..unabhängig und umweltbewusst: Wohnen mit der Sonne
..unabhängig und umweltbewusst: Wohnen mit der Sonne
..unabhängig und umweltbewusst: Wohnen mit der Sonne
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das Strahlungsangebot <strong>der</strong> <strong>Sonne</strong><br />
Beim <strong>Sonne</strong>nhaus steht die effiziente Nutzung<br />
<strong>der</strong> unerschöpflichen Energielieferantin <strong>Sonne</strong><br />
im Mittelpunkt. Das auf <strong>der</strong> Erdoberfläche<br />
eintreffende Strahlungsangebot übersteigt den<br />
weltweiten Energieverbrauch um etwa das<br />
Zehntausendfache!<br />
In unseren Breitengraden beträgt die jährliche<br />
solare Strahlung auf einem nach Süden<br />
geneigten Quadratmeter Kollektorfläche etwa<br />
1200 Kilowattst<strong>und</strong>en. Diese Energiemenge<br />
entspricht dem Heizwert von 120 Litern Heizöl.<br />
Unter Idealbedingungen kann ein <strong>Sonne</strong>nkollektor<br />
bis zu 80 Prozent dieser Strahlungsenergie<br />
in Wärme umwandeln.<br />
Die große Herausfor<strong>der</strong>ung beim solaren<br />
Heizen ist die ungleiche Verteilung des Strahlungsangebotes<br />
auf die Jahreszeiten: Mehr<br />
als 70 Prozent <strong>der</strong> Strahlungsenergie entfallen<br />
auf die heizfreie Zeit von Mai bis September.<br />
In den kalten Wintermonaten dagegen sind<br />
die Tage kürzer <strong>und</strong> es steht weniger <strong>Sonne</strong>nstrahlung<br />
zur Verfügung.<br />
Die zeitlichen Verläufe von Energieangebot<br />
(<strong>Sonne</strong>nschein) <strong>und</strong> Energienachfrage (Heiz<strong>und</strong><br />
Warmwasserbedarf) stimmen selten, we<strong>der</strong><br />
jahreszeitlich gesehen, noch im Tages- <strong>und</strong><br />
Wochen-Rhythmus, überein: Scheint die <strong>Sonne</strong>,<br />
muss weniger geheizt werden <strong>und</strong> umgekehrt.<br />
Solares Heizen ist daher untrennbar <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />
Frage <strong>der</strong> Wärmespeicherung verb<strong>und</strong>en.<br />
Je nach Baustandort <strong>und</strong> Wetterjahr ist die<br />
Anzahl <strong>der</strong> <strong>Sonne</strong>nst<strong>und</strong>en im Winterhalbjahr<br />
sehr unterschiedlich. Die Berücksichtigung<br />
klimatischer Bedingungen, zum Beispiel<br />
Hoch- o<strong>der</strong> Nebellagen, verdienen deshalb bei<br />
<strong>der</strong> Dimensionierung <strong>der</strong> Kollektorfläche <strong>und</strong><br />
Speichergröße eine beson<strong>der</strong>e Beachtung.<br />
Ist die Kollektorfläche für einen wesentlichen<br />
Heizbeitrag im Winter ausgelegt, bewirkt sie<br />
im Sommer einen entsprechend großen Überschuss.<br />
Deshalb sahen Planer lange Zeit nur<br />
kleine Solaranlagen als wirtschaftlich sinnvoll<br />
an: In Bezug auf die Kollektorfläche erwirtschaften<br />
diese einen höheren Ertrag. Bei den<br />
heutigen Energiekosten ist dieses Argument<br />
jedoch längst überholt: <strong>der</strong> Geldwert je<strong>der</strong><br />
durch die Solaranlage eingesparten Kilowattst<strong>und</strong>e<br />
Wärme steigt von Jahr zu Jahr.<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
kWh<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
kWh<br />
Winter<br />
Sommer<br />
Winter<br />
Solarpotential<br />
40° Neigung<br />
Wärmebedarf<br />
70° Neigung<br />
Überschuss<br />
jan feb mär apr mai jun jul aug sep okt nov dez<br />
okt nov dez jan feb mär<br />
gut gedämmt<br />
top gedämmt<br />
Mangel<br />
Nutzbarer<br />
Solarertrag<br />
Warmwasserbedarf<br />
Bad Tölz<br />
Würzburg<br />
Hamburg<br />
Das Angebot an <strong>Sonne</strong>nenergie<br />
<strong>und</strong> Wärmebedarf decken sich<br />
nicht im Jahresverlauf. Mit<br />
einer steilen Kollektorneigung,<br />
Verringerung des Heizwärmebedarfs<br />
<strong>und</strong> einem angemessen<br />
dimensionierten Speicher kann<br />
man dieser Gegenläufigkeit<br />
entgegenwirken.<br />
Der Klimastandort ist ein<br />
wichtiges Kriterium bei <strong>der</strong><br />
Auslegung <strong>der</strong> <strong>Sonne</strong>nhaus-<br />
Technik. Die Grafik zeigt die<br />
regionalen Unterschiede <strong>der</strong><br />
<strong>Sonne</strong>nernte pro Quadratmeter<br />
Kollektorfläche, die 60°<br />
Richtung Süden geneigt ist.<br />
<strong>Sonne</strong>nenergie – Angebot <strong>und</strong> Nachfrage im Vergleich.<br />
11