir es mit den Aufgaben <strong>der</strong> DB AG und den Zielen <strong>der</strong> Bahnreform ernst meinen, muss die DB AG im<br />

Eigentum und Besitz des Bundes bleiben. Deshalb sollen die für die Bahnreform erfor<strong>der</strong>lichen Mittel nicht durch<br />

Teilverkäufe <strong>der</strong> DB AG, son<strong>der</strong>n durch Verkäufe bahnfrem<strong>der</strong> und ausländischer Tochterunternehmen <strong>der</strong> DB AG<br />

und mit öffentlichen Anleihen finanziert werden. Statt weiter auf einen Börsengang (nach Ende <strong>der</strong><br />

Wirtschaftskrise?) zu hoffen, sollte die Bundesregierung auch aus konjunkturpolitischen Gründen jetzt eine<br />

Bahnanleihe auflegen und damit die notwendigen Investitionen <strong>der</strong> DB AG auf den Weg bringen.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


26. Ordentlicher Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. G 1<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Kreisverbände <strong>Saar</strong>pfalz und Merzig-Wa<strong>der</strong>n<br />

Betreff:<br />

Gentechnikfreie Großregion als gemeinsame Initiative zum Schutz <strong>der</strong> Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Die große Mehrheit <strong>der</strong> Verbraucherinnen und Verbraucher lehnt den Einsatz von Gentechnik in Landwirtschaft<br />

und Lebensmittelproduktion ab.<br />

Rund 75 % aller Deutschen wollen kein Genfood. Auch die Mehrzahl <strong>der</strong> Landwirte lehnt Grüne Gentechnik ab. Der<br />

vorsorgende Schutz von Umwelt und Gesundheit wie auch Transparenz und Wahlfreiheit für Verbraucher und<br />

Produzenten muss daher die oberste Priorität bei allen politischen Entscheidungen haben.<br />

Die Grüne Gentechnik ist kein wissenschaftliches Experiment in steriler Umgebung, son<strong>der</strong>n ein für Natur und<br />

Mensch irreversible Ausbringung von gentechnisch manipuliertem Risiko-Material in unseren Lebensraum.<br />

Nach heutigem Stand sind die mit dem „Freilandversuch“ verbundenen Risiken nicht ausreichend kalkulierbar.<br />

Der Anbau von gentechnisch verän<strong>der</strong>tem Mais <strong>der</strong> Linie MON 810 soll z.B. nach den Warnungen des<br />

Bundesamtes für Naturschutz über die zu bekämpfenden Schädlinge hinaus weitere Organismengruppen<br />

beeinträchtigen.<br />

Hier muss das Vorsorgeprinzip gelten. Die Bundeslandwirtschaftsministerin wird deshalb aufgefor<strong>der</strong>t, ein<br />

nationales Anbauverbot für MON 810 zu erlassen und sich darüber hinaus auf EU-Ebene dafür einzusetzen, dass<br />

MON 810 keine Neuzulassung bekommt.<br />

Um echte Wahlfreiheit gewährleisten zu können, muss es möglich sein, auch zukünftig noch gentechnikfrei<br />

produzieren zu können. Aus heutiger Sicht ist <strong>der</strong> gänzliche Verzicht auf den Anbau gentechnisch verän<strong>der</strong>ter<br />

Organismen, die einzig sichere Methode zwangsläufige und unkontrollierbare Verunreinigungen zu verhin<strong>der</strong>n. In<br />

diesem Sinne spricht sich <strong>der</strong> Landtag des <strong>Saar</strong>landes für die Einrichtung einer gentechnikfreien Zone aus, die über<br />

das <strong>Saar</strong>land hinaus auch die gesamte Großregion erfasst. Die mit <strong>der</strong> Grünen Gentechnik verbundenen Risiken<br />

machen we<strong>der</strong> an Acker- noch Län<strong>der</strong>grenzen halt. Eine gentechnikfreie Großregion wäre beispielgebend für eine<br />

grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf einem Gebiet, auf dem man alleine mit nationalen Antworten nicht<br />

weiterkommt.<br />

Zu den ohnehin schon unkalkulierbaren Risiken einerseits, kommen - nunmehr aktuell festgestellt - sehr wohl<br />

kalkulierbare betriebs- und volkswirtschaftliche Kosten <strong>der</strong> grünen Gentechnik an<strong>der</strong>erseits hinzu.<br />

Der „Schadensbericht Gentechnik“ des Bundes ökologischer Lebensmittelwirtschaft stellt in seinem Bericht fest,<br />

dass die Agrargentechnik Lebensmittel für die Verbraucher spürbar teurer macht.


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Die zusätzlichen Kosten sowie auch die durch ungewollte Kontamination entstandenen Schäden belaufen sich<br />

auf etliche Milliarden US-Dollar. Diese Kosten werden auf die Allgemeinheit und damit auf den Verbraucher<br />

abgewälzt, während einige wenige Saatgutkonzerne satte Gewinne erzielen. Dies führt zu <strong>der</strong> fürwahr skurrilen<br />

Situation, dass wir uns mit Kosten für Abwehrmaßnahmen von Dingen beschäftigen müssen, die tatsächlich<br />

keiner will.<br />

Für das <strong>Saar</strong>land ist zum jetzigen Zeitpunkt davon auszugehen, dass die Landwirtschaft noch frei von<br />

gentechnisch verän<strong>der</strong>ten Organismen ist. Nach Ansicht des saarländischen Landtages soll dies auch in Zukunft<br />

so bleiben.<br />

Dies erfor<strong>der</strong>t allerdings auf allen Ebenen, von Brüssel über Berlin nach <strong>Saar</strong>brücken, den notwendigen politischen<br />

Willen, das jeweils Mögliche auch in die Tat umzusetzen.<br />

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat mit seinem Nein im EU-Umweltrat gegen nationale Anbauverbote für<br />

Genmais nicht nur dem weitüberwiegenden Willen <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger entsprochen, son<strong>der</strong>n auch<br />

gezeigt, dass wir dem Vormarsch <strong>der</strong> großen Saatgutkonzerne, wie z.B. Monsanto nicht hilflos ausgeliefert sind.<br />

Die <strong>SPD</strong> for<strong>der</strong>t deshalb die Landesregierung auf,<br />

1. Initiativen und freiwillige Zusammenschlüsse von Landwirten und Handel im <strong>Saar</strong>land für gentechnikfreie<br />

Zonen zu unterstützen, bzw. selbst eine Initiative zusammen mit den relevanten Verbänden wie auch mit <strong>der</strong><br />

kommunalen Seite auf den Weg zu bringen.<br />

Ziel ist es dabei, dass das gesamte <strong>Saar</strong>land frei von Gentechnik in <strong>der</strong> Landwirtschaft bleibt.<br />

