18.07.2014 Aufrufe

BOLD TRAVEL No.03

UNTERWEGS IN BRASILIEN: RIO DE JANEIRO, SALVADOR DA BAHIA, RECIFE UND OLINDA | HONGKONG: MEGACITY IN GRÜN | LUZERN: BERGE, SEE UND RICHARD WAGNER


UNTERWEGS IN BRASILIEN: RIO DE JANEIRO, SALVADOR DA BAHIA, RECIFE UND OLINDA | HONGKONG: MEGACITY IN GRÜN | LUZERN: BERGE, SEE UND RICHARD WAGNER

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<strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />

UNTERWEGS IN BRASILIEN: RIO DE JANEIRO, SALVADOR DA BAHIA, RECIFE UND OLINDA<br />

HONGKONG: MEGACITY IN GRÜN | LUZERN: BERGE, SEE UND RICHARD WAGNER


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REISE | MADRID | CORRIDAS UND FLAMENCO<br />

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10 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

INHALT<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

INHALT<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

<strong>TRAVEL</strong> SPECIAL 03 2014<br />

Titelbild:<br />

Kamillok (Fotolia.com)<br />

BRASILIEN<br />

UNTERWEGS IM LAND DER WM 12<br />

Brasilien stand während der Fußball-<br />

Weltmeisterschaft 2014 im Fokus der<br />

internationalen Aufmerksamkeit. An 12<br />

Orten spielten die Mannschaften um<br />

die begehrteste Sport-Trophäe. In Rio<br />

de Janeiro wurde unter anderem das<br />

Endspiel ausgetragen und die deutsche<br />

National-Elf spielte in der Vorrunde in<br />

zwei Städten: Salvador da Bahia und<br />

Recife. <strong>BOLD</strong> schaute sich vor Ort um ...<br />

HONGKONG<br />

MEGACITY IN GRÜN<br />

48<br />

Die Metropole Hongkong liegt an der<br />

Südküste der Volksrepublik China im<br />

Mündungsgebiet des Perlflusses. Mit über<br />

7 Millionen Einwohnern auf 1.104 km²<br />

und einem bedeutenden Wirtschaftsund<br />

Finanzsektor zählt Hongkong zu den<br />

Top-Weltstädten aber kaum einer kennt<br />

die grüne Seite Hongkongs, abseits der<br />

Hektik ...<br />

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LUZERN<br />

BERGE, SEE UND RICHARD WAGNER<br />

64<br />

Die Stadt Luzern liegt am nordwestlichen Ende des Vierwaldstättersees beim Ausfluss der<br />

Reuss. Die Lage zwischen See und den Bergen Pilatus und Rigi ist besonders malerisch und<br />

begünstigte die Entwicklung Luzerns als frühe Hochburg des Tourismus ...


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12 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE


<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 13<br />

ZUCKERHUT<br />

UND COPACABANA<br />

RIO DE JANEIRO<br />

AUTOR: M. WINCKLER<br />

Brasilien stand während der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2014 im Fokus der<br />

internationalen Aufmerksamkeit. An 12 Orten spielten die Mannschaften um die<br />

begehrteste Sport-Trophäe. In Rio de Janeiro wurde unter anderem das Endspiel<br />

ausgetragen und krönte Deutschland zum Weltmeister. Die deutsche National-Elf<br />

spielte in der Vorrunde in zwei Städten, Salvador da Bahia und Recife, die selbst und<br />

ihre Umgebungen zu den kulturell reichsten und landschaftlich schönsten Küstenregionen<br />

im Nordosten des Landes zählen.


