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Heilpädagogik online - sonderpaedagoge.de!

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Rezensionen<br />

auf Ethik als parteiische Ethik formuliert: „Auf diesem Weg [<strong>de</strong>r<br />

Ethik] verfolgen die Pflegewissenschaft, die Heil-/ Son<strong>de</strong>rpädagogik<br />

und bestimmte Auffassungen von Medizin das Anliegen, dass<br />

Menschen, die nie, erheblich lange nicht o<strong>de</strong>r immer nur teilweise<br />

autonome und selbstbestimmte Personen sind, nicht von <strong>de</strong>r<br />

Menschenwür<strong>de</strong> und aus <strong>de</strong>m Schutz- und Achtungsbereich <strong>de</strong>s<br />

Ethischen ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n dürfen.“ (20)<br />

Ich greife hier zwei Artikel von <strong>de</strong>n insgesamt elf heraus, die <strong>de</strong>n<br />

Kontext von Leiblichkeit, Verantwortung, Gerechtigkeit und Ethik<br />

beleuchten. Der erste <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Artikel geht bekannte gedankliche<br />

Wege:<br />

Dieter GRÖSCHKE begreift in seinem Beitrag („Leiblichkeit,<br />

Interpersonalität und Verantwortung - Perspektiven <strong>de</strong>r Heilpädagogik“)<br />

<strong>de</strong>n Menschen zunächst als das Mängelwesen, als das ihn<br />

GEHLEN beschrieb. Die Philosophie dachte <strong>de</strong>n Menschen oftmals<br />

an<strong>de</strong>rs, in<strong>de</strong>m sie seine Körperlichkeit mehr o<strong>de</strong>r weniger ausblen<strong>de</strong>te.<br />

Ihr Ausweg bestand im autonomen, quasi körperlosen<br />

Subjekt. Dieser Ausweg ist jedoch zugleich Irrweg: Im leiblich<br />

verfassten Selbst wird die philosophische Trennung zwischen<br />

Subjekt und Objekt, Geist und Natur aufgehoben. Statt <strong>de</strong>ssen ist<br />

Geist nur körperlich verfasst <strong>de</strong>nkbar. Diese Leiblichkeit hat eine<br />

normative Implikation. „Der philosophisch-anthropologische Begriff<br />

<strong>de</strong>r Leiblichkeit und <strong>de</strong>r ethische Begriff <strong>de</strong>r Person gehören also<br />

zusammen; sie bil<strong>de</strong>n einen ethisch-anthropologischen Verweisungszusammenhang.“<br />

(92) In dieser leiblichen Verfasstheit je<strong>de</strong>s<br />

Menschen liegt zu<strong>de</strong>m das Phänomen <strong>de</strong>r Zwischenleiblichkeit<br />

begrün<strong>de</strong>t, also die ursprünglich in <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Menschen<br />

angelegte Interpersonalität, die mit LÉVINAS als Verantwortung<br />

gedacht wer<strong>de</strong>n kann.<br />

- 74 -<br />

Heilpädagogik <strong>online</strong> 03/ 03

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