2. eine Initiative für eine gentechnikfreie Großregion in Absprache mit den Partnern <strong>der</strong> Großregion auf den<br />

Weg zu bringen.<br />

3. eine Bundesratsinitiative auf den Weg zu bringen, in <strong>der</strong> die Bundesregierung aufgefor<strong>der</strong>t wird, sich<br />

ihrerseits auf europäischer Ebene für die Einrichtung von rechtsverbindlichen gentechnikfreien Zonen<br />

einzusetzen.<br />

4. För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> für Landwirte, Waldbesitzer sowie Obst- und Gartenbaubetriebe an eine<br />

Gentechnikverzichtserklärung zu koppeln.<br />

5. die Verbraucherinnen und Verbraucher durch eine umfassende Informationskampagne über die Vorteile<br />

gentechnikfreier und regionaler Produkte zu informieren.<br />

Des Weiteren for<strong>der</strong>t die <strong>SPD</strong> die Bundesregierung auf,<br />

1. den Anbau von gentechnisch verän<strong>der</strong>tem Mais MON 810 in Deutschland zu verbieten.


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2. sich auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass MON 810 keine Neuzulassung erhält.<br />

3. ein einheitliches, klar erkennbares und identifizierbares Label für die Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“<br />

zusammen mit den Produzenten und dem Handel zu entwickeln.<br />

Begründung: Erfolgt mündlich.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


26. Ordentlicher Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. K 1<br />

Antragsteller:<br />

Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Stadt<br />

Betreff:<br />

Regelungslücke beim Krankenversicherungsschutz schließen<br />

1<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Die Delegierten for<strong>der</strong>n den Bundesgesetzgeber auf, im Krankenversicherungsrecht und Sozialhilferecht darauf<br />

hinzuwirken, dass auch tatsächlich alle Menschen einen Versicherungsschutz genießen.<br />

Begründung:<br />

Im <strong>Saar</strong>land gibt es ungefähr 4.000 und bundesweit 200.000 Menschen, die keinerlei Krankenversicherung<br />

haben.<br />

Trotz einer Versicherungspflicht nach § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V<br />

ab April 2007 haben diese Menschen keinen Anspruch auf medizinische Versorgung.<br />

Es handelt sich vor allem um die Gruppe <strong>der</strong> Kleinstrentner, die keine Vorversicherungszeit haben und sich den<br />

Mindestbeitrag von 125,16 Euro nicht leisten können; um Menschen, die Gelegenheitsjobs ausüben und um die<br />

Gruppe <strong>der</strong> Selbständigen, die solange sie ein Gewerbe angemeldet haben 184,76 Euro mindestens zahlen<br />

müssen.<br />

Ziel <strong>der</strong> Gesundheitsreform war es, alle Menschen in den Krankenversicherungsschutz einzubeziehen. Übersehen<br />

hat <strong>der</strong> Gesetzgeber aber, dass viele Menschen den Mindestbeitrag nicht bezahlen können und die Regelung<br />

damit unvollständig ist.<br />

Deshalb brauchen wir dringend eine Sozialhilfereform, um diese menschlichen Schicksale aufzufangen.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


26. Ordentlicher Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. K 2<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Kreisverband SB-Land<br />

Betreff:<br />

Eine gute Pflege ist ihr Geld wert – gute Pflege lebt von leistungsbereiten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

1. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land stellt sich den Herausfor<strong>der</strong>ungen einer alternden Gesellschaft im<br />

<strong>Saar</strong>land. Wir sind bereit, den demografischen Wandel gestalten. Die Politik kann dies aber nicht alleine tun. Sie<br />

braucht die Mitarbeit und das Engagement aller.<br />

2. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land begrüßt die Fortschritte, die mit <strong>der</strong> zum 1. Juli 2008 in Kraft<br />

getretenen Reform <strong>der</strong> Pflegeversicherung erreicht wurden. Dabei handelt es sich um eine sozialdemokratische<br />

Reform. Unsoziale Vorschläge und Vorstellungen von Seiten <strong>der</strong> Union, wie ein Einstieg in ein Prämienmodell, ein<br />

Abschmelzen von Leistungen und ähnliches konnten allesamt verhin<strong>der</strong>t werden. Die deutlichen<br />

Leistungsverbesserungen zum Wohle von Pflegebedürftigen, Angehörigen, ehrenamtlich sowie professionell<br />

Pflegenden, die Verbesserung <strong>der</strong> Strukturen, allen voran die ortsnahen Pflegestützpunkte, und die gerechte,<br />

paritätische Beitragsanhebung zur Finanzierung sind klares Verdienst <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>. Damit die Pflegestützpunkte nun<br />

auch schnell flächendeckend entstehen, müssen die Län<strong>der</strong> aktiv werden. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-<br />

Land ist sich sicher, dass eine <strong>SPD</strong>-geführte Landesregierung auch an dieser Stelle Defizite <strong>der</strong> CDU beseitigen<br />

kann.<br />

3. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land begrüßt, dass unter Fe<strong>der</strong>führung des Bundesministeriums für<br />

Gesundheit gegenwärtig ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff erarbeitet und erprobt wird. Ziele müssen sein:<br />

Weg von <strong>der</strong> Minutenpflege, hin zu einem Pflegebegriff, <strong>der</strong> auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.<br />

Auch in <strong>der</strong> Pflege muss <strong>der</strong> Paradigmenwechsel wie in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenpolitik vollzogen werden: Weg von <strong>der</strong><br />

Versorgung, hin zur Teilhabe. Bedarfsermittlung und Leistungen müssen sich am Ziel eines würdigen, selbst<br />

bestimmten und auch möglichst selbständigen Lebens orientieren.<br />

4. Es bleibt aus Sicht des <strong>SPD</strong>-Kreisverbandes <strong>Saar</strong>brücken-Land viel zu tun, damit alte Menschen die<br />

pflegerische Versorgung erhalten, die sie sich wünschen und die sie verdient haben. Qualität in den Pflegheimen<br />

ist aus unserer Sicht untrennbar mit <strong>der</strong> Qualifikation und <strong>der</strong> Motivation des Pflegepersonals verbunden. Nur<br />

anständig bezahltes Personal ist für seine schweren Aufgaben genügend motiviert. Es ist skandalös, wenn<br />

Pflegerinnen und Pfleger für ihre schwere Arbeit Hungerlöhne bekommen. Schwarzarbeit muss in ordentliche,<br />

sozialversicherte Beschäftigung umgewandelt werden. "Illegale" Pflege muss aus <strong>der</strong> Illegalität herausgeholt<br />

werden. Wir brauchen auch in <strong>der</strong> Pflege einen Mindestlohn. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land for<strong>der</strong>t die