14 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

REISE | BRASILIEN<br />

RIO DE JANEIRO,<br />

DIE WUNDERVOLLE STADT<br />

Elizabeth Paiva von Rios Tourismusamt<br />

mahnt zur Eile: „Der Hubschrauber steht<br />

bereit. Das Wetter ist wunderschön, aber<br />

in den vergangenen Tagen sehr wechselhaft<br />

gewesen. Rio de Janeiro aus der<br />

Vogelperspektive zu sehen, setzt Glückshormone<br />

frei“, fügt sie hinzu. Und sie<br />

sollte Recht behalten: Wer seinen Rio-<br />

Besuch mit einem Hubschrauberrundflug<br />

beginnt, gerät ins Schwärmen.<br />

Die Sechs-Millionen-Metropole an der<br />

Atlantikküste im Südosten Brasiliens liegt<br />

inmitten kegelförmiger Granitberge,<br />

deren grüne Kuppeln im Sonnenlicht<br />

glänzen. Der Corcovado ist mit mehr als<br />

700 Metern der höchste Berg Rios. Zum<br />

Gipfel fährt eine rotlackierte Zahnradbahn<br />

durch Sekundärdschungel, in dem<br />

Affen und Riesenschlangen leben. Oben<br />

breitet die Christus-Statue, 36 Meter<br />

hoch, schützend ihre Arme über die Stadt<br />

aus.<br />

Von der Skulptur schweift der Blick zum<br />

weltweit wohl bekanntesten Granitfelsen,<br />

den fast 400 Meter hohen Zuckerhut,<br />

zu dem eine Gondel führt. An den Felswänden<br />

hangeln sich Kletterer an Seilen<br />

hinauf. Am Fuße des Zuckerhuts liegt<br />

die Guanabara-Bucht, in deren Einfahrt<br />

kleine Inseln mit ihren emporragenden<br />

Felsmassiven eine bizarre Meereslandschaft<br />

formen. Eine gigantische Brücke<br />

– mehr als 15 Kilometer lang – überspannt<br />

die Bucht und verbindet Rio mit<br />

der Nachbarstadt Niterói. An der Küste<br />

auf grüner Wiese ein rundes Gebäude,<br />

wie ein Ufo, das gerade gelandet ist. Es ist<br />

das Museum für zeitgenössische Kunst,<br />

ein Bauwerk des verstorbenen brasilianischen<br />

Stararchitekten Oscar Niemeyer.<br />

In entgegengesetzter Richtung reihen<br />

sich an scheinbar endlosen Stränden wie<br />

die Perlen einer Kette Rios bekannteste<br />

Stadtteile – Botafogo und Flamengo,<br />

Copacabana, Ipanema und Leblon. Am<br />

Ende des Strandes von Leblon ragt der<br />

markante Zwillingsfelsen auf. Im Hintergrund<br />

erhebt sich ein Küstengebirge.<br />

„Cidade maravilhosa“, die „wundervolle<br />

Stadt“, so nennen die Cariocas,<br />

die Einwohner Rios, stolz und beinahe<br />

ehrfürchtig ihre Metropole. Kilometerlange<br />

Sandstrände, sichelförmig<br />

geschwungene Buchten, die Brandung<br />

des Atlantiks, Granitfelsen und tropischer<br />

Wildwuchs, – das ist ein Mix, den kaum<br />

eine andere Großstadt zu bieten hat.<br />

Vielen Reisenden gilt Rio daher nicht nur<br />

als schönste Stadt Südamerikas, sondern<br />

als schönste der Welt. Dazu kommt die<br />

Lebensfreude der Cariocas. Straßenfeste<br />

mit Samba-Bands, Samba-Clubs, Samba-<br />

Beach-Parties. Bereits beim ersten Takt<br />

schwingen die Hüften. Samba, das ist<br />

das musikalische Lebenselixier von Rios<br />

Einwohnern, von Jung und Alt. Und<br />

der Strand ist ihr Zuhause. Er sei für die<br />

Cariocas Mittelpunkt des gesellschaftlichen<br />

Lebens, ungeachtet der sozialen<br />

Herkunft, sagt Rios Tourismuschef Paulo<br />

Senice. „Schon als Kinder wachsen wir<br />

am Strand auf, und als ältere Menschen<br />

sind wir immer noch da. Hier werden<br />

die ersten Freundschaften geschlossen,<br />

hier lernt man seinen späteren Partner<br />

kennen, hier geht man zur Mittagspause<br />

hin und trifft sich am Wochenende mit<br />

der Familie.“<br />

LAUFSTEG DER SCHÖNEN<br />

UND REICHEN<br />

Ipanema gilt als Laufsteg der Schönen<br />

und Reichen. Der benachbarte, sanft<br />

geschwungene Copacabana-Strand ist<br />

zumindest im Ausland noch populärer.<br />

Zwischen den Stränden und Hochhauskulissen<br />

mit Luxushotels, Restaurants<br />

und Geschäften liegen mehrspurige<br />

Straßen. An Wochenenden wird die Spur<br />

direkt an der Strandpromenade für den<br />

Autoverkehr gesperrt. Schon früh am<br />

Morgen tummeln sich Radfahrer, Jogger<br />

und Inlineskater auf dem Fahrstreifen. In<br />

regelmäßigen Abständen bieten Strandbuden,<br />

vor denen sich Pyramiden aus<br />

Kokosnüssen türmen, eiskalte Getränke<br />

und kleine Imbisse. Die Cariocas sind für<br />

ihren Körperkult bekannt. Sie trainieren<br />

am Strand an fest installierten Fitnessgeräten,<br />

spielen im Sand Fuß- und Volleyball<br />

und reiten mit ihren Surfbrettern<br />

auf den Wellen des Atlantiks. Auch Ältere<br />

halten sich fit: An den Stränden von Rio<br />

sind nicht nur durchtrainierte, muskelbepackte<br />

Männer und Bikini-Schönheiten<br />

zu sehen, sondern auch Menschen, die<br />

nicht unbedingt den Körperidealen der<br />

Werbeindustrie entsprechen, denn die<br />

brasilianische Küche ist durchaus deftig.<br />

Die Hochsitze der Rettungsschwimmer<br />

an den bekanntesten Stränden sind


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 15<br />

Fotos: Luisafer, Lazyllama, Marchello74 (Fotolia.com)<br />

Die Christstatue breitet schützend<br />

ihre Arme über die Stadt.


16 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

REISE | BRASILIEN<br />

Blick auf die Bucht von Botafogo<br />

mit Zuckerhut und Inseln.


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 17


18 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

REISE | BRASILIEN<br />

Gondeln erschließen die<br />

Favela Morro do Alemão.


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 19<br />

Hotels verhängten eine Ausgangssperre,<br />

um ihre Gäste zu schützen. Ganz so sicher<br />

wie die Touristikfachleute gerne beteuern<br />

ist Rio nicht. Aber wesentlich sicherer als<br />

vor zehn bis 15 Jahren. Rio galt damals als<br />

verlorene Stadt, die im Sumpf von Kriminalität<br />

und Korruption unterzugehen<br />

drohte.<br />

In Rio gibt es nach offiziellen Angaben<br />

etwa 600 Favelas mit rund 1,4 Millionen<br />

Bewohnern. 174 Favelas mit insgesamt<br />

400.000 Einwohnern seien bisher<br />

befriedet worden, darunter Rocinha mit<br />

150.000 Bewohnern, sagt Senice. Neben<br />

dem Aufbau von vorher nicht vorhandenen<br />

rechtsstaatlichen Strukturen wie<br />

Polizeistationen würden mehrere Sozialprogramme<br />

zur Integration von arbeitslosen<br />

Jugendlichen beitragen, die zuvor<br />

in die Fänge von Drogenbanden gerieten,<br />

die die Favelas beherrscht hatten. „Inzwischen<br />

haben Pensionen in den Favelas<br />

eröffnet und es werden Führungen angeboten“,<br />

so der Tourismuschef.<br />

MIT DER SEILBAHN ÜBER DER<br />

FAVELA SCHWEBEN<br />

Wie in Morro do Alemão, eine sich über<br />

mehrere Hügel hinziehende Siedlung<br />

aus 13 Favelas mit 85.000 Bewohnern.<br />

Früher patroullierten hier Jugendliche in<br />

Bermuda-Shorts, mit Maschinenpistolen<br />

bewaffnet, in den Straßen und Gassen –<br />

zur Demonstration ihrer Macht oder zur<br />

Verteidigung ihres Reviers gegen rivalisierende<br />

Drogenbanden. Und die Gangs<br />

haben ihr Territorium noch nicht ganz<br />

dem Staat überlassen. Davon zeugen<br />

nummeriert. Zwischen den einzelnen<br />

Türmen haben sich Abschnitte entwickelt,<br />

die ihr jeweils spezielles Publikum<br />

anziehen. An einem Punkt ist die Lesbenund<br />

Schwulenszene präsent, an einem<br />

anderen halten sich vorwiegend Familien<br />

auf. Touristen schmoren meist auf<br />

Höhe ihres Hotels in der Sonne. „Aber<br />

die Strände von Rio sind für alle da“, so<br />

Senice. „Egal ob weiß oder schwarz, ob<br />

reich oder arm, ob Carioca oder Tourist,<br />

Rio lebt am Strand.“<br />

DIE SICHERHEITSLAGE HAT<br />

SICH VERBESSERT<br />

Mit Blick auf die Fußball-WM war die<br />

Stadt bemüht, die Sicherheit zu erhöhen.<br />

„Inzwischen kann man an den Stränden<br />

von Copacabana Segelregatta und auf Ipanema baden<br />

und flanieren, dem Silvaplanersee<br />

ohne Angst vor Überfällen<br />

haben zu müssen“, betont Senice.<br />

Das sei zum Teil zurückzuführen auf die<br />

gelungene Befriedung und soziale Integration<br />

eines Teils der über die ganze<br />

Stadt verteilten Favelas. Die Armenviertel,<br />

manche groß wie mittlere Städte, kleben<br />

teilweise wie Schwalbennester an steil<br />

abfallenden Bergflanken in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft von Nobelquartieren. So<br />

gibt es oberhalb des Stadtteils Copacabana<br />

eine große Favela. Dort wurde im<br />

April ein beliebter Tänzer erschossen. Der<br />

Mord an dem 26-Jährigen, für den die<br />

Favela-Bewohner die Polizei verantwortlich<br />

machten, hat schwere, mehrere Tage<br />

anhaltende Ausschreitungen provoziert.<br />

Die wütende Menge trug den gewalttätigen<br />

Protest aus der Favela hinunter<br />

nach Copacabana und Ipanema. Luxuszahlreiche,<br />

auf Häuserwände gesprühte<br />

Markenzeichen. Aber wirkliche Macht<br />

besitzen sie hier nicht mehr. Statt ihrer<br />

sind überall schwer bewaffnete Polizisten<br />

zu sehen. Inzwischen erschließt eine<br />

Gondelbahn über mehrere Stationen<br />

die vormals gefährlichste Favela Rios,<br />

das erspart den Anwohnern den zuvor<br />

mühsamen Weg zur nächsten Bahn-<br />

Station. Auch Besucher sind herzlich willkommen<br />

– aber bitte nur in Begleitung<br />

eines professionellen Führers.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.visitbrasil.com<br />

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20 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE


<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 21<br />

IM HERZ<br />

DER KULTUR<br />

SALVADOR DA BAHIA<br />

AUTOR: M. WINCKLER<br />

Die brasilianische Stadt Salvador da Bahia war Austragungsort des ersten WM-Spiels<br />

der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der historische Name der Küstenstadt<br />

lautet São Salvador da Bahia de Todos os Santos (Heiliger Erlöser von der Bucht der<br />

Allerheiligen), da sie an der Allerheiligenbucht liegt. Der Name der Bucht geht auf den<br />

Tag der Ankunft der ersten Seefahrer zurück, den 1. November 1501.


