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Wie sehen Kinder? Die Bedeutung von ... - Universität Wien

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Faktor im Hintergrund, da auf den Bildern insgesamt wenige Personen abgebildet<br />

waren. Nur in der Kategorie „Menschen, Personen und Portraits“ sowie auf einigen<br />

Bildern der Kategorie „Innenräume: Wohnzimmer und Vereine“ waren Personen<br />

abgebildet, die somit einen Rückschluss auf die Relevanz sozialer Beziehungen<br />

erlaubten. Auch wenn durch weitere Bilder, wie solche, die etwa Wohnhäuser<br />

abbildeten, eine Vermutung zur Relevanz sozialer Beziehungen angestellt werden<br />

konnte, nahm diese jedoch erst mit Analyse der Textstellen konkrete Form an. So<br />

lassen sich in allen Interviews direkte oder indirekte Verweise auf soziale<br />

Beziehungen finden, etwa wenn vom eigenen „Zuhause“ gesprochen wird oder<br />

erläutert wird, welche Verwandten und FreundInnen in der Freizeit besucht werden<br />

und welche Personen im Leben der <strong>Kinder</strong> noch eine wichtige Rolle spielen. <strong>Die</strong>se<br />

häufigen Verweise auf Personen als relevant für die Abbildung bestimmter Orte<br />

dienten als Grundlage für die Bildung dieser These.<br />

4.4.2 „Interaktionen und Praktiken“<br />

Räume erlangen für <strong>Kinder</strong> <strong>Bedeutung</strong> über die Interaktionen und Praktiken, die dort<br />

stattfinden.<br />

<strong>Die</strong> Relevanz sozialer Praktiken und Interaktionen für die Erlangung <strong>von</strong> <strong>Bedeutung</strong><br />

öffentlicher Orte lässt sich sowohl aus dem Bildmaterial, als auch aus dem<br />

Textmaterial ableiten. Einige der Bilder stehen schon für sich im Kontext sozialen<br />

Handelns, etwa wenn Sportplätze oder Supermärkte <strong>von</strong> den <strong>Kinder</strong>n abgebildet<br />

wurde, die es erlauben, Thesen zum Thema Spiel und Sport sowie Konsum zu<br />

entwickeln und die in weiterer Folge auch durch das Textmaterial bestätigt wurden.<br />

Auf anderen Bildern ist die <strong>Bedeutung</strong> sozialen Handelns nicht augenscheinlich<br />

erkennbar, sondern wird erst mit Ergänzung durch das Textmaterial deutlich, etwa bei<br />

der Abbildung <strong>von</strong> Grünflächen und anderem, deren jeweilige <strong>Bedeutung</strong> sich erst<br />

aus dem Text erschließt. Im folgenden Beispiel etwa finden handlungsbezogene<br />

<strong>Bedeutung</strong>szuschreibungen an Orte statt; zum einen das Räuber-und-Gendarm-<br />

Spielen im Wald, zum anderen der Verweis auf einen Hügel als Rodelpiste, der sogar<br />

als „Rodelhügel“ betitelt wird.<br />

„Ja. Und das ist einfach der Wald, da spielen wir meistens Räuber und Gendarm und<br />

das da, da ham ma häufig die gemacht, also das ist beim Rodelhügel.“<br />

(C_m7_endtrans: 11)<br />

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