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hierzu jüngst eingesetzte Kommission auf, im Interesse <strong>der</strong> Beschäftigten wie <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Pflegeleistungen<br />

rasch zu Ergebnissen zu kommen.<br />

5. Weil die Pflege <strong>der</strong> Zukunft vielfältiger wird, braucht eine bedarfsgerechte Pflege aus Sicht des <strong>SPD</strong>-<br />

Kreisverbandes <strong>Saar</strong>brücken-Land mehr Differenzierung. Unterschiedliche Hilfebedarfe führen zu differenzierten<br />

Qualifizierungsanfor<strong>der</strong>ungen an Fachpflegekräfte und diejenigen, die Hilfestellungen, Betreuung, Begleitung<br />

und Dienstleistungen erbringen. Aufgaben in <strong>der</strong> Pflege reichen von zugehenden Hilfen im Alltag bis hin zu<br />

hochqualifizierten Tätigkeiten, die akademische Qualifikationen voraussetzen.<br />

6. Der <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land setzt sich dafür ein, diese notwendige Differenzierung zu<br />

verbinden mit Rahmenbedingungen für das Pflegepersonal, das insbeson<strong>der</strong>e auch im pflegerischen Bereich die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf för<strong>der</strong>t: Es gibt im Pflegebereich Hun<strong>der</strong>ttausende von Überstunden. Freizeit<br />

kann vielfach nicht geplant werden, an eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist allzu oft nicht zu denken, da<br />

man je<strong>der</strong>zeit angerufen wird um einen Dienst zu übernehmen. Die Dokumentation, Pflegeplanungen,<br />

Pflegevisiten nehmen so überhand, dass die Pflegekräfte teilweise diese Unterlagen mit nach Hause nehmen<br />

müssen um so eine adäquate Dokumentation zu gewährleisten. Solchen Fehlentwicklungen wollen wir<br />

gegensteuern. Soziale Arbeit hat ihren Wert – und auch ihren Preis. Wer qualifizierte Leistung will, muss sie auch<br />

bezahlen. Der <strong>SPD</strong> Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land setzt sich deshalb dafür ein,<br />

· familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle auch in den Pflegeberufen auszuarbeiten und umzusetzen,<br />

· gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern horizontale und vertikale<br />

Aufstiegsmöglichkeiten zu erarbeiten,<br />

· berufsbegleitend Qualifizierungen und alternsgerechte Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.<br />

7. Für den <strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land bleibt das Ziel die Pflege-Bürgerversicherung. Die heutige<br />

Finanzierung ist ungerecht. Die eklatante Ungleichheit hinsichtlich des Pflegerisikos zwischen privater und<br />

sozialer Pflegeversicherung ist für uns inakzeptabel. Gleiches gilt für Ungerechtigkeiten im Vergleich <strong>der</strong><br />

Pflegeleistungen in den Bundeslän<strong>der</strong>n zueinan<strong>der</strong>.<br />

Begründung:<br />

Erfolgt mündlich.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


26. Ordentlicher Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. R 1<br />

Antragsteller:<br />

ASG-Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

Betreff:<br />

Auszug aus dem Entwurf des Wahlprogramms <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

1<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

12. Gesundheit<br />

Ausgehend von den gesundheitspolitischen Grundsätzen des Hamburger Grundsatzprogramms bekennt sich die<br />

<strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> zu einer solidarischen und vorsorgenden Gesundheitspolitik. Gleiche Gesundheitschancen und die<br />

solidarische Absicherung des allgemeinen Lebensrisikos Krankheit sind für alle Menschen wesentliche<br />

Voraussetzungen für Freiheit in ihrer Lebensgestaltung und für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe.<br />

Die Sicherstellung <strong>der</strong> medizinischen Versorgung ist eine Aufgabe <strong>der</strong> öffentlichen Daseinsvorsorge. Wir wollen,<br />

dass alle Menschen unabhängig von ihrem Einkommen und unabhängig von ihrem Versicherungsstatus die<br />

notwendige medizinische Versorgung erhalten und am medizinischen Fortschritt teilhaben können. Nur so kann<br />

eine möglichst umfassende und gerechte Versorgung für alle garantiert werden. Eine weitere Privatisierung von<br />

Versorgungsstrukturen zu primär gewinnorientierten Unternehmungen lehnen wir deshalb ab.<br />

Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> will die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Krankenversicherung und <strong>der</strong> Pflegeversicherung zur<br />

Bürgerversicherung auf Bundesebene weiter forcieren. Mit <strong>der</strong> Versicherungspflicht für alle, einem gerechteren<br />

Risikostrukturausgleich und dem Einstieg in die Steuerfinanzierung sind wichtige Schritte zu einem solidarischen<br />

Gesundheitswesen für alle Bürgerinnen und Bürger getan worden. Dieser Weg muss fortgesetzt werden. Darüber<br />

hinaus müssen die steigenden gesamtgesellschaftlichen Lasten, die die soziale Krankenversicherung zu tragen<br />

hat, über einen wachsenden Steueranteil von allen mitfinanziert werden. Dazu soll in einem ersten Schritt <strong>der</strong><br />

bisher alleine von den Versicherten getragene Son<strong>der</strong>beitrag von 0,9 Beitragssatzpunkten über zusätzliche<br />

Steuermittel finanziert werden.<br />

Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> for<strong>der</strong>t eine Weiterentwicklung des Gesundheitsfonds, die sicherstellt, dass<br />

• die Einnahmen des Gesundheitsfonds in jedem Jahr die Ausgaben <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

zu hun<strong>der</strong>t Prozent decken,<br />

• im Risikostrukturausgleich alle Krankheiten berücksichtigt werden<br />

• Zusatzbeiträge nicht erhoben werden müssen.<br />

Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> setzt sich nachhaltig dafür ein, dass das Präventionsgesetz so schnell wie möglich zustande kommt.<br />

Wir bedauern, dass die Union bislang jeden Fortschritt bei <strong>der</strong> Prävention blockiert. Für uns ist mo<strong>der</strong>ne


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Prävention Kernstück vorsorgen<strong>der</strong> Gesundheitspolitik. Prävention ist die Befähigung jedes Einzelnen,<br />

Verantwortung für seine Gesundheit zu tragen. Zu vorsorgen<strong>der</strong> Gesundheitspolitik gehört es, Krankheiten<br />

vorzubeugen, gesundheitsför<strong>der</strong>liche Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen zu schaffen und soziale<br />

Unterschiede in Gesundheitschancen und Lebenserwartung auszugleichen. Mit dem Präventionsgesetz muss vor<br />

allem die nicht-medizinische Primärprävention gestärkt werden. Wir brauchen realistische und<br />

akteursübergreifende Gesundheitsziele als Handlungsrahmen sowie eine Qualitätssicherung und Auswertung<br />

aller Präventionsmaßnahmen. Prävention muss zugleich dazu beitragen, soziale und geschlechtsspezifische<br />