22 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

REISE | BRASILIEN<br />

Es dauert eine Weile, bis Nino Cabrini<br />

die immer verschlossene, schwere Eisengittertür<br />

der Pousada do Boqueirão im<br />

historischen Zentrum von Salvador da<br />

Bahia öffnet. „Bom Dia“, begrüßt der Italiener,<br />

der seit 1991 die auf zwei nebeneinanderliegenden<br />

Kolonialbauten verteilte<br />

Pension mit seiner Schwester Fernanda<br />

führt, die Gäste. Er geht auf Krücken, da<br />

er sich bei einem Ausritt mit seinem Pferd<br />

auf der Insel Morro de São Paulo, das<br />

rechte Bein gebrochen hat.<br />

Nino führt uns zur Frühstücksterrasse.<br />

Der Blick schweift über den Hafen in der<br />

Allerheiligen Bucht bis zur Ilha de Itaparica<br />

gegenüber von Salvador. Die Insel<br />

ist Geburtsort des Schriftstellers João<br />

Ubaldo Ribeiro, der mit seinem Roman<br />

„Brasilien, Brasilien“ dem größten Staat<br />

Südamerikas, fünftgrößtes Land der<br />

Welt und 24 Mal so groß wie Deutschland,<br />

seine Stimme gegeben hat. Nino<br />

zeigt mit seiner Hand nach Süden: „Dort<br />

irgendwo liegt Morro de São Paulo, zwei<br />

Stunden mit dem Schiff entfernt.“<br />

„Wer in Salvador lebt und es sich leisten<br />

kann“, sagt Nino, „nimmt sich gerne kurze<br />

Auszeiten, irgendwo an den Stränden<br />

der Küste oder auf einer der vielen<br />

Inseln ringsum.“ Die Politik kümmere sich<br />

lieber um sich selbst, als die Lebensbedingungen<br />

der Einwohner zu verbessern.<br />

„Die Korruption wuchert überall.<br />

Das Fonte-Nova-Stadion, mitten in der<br />

Stadt gelegen, haben sie natürlich rechtzeitig<br />

zur Fußball-WM fertig renoviert.“<br />

Die deutsche Nationalelf hat hier am<br />

16. Juni gegen Portugal gespielt. Und<br />

immerhin, räumt der Gastgeber ein, habe<br />

sich die Sicherheit in den vergangenen<br />

Jahren beträchtlich erhöht. Dennoch<br />

rät er uns, gegen 23 Uhr in die Pousada<br />

zurückzukehren. Wenn sich die Gassen<br />

der Altstadt allmählich leerten und nur<br />

noch wenige Menschen unterwegs<br />

seien, dann sei es hier auch heute noch<br />

gefährlich.<br />

Salvador da Bahia, 1549 von Tomé des<br />

Souza auf Geheiß des portugiesischen<br />

Königs als erste Hauptstadt von Brasilien<br />

gegründet, thront auf einem Felsmassiv<br />

und ist unterteilt in die Cidade Alta<br />

(Oberstadt) und Cidade Baixa (Unterstadt),<br />

die durch den Elevador Lacerda,<br />

einen frei stehenden gigantischen<br />

Aufzug, verbunden sind, was den<br />

Bewohnern den schweißtreibenden<br />

und beschwerlichen Auf- und Abstieg<br />

entlang steiler Serpentinen erspart. Nur<br />

zehn Minuten zu Fuß liegt das Zentrum<br />

der Altstadt, der Pelourinho, von der<br />

Pousada do Boqueirão entfernt. Der<br />

Spaziergang führt vorbei an pastellfarben<br />

gestrichenen, schmalen, mehrgeschossigen<br />

Häusern, in denen Pensionen,<br />

Kneipen, Restaurants und Souvenirshops<br />

mit industriell reproduzierten Gemälden<br />

untergebracht sind. Es gibt auch zahlreiche<br />

Galerien, oft erst auf den zweiten<br />

Blick erkennbar, die Werke lokaler<br />

Künstler ausstellen, sowie viele Tanz- und<br />

Musikschulen.<br />

An einer Weggabelung gleich neben<br />

einer der vielen Barockkirchen ist das<br />

Fünf-Sterne-Hotel Pestana Convento do<br />

Carmo, ein umgewandeltes Kloster aus<br />

Fotos: M. Winckler


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 23<br />

Zigarettenpause nach dem Besuch<br />

einer prunkvollen Kirche.


24 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

REISE | BRASILIEN<br />

Touristentreffpunkt auf dem<br />

früheren Sklavenmarkt in Salvador.


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 25<br />

dem 17. Jahrhundert. Wenige hundert<br />

Meter weiter steigt das spitze, im Sonnenschein<br />

glänzende, anthrazitfarbene Kopfsteinpflaster<br />

steil an. Der Largo do Pelourinho,<br />

der frühere Sklavenmarkt, ist die<br />

Hauptsehenswürdigkeit der Altstadt, die<br />

das größte zusammenhängende Barockensemble<br />

Südamerikas (Weltkulturerbe<br />

seit 1985) umfasst. Auf dem Platz<br />

ragen, einer großen Puppenstube gleich,<br />

die ältesten kolonialen Wohnhäuser<br />

der Stadt, gestrichen in leuchtenden<br />

Bonbonfarben, und mehrere Kirchen mit<br />

jeweils zwei Türmen auf. Aus den Küchen<br />

der Restaurants drängen scharfe Gerüche<br />

von in Palmöl gebratenen Gewürzen<br />

wie Ingwer, Peperoni und Koriander und<br />

Acarajé, frittierten Bohnen und Shrimps<br />

und anderer Köstlichkeiten.<br />

Neben Kultur findet der Besucher südlich<br />

und nördlich der Stadt sowie auf den<br />

umliegenden Inseln schöne tropische<br />

Badeplätze und –orte. Kilometerweit<br />

erstrecken sich die Stadtstrände entlang<br />

der Uferstraße. Richtung Norden wird<br />

die Skyline bald abgelöst von der endlos<br />

scheinenden Kokospalmenküste. Rund<br />

eine Stunde mit dem Auto entfernt<br />

liegt das Tivoli Eco-Resort Praia do Forte<br />

an einem 12 Kilometer langen, feinen<br />

weißen Sandstrand: im Hintergrund atlantischer<br />

Regenwald, die Küste geschützt<br />

durch ein vorgelagertes Korallenriff, das<br />

Meer leuchtet hier smaragdgrün. Schon<br />

Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt mit<br />

Ehefrau Lilo schätzten diesen Platz als<br />

erholsames Refugium.<br />

Salvador da Bahia ist heute die drittgrößte<br />

Stadt und das afro-brasilianische Herz<br />

des Landes. Zentrum des Candomblé,<br />

einer von Westafrika geprägten Religion,<br />

die hier neben dem Katholizismus praktiziert<br />

wird und sich mit ihm teilweise<br />

vermischt, und von Capoeira, den brasilianischen<br />

Kampftanz – vor 400 Jahren von<br />

den Sklaven Brasiliens als Verteidigung<br />

gegen ihre Ausbeuter erfunden. Schon<br />

morgens hört man hier Trommler und<br />

Percussionisten vieler Schulen bei ihren<br />

Proben. Sie spielen die Musik des Bundesstaates<br />

Bahia, Música para pular, was<br />

übersetzt bedeutet: „Musik zum Hüpfen.“<br />

Es ist die Mischung aus Musiker- und<br />

Künstlerviertel, afrikanischen Kulturwurzeln<br />

gepaart mit brasilianischer Lebensfreude,<br />

die diese Altstadt in ganz Brasilien<br />

einzigartig macht.<br />

UNTERKUNFT:<br />

Besonders stilvolles Hotel – ein in<br />

der Altstadt gelegenes, restauriertes<br />

Kloster aus dem 17. Jahrhundert.<br />

Mit Kapelle, Kreuzgang und einem<br />

kleinen Pool im Innenhof.<br />

Pestana Convento do Carmo:<br />

www.pestana.com<br />

In der Altstadt Pelourinho finden<br />

Gäste in der Pousada do Boquieirão<br />

ein Spitzen-Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Pousada do Boquieirão:<br />

www.pousadaboqueirao.com.br


26 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE


<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 27<br />

UNGLEICHE<br />

SCHWESTERN<br />

RECIFE & OLINDA<br />

AUTOR: M. WINCKLER<br />

Die beiden Städte Recife und Olinda liegen rund eine Flugstunde nördlich von Salvador<br />

da Bahia. Im 17. Jahrhundert war Olinda die Wiege der brasilianischen Kultur. Theater,<br />

Malerei und Bildhauerkunst erstrahlten hier bereits in voller Blüte, als das benachbarte<br />

Recife noch ein Fischerdorf war. Heute zählt Olinda 370.000 Einwohner, und Recife,<br />

dessen Skyline südlich von Olinda sichtbar ist, hat sich mit seinen 1,4 Millionen Bewohnern<br />

zum politischen und wirtschaftlichen Zentrum Pernambucos entwickelt.


