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Neurobiologie und Schule - sonderpaedagoge.de!

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Detailliertere Informationen über <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r Belohnungssysteme sind <strong>de</strong>n<br />

Neurobiologen in<strong>de</strong>ssen noch nicht bekannt. Ersichtlich ist aber, dass ein positiver<br />

emotionaler Zustand, <strong>de</strong>n je<strong>de</strong>r Schüler als „Interesse, Begeisterung, Gefesseltsein<br />

empfin<strong>de</strong>t, mit <strong>de</strong>r Gedächtnisleistung positiv korreliert“ (ebd.).<br />

Diese Erkenntnisse betonen abermals die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Hirnfunktionen bzw. <strong>de</strong>r<br />

neuronalen Prozesse für die Gestaltung von Lernprozessen <strong>und</strong> werfen die Frage auf,<br />

welche Schlussfolgerungen sich aus <strong>de</strong>n vorgestellten neurobiologischen<br />

Erkenntnissen für <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> Unterricht ergeben. Reicht das Wissen <strong>de</strong>r<br />

Neurobiologen aus, um <strong>de</strong>r Erziehungswissenschaft <strong>de</strong>utliche Hilfestellung<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>r Gestaltung von Lehr- <strong>und</strong> Lernprozessen zu geben?<br />

3.3. Empfehlungen <strong>de</strong>r <strong>Neurobiologie</strong> für Unterricht <strong>und</strong> <strong>Schule</strong><br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n die Kernaussagen <strong>de</strong>r oben beschriebenen Erkenntnisse <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r daraus abgeleiteten Empfehlungen <strong>de</strong>r Neurobiologen für <strong>de</strong>n Schulunterricht<br />

skizziert:<br />

- Die Lehrer <strong>und</strong> vor allem das Lernen in <strong>de</strong>r <strong>Schule</strong> soll Freu<strong>de</strong> <strong>und</strong><br />

Neugier wecken, um das interne Belohnungssystem zu aktivieren. Durch<br />

die produzierten Glücksgefühle lassen sich Fakten leichter lernen <strong>und</strong> es<br />

führt auf diesem Wege zu einem langfristigen Abspeichern von<br />

Lösungsstrategien (vgl. Scheich, 2003).<br />

- Angst <strong>und</strong> starker Druck will vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, ansonsten tritt die<br />

Amygdala in Aktion <strong>und</strong> verhin<strong>de</strong>rt einen kreativen Umgang mit bereits<br />

Gelerntem. Richtig dosierte Anfor<strong>de</strong>rungen hingegen gelten als eine<br />

positive Herausfor<strong>de</strong>rung (vgl. Spitzer, 2002).<br />

- Die individuellen kognitiven <strong>und</strong> emotionalen Voraussetzungen <strong>de</strong>r<br />

Schüler sind eigens zu berücksichtigen sowie <strong>de</strong>ren spezielle<br />

Motiviertheit <strong>und</strong> Lernbereitschaft für einen bestimmten Stoff, das<br />

jeweilige Vorwissen als auch <strong>de</strong>r aktuelle emotionale Zustand <strong>de</strong>s<br />

Einzelnen (vgl. Roth, 2006).<br />

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