Ungleichheiten zu verringern. Insbeson<strong>der</strong>e muss Prävention bei den Lebenswelten <strong>der</strong> Menschen ansetzen.<br />

Maßnahmen und Programme müssen zielgruppengerecht geplant und umgesetzt werden und dabei die<br />

jeweiligen Lebensmuster unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen berücksichtigen.<br />

Prävention bedeutet auch, Gesundheitsschutz vor Profitinteressen zu stellen. Das von <strong>der</strong> CDU beschlossene und<br />

nachträglich noch weiter aufgeweichte „Nichtraucherschutzgesetz“ hat das <strong>Saar</strong>land zum Schlusslicht in<br />

Deutschland und zu einer <strong>der</strong> rückständigsten Regionen in ganz Europa gemacht. Beschäftigte in <strong>der</strong><br />

Gastronomie, Nichtraucher sowie v. a. Kin<strong>der</strong> und Jugendlich müssen konsequent geschützt werden. Die <strong>SPD</strong><br />

for<strong>der</strong>t daher die gesetzliche Verankerung eines Rauchverbots in öffentlichen Räumen ohne Ausnahmen. Um<br />

Kin<strong>der</strong> zu schützen setzen wir uns dafür ein, dass Aufklärung über die negativen Auswirkungen des<br />

Nikotinkonsums bei den Eltern Bestandteil <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>-Vorsorgeuntersuchung wird.<br />

Gerade Jugendliche sind zunehmend durch Alkoholmissbrauch gefährdet. Neben Präventionsprogrammen in<br />

Stadtteilen und Schulen sind konsequente Regelungen zum Schutz Jugendlicher notwendig. Hierzu gehört die<br />

Verpflichtung für die Gastronomie, preiswerte und attraktive nichtalkoholische Getränke anzubieten, eine<br />

erhöhte Besteuerung alkoholischer Getränke, die speziell darauf ausgelegt sind, Jugendliche zum Alkoholkonsum<br />

zu motivieren (Alcopops) und <strong>der</strong> Verbot des Verkaufs von Alkohol an Tankstellen. Autofahren und Alkohol passt<br />

nicht zusammen!<br />

We<strong>der</strong> Bund, Län<strong>der</strong> und Kommunen, noch die Sozialversicherungsträger sowie die Private Krankenversicherung<br />

dürfen aus <strong>der</strong> Verantwortung auch bei <strong>der</strong> Finanzierung dieser Zukunftsinvestitionen entlassen werden.<br />

Krankenhäuser sind zentrale Einrichtungen des Gesundheitswesens. Sie dienen einer guten medizinischen<br />

Versorgung. Hinter diesem Primat treten alle Aspekte <strong>der</strong> Finanzierung des Gesundheitswesens zurück. Dabei sind<br />

nach unserem Verständnis Krankenhäuser öffentliche Versorgungseinrichtungen, die aus Gründen <strong>der</strong> besseren<br />

Steuer- und Führbarkeit in aus <strong>der</strong> Privatwirtschaft bekannten unternehmerischen Strukturen organisiert werden.<br />

Krankenhäuser sind Einrichtungen <strong>der</strong> öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie sollen sich ganz überwiegend in<br />

öffentlichem Eigentum und zu erheblichen Teilen in frei-gemeinnützigem Eigentum befinden. Dabei bekennen<br />

wir uns zur Trägerpluralität als Anreiz zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> Krankenhausorganisation.<br />

Um die Finanzierung guter Versorgung zu sichern, muss die Grundlohnbegrenzung <strong>der</strong> Krankenhausbudgets auch<br />

dauerhaft gelockert werden. Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> unterstützt die For<strong>der</strong>ung des Verbandes <strong>der</strong> Kommunalen<br />

Krankenhäuser nach einem Gemeinnützigkeitsgebot für Krankenhausbetreiber. Dabei muss die Qualität <strong>der</strong><br />

Patientenversorgung, sichergestellt werden, durch die Beendigung des Personalabbaus und die Bereitstellung<br />

zusätzlicher Finanzierungsmittel.


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Die Beibehaltung <strong>der</strong> öffentlichen Verantwortung für das Gesundheitswesen einschließlich <strong>der</strong> Krankenhäuser in<br />

öffentlicher Trägerschaft ist für uns ein wichtiger Punkt. Dies beinhaltet die Ablehnung <strong>der</strong> Privatisierung von<br />

kommunalen Krankenhäusern, weil dies nicht zur Verbesserung <strong>der</strong> Patientenversorgung führt und auch, weil<br />

sich Län<strong>der</strong> und Gemeinden beim wichtigen Thema Gesundheitsversorgung nicht aus <strong>der</strong> Verantwortung stehlen<br />

dürfen.<br />

Zusammen mit dem Bund müssen wir für eine auskömmliche Investitionsfinanzierung sorgen und den<br />

Investitionsstau auflösen. Dabei muss die Investitionsför<strong>der</strong>ung als Umsetzungsinstrument einer<br />

verantwortlichen regionalen Versorgungsplanung erhalten bleiben.<br />

Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> bekennt sich in diesem Zusammenhang auch zum Erhalt <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät und den<br />

Universitätskliniken. Für Sozialdemokraten gibt es auch keine Privatisierung <strong>der</strong> Universitätskliniken. Enge<br />

Kooperation mit den Lehrkrankenhäusern ist dabei unabdingbare Vorraussetzung. Eine Anpassung <strong>der</strong><br />

Lehrinhalte des Medizinstudiums an die mo<strong>der</strong>nen, durch Demografie verän<strong>der</strong>ten Lebens- und<br />

Arbeitsbedingungen ist hierbei ebenso zu for<strong>der</strong>n wie eine bessere Ausbildung angehen<strong>der</strong> Ärztinnen und Ärzte<br />

hinsichtlich Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit.<br />

Unser Ziel ist und bleibt, dass alle Menschen am medizinischen Fortschritt teilhaben können. Wir müssen die<br />

Versorgungsstrukturen an den Bedürfnissen einer älter werdenden Gesellschaft ausrichten und dafür sorgen, dass<br />

Ärzte und Ärztinnen, an<strong>der</strong>e Gesundheitsberufe, beson<strong>der</strong>s aber Pflegerinnen und Pfleger entsprechend ihren<br />

Aufgaben, ihrer Leistung und Verantwortung gerecht entlohnt werden.<br />

Weil die Pflege <strong>der</strong> Zukunft vielfältiger wird, braucht eine bedarfsgerechte Pflege mehr Flexibilisierung und<br />