28 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

REISE | BRASILIEN<br />

Schwer drückt die Mittaghitze auf Olinda.<br />

Nur wenige Händler sind zu dieser Zeit<br />

auf dem Alto da Sé zu sehen. Der Kirchenvorplatz<br />

auf dem Plateau eines Hügels<br />

erwacht erst abends, wenn von Garküchen<br />

der Duft von gegrilltem Fleisch,<br />

Fisch und Meeresfrüchten aufsteigt, mit<br />

Textilien und Kunsthandwerk gehandelt<br />

wird, Samba-Gruppen die Hüften zum<br />

Schwingen bringen und Capoeira aufgeführt<br />

wird.<br />

Morgens ist der Alto da Sé der beste<br />

Ausgangspunkt für einen gemächlichen<br />

Spaziergang in der barocken Altstadt von<br />

Olinda. Die Portugiesen errichteten 1575<br />

auf dem Platz die Igreja Nossa Senhora de<br />

Graça. Auf der Terrasse des Gotteshauses<br />

laden schattige Bänke, mit grandioser<br />

Aussicht, zum Verweilen ein. Aus dem<br />

tropischem Grün ragen die roten Dächer<br />

der Kolonialbauten heraus, das Kloster<br />

São Francisco ist von Kokospalmen flankiert.<br />

Dahinter erstreckt sich der azurblaue<br />

Atlantik – bis hin zur 20 Autominuten<br />

entfernten Skyline von Recife,<br />

Hauptstadt des Bundesstaats Pernambuco<br />

im Nordosten Brasiliens.<br />

Nur sechs Kilometer trennen Olinda von<br />

der Metropole, die die Fußballmannschaften<br />

zur Weltmeisterschaft in diesem<br />

Sommer mit einem neuen, im April 2013<br />

eröffneten Stadion begrüßt hat. Die<br />

deutsche Nationalelf traf in der Arena<br />

Pernambuco zum Abschluss der Vorrunde<br />

am 26. Juni auf die USA.<br />

Der Gegensatz zwischen der beschaulichen<br />

Weltkulturerbestätte und dem<br />

Hochhausdschungel der Großstadt mit<br />

ihren 1,4 Millionen Bewohnern könnte<br />

nicht größer sein. In Recife sind Teile der<br />

Altstadt noch sehenswert, ansonsten<br />

gleicht die Stadt weitgehend einem<br />

Betonmoloch. Allerdings mit schönen<br />

Stränden an einer mehrere Kilometer<br />

langen Küstenstraße. Zwar ist die „Copacabana<br />

des Nordens“ ein Euphemismus,<br />

der mit dem weltberühmten Originalstrand<br />

von Rio nicht mithalten kann.<br />

Dennoch sind die Strände vor der Hochhauskulisse<br />

sauber und laden durchaus<br />

zum Baden ein. Wären da nicht die<br />

Hinweisschilder, die vor Hai-Attacken<br />

warnen. In einem Beitrag über das Hai-<br />

Problem bezeichnete das ZDF-Auslandsjournal<br />

vor kurzem den Strand von Recife,<br />

als einen der gefährlichsten der Welt.<br />

Olinda, ab 1535 von Sklaven und Indianern<br />

unter kolonialer Herrschaft aufgebaut,<br />

hinterlässt im Gegensatz zur<br />

großen Schwester den Eindruck eines<br />

pittoresken Freilichtmuseums und Künstlerortes.<br />

Straßen und Gassen winden sich<br />

durch eine tropische Hügellandschaft.<br />

Sie sind gesäumt von alten Kirchen,<br />

deren Fassaden von der salzhaltigen<br />

Tropenluft geschwärzt sind, und von in<br />

leuchtenden Pastellfarben gestrichenen,<br />

niedrigen Häusern, die Pensionen,<br />

Restaurants und Galerien beherbergen.<br />

Auch Museen gibt es, darunter ein kleines<br />

Karnevalsmuseum. Olinda wetteifert Jahr<br />

für Jahr mit Recife um den schönsten<br />

Karneval nicht nur der Region, sondern<br />

ganz Brasiliens. Die kilometerlangen,<br />

von Kokospalmen gesäumten Strände<br />

und Buchten Pernambucos zählen zu<br />

Fotos: M. Winckler, Aufmacher: Kamillok (Fotolia.com)


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 29<br />

Grell leuchten die Häuserfarben<br />

in der Mittagshitze in Olinda.


30 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

REISE | BRASILIEN<br />

Portugiesische Barockkirche<br />

am Atlantik in Olinda.


REISE | BRASILIEN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 31<br />

den schönsten des Landes. Der Name<br />

„Pernambuco“ bedeutet: „Meer, das an<br />

die Felsen schlägt“. Die Strände an der<br />

187 Kilometer langen Küste zwischen<br />

den Bundesstaaten Alagoas im Süden<br />

und Paraíba im Norden sind ganzjähriges<br />

Ziel für sonnenhungrige Touristen und<br />

laden zum Verweilen ein.<br />

Knapp zwei Autostunden südlich von<br />

Olinda liegt Porto do Galinhas, der beliebteste<br />

Badeort der Region. Scheinbar<br />

endlose Strände mit feinem, weißem<br />

Sand erstrecken sich im Norden und<br />

Süden des Ortes. Das Wasser ist sauber,<br />

warm und klar. Streckenweise ist die<br />

Brandung allerdings so stark, dass<br />

Schwimmen gefährlich sein kann.<br />

UNTERKUNFT:<br />

Recife ist nur für Fußballfans von<br />

Interesse. Alle anderen sollten den<br />

Betonmoloch meiden und gleich<br />

vom Flughafen ins benachbarte<br />

Olinda fahren.<br />

Olinda:<br />

Die Pension erstreckt sich über zwei<br />

Häuser aus dem 17. Jahrhundert mit<br />

wunderschönen Gärten und fantastischen<br />

Ausblicken.<br />

Pousada do Amparo:<br />

www.pousadodoamparo.com.br


32 | <strong>BOLD</strong> THE THE MAGAZINE<br />

IN THE<br />

MOUNTAINS<br />

FASHION<br />

FOTOGRAF: C. RUDOLPH<br />

Speaker: UE BOOM<br />

Handy: Nokia Lumia 1520<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Make-Up & Hair: H. Samoray | Styling: Z. Khawary | Assistenz: M. Kretzschmar<br />

Model: F. Maurer Franken (Agentur: Viva Models)


<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 33


34 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MODE | IN THE MOUNTAINS


MODE | IN THE MOUNTAINS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> THE THE MAGAZINE | 35<br />

Uhr: ELYSEE<br />

Tablet: Nokia Lumia 2520<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Fahrzeug: MINI Paceman GoalCooper<br />

(MINI Showcar zur WM 2014)


36 | <strong>BOLD</strong> THE THE MAGAZINE MODE | IN THE MOUNTAINS<br />

Uhr: ELYSEE<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Fahrzeug: MINI Paceman GoalCooper<br />

(MINI Showcar zur WM 2014)


MODE | IN THE MOUNTAINS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> THE THE MAGAZINE | 37


38 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE


<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 39<br />

Brille: Dita Eyewear<br />

Outfit: GANT RUGGER


40 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MODE | IN THE MOUNTAINS


MODE | IN THE MOUNTAINS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> THE THE MAGAZINE | 41<br />

