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Rezensionen<br />
Soweit folgt GRÖSCHKE Gedanken, die in ganz ähnlicher Form<br />
bereits bei DEDERICH („Behin<strong>de</strong>rung - Medizin - Ethik“, 2000)<br />
formuliert sind. Vielleicht kann man seinen Beitrag als eine knappe<br />
Fokussierung <strong>de</strong>s Zusammenhanges von Leiblichkeit und Verantwortung<br />
verstehen. Den Anspruch, „die normative Grun<strong>de</strong>ntscheidung<br />
für Personalität je<strong>de</strong>s Menschen zu je<strong>de</strong>m Zeitpunkt seiner<br />
Existenz“ (83) (also die parteiische Grundannahme <strong>de</strong>r heilpädagogischen<br />
Ethik!) begrün<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r plausibel gemacht zu haben, ist<br />
jedoch uneingelöst, zumin<strong>de</strong>st für die Phase <strong>de</strong>r pränatalen<br />
Existenz <strong>de</strong>s Menschen.<br />
Sie bleibt es auch bei DEDERICH, wenn er zum Schluss seines<br />
Beitrages formuliert: „Die radikale Bejahung einer umfassen<strong>de</strong>n<br />
nicht-exkludieren<strong>de</strong>n Ethik müsste <strong>de</strong>nnoch zu <strong>de</strong>r Frage Stellung<br />
beziehen, wann schutzwürdiges menschliches Leben beginnt, wann<br />
die Schutzwürdigkeit en<strong>de</strong>t und ob es graduelle Abstufungen gibt,<br />
beispielsweise zwischen einer Blastozyte, einem Erwachsenen o<strong>de</strong>r<br />
einem Hirntoten, o<strong>de</strong>r ob es zu konflikthaften Entscheidungssituationen<br />
kommen kann, in <strong>de</strong>nen wie auch immer geartete Güterabwägungen<br />
notwendig und auch moralisch legitim sind.“ (282)<br />
Konkret: Ist tatsächlich schon die Blastozyte leiblich verfasst? Und<br />
worin unterschei<strong>de</strong>t sich die menschliche von irgen<strong>de</strong>iner an<strong>de</strong>ren<br />
Blastozyte?<br />
DEDERICH nähert sich dieser Problematik in seinem Beitrag „Der<br />
imperfekte Mensch und das mo<strong>de</strong>rne Heils<strong>de</strong>nken - Ambivalenzen<br />
mo<strong>de</strong>rner diskutiert aus behin<strong>de</strong>rtenpädagogischer<br />
Sicht“ aus einer ganz an<strong>de</strong>ren Richtung. Er erkennt in <strong>de</strong>n<br />
aktuellen Debatten um Präimplantationsdiagnostik, die Entwicklung<br />
gentechnologischer Therapien und Verfahren <strong>de</strong>s Klonens, etc., die<br />
uralte Vision und Utopie <strong>de</strong>r Überwindung <strong>de</strong>s imperfekten<br />
Menschen. Eine (exemplarische) Analyse <strong>de</strong>r sloterdijkschen<br />
„Regeln für <strong>de</strong>n Menschenpark“ zeigt die Gentechnologie als eine<br />
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Heilpädagogik <strong>online</strong> 03/ 03