Differenzierung. Unterschiedliche Hilfebedarfe führen zu differenzierten Qualifizierungsanfor<strong>der</strong>ungen an<br />

Fachpflegekräfte und diejenigen, die Hilfestellungen, Betreuung, Begleitung und Dienstleistungen erbringen.<br />

Aufgaben in <strong>der</strong> Pflege reichen von zugehenden Hilfen im Alltag bis hin zu hochqualifizierten Tätigkeiten, die<br />

akademische Qualifikationen voraussetzen.<br />

Eine ganz beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung ergibt sich aus dem demografischen Wandel: Für alle Gesundheitsberufe<br />

muss die Geriatrie ein wichtiger Schwerpunkt in Ausbildung, Forschung und Arbeit werden.<br />

Die einzelnen Berufsgruppen müssen ihre jeweilige fachliche Kompetenz wie<strong>der</strong> stärker zur Geltung bringen<br />

können.<br />

• Pflegerinnen und Pfleger sollen medizinische Tätigkeiten, für die sie durchaus qualifiziert sind,<br />

übernehmen können.<br />

• Apothekerinnen und Apotheker sind Partner <strong>der</strong> Ärzte und Pflegeeinrichtungen in <strong>der</strong> Arzneimitteltherapie.<br />

Satz gestrichen<br />

• Der Arzt und die Ärztin sollen sich auf Diagnostik und Heilen konzentrieren können und von<br />

bürokratischem Aufwand entlastet werden.<br />

• Sozialversicherungsfachangestellte betreuen ihre Versicherten individuell und begleiten sie über den<br />

gesamten Verlauf eines Krankheitsfalles. Um den Versicherten die Angebote nahebringen zu können, die ihnen<br />

beson<strong>der</strong>s nützen, brauchen sie Grundkenntnisse in Medizin, Sozialversicherungsrecht und in <strong>der</strong> Funktionsweise<br />

des Gesundheitswesens.


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Die Gesundheitswirtschaft im <strong>Saar</strong>land ist ein Wachstumsfeld. In all den Bereichen, die zur Gesundheitswirtschaft<br />

gezählt werden, arbeiten ca. vierzigtausend Menschen. Gesundheitswirtschaft ist damit eine <strong>der</strong><br />

beschäftigungsstärksten Branchen im <strong>Saar</strong>land.<br />

Eine anständige und angemessene Bezahlung <strong>der</strong> Menschen, die Dienst am Menschen tun, ist genauso wichtig<br />

wie die gesellschaftliche Anerkennung ihrer Arbeit. Das Wachstum <strong>der</strong> Branche muss den Patientinnen und<br />

Patienten sowie den Beschäftigten zugute kommen.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Medizintechnologien sind auch hierzulande ein Motor <strong>der</strong> Gesundheitswirtschaft und unentbehrlich für<br />

die Gesundheit und die Lebensqualität <strong>der</strong> Menschen. Wir stehen neuen Technologien und Therapien<br />

aufgeschlossen gegenüber, verkennen aber Risiken und ethische Fragen nicht. Vor allem aber müssen die<br />

Innovationen in <strong>der</strong> Medizin allen Patienten zeitnah zur Verfügung gestellt werden können.<br />

Die demografische Entwicklung stellt unsere Gesellschaft vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Mit <strong>der</strong> Pflegereform<br />

2008 wurden wichtige Grundlagen für die Zukunft <strong>der</strong> Pflege gelegt. Die Leistungen wurden erhöht und werden<br />

ab 2015 dynamisiert, <strong>der</strong> bereits in St Wendel geschaffene und die in den jeweiligen Landkreisen geplanten<br />

Pflegestützpunkte bieten eine flächendeckende unabhängige Beratung für Pflegebedürftige und ihre Angehörige.<br />

Wir wollen einen Risikoausgleich zwischen gesetzlicher und privater Pflegeversicherung, um die Lasten gerecht zu<br />

verteilen. Zusammen mit den Gemeinden müssen in den nächsten Jahren die Hilfen vor Ort so weiterentwickelt<br />

werden, dass für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen wohnortnahe Unterstützungsangebote zur<br />

Verfügung stehen und die häusliche Pflege gestärkt werden kann.<br />

In <strong>der</strong> kommenden Zeit steht die Gesundheitspolitik am Scheideweg: die grundsätzliche Entscheidung zwischen<br />

einem solidarischen und einem privatisierten Gesundheitswesen, das die Menschen mit ihrem Risiko alleine lässt,<br />

zwischen Bürgerversicherung und Kopfpauschale ist offen.<br />

Wir stehen weiter für ein solidarisch finanziertes Gesundheitswesen mit den gleichen medizinisch notwendigen<br />

Leistungen für alle. Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> steht zur Bürgerversicherung und zur Gesundheit als dauerhafte öffentliche<br />

Aufgabe.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


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Antrag Nr. R 2<br />

Antragsteller:<br />

ASG-Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

Betreff:<br />

Auszug aus dem Entwurf des Wahlprogramms <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Gesundheit - auch ein Wirtschaftsfaktor – Chancen für neue Arbeitsplätze<br />

Gesundheitspolitik wird öffentlich zumeist aus sozialpolitischer Sicht diskutiert. Die Gesundheitsbranche ist aber<br />

mehr. Sie ist wichtiger Wirtschaftsfaktor und Beschäftigungsmotor. Über 60.000 Beschäftigte arbeiten in <strong>der</strong><br />

saarländischen Gesundheitswirtschaft.<br />

Immer mehr Bundeslän<strong>der</strong> sind dabei, die Beschäftigungspotenziale <strong>der</strong> Gesundheitswirtschaft für sich zu<br />

entdecken. Das <strong>Saar</strong>land hinkt jedoch auch hier hinterher. Die Gesundheitsindustrie wurde bislang ebenso wenig<br />

mit den Strategien <strong>der</strong> Standort- und Ansiedlungspolitik noch mit <strong>der</strong> regionalen Strukturpolitik verknüpft,<br />

geschweige denn durch Leitprojekte und gezielte Maßnahmen aktiv geför<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> vermarktet.<br />

Wir brauchen eine ganzheitliche Strategie auch im Gesundheitswesen. Eine <strong>SPD</strong>-Geführte Landesregierung wird<br />

deshalb<br />

• eine Entwicklungsstrategie zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> saarländischen Gesundheitswirtschaft entwickeln,<br />

• För<strong>der</strong>ung des Rehastandortes <strong>Saar</strong>land ( Forschung, Qualifizierung, Evaluierung, internationale Kooperation)<br />

• soziale Innovationen, etwa im Gesundheitswesen, neue integrative Versorgungskonzepte, neue<br />