Uhr: ELYSEE<br />

Brille: Dita Eyewear<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Fahrzeug: MINI Paceman GoalCooper<br />

(MINI Showcar zur WM 2014)


42 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

Handy: Nokia Lumia 1520<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Speaker: UE BOOM Limited Edition


<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 43


44 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE MODE | IN THE MOUNTAINS<br />

Outfit: GANT RUGGER<br />

Fahrzeug: MINI Paceman GoalCooper<br />

(MINI Showcar zur WM 2014)


MODE | IN THE MOUNTAINS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>BOLD</strong> THE THE MAGAZINE | 45


46 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE


<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 47


48 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE


<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 49<br />

MEGACITY<br />

IN SANFTEM GRÜN<br />

HONGKONG<br />

AUTOR: A. LOBE<br />

Hongkong (englisch Hong Kong: duftender Hafen) ist eine Metropole und Sonderverwaltungszone<br />

an der Südküste der Volksrepublik China im Mündungsgebiet des<br />

Perlflusses. Mit über 7 Millionen Einwohnern auf 1.104 km² und einem bedeutenden<br />

Wirtschafts- und Finanzsektor zählt Hongkong zu den Weltstädten. 95 Prozent der<br />

Einwohner Hongkongs sind chinesischer Abstammung mit überwiegend kantonesischer<br />

Muttersprache. Asiens Metropole hat aber weit mehr zu bieten als Shopping<br />

Malls und Wolkenkratzer: <strong>BOLD</strong> machte einen Ausflug in die Natur der Megacity.


50 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

REISE | MEGACITY IN SANFTEM GRÜN | HONGKONG<br />

Ist von Hongkong die Rede, denkt man<br />

zunächst an eine pulsierende Metropole.<br />

Wolkenkratzer, Shopping Malls,<br />

Menschenmassen. Doch nur ein paar<br />

Autominuten von der Großstadt entfernt<br />

befindet sich ein einzigartiges Naturreservat.<br />

Was Viele nicht wissen: Gut zwei<br />

Drittel der Fläche von Hongkong sind<br />

Grünland. Und 40 Prozent davon stehen<br />

unter Naturschutz. Vom Busbahnhof<br />

Shau Kei geht es über die Shek O Road<br />

hinauf nach To Tei Wan. Dichter Regenwald<br />

säumt die steilen Serpentinen, die<br />

Phalanx der Hochhäuser verschwindet<br />

im Rückspiegel. Ein paar Rennradfahrer<br />

quälen sich über den Pass, ansonsten<br />

ist auf der Straße kaum Verkehr. Das<br />

saftige Grün steht in scharfem Kontrast<br />

zum Betongrau der dichten Ballungsräume.<br />

Auf der Passhöhe angekommen,<br />

eröffnet sich ein einzigartiger Blick auf<br />

das Südchinesische Meer. Die Farben des<br />

Wassers changieren zwischen Hellblau,<br />

Dunkelblau und Türkis. Auf der Tai Tam-<br />

Halbinsel stehen die Luxus-Apartments<br />

in Reih und Glied, die Segelyachten erinnern<br />

ein wenig an Monaco. Bei Quadratmeterpreisen<br />

von bis zu 20.000 Euro<br />

zahlt die Hautevolee die Anlegestelle am<br />

Yachthafen aus der Portokasse.<br />

GROSSSTADT-DSCHUNGEL<br />

UND WILDE NATUR<br />

Zwei Schritte weiter ist man mitten in<br />

der Natur. Drei verschiedene Wanderrouten<br />

nehmen bei To Tei Wan ihren<br />

Ausgangspunkt. Der Dragon’s Back, der<br />

so heißt, weil das Gelände die Form eines<br />

Drachenrückens hat, ist der bekannteste<br />

– er wurde 2004 vom „Time Magazine“ zu<br />

Asiens bestem städtischen Wanderweg<br />

gekürt. Links und rechts wuchern mannshohe<br />

Bambusstauden. Bambus ist wegen<br />

seiner Stabilität und Flexibilität noch<br />

immer ein beliebtes Baumaterial für<br />

Gerüste. Am Wochenende kommen viele<br />

Hongkonger in das Naherholungsgebiet,<br />

um durchzuatmen und Kraft zu schöpfen.<br />

Die Luft ist klar und rein. Kein Lärm, keine<br />

Abgase. To Tei Wan ist eine Oase der<br />

Ruhe. Reiseführer Joe, der in Kowloon<br />

wohnt, führt uns über den Pfad. Er zupft<br />

an einem Palmwedel und zeigt auf eine<br />

Blüte. „Hier gibt es hunderte endemischer<br />

Tier- und Pflanzenarten“, sagt er. Mehr<br />

als 200 Schmetterlingsarten schwirren<br />

umher, 93 verschiedene Libellen sind<br />

hier beheimatet. Der Bambus raschelt<br />

im Wind. Eine frische Brise weht über die<br />

Anhöhe. „Dort oben ist es zugig“, hatte<br />

Joe die Gruppe gewarnt, und wie zum<br />

Beweis lässt er jetzt seine Jacke im Wind<br />

flattern.<br />

TAI LONG WAN-BUCHT:<br />

SURFEN, BADEN UND RELAXEN<br />

Der Reiz der Wanderung besteht in dem<br />

eigentümlichen Gegensatz zwischen<br />

Großstadt-Dschungel und wilder Natur.<br />

Flankiert von Bergen, tritt immer wieder<br />

schemenhaft der Stelenwald der Hochhäuser<br />

zum Vorschein. Es sind nur ein<br />

paar Kilometer, doch in dem idyllischen<br />

Grün wirken sie wie Botschafter aus einer<br />

anderen Welt. Unten an der Küste, wo das<br />

Südchinesische Meer ans Ufer brandet,<br />

sieht man pittoreske Küstendörfer und<br />

idyllische Strandabschnitte. In der Tai<br />

Long Wan-Bucht stürzen sich Surfer tollkühn<br />

in die Wellen, manche baden, am<br />

Strand messen sich Jugendliche beim<br />

Tauziehen. Richtung Süden schweift der<br />

Blick nach Stanley, das einst ein Piratenund<br />

Schmugglernest war.<br />

WOHLTUENDE<br />

RUHE<br />

Der Pulverdampf ist längst verzogen,<br />

in dem Weiler geht es heute beschaulich<br />

und entspannt zu. An der Uferpromenade<br />

flanieren Besucher, ein Brautpaar<br />

lässt sich vor dem Meer ablichten,<br />

und auf dem Bolzplatz üben sich die<br />

Fußballspieler von morgen. Ein paar<br />

Meter hinter dem Trödelmarkt, auf dem<br />

chinesische Preziosen und Vasen feilgeboten<br />

werden, befindet sich ein kleiner<br />

Strandabschnitt. Das Rauschen des<br />

Meeres wirkt wohltuend. Man lässt den<br />

Sand durch die Hände rieseln und könnte<br />

die Hektik der Großstadt glatt für einen<br />

Mythos halten. Selbst im Winter kann<br />

man hier bei 20 Grad baden. Wobei<br />

die gefühlten Temperaturen natürlich<br />

immer relativ sind. Was in Mitteleuropa<br />

als Spätsommertag durchgehen würde,<br />

empfinden die Hongkonger bereits<br />

als frostig. „Das ist bei euch also ein<br />

Spätsommertag?“, fragt ein junger<br />

Mann mit schwarz gerahmter Brille<br />

ungläubig, während seine Freundin<br />

prophylaktisch den Strickpulli zuzieht.<br />

20 Grad locken die Hongkonger nicht<br />

hinter dem Ofen hervor. Immerhin hat<br />

man jetzt den Strand für sich allein. Ein<br />

kleiner Luxus, denn im Hochsommer ist<br />

hier die Hölle los.


