Neurobiologie und Schule - sonderpaedagoge.de!
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vegetative Nervensystem 8 mit einbezogen, das Auswirkungen auf unser Hormon<strong>und</strong><br />
Immunsystem hat <strong>und</strong> somit als die Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>r „charakteristischen<br />
Körperlichkeit“ <strong>de</strong>r Emotionen gilt (vgl. Pritzel/Brand/Markowitsch, 2003).<br />
Kommt man nun auf <strong>de</strong>n Zusammenhang von Emotionen <strong>und</strong> Lernen zu sprechen,<br />
lässt sich festhalten, dass <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Faktor <strong>de</strong>mnach <strong>de</strong>r emotionale Bezug<br />
zum Lernstoff ist. Dies illustriert die Be<strong>de</strong>utsamkeit <strong>de</strong>s limbischen Systems in<br />
Lernprozessen, <strong>und</strong> damit wird die „pädagogische Allerweltsweisheit“ bestätigt, dass<br />
sich Informationen am leichtesten einprägen, die eine emotionale Konnotation für<br />
<strong>de</strong>n Lernen<strong>de</strong>n aufweisen, sprich die Informationen, die am interessantesten <strong>und</strong> am<br />
attraktivsten dargestellt wer<strong>de</strong>n (vgl. Markowitsch/Daum, 2001). Die oben<br />
angeführten Forschungen <strong>de</strong>r <strong>Neurobiologie</strong> zum limbischen System ver<strong>de</strong>utlichen<br />
<strong>de</strong>mnach, dass <strong>de</strong>n Wissenschaftlern dieser Disziplin das Potential zuzusprechen ist,<br />
empirisch zu belegen, wie wichtig die emotionale Konnotation <strong>de</strong>s zu lernen<strong>de</strong>n<br />
Stoffes ist.<br />
3.1.2. Die Amygdala – „<strong>de</strong>r Man<strong>de</strong>lkern, <strong>de</strong>n man zum Fürchten braucht“<br />
„Es ist im Gr<strong>und</strong>e die Amygdala, die die<br />
emotionale Be<strong>de</strong>utung bewertet. Wenn<br />
auslösen<strong>de</strong> Reize etwas auslösen, dann<br />
hier“ (LeDoux, 2001, S. 181).<br />
Die Amygdala, auch Man<strong>de</strong>lkern genannt, ist eine kleine Region im Vor<strong>de</strong>rhirn, die<br />
aufgr<strong>und</strong> ihrer Man<strong>de</strong>lform so bezeichnet wird (LeDoux, 2001). Spitzer formuliert<br />
die Aufgabe <strong>de</strong>r Amygdala kurz <strong>und</strong> prägnant: „Zum Fürchten braucht man <strong>de</strong>n<br />
Man<strong>de</strong>lkern“ (Spitzer, 2002, S. 161). Roth (2003) bezeichnet die Amygdala als einen<br />
„Speicher emotionaler Erinnerung“, da sie auch ohne Bewusstsein <strong>und</strong> kognitive<br />
Beteiligung- Erlebnisse in Form von Gefühlen bewertet <strong>und</strong> abspeichert. Wird nun<br />
von <strong>de</strong>r Amygdala ein Erlebnis emotional gefärbt <strong>und</strong> abgespeichert, geschieht<br />
Folgen<strong>de</strong>s: Mit sofortiger Wirkung tritt sie zukünftig bei gleichartigen o<strong>de</strong>r<br />
ähnlichen Situationen -auch in einem an<strong>de</strong>ren Kontext- in Aktion <strong>und</strong> ruft die<br />
gleichen, schon abgespeicherten Gefühlsmuster wie<strong>de</strong>r hervor (vgl. Preiß, 1996). So<br />
8 Dem Einfluss <strong>de</strong>s Bewusstseins entzogenes Nervensystem<br />
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