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Neurobiologie und Schule - sonderpaedagoge.de!

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Lernen sein (vgl. Jantzen, 1992). Die Tätigkeitsstrukturanalyse wird nach<br />

Feuser gegenüber <strong>de</strong>r Sachstrukturanalyse führend (vgl. Feuser, 2004).<br />

(3) Die Analyse <strong>de</strong>r Handlungsstruktur untersucht, welche Handlungsstruktur für<br />

das Individuum geeignet ist, um in eine wechselseitige Austauschbeziehung<br />

mit seiner (Lern- <strong>und</strong> Lebens-) Umwelt zu kommen.<br />

Auf dieser Ebene wird im Sinne <strong>de</strong>s sowjetischen Psychologen Pjotr J.<br />

Galperin gefragt, welche Orientierungsgr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>m Schüler für <strong>de</strong>n<br />

Prozess <strong>de</strong>r Aneignung komplexer Handlungen geboten wird.<br />

Die drei Aspekte bil<strong>de</strong>n gemeinsam <strong>de</strong>n didaktischen Kern <strong>de</strong>r<br />

„entwicklungslogischen Didaktik <strong>und</strong> ver<strong>de</strong>utlichen die Korrelation von ’Subjekt<br />

Tätigkeit Objekt’ (Feuser, 1995, S. 178). Neben <strong>de</strong>r Strukturanalyse<br />

benötigt das Konzept nach Feuser einen bildhaften Vergleich in Form eines Baumes:<br />

„Integrative Pädagogik, <strong>de</strong>ren zentrale Kategorie die ‚Kooperation’ als Gegenkraft gegen die<br />

historisch perfektionierte Aus- <strong>und</strong> Beson<strong>de</strong>rung <strong>und</strong> damit Segregation ist, bedarf in ihrem<br />

didaktischen Feld einer Struktur, die in Fortsetzung <strong>de</strong>s bildhaften Vergleichs einem Baum<br />

gleicht. Sein Stamm stellt die äußere thematische Struktur eines Projektes dar, an <strong>de</strong>m alle<br />

Schüler (möglichst auch jahrgangübergreifend) arbeiten“ (Feuser, 1989, S. 30f.)<br />

Nach Feuser kann dieses im Unterricht nur eine in Projektform angebotene Lern- <strong>und</strong><br />

Unterrichtseinheit leisten. Dadurch wird eine offene, kooperative <strong>und</strong> damit<br />

integrative Form <strong>de</strong>s Unterrichts aller Schüler an einem „gemeinsamen Gegenstand“<br />

(d.h. an einem gemeinsamen Projekt) ermöglicht (vgl. Feuser, 1989).<br />

4.3.2. Die „entwicklungslogische Didaktik“ <strong>und</strong> ihre Verbindung zur<br />

<strong>Neurobiologie</strong><br />

Die wissenschaftlichen Arbeiten <strong>de</strong>s Neurobiologen Gerhard Roth (2003)<br />

ver<strong>de</strong>utlichen nach Feusers eigenen Schriften, „[...] welche Be<strong>de</strong>utung<br />

neurowissenschaftlich f<strong>und</strong>ierten Sichtweisen menschlichen Lernens für die<br />

pädagogische Praxis zukommt“ (Feuser, 2004, S. 142). Feuser konstatiert mit<br />

Nachdruck, „[...] dass es ein Lernen <strong>und</strong> daraus resultieren<strong>de</strong> menschliche<br />

Entwicklung – bildlich gesprochen- vorbei am menschlichen Gehirn nicht gibt [...]“<br />

(Feuser, 2004, S. 143). Nach ihm ist es unverkennbar die Gehirnforschung, die<br />

ältere, auf psychologischer Basis gehirn- <strong>und</strong> lernfre<strong>und</strong>lich f<strong>und</strong>ierte Lerntheorien<br />

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