REISE | MEGACITY IN SANFTEM GRÜN | HONGKONG<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 51<br />

Surfer in der<br />

Tai Long Wan-Bucht.


52 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE REISE | MEGACITY IN SANFTEM GRÜN | HONGKONG<br />

Der Tian Tan Buddha (Big Buddha) ist eine bronzene<br />

Statue bei Ngong Ping auf Lantau Island in Hongkong.


REISE | MEGACITY IN SANFTEM GRÜN | HONGKONG<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 53


54 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE REISE | MEGACITY IN SANFTEM GRÜN | HONGKONG<br />

Mitten in der Natur:<br />

Wanderrouten bei To Tei Wan


REISE | MEGACITY IN SANFTEM GRÜN | HONGKONG<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 55<br />

BIG BUDDHA<br />

UND NGO PING 360<br />

Ein Besuch in Hongkong ist nicht<br />

komplett ohne eine Fahrt mit der Seilbahn<br />

Ngo Ping 360. Die 2009 eröffnete<br />

Gondelbahn verbindet den Stadtteil<br />

Tung Chung auf der Nordseite der Lantau<br />

Insel mit dem Ngong Ping Village. Atemberaubend<br />

sieht es aus, wie die Seilbahn<br />

über die Hügellandschaft Hongkongs<br />

schwebt. Die Gondeln sind wie an einer<br />

Perlenschnur aufgezogen. Wer in einer<br />

der insgesamt 36 „Crystal Cabins“ sitzt,<br />

kann durch den Glasboden auf den Wald<br />

unter sich schauen – vorausgesetzt, er<br />

ist schwindelfrei. Doch selbst bei stürmischem<br />

Wind bringt die Ngo Ping<br />

360 den Besucher sicher auf das Bergplateau.<br />

Auf gut 400 Metern Höhe erhebt<br />

sich der Big Buddha. Erhaben blickt er auf<br />

das Treiben der Stadt. Es ist, als wolle er<br />

die Bewohner zum Innehalten mahnen.<br />

tuende Entschleunigung – und ein ganz<br />

anderes Bild als jenes, das man sonst von<br />

Hongkong kennt.<br />

KOMFORT<br />

UND GENUSS<br />

Eine kommode Unterkunft bietet das<br />

zentral gelegene Gateway Hotel über<br />

der gleichnamigen Shopping Mall auf<br />

der Halbinsel Kowloon. Es verfügt über<br />

400 Zimmer sowie Suiten und bietet die<br />

ideale Balance von Raum, Komfort und<br />

herzlicher asiatischer Gastfreundschaft.<br />

In ca. 5 Gehminuten ist man an der<br />

Avenue of Stars und der Fährstation.<br />

Die Überfahrt nach Hongkong Island<br />

dauert knapp 10 Minuten. Die Auswahl<br />

an Essensmöglichkeiten ist riesig: In der<br />

Stadt gibt es 11.000 Restaurants. Ein<br />

besonderer Tipp ist das vegetarische<br />

Restaurant im Kloster PoLin.<br />

In dem Klosterdorf ist es seelenruhig.<br />

„Der Buddhismus ist für uns mehr eine<br />

Lebensphilosophie als eine Religion“, sagt<br />

Joe. „Es geht um ein ständiges Hinterfragen.<br />

Warum machen wir das? Warum<br />

sind wir hier?“ Aus dieser Haltung ist<br />

das stoische Gemüt der Kantonesen zu<br />

erklären. Den Menschen ist der Anmut<br />

von Gelassenheit zu Eigen. Gläubige<br />

bringen Opfergaben dar, entzünden<br />

Räucherstäbchen und verbeugen sich<br />

vor dem Schrein des Po Ling-Klosters.<br />

Mönche aus Thailand, zu erkennen an<br />

ihren orangenen Gewändern, sind extra<br />

angereist, um Big Buddha die Ehre zu<br />

erweisen. Hier erfährt man eine wohl-<br />

ANREISE:<br />

Mit Cathay Pacific oder Lufthansa<br />

kann man von Frankfurt nach<br />

Hongkong ab 650 Euro fliegen.<br />

www.cathaypacific.com<br />

www.lufthansa.com<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.DiscoverHongKong.com<br />

www.marcopolohotels.com


56 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE


<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 57<br />

SUISSE<br />

PRÉCISION<br />

MAURICE LACROIX<br />

AUTOR & FOTOGRAF: H. G. TEINER<br />

Obwohl Maurice Lacroix eine vergleichsweise junge Uhrenmarke ist, kann das Haus<br />

bereits eine beachtliche Reihe innovativer Entwicklungen vorweisen. Seit Beginn der<br />

90er Jahre konzentriert sich die Marke auf die Entwicklung ebenso attraktiver wie überraschender<br />

Zusatzfunktionen für mechanische Uhren. Heute verfügt Maurice Lacroix<br />

insbesondere in den Bereichen retrograde Anzeigen, Chronographen und Mondphasenanzeigen<br />

über eine herausragende Kompetenz.


58 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

LIFESTYLE & TREND | MAURICE LACROIX<br />

Es ist Frühling. Die Sonne scheint. Die<br />

weltweit wichtigste Messe für die Uhrenund<br />

Schmuckindustrie findet zu dieser<br />

Zeit in der Schweiz im schönen Basel<br />

statt. Vor dem Eingangsbereich der<br />

Messe leuchten in blendender Blütenpracht<br />

die weißen Hyazinthen. Das<br />

Blumenmeer verströmt einen eindringlichen,<br />

betörenden Duft. 150.000 interessierte<br />

Besucher wird die Messe am Ende<br />

zählen. Sämtliche führende Marken sind<br />

hier vertreten, insgesamt 1.500 Firmen<br />

aus über 40 Ländern stellen hier ihre<br />

Neuheiten vor. <strong>BOLD</strong> hat sich Maurice<br />

Lacroix, einen der führenden Uhrenhersteller,<br />

bei dieser Gelegenheit einmal<br />

näher angesehen und dabei interessante<br />

Einblicke in die Fertigung der luxuriösen<br />

Zeitmesser gewonnen.<br />

MAURICE LACROIX<br />

DIE MANUFAKTUR<br />

In der Uhrenindustrie gelten jene Unternehmen<br />

als Manufaktur, welche die<br />

wesentlichen Teile einer mechanischen<br />

Uhr in eigenen Werkstätten herstellen.<br />

Maurice Lacroix fertigt von Grund auf<br />

die zuverlässig funktionierende Technik<br />

selbst und kreiert außergewöhnliche<br />

Zeitmesser in zeitlos gültiger Form. Die<br />

Marke stellte bereits 2006 mit dem einzigartigen<br />

Chronographenkaliber ML 106 in<br />

der Masterpiece Le Chronographe das<br />

erste vollständig in-house konzipierte<br />

und entwickelte Werk vor. Heute verfügt<br />

Maurice Lacroix über nicht weniger als<br />

13 eigene Kaliber (90.000 Uhren werden<br />

pro Jahr hergestellt) und ist damit ein<br />

bedeutender Name im exklusiven Kreis<br />

der Schweizer Manufakturen. Der ambitionierte<br />

Hersteller hat sich seit jeher<br />

ein klares Ziel gesetzt: die Verbindung<br />

von konsequenter Traditionspflege der<br />

Schweizer Uhrmacherkunst mit Neuentwicklungen<br />

in den Bereichen Komplikationen<br />

und Werke. Die Masterpiece Lune<br />

Rétrograde setzt diese Entwicklung mit<br />

einem neuen Manufakturwerk mit Automatikaufzug<br />

fort.<br />

SAIGNELÉGIER<br />

JURA<br />

Insgesamt 274 Einzelteile werden zu<br />

einem komplexen mechanischen Automatikwerk<br />

eines Kalibers ML 190, Calendrier<br />

Rétrograde, zusammengesetzt.<br />

Die Manufaktur in der kleinen Ortschaft<br />

Saignelégier ist ein modernes Gebäude<br />

und liegt in einer landwirtschaftlich<br />

genutzten und von sanften Hügeln<br />

geprägten Landschaft. Der Ort erstreckt<br />

sich auf einem breiten Sattel der Jurahochfläche<br />

der nördlichen Freiberge und<br />

bietet mit seiner leichten Höhenlage um<br />

1.000 Meter über dem Meeresspiegel eine<br />

gute Luftqualität, welche der feinmechanischen<br />

Präzisionsarbeit zuträglich ist. In<br />

dieser Luft des Jura liegen die Grundlagen<br />

für die präzise und langlebige Funktion,<br />

genau hier entstehen unter den Händen<br />

von über achtzig Spezialisten und Spezialistinnen<br />

die kleinen und feinen Wunderwerke<br />

der Schweizer Uhrenbaukunst.<br />

Bis zur Mitte des 17. Jahrhundert reichen<br />

die Anfänge des Uhrenhandwerks in<br />

dieser Region zurück. Es waren die Nachkommen<br />

der Hugenotten, die in den


LIFESTYLE & TREND | MAURICE LACROIX<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 59<br />