Leistungsangebote, Zertifizierungen o<strong>der</strong> die Einführung neuer Qualitätsstandards sowie neue<br />

Organisationskonzepte vorantreiben,<br />

• sämtliche Sparten <strong>der</strong> Gesundheitswirtschaft in ein „Cluster Gesundheit“ mit För<strong>der</strong>strategie und Masterplan<br />

einbeziehen,<br />

• Beschäftigungschancen durch die För<strong>der</strong>ung von Innovationen und Wissens- und Technologietransfer in die<br />

Einrichtungen des Gesundheitswesens för<strong>der</strong>n,<br />

• sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Gesundheitssektor ausbauen und Minijobs auch dort<br />

begrenzen.<br />

•<br />

Um einen zukünftigen Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen und damit einhergehende<br />

Versorgungsengpässe zu vermeiden, ist neben einer Qualitätssteigerung in <strong>der</strong> Ausbildung auch eine<br />

Professionalisierung <strong>der</strong> Pflege- und Gesundheitsberufe unerlässlich. Klar muss sein: Soziale Arbeit hat ihren Wert<br />

– und auch ihren Preis. Wer qualifizierte Leistung will, muss sie auch bezahlen. Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> wird


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• sich für familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle auch in den Gesundheits- und Pflegeberufen einsetzen,<br />

• gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern horizontale und vertikale Aufstiegsmöglichkeiten erarbeiten,<br />

• berufsbegleitend Qualifizierungen und alternsgerechte Arbeitsbedingungen ermöglichen.<br />

Das Gesundheitsbewusstsein <strong>der</strong> Bevölkerung wächst. Angebote in „Sport und Freizeit“, Wellness, Ernährung und<br />

therapeutische Dienstleistungen werden sich diesem Trend anpassen. Wir werden<br />

• die so genannten „Health Care Industries“ (Betriebe <strong>der</strong> Medizintechnik, <strong>der</strong> Gerontologie, <strong>der</strong> Bio- und<br />

Gentechnologie, <strong>der</strong> Pharmazeutik) för<strong>der</strong>n,<br />

• diese mit Handwerksbetrieben und dem Handel im Gesundheitsbereich verbinden und so den steigenden<br />

Ansprüchen an Vorsorge, Rehabilitation und Aktivierung entsprechen und neue Marktchancen eröffnen.<br />

Während pflegerische Dienstleistungsangebote in den letzten Jahren dem Markt folgen, gilt dies nicht im<br />

gleichen Umfang für Services im nicht-pflegerischen Bereich (Einkaufen, Reinigen, Begleiten, Botengänge,<br />

Beratungen, Freizeit- und Reiseorganisation für bestimmte Zielgruppen). Auch die Aktivierungspotenziale für<br />

Ältere und für Menschen nach medizinischer und pflegerisch klassischer Betreuung werden nicht ausgeschöpft.<br />

Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> wird deshalb<br />

• mit Hilfe gezielter Gesundheitskampagnen das Bewusstsein für die Bedeutung und die Nützlichkeit sowohl<br />

pflegerischer als auch nicht-pflegerischer Angebote innerhalb <strong>der</strong> Bevölkerung schärfen,<br />

• aktiv die Ausweitung dieses Wirtschaftssektors beschleunigen und somit nicht nur für das Wohlbefinden <strong>der</strong><br />

bedürftigen Menschen, son<strong>der</strong>n schließlich auch für Wachstum und Arbeitsplätze sorgen.<br />

Nanotechnologie – kleine Teile, große Wirkung<br />

Viele sehen in <strong>der</strong> Nanotechnologie den Leitmarkt <strong>der</strong> Zukunft schlechthin. Sie beschäftigt sich mit Forschung und<br />

Konstruktion in sehr kleinen Strukturen. Anwendungen entstehen in <strong>der</strong> Energietechnik – Brennstoff- und<br />

Solarzellen –, in <strong>der</strong> Umwelttechnik – Materialkreisläufe und Entsorgung – o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Informationstechnik –<br />

neue Speicher und Prozessoren –, aber auch im Gesundheitsbereich. Hinzu kommen u.a. Alternativen auf dem<br />

Gebiet des Automobilbaus o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Optik. Aufgrund dieser vielfältigen Einsatzmöglichkeiten bietet die<br />

Nanotechnologie große Wachstumspotenziale in verschiedensten Bereichen. Diese Potenziale gilt es auch im und<br />

für das <strong>Saar</strong>land und seine Bürgerinnen und Bürger zu nutzen. Die <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong> wird deshalb<br />

• weitere Verbesserungen <strong>der</strong> Forschungsinfrastruktur einleiten,<br />

• einen schnelleren Technologietransfer, also eine beschleunigte Umsetzung von Ergebnissen aus Forschung und<br />

Entwicklung in die saarländische Wirtschaft ermöglichen.<br />

Dazu werden wir<br />

• bestehende Diffusionshemmnisse, insbeson<strong>der</strong>e bürokratische Hin<strong>der</strong>nisse im Zuge von<br />

Genehmigungsverfahren, beseitigen,<br />

• die Nanotechnologie in unserem Land zu einem För<strong>der</strong>ungsschwerpunkt machen,<br />

• den Zeitraum zwischen Projektidee und För<strong>der</strong>entscheidung im Sinne <strong>der</strong> Innovationstätigkeit und -fähigkeit<br />

verkürzen,


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• den Zugang zu Wagniskapital erleichtern, damit in <strong>der</strong> Nanoindustrie engagierte kleine und mittlere<br />

Unternehmen in die Lage versetzt werden, die existierenden Visionen Realität werden zu lassen.<br />

Da es sich bei <strong>der</strong> Medizin insgesamt um einen Zukunftsmarkt handelt, kann die Nanotechnologie hier weitere<br />

Reserven ausschöpfen. Daher werden wir<br />

• Nanounternehmen, die in <strong>der</strong> Gesundheitsforschung aktiv sind, besser miteinan<strong>der</strong> vernetzen,<br />

• die überregionale und grenzüberschreitende/internationale Netzwerkbildung stärken, um über ausreichend<br />

große Clusterpotenziale schnellere Fortschritte erzielen zu können,<br />

• eine breit angelegte Aufklärungskampagne initiieren, wodurch eine schnellere Akzeptanz nanotechnologischer<br />

Produkte und Verfahren erreicht wird.<br />

Wir wollen mit Nanotechnologie aus dem <strong>Saar</strong>land Krankheiten wie Krebs, Parkinson und Aids bekämpfen.<br />

Wir bauen mit Nanotechnologie das Auto <strong>der</strong> Zukunft. Wir werden<br />