Konzentrierte Arbeit:<br />

Maurice Lacroix Manufaktur


60 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE LIFESTYLE & TREND | MAURICE LACROIX<br />

Präzision und Detailgenauigkeit:<br />

Maurice Lacroix Manufaktur


LIFESTYLE & TREND | MAURICE LACROIX<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 61<br />

einsamen Tälern die Uhrwerke, damals<br />

für Turm-, Stand- und Wanduhren,<br />

zusammensetzten. Im 18. Jahrhundert<br />

wurde die Uhrenfertigung zum Motor<br />

der lokalen wirtschaftlichen und industriellen<br />

Entwicklung.<br />

ZWEI MICRON<br />

PRÄZISION<br />

In Montfaucon, unweit von Saignelégier,<br />

werden, unter dem Namen La Manufacture<br />

des Franches-Montagnes SA<br />

Werkstätten, die komplexen Uhrwerkkomponenten<br />

von Grund auf und mit<br />

unendlicher Feinarbeit aus dem Vollen<br />

gefräst. Basierend auf den neuesten<br />

CNC-Technologien entstehen hier präziseste<br />

Komponenten in Kleinserien. Damit<br />

unterstreicht Maurice Lacroix die Kompetenz<br />

seiner umfassenden Entwicklung<br />

mechanischer Uhren bis ins kleinste<br />

Detail und behält das Know-how, die<br />

Fertigung und Qualitätskontrolle vollständig<br />

in der eigenen Hand. Die Genauigkeit<br />

reicht hier von zehn Micron bis zu<br />

einer fast unvorstellbaren Toleranz von<br />

zwei Micron. Die Öffnung des Rotors,<br />

der halbkreisförmigen Schwungmasse,<br />

die bei einem Automatikwerk für den<br />

selbstständigen Aufzug der Feder durch<br />

die Bewegungen des Handgelenks<br />

des Trägers sorgt, wird auf 0,002 Millimeter<br />

genau getrimmt. Ein menschliches<br />

Haar liegt bei einem Durchmesser<br />

von 0,05 Millimetern. Die Manufaktur ist<br />

darüber hinaus in der Lage, die Erhältlichkeit<br />

für die Einzelteile seiner mechanischen<br />

Uhren und Werke für mindestens<br />

zwanzig Jahre zu gewährleisten.<br />

MASTERPIECE<br />

UND KLASSIK<br />

Für Menschen mit ausgeprägtem Sinn<br />

für Wertbeständigkeit gibt es erkennbar<br />

genug Gründe, die persönliche Zeitmessung<br />

einer Maurice Lacroix anzuvertrauen.<br />

Die Spitzenkollektion (Masterpiece)<br />

für Herren zeichnet sich durch ihre<br />

gekonnte Interpretation der retrograden<br />

Komplikationen aus, deren Realisierung<br />

Maurice Lacroix seit vielen Jahren pflegt.<br />

Der perfekte Ausdruck einer lebendigen,<br />

von einer mechanischen Technik<br />

bestimmten Uhr lädt ein, uns im Alltag<br />

zu Außergewöhnlichem inspirieren zu<br />

lassen. Die entsprechende Damen-Kollektion<br />

betont in feiner Abstimmung die<br />

Kombination von zeitlosem Design und<br />

perfektem Handwerk und ist ein Ausdruck<br />

des eigenen Strebens nach Authentizität<br />

und Balance. Eine Maurice Lacroix ist weit<br />

mehr als die Summe ihrer mechanischen<br />

Teile: Sie ist Teil der eigenen Lebendigkeit.<br />

Der Ausdruck eines individuellen Lifestyles.<br />

So ist die Luxusuhren-Manufaktur<br />

auch an den Orten präsent, an denen der<br />

internationale Lifestyle pulsiert: Nach der<br />

Marken-Boutique am Kurfürstendamm,<br />

eröffnete Maurice Lacroix 2013 seinen<br />

Flagship Store in der Berliner Friedrichstraße.<br />

Als besonderer Gast war Sir Bob<br />

Geldof anwesend. anwesend.<br />

LINK ZUR WEBSITE:<br />

www.mauricelacroix.de


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<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 63


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<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 65<br />

BERGE, SEE UND<br />

RICHARD WAGNER<br />

LUZERN<br />

AUTOR & FOTOGRAF: H. G. TEINER<br />

Die Stadt Luzern liegt am nordwestlichen Ende des Vierwaldstättersees beim Ausfluss<br />

der Reuss. Die Reuss teilt die Stadt in die Altstadt und Neustadt. Die Kapellbrücke mit<br />

dem Wasserturm und die Spreuerbrücke verbinden die Alt- und Neustadt. Die Lage<br />

zwischen See und den Bergen Pilatus und Rigi ist besonders malerisch und begünstigte<br />

die Entwicklung Luzerns als frühe Hochburg des Tourismus.