• die Verkehrssicherheit verbessern,<br />

• die Individualität <strong>der</strong> Autos steigern,<br />

• einen effizienteren Energieeinsatz gewährleisten.<br />

Die Nanotechnologie erarbeitet die Grundlagen für immer kleinere Datenspeicher und immer größere<br />

Speicherkapazität. Mit einer entsprechenden High-Tech-För<strong>der</strong>strategie werden wir das <strong>Saar</strong>land als<br />

Entwicklungs- und Produktionsstandort im Herzen Europas ausbauen.<br />

Der Einsatz nanotechnischer Produkte leistet in <strong>der</strong> Abwasseraufbereitung wie in <strong>der</strong> Energiewirtschaft einen<br />

ganz erheblichen Beitrag für die Umwelt. Die Nanotechnologie för<strong>der</strong>t den Ressourcen schonenden Einsatz von<br />

Energie ebenso wie den Ressourcen schonenden Umgang mit Wasser durch Abwasseraufbereitungsanlagen. Auch<br />

diese Potenziale wollen wir för<strong>der</strong>n.<br />

Wie kaum ein an<strong>der</strong>er Industriesektor ist die Nanotechnologie auf hochqualifizierte Fachkräfte angewiesen.<br />

Diesem Anspruch muss bereits in <strong>der</strong> Ausbildung Rechnung getragen werden. Wir werden<br />

• die Interdisziplinarität <strong>der</strong> späteren Anfor<strong>der</strong>ungen sowie die gewünschten Spezifikationen während des<br />

Studiums gewährleisten<br />

• gemeinsam mit den Lehrenden an unseren Hochschulen eine bessere Verzahnung von Hochschulen und<br />

Forschungsinstituten mit <strong>der</strong> saarländischen Wirtschaft sicherstellen,<br />

• ein Nanotechnologie spezifisches Kompetenzzentren zum zukunftsfähigen Ausbau <strong>der</strong> Automobilindustrie<br />

sowie <strong>der</strong> Stahlindustrie und <strong>der</strong> Energiewirtschaft aufbauen, das eng mit den im <strong>Saar</strong>land bestehenden<br />

Forschungsinstituten vernetzt ist,<br />

die Ingenieurwissenschaften durch ein „Zentrum für Innovations- und Ingenieurwissenschaften <strong>Saar</strong> (ZIS) stärken,<br />

um den Bedarf <strong>der</strong> Unternehmen an hochqualifizierten Fachkräften gerecht zu werden.


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8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

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abgelehnt


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8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. S 1<br />

Antragsteller:<br />

Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land<br />

Betreff:<br />

Steuer- und Sozialversicherungsfreiheit für Zulagen<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Steuer- und Sozialversicherungsfreiheit für Zulagen für Sonntagsarbeit, Feiertagsarbeit, Nachtarbeit für alle<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.<br />

Sachverhalt:<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sonntags, feiertags, nachts arbeiten müssen, erhalten neben<br />

Freizeitausgleich, eine steuer- und sozialversicherungsfreie Zulage, also eine Nettozulage zu dem Nettoentgelt,<br />

das sich entsprechend <strong>der</strong> Steuerklasse aus dem vertraglich vereinbarten Bruttoentgelt errechnet.<br />

Bei so genannten „Aufstockern“, also Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die neben dem Einkommen aus<br />

dem Beschäftigungsverhältnis ergänzende Leistungen nach dem SGB II erhalten, werden bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong><br />

Höhe <strong>der</strong> ergänzenden Leistungen auch die Zulagen für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit angerechnet. Das<br />

bedeutet, dass trotz dieser zusätzlichen Son<strong>der</strong>leistungen bzw. Son<strong>der</strong>arbeiten den „aufstockenden“<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern insgesamt nicht mehr Einkommen zur Verfügung steht als ohne diese<br />

Zusatzarbeiten. Dies kann nicht gerecht sein. Es darf nicht sein, dass <strong>der</strong> Arbeitnehmer A für seine zusätzlichen<br />

Leistungen an Sonntagen eine Nettozulage erhält, <strong>der</strong> Arbeitnehmer B diese von seinem Arbeitgeber zwar<br />

ebenfalls erhält, sie ihm aber bei <strong>der</strong> Berechnung von SGB II Leistungen wie<strong>der</strong> angerechnet wird.<br />

For<strong>der</strong>ung:<br />

Die <strong>SPD</strong> for<strong>der</strong>t den Bundestag auf, die Anrechnungsrichtlinien bei Leistungen nach SGB II so zu korrigieren, dass<br />

Nettoentgelte, die für zusätzliche Leistungen gezahlt werden, bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> ergänzenden Leistungen<br />

nach dem SGB II nicht angerechnet werden und sich somit in <strong>der</strong> Summe das dem Arbeitnehmer zur Verfügung<br />

stehende Einkommen erhöht.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt


26. Ordentlicher Landesparteitag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Saar</strong><br />

8./9. Mai <strong>Saar</strong>landhalle <strong>Saar</strong>brücken<br />

Antrag Nr. S 2<br />

Antragsteller:<br />

Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land<br />

Betreff:<br />

Zukunft für die ARGEn und Optionskommunen – Klarheit für Arbeitslose und<br />

Beschäftigte in Jobcentern<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 20.12.2007 haben die ARGEn ab 2011 in <strong>der</strong> bestehenden<br />

rechtlichen Form keinen Bestand mehr.<br />

Der politische Wille, aktive und passive Leistungen für Menschen, die ALG II beziehen, aus „einer Hand“<br />

anzubieten, muss eine neue verfassungsrechtliche Grundlage erhalten. Ohne eine neue Rechtsgrundlage wird es<br />

ab 2011 keine gemeinsame Betreuung <strong>der</strong> Langzeitarbeitslosen durch die Bundesagentur für Arbeit (BA) und<br />

kommunale Träger mehr geben.<br />

In einem seit dem Bundesverfassungsgerichtsurteil andauernden intensiven Diskussions- und Abwägungsprozess<br />

haben das Bundesarbeitsministerium für die Bundesregierung und die Bundeslän<strong>der</strong> Rheinland-Pfalz und<br />

Nordrhein-Westfalen im Auftrag <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Gesetzentwürfe ausgehandelt, um die gemeinsame Durchführung<br />

<strong>der</strong> Grundsicherung für Arbeitsuchende durch kommunale Träger und BA verfassungskonform auszugestalten.<br />

Die vorgelegten Gesetzentwürfe fanden die Zustimmung aller 16 Bundeslän<strong>der</strong>. Auch das CDU-Präsidium unter<br />

<strong>der</strong> Führung <strong>der</strong> CDU-Vorsitzenden, Bundeskanzlerin Merkel, hat diesen Kompromiss mehrmals befürwortet und<br />

die Unionsfraktion gebeten, den Weg für diese Neuregelung freizumachen.<br />

Schlussendlich verweigerte allerdings die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, mit Zustimmung <strong>der</strong> Bundeskanzlerin,<br />

die Zustimmung zu <strong>der</strong> notwendigen Verfassungsän<strong>der</strong>ung.<br />

Die Bundeskanzlerin hat durch ihr Verhalten erneut ihre Führungsschwäche und Orientierungslosigkeit unter<br />

Beweis gestellt. Der Union und ihrer Vorsitzenden fehlt <strong>der</strong> Kompass. Damit werden nicht nur die Interessen <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong> verletzt, son<strong>der</strong>n auch die Beschäftigten in den ARGEn sowie die betroffenen Leistungsempfänger im Stich<br />

gelassen.<br />

Wenn keine Verfassung än<strong>der</strong>nde Mehrheit zustande kommt, werden damit die aufgebauten Strukturen (ARGEn,<br />

kommunale Optionsmodelle) ab 2011 keine rechtliche Grundlage mehr haben und müssen in <strong>der</strong> bestehenden


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Form aufgelöst werden. Insbeson<strong>der</strong>e auch aus saarländischer Sicht müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft<br />

werden, um eine solche Entwicklung, mit den aufgezeigten negativen Folgen, zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Die <strong>SPD</strong> verurteilt das Verhalten <strong>der</strong> CDU/CSU-Bundestagsfraktion auf´s Schärfste, die sich erst am Ende eines<br />

mehrere Monate lang andauernden Abstimmungsprozesses zwischen Bund und den Län<strong>der</strong>n dem gefundenen<br />

Ergebnis verweigerte und damit die Umsetzung des ausgehandelten Kompromisses verhin<strong>der</strong>te.<br />

Die <strong>SPD</strong> for<strong>der</strong>t die saarländischen CDU-Bundestagsabgeordneten auf,<br />

sich öffentlich zu erklären, warum sie dem ausgehandelten Kompromiss nicht zustimmen und for<strong>der</strong>t sie weiter<br />

auf, ihre destruktive Haltung, die zum Schaden <strong>der</strong> Beschäftigten und <strong>der</strong> Kunden <strong>der</strong> ARGE’n ist, aufzugeben und<br />

sich in ihrer Fraktion dafür einzusetzen, dem<br />

gefundenen Kompromiss die Zustimmung zu erteilen.<br />

Der Landesparteitag for<strong>der</strong>t deshalb die <strong>SPD</strong>-Bundestagsfraktion auf, alle Möglichkeiten zu ergreifen, um den<br />

Bestand <strong>der</strong> ARGEN zu sichern, damit die, in <strong>der</strong> Regel gut funktionierenden Jobcenter, nicht auseinan<strong>der</strong> gerissen<br />

werden.<br />

Der Landesparteitag begrüßt, dass Bundesarbeitsminister Olaf Scholz mit Schreiben vom 18. März 09 an alle<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>der</strong> ARGEn klargestellt hat, dass alle Verträge zwischen Bundesagentur und<br />

Kommunen bis Ende 2010 verlängert werden und somit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern <strong>der</strong> ARGEn bis zu<br />

diesem Datum Rechtsicherheit gegeben ist.<br />

Der Landesparteitag begrüßt den Antrag <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Landtagsfraktion in <strong>der</strong> Plenarsitzung von Mittwoch, den 01.<br />

April 09, <strong>der</strong> die Landesregierung auffor<strong>der</strong>t, den zwischen dem Bundesarbeitsministerium und den Län<strong>der</strong>n<br />

ausgehandelten Regierungsentwurf bzgl.<br />

1. einem „Gesetz zur Än<strong>der</strong>ung des Grundgesetzes“ (Artikel 86a und 125d) und<br />

2. einem „Gesetz zur Regelung <strong>der</strong> gemeinsamen Aufgabenwahrnehmung in <strong>der</strong> Grundsicherung für<br />

Arbeitsuchende“<br />

kurzfristig in den Bundesrat einzubringen und zur Abstimmung zu stellen mit dem Ziel, die Gesetzesentwürfe<br />

ebenfalls kurzfristig dem Bundestag zur Befassung vorzulegen.<br />

Der Landesparteitag verurteilt die Haltung <strong>der</strong> CDU-Landtagsfraktion und <strong>der</strong> CDU-Landesregierung als<br />

unverantwortlich, die den von <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Landtagsfraktion eingebrachten Antrag ablehnte und somit ihre eigene<br />

ursprüngliche Positionierung, die bislang den gefundenen Kompromiss unterstütze, aus Parteiraison bzw.<br />

wahltaktischen Gründen aufgab.


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Antrag Nr. S 3<br />

Antragsteller:<br />

<strong>SPD</strong>-Kreisverband <strong>Saar</strong>brücken-Land<br />

Betreff:<br />

Verdachtskündigung begrenzen<br />

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Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

1. Die <strong>SPD</strong> spricht sich dafür aus, dass bei einer sog.<br />

Verdachtskündigung<br />

- die Länge <strong>der</strong> Betriebszugehörigkeit stärker als bislang zu berücksichtigen ist,<br />

- dem verfassungsrechtlichen Grundsatz <strong>der</strong> Verhältnismäßigkeit bei Verdachtskündigungen auf Grund von<br />

behaupteten Vermögensdelikten stärker als bisher<br />

durch die Berücksichtigung des Geringfügigkeitsgrundsatzes Rechnung zu tragen ist.<br />

2. Die <strong>SPD</strong> plädiert daher für eine Än<strong>der</strong>ung des Arbeitsrechts, die ausschließt, dass eine Verdachtskündigung<br />

ohne vorherige Abmahnung ausgesprochen werden kann, wenn <strong>der</strong> betreffende Arbeitnehmer dem Betrieb<br />

jahrzehntelang ohne Beanstandung angehört hat und die Straftat, <strong>der</strong>er <strong>der</strong> Arbeitnehmer verdächtig ist,<br />

geringfügig ist.<br />

Zur Begründung:<br />

Die jüngste Rechtsprechung des LAG Berlin zur Verdachtskündigung ist in <strong>der</strong> Öffentlichkeit auf berechtigte Kritik<br />

gestoßen. Sie fügt sich ein in eine Rechtsprechungslinie, die die Interessen von Arbeitgebern an einer<br />

außerordentlichen Kündigung des Arbeitsverhältnisses deutlich höher einstuft als die Interessen von<br />

Arbeitnehmern an <strong>der</strong> Sicherung ihrer beruflichen Existenz.<br />

O nicht befasst O weitergeleitet<br />

O angenommen O angenommen mit Än<strong>der</strong>ungen<br />

O<br />

abgelehnt

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