66 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

REISE | SCHWEIZ | LUZERN<br />

RICHARD WAGNERS<br />

LUZERN<br />

In Luzern hat Richard Wagner gelebt,<br />

geliebt und komponiert, hier kann man<br />

noch heute die Luft einatmen, die seinen<br />

Geist beflügelt hat. Oder in dem Hotel<br />

übernachten, in dem auch der Meister<br />

logierte: Wagner war von März 1859 bis<br />

September 1859 im Hotel Schweizerhof,<br />

das einen schönen Blick über den Vierwaldstättersee<br />

bietet. Hier vollendete<br />

er die Oper „Tristan und Isolde“. Gerne<br />

traf sich Wagner nur unweit entfernt im<br />

Wirtshaus Dubeli, das alte Gebäude ist<br />

noch heute zu bewundern, allerdings<br />

als chinesisches Restaurant Li Thai Pe. In<br />

der Matthäuskirche neben dem Schweizerhof<br />

heirateten Richard und Cosima<br />

Wagner, nur in dieser protestantischen<br />

Gemeinde war, in dem ansonsten katholischen<br />

Luzern, eine Heirat der Geschiedenen<br />

möglich gewesen.<br />

Ein kleiner Ausflug, am Ufer des Vierwaldstättersees<br />

entlang, führt zu einem besonderen<br />

Ort: Tribschen, das ist eine kleine<br />

Landzunge am See mit einem Landhaus<br />

darauf. Das villenähnliche Gebäude in<br />

exponierter Lage, mit Blick aufs Wasser,<br />

war für etwa sechs Jahre die Heimstatt<br />

für Richard und Cosima Wagner und<br />

beherbergt heute das Richard-Wagner-<br />

Museum. Hier kamen die Wagner-Kinder<br />

Eva und Siegfried zur Welt, wurden die<br />

„Meistersinger“ vollendet und am „Ring<br />

des Nibelungen“ gearbeitet. Zu Cosimas<br />

Geburtstag komponierte Wagner eine<br />

symphonische Dichtung und ließ diese<br />

am 25. Dezember 1870 aufführen.<br />

Cosima notierte in ihrem Tagebuch:<br />

„Wie ich aufwachte, vernahm mein Ohr<br />

einen Klang, immer voller schwoll er an,<br />

nicht mehr im Traum durfte ich mich<br />

wähnen, Musik erschallte, und welche<br />

Musik! Als sie verklungen, trat Richard mit<br />

den fünf Kindern zu mir ein und überreichte<br />

mir die Partitur des ‚Symphonischen<br />

Geburtstagsgrußes – Tribscher<br />

Idylle‘, in Tränen war ich, aber auch das<br />

ganze Haus.“ Später wurde das Werk in<br />

„Siegfried-Idyll“ umbenannt, es gehört<br />

zu Wagners bekanntesten Orchesterwerken.<br />

Das Tribscher Landhaus lädt uns<br />

heute ein, in die faszinierende Welt des<br />

berühmten Komponisten einzutauchen.<br />

Katja Fleischer, die Leiterin des Richard<br />

Wagner Museums, unternimmt spannende<br />

Führungen durch ihre anregend<br />

gestaltete Ausstellung, eine Ahnung des<br />

abwechslungsreichen Lebens des Meisters<br />

entsteht dabei wie von selbst in<br />

diesen Räumen, angefüllt mit Zeugnissen<br />

seines Lebens und Schaffens.<br />

Richard Wagner hat die Natur um Luzern<br />

herum geliebt und unternahm zahlreiche<br />

Ausflüge in die Umgebung. Schließlich<br />

wurden seine Eindrücke und Erfahrungen<br />

in der Natur der Berge in Musik übersetzt<br />

und in seinen Werken in dramaturgisch<br />

genialer Weise eingesetzt. Das Richard<br />

Wagner Museum zeigt dazu die Sonderausstellung<br />

„Alpenmythos im 19. Jahrhundert<br />

– Wagners Wanderungen in<br />

der Schweiz“ und beleuchtet damit eine<br />

bisher weitgehend verborgene Seite des<br />

Komponisten, die als Annäherung an<br />

sein Werk und seine Person in besonders<br />

anschaulicher Weise geeignet ist.<br />

Mit Klängen aus Wagners Musik im<br />

Ohr geht es auf die „Goldene Rundfahrt“,<br />

eine Fahrt mit dem Schaufelraddampfer<br />

über den Vierwaldstättersee<br />

bis Alpnachstad und dann hinauf zum<br />

Pilatus. Diesen Berg können Sportbegeisterte<br />

erklimmen. Technikfans erobern ihn<br />

mit der weltweit steilsten Zahnradbahn.<br />

Und das seit 1889, zuerst mit Dampfmaschinenbetrieb<br />

und seit 1937 elektrisch<br />

angetrieben. Den Drachen im<br />

Logo, erkämpft sich das feuerrote Bähnchen<br />

immer noch mühelos mit solider<br />

Schweizer Technik die steilen Höhen,<br />

ein beständiges Werk Schweizer Designkultur.<br />

Das gute Stück schraubt sich in<br />

30 Minuten von 440 Metern Höhe hinauf<br />

bis nach Pilatus Kulm auf 2.132 Metern.<br />

Dort kann bei einer kleinen Rundwanderung<br />

der Ausblick auf Bergspitzen und<br />

Alpweiden mit Alpenrosen und Enzian<br />

genossen werden, vielleicht zeigen sich<br />

Steinböcke und Gemsen. In Erinnerung<br />

bleibt in jedem Fall das Panorama der<br />

Zentralschweizer Seen und der Alpen mit<br />

ihren 73 Berggipfeln: die Berner Alpen<br />

mit der legendären Eiger-Nordwand,<br />

dem Mönch und der Jungfrau, um nur<br />

einige zu erwähnen. Zum spektakulären<br />

Abschluss empfehlen wir eine Talfahrt<br />

in der Gondel der Luftseilbahn hinunter<br />

nach Kriens.<br />

FESTIVAL-CITY<br />

UND WAGNERS RING<br />

Luzern ist die Festival-City mit einem vielfältigen<br />

Kulturprogramm, wobei insbesondere<br />

die Leidenschaft für Musik eine<br />

herausragende Rolle spielt. Das Lucerne


REISE | SCHWEIZ | LUZERN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 67<br />

Mit der Gondel der Seilbahn geht es<br />

von Pilatus Kulm auf 2.132 Metern<br />

Höhe wieder abwärts.


68 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

REISE | SCHWEIZ | LUZERN<br />

Landhaus Tribschen: Hier lebte und arbeitete<br />

Richard Wagner. Heute ist es (s)ein Museum.


REISE | SCHWEIZ | LUZERN<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 69<br />

Festival gehört international zu den<br />

renommiertesten Events klassischer<br />

Musik. Mit dem 1998 eröffneten KKL,<br />

dem Kultur- und Kongresszentrum, nach<br />

einem Entwurf des französischen Stararchitekten<br />

Jean Nouvel, besitzt das<br />

Festival einen der, im internationalen<br />

Vergleich, akustisch besten Konzertsäle.<br />

2013, im Jahr des 200. Geburtstages<br />

von Richard Wagner, feierte das Festival<br />

sein 75-jähriges Bestehen. Die konzertante<br />

Aufführung des kompletten „Ring<br />

des Nibelungen“ war ein Kraftakt, Höhepunkt<br />

und absoluter Publikumsmagnet.<br />

Der bewusste Verzicht auf ein inszeniertes<br />

Bühnengeschehen konzentrierte<br />

auf die Feinheiten des musikalischen<br />

Geschehens: Die Partitur war so in ihrer<br />

vielschichtigen Entfaltung in besonders<br />

filigraner Weise erlebbar. Das Orchester<br />

präsent auf der Bühne, der Klang fein<br />

aufgelöst. Schon Wagner selbst zweifelte<br />

am Ende seines Lebens am Sinn<br />

der Visualisierung. „Ach, es graut mir vor<br />

allem Kostüm- und Schminke-Wesen“,<br />

bemerkte er 1878, zwei Jahre nach<br />

Gründung der Bayreuther Festspiele.<br />

„Wenn ich daran denke, fallen mir gleich<br />

die ekelhaften Künstlerfeste ein, und<br />

nachdem ich das unsichtbare Orchester<br />

geschaffen, möchte ich auch das unsichtbare<br />

Theater erfinden.“ Eine konzertante<br />

Aufführung, unter idealen Bedingungen<br />

wie in Luzern, würde den Ansprüchen des<br />

Meisters wohl sehr entgegen kommen.<br />

Die Bamberger Symphoniker mit dem<br />

Chefdirigenten Jonathan Nott überzeugen<br />

hier auf ganzer Linie, was mit<br />

begeistertem Applaus des Publikums<br />

wiederholt honoriert wird. Unser CD-Tipp<br />

für das besondere Wagner-Hörerlebnis:<br />

„Klaus Florian Vogt – Wagner“.<br />

Die Aufnahme mit Jonathan Nott und<br />

den Bamberger Symphonikern ist eine<br />

ungewöhnliche Interpretation von einer<br />

leichten Klarheit, in der sich die Musik<br />

Wagners, verbunden mit einem stimmlichen<br />

Vortrag, voll entfaltet. Die CD, bei<br />

Sony Classical erschienen, kann altgesottene<br />

Wagner-Fans durchaus irritieren und<br />

für Wagner-Neueinsteiger zur Einstiegsdroge<br />

werden.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.myswitzerland.com<br />

www.swiss.com<br />

www.luzern.com<br />

KULTURZENTRUM:<br />

www.kkl-luzern.ch<br />

LUCERNE FESTIVAL:<br />

www.lucernefestival.ch<br />

RICHARD WAGNER MUSEUM:<br />

www.richard-wagner-museum.ch<br />

HOTEL SCHWEIZER HOF:<br />

www.schweizerhof-luzern.ch<br />

SONY CLASSICAL:<br />

www.sonyclassical.de


70 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />

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